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Full text of "Historisches Wörterbuch der elsässischen Mundart mit besonderer Berücksichtigung der frühneuhochdeutschen Periode"

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Historisches 
Wörterbuch 
der 

elsässischen 

Mundart mit ... 



Charles Schmidt 



HARVARD UNIVERSITY 




LIBRARY 

OF TBE 

PEABODY MUSEUM 

GIFT OF 

JOHN B. STETSON. Jr. 

(CUbs of 1906) 
OF PHILADELPHIA 



DEPOSITED IN THE COLLEGE LIBRARY 



r 



HISTORISCHES WORTERBUCH 

DEB 

ELSASSISCHEN MUNDART 

MIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG 
DER FRÜII-NEÜHOCIIDEUTSCHEN PERIODE 

AUS DEM NACHLASSE 

VON 

CHARLES SCHMIDT. 




STRASSBURG 
J. II. ED. HEITZ (HEITZ & MÜNDEL) 

im. 



FeaDodr s^'.\^zr.:.z:■ l-^Wc-ry 

I bC. £0, Ir'i-O 



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VORWORT. 

Es muss über das vorliegende Buch zunächst Rechenschaft abgelegt 
werden. Der Verfasser hfttte es in dieser Gestalt der OeffentUcbkeit nicht 
anheim gegeben. Es ist Bruchstück geblieben. Gegen den Vorwurf der 
Lückenhaftigkeit darf es sich in sofern verwahren, als es auf Vollständigkeit 
von vornherein keinen Anspruch macht. Was es bietet, glaubten wir aber 
ffir die deutsche Sprachgeschichte wertvoll genug, um das Werk, auch in dem 
anvollkommenen Zustande wo der Tod des Verfassers es gelassen, dem fach^ 
gendssischen Leserkreis nidit vorzuenthalten. 

Als Material zur Herstellung des Wörterbuchs dienten folgende im 
Nachlass Prof. h. Schmidt's vorgeluiuleDf Glossare: 1° Ein Glossar um 
Qeilerianum 18()9): — 2'' Ein ßhsmrium Bra/Uiamim et Mumeriminm (1880); 

— 3° Ein Gio^sarimn a/salicum viedit nrrl (2 Bäiule, angelegt seit 1883^; 

— 4° Kin Glosmi'lum alsatirum zur Zeitpenode 1500-15ÜÖ (ISSÖ . Geplant 
wur<le ursprünglich, wie Schmidt selber schreibt, «ein Opus, das den elsäs- 
sischen und zunächst den strassburgischen Spraehöchatz vom \Z. Jahrhundert 
ab bis zur Zeit des Uebergangs zur neuhochdeutschen Schriftsprache voll- 
ständig enthielte.» £s sollten daher die erwähnten Glossare möglichst weiter- 
geführt, dann aber zu einem Gänsen verschmolzen werden. Nach den voran- 
gegangenen allgemeinen Sammlungen des mittelhochdeutschen Wortschatzes 
von Sehera, von Benecke-Zameke-MIUler, oder auch Lexer, die, bei allen 
sonstigen Verdiensten, doch den Erfordernissen einer eingehenden Dialekt- 
forschung nicht Genüge leisteten, schien der Zeitpunkt gekommen nun auch 
wieder an das von Sdimeller gegebene Beispiel anzuknüpfen, und dem vor- 
Züschen Bayrischen Worterbuch ein lexikalisches Denkmal des el- 
s&ssischen Dialekts zur Seite zu setzen. Geführt aber musste die Darstellung 
werden bis in die Zeit der allgemeinen Verbreitung der neuhochdeutschen 
Schriftsprache, wo denn die literarischen Quellen des Dialekts versiegen, und 
die archivahschen Urkunden der allgemeinen Schriftsprache immer näher 
kommen. 



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Don Versiifh rechtfertigen zu wollen wäre überllüsöig, zumal jetzt, wo 
das Studium der Kinzel-Dialekte mit strengeren Methoden wie früher und auch 
thatkräftiger in AngrifT genommen ist. P^ine geschichtliche Untersuchung aller 
deutschen Mundarten auf Grund einer neuen Durchsicht des archivalischen 
Materials und mit Benutzung der uns jetzt vorliegenden Text-Ausgaben, darf 
geradeso als eine Hauptforderung der Wissen^^chaft an die nächste Germa- 
nistengeneration bezeichnet werden. Von der Fülle neuer Aufschlüsse, die 
ein solches Studium dereinst eröffnen muss, ist uns durch Friedrich 
Kauffmann*8 anregende OeseJUekte des sekwädiseken. DidMUes (1880) 
ein Begriff geworden. Charles Schmidt's Auffassung war nun, dass 
der grammatischen Darstellung die erschöpfende lexikographische Ausbeutung 
der Quellen voranzugehen habe. 

Uns, als den nSchsten Angehörigen des Verstorbenen, »emt es nicht 
die Frage aufzuwerfen, ob er, der ja von berufener Seite als der «Altmeister 
der elsässischen Forschung > bezeichnet wurde, auch dieser von ihm unter- 
nommenen Arbeit gewachsen war. Der neuesten Generation wissenschaftlicher 
Germaia.^ük hat er nicht mehr angehört. Eine strenge piiilologische Schulung, 
wie sie den heuligen Forderungen entspräche, ist iiim nicht zu Teii geworden. 
Es ergiebt sich dies ,iiit den ersten Blick. Zudem kommt bei Schmidt 
der Geschichtsforscher und Literarhistoriker weit mehr zur Geltung als der 
Philologe, auch in seinen lexikographischen Leistungen. Und es trat diese 
seine Eigentümlichkeit bei ihm immer mehr in den Vordergrund, je mehr er, 
bei vorrückendem Alter, inne wurde, dass er des gehegten Planes doch nicht 
mehr Meister würde. Zwar den Wert einer urkundlich genauen Feststellung der 
Wortformen würdigte der gewissenhafte Forscher vollkommen. Von den auf- 
genommenen Wörtern sind auch alle Schreibarten sorgfaltig verzeichnet* Aber 
blos der Schreibart wegen ist keines aufgenommen. Die Schreibungen Mansch^ 
traekkeit u. s. w. bei Geiler, statt Mensch, ire^Aeii u. s. w., haben ihn nicht 
zur Aufhahme der allzubekannten Wörter bewogen. So ging er an Manchem» 
was gerade für die Sprachgeschichte am wichtigsten erscheint, ohne Be- 
denken vorüber. Das Seltene hielt er werter als das Häufige; die Eigen- 
tümlichkeiten des Wortgebrauchs werter als die der Wortform, WebeiUlicti 
dies ist mit daran Schuld, dass aus der vorliegenden Sammlung nicht ein 
vollständiges historisches Wörterbuch der elsässischen Mundart, sondern nur 
ein Ergänzungs- t)rterbuch der vorhandenen Sammlungen geworden ist. 

Von den Grundsätzen, die der V'erfasser bei seiner Arbeit befolgte, 
muss wenigstens das Hauptsächlichste mitgeteilt werden. In der Vorrede 
zum Glossarium alsaticum medii aem bemerkt er: «Die hier folgende Samm- 
lung bildet ein Supplement zu dem für Elsass immer noch unentbehrlichen 
Glossar von Scherz und Oberlin. Ich war bemüht dasjenige zusammen- 
zustellen, was einerseits in diesem Werke fehlt, und was andererseits in den 
von mir benfitzten Quellen in andrem Sinn erscheint. Femer habe ich für 



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— VII — 



die von Scherz citirten Ausdrücke, bei denen entweder gar nicht oder nur 
unzureichend auf elsässische Schriften und Urkunden hingewiesen wird, 
Stellen aus solchen angeführt« Endlich habe ich versucht, das hie und da 
Misaverstandene richtiger zu erklären. 

cManches Interessante haben mir die Feldnamen geliefert, unter denen 
sich alte Ansdracke erhalten hatten, die die Schriftsprache nicht mehr kannte; 
es sind indessen nur die unterelsässischen berücksichtigt; die oberdsässischen 
finden sich zur Genüge in dem Werke von Strobel. Die Namen der Hand- 
werker endlich, die ich in der zweiten Bearbeitung meiner Gfassen- und 
ff&usenuMm vollst&ndiger aufgezfihlt habe als in der ersten, brauchte ich 
nicht noch einmal anzuführen.» 

In dem Vorwort zum Lemea» OeHerimum fügt er hinzu: «Die hier 
folgende Sammlung enthält : !• Aeltere Ausdrücke, die Geiler noch gebraucht, 
die aber bald nachher aus der Schriftsprache verschwinden oder nur noch 
selten und als Aichaismen erscheinen. Daiuiiter sind theologische und phi- 
losopiiksche, die Geiler ohne Zweifel grösstenteils den Taulerschon Predigten 
entlehnt hat. — 2" Volkstümliche Ausdrücke, die noch jetzt im strassburger 
Dialekt und teilweise in der Schweiz, im badischen Oberland, in Schwaben 
und selbst in Baiern üblich sind. — 3® Ausdrücke, die Geiler selber gebildet 
zu haben scheint, durch Uebersetzung aus der lateinischen Schulsprache, die 
aber nicht allgemein in Aufnahme gekommen sind. — 4** Solche, die noch 
gebraucht werden, aber in anderem Sinn oder mit Veränderung des Gesdilechts, 
u. s. w. 

«Als Belegstellen, die bei den meisten Ausdrücken leicht hatten vermehrt 
werden können, habe ich, so viel wie möglich, solche gewählt, die dazu 
dienen entweder Geilers eigentümliche, originelle Manier zu charakterisieren, 
oder über Ansichten, Sitten und Gebräuche des Strassburger Volks Auf^ 
Schlüsse zu geben.» 

Es war dabei nicht von Belang, dass nicht alles, was in Geilers Pre- 
digten vorkommt, nicht auch sein persönliches Eigentum war; dass Manches 
von den L'cbersetzern oder Nachschreibern (wie Job. Pauli) hineingetragen 
wurde. Schmidt" s Absicht war -nicht blos die Sprache des einzelnen 
Predigers wiederzugeben, sondern zugleich die, die seinen Zuhörern und 
Lf^prn geläufig war,^ und dazu konnte er alle Sammlungen benutzen. Diesen 
(iiuiidsät/.en ist er, nach eigener Aussage, auch in seiner Bearbeitung 
Sebastian Brants und Thomas Murners treu geblieben. 

Wieviel sich schon auf diesem Wege gewinnen Hess, muss sich bei der 
Benutzung des Wörterbuchs heraiissteUen. Wertvolle Nachträge zu Scherz 
nicht nur, sondern zu Benecke, Lexer und Grimm sind ja auf Jedem Blatte 
bemerkbar und für einen der Zukunft vorbehaltenen erschöpfenden Thesaurus 
der deutschen Sprache dürften auch sie als willkommene Vorarbeit zu gelten 
haben. Die Morphologie, wenn auch ihr nicht in erster Reihe Schmidt's 



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— Vlll — 

Interesse galt, diMrf sich doch an nwnohein seiner Ergehnisse freuen. Kart 
von Bahder's Orumdia^m des neitkoeAdMkekM -£au($ffsiem$ (ISOO) 
iKonnen fast in atleD Kapiteln bereichert, in ih^r Tsrgleichenden Tabdle der 
Dialekt-Formen fast übeNitt, wo die oberdeutschen Belege ausgeblieben waren, 
venrollständigt werden. 

Abgesehen jedoch yon den Lficken, die sich aus der Methode selbst 
ergeben, haben sich noch andere im Gang der Arbeit eingestellt. Schmidt 
selbst klagt, «einige» von den polemischen Schriften Murners in Prosa seien 
ihm entgangen: Fisc harts «barockes selbstgemachtes Vocabular» verdiene 
^»esammelt zu werden, indessen «bei dem schlechten Druck der meisten 
Schrillen dieses Mannes-, erforderte dies eine Arbeit, die dem greisen For- 
scher seine Augen nicht mehr gestatteten. 

Die meisten Lücken sind natürlich dadurch zu erklären, dass den Ver- 
fasser der Tod ereilte, ehe das Unternehmen zu Stande gebracht war. So 
fehlt die gesamte nieder-atonannische Literatur der mittelhocbdeutadien 
Zeit. Zwar aus R e i n m a r und Gottfrid hat Gh. Scfamidf genaue 
Aussüge gemacht. Bei dem Wenigen ist es aber anch geblieben; und nur 
deshalb sind die Citate hier nicht gestrichen, damit wenigstens in einigen 
Punkten die Continuität der Mundart erwiesen sei. Erst vom XIV. Jahr- 
hundert ab sind die Quellen planmissig ausgebeutet. Und doch sind 
auch hier bedeutende Lücken stehen geblieben. Es fehlt die belehrende 
religiöse Literatur, Hieronymus Gebweiler, J o ha n n Sch o 1 1, 
Bernhard Klingler, sogar einiges von .lohannes Ingolt, 
von Johann Pauli, dein Nachschreiber G e i 1 e r s ; es fehlen Ke ner's 
Teutsehe Reime des Predigers Salomonis und Konrad Hueber's 
Kirchenlieder. Es fehlen die Schwankdichler ,1 o h a n n A d el ph u s M u Ii n g, 
der Basler G e n g e n b a c h , Martin M o n t a n u s , J o Ii a n n 
We t z e 1 , vor allem J o e r g W' i c k r a m. Auch die anonymen Gedichte 
po/fi ülaufeiiberger, von des Teufels Aelz, dann später die Homane von 
Giletta, Brissonmllo, Theogenes und Chariklea^ Hey nr ich genannt Lewe sind 
als niederalemannische Denkmäler zu betrachten oder liegen in elsässischen 
Ausgaben vor. Schauspiele wie die von Valentin Bolz, Wolfhart 
Spangenberg, Thiebold Gart, JacobFrey, Christian 
Zyrln, Johann Rasser, Samuel Israel; die Colmarer 
Meistersingerhandschrift; die Reimchronik &ber Peier von Hafftnbaek und 
Erhart Tresch's Btttgundisehe Hisiorie durften von Rechtswegen 
im Quellenverzeichnis nicht vermisst werden. 

Von den zahlreichen Uebersetzungen der griechischen und römischen 
Klassiker im XVL Jahrhundert ist kaum eine oder die andere (Stein- 
h öw e Ts Aesop, R i n g m a n n' s Caesar), von den grammatischen Lehr- 
büchern der Humanisten Knobloch, Kolross. Riederer, Oelinger 
u. s. w., die gerade Karl v o n ij a h d e i vorzügliche Dienste geleistet 



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— IX — 

hatten, kein Einziges zti Haie gezogen. Neben den Urkundenbüchern der 
Stadt Strasäburg und Mülhausen durfte AlbrechTs RappolUteiniMikea 
Urhwidenbuch (1890 fT.}, sowie Wackernagers und Thommen^s 
Urkundenbuch der Stadl Basel (1890 ff.) nicht fehlen. 

Es sind empfindliche Mängel. Ihnen war nicht abzuhelfen, wenn dem 
Werk das Gepräge einer persönlichen Arl>eit Charles Schmidt's be- 
wahrt weiden sollte. Auch in methodischer Hinsicht konnte nicht nachgeholt 
werden, was Schmidt, in seinem vorwiegend literarhistorischen Bestreben, 
dem Philologen zu thun Hess. Uns oblag die Pflicht, das Hinterlassene zu- 
sammenzutragen, die vier Glossare Schmidt*s, das Ergebniss einer 
immerhin gewaltigen Arbeit zu einem Einzigen zu verschmelzen, die Mängel 
aber des so entstandenen Werkes einzugestehen. Das Eine ist mit pietätvoller 
Sorgfalt, das Andere ohne Rückhalt geschehen, durch den Sohn und durch 
den hnkel. 

Pastor Charles Schmidt, Paris. 
Prof. D*" Charles An d 1 e r , Paris. 



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BENUTZTE QUELLEN 



I. TEXTE. 



Adelphos, Barbarossa (Adelph.. Barb). 
Strassb. 1580. fol. 1. Ausgabe, 1520. 

— Mars. Ficinus i o.), von dem geKonden 
ond langen Leben. S. Theit de« nediefiift- 
rius von 1606. 

— Anhang zu Adelphns' Aasgabe von Her- 
manns veu Seditenlieiin Mörin 'Mörin). 
$tr. 1612. fol. 

Yor- und Schluäi»rede zu Geilcrs I'assion 
(Passion). Str. 1614, fol. 

— Vorrede zu Creilcrs pBter Nester (Pet. 
N o s t.) Str. 1Ö15, fol. 

— Historie von Shodis (Bliodis). Str. 1618, 
fol. 

— Warhafttig sa}^ uiul red vya dem Rock J. 
C. zn Trier (Heil. Kock). Str. 1512, 4". 

— Türkisch Chronica (Türk.) ?tr. 1518. fol. 
Almendbücher der Stadt Sirasi^burg, 1427. 

1466. Stadt-Archiv. 
Alsatia, heransg. von Aag. Stöber. Hülhaaeen, 
1851 a. f. 

Alsatia diploniatica von Sehopflin. Hann» 

heim, 1772. 2 B.. fol 
Altswert fHefster), her. von Heiland nnd 

Keller. Bibliothek des Uterariseben Vereine, 
B. 21. i>tattg., 18Ö0. 
Alte Ordn., Stressbiii^er Batbsohlusse ans 

dem 14. und 15. Jh. fline Reihe von Folio- 
Bänden. ätadt-Archiv 
Appellation (Appell.) der eeliehen Priester 

an den Bischof. Str. 1524, 40. 
Bihtebnch. dabcy die bexeichenungc der Ii 

messe. Herans>j von Oberlln. Str., 1784. 
Der BliiideaCttrer bin ieh genant . . . Str. 

Iüü6, 4'>. 

Bmnt, 1. NarrenschifiT (Nsch.i. in der Ansf^^ 
von Zarncke, Leipz. 1854: hio und da auch 
die von Basel, 149Ü, 4", die Sirubeb. Qued- 
linb , 1889. nnd die Gödeice's, Leip/.. 1872. 

— 2. De moribus et facetiis mensae, Thesmo- 
phagia (T h e s m.) Basel, 1490, 40. 

— 3. Cato Basel. 1498, 4"'. 

~ 4. Moretos. Basel, 1499, 4o. 

— 6. lae^. Bentl.. 1499, 4». 



Brant, 6. Kleinere dentechc Gedichte (D. 
Ged ). Abdruck aus der Alsatia 1875. 

— 7. FreiheitAtafel, bei Strubel, Beitr. zur 
dentseh. Utemtnr. Str^ 1997. 

— 8. Bischoff Wilhelms von Honstein Waäl und 
Einrit (Bisch. Wilh.), im Code bist- et di- 
plom. de la ville de Strasboorg, T. 2.8tr., 1843. 

— 9. Lavenspiegel. Str., 1614, fol, 

— 10. Klagspiegel. Str., Iöl6, fol. 

Brief bach, enthaltend die von Nico laus von 
Laufen gemachten Abschriften der Briefe 
des Gottesfreundes, nebst anderen Stücken. 
Ende des 14. Jh. Folioband. Archiv des 
Uoter-Elsasses. 

Brunfels, von dem evangelischen An^toss 
(An s t 0 > s) Str. 1523, 4«. 

— von thm P£affen«ebeaden (Zehnden^. Str., 
l■ü^■i, 40. 

Bmnschviig, Buch der Cirnigia (Chir.) 
Angab, 1497, fol. 

— Distillierbuch (D 1 s t ) Str. Iö09, fol. 

— Medicinariub (Med.) Str. 1509. fol. 
Bnrckhardt. die Hofrödel baselischer Gottes« 

hftuser und anderer am Oberrhein. Basel, 
18b0 

Bnixer, 1. Dass jm selb» niemand, suuder an- 
dern leben. soll (Dass Niem.) Str. 1698,4^. 

— 2. (jrund und nrsach der neuwcrnngen . . , 
zu Strassb. (Neuer.) Str. 15'Jü, 4^. 

— 8. Kurtzer Beriobt von Disputation . . . 
zwischen Conr. Treger . . . und den Pre- 
digern zu Strassb. (Treger) Str. Iö24, 4o. 

— 4. An ein christl. Bath der statt Weissen- 
hüTii (Wcissenb.) Str. I.'i23, 4^. 

Capito, 1. Was man halten soll von der spaii- 
nng zwischen Luther und (3arlsudt (Car Is t) 

— 2. AiiiH urt auf Tiegerö Vcrjuanung an die 
Eidnossenschaft <T r e g e r). Str. 1624, 40 

— 8 Verwarnung an die Eidgen. wider Treger 
(V c r w a r n.) Str. 1624, 4». 

Cartnlairo de Mulhous«, pnbli4 par Moss- 

mann. Str. 1883, 40. 
Clnn VM BlOTnldeii« strassb. Barfiisser, ein 



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1 



— XII — 



Traktat von ihm für zwei Novizen des S. 
Claronklosters, um 13t^0. im Briefbucb. 
CbiMiMr's Chronik, heranag. von U«gel. 

I>eip7: 1870 

Coilex diplom. praedicatoruiu, auf das Ktr. 

Predigerkloster and die Beginenhäuser be- 

/.ügliche Urkaaden Copien. Ein B»nd in 

ms. 'Handsohr. v. C. Söhmidt). 
Codex diplom. S Thomae. das Tliomas Ka> 

pitel botrefifende Urkunden. Copien. Ein 

Band in 4*. mt. (Hnndsehr. v. C. Schmidt) 
Colm. Chronik, die älteste deutsche Chronik 

von Colmar, herana^. von Bernoulli, Col> 

mar, 1886. 

Conrad von Dankrotshelm , das heilige 
Kamenboch, herausz. von PiokeL Str. 1878. 
it Devtaebe Urkanden aus dem 18 Jh. Be* 

sonilr'^r Abilrnr-k au? f|pr Alsatii. 
Ein «choner Dialogua <D ial.> zwischcu ein» 

pfarrer ond eim schultheisz löSI. 49. 
ElsiissischP Prf>digt<'n, 13H2. Alemannia. 1. 

und 2. Jahrgang. 1871. 1874. 
Seb. Frank. Spriehwdrter. 2. Tb. Prankf 

1541, 4". 

Fries« Spiegel der Ariznei Sti. 1518, fol. 
Gebete, 14. Jh. Pergamenthandsohr., 9. Hälfte 
des Ii. Jh. 

— 16. Jh. Papierhandschr., 16. Jh. 

Geiler von Kaysersberff. 1. Wie man .sich 
halten soll bei einem sterbenden menschen. 
1488 8 Bl. 40. 

— 2. Ein heilsam köstliche Prediir Doctor 
Johanns Geiler von Keiaerspcrg, Predioanten 
der lebliphen etat Straszbnrg. Die er en 

bischoff Albreohtcn von Straszliur- un l 
andern erwifdigeu Prelateu, und 6«nuer 
ifanteen ersamen prieatereohaft ver aeften 

pothon hat . . . ns/, wolg-ezicrtem latein 
durch Jacobam WimpHingen in tütsche 
•praeh verändert und transferirt. <— Suraes- 
burg. 1511 - 12 Rl. fol. 

— 3. Diöc nacügoschriben predig hatt gelert 
nnd geprediget ein Ikocbgeierter andeehti- 
ger doctor mit namen Johasnes vonKeyiers- 

jierg, im. 6 Bl. 4<». 

4. Eine heilsame lere nnd predig. 1490. 

6,B1. 40. 

— 5. Der bilger mit seinen eigenschafteii auch 
ßgnren. 1494. 4» 

— öbifi. Ein nutzlich bucchlin das man nennet 
den Pilgrim. Augsburg, bei Lnoas Zeissen» 
iiuiir 1499. 4». 

— öt«r. Cbristealich bilgerschafft zum ewigen 
vatterland, fraehtbarlleh angzeigt in glych- 
nosz und cigenscliaffi eines wegferligen 
bilgers, der mit fljsz und ylent sacht sin 
zitUeh heymnt. — Basel, bei Adam Petri 
von Langcndorff, 1512. fnl, 

— H. Ein sendtbrieft gethon an die würdigen 
fraawen za den Renweren zn Freiborg im 
Jireisf,'au. darinn sie ermanend zu der waren 
evaugeliöchea geystlichkeit. — Strassburg, 
1499. 4». 

— 7. Der TiMStspieijcl 16 Bl. i^. ~ D®. 
ijtraäbburg, 1503. — 4^. — Augsb., Hans 
Froschauer, 1507, 4«. — Strassb.. Joh. Kuob- 
lonch, 1511. M. — Auir^b. Froschauer, 1612. 
4", — Ba.sel, 1583. 8^. 



Geiler von Kayaeraberg. 8 Der text des 
passions oder lidens christi usz den vier 
evangelisten zusmumh in eyn syn bracht 
mit schönen figorcn. -• Straazbarg, Knob* 
looch, 1Ö06. — m Bl. fol. 

— 9. Predigen tent«ch und vil gutter leeren. 
Angsburg, bei Hannsz Otmar, lö08. fol., ent- 
haltend : 10. Von dem bcrg des schaawens. 
1488. — 2«. Von bilgerschaft, s. nr. 5. — 
80. Verschiedene im Magdalenenkloster in 
den Jahren 14M, 1498. 1496 gehaltene 
Prr'>Ii<rten. - 40. Von .<;ieben eselheften. 
Adveotpredigten für 1497. 

— 10. Dii bfiohlih wiset wie sieh ein yeglieher 
Christrnmensch schicken sol rn einer g:antzen 
voikomiien and gemeiner beicht. — Basel, 
bei Nielaos Lamparter. 18 Bl. 8». 

— 11 Passion des Heren Jesu Neulich usz 
dem latyti in tütsche Sprach transfenrt 
durch Johannem Adelphum Physicnm von 
Straszburg. — Strassb., bei Johann Orüniger, 
1514. fol. 

— 12. Das sehdn baeh genannt der Seelen 
Paradisz. von waren und volkummen tucrcn- 
dcn sagend. — Strassburg, bei Matth. 
Schiirer, IdlO. 

— IS. Pater Nester, üszlegung über das ge- 
bette des herren. so wir täglich sprechen. 
— Strassburg^. bi Mathias Hupfuflf. 1515. fol. 

— 14. Das baoh granatapfel, im latin genannt 
Malogranatns helt in ym gar vil nnd manig 
haylsani und süsser undcrweyzang und leer, 
den anbebendeoi ausnehmenden und voll* 
kommen mennsehen. mit sampt gaystlieher 
t>c iciitang dfls atiszg'Snngs der Kinder Israhel 
von Elgipfo. Item aln merckliche underrirh- 
tnng der gaystliohen Spinnerin. Item etlieh 
predigen von dem hasen im pfoffer und 
von siben sciiwe&iern, und schaydcn. nach 
gaistUoher auszlegung. Augsburg, bei Hanns 
Otmar, InlO fol. - DO. Strassburg. bei 
Knoblouch, inil. fol. - DO. Strassb.. bei 
Enobloch, 1516 fol. 

-15. Pas irrig Schaf Sagt von Kleinmüti* 
kcit und verzweiHuag. — Strassburg. bei 
Matth. Schiirer 4" 

— ißbi". Das Irriij Schafe. Das irrig schafe sagt 
voncleinmüiigkeit und bdser an^chtnng. Der 
hellisch Lew von büser anfechtünt,'c Krisi» 
liehe Küngin von undersobcid tötlicher und 
teglieherS6nd. Der dreieckigt Spiegel der ge- 
bott, der beiclil nnd wol sterben Per eschen- 
grüdel. Anfang der menschen in dem dienst 
gottes. Das klappermul der hinderrednng. 
Der Trostspiegcl des unvernünftigen trau- 
rens. — Strassburg, bei Johann Greininger. 
1614. fol. 

— IC. Das buoch Arbor humana. Von dem 
racnschlichen bäum, darin geschicklich und 
in gottes lob zu lernen ist, des heltzmeyers 
des dntz, frolich zu warten, einora yeden 
menschen nüt/, und gut. — Strassburg, bei 
Johann Grien iti;;er. 1681. fol. 

— 17. Das Schifif der penitentz und busz- 
würkung, in teutseh gewandt vom latin, 
ausz seiner aygenen handtgesclirifft. — 
Augsburg, bei Johann Otmar. 151 . fol. — 
DO. Strassb. bei Matth. Hupfaff. 161&. fol. 



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— XIU — 



Q«ilcr \on Kay»ersb«rg 17^1». Das Schiff 
des Ueiltt aoff dai »lUr kürUesjD hie aus* 
gelegt. — StnMtbvriEr. hei Johmnii Grvninger. 
1613. 2A Bi. fol. 

~ 18. Fredig der himelfart Ma. Dies seind lier 
pnäig von unser H«ben Frawea, So« adl 
von ihrer hinirlfart — Strassburgp btf 
Johann (»nininger, 1512. 18 Bl. fol. 

— 19. VoD dem banm d«r •eliirb^fc' ftlplia- 
beth in XXIII predigten an einem banm 
XXIII est uffzcsteijfeu zum ewigen leben. — 
Strassbur^', löl2 und 1617. 

— |9iiic Vdii Jrrn Raum (Tes p-wifren liabeoB 
iittcli deiü Alpliabtii geordnet. — .Straszbnrg, 
bei (Triioinger, 1&I8. 40 Bl. fol. 

— 20. Von Früchten der penitentz der ster- 
benden Kunst (hinter der Sammlung nr. 26.) 

— 21. Das Kvangelibudi. Das buoch der 
Evangelien durch das gantx iar. — Strass- 
borg, bei Johann Orieninger. 1615. fol. 

— 21'>i."». Evangelia mit us/.legong ; und usr. 
dem Flenariom und suust vil gnter Exempel 
nutzlieh, inmer und winttertfieil dnreh da« 
gant/ iar. Introit. aafang der Mesz Kpistel 
und Collect, etc and auch me von den 
Heiligen und die swSlffBvangelia. — Straaa- 
bnrg bei Johann Grieninf<er, 1517. fol. 

8it«r. Evangelia. Das plenarium oszerlesen 
Qn&d davon gesogen in des hoehgeleiten 
doctor Keiserspergs uszlegung der cwangc- 
lien und leren Anfang der Hess, Coleot, 
Seorel, Epistel nnd Comptend. Aneh de 
Sanctis von den heiligen Sunim-r und 
Wintertlieii durch das ganu iar, Vil >;uter 
exenpel Priester und leion nützlich. — 
Strasabarg, bei Johann Orieninger. 1692. 
fol 

— 22. Die Kmois. Dis ist das buch von der 
Oueisaen. onnd auch. Her der Künnig ich 
diente gem. ünd sagen von Eigentschafflt 
der Omeissen und ^btanderweisung von den 
anholden und hexea, nnd von gespenat der 
gefst. und von dem wutenden beer minder- 
barlich, und nüt/tirh /.e wissen, was man 
darvon halten oder glauben soll. — Strass- 
barg. bei Orieninger. 1Ö16. foL — D«. ibid. 
1517. fol. 

33. — Her der kung ich diente gern. Also 
ist dis bfiehiin genant and haltet in funff- 
zehen schöner niiizlichor leer und predig — 
Strassburg, bei Johann Grieninger, löltf. fol. 

— 24. Die brösamlein doct. Keyserapergs 
uflfgelesen von Frater Johann Paulin bar- 
fuserurdcuä. Und sagt von den funffzehen 
Hymelschen StafiTelen die Marl* iil||;eetigea 
ist, und gantz von den vier Leuwen^eschrei 
Auch von dem Wannenkromer, der Kaulliit 
sonderlich hüpsche matery bei. LXII predi> 
gen, nutzlich nnd gut den menschen die 
das lesen, on Zweifel wol dadurch gebessert 
KU werden. — Strassbarg» bei Jobann 
Grüninger, 1Ö17. fol. 

— 95. Das bneh der sfinden des mmids. Von 
dem hochg-olcrteii Pnctor Kcy.serspor«,'. die 
er neot die blatren am mund davon er 
XXIX predigen nnd leeren gethon hat. Aneh 
darby Doctor Keyserapergs aiphabet in 
XXIII predigen geordiniert. Nützlich und 



gut den menschen die das Icfen. laN on \^ ol 

febessert mögen werden. -- ätrassburg, bei 
ehann Orieninger, 1618. fol. 
Geiler von Kriysersberg. 2ß. Von ir^n rlrv 
marien wie sie nafern heren iesum cbriätum 
weiten salben nnd von den muelien die 
unsr rüf f^rdbcn verderben. Von dem senff- 
körnlin. Lud von den fruchten des 
Sterbens. Angeschriben von einer ersamen 
ionckfrawen und die erbeten das &ie sollchs 
in den druck gelasen hat, in boffnung /.u 
gut allen menschen. — Strasabnrgt bei Jo- 
hannes Grieninger, 1520 fol. 

— 27. Doctor Kciserspergs Postiil . l'ber die 
fyer Euangelia durchs jor, sampt dem 
Qoadragesimal, und von ettlichen Heyligen, 
newlich uszgangen — Strassburg, bei Jo* 
hannes Schott. 162^. fol. 

Geradoi'f. Feldbach der Wandartxnei. Str. 
1617. fol. 

Goldschm. Knnft, di< sti assb, Ooldsohniede- 

znnft, von Meyer. Str. lättl. 
G9sH Toa Bhonhel«!, in Yen der Hagen's 

Minnesängern. Lcipz., 1888. 4". P. 1. 
Diti Gottesfrennde im 14. Jh. Jena, 18Ö4. 

(C. Schmidt) 
Gottfrieds von Hagenau deutsehe Gedichte 

am SehhiAs seines lateinischen ms. 
Gottfrieds von Strassburg Werke, hei: von 

Von der Hagen Breslau, 182H. 2 B. 
Grandidier, Oeuvres historiques in^dites (0. 

ined.), pupl. par liblin. Colmar, 1666. 

6 B. 

Gulden Spil : Hie hebt sich das bfich an da^ 
man nent daz guldin spil (von dem Domi* 
nikaner Ingolt). (Augsb.) Günther Zeiner, 
1473. fol. Neue Ausgabe von Schröder, Str., 
1882. — leli eitlere nach dem Druck von 
1473 i da dieser aber nicht paginiert ist. so 
gebe ieh die Seitensaht naeh der neuen 
Ausgabe 

Gntl. Urdn. : Ordnauff des strassb. Hofo der 

guten Lente. 16 JL 8tadt-Arohiv. Gopie, 

Varia als., B. 3. ms. 
Hanaaer, Lea oonstitutions des oampagnet» 

de i'AUace an moyen-äge (H an. , C o n st ) 

Colmar, 1866. 
llediu. Ablenung uff Tregers büchli». (A b 1 1 n.) 

Str. 1524, 40. 

— Zwo predigten von dem seheiiden iZehn<- 
den). Str , 1624. 40. 

Heimlich Bneh, ürtheile und Beschlüsse des 

strassb. Riiths. 14 u. 16 Jh. £bmala auf 

der Stadtbibliothek. 
Heinrich von Offenburg, Prior der strassb. 

Augustiner. Zwei Predigten, 16 Jh. Ma. 

germ. 49, 85 Berlin. 
Herrad : Ver/eichniss der im Hortus deli- 

ciarnm vorkommenden deutschen Ausdrücke 

am Schlusfl von Engelhardt, Herrad von 

Lrtn.l:^li--'r,r, .S'ir. 1818. 
Hiatoire du chapitre de S. Thomaa (Hist. 

de 8. Th.), Strasb. 1860. 4«. (a Schmidtj. 
Uobenluhe (Sigiam. von), Krontabfiehlein. 8. 

I. 1Ö36. 40. 

Hugo von Bhonheim, strassb. DominUcauer, 

Predirrtcn. 15 Jh. Ms. «rerm. 4**. 85. Berlin, 
lagults Pred. : Zwei Predigten des strassb. 



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Doraiuikaiiers Tagolt. 15 Jh. Ehraals Cod. 

B. 146, in 12", der hiesigen Bibl. Ms. germ. 

4« 35. Berlin. 
Inventar des L u d w i jr von * » d r a t z - 

hei m, U99. S. Thom. Ai < !iiv V a i i li, als., 

1, 3»ö u f Ms. 
Inventar der Itetza von Lichtenberg, 

1482. Spital- Arohiv Varia als., 1,398. 
Johanniter Neerolo;; : Necrolog des stras.sb. 

Johanaiterhaases. FoUobandf 15 ih, Str. 

Ünivenitäts-Bibl. 
Jlingstes Gericht. Gedicht, Ende des 14 Jh, 

im Johanniter- MemoiiaL 
Kniender: Hartyrologlnm naeh dem Kalender 

l< r T{eiligen Str., 1484, fol. 
Kar«ithan8, (Strassb., 1590), 4<'. 
Kanfhans-Ordnimg. 16 Jh. Alte Ordn., B. 12. 
Königahefeii, Chronik, her. v. Bagtl. Leipz 

1870. 

— Beilagen, in Hegels Aasgabe. 

— A n ni o r k u Q gen , in der Ausg. v. Schilter. 

6tr., 16U8. 4». 
Liber coqninae de^v Münsterkapitela, 14 Jh 

Folioband Archiv des Unter-KlHasses 
Uftrlein. Predigtmärlein, her von Fr. Pfeiffer 

(nach einem strassb. Ms). Stuttg. 1858. 
J. Meier, Geschichte des Streits der strassb 

Doroinfkaner mit dem Magistrat. 1477 nach 

^tr. Urkundi-n verfasst* Elmials ms. der 

Stadt-Bibl. Abschrift, Ood dipi. pr&d. 
Bniman Meniwin, ms.: Traktate m Jo- 

haniiiT' r MieiiKirial. 

— 9 J^' e 1 b e u . her. von C. Schmidt. Leipz. 
1869. 

Hnrner, 1. Histori von den vier Ketzern Pre- 
digerordens (4 Ketzer). S. L et a (1521), 
40. 

2. Narrenbeschwörong (Nb.)i Ansg. Gö- 
deke Leipz. 1879. 

— .4. Schelmenzunft (8 che Im.) Str. s. a. 4^. 
^ 4. Ein andechtig Badenfart (Bad.). Str., 

1514. 40. 

ö. Geuchmat (Geuchm). Basel, lftl9. 4*. 

— 6. Virgil! 1 aeneadische Bäeher (Virg.) 
Worms, 1543. 

— 7. UIcnspigel (U 1 e n » p.), her. von Lappen- 
berg. Leipz., 1854. 

— 8. üebersetzung von Huttens Schrift vom 
Holz Gayac (Gayaci. in BdekingS Ansg. 
V. Huttens Werken, B. 5. 

— 9. Inbtitnten d n s t i t ). Baeel, 1619. 4<. 

— 10. Von Luters Irren und predigen (Lnth. 
leren). (Str.), 1520. 40. 

— 11. An den Adel tentscher nation (Adel) 
Ansrr. von Xurz, Zürich, 1848. 

— 12. Ob der Künig asz England ein lagner sei 
oder der Lnther (K 5 n. v. E n g l.). Kloster, 
T. 4. 

— 13. Die gotshoilige mess etf . (Mess), Luzern, 
1528. 40. 

— 14 B r i e f e, bei Strobel, Beitr. nur deutsch. 
Idt. 

Mystische Gedichte, aus dem 14 Jh; Bhmals 

ras. der StaJt-Rihl. 
Nachtigall, r».iiier. Augbb., 1524. 4». 
Nicolaui« von Basel. Leben und ausgewählte 

Schriften (Nie v, Bas.^ Wien, 1866. (C. 

Sehmidtj. 



Nicolans von Basel. Ge&chiohte der Be- 
kehrung Taulers (Bek. TanL] Strassb, 
1875 C. Schmidt). 

— Traktate im Johanniter-Memorial (ms.). Der 
Name des Verfassers scheint nicht Nicolaus 
von Basel zn sein ; der Bequemlichkeit des 
Citierens wegen habe ich ihn indessen bei- 
behalten. Aneh war der ursprnngliohe 
Dialekt iler Traktate nicht der elsüssische ; 
da aber Nicolaus von Laufen sie in diesen 
^ÜbOfMtKt hat, konnte ieh sie nnbedenklieh 
beniity.rn, 

Nicolaus von Basel, am 1885. Schreiber des 
Johanniter-Xemorials nnd VerfMier - der- 
jenigen Stücke die sich aof die Oeeeliiebie 

des Hauses beziehen. 
Nicelaus von Strassbnrg, Predigten in Pfeif* 

fers deutschen Mystikern. Leipz , 1845, B. 1. 
Oberlin, de J. Geileri scriptis germaniois. 

Str . 1786. 40. 
Oswald. Leatpricäter des strassb. Münsters, 

lö Jh. lYedigt. Ms. germ. 40. 36. Berlin. 
Pauli. Schimpf und Brnst. Stuttg., 1866, naeh 

der strassb. Ausg. von 1522. 
Peter von Gengenbach, strassb. Dominikaner- 
prior, 15 Jh. Predigt, ebmats mi i> h ];ibl. 
Pollio, Predig vom glauben (Predigj. Str., 

1525. 40. 

— Was man sii it i:egen newen meren halten 
solle. Str.. Iö3i5. 4fl. 

Bäthsellmeh, Wem an Eurtsweil thet eer- 

rinden. . . Str. s. a., 4®. 
Reg. A, B, etc., Gopialbücher des Thomas- 

Stifts. 8. Thomas-Arehiv. 
Reinmat' von Hagonan, Gedichte in : die 

Heidelberger Liederhandsohrift, her. v. Franz 

Pfeiffer. Stnttg., 1844. (Bibl. des Ht. VereinsK 
Ringmann, Cäsar, Julius der erst römisch 

Keiser . . . übers von Riogmann. Str., 

1507, fol 

Schrotbank, Practica. Str., 1502. 4^. 

Steinhöwel, Aesop, her. von Oesterley. Tübing., 
1873. iStnttg lit. Verein). 

1. fttrassb. Studtreoht, deutscher Text bei 
Grandidier. Hist. de Teglise de Strasbourg. 
1776. 40. B. 2. 

Strobel, Vaterländische Qescbiehte des El- 
sasses. Strassb., 1841. 4 B. 

Snpplicatiun des Pfiurrhers . . , nn S. Thoman, 
Basel, 1524. 40. 

Tanler, Predigten. — «Ich habe uwei Ab- 
schriften der Taulorschen Prediirt , n n -ich 
den ehmaUgen strassb Mss. verfertigt j ich 
eitlere naeh der ersten Copie, nach (Tod. 
A 89 (B) und Cod. A, 88 (Ci <\^r nhemali- 
gen Johanniter-Bibl. au Strassburg. Die 
erste Zahl bei den Citatea ist Am Seiten- 
zahl der Copie, die zweite bezeichnet die 
Predigten nach Cod. A. 89 (B).» (A. d. Verf.) 

S. Thomas Fabrik. Rechnungen der S Tho- 
mas Fabrik, 15 Jh. Nioht voUstSindig er- 
halten S. Thoro.-Arch. 

Traumbuch, Auslegang der Träum DanieiUs. 
SM . 1511. 40. 

Triibel, demütige Krniafiuny^ i^ürmau.j au 
eine gantze Christenheit. Str., 1594. 4*'. 

— Ein christlich Lob (Lob) an die statt 
Straszb , 1524. 4» 



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Di« Btnssb. Tacher- und 
Weberrunft. von Srhmollpr. Str . 1879. 4°. 
Vrkundenbucii der Stadt Strassb. iUrk.), her. 

von Wigand. Str., 1879. 4<». 
Varia Alsatit«, 2 Bände Copien von Ur- 
kunden aas strassb. Archiven. Ms. (C. Schmidt.) 
Verse. Briefl)uch., Reime über den sterbenden 
Heacchea und über den Namen Jesu. £ade 
des 14 Jh., im BritfbnelL 
VilHnger, Pfründner der strassb. Allcrhcilig-cn 
Kirche. Predigt» 16 Jb. Ms. gerni, 4o. 35. 

Bttiiii. 

Yiadlclae typognplilcM von SohDpllin. Str. 
1760. 4». 

Weistlilliiier, geeammelt von Jakob Grimm. 

Oöttingen, 1840 n. f. B. 1. 4. 5. 
Wimpheling, Tröstlich Predig Ohrysostomi 
iChrjra). ttbers. von Wimpheliuf . Str., 1U4 
fol. 

— Oeilers Svnodalpredigt [S j n o d.), übers, 
▼on Wimph. Str., 1617. fol. 



1 Wimpheling, Sendbrief des graven J. Piew 
von Mirandel . . . (Mi ran d.). Str. s. a. 4^. 
Winklerprosess, bei Röhricht Mittheilnngen 
I zur Geschichte der evang. Sinke des ISBI* 

sasses. Str., 1865. B. 1. 
Warm yon Gendertheim, Anslegang der ge- 
schrifft Jac. 2 (A ii s ! o <:.: Sir , 1524, 40. 

— fialaams EseUu, von dem Bann |B a l.j. 
Str.. 1688. 4, 

— Trost KloitergftCulgeiier (Trott). Str., 
1623, 4«. 

Zell, GhristUehe Verantwortung (Voran tw.)* 

Str., 1528. 40. 

— CoUation auf die Einführung Ant. Firns 
(CoUat.). Str.. 1628. 40. 

Ziegler, Ein schön büchlin von dem leib 
und blut Ohristi (Büchlin). Str., 1686. 4^. 

— Von der waren niesenngr leilis n. I»lnts 
Christi (N i e s s u n g) Str. s. a. 4^. 

— Kortz register der Bibel . . . was ab- 
gatterei sei (Rogiater). Str., 1684. 4«. 



II. WÖRTERBÜCHER. 



Benecke u. Müller. Mittelhookdeatsehes Wör* 

terbneii <B e n.) Leins. IS54. S Th. in 4 B 
Dasypodios, Dictionamm Utlno-germanienm. 

Strassb. 1637. 
Frisch. Tentsek-Intdnisches WSrterbneh. S 

Th. Berlin 1741. 40. 
Göll, Onoiaasticon latino-germanicum. Strassb., 

1620. 

Graff, Althochdentsoher Sprnohsohats. Berlin, 

1834. 7 B. 40. 
^ne. n. Wtlh. Grimm, Deutsciies Worlerbneh, 

soweit es enschiencn ist. 1852 ff 
Das kleine Glossar zu üebel'ü aliemauuischen 
Gedichten, in dosseit Werken» 4 B. Karls- 
rohe» 1843. 



Lexer, Mittelkochdentscbes Hand« 
wSrterbneh. 8 B 4*. 1879 ff. 

Scherz. Glussarlum germanicum medii aevi, 

od. Oberiin. Strassb., 1781. foL 
SduDoiler, Bayerisekes WSrterbnok. 4 B. 

Stutt^., 1827, und 2. Anag. V!pn Fromann. 

München. 1872. 2 B. 
Schmid, Schwäbisekes W6rterbueh. 9, Ansg. 

Stuttg., 1844. 
Stalder, Versuch eines schweizerischen Idioii- 

kons. Anrau, 1812. 
Wackernagel, Wörterbuch zum altdeutsoken 

Lesebuch, 4. Ausg. Basel. 1861. 
Ziemann, Mittcibockdentsehes Worterbnek. 

QnedUnb 1888. 



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A 



Abätzen, abfressen. -- Das wilde Schwein, 
das den Weingarten abeUt and verderbt 
Wimph., Syn. 7«. 

Aobft.s». abw iirts, von ab und basz, besser, 
mehr ; wie fürbasz gebildet. — Zwei Schiffe 
«nit möchten an das port kanuned, . . . wur- 
den ein weni^: ablasz £:efart» (paolo inferiiiB). 
Hingmann, Cibar 33 ^. 

Abbis. Brunschwig, Dist. 37 b. _ cMursus 
diaboli, ul^)«ssÄrii<.> Gersd 921». — Soabiosa 
pratensis, TeufeUiU>bis9 KirschL 1,370. 

Abbreche, Licbt]ratce(dMkDoehtabbrMhen). 

— «Antiochus kam fren Tliprnsalem . . . und 
beraubet dcu Tempel, fürt hinweg den gul- 
din Altar, die Liechtstöck, die Abbrechen die 
alle gnldin waren» (1 Macc. 1,23), Geiler, 
Arb. hum. 113 a. — Junge Männer und junge 
Frauen „kummen etwann vor den Krenien zu- 
samen, und so muss er ir ein Blasbalck kau- 
fen, so kramet sie im ein Abbredun, die 
Bing machen sie dann uff den Erniel, und so 
verstond sie einander was es bedütet.» Id. 
BrBs. 1,95 b. 

«Eniunctorium, Abbrech zum Licht». unii i. 
£benso Dasjrpodius. Auch noch bei Qoh, ÜUÖ : 
cEmmotoTinm. Bntser, AlbnA*. — Der Ge- 
brauch Blasbäl]E:e und Lichtputzen auf die 
Aermel zu heften, setzt voraus, dass es kleine 
0«g:eBSt&nde iraren, Symbole mit laseiTer Be- 
deutung. 

Abbrechen. 1. Sich versa^an, sich enthal- 
ten. G^mma gemm: abstiuere. — * Brechen ab 
ist rechte Kunst». Brant, Thesm. b, 5 ». — 
Ein Münch ^bricht im sunst so vil ab, das 
er kein fremd noch knrtswü hab». Brant, 
Nsch. 101. 

2- Abbriuli ihuu, entkräften. — Der Ai/t 
«sähe doch mit der zeit das mich die kranck- 
heit schwechct und mir an dem leib aö6racA». 
Mnmer, Oayac. 424. 

Abbruch, Enthaltsamkeit. — «Abbruch, in 
latein abstiaentia.» Qeiler, Fred. a. L. 85 b. 

— «ilMriMA, als da ein Ifenseh nit me isst 
dan im not ist». Id., Sünden des M. 84 1>. 

— «In Klöstern ist Abbruch wol und orden- 
liefc nilgesetst». Id., Arbor hnm. 88 b. — 

Zuweilen auch im v. > hnlioheu heutiircn 
Sinn : « . . . on Schaden und Abbruch götr 
lieber und brfideriioher liebe». Qeiler, Nur. 



26 b. — Etc. — Geninia gemm. : abstinentia, 
Ajbhruhmg. — «Ob aber einer abbrueh» 
halben seBwaehwolt'werdeB». Homer, Gayae« 
427. — «... das die gefüllten glieder mit 
e^bnuJi und abstinentz geleret werden.» Ibid. 
440. Ete. Gell, 660, bat nooli : «abstinentia, 

Ahhrufh > 

Abbrüchiich. Abbruch thuend, enthaltsam. 
— «Allwegen werdcnt die erlüchtct welche 
lebcnt in abbrächiichem Leben». Geiler. Selen- 
par. 44 b ; Bilg. 17 ». Etc. — « . . . jren Kren 
abbrüchiich» Butzcr, Neuer. B, 2 >>. — «seinem 
paten Gerücht abbr^c?Uivh». Bntzcr. Tre^r<*r 
B, 4 a. — «Der warheil abbriuhlich.* ("apitu. 
Verwarn. B, 3 b. 

Abdewen, verdauen. — cSo hast du abgc' 
dewet . . ., bist ernüchtert und unbeschwert 
von derSpeiss». Geiler, Geistl. Spinn. 0, 4 ». Etc 

Abdringig, so viel wie abtrünnig. Einen 
von etwas abdringen, ihn nöthigen davon ab* 
zulassen. — «Es lialf an in (den Aposteln) 
kein pein uff erden, — das sie abdringig 
mSehten werden.». Horner, Bad , H, Ib. 

AbebUmen, abbrennen. - ■ «Ohe ein lant- 
herre . . . das dorf abebürnen woit>. Blas* 
heim, 14. Jb. Bananer, Constit. 880. — «Su 
woltcn das lant gerwe abebürnen». Kön., 
4Ö7. — Wird in einem Dorf ein «Malatzen- 
hos» leer, so soll man es «nf stvnt oAMm«».» 
15. Jh Gtitlcute-Ordn.. 139. 

AbclesHig, nachlässig, trag. — «Ich armer 
Sünder so gar nndangpieme nnd abtkwig bin». 
Nie. V. Basel, ms. 

Abelessikeit, Nachlässigkeit, Vernachläs- 
sigung. - ilan soll die Ordnung halten «one 
urdriit/. und abelessikeit». Nie. v. Laufen, ms. 

Abelüte, zum Tud verurtheilte Verbrecher, 
die als Leute abgethau, als bereits nicht mehr 
zur menschlichen Gesellschaft gehörend zu 
betrachten sind. — «Wann man abelüte rihten 
wil», sollen Brüder der 3en Fran/.i.ikaner- 
R^el sie begleiten. 1472, Alte Ordn., B. 28. 

Abenthttr, s. Avcntüre. 

Abenthüren ]5ci Geiler habe ich dies "Wort 
nur in folgendem, höchst sonderbarem Sinn 
geflinden : deine Eltern «beben dein Wlndlen 
ussgeweschen, die du beschissen hast oder 
geabcnthürtt es heisst iets gehoffiert». Emeis 81 ^. 

AbenthOrer, ObeDthUnr, OfentOrer, 

1 



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Aoentiurer, einer der auf Abenteuer ausgeht, 
überhaupt ein im Lande herum ziehendor 
Mensch ; dalun- 1. Qaukler — «Es kam ein 
Sprecher, ein Äbenthürer einmal ulf des Am- 
meisters Stuben ...» Geiler, £v. mit Ussl. 
48 - «Ein PfafF het eins mols ein Esel, 
der was grob und kunt kein Vernunft gelereu. 
Do sprach ein 0/enthürer . . .. was er im zu 
Lon wott gebeo, so weit er im den Esel leren 
singen». Id.. Bilg-., 197 «. — «Ein Murmelthier, 
als die Oü-ntitrer uiul ilio Bilger etwan uff den 
Achseln habou sitzen, und wo sie liin gont, 
so tragen sie es mit inen». Ibid. 144 «. — «Ein 
Abenteurer, der was Lrar seit /.am er schwenk 
und gaaoklerei, und kaut uf der ildcln wol». 
Hnmer, Ulensp. 81. — «Es war ein Jbentürer^ 
ein Gaukelman» . . Pauli 18. — «Ein Obett- 
türer, ein gemachter Schalksnarr». Ib. 77. — 
6oU hat das Wort gleiohfUl» noeh in diesem 
Sinn, 3f'8: «Mimns, ÄbeHßuwrer, der allerlei 
kan nach thnn». 

\ 2. Herumreisender Kaufmann, besonders Jn- 
welenhändler Im Jahr 1182 orlicss dor Strass- 
bnrgcr Magistrat eine «Urduungder Goltsmiede 
nnd Ofentürer», ■worin unter anderm gesagt 
wird : «es soUent alle Ofcntürcr die hie Bur- 
};ür üdcr gesessen sein, weihe dann semlich 
guldin oder silberin Werlc reil habent», ver- 
bunden sein die Ordnunjj: r.n halten 1466 
linde ich in Strassburg: Ilervv art der Oventürcr ; 
Crisiian der Ooentürer; Margrede, Ocentüre- 
riu. Der Ulmor Kaufmann Ott Rulaud redet 
in seinem Handlungsbuch (Stuttg. 1813, s. 6) 
zum Jahr 1447 von «Hans Hur>.cht, der Aben- 
teirer von Straspnrg», der ihm 50 Galdin 
sohnldig ist fnr Paternoster. Da solche Lente 
oft. falsche Waari' verKaiifteit, nimmt Heiler 
das Wort auch für Glcissncr, indem er ein 
Wortspiel darans macht: «Ir Glissener, ir 
Obenthürcr. oben >,'uMiii und aber unden im 
Hcrtzcn inwendig wuifeil noohgüUig kupferin». 
Poet., S, 103 « ; d, 60 A; 2, 64 b. — Anch Per- 
sonennamen: Job. Offentürer, Johanniter zu 
Strassburg, gest. 1460 ; Heinrich Qffentürer, 
id, gest 1497. 

3. Ein lieilerli{ lier Mensch, der kein Ver- 
trauen vcrdioui. «Die allcrgelertesten seind 

'etwann die allergrösten Buben nnd geiertesten 
Äbenthürer» . Geiler. T?rös., 1, 87 ■. 

4. Quacksalber. « Wurzeigreber und ander 
Jbentürei *. Fri^ s 109 >. 

Abouthüri-^. seltsam, von sonderbaren Win- 
sen; tli. »rieht. — «.^Iso weitest du gewaltig 
und abenteurig sein». Geiler, Geistl. Spinn., 
L, 6 n. — «Obenthürliche Brietlein schreiben», 
Zeichen irdischer Liebe. Geiler. Baum der 
Sei,, 0 

Aberelle, April. Scherz, 4. *Aberdle gegen 
den meien — also wnnnekllche strebet». Oottfr. 
V. Str., J, 101. — «Ze mitten Abirellen». 
1295. Alsatia 1868, 290. — «In dem monot 
des AbreSen (1228) blfttent die reben». Ctosener, 
134. — «Xijcli dem vollen monen des AhrcUen- 
»chines» (Frühlingsaequinoctiom). Closeuer 17. 
~ «. . . des Abrwenedtinei». K9n. 519. — «Nft 
hörcnt von dem Abrelle*. Conr. v. Dank., v. 
117. — «Von Sant Hartinstag untz uf anfaug 
des Mf^äm»» 1460. Alte Ordn., B 18. 



Aberisen, s. Risen. 

Aberkobern, wieder abgewinnen, wieder 

erwerben. Ver^l Erkobem. — «Ist das yc- 
mans eine» aiirechtmässig vou ihm in Besitz 
genommene «Almende cAerkobert ist oder 
M iirt . . ., wer die andorwerbe begriffet . . 
bessert 2'i2 1427. Alraendbuch. 

Aberlutz, von liit/.cn, verringern? — «Da- 
mit sie schaffen eigen nMXt, gebens dem 
rechten aiberiuU*. Brant, Laycnsp. 167 

Abermal, Zeichen. — «Nun was die Zeit 
da das sie meinten der Messias soit geboren 
sein, wann sie hetten alle Abendl nnd Aber- 
mal üereehnet». Heiler. Ev. mit T'ssl., 8 b. 

Muttermal : «Marsilius schreibt das etwan 
ein Kind ein Has oder ein Zeichen mit Im off 
Erdreich bringt, und ein Abemud umb etwas 
das der Mutter begegnet was». Ibid, 141 — 

Henle bei uns Aamol. 

AHer\\ erb('. Anderwerbe, s. Werbe 

Aberwitz, lern.. Witzlosigkeit. Gedanken- 
Bchwftohe. Vocab. opt. 3 : senex decrepitus. 
ein Mann in der .\berwitz. — «Er ist nit 
witzig, es gat in der Abermte». Pauli, 310. 

— «In die AberwU gehn>. Ihid. 27. 
Aberzi'ichen, so viel M'ie Abermal — 

«Rate du, wie heisst der zan. — uff dem 
all sach wirt uszhin gan ? — Der zan heisst 
mir (las jüngst gcricht, — da srott all sachen 
wol besieht . . , — und ist der zau das aber- 
zeichen». Murner, Nb. 241. 

Aberzil. 1. Zeichen. «Es sol ein Aberjtil an 
dem Glesslin sein, wie vil du wollest trinken». 
Geiler, Ev. mit Ussl., 103 Emeis, 71«; 7 
Scheiden, K 2^. — «Ein Aberzil was da Ja» 
eob weissagt, der Scepter würt nit von Jnda 
i^eiminineii» LI.. E\'. mit Ussl.. 8b. — «Das 
sind drei Aberzil der ein Mensch foren sol, 
der seinen N&chsten recht lieb haben wil.» 
Id., Prcd n. L. 109 n. 

2. Mass. «Ks solt ein Mensch ein Mass haben 
in Essen nnd ein AberMtl in Trinken; wolan, 
also vil uml nit nie. Aher üuer ^ftrrz»7 ist bis 
nicht mer im Glass ist». Geiler, Brös., 1, 32 b, 

3. Zweck. «In allem irem Ratschlag haben 
sie allein das Aberzil, <"'b es sei für einen 
gemeiuen zeitlichen iS'utz>. Geiler, Höllisch 
Löw, A, 7 h 

Abeschüren, Abegeschiiren, abscheuern. 

— «... das sQ abegeschürtent den rust». 
Tauler, III (J2) 

.\besin. 1. abgethan, aufgehoben sein, 
nicla mehr sein. Scherz, 9. — «Alle die 
atzunge die si mitenander haut gihebit und 
alle die anspräche ... sol cAesin». Schlicht- 
ung eines Streites zwischen den Herren von 
Andlau und den von Bergheim, 1300. Als. 
dijipl. B. 2, 74. «Unde sttlient onch alle die 
bnefe abesin nnd tot, die die weber von 
Strazburi; uziresunt liaiit>. 1348. Tuchorzunfk, 
4. — «Daz sol hinuanvürder abstH». IdäS. 
Heiml. Bneh, f* 68. — «Wann ich von tods 
Weisen !ibi;;iii!jen . . . bin. so soll diso bcred- 
uug gänzlich absein.» 1403. Als. dipL, 2, 311. 

9. Einw Saehe absein, ihr entledig sein. — 
D;i3 fröhliche Leben gefiel mir nicht, «ich 
were sin alles lieber ab^geein. Nie. v. Basels Ms, 

Abeelahen, AbeslaseB. Sdieis» S. 



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1. Im Preis abschlagen, w ohlfeiler werden. [ eegMiwürtig in dem gttisfc». Murner, Adel, 

— > «Wonne Korn uudentUen abeslüg in einer 'H, 4«. 

emen . . so tlftg ee im dem jore wider vC» Abkäufflg. Jlis man abkaufen oder von lern 
kön., 480. nmu sicli loskaufen kann. — «Mit keinem 

9. AbkürKea, aet. weglassen. — «Nft thnt I gelt tAJbeufßff ist der eelieh stat der Priester.» 

die pfaffen also in der vastpn. so lesen w ir Zell, X, 3 

so vil der psalmen and vil wiseu ; z& osteru i Abker, Abkehrung. — • «Die Mensoiiea . . . 
so «toAenl wir <Ufe nni lesent denne eine lange ' die einen gantzen stnreken war1i«ften Jhktr 

w'ile drie psalmen, ein antipliotie und ein col- ' thund von allen irdisehiai Dingen». OeUei, 
lecte ; une so hochgezit kununet, so siahent ; Seienu. 46 ». i:Itc. 

wir abe nnaer frSwen dt ond preees.» Tknler, i AbkrümmeB, dnreh krOmnien, biegen, einen 

184 (33). Gegenstand von einem andern lostrennen. 

Abestossen, abaetzen. — «Darzft woltent (Eher von Krimmen, mit den Kiaueu fassen, 
sA in abestossen und einen andern lioubetnian wie RaabvOgel, serreisen). — «Sie seind nit 
machen». Kon , 331. <I)i)iuil1i stiesseni die ab{/flrümt gewesen von der Regel deiner 
Römer disen Grcgorium abc und niachtent Gebut.» Geiler. Pred. u. L. 82 i'. — «Also ist 
einen andern hobest » Ibid , 551. mein mcnschlieher Will verknüpft und ange* 

Abetraj^en, schlichten. Scher/r, 9. — Zu- t nti len dem göttlichen Willen, das er sich 
sehn, «übe su die t>aübe zwüscheut bedea mi mag abgekrymmen vuu dem gotilicben.» 
parthcn abegHrttffm kandent». 1430. Tneber- 1 Id., Post., 2, 43 b. 

zunft, 41. Abkumen, Akamin, adj., herabgekommen. 

Abewendig, adv. abwärts. — «Einkiut... herabgefallen. — «In dem walt hant die 
das was abetoendig des nabele mlso swei men- hftber rcht, . . . m unne und weide und a6> 
sehen». Kön., 531. I Amsm» hois». Bergkeim IH9^, Weistk, 4, 

Abfelm, Abscbanm. Veini, Sehnum, Ben., , 846. — Die Hnber von SnndhofMi können im 
3,317. - •Pliit». aller S^lkkeit oi/qrM» i Wald «nemnien i/ oniri hol/, gesohnddetes». 
Adelphtts« Möriu 66 b. Weistb., 4, 154. Schtieiden, 

AbÜBaiiteen, dnreh Betrug ein iänkommen ; Abiappen, sehlalf bemnterh&ngen. — «Wie 
von seiner Bestimmung abwenden. S. Finantz. do sind an sant martinstag — umb den kanip 

— Man seU die kirohliehen Einkünfte «wide- die leiszten cappcn, — so der rot kamp that 
mmb dabin lassen reichen, dannenbAr sie ablappm». Homer, 4 Ketser, C, 7 
ahgefinant:t sind». Zell. S. 3 b. ADlassun;^:. Fnterlassunir. — ^JM/OMumg 

Abgesisbeidener, Pharisäer. — «Die die | guter werck.» Brant, Nsch. 102. 
fimemsten waren nnd aller geistlichcsten | Ablaufen, dnrcb Laufen einholen und 
nnder dem Volck, von welchem Volck sie wieder entrcisscn. — Einer «der. von den fin* 
abgesoheiden waren, wie jetz Klosterleut . . den gefangen, wider inen abgcloffen wurdt.» 
die do hattent besundere Handlungen und Qe- 1 Horner, Jostit. 14 

fcrt . . ., dannen her sie erlangt haben das Ablegig. miid. schwuch. SchmcHer 1. 1428. 
sie Uiessen . . . Pharisei, die Abgesclteitknen.» — «Die aruien uud&rihunen, . . . in jn selbs 
Geiler, Post. 9, 103 Etc. Etc. — «... die ablegig, erschlagen nnd kraftlos werden.» 

Ahgescliaiden — ander den Juden, Christen, j Wimpf,, Clirvsost. 13 ». 

Haiden, — als l'harisei, i'hilosophi . . .» Brant, Abnehmen, ßchlachten «E» fü^a hichdas 
Layensp. V. ,') i> — «Die Schriftgelchrten und | er (ein Priester) ein Ferlin hct oS^eiMMMn» 
Äbgeschetäenem: Bmufeis, Anstoss, ä >>. | Pauli 164. — «Küe und Keiber aÖMMMM». 

AbgUtterer, der Abgötterei treibt. ■- «Ich Bmnfels, Zehnden, b. 1 \ 
wolt gern hören sagen, w a i,Mnsser abiiöttcrcr Abpfetzen. — «l)er Teuffei hall .'^ich auch 
weren« dann yetz und ein lange zeit her in der , unterstanden den Keymen absupfcUcn durch 
ebristenheit seind». Wnrm. Balaam, b, 8 «. i Pharaonen». Geiler, Sänden des II., 45 

Abgrunde, Aptgrunt, Abgrnnt, neutr.. Abrahemisth. Abraihomscli . hebräisch, 
der Abgrund. — Das Schiff sank «als iu daz ^ Scherz, 47. — Wir haben den Brief «kern Jo- 
«fffrwMt*. Gottft*. Str., 1, 36. — «Ir , banse, obe daz er in in <i6niAeM«dtof spräche 
öef abgrunde i ano grünt». Ibid. 2, 107. künde gelesen». Nie v Basel. 334. — Die Ju- 

— < . . . Ucbergeiün in daz tieffe abegrunde». ' den, die «die Bibel mahteut von abrakameick in 
Tauler. 43 (8). ~> «Alle myn sündt . . . wurff | krieBebespraehe».EÖn.,818.— «S. Hieronjmib 
ich in das abgrundt diner barmhertzikeit.» mähte die bibcl . . von rtftra/ii?»m/i zfl latine». 
Gebete, 15 Jh. — «S. Augustinus spricht, Ibid.. 521. — tEbreliemesche »prachü.» Ibid., 
das die selc habe in ir ein verborgen ai^pet- 236. 341. — «Du küntest vielerlei Sprachen, 
ffnmde». Tauler, 90 (lÖ), nach cod. 89; Ab- Latin, Welsch, Kriechisch, Engelsch, Ahm- 
gründe, cod. 88. — «... In dem göttiigen ftemach, TüLsch, was weiss ich, wie sie alle 
grnndclosen aptgrunded(i alle ding inne he- 1 heissen.» Geiler, Brös. 2, 29 i^. »KtVata, das 
halten siiit>. 5rcr.swin, ms. — «Der ap^mm- 1 ist ein abrahemiach Wort.» Id., Kv mit 
ddo»e grünt der gutheit.» Ibid. i Ussl. 184». Etc. — «Noch bet sie deouocht 

Abgrnndig, Abgrüntlicli — «Das atfnm-jalle /.it, — ungefar wie es sich git, '— abra- 
di^ vinsternisse.» Tauler, 226 (39). — « . . . hemsch, tütsch und latin, — das mag mir wol 
imt einrc wilden aptgründhchen unbegriffen- ; ein betrin sin!» Murner, Nb. 4tx 
liehen stimme.» R. Merswin, ms. Abschalten, absiosseu. — Sie hatten vil 

Abheiniiach, nicht daheim, abwesend. -- 1 Arbeit «wie sie mit rudern und mit Stangen 

— «Ich, abheimsdt mit meinem leib, aber | ir schiff tAsdudien». Murnor, Virg , 0, 8 b. 



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Abschatten, Ausdruck der Maler, franz. 
ombrer. — «Die Sfaler wissen das wol. und 
iit tia hübsehe Kunst abschatten oder absetzen^ 
wei97 setzet mau mit sehwartMm ab.» Qeiler, 
Brös. 2, 76 b. 

Abschelmen, durch Schelmerei abdringen 
oder entwenden. — «So gibt sie es wider uff 
der statt — was sie vor abgesehelmet hat». 
Blurner, (Jeuchni., i, 2 •'. — «Ist es nit cr- 
lioher einen Edelmau, er ilbe sich in den 
sadien seines Henren, toh dem er seine Leben 
IaU weder das er jm das Leben afte d b rf i nrts ?> 
Zell, 8,4 b. 

Atwcbenlg« verabsehent. — cDle InstUobe 
Hurerei so angenem, so gewon, so hoch frc- 
liebt ist, und die rnche Erbarkeit so gantz 
bessig und oiedbeirt^». SuppHe. B, 4». 

Abschenong, Abschilhnng, Abscheu. — 
«Sobald die Sei uss dem Leib kumt, ist der 
liCib jedennan ein ÄbacheuunffK Geiler, Schiß' 
der Pen. 123«». — Manche sagen, wenn in 
den Kirchen keine Bilder sind, «so ist ein 
Abitkiihimff: Segler, Register a, 3 ». — »Äb- 
tchetoung aller ungöttLichen Ding». Butzer, 
Neuer. F, 3 b. — «Die Ding waren inen ein 
Abschühung nnd kein Sere». Wimpb., Chry- 
sost. 16 n. 

Abschiffern, sich in kleine Splitter zer- 
thcilen. Schifer, Splitter, Schmeller 2, 886 ; 
strassb. Schiffterle. — «Ist es Tiriasis (Art Aus- 
satz), so ist die Hut weich und schifert sich 
ab'. Fries. 183 ^. 

Absebneid der Ehre, Veriäumdung. — 
«Hinderred, ^tt^Uä der ere, venroten, irad 
derglichen mer». Braut, Nsch. 97. 

Abscbrot, das was von einer, von einem 
FUsober besebrotenen Mfinze abftltt. 1882. 
Urk. 2, 94r, 

Abstricken, entziehen, verweigern, ächmel- 
1er 2. 809. — «Den bösswilligen wissen wir 
keins andern we^s krefftiger abzustrickm 
ursach das Avort det> Herrn . . zu lestem*. 
Butzer, Neuer. C, 3 «. — Wer will mag mieb 
widerlegen, «ich wil es nicmant abgei^trickt 
haben» Capito, Pfaffheit, a, 6 b. — «Sünd die 
gnad nit abstrickt». Capito. Treger, H, 2 b. — 
«Ei? wil die Not erheischen, pfesapter Warheit 
ir Bcbchinimug uit abjimtrickeH* . Ibid., F_, 
2». — Die Bettelmönche sind gewöhnt «den 
Armen nnd Hungerigen ir nötig Ulfen thalt 
vor dem Hundt abmstricken». Ibid., K, 2«. 

Abtban. l. Absi^lnxftVn, aufheben — «...das 

San die Jurchweibangen cMug^ danckt micb 
t gnt . . M dan man miest siraBt alle Idreben 
dblhun*. Murner, Adel, J, 2». — Luther will 
«das der bapst . . . eUich klöster abäieg. 
Ibid., G. 1 

2. todft'n, liiiirichten. — Turnus überlegt 
«ob er sich tödtet scheliiglich, — mit eignem ! 
sebwert ähihet gelieb.» Hnmer, Virg. i. 7 b. I 

«Bei dieser Zeit in grossen Stetten die 
abgethotien Uebelthäter, es sei mit dem Schwert 
oder mit dem Striek, den Aerzten cngelas- 
sen werden.» Fries, 22^. j 
Abtilgen, vernichten — «Die Pen so ein : 
Mensch leidet in dem Kampf . . . abtilget die ■ 
Pen die er verwürcket in den täiL,'Iifhpn Sün- 
den». Geiler, Irrig Schaf, 1 b. — Solche, die i 



ihre Sünden erkennen, «aber dieselben nit 
abtilcken». Id., Dreieck. Spiegel. Aa 3». 
Etc. — «Hie were wol zu predigen wider 
etliche Thumherren, die do understond o&w- 
tUgen das anipt der Predig». Id., Pater 
noster, Q, 6 — «Noch blibt der a^won lue, 

— das mancher in abdilcket nie.» Hnmer, 
Nb. 192. — «Und gehst du schon \ier tnsend 
pfund, — noch dikkst nit ab denselben fund.» 
Ibid.. 247, — «Assnems weit allen judscbcn 
standt — cMÜdtm in dem gantsen Umd.» 
Murner, Geuchm. c, 4 — «... das v ir ab- 
tUckett als bebend was wir noch von dem 
manne band». Id., Virg., H, 6*. — Ein Ty- 
rann, der «das gsatz abtilget cn I umbkert». 
Ibid., T. 4 — «Der Papst, den sie (ÜMÜkken 
underston». Hnmer, Lutb. Narr, 84. — Efee. 

Abtreiben, nl Hchnffeu. — «Warumb wir 
die Feyrtag aütretben ... Ob jemant sagen 
wolt, man tribe die aberglanben a6.» Bnteer. 
Neuer. N, 1 a, 2 «. 

Abtrewen, Abtreutoen, Abtröwen, Äbdrauen, 
abdrohen, durch Drobntig erpressen. — «Es 
sei dan da.s sie . . . ein Widerker thund 
denen den sie das ir, wider Got, Ecr und 
Recht, abgetröwct haben . . . was man also 
abtröwet, das ist man schuldig Wiilerkemng 
ze thun». Geiler, Sünden des M. 63 b. — 
Brant, Nsch. 162 ». — «Gelt abtretoen». Pauli 
24. — «Den Armen den Zebnden oMrawaM. 
Brunfels, Zehnden c. 1 b. 

AbtrUnilich, alfrinv.livg, abtrünnig. — «I'i i- 
Ordensmenscb der uuküsch ist, der apostatiert 
nnd wflrt oMrOfR^tdk xon seinem Orden». Gei- 
ler. Brös. 2, 9 — «Ein Äbtrümlicher^ apOB* 
tata, ist ein unnütz man». Ibid. — Die Jnden 
«waren oMrflfm*^; als ein Frau «ibM^ng 
wärt von irem mann, warent sie abtrümling 
worden von Gott». Geiler, Ev. mit Ussl.44». 

— «0 ir AbMMigm, wammb hassen ir das 
Paner, das Crütz Chri.sti ?» T^r uu, N^rh 
208 b. — «Spricht Salumon : ein Abirutiüicher 
gat, het das Mul offen, winckt mit den An- 
gen (Prov. 6, 12. 18). Ibid.. 37 » 

Käme abtrümlig nnr einmal vor, so konnte 
es ein l>ruckfehlcr für abtrünnig sein, dessen 
feicli hie und da (ieiler bedient. Ks erscheint 
aber mehrmals, \vürau!5 man schlicsseu darf, 
dass es ein eigenes, in unsern Gegenden 
übliches Wort war. Grimm 's Wörterbuch hat 
es nicht. Ist es nicht ein verschriebenes ab- 
trünnig, so muss es auch eine andere Wurzel 
haben als trennen; man kann an trumm den« 
ken, Stfiek eines Kerbroebenen Oansen, be- 
sonders Endstück ; oder noch eher an trU- 
mein, taumeln, sich drehen (Schmeller 1,491); 
oMrümdH, sieb tanmelnd von etwas los» 
trennen. 

Abwesen, nentr. Abwesenheit. — «Dmb 
Abwsten» willen des Herren». Geiler, Poit. 

3. 8 ^. — «TIeden von den Bresten der Men- 
schen in irem Abwesen». Id., Brös. 1,68 a; 
Sünden des H. 46 b; Ete. — Er bofffc das» 

«das grosz geschrei von im zu Bern . . in 
seim c^toesen würd bedeckt», ilurner, 4 Ketzer, 
L, 6 a, — « . . . von wegen der versumnisx 
oder abtresens der lierren». M.. In.'itit. 

— Etc. — «... durch langes Abwesen eines 



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Keysers*. Adelphus, Baib. 11 ». — tln deim 
Ahweaen ...» Fries 64 1>. 

AbwichtiiE:. abweicliend. — Ich vertraue 
«iass ich «nie der masscii gehandelt hab. oder 
dem rechten ahwichig*, dass ich BOllte ver^ 
folfi^ werden. Hurner, Briefe, 67. 

Ach, Reh, Ahe, Ehe, Ohe, CoUectiv-End- 
ung an Hauptwörtern; Baumnamen ange- 
hängt, bedeutet es ein Gehölz. — «Das 
Büehech», Epfig 1370; <Büchehe, Ernolsheim 
1361. — «Das Eichehe*, Geispoislicini 13. Jh. ; 
^Eichohe»^ WMthoffea 1262; das Dorf ^Eich- 
«übe», später BiohlioffBii. — «Das Erlohe», 
Olwisheim 12R1 ; ^Eriche*, Illwickershcim 
1354. — «Da« Egpohe; Sulzbad 1323. - 
DnnteA«, Spreiiehe, Witgehe, s. dt«6 Artikel. 

Achse!. Schulter. S. auch Ähsd. — «Die 
Fögen der Ad^seUn». Gersd. Ib. — < . . . so vU 
*|8 ein yeder auff der JdlwtM tragen mdcht». 
Adelphns, Barb. 28». — «Falsch lüt, die zu 
beiden AchtBUn kiinnen ^Vasäer tragen». Pauli 
286. — «Ich will geben den Schlüssel des 
hauses David über sein J«AmI>. (Jes. 22,28). 
Wurm. Balaam. b, 4«. 

Acht, Ahte, ein von einem Landeigenthü- 
mer für sich vorbehaltcnos Grundstück, froios 
Kigenthum. — «Ein frumer pur iu sincr Adit, 

— derselbe ist aller cren wert — wer sich 
von sim bnwen nert». Murner, Nb. 225. 

Aechten, in die Acht oder den Bann er- 
klären — Narren die sich lassen *echten, 
veiluten und verbaane]i> Brant, Nsoh. 70. 

Aechter, geächteter. — «Die AmMst . . . 
so von der statt und burckban TMildltet We- 
rent». Brant, BUch. Wilb. 263. 

Aeht«t. ddUeif; der achte Tag, Oetave 
<S. Dorothea, deren AekM hilt ist». Geiler, 
Brös. 2, 33 b. 

Aokeri^ang. 1. Aokerban. — Sie fingen an 
«sich mit ackergang besachcn» Murncr, Virg., 
H, 1 b. — Galesus hatte «des ackeryang» ge- 
fltssen sich». Ibid., y, 7b. — Die Juden ha- 
ben 40 Jahr «in der wüstin on Ackergang 
nnd on Seyen gelebt». Wimph , Chrys. 14 ^. 

— «Die arbeit des Atkemm^*. Bbigmann, 
Caesar, 2». 

2. Ackergut. — Christus kam «zu einem 
Meigcrhoff oder Ackerhoff, oder zu einem 
Oultgut oder Jc^^^afu/.» Geiler, Post, 2, 69 b. 

Ackerlenge, Langseite eines Ackers. — 
Graf Gottfried kam «zwo Ackerlenge oder ein 
wenig fürbas von der stat» Closener, 79. 
Strecke von der LSnge zweier Acker. — «In 
der Äckerlenge», Feldname Dingsheim, 15 Jli. 

Ackergnrre, geringes, zum Ackerbau ge- 
bmnehtes Pferd (S. Owrre). — «Wut man 
fich (die Advokaten) mahnt, so thut ir schnur- 
ren, — gleich wie di e geilen askergurren». 
Brant, Epigr. Zameke XxXVH. 

Ackern, das Feld bauen, pflügen. — «Den 
hab ich für ein pferd geschetzt, das tag und 
naeht nnn ackert do». Mumer, Nb. 164. — 
«Ja T. nnn Troi nit schon wer hin, — und 
Prumus reich als sampt zerstört, — ich hets 
geackert und geert». Id., Viig. L. 7h. — 
Wenn «der buer laufft von dem pfloir, — so 
geschehe dem ackern nit genug». Id., Luth. 
Nsir 66. 



Ackes, Axt. Scherz, 15. — Die Förster von 
Haslaeh sollen dem Vogt bringen «vier Ackeaen, 
den ir ören guntz sint». i:?36. Weisth., B. 1. 
700. — Der Förster von Wiedensohlen «sol 
bringen ein fAckes*. 13G4. Weisth., 4, IM. 
— «Mit der Acka holtzen». 14 Jh. Ammer- 
schwihr. Hanauer, Constit , 347. — «Do kum- 
met der tntel am ende mit einer ocit«« und 
j sieht einen slag dardareh». Taoler 59 (12). «Zur 
! Adke»: Strassb. Hansname, 1967. 

Adanias, AJamaut. Adamast, Diamant. 
Scherz, 15. — Maria ist «der »täten tugent 
ein adamaa*. Gottfr. Str.. 9. 104. — Ein 
Goldschmied der «einen berillen, der eirae 
Adcanaste gelioh ist, in goit verwircket», der 
bessert 80 seh. 1890. Ooldsehm. snnft. 7 — 
«Die adamast hant craft und art, - wer uf 
1 erden nie getrüw wart, — der t>ie hat, der 
I mag getr&w sin». Altswert, 48. — «Der ador 
I mant mag kum von dem hamerschlag zer- 
brochen werden». Wimph, Chrys, lA^. 

Bei Geiler bedeutet es Magnet. <— «Verbring 
dein Werck in Scnfte, so würt mau dich lieb 
gewinnen über den ziehenden Adamanten; wie 
der Adamant Isen an sich zücht, also senft« 
die Hertzen der Measohen». Geiler, Arb. hnm. 

71 b. 
Adelar. S. Ar. 

Adelung, Veredlang. — «Die erst Urs ach 
ist der Addung halb, wann die Gcliibd gibt 
den Wercker die aus ir f,'-eschehen ein höhern 
Adel dann sie sonst hetten». Geiler, Fred. o. 

' Aderlässin, Aderlas/,. S. auch Lesse. — 
' «Natsbarkeit der AderUsnu»» Fries 74 b. — 
I «Neebstvergangner Zeit des iars M.COTiO TVUL, 
da die i^rosz Aderlässin was uiuli r l: uteu ge- 
sellen am abent und tag Valeutini m fast- 
naobt, da die narren Eirehweihnng hieltend, 
der bach vol bluts schwam, f:leic!r i!*- tiff sant 
St^ffans tag vor den sohmittea. Docli so was 
I es mir imd andern artzeten ein gut blatvei^ 
giessen, wan uff dieselbig zeit mcr dan tau- 
sent menschen davon kranck worden seind». 
; Fries 167 a. — Hatte 1518 zu Strassburg wirk- 
lich ein 50 ansg-edelintes Aderlassen statt ge- 
funden, vielleicht wejjou der in diesem Jahr 
zuerst hier auftretenden Syphilis? Oder redet 
der, zur Ironie geneigte Fnes von einer gross- 
artigen Schlägerei? Von einer solchen weiss 
! aber nnsi rc Geschichte nichts. 

Aedern, enervare, nervös eximere, ab- 
schwächen; bei Geiler aber gewiss in anderm 
Sinn. — «Der eins eJert, es kund nit wissen 
oder gesagen was im wer oder gebrest». 
Geiler, Bilg 69 b. — Ffg. «Es ist aneh wider 
die da 10 oder 20 allegationes und canoncs 
her können sagen und so vil quaestiones, und 
der sie edert, so knnnten sie nit die 10 gebott 
Gottes crzalcn». Geiler, Brös. I, 19«. — Pei» 
I uigen. «Man hatts (die Märtyrer) geedeii und 
gehangen». Hnmer» Bad. H, Ib. — Luther 
sagt: «da mnst fMurner) selb ^leedsrf werden». 
Mumer, Luther. iSarr 115. 

Scherz, 274, leitet das Wort unrichtig von 
Etter, Zaun, ab und erklärt es durch : in den 
, Zaun, in die Enge treiben. Enervare gibt 
j keinen Sinn; ohne Zweifel heisst es bei Geiler 



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den Pult faUeii, was zu bdden Stallen passt. 
cAedcm. Susser^t nötliigen, swfAgen*. Sohinid, 
Schwab. Wiirt. lU. 

▲ventfire, Abenlhfir, Ofentfire, 1 Aben- 
teuer. Scherz 64. 1155. — Tristan «<1 unkte in 
vil tiire, — das/, er crc und aventüre — von ir 
genaden hüte». Gottfr. v. Str., 1, 259. Etc. 
— «Rittere und junge lütc, die durch frnmkeit 
und ofentüre fürent in fröniede lant». Kön. 
2BS, iiui 'I'apforkoit niui .\bpnteuer willen 

2. Etwas auf Abenteuer thun, Sohmeller, 1, 
IS: «abenteuern, span. und ital. arentarare 
aufs Geradewuhl vorsnchen, riskiren»; vorgl. 
a'aventarer, k l'aventure. A/entür ist daher 
wohl im Sinn ron Venneh cn nehmen. Ver^ 
such in einer mc-hr oder >vi^ni^;er irclii-imcii 
Kunst. — «so dürfft ich ObaUeur die sach 
mit jm besten». Zelt, E. 4 h. — Die Brfider 
Heilmann briten Gutcnlicrfr «sie alle sin Künste 
und Äfentür z& leren». 1439. Vind. typ., do- 
ctim., p. 22. 

3. Schwank, Oaukelwerk. Die f^Jancklcr «sein 

Sjern bei den Fürsten, uff den Stuben, da sie 
r Ahenthür treiben». Geiler, Bros. 1. 40h. — 
«. . . ein Obettthür, — !i> i< Ii dan Aveisz. ist g^ut 
dorfür — das im die wunden frisch belibt». 
Mnrner, 4 Ketzer, G, 8i). — «Nun betten sie 
zwo obrnthür — do mit sie kunimcn seind 
herfür». Ibid., G, 4 •. — «... das er soU 
etwas abnttüer und gaucklerei treiben». Mur* 
Her, Ulensp. 17. — Etc — «Kin Priester kam 
von Sinnen und treib vil AbctUhüer» (seltsames 
Zeng). Pauli 338. 

4. Laone. «Jetz eo macht es ein jeder . . . 
wie er wU nnd wie es «einer Abenth&r am 
fögli Ii ren ist». Geiler. Brö^ 2. 73 «. 

Aefera, wiederholen. S. auch evem. — «Mit 
Bolebeim . . . ernst redt der prophet disa wort, | 
das ers »och einmal äfert: Wnnn, Trost. 
60*. 

Affebt. aflTebtl^, affenmftssif , tbSriebt. — | 

«Tumbe aßeJitt lüri. Tanlor, 1H7 (2^). - «So 
sint es alles a^chtige bilde» Ibid., 148 (27). 

Affenheit.Thorbeit. Scherz, 19. ~ Ihr «gont 
mit blinthrit nml rrit nf'-nhr:'t umbf». Tanlor, 
198 (35). — taffcnhett nnd kurtzeM'ile». Ibid., 
194 (24). — Sie bauen <^usse höser und mo- j 
lent die mit affenheit». Ibid., 144 (27>. — 
Lasst «die doren ir narrenspil tribeu und irre 
affenheit pflegen», rians v. Blov. 

Affolter, Apfolter, Affalter, meist fem , i 
Apielbanm. Scherz 19. — «Ein Garten mit 
Apfcltern und reben». Strassb , 1279. ■- iZu 
der Apfdtcr, Affolter,» Feldname, 13 .Th. -- 
Strassb. Hausname, 1320. - Man soll im 
Wald von Lohr weder «grftn eiehiiiholz, 
noch buchen, bierboumin noch affalter hou- 
wen». 15 Jh. Weisth., 5, 490. — «Zur roten 
Affolter* Buchsweiler 1300. — «Zur zaracn 
AgolUr», Gambsheim 1341. — «Z(i Süseling ; 
arottw». Snltzbaeh 131», — «Von der süssen i 
ÄffaUcr risent süsse ei)fel » Eis. Pred , 1, 244. 

— «Wilde AfftdUrbäume*. Brunschwig, Dist. 
34 b. 

After, engl, after. 1. Xacli Scherz, 19. 21. 

— Die Dieneriüucn des Gutleutehaoses «säl- 
lent warnemmen das kein siech man afier 
rehte zit» dranssen bleibe. Gntl. Ordn.« 161. 



— Die Ausafttcipfen solleu keinen Lärm ma* 
chcn «ajft^rtagezu». Ibid. 153. — Die A rzte der 
Stadt sollen keine Aussätzigen bebaiidelu 
*after dem aolidho parsonen vefinehet sint». 

Tbid. 215. 

2. hinten (im folg. die Nord&eite). — Der 
Abt von LQtzel soll die Kinhe von Latter- 
bach «decken after, die burger vor, der Kil- 
cherre den chor». Ih Jh. Weisth., 4, 105. 

3. after Lande, aus dem Lande. - Strass- 
burger Handwerker stifteten eine Brüderschaft 
von Geisslem, «die mit after Lande ftirant». 
rios . 119. — «Er verzerte zft vil gAtes i^ter 

, Uuide zu farendo». Kön., 869. 
! 4. After der Stat, in der Stadt herum. — 
«Die jnni^en manne lieflfent after der giah^ 
um Nahrung zu suchen. Kön.., 346. 

6. «fter wege, afterwege», hin nnd her. ataf 
den We;,'en lienim — «l>ip junpf^n man die 
after wege lieffent nnd spise roobetent». Kön., 
i9i46. — Die Aossftaigen. «suUent niergeot 
after ice/je gohn». Gull. Ordn., 166. — «Leg 
dir dein Sun oder ein ander lieber Freund 
gefangen, du lieffest afterwegen im zu helfen, 
denn zu dem Ammeister, denn zu dem Sclmlt- 
hpissen, denn zu dem Gericht». Geilor,Hasiui Pf., 
B 2 — «Frag das Aug was es afterwegen 
hab L ' !i-i)>4 /u blit/on dis und dis au sabeo». 
Id.. iiaum der Sei., ;i3''. 

Aftermontag, Dienstag. — «Die Schwoben 
sprerbon im Aftermontag, und wir sprechen 
Ziastay». Geiler, Post. 3, 103 b; Pred. u. L., 
21 >>. Zur Zeit Geilcrs war demnach das 
Wort in Strassburg noch nicht sehr gebräuch- 
lich; es M urde es aber später, denn Göll. 
35. hat: «I»ies niartis, Zinslai,'. Aftcnn"!;; . 

AfterachlaK. 1* Scherz, 2(i, meint irrig es 
sei das nemliche wie Windfall; das richtige 
ist von Oberlin beigcffisTt : teniiiura arbori.s 
caesae aegmtna. After8chl<M ist das was nach 
' dem Banmseblag übrigbleibt, Aeste von ge- 
föllten l^ännien. — Haut einer Bauholz, so 
soll er «die Afftertlagen lassen Ilgen, die nit 
grfit Eft verbnwen nnt*. BIsebweiler 1468. 
Hanancr Oonstit., 835. — «Die Afteralage* de» 
Waldes von Hugesgerüte gehören dem Meier. 
1279. Bist de S. Thomas, p. 328. — «Was 
Afterschlrg die bnber im hoUz machen, mac: 
der meier danneu türen». Oberentzeu, 14öl. 
Weisth., 4, 188. — Die Förster von Münster 
sollen «nemen 2 fftder aftersehlnrjen alle jor». 
1339. Als dipl , 2, 165. — ^Dit Afteralage» zu 
Lutterbach gehören dem Förster, lö Jh. 
Weisth.. 4, 106. — «Man sol oncli die m eilen 
die man nennet Affterskge oder csiwelleii 
(von Ästen) i i' Ii ober geben dann ein hoÄ- 
dert umb 4 bch.» 1468. Strassb. Holamarkt — 
Ordn., Alte Ordn. B. 13. 

2 Rückschlag, Xachweh. — «Wenn einer 
schon gesunt würt, so hat er ^ochwehen, 
AfteredUeg, und die gond im weiss ich wie 
lang noch.» Geiler, Post. 3. 55». — «Wann 
nun die Sünd hinweg kumpt, so bistu dcn- 
nocbt nit gantr. ledig, dn hast noeh Neigna« 
gen zu den ?^iinden, ilus ich habitns nenn, das 
seind Aftereekleg und Nachwe». Id., £v. mit 
Ussl., 126 h. - «Es bleiben aneh noch Im 
Menschen die Nacbwewen, NacUeibeten oder 



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ÄfterschUg, die in Latin f:enant werden reli- 
quiae Döccatorum». Id., Esckengr., A, ö ». 

Agel, Egel, Spreu. — tKomin dar- 

nach und zühe ein festucam, ein Agel nss 
meinem Aug». Geiler, Ev. mit Ussl. 114b; 
123b. - «Hotz briBD«t lang, Heaw kärtzer, 
Aglen noch kürtzer>. Id.. Bros. 2, 22 b. — 
«Die Onicibcn samlen Holtz. Hewbinmen und 
Egelcti'. Id., Emeis 31 b, — «Bruder hab 
acht, ich seh an dir - ein Aeglin, die misz- 
fallet mir». Braut, ^6ch 24. — Ein Gouch 
soll der Geochin «die Aglin usz dam geren 
s.iiiittr'n» (die Spren der Kankel). Mamer« 
ücuühm. c, i a. 

Agelei, Aquilegia vulgaris. — *J^leig, 
aquileia». Gersd. 89 b. _ *AgUienwttua'». 
Brunschwig, Dist. 36 «. 

Ageläter, Ageleiater, Egelster, Elster. 
Scherz, 21. — *AgdaHarberg»t Id. Jh. — 
•EgeUterherg*, 1801. Oertweiler. — *Qdm^ar- 
augen oder Kreyenaugen» (HSlineraiigen). 
Brunschwig, Dist. 28 b. 

Aegen, Agene, Spreu. — «Nun hett icb im 
Wi'irii \A\ nuK-ht den Flachs goliiichelt und 
die Klotz und die Aegtun darauss geschüttelt 
haben». Geiler, Geistl. Spinn. L 6\ — «Dn 
nii'i^sner. was sihest dn ein Aegm ... in 
eim Auge deines Nedisten?» Id., 7 Scheiden i 
Ib. — Mnmer, Genohm. c, 4 

Age^tein, AngeHtein. Agstein. Scherz, 21. 
1. Magnet. — «Also /.odi si gedauken . . 
— als der ^^(tem die Lunken — mit der 
Sirenen sänge tftt». Gottfr. v. Str., 1, 118. nach 
einer alten Sage dass der Magnet die Schilfe 
an?ie]it. — «lUhte als der Agestein, der zühct 
no( h ime das i^en». Tauler. 69 (14 . — «Zum 
Agestein». Straisb. Hausnamc. 1362. — «Oueh 
sol ein jeder gonch die geuchin als ein Ag- 
stein lassen ziehen». Mumer, Gciich. f, 1 b. — 
•Agstein zücht nit so heflftig an, — als so ein 
wib wol locken kan». Ibid , h, 1 ». — «Der 
Magnet (zieht) das eisen, der Agsttin die 
halmen». Adelphus, Passion A, 6 b. 

2. Beiiiütrin. — «Ein Paternoster von Än- 
gestein, kralleu und süber». Urk. von 14öl, 
S. Tbomas-Areb. — «Wie knmpt et das Ag- 
stein ein TIalmen uffztuht und ein Magnet 
iBen ?> Geiler, Brös. 1. 76 «. 

Naeh Göll, 82 : «Electmm, Agstem*. 

Agezeli, Verj^esslichkeit. — <Agczeli, das 
ist, daz mau die sUude vcrgisssct, so man die 
bibte se lange vristet». Bihteb., 10. 

Affezelig, vergesslich. Scherz, 22. — •Age- 
sehch ze ghten dingen». Bihteb, 49. 

Agianrei, ein von Brant geschaffenes Wort, 
von Aglaurus. der wegen seines Neids in einen 
Stein verwandelt wurde, Ovid, Metam , 2. 760 
n. f. Vergl. Nsch. 55. — «Wann das hündisch 
hell II Terberi und der hinderredig neid, 
a<jhimci. geslillet». Brant, Laycnsp. C, b. 

Ahe. Ach, Ohe, Bach. Scherz, 22. — «Uebcr 
Ahe* Feldname, Gii^'enhelm 1H7C. — «Uf die 
alte Ohe». Kuitzcnhauhi-n IHUÜ. — «lu dem 
Ahelande». Mnndolsheim 1292. — <A}ierusst^ 
alveus». Herrad, 190. — In Zusammensetzung 
mit andern Wörtern : Anddahe, 1080; Kaltahe, 
1300; Mtuahtt tfufodb» 1240: Bordke, 1848. 
Stc 



I Aller, Aehre, ."^Jcherz, 23. — .Toscph träumt 
twie sybeu veisze alter vol kornes binander 
stnndent und dobi isyben mager <ik«r». Kön., 
258. — «Weissen und speltzc, so das noch 
mit ist iu uher ireyaiigeu. so ist es gar zart». 
Heinr. v. Offen I). — «Wo sie geseet äcker 
find, — licff .'<ie darührr also »r^^chwind — 
das sie kein alter aiederstiesz». Munier, Virg. 
z, gbj 6 b. — «Win, Oel. frucht mag nit wider- 
keret werden in traben, oliveUp oder dAem». 
Id.. Instit. 28 b. 

Absei, Achsel (s. das Wort), Schulter Scherz. 
10. - «Arme und Ahsele beide» . . . Gottfi*. 
V. Str., i. Ü4. — «So hütet got sin ahsclc ander 
unser bürden. I auler, 243 (42). — Er legt 
das Schaf «mit tröden uf die Ahsel». Eis. Prcd., 
2, 2 — «Er hette einen huffen erden uf sinen 
Alisseht». Märlein, 32. — Alexander nainn Da- 
hns «uf sine ahsel mit den von Persa und 
balf in zft grabe tragen». Kön., 310. — «Chry- 
stofernni, den f;rosseu man. — l'er ("ristnm 
nff (»iure achsel» treit». Cour. v. Dank., v. 220. 

— Sie «geriet in nff die Ah«el fassen». Ibid., 
V. 403 

Abt, Alitewe, Ebtewe, Ehtuwe, die Zahl 
aeht Sehers, 282. — tJM untee». 1279. — 

«Tu den aht tacfen darnach» . . 1357 Eist, 
de S. Thomas. 327. 95, — «AhU erbere men- 
ner . . . Dieselben «AfoiM». 1487. Almendbuch, 
Etc. — *Ahteiee und viercig mark silbers». 
1275. Deutsche Frk., 19 — «Diser sieche ech- 
tetoe und dris^it; jor hatte gewartet* Tauler, 
24 (5). — *Khti we wurden vertriben». Sic 
«stochent ir etlietve z6 tode». Kön.. 312. 786. 

— Eine Frau redet von swei Dingen, sogleieli 
«Seiten die nachgeburen von ehtfum». Eis. 
Prcd.. 1, 210. — «Do SU ehieue und fünfzig 
ior in der clusen vas gesin, do starp sü». 
Nie V. Basel, ms. — «Der förstere suUent sin 
eAfcioc». Nothalden. Weisth, 1,683. — «Obendes 
noch den ehd n>, nach acht ülir. 15 Jh. Alte 
Ordn., B. 13. — «14 von den bürgern und eh- 
luwe von rittem nnd von kuebteu.» 1834. 
Kön,. Beil., 983. — ^Ehtuwe wd sirentsig 
ackere». 1373. Cod. S. Thom. 

Abte, Ohte, Acht, Bann. Seherz, 11. — I. 
Acht als Strafe. — «Der wirt in die Ahte ver- 
bannen». Glos., 114. -> 1311. Urk. 2, 19. — 
«Der andern vit dotent eu in die <ihte evlc- 
liche». Clos.. 122. — «Er det die stat zft Stros- 
burg in die ohte>. Kön., 49ö. — «Do det in 
der knnig in die o/tte». Ibid. 689. Bte. - Wird 
jemand verurtheilt «mit ähtc ...» 1390. Als. 
dipl , 2, 289. — «Wer by uns ztt ohte wurt 
geton» .... geächtet. 15 Jh. Alte Ordn., B. 
; 14. — Ein Kind, «so daz gcborn wirt, so ist 
; es in der ohte . . . gottes» \h'\s es getauft ist;. 
Eis Pred.. 1, 244 — Wer die Feiertage nicht 
heiligt, der ist in «gottes oJtie». Ibid , 2. 16. 
I 2. Gebannte Zeit zum Fronen, Frondienst. 
I — Der Abt von Münster soll zu TQrkbeim 
j «sin Athte dri stunt han, die erste in der 
vabien . . . Die andern zwo achte siut iB her- 
beste und ze ernen». 14 Jh. Weisth . 4. 208. 
j — Zu Ohnenheim sind «drie achte zb dem 
' jar . . . Die drie achten ...» 15 Jh. Weisth., 
4. 239. — «Von der ohten hant (die Früner 
I von Marlenheim) das recht das sie farent in 



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das holz und hoawent was sie wellent». 1886. 

Weist!»., 1, 728. — Dif Rürc^pr von Kembs 
sind schuldig ihrem Herru (Cincu alUeschnitUr 
und ein «äUehöwer» 1338. Barckh., 147. — 
Der Abt von Kborsheininiünstor hat cdrif,''e 
ahUtage immc jarc, also das iniü jedcz hüs 
einen tagewan sei tön», 1320. Weisth., 1, 669. 
— «Joiifelich hus sol geben zft der erne einen 
mau zü dem ochtewerke». Fegersheim. 14 Jh. 
Weisth., 1, 708. — Will die Äbtissin von 
Eschau «haben ahUwergy so git ir jedes hus 
einen snitter». 1341. Hanauer, Constit., 207. 

3. Dem Herrn reserviertes (lut wo die 
Baaern zum Frondienst verpflichtet waren« 
(S. A^. — «Der Herterin tuhte.» Snlzbach 
1819. — Der Herren von Fleckcnsti in *Ohte*. 
Weiteiswiller 1356. — Der Herren von Ge- 
roldseck «iUU«». Lupstein 138S. — «Des 
Aptes Ohle». Schweinheiiii 1355. — Per Käm- 
merer von Nenweiler «hat ein g&t zü Lore...., 
und eint in demselben pftltegftte seleg-en vier 
Cthten: 15 Jh. Weisth.. ft, 489 

4. Jarahte, Jorachi, Frist eines Jahrs wäh- 
rend der man sich für einen Dienst oder ein 
Amt verpflichtet, gleichsam gebannt hat. 
Scherz, 722. — Kein Knecht soll in andern 
Dienst treten, «er sy «lenne mit dem meister 
übercinkomen umbe die Janihte^ die er ime 
gelobet het.> 1395. Alte Ordn. — Für ein 
Jahr gewählte Beamte, «were sach das einer 
oder mer ... in solcher joracht tod« abgin- 
geu ...» 15 Jh. Alte Ordn , B. 14. 

Ahtebrot, das den Frönern an reichende 
Brod. S. das folgende. 

Ahter, Ehter, Echter. Scherz, 270, 282. — 
1. Fröner. — «Die Echter suUent einen dag 
helfen sniden . . . , und sol man in ir ahtebrot 
geben». Kogenheim, 14. Jh. Strassb. Bez. 
Archiv. — «Zu erin ii sol die ebtissin (von Xie- 
dennünster;, obe &i ir ght selbe erbeitet, ne- 
men ... die efttAov .... und sol men in gen 
ir afUebrot». Sermersln iiii. 1286. !Iiiii;iucr, Coii- 
stit, 40. — Der Äbtissin von ^'iedermünstcr 
•i^then haben reht . . . ee howende hole ze 
irme nutze». Nnthaldcn, 14 Jh. Wei.stli.. 1 ,683. 

2. Geächteter. Scherz, 13. [s. Aechter)» — 
«Man sol von ime rihten alse von eime ecMer*. 
1855. HeimUch Buch, f. \). 

3. Verfolger. Scherz, 13. 270 

Aide«, Eideehse. — «Bin AyUs <;ut uff sin 
henden usz, — und wont doch in der kunig- 
hus». Brant, Nsch. 102. 

Akumin, i> Al kanicn. 

Aknst, Schlechtigkeit, bcs Trug, Arglist. 
Scherz, 25. — «llil valsche und mit Ahmt». 
Gottfr. V. Str., 1, 168. — «Mit valschlichcr 
klage ~ unde mit vil arger akust.» Ibid., I, 
199. — «Der Avinkel, der an mimicn ist, — 
Daz ist akust und ÜSt>. Ibid , 1, 232. Etc. 

Alant, alann. — «Alant und Alantleder», 
15. Jh. Kaufhaus-Ordnung - Inula Hclenium. 
Brunschwig, Dist. 35 a. — Kirschl. 1, 479. 

Alber. Pappeibaum. Scherz, 26. — *Aiber' 
berg: Wilgotheim, 127S. — »AJberbume*. lOt- 
tclhausen. 13. Jh. — ' Alhcrmatic* . Suudhausen, 
14. Jh. — «der Aibergrien» zu Strassburg. 
1268. 8. Gassen- n. Hinsernamen, p. 8ti7. — 
•JUberbaum» popalns». Gersd. 93 K 



I Ale, fem , frans, alöne, Pfriemen des Schu- 
sters. «Die zwen Schumacher Crispin!]' und 
I Crispinianuä denen do wurden Aien durch 
I Hend und Fuss gestochen». Geiler, Bilg., 90h; 
Emeis 54«; .'^iinflfn de«? 3f , 81 a. 

Alenfanz, Alafnnj:. land, im folg.: Be- 
stechung. Schern., 56. ~~ «Dia liellter nnd die 
sackpfeiffen seind gleich, wann die sackpfeiff 
m6sz alweg planst haben und der riohter 
Alenfane, anders ietweders t&nt nit». Gnlditt 
Spil, 37. — Betrug: Die Lutherischen sagen: 
warum bleiben die Nonnen in den Klöstern? 
«GüM scfun l denseilten AHefane!» Murner, 
. Luth. Narr, 48. •— Die Spieler «wissen aüen 
\fand — nnd bsohissen <,nitt nnd alle land». 
i Id., Nb., 223. Ist Wühl dasselbe wie alle- 
fans. — «Da wilt deiner Kirchen AleftuU» 
bestendifT erhalten». Capito, Trcger N, 2 s. — 
'Der pfaffcn. münch und seelloscn Christen 
I geitz, aUenfantJSy falsch leer». Hedio, Able- 
I nnnir« a, 1 >>. ^ «Der bettelmaneh bettel . . . 
ist nichts dan ein betrug, ein Alfantz*. Brun- 
I fels, Zehiideu, d, 2"; d, 3«. — «Gott aiweg 
j kan die seinen erretten von dem AlfantM und 
geschwinden lüsten (Listen) des tenmU». Pol- 
: lio. Predigt D, 1 i>. 

Kurz, 196; «fibervortheilenden Betrug, vom 
ital : all' avanzo, zum Yortheil». Ebenso Be- 
utiüke 1, 21. in Grimms Wörterb. 1, 208, wird 
die Ableitung ans dem Ital. verworfen. Zu 
Strasshnrc: sagt man noch zuweilen ein AUe- 
fauz, für: ein thürichter Mensch. 

AUeflillBen. thö rieht es Zeug reden oder 
thun. — «Ufif das ander, alfantet er (Luther) 
daher. Christus hab das Sacrament gesegnet, 
und nicht die apostel». Murncr, KÖn. v. Engl,, 
I 906. — «... das knnig Heintz sein aUefanttM 
I nnd affenspil treiben mnsz». 0. c, 965. 

.\llerma. Da.s ital. uU' arme; franz. aux 
arme^i! — Die Gallier schrieen •aUerma und 
zn den waffen!» (ad anna oonetamant). Ring- 
' mann, Tiisar, fil i'. 

AUgemechlich, langsam. Heute bei uns: 
! allgemaeh. — «ffin omefssUn . . . kr&oht ai- 
gemechlich dahin». Geiler, 8 Marien, 24 :v — 
«Du bist in ein Siat (Stand) kämmen, da da 
wilt aUgemeeUich sterben». Ibid., Iis. 

Allniutze. Alniutzie, lat. almucium, almn- 
cia, franz. aumusse, Kopfbedeckung der Ca- 
nonici. - Brant, Bisch. Wilh., 285, 288. 

Almende. Scherz, '28. — %Almeivdt, rom- 
pascuus ager». Herrad. 181. Im 18. Jh. mehr- 
mals almeinde; einmal *das Almeinde», Weyers- 
heim, 13. Jh. Sonst immer Alautnätf ebenso 
neutr. als fem. 
Almiise, neutr., Almosen. Benecke 1, 94. 
Alrun, Alraun. Mandragora, Dueange 4, 
244. Gewöhnlich die Wurzel der Bryouia alba. 
Ucber den damit getriebenen Aberglauben 
siehe Schmeller 1, 5ö und 2, 107. — Quak- 
salber «haben geschnitnc wurtzen verglaset, 
gleich wie menschen j^efurmiert, sprechen e-> 
1 sei alrun; ist erlogen j alrun ist ein krut, hat 
|ein weisse wortz nnd gewint ein kirsen, 
wechszt in den weiden. So die hirten diesel- 
bigen essen, entschlaffeu sie davon». Fries, 18. b. 
AlBinllcb, s. 8i»d»di. 

AltbUsser, von oft nnd 6fl«Mn, bessern; 



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— 9 — 



Schahfticker. — «Wan du ein AÜrysur (Druckt 
für Al(bü99tr) also findest der dir den Lymmei 
offsetzt». Geiler. Bilg- , 96 b. 

Sohon im 13, Jh. hiess eine der hiesigen 
Stnween «nnder den oftMtoMm». 

Alte, masc, der Läufer im Schachspiel. - 
«Also uf dem schochzabelspiel der kiinig bi 
ime \ax die kfiiti0n und democh die altaN». 
Kön.. 983. — «Die alten^ und der sind zwen, 
an ietweder seitcn einer> Guldin Spii, 6. — 
Geiler, Arbor hum., ISOb . Sieho die Stelle bei 
dem Wort Schachzabcl. — Frisch I. 22. 

Aelte, fem, Alter. — «Gar weuig jetz id 
Klöster gont — in solcher alt, sie es verstonk». 
Braut, Nsoh. 72. — Der h. Geist «ernewert 
ans von der AelU des alten Menschen». Ca- 
rito, Treger, E, 3 b. — s. Elte. 

Alten. 1. Alt machen. — «liebe annet und 
dUt*. Güüfr. Str., 1. 180. 

2. Alt werden. Sclicrz. ^2. — «Sü gerotent 
dtm in discme lebende» Nie. v. Basel, 251. — 
«Ich will jung alten*. Gebete, 16. Jh. — «Der 
müz vor rechter zit alten*. Altswart, 5. — «Das 
erst das da grawet an dem Mensohen das seind 
die ScM&f, und da erst des da anfehet sn 
alten in der Soel das seind die Gedanken; . . . 
aiehstu von innen aiteni zum ersten die Ge- 
denk, nnd von anssen am Leib die Sebläf». 
Geiler, ^-elstl. Spinn.. M. 5 «. — «Wer dich 
gen dem bösen find, t»u magst du lang in 
kriefen «dieii». Brant, Modus prädic. St. Höst, 
Artr 1513, 40. B, eh. — Die Advokaten hal- 
ten die Prozesse auf «das si e müssen alten». 
II, Epfgr. Zarncke ZXXVil. 

Alter, plur Eltcr^ Altar. Scherz, 32. — 
«So der mensche nahe bi dem alter stat. ...» 
Nie. V. Strassb., 273. — «Der dem aUer die- 
net der sol des cdtera leben». Tauler, 302 
(52). — «Die dUer* wurden verrucket, duch 
nit der h. drivaltlkeit alter». Nie. v. Laufen. 
Gottcsfr.. 88. — «Die Kirche und die Elter 
die darzft gehorent». Rnffach 1849. Weisth. 
5, 883. — «Daz geschirre daz z(i dem nitfi 
gehörte solte glesin sin». Closener, 17. Etc. 

Papst Sixtus «satte nf, das men die messe 
?^ol h^ben uf eime steyncn alter und nüt uf 
eime hültzin.» Kön , 515. Etc. — «So du wilt 
die Opfer bieten oder geben nf den ctfter — » 
Os-ft alil. — «Lieber Herr Got, der Älter pfetzt 
mich, er thut mir wee». Geiler. Bilg. 32 » — 
«Es ist fnrwar ein kosllioh Ding der AUer, 
^van der Alter leit nider in cim Menschen die 
Bewegung der Unküscheit». id , Narr. .HOb. 
— «Der Alter ist ein Stöwcr und Stiller der 
Unfur». Ibid. — In andern Stellen ist indessen 
Alter im neutrum. 

Altvatter. 1- Patriarch. — «'1 Adam und 
von andern altveUcrn» Kön.. — «Nfi 

kume ich wider an die altoeiter der alten c». 
Ibid.. 250. 

2. Einsiedler. — Er gieng in einen Wald 
eime altvatter.» Nie. v. Basel, ms. — «Es 
"^"at" ein altcater und den huuf^err '^at iil»el, 
Qnd er lief in die stat und rtU, das man im 
«•bllffklm.. Gnldin Spil, 48. — «Der Alt- 
Götter leben», Teliersetzuiii: der vitae patrum, 
^ vielgelesenes Buch, von dem die strassb. 
^bUothek mehrere Handsebriften batte. 



Altvetteliaeh, einem alten Weib gemäss. 

— tJUveUdise^ mftrlin nnd trSnm». Zell, 

M, 3 b. 

AHwiok, alter Weg. — «In loco dioto AU- 
«•eile». Bnrgbeim — »Zft Alhrieke». 

Fcldn;i!im- l'^ Jh., li'Mifi- 

Alzoges, in einem Zug, fortwährend. Scherz. 
33. 

Amflhtig omechtig (s d Wort), ohnmäch- 
tig, kraftlos. - «Er ist amähtig undc krank». 
G«(tfir. V. Str., 1, 214. ~ Die Menschen sint 
so gar toab nnd ometMig worden». Eis, Pred,, 
1, 71. 

Amiit. Ornat, Omftt, Emd. Oraet. Scherz, 
40. 308. 1162. «Es sol hie nicniande kein 
amat bauen», ausgenommen der Abt. 1320, 
Ebersheimmiinster. Weisth. 1, 678 — Es «sol 
die holzmatte stan ze banne untz das amat- 
höwe abkommet». Biihl, 15. Jh. Weistli, 4, 125. 

— tOntat», 1322. Urk. 2, 115 — «10 sch. 
VOR dem Ornat ztt megen». 1446. S. Thomas- 
fabrik. — «Mege Oniet» Conr. v. Dank , v. 
2o7. - «All dem Omodc*. Feldname, Meistrats> 
heim 1299. — «Nieman in der marg sol de- 
bein Omftt hegen noeb dtme ersten bowe, 
utide sol ein ^'emein weide !>in». Maiir^^müns- 
ter, 15. Jh. Hanauer Constit , 83. Zins «von 
b5we nnd von JSsufe». Sierens, tb. Jh. Bnrekb.. 

195. 

Ambahten. Soherz, 34. ministrare. 1. neutr., 
dienen, aufwarten. — Kommt der Vogt znm 
Ding von Ksrhan. ««n sol die eptischin ime 
ambaiUen» (diu vorgeschriebene Nahrung lie- 
fern), 1341. Hanauer. Oonstik , 207. 

2. act. geben liefern. — Dem Hnber der 
seine Mcnc gcthan, «sol man ze tische om- 
hehten ein halb viertel wins . . ,» H^rasbmnA, 
14 Jh Weisth 4, 9.3. 

Amelung Stiirkmehl. — «Confecte . . , 
sol man machen von iteliu ?,neker one omjiw* 
lung». 1470. Alte Ordn , B 2. — «Ein ame- 
lungmuse. gesotten mit gerstenwasser», ge- 

i I V i wandeten sn geben. Brnnsehwig, 
Chir. 101b. 

Personenname: Jaoob Ammdmu, stmieb. 
Bürger, 1478 Bernhard Am^tnig, Dekan von 
Sarburg, gest. 1439. 

Amen (gewSbnlleher Omen), Obm, Wein- 
mass Seherz, 35. — «.') amen rotes wines», 
dem Joh. v. S. Amarin geraubt, 1300. — Der 
Abt von Ebersmfinster «von dem vodere einen 
amen ze ftirwine». Dem Yoe;! jährlich «einen 
halben amen iiiiwes wines und einen halben 
virncs». \^20. Weisth. 1. 670. 671. — Ein 
Haus zu Tiirckhcim das «zinset ein amen 
wines dem apte von Münster». 1361. Beg. A, 
218 «7 «men wingeltz». 1819. Cart. de 
Mulh, 11.3. 

«Ammelberen, amarilia», Gcrsd. 89b. Ge- 
ras us amarella. Kirsebl. 1, 211. 

Ampar, ahd. antpara. Graff 3, 150; am- 
pare. das Aussehn. Thun, Benehmen. Ben. 1, 
147. Scherz, 39. erklärt ampar durch Amt. — 
«In zornmütiger .... geberde nnd tunpar: 

— Man soll im Kloster «nienumnee amppar 
oder gelöste verribten oder anden». Clans t. 
Blov. 

Ampel, Lampe; lat. ampnlla. Sebers, 96, 



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- 10 - 



— «Ampclle, ampalla». Herrad, 196. — «Vor 
ilem criitze bürnent alle sit 12 ampeUen uml 
12 kertzen». Kön. 393. — «Do wart ouob vü 
keliehe nod sUberiii ampdlen serliroolieii». i 



Ibid., 598. — «C ^ nnib 



i!.tll I;' 



ä. Tbomaa-Fabrik. — Sie «haiicu oley ia irea 
ornfwOm». 14ä6. Predigten Ingolts. — cDiej 

fünf thorechten .1 i - fi uvcii hett«n Oel in iren 1 
Ampelm . . , aber öie betten nit übttri^». ' 
Geiler, Selenp. 78 b; Schiff d«r Peit. 67«; Narr. 
215". Etc. — «Gauflc Ampel, die mit Truwen 

— hat der weit zq licht gebuwen — goit ...» 
Brant, Rosenkr D. Oed. 12. — «Wer die an- 
zündt sin Ampel wol». Brant, Nsch. 1U2. — 
Die kluge Juitgfiau. «das sie oach mocht zu 
bniloflPt gon und ir amj>eln mit ir tratce»» 
Mumcr. Bad. T>. 8 b. _ ,Kj„ ampul iiiul ein 
feuer, durch das wurt goltcs aiigczündt, hat 
in gelüchtet». Wimph., Chrys. i5 ». — «Als 
er by seiner ampeln, die vü nahe erloschen, s 
dftnnoobt amb sich lägt . . .» Ringniann, Cä- 
BtrlM*. — «Vil ampeln da braunen». Pauli 
44. — * Ampeln und grosse wachskcrt/.cn*. | 
Capito, Treger, 1, 1 ». — «Die anweisen Jungk- 1 
frawen mit den ampeln on öl». Wuiiii, Trost, 
0, 4 «. — «Am Iststeu wcrdeut jr mit leeren j 
ommln erAmden». Bliadenf., B, 2 b. 1 

Ancken Anken, gesottene Butter. - -Ei- 

Ser, Anken, Käse ...» 14 Jh. Grempen-Ürdn. ^ 
todt-Arch. «18 Seh. 0 ^ mnb onfan». I 
1418. S. Thomas-Fabrik — Pn> ^-uMament 
der Messe schmeckt einigen «als Ancen oder { 
Botterschmaltz, umb der Feysstikcdt willen | 
der Andacht». Geiler, Schiff drr Prn. 5^ h — 
«Das wer ein gnodii^or Herr, da einer ein Ku 
Stalte SU einem Bauern und s|inH>li /.ii im:, 
nim du von der Ku allen Nnt/, Ficiseli, Milcli. 
Kess und Anken und alle Kelbcr, and behalt 
mir allein die Hat». Geiler, Et. mit Ussl. \ 
läO ». Etc. — «Ein schauwessfn nsz itcl 
Euekererbsen und ancken gemacht». Urüui. 
Bisch. Wilh. 291. — Den Bundschuh schmie- 
ren «mit baamöl und mit ancken schon». 
Hurner. Luth. Narr, 24. — *Anken oder 
MilchschmaI(/>. Jlruiisch wi«,' Cbir. 9Ü — 
*Aiüsim oder bulter*. Fries a. — <Jlf<yeii> 
tsidtm». Gersd. 87 • — «Wein, brot und an- 
ken*. Pauli 54. «HanfF, anrlen* (als Zchn- 
den). Trübel, Lob, b, 4 _ im strassb. Bis- 1 
thttm hat der Pabst erlaubt dass man «darff! 
in der fastenanckrn essen. Wurm. Trust, 39 ■>. 

Aad, A]ide,a(^.. schmerzlich, leid, weh.bcberz, 
41. «Ir was da/ leben oueh andt», Gottfr. I 
V ^tr 1, 162. — Der Traum «was im m n 
ande». ib. 1,186. Etc. — Schlechte Kaihi>- 
herren die ihr Amt verlieren : es «tiiut in nach 
irm gwalt vast and. — so sie also kommen 
in schand» Brant, Laycusp. 167 b. — Den 
Bösen ist «recht thvn ft'emd und otut». Adel- \ 
phus, Sforin ö7 ^ 

Ande. subst., Feind. «Er siuk sinero anden 

— Daz houbct mit der kappen abe». Gottfr. 
V. Str. 1, 99. — «Die Stangen zuckt er aber 
wider, und lief an sinen anden». Ibid. 1. 2-20. 

Andt'u. Verb., strafen, rächen, tadeln, rü- 
gen. Scherz, 42. — Klosterleute sollen «nie-| 
maiines amppar oder gelesse . . . andm». ■ 
daua V. Blov. » «Klaget es nüt, noeh erm- \ 



det es nüt». Tauler, 200 (36). Etc. — «Der ist 
ein narr, der anden will — dar/u sunst jeder- 
mann swigt still». Brant, Nsoh. 21. — Schmer- 
zen, quälen. — «Ünmh Eneam da Ikat oiuft*. 

Uen*. 1417. Murner, Virg. C,6b. 

Anderlai, S. T,fi. 

Andern, nachuhmcn. — «E^ ist ein Kunst 
die heiest Mimica, da einer kan die Leut ö»- 
deren und ire Wort, Sit nnd Qeberd». Geiler, 
Narr. laö*. 

Anderthalb, andern Theile. — «Als ob er 
spriich: ir seind betrübt. PinoiUhalb von mei- 
nes Todes wegen, and anderthalb umb Forcbt 
willen der Juden». Geiler, Pott 8, 10». 

.-Vnderworb. znm andern ^Tal. — «Do 
sprach der Herr ax^rwerh zu iueu*. Geiler, 
Post. », 10 b; Selcnp. 211b. Ete. 

«.\ndic, zelot^'s». TTerrad. 182. — Sehmeller 

1, 9^: andig, unwillig, unmuthig. 
Andorn, marrnbium rntgare. Kirscbl. 1, 

629. — «Marubium, Amhim». Gersd. 92 b. — 
•Andorn (so genannt weil das Wasser davon) 
heilen ist die Krankheit der Kinder genant 
der Andorn*. Brunschw.. Di.st. 33 l?run- 
sohwig scheint im Irrthum zu sein, wenu er 
den Kamen der Pflanze von dem einer Kin- 
derkrankheit ableitet; schon in einiT n Yoca- 
bularcn des 12 Jb. findet man : Amiorn^ mar- 
rnbium, prasium, Graff 1, 384. ohne dass da- 
bei von einer Krankheit die Hede ist. 

Anebosa, Amboss. Scherz, 43. — «Zft dem 
JfMboss». Strassb. Hausnaroe, 1337. — «.^ne- 
hüsit*. Closencr, 150. — S. 1/ ^ r-\ 

Anegang, Ajiegeug, An^jaug, Angende, 
Anfang. Scherz, 48. — «Swen ieh im alle 
raine tat - vom anegenge hergesagc». Gottfr. 
V. Str. 1, 57. Etc. — «Die grosse bcgirde die 
ich von anegenge habe gehebet zft uwere ge- 
sclloHchaft». Nie. v. Laufen, ms. — «Von on- 
gcng ... bis uff die zit». J. Meier, ms. — 
«Aller Sünden wurzellc und anegenge ist hoch- 
fart». Bihteb., 30. — «Kumment her. je ge- 
segenten, in das rieh mynes vatters, das fleh 
bereit ist von anegenge der weite», Hugo v. 
£henlu — «Von Anaetide der Welt ist es nie 
gehört, daa jenuui hftt anfgethon die Augrai 
eines blindgebomen». Geiler, Ev. mit uiel. 
61 b. 

Anebab, Aubab, Anfang. Scherz, 47. — 

Das Lösegeld melircrer \ um Herzog' von Loth- 
ringen gefangenen Hittcr war hoher als das 
der andern, «wan sä der sacken ein Am^ka^ 
\vorent» (weil sie den Streit anirefancfcn). KÖn., 
öll. i>er Ant/nth eines Streits. iöU. Urk. 

2, 21). — *^>'[/. dein Sach doruff, wan du 
deinen Kinden so viel Guts vorlossest, das 
sie ein . . Ankab haben an^ululicu irHantwcrck 
zu tribeii». Geiler, Post. 3, 83». — «Von dem 
Anfuib der Zwietraelit /wisrlien dem Bapst und 
dem Koyser». Adelphus. Barb. 17». — «Zu 
allen Dingen einen glücklichen Anhob haben». 
Hutzer, Neuer. I, 1 b. — Die Taufe des Jo- 
hannes war «nur ein bedcutung und aiAab 
unsers tanffs». Ziegler. Nies5unu\ C, 3 

Aneheber, Anfänger. — «E&leman 3Icrs- 
win fondator und aneheber des huset» zum 
Oranen-Wortb, Nie. r. Laufen, GottesfT., 84. 



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— 11 — 



— « . . . daz ex der Sachen ein aniutber ge- 
wesen ist». 1400. Tookerzonft, 19. 

Anersterben. Scherz, 48. Oewöhnlich mit 
dem Dativ der Person : einem anersterben, 
iweb den Tod eines andern ihm snfatlen. In 
folgenden Stellen : 

1. Mit dem accus, der Person : «Ein iegli- 
«ker liiiber soll sin erbe das er kaafft oder 
das in anerstirbt, empfahen inwendig 30 ta- 
gen». Breuschwickersh., 14 Jh. Weisth. 1, 71B. 

2. Mit dem accus, der Sache, diese durch 
Todesfall erbweise erwerben: «Wer es, das 
ieuuis ... die guter die de in disen hof ge- 
hörent. verkoufie. oder kü anersinrhe ron 
erbs wegen . . . > Qaatzeuheiffl, 137Ö. Weisth. 
5, 445. 

Anerstorben. 1, Purcli einen Ttidesfall er- 
worben: «Solcher min (werstorben erbfall». 
1484. Bog. ÄA, IM. 

2. Wegen eines Todesfalls zugethcilt 
auch Vogtr. Junker Wetxcl «ein aneratoröen 
and wissenthaft voget Heintzemaones», seines 
Neffen. 1338. Gotteshans zum Wolf. — Albrecht 
Wolf, tanerstorbeiier vo^'i» seiner Neffen. 1342 
Beg. A, 272. 

Anestarm, das Anstürmen. — «... mit 
nianigen wütenden tmesturme». Jüngstes Ge- 
richt, ms — «So vil die JMUiÜntu manig- 
valtiger und f,'rr>sser sint ...» Claus, r. Blov. 

AneMtürmeu. acu, stürmisch aufoUun. — 
«So die gruwelichen bekomngen sii emuHkt- 
ment ...» Clans v. Blov. 

Anewnnde 'die\ Anewender (der). Streifen 
Bodens zwischen irmssirn (iiitern, wo diese 
«an einander wenden». Soherz, bb. — «Den 
Velen» soll man «weiden und spisen nf den 
antcetideru da die liiiben ufemiiider stossoiit ». 
Heimsbronn, 14 Jh. Weisth. 4, — «Man 
toi den seheler fftteren nf den amoäitderm . . . 
«inen sehlair». Prttweiler. 1380. Ibid. 5. 482. 

— Ist Ding zu Nothaldcu, so soll der 3Ieier 
warten «das ein man mtthte drie anewanden 
cresran». 15 Jh. Ibid 1, 682. - «Ff die Atie- 
watidf. die Anewanden*, 13 Jh , »ehr hautig 
»Is Feldname. 

Anfertigen. Scherz, 45. — Bischof Ruprecht 
ttnd Heinz von Mülnheim versprechen, das 
Kapitel von S. Thoraae wegen Belcbolshdm 
«nierae nie t'eM'fiinirfn noch ansprechen, anfrr- 

äftn noch bckunibern» zu wollen. 1451. t.'ud. 
8. Tfaom. (S. Tiiom. Areh.) 
Anfoüs, Amho«-'«. — r»er Schmied hmucht 
«hemroer und anfüsz». Adelphus, Ficiuas 13l> 

Angebort, die angebome Art — «Gottes 
Wisheit lasest allen Gci^ehöpften ir Angeburt 
and ir eigen Wirkong», Geiler, BröS. 1, 58 ». 

Angedechtig, erinnerliob. — «Also es et- 
hchrii den ersten und eltesien . . . wol on^* 
aechttg ist». Nie. v. Laufen, ms. 

Angedenli, eingedtuk. — «Der erst Ast i?t 
■ • (ingalenk sein des Ends, darum du ge- 
schaffen bist». Qeiler, Baum der Sei. 2 a. — 
an^edendk wo du hin gast*. Brant, 
C»to, a, 3 ü. 

Angedenkuis«. Andenken, Gedächtniss, — 
*Ab dicke jr dis tönt, so t&nt es in atigedendc- 
mines todes». Hngo Bhenh. 



An^bu. act. — «Das wir mit in tmgand 
ein strit». Murner, Schelm, a, 8 

Angel, anfrnlus, Winkel. — «Ein Angel der 
hat drei Linien» (Dreieck). Fries 40«. — «Es 
seind vier wind, welche ber weend von den 
vier Angeln*. Ibid., 55». 

Angei, Stachel der Bienen, Wespen, etc. — 
«Die Immen tragen Hunnig und habent den- 
nocht ein Angel: Geiler, Narr. 220 •. — «Ein 
Scorpiou ist wie ein klein Krebslin, hat bin- 
den ein Angel». Id., Bros. 2, 90". 

Angeltngenden, virtutes cardinales. Scberz, 
45 ; von cardo. Thürangel. — «Die vier AHfftl" 
fügenden» Oswald. — «Sie bringt mit ir die 
drei götlieben Tagenden . . die süben Ga- 
ben des beiligren Geists nnd die vier Jngd- 
tagenden t. Geiler, Arb. huni. 112 h. Ev. mit 
Ussl. 138 a. — «Oardinales virtutes, die vier 
.in^ii^Nnif». Geiler. Gemma. 

Angenntnrt, von der Katur eines Wesens, 
mit sich gebracht. — «Davon so mag Oot 
von seiner angenaturten üer^htigkeit die 
Boshaftigen nii mit Gntem betonen». Geiler, 
Selenp. 1% «. 

Angende. S. Äneganq. 

Angend», angehend, Angengs^ von Anganp:, 
sogleich. — «Ist dir din Nachbaur schuldig', 
\\il er es dir nit geben, angentc so rufstu den 
Bürgermeister an» Geiler. Arb. hum. 142 1>. 

— «Der Heuijchreck . . . hupli über sich uff 
und gleich fallt er Midor nider, aber angengt 
springt er wider uff». Id.,Pred. nnd L. 22 *. £t6. 

Angenummcn, scheinbar, falsch. — «Es 
ist ein (nnjenummener Frid. als Judas gepen 
den Herrn Jesu bet». Geiler, Arb. hum. 57 

Angennmroenheit Tanler, 94(19), angenom- 
nieue .Vrt. Falschheit, Heuchelei. — «Das 
heisset Angeimmmenhät, wenn ein Mensch 
sieb annimmt einer Gestalt des Guten, so er 
doch in der Warheit bi>s ist». Geiler, Fred, 
und L. 78 b ; Post. 2, 22 «» ; Narr. 168 •. 

Anger, Eäiger. GrasflKobe. Sehers, 46. — 
«Walt, heid, anger, bluende ouwc». Gösli v, 
Ehenh.. V. d. Hagen. 1. 346. — «An, in dem 
Anger, Knger». 14 Jb.« Feldname . 

Angescböpft, anerschnffen. — «Wenn der 
Baum wachset und Frücht bringt nach seiner 
angeschöpften Art, es seien Biren oder Aepfel, 
so lebt er recht». Geiler, Pred. nnd L 62 «. 

— «Von angeschöpfter Natur ist der Mensch 
darzn geneigt das er einen nndem . . . lieb 
hat». Geiler, Selenp. 9 

Angesigen, mit dem Dativ, besiegen. Scherz, 
46 S- Anaigen. — «Do die bürgere ir ab 
wenig do sohent, do wendent sät sü soltent 
inen angesigen» Olosener, 49. — Der Cbrist 
«sol ime lussen (ingeaigen wo man mit ime 
krieget, daz elit in alleine one got aneget». 
Nie V. Basel, Bek. Tkulers. 6. ~ «Des sol er 
den strit behalten und angesigen zu allen zi- 
ten». Ib. — «Daz wir der wütenden weit an- 
gesigen». Eis. Pred. 1, M. Ete. 

.\n/?esiht, fem.. Anblick. — «Die eilende 
Angesiht» eines Gehängten. 1461 Alte Ordn., 
B. 14. — Jesus ging mit den Jüngern auf 
den Oelberg und fuhr tren Himmel, «irs <m- 
gesthtes» (vor ihren Augen). Tauler, 6ö (I4j. — 
Jungfrauen, die der Gottesfrennd in einer 



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Vi«!on KU Mhn glaubte, waren so glänzend, 

«das mich dnlitc das ich irre angesÜUe kume 
erliden möhte». üic. v. Basel, 211. — «Die 
sfifge amfesiht gottee». Otvald. 

A II i::e- 1 lar. Hni;egtberlich,ang8tbar, angst- 
baftig, ängstlich, Angsterregead. Soherz, 46. 
— Dem waren «ein mire — tergrKoh iinde 
angestbäre». Gottfr. v. Str. 1, 90. - *Sin an- 
gaiberts miMetrüwen». Nie. v. Babel, 300. — 
«Po er so gar klegeliche und angesiherliche 
geborctc nntre in sin ende». Nie. v. Laufen, 
ms. — <0 berre, din angsthafftiger pinlicher 
tod . . .» Oebete, 15 Jii — «Ein andechtige 
Person sol . . ?pjren den ausserlichon Dingen 
nit KU fll angUhar i>eiu>. Geiler, Eschengr. B, 
2 b. — «Wenn es sich begibt das da etwas 
mt^rkliclies thun musr. . , so biss nit angnt- 
haftig darauf wie du mügesi volLnii;^en 
nach dem Gefallen der Menschen*. Id.. Pred. 
und L. 145 ». — «Wer will das man ile in 
Sachen, — der thut die sach fast angathafft 
machen*. Brant, Epigr. Copie 217. — «Es 
ist ein angsthaffti^ brieff» .'angekommen). 
Ibid., 219. 

Angestbarkeit, An^^stbarkeit, Aiiirstlich- 
keit, Angst. — «Foroht, <mg$tbarkeit and 
cleinmütigkeit». Oebete. 16 Jh. — «Innerliobe 

angestbarkeit und vorhte». Claus v. Blov. — 
Christus hat cauB grosser Angttöarkeit Blats- 
tropfcn geswitat». Gheiler, Sohiif der Pen. 
7") i: neis 71 b; Bilg. 212 b. — Dasjpodias: 
•Ängstbarkeit, anxietas». 

Ang«ttbaftiir* S. ang$(bar. 

Anffpwandt, v rn iudt. — «Kr ist dein sipt 
Blut, er ist angewandt, er ist dein Mau>. Gei- 
ler, Geistl. Spin. P. 3 1>. 

Angewinnen, cis:«ntlich abgewinnen. Scherz, 
46. — J. Bechtlich erlangen. — Ist einer, der 
eine Geldbnise an sahlen hat. «so arm das 
man es irae nit angewinnen möhto, so mag ime 
das geriht zit geben». 14 Jh. Alle Ordn., B. 12. 

2. Geriohtlioh gegen Jemand beweisen. — 
Bleibt oino Misst^tliat aus Vor.sainnniss des 
Meisters unbestralt. und «wirL ci dem meister 
angewuttnm. er rnmet die stat>. 1-3 Jh. Strobel, 
1, Ö49. — «Nun kan ich jm nichts «mgevianem^, 
Pauli 50. — «... so wüsst er mir niohts 
angewinnen». Bntzer. Weissenb. i. 2 a. 

H, Entwenden. — Manche werden trachten 
«obd 8ü üch fiwern sobats anffeuritmen and 
verstelen mQgent». Nie. Basel, Tanlers 
Beck., 26. 

4. Mit Gewalt nehmen, erobern. Karl von 

Anjou »gewan Manfridcii da/ Kunigrioh von 
Sicilien oji». Closener, 40. Etc. 

Anglaffen, angleffeii. anslefken, von glaf- 
fen, gleffen. klaffen, das 5Ianl aufsperren : an- 
starren. — €Wilt du sie (die Weiber) ansehen, 
mgti^igfht, nnd vil mit inen reden. . . • Qeiler, 
Sünden des M. 11^. — «So einer ein Frauen 
otMUffet oder mit ir redt. . ,» ibid., 82 «». — 
«Wer bei den Herren ist, der muss das lernen, 
in angleft::m, anlecheln und loben; wer das 
nit kan, der bleibt nit lang ze Hof». Ibid., 
31 — Angleffen, glfffen, in folgenden .^teilen 
ist dasselbe: «Es seint etlich die wollen jc- 
derman angenem sein und wedlen mit dem 
Sohwantas wie die Hfindlin thnnt, lehmeiolilen 



8Q8ierWoTt,92(#ent,trfbett Solimefelielgeberd». 

Geiler. Narr. '-^G ». — <GUß'el nit jedermann 
an mit Gesicht. Geschwätz oder Gedencken». 
Id., Irr. flelukaf, C, 2 «. 

Aaglanwi, lest, frech anschauen — <!>u 
hast eins andren Jlannes Fraw mgkurrtt». 
Geiler. Brot. 1, 80 

Angstbar S. angesth ir 

Angstbarkeit. ä. Angestbarkeit. 

AiignCer. aus dem ital anguistara, Flasohe 
mit engem T!:!!*^ - <Thust du den Wein in 
QXuAngatcr, do man in dem Kummer uss trinkt». 
Geiler, Ev. m Ussl. 15 a. -. ifooh bei G«ll, 
395 : «Bombylius, Gutter,.^«fif<r». — Sekmidi 
Schwab. Wort. 24. 

Angeter, Art kleiner Münze in der Schweiz 
und in Süddentschland. Scherz, 46. Benecke 1, 
46. — «10 baseler phennige. die mau ncmpt 
angster». 1877. Cart. d. Mulh , 800. — «Du hast 
den Atigster im Seckel stecken». Geiler. Ev. 
m Ussl, 105 b; 198 1», Sprüchwörtliche, aus 
der Aehnlichkeit des Lauts gebildete Redens- 
art, nm zu sagen: es ist dir Angst. S. auch 
Grimms Wörterb. 1, 361. — «Der Win ist m 
Keihorsperijr im Elsasz gewacliseii, und gilt 
ein masz XVI <u»gtter». Mnrner, Mess, B, 3 b. 

Angsthaft. S anfetÜMtr. 

Antiat) .S. anehah. 

Anhängig sein, anhängen. — «Der fiirat 
diser weit. . . w&rt sein urteil eatpbalkeii,mit 
alten den die jm oMngig gewesen siadt». 

Zell. m. 8 

^haa, Blodc oder Klots anf dem man Hob 

haut. — «Wiltu nach zu dem Bret kummen, 
so must du lasbeu Uoitz uff dir howen, da 
must ein Anhaw sein da man Holls äff hawet». 

Geiler. Brös 1, 8 »>. 

Anheimisch, einheimisch, dahciiu, heim, im 
Lande. — «Das du din Lebtag Burger bist, 
sesshaftiLT und anheimisch». Geiler, Bilg. 1 «. 

— «... bis das Vulck widcr zerreitet und 
anheimch kunipt». Braut, Bisch. WiUi. 272. — 
«Die nit anlKimsch sind, von der gemeinde 
nutz wegen, werdeut entschuldiget (dispcnsirt) 
von der Vui,'iei». Murner, instit. 22 b. — «Jjp 
rütcr, die n\t anheimisch waren . .» Ringmann, 
Cäsar 30 «. — «So was mein gn. herr von Speir 
auch nit <mhrnnmch». Batser, Weiss., it a. 

Anken. 8. Ansken. 

Ankeren, angreifen. — Es rente Bisehof 

Walther. dass er die .Strassburirer <nit zft. 
Wiokersheim kette Qngdtcrct and mit in ge- 
stritten». Ctosener, 81. K6n , 667. 

Anklebolicheit. Taulcr 339 '50), feste 
AuhlLoglichkeit. — «Za welchem Gut das do 
geschaffen ist von Gott wir uns keren bi im 
/u bliben mit Anklebelicheit an im. zuhant 
stüsset es dich von im». Geiler, Bilg. 122 ^. 

Anlangen. Scherz, 48. Gerichtlich belan- 
>,'en ; im folg. : auffordern sich zu erklären. 

— Der Gottesfreoud schreibt an den strassb. 
Comthur: ihr verlangt meinen Bath wegen 
des Schismas «wennc ir vcrsehent üch daz ir 
und andere pfatheit kiirzliche angelanget sül- 
lent werden . . . Wer kan dozu roten ebe 
daz anlangen '^eschiht ? Wenn daz Anlangen 
beschiht, so sint ir verbunden zCi dem orden». 
ISBO. Nie. V. Basel, 348. 



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Anlass, Compromiss. Scherz, 4^. — «Do 
ichfif der rat zfi Strosbnrg, das der bisohof 
and die stifte dotcnt einen anlos uf drige . . .» 
Kön. 672. — «äIbo doteut die bürgere und 
brediger einen anhu ... an den bischof ; 
der sprach den onfeMt o$ nnd nneilete ...» 
Ib. 734. Etc. 

Anlege, Bekleiiiunfj ; Einkloidunfr einer 
Nonne. — «Difi memoriale sige üch von mir 
geoppfert th fiwen geistKolieii Anie§« und 
wilunge». Claus v. Blov. 

Anleite, Besitznahme der Güter eines 
SebnldneTB dnreli den Gläubiger. Sehers, 49: 
eiocutiü, immissio — Heinrich VIT ixcstattet 
den Bürgern von Sehlettstadt dass icein üe- 
rieltt im Elsen «eUqnun missioneni, qne vul- 
garitor diciUirAtiJeite, ad possfissionmi briTsornm 
in civitate Sletstat vei in banno ipäiuä civi- 
tatis existentinm», maehen dürfte. ISll. Als. 
dipl. 2, ys. — Wird einer verurtheilt «mit 
ähte, arüeüe oder mit andern Sachen ...» 
1880. Als. dipl. 2, 2S9. 

AnleitHbrief. Scherz, 49: cifatio. — Wer 
von den Strassborgern etwa& tu fordern 
hatte . . . «der solte sü für gerihte laden mit 
förgcbottcn nnd anleittbriefen». Kön., 682. 

Anliglich. eindringlich. — *Änliglich beten, 
instanter». Geiler. Post. 3, 70 b, 

Anliglicheit. Eindrin^'liclikeit. — «Instan- 
tia, das i^t AtüialichcU und Ungestümigkeit>. 
Geiler, Post. 3, 70 b. 

Anmol, Ammal, Anmal, Mattermal. Ad. 
anamali, Graff 2, 716. SchmcUer 1, 1682. 
Heute bei uns Aamol. — «Die Änmöl oder 
Hattermal». Brunschw.. Disu 30 — «JdLator- 
oder Ammtä*. Ibid. 8B b. 

Anmut, masc, Lust an etAvas. — «So lang 
diser Will nnd AmntU bleibet zu veitlichem 
WoHnst ...» Geiler, Sohilf der Pen. 11 >. •— 
«f'u hast ein Animd zw dem Ampt, Ja zu 
dem Gut. da zu der Jb'rawen, da zu dem 
Menn». Geiler, Bmeii 84 ~ «So er davon 
redet oder höret predigen, liat er einen 
natürlichen Anmui darin». Geiler, i^elenp. 
121 1>. — «Lieb oder Aimui der ELtem tn 
den Kindern». Geiler, Seliiff der Pen. 19 «. 
Etc. 

Aarickto, fem.. Baffet avf dem die aoeder 

Küche kommenden Speisen ang:erichtet wor- 
den. — «Njeman sol zö der anrichten gon 
denne die swene stabemeister oder der meis- 
ter, oder wen es der meister heisset; und 
wer darüber darz6 gel und selber spise nym- 
aet . . . der bessert ein sch. . . . Nyemen 
■ol kein Hecht ab dem üechtstock nemen. der 
fiber der atvriclUen hanget». 14öt». üuldbchmie- 
deznnft, 39. 

Anrnck, Ruck, Impuls. — cDer erst An' 
ruck oder der erst Anvank aus dem sich ein 
Mensch 7.u Gott kert, daeüt Foidit». GMler» 
Has im Pt, A, 2 «. 

Anroeks. sofort, anf der Stelle. Auch et»« 
J^(i'7,>. 'Zuliand "wenn man sie strafet . . ., 
(mru6k$ ist ir i!'ried aus». Geiler, äeienjp. 72 ■* 
~ «Streeks aimiA» nftek dem Gnss, da bat 
S. .Tohanncs erkannt seinen Schöpfer». Id., Ev. 
mit Ussl. 169 ». Etc. — «Dn feilst gleich ein» 
Aidb wider dnvon». Id., GeistL Spinn., U, 6 b. 



Anschlag. Absicht, Vorsatz. — «Alt>o tust 
du alle Ding mit Anschlag umb Gottes willen». 
Geiler. Pred und L. 89 a _ «Es ist nit mein 
Anidüag euch diss allci» zu erkirucu». Id , 
Selenp. 78«. Etc. 

Anschlagen, sich vorsetzen, beschliessen 
— «Gott hat angeschlagen in Ewigkeit das 
du nnd ich solient selig werden». Geiler, 
Post. 2, 8 b. — Ein Mensoh soll all wegen 
«uathlagen besser zn werden». Id., Selenp. 
117 b. Etc. 

AnscUttglicb, absichtlich, nach ernstem 
Vorsats. — *Änsdiläglich und gemeinlieb wen 

der Herr gesant zu den Juden, da er iurn 
allein pred^ea solt, aber zufeliigiioh, neben6 
her, so es sieh begab, so moebt der Herr den 
Heyden v, cl predi^ren». Geiler. Post. 2, ■^2'^. 

Anscbnauwen, heftig anfahren. — «Der 
Herr sehmauwet sie (Maria) am und spreeb xn 
irv (Tuh. 2, 4). Geiler. Post. 1, 24b. - «Do 
bekratzt der Herr seine Jünger, schncmuxt sie 
an und sprach: was förchtent ir üch, ir Klein» 
gloubigen» ? Id Po t i ,28b. Etc. 

Heute noch : amchnauen ; ebenso im allema- 
nischen Dialekt, Hebel 2, 273. 

Ansclnmrren, zornig anfahren. — cWenn 
sie uichtä anders von euch hond dann ein 
Anschnurren und ein senr Gesiebt». Geiler, 
Has im Pf., c. 5 b. 

Auschowelicheit. .\nschn, Eücksiclit. — 
«Also solient ir allen Menschen Guts thun 
allein uss AnschotoeUcheit der G&tigkeit Gottes». 
Geiler, Post. 3, 62 1>. 

Ansiehtig, ansehnlich. — «... in beisein 
ettlicher aiMdaif^ personen». Capito, Tregor, 
L, 8» 

.-Vii^igen, verb. act., besie^'en ; ^^ewöhnlieh 
mit dem Dativ, z. B. Ciosener, 39. — «lok 
beb geriebtet nff ein bunt, - den nie kein 

mensch ansiegen kunt». HlOTier, Lnth. Nanr* 
Hb. — S. angesigen. 
Anepmehe. Seherz, 68. 1. Anspraeli. ~ cDm 

nieman in den /itcn do — attsprach$ het nn 
kein sin g&t». GoUfr. v. Str., ], 79. 

9. Beektskiage. — «Üwer onsprodhe, ir ant- 
wnrte, — da?, man diu beide verneme». Gottfr. 
V, Str., 1, 2U. — «Unser anspraehe, die wir 
hant> gegen den Rath von Strassburg. Bisohof 
Walther, 1261. Urk.-Buch., 1, 366. - «Wir 
virciehent uns gegenander aller anes^radie 
und klage». 1270. Deutsche ürk., 10. — «Die 
herren Tiettent vil zbsprüche und anesprodie 
an die von Strosbnrg». Kön., 692. Etc. Etc. 

Aupreeheo, anklagen. Sehers, 62. — « • . . 
da7. er sich verentwürtetc der Sachen die man 
in würde ansprechend* . Closcncr, 37. — «Do 
wart Sjrmmachus mit falschen gezügen ange- 
Sprüchen*. Kön., 525. Etc — Die Juden forsch- 
icu ob Christus «üt spreche oder rette, daz 
misseton were, daz sü in dammbe ansprc<:h':>it 
für einen ungerehten man». Eis. Fred., 2, 18. 

Anspnwen, anspeien. — Beim Leiden Claiiti 
«alle sohüne wert «^pMMwn». Gebete, 14 
Jh. ms. 

AntMr. «Dn grHF der meister in seinen 

ansser und zohe ein araboszlin herusz». Pauli 
200. — Anser, das franz. anse, Schleife an 
wnem Gürtel, Beneeke 1, 47. Dies knan in 



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der anpreführten Stelle sohwerüch die Bedeut« I — cVil Ordensieut. . . habent zwei AmOitter*. 
ung sein. Wenn Ansser nicht ein DrucktVlilcr Id., Narr. 185 •'. (S. die Stelle VOX/Kt Huseren.) 
ist für Aser, £ser, S&ck oder Taiohe, so hat i £to. — Batzenaatlit, s. BmtM. — < , . . mit 
Pmü das eine Wort mit dem «ndeni rtr- } einem frSliehen AnÜÜt: Brant, Moretns, a. 
wechselt, was um so eher nioirlich ist, da der 7>>. — «GlafF des Anüits» IJ.. Thesni. b, 
ikser Termittcist eines Ansers an dem Gürtel tSK — *AnUiU und lib sie ganu verbutzen». 
hing. I Id., Nseh. III. — «Ob jeman dir engegea 

Anstogs, anstnsscnde, angränzondc fJci^'ond, kumpt, — der frolich antilit hat und mund». 
Qränze - «. . Kinnemen und besitzen jrcr . Id., Facetus, A, ä — «Der Narren Ani- 
naehbanren ÄiuUitn. Adelphns, Barb. 19 *. — i Iii i»( geglettet wol, — nnd doeh die hosen 
Die Völker die «an den endon ofler anHössen \ f&hm voll». Murncr, Nb., 268. — «Sebent iich 
der Türky wouen». Adelphus, Ehodis, t, im Spiegelglas, — ob üch iin anl^tt brest etwas». 

Anntttfliser, Grftnsnaohbar, Bewohner eines Ibid.. 142. — «Sie wolt im in du AsMü tkUen 
Banns, der an einen andern stoset. Scherz, mit den feustcn». Murner. Ulensp., 17.— «Min 
52. — «Ire nachbaurea und anstöaser». Adel- Antlit schiihelich verstellpt». id , (fsyac, 
phns, Barb. 24 b. — «... das die Tütschen 413. Etc. — «Wann er würd euwer JmÜU 
nit . . . der Gallier provintzcn . . . Amtös^ser ansehen . .. Wimph., Chrys. IG l>. — «Wie man 
wurden». Ringraaun, Ciu»ar, 14 — «Die er- das ^n^/ii weisz machen äul». Brunschw., Dist. 
bern lüte von liinowe und ir oMfAtier». 1449. 'SO f^. — «Ettlich tusent sind die jnen ins Ant^ 
Altp *>ri!n., H 1. /i7^ liettcn mof^^f»n widor!«preclu'n>. Zoll, b, 3 «. 

Antto^el, Antvogel, Eute. — Die btrassb. Diß&e Furiu kommt nur iiuch selten var; die 
Vogler .sullen vorkaufen «den besten antoogtel j gewöhnlichere ist Antlitz, 
nmb 10 ^». 1381. Alsatia, 1867, p. 299. — > i «Antreche». Männchen der Ente, Enterieh. 
«Es sol nycman dchcinen zamen atUvogel nnder ' Bransehw., Dist. 38 Scherz, ö4. 
den wilden feil haben* l.'i Mi Alte Ordn., Antritt. Suite. .\nf>teiij..Scliemcl. Schmeller, 
B. 18. — *AHtfogd oder ander gefiigel». 1400. 1 1, ö8ü. — «Der Fass des Antritts (eines Bühls) 
Tncherznnft, 96 — «Znm AnHagd». Strasib. f ist mit einer lUner besehloseen». Adelphus, 
Hansiianio, 1334. — «Ein Vogler am Rhein . . Tiirck. !>. 5^. ~ «Die Wolken liast du dir 
würfl ein Antvftgd üss . . . mit demselben zu einem Atiäritt gemacht (Ps. 104, 3). >tach- 
&eht er darnach vil AntvOgü». Geiler, Emeis, tigall, Psalter, 96j). 

311; Post. 3, lOl to. — «Der man des wilden Antsessig, vor dem man sicli cntsct/.t, 
Antfogels*. Bransohw., Dist. 38 — Roth» mathig. — Günther von Schwarzenbnrg «der 
salb., a, 8 1». | zt den alten der Ihuneate herre wae ond der 

Antfristen. Beneeke 8, 409: eridiien, er- antsesi^irfste von dem Uten wnite sft engende». . 

läutern. I Kön., 478. 

Ajitheis, Gelübde. Sehers, 68. — ^Anlheutt | Antwnrten. Entwarten. Sehers, 66. 394. 

Vota». Herrad, 193. Ausser dem gewöhnlichen Sinn : 

Antlax. Scherz, 53 : indulgentia, eigentlich , 1. Abliefern, Ausliefern. — «Nieman sol de- 
Entlassnng. — «Die erwnrbent mir flereig tag | Icelnen gefangen harin füren, er entworte in 
Antfns an den predi^jen», Entlassnnc: vom daunedemschuIrheissen».l«''äStadtrecht.Grand., 
Predigen. Tauler an >Iarg. Ebner; Heumaau, 2,44. — «Baruue und ir genoze, — Die giengcn 
Opuscula. Nilrnb., 4°. ie ze loze . . Weiher im antwurte — lin 

Antlit, Antlütte. Antlitz. — «Ach. schöne , kint . , .» Gottfr. v Str. 1, 84. — «Ze junprste 
Antlüt*. Gottfr. v. Str., 2. Iii. — «Der kunig I wart her Thicbalt gevangen und wart dem 
saeh den barger an und schetzete sins an^ künig geouttwürtet», Closener, i6. Die Strass- 
litteff eicrenschaft». Closener, 54. — «Das er burger geboten, wer Hermann von Gerolds- 
micli wül ander min antlit sieht». KÖn., 373. eck «heimlichen hielte und in nüt den burgern 
— «Ks was der stoltzestc sehniieste man von entwürtete* , der würde aus der Stadt ver- 
übe und von antlyde: Ibid., 675. — Assuerus i wiesen. Ibid., 86. — Cato spricht : «e ich 
sah Esther «in bleichem AnÜit». Tanler, 181 1 wolte das ich in Julius hende geantwürtet 
(32). Etc. — «Das antlit was ime uffirckeret». wurde . . ., e wil ich mich selber döten». Kön., 
Kio. V. Basel, 104. £t«. — Die Juden spieen | 383. Etc. — «Wer von übeltetigen lutea würde 
dem Herrn «nnder sin sehone mißU». Eis. Fred. I in den dinghof geentwUrtet . . den tnltent die 
1, 191. — «... daz im Got sin erste gcstalt hl\bcr . . behüten». Bofzheim, IBOI. Weisth , 
eins antlitte» wider gebe». Märlein, 29. — S. . 1680. — Ein Dieb soll in Stodc bleiben «unts 
Christoph, «wer den ansieht, dem gesehieht | an die stnnt, das er an das geriht wirt geemt' 
kein leit, — Des tages do er sin atitlit si^ht». würfet >. Artolshe I m l?-'0. Ibid., 1, 698. — 
Cour. v. Dank., v. 222. — «Die weib die in «Die zehendeu, die in der eptissin» von Eschau 
der jngend soh9ne «mÜU band. . .» Gnldin Spil. «hof geantwitrM werdent». Bnfliaeh, 
63. — «Der spigel ist ein Intcr gogenwurf Ibid., 6, 618. — «Swenne diö vier wuchcn 
dines antlides». Heinr. v. Offenb. — (Eine häss- : oskomment. so sol» der banuwart «den volen 
liehe Fran hatte) «ein lang krumm AsttUit: I wider hein (nach Lfitzel) amtwürten». Heima- 
Geiler, Dreieck. Spiegel, .\ a, ö a. — «Der an- brunn. Ibid.. 4, 93. — «Das korn sol mcn 
der fiel auff das Antlit nider». Id., Nar- eiUwurten gein Stros/buri^^ uf der herrea spi- 
rensch. 38 a. ~ «Der Teuffei warff einen mit I eher». Eckboisheim, l l II Ilist. de S.Thomaei 
eim Stein, das im das Blut über das Antlit \ 329. — 'Alle jor, so im das mult/.erkom ^e- 
abrann». Id., Emeis, 44 k — «Würff im nit . fintwurt vvirt . . .» Schaffhausen, 1474. Weisth., 
kat in da« AntUt», Id.. Er. mit üwL Sa«.|6, 479. — «Die Bnnnwaiten mIImi FOadnr 



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— 16 - 



nehmen und sie aiUworten emem meiger». 
Gressweiler. 14 Jh Ibid., 1. 704. — «Broch- 

monet . . . iiuichet die j untren i,"-ti rtücki- und 
antumrUt sii ans an den spisz*. Coar. v. Dank., 
r, ITD. Etc. 

2. prirsentare. vorschlafen. — «Ks sulnf 
ans (dem Biscliofj die bargere antwurUn ein 
inSnssenieieter. wen sii wellent, den sfllen trir 
setzen . . 1296. Kön., Beil.. 090. — «Ist aber 
das ein inünssemeister . . . abegat.... so Sai- 
len! meister und imt . . . nu einen andern 
enlwurten. und sullen wir dem denselben ge- 
walt geben». H06. Ah. «üpl , 2, 83. - Die 
Pfleger des (TUtieutelnuises sollen «ein per- 
»one z& der pfriinden (der Kaplanci) an^tpwrf^» 
eime cüstcr der luerren stifte», lö Jh. Gui- 
lente-Ordn., 194. 

S. Sich nntwurtcn sich stellen vor Bericht. 

— «Dem gerillte antwurtc er sich». GüLtfr. v. 
8tr. 1, l&C — «Der geladen wirt für gerihte. 
der sol sich entwirten zft primen». 1«'^ Stadt- 
recht. Grand. 2,53; iat.Text: se prasentare. 

Anwenden, angreifen. — <Wo ich min vind 
selbs anetoendt — »o apricli ich : das gotz mar- 
ter sehend. — ich bin der iBenbwiier»T Mnrner. 
Schelm, a, 7'). — «?^o durff er iille l.i>chr.fF 
sehenden, — und die cardinäl anwenden» . Id., 
Lath. Xarr. 74. — Der Teufel hat Hieb 
*angeivenfl( 'AXimph., Chrjs, 6 o. — T)ieAniii:^n 
werden < von den reichen dberfalien, angetoendt 
nnd Uberboldert». Ibid., 4*, — Die Sneven 
«PTcdörcTi. Avu' II ir schon wcnicr ^i^ind, ein an- 
zal rüter . . .anwenden». Ringniauit. r;i-,ar,29 

Abwerfen, beschuldigen, ankla<;en — In 
einem Entschuldig u:i^brief an den Papst 
wegen der Ludwig dem Baier gethanen Dienste, 
ngtder straisb. Mngistrftt: «daz nicman sinen 
mont in orgernnge wise über sie (die Stadt) 
oflft oder sie von gowalt denheine meinunge 
einer urteile anwerfe», dämm bitte man den 
Pabst. liie Stadt zu absolviren. 132B. Kön., 
Beil., 1037. — Das Glossar der Hegcl'schen 
Ausg , S. 1081, erklärt anwerfen in dieser Stelle 
onriehtig durch unterwerfen. — Eine Unthat, 
der ciner«aH5ftfioor/ip» ist». 1400. Tucherünnft, 18. 

Anzapfen, sich iiiii Fruiren, besonders \ er- 
fänglichen, an einen wenden. — «Do hat er 
lie angesepft und gefrogt». Geiler, Post. 8, 
90h. 

Anzügen, anzeigen. — «Den Jungbrunnen 
pfiffet an — Johannes der fil neilig man». 

Mnnicr. Bad. L, 4 — «So cögt der Karsthans 
dir wol an — wie sie dich üben undcrbUn*. 
Id., Lnth. Narr, 18. — «... das würt dir avoI 
ein amögens geben» Id., Adel, F, 8 k £te. Etc. 

— Sonst sehr oft: anzeigen. 

Anzügung, Anzeigung. — «Beroubung sol- 
licher Andacht ist iiit ein anzögung das ein 
Mensch von Gott vcrwurffen sey». Geiler, irrig 
Schaf, D, 3 1>. — Ibid , F, 3 a : Anzeigung. 

Anzügig, anziehend. - *W\c soinc (Christi^ 
Äed, Wort, Werck, \Voi5s und Geberd . . 
das ist allessaninieii anzügig gewesen», hat 
die Kraft gehabt das Volk anzuziehen. Geiler, 
Post 3, 48 b. — «Das sein sorgliche Personen, 
*Ue also ansügig seind, es seien joch Frauwen 
oder Mansbild, davon ist fast Not jederman 
*i«h vor inen ze hüten». Id., Brös. 2, 68 b. 



Apostützler, Posttttsler, Gleissner, Heuch- 
ler. — «Also seind ir ApostüUler, llypocriten». ' 
Geiler. Post. 2,64 b. - «Ein*'r (der l'liarisüer 
in der Parabel) was ein abgescheideaer Geister, 
ein ApottüUier und ein Oleissner». Ibid., 8. 
71 — «Also spricht der juni^ Gesell: wenn 
ich nit an uneerlicb Ort gieng mit den Oe- 
sellen, so vQrd ieb V6i»eiitet^ ein Zagmetz ' 
genannt und ein ApostüUler». Geiler, Schiff 
der Pen. 12 &. ~ «Er wird geschätzt für ein 
Fostütdmr nnd Fantast». Td., Pred. n. L. 
143» — «Ander verrucht und sellos Leut 
hassen sie und reden inen übel, . . . und nen- 
nen sie Pastütiler, Gleissner. Lufetsoheu». 
Id., Narr. 203b. 215t> stellt: Bashltder. — 
«So iiprichi mau : ächuw den Duckelmuser, 

— Er will allein sin ein Carthuser — Und - 
tribt ein ostti^^er Stodt» (siat, statos!. Bmnt, 
Nsch,, lül. — «Lecker, bubeu, apiioaluUUr, 
trauni})rcdiger». Murner, von Luthers Leren, 
A, 4 a. — Dasypodius hat das Wort nicht 
mehr, in der Gemma fehlt es noch Grimm, I, 
537, hält Fostiider fiir die ursprüngliche Form 
und meint, es sei von dem itaU posticcio, 
franz. postiehe. abzuleiten. — War auch in 
Schwaben üblich; Sehmid. schwiib Wort . p. 6. 

Apoatiitzlerei, Aposttttxlerie, Heuchelei, 
ztti^lelch Aberglanben, insofern er, wie die 
Heuchelei, falsche Religion ist. — «Also mach- 
ten sie daruss saperstitionem, aposiüUlerie», 
Geiler, Post 9, 68 b. — «Do irolt er sie nooh 
bass riiren von irer Apostützlerie und beruft 
die Scharen des V'uicki» das sie sollen zu im 
kumracn und zolosen w as er sagen wttrd von 
der Apnstützlerie der Schrift^elertcn und Ah- 
gescheidenen». Ibid., 65 ». «Desgleichen ihut 
er in andren Postützkrifn und Aberglouben, 
der on Zal ist». G* iler. Höllisch Leu, B, 4 

— «Wie nieinstu, ub ich ein guter prediger 
gesin wer, wann loh gesagt Kette . . . wie 
gut es were das man vil «tempcney, nposlütz- 
lerey uffrichte» ? Zell, L, l^. — «Durch solich 
apostätzlery die einfältigen betrogen werden». 
Butzer, Neuer., I, 1 ».—•«.. . das sie sich von 
irer Apo»teitzlerey bekerten ». Wurm, Trost, 56 ». 

Apostützlerisch, abergläubi.sch. — «Owie vil 
tausent sind durch die apoetütslerische begi« 
nisehe Art verfQrt worden» I Zell, Y, 2 
«S'i'tbs erdachte, newe, apotUüiieriM^ werek». 
Wurm, Trost, 27 b. 

Apperldi, die voHgesponnene SpindeL — 
«An der Kuderkunkel spint mau <,'ar bald vil 
Garne.s, in einer Stund 20 bis 30 apj^erich». 
Geiler, Geistl. Spinn. L. 6b ; ][» 1 

Appetsit«;. Abseite, Nebenschiff einer Kir- 
che. — «Zwo appetatten, do inne man wol 
machet Capellen und eine sacristige». Nie. t« 
Basel, 312. — Appet für fib, wie in appetgOt, 
appetgrund; oder appe. in appelos. 

Apressenbftnm. ? — «Dein .Mann hat den 
Apre'fffenhaum gnr lieh : hau in ab und leg in 
au das Feuer brennen ; mag er das gedulden, 
so bit er jens auch». Geiler, Narr. 77 b. 

Ar, Adelar. Scherz. ö7, — «Sinü wort du 
sweiment als der ar». Gottfr. v. Str. 1, 67. — 
«Nie kein are so hohe geflög engegen der 
sunnen». Tauler, 804 (52). Etc. — «... Do 
waz mir wie daz ich sehe fliegende . . . einen 



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— 16 - 



g»r gössen . . . seliÖMn oiclar». Nie. Bas«l, 

ai«), Ktr. 

Arbeit. Erbeit, Hübsal, Noth- Scherz. ö7. 
» «. . . alle anbeit — Die dareh dieh ie der 

mensche leit». Gottfr. v. Str. 2. 112. Kin 
Kranker, der «ufFe zAveaUig wucheu alsus 
gelag und grosse Erhtit erlait . . .> Nie. v. 
Basel, Bek. Taul., 61. — «Die verg-ist kam 
von irae. daz er genas, doch nüt grossen Er- 
ftelen». CIob. 57. K5iiig Heinrieh *itr gen 
Borne und gewau daz nüt grossen erbeitcn». 
Ibid., 66. ~ Obwohl mancher clebeude blibet 
unts an 80 jor, so ist doch dernoch vii arbeit 
und Rmertzen». Kön. 244. Etc. — Gott hat 
Eva's Sünde gestraft, «das befindet ii (Weiber) 
wol, so ir kindes in Erbeiten gont». Nie v. 
Basel, Bck. Taul., 46. (En travail d'enfant.) — 
«Frowen die kinde in arbeit geent>. Brunsch- 
wig, I 'ist. 105 n. 

Arbeitoelig. iu(Uiaelig> eiend. wand 
er leider arbeätäHe was». Gottfr. t. Str. 1, 82t. 
- Christus «waz erbeitselig ane schulde». Ge- 
bete, 14 Jh. ms. — «Daronib ist kein arbeü' 
wliger unglückhaftiger Henseh weder ein falseh 
oder geistlich Mensch». Geller, Selonp., 
118 a • pred. u. L., 2U ». Etc. — «Etlich arbeii- 
tdig ... in die nnsinnikeit nffbreehen», ihr 
Elend der Vurselnititr vorzuwerfen Wimph , 
Chrys. 4». — Ein Knecht, der keiue Frau 
wolltet "ft^ «er wolt allein mbeitUdig sein». 
Pauli. 383. — «Obs dich schon ar&etoeh^ macht, 
bringt» doch kein schaden». Hedio, Zehenden, 
a 1»» 

Arbeitseligkeit, Mühe, Noth. Mühselig- 
keit, Elend. -— «Sie wa.s ein Wittwin . . . , 
mit dem Wort liat er ir die gantx Bfiide der 
Arheitaeligkeit uff den Rucken ^'clcg-t ; wann 
man eins alt nenuL, so ist seiu Ärbeiiseligkeü 
ganiz gesagt». Geiler, Ev. mit UssL, 68*. ~ 
«Wa Barmherzigkeit ist, da lernt mau . 
w ie niäii sich gegen aüeu ArbeU&eiikeüen der 
Menschen lialten sol». Id., Pred. nnd L., 
72 1>. Etc. — «... sie weren in solicher er- 
bärmlicher arbeitseligkeit» . Ringmann, Cäsar. 
22 b, — «Der mensch geboren von eim weih, 
ein kurtze zeit lebend wirt erfült mit vil 
arbeitseligkeiten» (Hieb 14, 1). Wnrm, Balaam, 
i, 2 b. — Schmid, Schwiib. Wort., 25. Dasy- 
podius: *ArbeitMUg^ calamitosusi arbeitttiig- 
lÄ'f, miseria». 

Artmwe^;, Falke, falco milvus. — «Ein 
Arentoeg der fleugt in eim Kreiss nmb nnd 
sielit uso weit als das gnnta Land ist». Getier, 
Geistl. Spinn., M, 6 ^ 

Arg, schleckt, auch voa Dingen gebranolit. 
Sdiers, 59. — «Bin viertel wiiieB, des arg«' 
Sten noch des besten>. M';ns,ter. 1339. Als. 
dipl. 2, 164. — Zu Sirassburg wird einer ver- 
bannt «nmb daz er argen vrin under gftten 
vermenckelte». 1363. Heiml. Buch, P. 2. — 
«Sie hattent gar kein argen Won.» Murner, 
Gevobm., B, l — So spricht man doch on 
argen Won.» Id., Virg. F, db. — «Doch so du 
hflist ein ar47en Won darumb . . .* Id., Luth. 
Narr, 154. £tc — «Wan ich nf fteh trag ein 
Argwon». ! ! Xb . 179. Etc. 

Ärgern, Ergern. Scherz, 34Q. 1. Beschä- 
digen. — «Wer oveli das ieman . . . tiae 



bengwte oder pferde g/iurgeft wnrdent . . .» 

1395. Kön., Beil., 9G0. 

2. Verschlimmern. — «Die oristenheit sich 
alle zit ergert und ie b9ser nnd ie böser 
%vurt». R. Sferswin, 9 Fobm, li'2. — «Er sol 
sich darabe bessern und uut ergern*. Nie ▼. 
Basel, Tanl. Bek., 6. 

.^r^hertzig. boshaft. — «ArehelauB der 
argti^rUige». Tauler, 6 (2). 
Arghertzigkeit, Boaneik, böse Gesinnung. 

— Man wird angefoebten «mit argkerUnkeU». 
Tauler. 6 (2J. 

Argwänig, Aigvfeaig. Soherz. 59. 1. Ver- 
dächtig. — «Ein argwenig mau», üeimsbrnnn, 
14 Jh. Weisth.. 4, 93. — «Vcrlympi lüt die 
do argtoenig sind». Huningen, 16 Jb. Bnrokb., 
71. — «Wo yeman kerne der sie argvoenig 
bednehte, zd dem söllent sie grifen». 15 «Th. 
Alte Ordn., B. 30. — «Ueberschlag . . . was 
sig das dir argwenig ist». Braut, Cato. o, S ^. 

— «Wae sie arAwenig beducht, (sollen sie) 
gütlich uffhalten und es dem ammeister ver- 
känden». Id., Biseb. WUb.. S70. — Die 
Dominikaner wollen «vil ee Harlam decken — 
pfuch! mit dem erbsündlichen flecken, — dann 
sagen das sant Thomas lere — an einem ort 
argweniff were». Hnmer, i Ketaer, A, 1 b. — 
'Argwenig mechi (machte) ich min beschweren, 

— so ich allein durch £rowen ereu — der 
warbeit wolt ein deekel machen». Id., Nb., 
nO — «Von argwenigen vögten, de suspectis 
tutoribus». Id., Jnstit., 24 ». — «Von Dr. 
M. Luthers leren und predigen, das sie arg' 
wenig seint». Id., Titel. Etc. — Es scheint 
«die sach wer argwenig, möcht das liecht nit 
wol lyden». Karthaus, cc, 4 t*. — Was niebt 
in der h. .Schrift gegründet ist, coli man 
*argwänig lialten». Zell, M, 3^. 

iL Einen argwenig haben, ihn im Verdacht 
haben. — «Die minne (der Welt) soltu alle 
argtoenig han und soll üi tlihen». Bihtcb., 
42. — «Swa der meister und der rat einen 
kleger argwenig hant, da sol der kleger 
swern daz er kein uurehteu gezug leite». 
Stadtrecht, 1249. Strubel 1, 661. — «Es war* 
deat etlich von den burgern erschlagen . . .. 
die man argwenig hette». Closener, 80. — 
«Do schickete der keiscr noch Philippo . . ., 
den er vor dicke hette argwmig; Kön., 390. 

3. Argwenig sein, einen Yerdaebt haben. 

— Die Fünfmannen der Tucher, «ob iemans 
dbche oder stücke machte, do sn argwenig 
werent, das men soUebe dftobe . . . nf den 
kouf machr- . .» 1437. Tucherzunft, 60. 

Argweuige, Argwohn, Verdacht. Die ge- 
w5bnliebere Form ist Jirgimm. — Dn sollst «den 
UHsern menschen in getwangc halten . . . und 
in argwenige, und ime nüt getrüwen». Tanler» 
989. (49). 

Argwenigen, beargwöhnen. — «Der bru- 
der bedacht, es wer nit recht, — Die stimm 
argwöMigt er gar reebt». Unraer, 4 Ketzer» 
H, 2>. — «Daran argwOiUgt er die v&tter». 
0. c. K, 3». 

Arke. Scherz, 58. 1. Arche, Bundeslade. — 
«Die leviten trtigent die arte». Tauler, 243 (42). 

2. Fischkasten im Fiuss. — £s ist verbo- 
ten HfirliBge «in kein artke neeb wiber s& 



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— 17 - 



werffon . . . Wer dem mdent üw$ vftdie 

niiumct ... in ^inor arcJceti . . > 1425. Alte 
OrdiL, B. 1. — 1819. Urk., 2, 39. 

Aimekelt, Armlkeit, Armntli» Elend, 
Schwache. Scherz, 60. — «Des leade» or- 
mikeit», Qottfr. v. Sur. 1, 86. 

Arra«k1ich, ftrmlieh. «Do sQ sohent, 
dar er so armeklic?ien lag, wanne er lag in 
dem stonbe ...» Eis. Fred., 2, 112. 

ArmeiL, Aermen, arm machen. — «Liebe 
nrmet und altet». Gottfr. v Str. 1, 180. - 
Weltliche Minne «blendet mich and ermet 
midi». 6iht«b.. 91. 

Armem, ämifr machen. — «Also liaz un- 
ser gemeinen burger nüt wurdent gearmert 
and die gewaltigen geriehert». 1361. Urk. Bnch 

1. ?»55. ^ 

Armnte, ncutr., die Armuth. — «Dis ist daz 
wore wcseiilidic armttte*. Taolcr, 22(5) Etc. YAc. 

Armntselig, elend. — «So vil ein Mensch 
amutseliger ist Leibs halb, «o vil er nier die- 
M-Ibo Armut!>tlitßeit entdeckt uiul zeiit;t und die 
Lüt dardurch bewogt*. Geiler, Sünden des M., 
14» Etf. 

ArnintseUgkeit. Elend. — «IMe Worheit 
würt euch frei machen . . . auch dort in 
jenem Leben von aller Jfwutid^ceit des Lich> 
nam.s» Geiler, Po.st., 2, 22t>; Sünden dee U., 

U!V; Narr., 154^. 
Arnes, verdienen, erwerben. Soherr, 40. — 

•So mös es mine natnre, dtrre licbome «iriMii». 

Xic. V. Basel, Taul. Bek.. 13 

ArraB, zu Arras fabrizirtos Wollenseug. — 
*Ärrasttchr> 1 UU. Tucherzunfi, 21:«. — «Ein 
swartzcr Arrasmantel . . . Ei» blo Arrasman- 
nerog». U18. S. Thomas-Fabrik. — ^ S. 
6 omb ein arrasmatitel mit einer vclien 
rcdercu». 1420. Id. — «Von Arras^ kuufft, 
ich ir ein dach». Morner, Oenchm. x, 4 b. _ 
^e Buhlerin sagt «man hab die aller 
schönsten beltz feil, Schleyer, guldin ring und 
ffelen arrass*. Ibid., f. 2 i. ~ «Die geistlichen, 
die frnmmen, — die liabea grienen arrau ge- 
lunmen nnd auch gelen amuf. 

Marncr, Müle, F, 2 a. 

Arech, Gesäss, überhaupt Hintertbeil. Be- 
nedre 1, A2: Ars. — ESnem Sebwfttser «gieng 
<Ier mal ufif und zu wie einer wuamtelisen 
der orscA» Paali. 181. 

ArCsat. Arteot. Arzt. — Weder «orMrt 
noch arzatlichcr list» konripn dich : tt ':i 
Qottfr. V Str. 1, 97 — «also ich hau gchuroi 
▼on arigcUn, das es den lüten böse were das 
vil arUotc heiteut. T;iuler. 87 (18). — 
«Do gobent im die artsat ein kiiestiro». Clo- 
sener, ."^9. — «Ze jungest wart er siech and 
kande im<" kein arsol vor presin> Kön., 415. 
— »Galicnus, der arzat was z& Home». Jbid . 
884. — «Meister Hugelin der artzat» 1410. 
^ — «Avieemader arUai», Qnldin Spil, öl . 
Btc. 

Artzatinn, Artzotinn, Ertzotin. Frau die 
Medizin treibt; wirkliche Aerztin oder blo.sse 
Hebamme? Zn Anfang des 14. Jh. wird zu 
Strassburg eine Agnes, mcdica, c nvähnt — 
«Hinne, die arzatinne . . .■> Gottfr. v. Str 
1, 167. — «Alle artsotte nnd artgotkme . . .» 
16 Jh. Gntlente^dn., 216. — «Bs was eine 



I ErtwoiHm m Treibnrg geeesien . . .* Brun- 

iRchw , Dist. 122 b. 

[ Artzneien, Arzneien. Arzenen. Arsen, 
I Ersen. 1. AerstUeh behandeln. — Haben am 

Martinstag die Huber von EIchhofTen zu viel 
getranken, «so sol der meier inen ieglichem 
ein Stab an die band geben; wo er das nit 
tftt, nnd feilet ir einer ein bein enzwei Rot 
man in wider in den hof füren und arznmen» 

'Weieth., 1. 685 — Es wurden Quaksalbcr 
verhört «wie nnd in wclher mosze sü die lute 
geeresent haut». I4i'ü Ku» , Beil.. 102fi. — 
Die strassb. Aerzte massten sich verpflichten, 

' dass sie keinen des Ain'^nt?' vrril:ichtigen 
*arUenetU noch im kein huiite »iciuL bevor er 
von denBesehern examinirt worden. Gutleute- 

I Ordn , 215 — «Es ist ein gemein Sprichwort: 

i Artzct. arts dich selber». Geiler, Post 2. 57 b. 

— Consultiren: Eine Frau hatte «alles ir 
I Gut ussgeben den Aertzeten, und je mer sie 
{ arteetet, je böser es umb sie ward». Ibid., 8. 

— rnwissendc, die sich unterwinden 
i eiue Krankheit «zn aHsnei€n> Fries, B, 3». 
' — «Tm Angnst ist nit gut arttneym den bneh». 
Gersd. 17 ^. — «Dicweil man dich also curicrt 
oder dich artzni^ . . .» Adelphas, Ficinus 144 K 

— «Der TenranAI (mnsz man) znm ersten helf- 
ilBnnndsi':;«r<;it0^«. Dia] 4 ' 

2.Beinigen. — Verboten den Wein zu «ortren 
mit kalke oder mit eygerklor». e. 1811. üik. 
2, .'<2. 

I Anzneiung, ürztliche Behandlung, Kur. — 
I «Die enr oder heilung der lystelen (hat) tII 
ineinttnfren und artznqfung* Gcrsd Rlb. 

Aiv^tttlich, ärztlich. —-*ArBatlich meister- 
schaft > ^ArMoOkk liat». Gotlfr. t. Str. 1, 97. 
Arzneiknnde 

Arzenie, Arznoikunde, Medizin. — «Meister 
i Hans Wideman, Doctor in Jrsemie», 1483. 
Etc 

I Ar weih, falco milvas. S. Amtwey. Bei Brant 
' in zwei Worte getrennt; vielleicht dachte er 
I an zwei verschiedene Vögel: Dn sollst «gon 

nmb den bry. — als ob dn sigst ein m od« 
' MM/A». Braut, Thesm. !■. 7 \ 

As. Os, Aez, Aae, EhB», etwas das geges- 
I .^en wird, besonders Lockspeise, Fntter rar die 

Thierc. 8. auch Atz. — »I' -i: hande asze,xxfl 

f' ehuffet. oder viere gestrickeu». Metzcral, 15 
h.Weisth., 4. 199. — Der verlorene Sohn <as 
mit den •^wincn dos stcino8e8>. Eis. Pred. 1.68. 

— «Meii Süll in den /.weien mülen (von Achen« 
I heim) jerlich sehs swin . . . ziehen und ef^scn.., 

mit rnhtom Ehsce». 1429. Weisth. 5, 487.— 
«i>er Tiiiel brucht sie idie gezierten Weiber) 
als ein ^ss (I. Ass), als ein Spciss Man le 

' fahen . . . Die Weiber die sich entblössen vor- 
nen und im Kücken seint des Tüfels Ats». 
Geiler, Narr. 184 — Den Schafen Christi 

I «etwas vorwerfTcn gleich wie ein tUM oder 
seltzlin». Zell. ij. i a. 
As. Asen. fem.. Dachbalken. — Der "Bann- 

, wart von Riespach soll nach gestohlenem Bolz 
suchen und es rügen «dem zimberman nnder 
der axe, dem decker uff dein ihache oder nff 
der asenen. wo er es denne findet». 14 Jh. 
Weisih. 4, 6. — «Ton jeder hertetatt ein garten- 
hftn, nnd soll das hftn sein das es von dem 

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— 1» — 



hert uff den stampf geflieg'cii m&g und von kiinig Cuuraton». Closener, 40. — «Dirre jun^jer 
dem stampf uff die asen, und von der usen nü' knaben (Homulus and Rcnius) atte genaat 
den scdcU. Dummerkirch. 15 Jh. Jbid. 4, 29. Munitur». Kon.. 318. - Karl Martci «des 

A»e. — «Die Müller hettent jcwccten g^e- grosstu Kaili n Atte». Ibid.. 704. — «Keiser 
meget das gras uud die ase in den visohe- 1 J'riderich, de.s jungen Keiser Frideriches AUe». 
WMcern . . . Da.s gras und die a.sc» soll man , Märiein, iii. — «Ir alten minnc und Etten» . . . 
nicht mähen 14 Tage vor und 14 Tage nach ! «Eins ist din minne, eins ist din Ett>. Conr. 
«deiu meigetag». 1406. Bcg. A, 307. .ScIili/.. v. Dank,, v. 139, 324. Eio. 
80, erklärt es durch esca; tu ist aber eine i Vater. Zu Geilorii Zeit, wie heute, nur noch 
Art Qrm oder Schilf, das man nicht abmähen ' in nnehrerbictigeni Sinn. — «Die jungen Wi- 
soll, weil die Fische iliiriii Iiiirhen. : ber die 60 jcrigc Man haheu. ilicselben hprcciien : 

Asez, Uaez, Absez, lut. absus. äcberz, 62. ' wo iüt der £Ü ? und wenn einer koiupt uud 
Seignenrs et villaf^s, 8Ö0. | noch im frofrt, so antwortet sie: wellen ir zum 

1. UnlK"s, t/i, vacaiit. snwohl von einem Eft'' diT Ett i-it dobneii. ixond /n im hinuflf». 
Lebngut als von einem Amt. — «So da» ro- üeiler, Post, l, 22^1. — «üs ist ein bus Ge- 
mische rieh atetei ist. . . .» 1318. Cart. de ' wonheit hie angestanden ; da oben im Land 
Hulh., 121. — «Wirt ein hof hie mrz^e, das: sprechen die Kinffor : wa ist mrin Vater? aber 
in einer verkoufen wil und einen andern ge- hic so spreclion sie: wa ist der Ett?» Id. 
Winnen . . .» EbersheimmünHter« 1330. Weisth. | Ev. mit Ussl. 97t> : Vost. 4, S?« ; 3 Marien. 37*. 
1,671. — «Ist aber das der man stirbot oder | Attich. eine Hollunderart, sumbucu."; ehnlus. 
SUSI darvon gat oder vom laude gat, oder wie ; — «Im AlUch*, Feldname Mittelhauseu, 13 
es (das Gut) asez wirt . . .» Sierentz, 14 Jh. | Jh. — «In Aen Attichen» Rumersheim, 14 Jh. 
Buickh., 200.— Stirbt oder resignirt der Abt — *Attich oder nider holder». Brunschwigp 
von Mülbach, so wird die Abtei *aseUe». 1858. 1 Disi. üO 

Als dipL 2,225. — «Wenne onch derselben Atz Soherz, 63. 1. Verkdstigaag; — Ein 

lehenen eins jar und tag a6«<rc^ on hiibcr i.st...» Ritter verlangt von einem Ocfangencn als 
Biespach. 14 Jh. Weisth. 6, 4. — «Ob je- Lösegeld «zehn tusent guldin und dar/.fi den 
mand wis/. das got7,hii^:,'iii otm^'^ig lege . . -» atz, den kosten». Nie v Basel. 143. — Der 
Bembardswilier, 1425. Hurckb., Iti4. — hu gefangene strassb. Domprobat wurde frei ge- 
18 Jh. sehrieb man sogar, vielleicht an das {lassen, indem «er gap 400 lib. fBr den atz». 
lat. absens denkend: nhsrnti. «Wenn auch un- Kon.. 806. 

sere leben eins abwtUsc würde . . .» Odern. 2. PferUcfutter. Recht der Grundherren ihre 
Weisth. 4. 9^. I Pferde zn gewissen Zeiten des Jalirs auf Koa- 

2. Ohiio Sitz. — «Ist ouch dehein seTipffel ten der Bauern fiUt.rn /u lusseii. — Die ÄIi- 
osetze da, den üoI der herre do setzen au die tissiu von Andlau hat m Kint^beim «eiuen 
stat do er billieh sitzen sol». Haslach, 18S6. 1 odr, und sol man den schniden dareh das ober> 
Weisth. l, 700. fehl dryg wege. und ist ieder wege siben 

Aspe, Espe, Zitterpappel. — «Zcn Aipen». schuhe; und ist iler des schulthcissen, und 
Feldname, Burgheim, 1288. — «An — , in den . darnmb sol er hau ein pferd do stend, da« 
Asmn». 13 Jh., häufig. — «Die J*|>Ai»rrt». den at: cssn». 15 .Th. W isih. 400. — Will 
Ohl ungen, 1304. der ALL vuu Münster «siinju ui.; ji einen ufden 

Afasig. 1. Angenehm zu essen. Tau 1er, 62(11): /.ellt?n, so sol der marschalk varen mit den 
«wer iille die edele Spise hettc, die die Welt pferden iilier wnnne und weide. . . Kr -^ol uuch 
hat, üue l'.rot. stR wcre niit casi^». — «Die Weiss, nomcn siueii alz an dem vierten jare> i jetles 
der üeM I i 1 der Geruch und andre Ding 4<' Jahr^. 1339. Als. dipl. 2, 164. — In den Hof 
die dem heiligen fcsacranient anhangen, darumb von Rixhcim stellt der Vogt wahrend vier 
es uns dester lustiger uud ässiger ist». Geiler, Wochen ein Pfferd, das man pflegen soll «mit 
Schiff der Pen. ü6 i>. dem dtz, den der banwart abschniden sol an 

2. Zum essen geneigt, hungrig. S. unätsig, ; dea anwendeu drei fasz vor der furche». 
— ' Pauli, 47 1> : « wollent mir verzeihen ob ich Bnrckh., 

nit 80 assi'j \ gewesen als es sitl» zimpt». Atzcl, Kister. — «Zur Atzein». Strassb. 

Atbuu, Otem, Athem. Es i»cheiut die alte . Uausuame, 1420. — «Ich wolt gern Vogel 
Form Ahm, Oraff, 1, 156, hatte sich im Volks- 1 haben die da sehwetzten nnd die da singen, 
gebrauch erlialten, währmd man schon Atrm als Lerchen, Nachtgallen,. . . Atdem. (heiler, 
schrieb. Ben. 1, 66. — «Ich will nit aufihören Narr. 07 Etc. — «Die jungen Atzdn in 
sn reden, dieweil ich AOtmiA hab». Ziegler, | dem nost, — die gestern erst sind eier ^est. 
Büchlin, C, 2 b. — so bald eins usz der schalen fallt. -- so 

Athemzug. — Es ist nicht möglich «das tuts gleich wie tet der alt», ilurner, Nb., 160; 
man diB Wort der geschrift in allen otemen 109, 177. — «. . . warnmb du sovtl mer 
brauche». SSelU r, 4 h. Anderswo schreibt Zell redest mit den atzein dan du redest . . .» 
Athem. Id., Adel, D, 4 «. — Fig. «Du solt 

Atte, goth. Atta, altd. Atto; Ette-j Vater, nit haben ein Atzclgemüt», Geiler, Has im 
im 14 Jh., zu Rtrassburir, für (tiossvater iili- Pf. C, 5 ^ «Seind sie etwas beiden Leuten 
lieh. — «Richwiu Korner. vi u wen AuucuVatier üic reden mit iuea, sie geben in Antwurt, es 
nnde derselben kinde^<t«>. 1308. S.Thom Arch. seind aber gar kartze Wort, es ist nit ein 
— «Her Dietrich von Girbadcn, sin (Diebolt i4t;e/u;«reA;». Id , Geistl. Spinn, o, 3!>. — 
]tturnhart8)AMc». 1357.— Conradin« wolt rechen ' Horner^ Nb., n, 3*». — «Die Atzel ist in lati- 
ainen aUm keiier Frideriehen und sinen vatter | niseher Eiingeii pica genant». Braneehw., Diit. 



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- 19 — 



37 b. — Eine Gaus hat tme federn dan zwo , Capito. Tregor, A, 2 i^. — tAuJersUntnuu» zur 



Attdn: Sehrotb., A, 7 ». — «Kine Äteei, di6 1 Ver*laniiiiiing. Wurm, Bnlaanit e, 3*. 



■w as zam nnd kunt i f licn». Pauli, 347 

Atseleht, Atseleclit, leiohtsiniiig, eig. zwei- 
fuWg wie eine BUt^r, thdrielit, unsnverlissig 



AulFung, Erhcbiitif,'. üfen, in die Höhe brin- 
gen, lieuecke '6, 178. — «l>ie Ritter V(.n Rho- 
di.s . . die nmb Auffung nnd im i iing der 



— «Wie liiTiLrr wlU du mit dinen torehten cristenheii .. also ritterlich gestritten liahen». 
<itfete/<<«n sinnen uniüegon?» Nie. V.Basel, 170. i Adelphius, Khudis, A, 3 a. — «...was zu 



— €So du einmal reelit tliast und denn wider j Affung christlicher aadaclit gehört*. Id„ Qt' 



unrecht, t\a<. heisset ein atzelecht Loben ; . . . 
das ist nit anders gelebt denn als ein Atzel, 
die dort her kumpt mit wissen und schwartzen 
Federn». Geiler. Bllj.-. 41 Has im Pf. C. 5 b. 

Atselhüit, Leichtsinn. — «Dia ist die Licht- 
ferUifkeit und AigeUmt, do da disem, do dn 

jenem, nnd alles das /,u ersrhnöicken das do 
Bteubt und fleucht». Geiler, Bilg. 10 b. 



Atseln, sich leichtsiiinijrhenehmon. — «Also ! ^»9[ 



richtsh. A, 2 o. 

Augbiag. Augenbraue. Ö. Ougbra. Schmeller 
1, 33d, Angbra. — Zigtm hatte «dicke tmg- 
hrage»^ die schier ob der nasen zrsamen gien- 
gen . . . Das linck augbrag . . .» Adelphus, 
Rhodis, G, 2 a. — Eine Frau verlangte von 
ihrem Hann, «er solt ir har von den aughra- 
gm geben». Pauli, 109. — Prie« und Gersdorf 



I dt 



thustii anch. dti mn?!t gcatsdt han». rfniler, 
Bilg. 10 i>. — «ich gcwon in minom Hns zu 
liden das Aizdn nnd KifHen miner bösen 

Wihrr.. Tbid. 76 b. 

Aetzeu, Atzen, Ehssen, Essen, nahien. 
Seherz, 863. — Die Jäger «evMMf die hande ein 

wenig». Tauler, 38 (8); var. etzent. — «Sechs 
Äwin ziehen und ehszen . . . mit rechtem ehsze*. 
Aehenheim, 1429. Weisth. 5, 487. — «Der- 
sr\h . . . schickt in sein Dorf. . . nff das er 
weidet und ätzet die iSchwein». (ieiler, Post. 
2, 60 — «Klan mcrrkt wo er ätgt den Qonch». 
Brant Nsch. ö4. — «Wer ironch spiscn und 
etzen sol». Murner, Genehm. K, :d^. — «Eva 
die eteet ireu man, — mit einem apfFel ling 
sie es nn>.Ibid.,k,B Etc.— Schmid,äehwäb. 
Wort. 33. 

Atning. Scherz, 63, 1. Futter. — «Kumet 

«der wachset äcknrt oder atzung in dem 
walt . . .» Pfeffingen, 1344. Weisth. ü, 373. 

2. So viel w ie Atz, 2. — Der Abt von Altorf 
»oll liahrn «sine atzunge vor phingcsten vier 



Augenspiegel, BriUe. — «Wann einer ein 
gelen Augenspiegel ttff der Nasen hat, was einer 
dardurch sieht das scheint f,'el». Heiler, Narr. 
215 a; Arb. hum. 13 «} Brös. 2, iK)b. — «Ich 
bin ein brillenmaeher, ich kaa augenspiegel 
machen». Pauli, 295. 

«Awike, devius». Herrad löO. 
«Awich, putamen». Herrad, 187. Naszschale. 
«Awircke, stappa». Herrad, 187. Wereh. 
t<( lnnpiler 2, 988. 

Axthelm, Axt.ntiel. — «Die Hexen künnen 
Milch anss einer Alen oder auss einer Axt- 
helmen melcken». Geiler, Emcis 54 a. _ «Wenn 
Güt wil, so kregct ein Axthr.lm under dem 
Banck, sprechen die Banren*. Ibid., S2l>. 



B 



Bach. In den alten ßnterbesehreibungen. 

13 Jh. u. f. ist Bach ebenso oft fem. als masc 



zeheu nullt» Artolsheim, 1320. Weisth, l,ü'J8.:^„f x^^nde sagt man noch jetzt häufig 



3. Strciti^'keit. Scherz, 63, dissidium, dis 
cordia, nach folgender Stelle : Zwischen dem 
Kapitel von S. Thonia; nnd den Herren von 
Windeek Agaren, wt'gi ii des Waldü> von Hu- 
gesgerüte, «luauiger hande krieg und atzunge 
afbmtanden . . und nfiwe atzuug und unge- 
mach ufersten mohtent». Beide Theilevi i tragen 
<ich, «aifio daz hienach under ani> uiht cu- 
wnrdedehetne missehelle noehdehein otgunge; 
\2T}. Hist. de S. Thomas, 3s;5. - Der Land- 
vogt schlichtet einen Streit zwischen den 
Herren von Andlan und denen von Bergheim, 
und entscheidet dass «alle die atzunge, die sie 
initenaitder gebebit unde alle die anspräche .. 
sol abesin». 130O. Als. dipL Jf, 74. — Hat ein 
Landnuiiin mit einem strassb. Bürger «Krieg 
oder £tzunge ...» 1322. Urk 2, 120. — 
Benecke, 1, 760, erklärt Atzung durch Ver- 



«Ut Baeh. — «Wie" die Gens zn der Ba^ 

lauffen». Trübe!, Ernmnuntr, 2 b. 

Bache, Schinken, Speckiieite. — «Sie wcrfcnt 
Wurst an einen Bathen». aeiler, 7 Seheiden, 
K. 2 a; .Sünden des M 38 .p. 

Bachen, backen. — Die Äbtissin vonEiichaa 
soll «d&n backen ein vierteil rocken zft iedem 
fronfasten z6 einer spenden den armen lüten». 
Rufifach, 1349. Weisth. 5, 387. — «Es mag ein 
jeglich brotbecker backen welrc hande brot er 
wil». 1370. 1440. Alte Ordn.. B. 20. — Wäh- 
rend einer Pest wurden die Bäcker so krank 
«das sü nUt . ., bacJien möhtent». Kön.. 773. 
— «So mftstu fegefür liden und solt gebachm 
nnd gebroten werden». Tauler, 165 (30). — 
«Das mel buch die stat und gap menglichem 
brot zli konffende». Kön., 894. — «Wolte üeh 
bedunken das ir (der Bäcker» ettelieher nit 



kostigung 'h'v Krieger im feindlichen Land, , 6„cÄf er s.die .,»1467. Alto Ordn. B 24 
und sagt: «in Urkuiuleu wird Krieg und Atz- , _ ,Eiu andrer der mu8Z Öl machen oder brot 
"n- öfters mit einander vD l undcn». Diese I ftacÄ«».. Geiler, BriSs 1, 14«. - «Wan ein 

"!\Ian unlustig /u essen ist, so luat man im ein 
Ey, das ander 6acAt man im». Id, 3 Marien, 
2 a; Christi. Kttnigin, aa, 3». Ete. — «Hett 
sin mnter ... ein pfannknch oder würst ge- 
backen». Braut, Nsek. 7d, 78. — •Gebachet», 



Erklärung passt nicht auf obige Stellen: es 
ist da nicht dio Rede von mit den Waflcu ge- 
führten Kriegen, sondern von Streitigkeiten 
über gegenseitige Rechte oder Ansprüche. 

Anferstentnusz, Auferstehung. S. Ußer- „.«.„v, — .w^www«..- 

«mim«». — €Die.^erttoiliiiiM Jean Chnsd». \ gebaekenes. Id., Biaeh. Wilh. S91. - «Stra 



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- ao - 



ben in d«r pfftnnen ftodken». Mnnier, Gsnebin. ! in nnsern G«ecnden keine Brinnerong sarfldt- 

t, 1 a. — «Er knii vilUclit jn kc'n kiirlile fjelassen. Die Namen Bechtelistag, Berchtelistny 
padien: Ibid., b, ü — tDa hiesz in der . weisen auf eine alte Feier der germanischen 
beelcer badtm*. Hnrner, ülensp. 26. — Die I GDtün Frau Berelite hin. 8. Orimm, dentseb» 
Lutherischen fsapeii: <Ier fiottesdicnst thindert Mylhol. 172; Würterb. l, 1214. Aug. Stöber, 
uns an andern sachen, — die wir sunst möch- . in der Alsaläa von 18ö2. ~ In de r Strassb. 
ten nfitxlich machen, — stntnbeii oder kfiehlin | Polixei-Ordnmig von 16S8, tit. XBl, von Un- 
bachett*. Id., Luth. Narr. 37,42. — «...Ich fuc^'en auf den OftSflea» «rtdidnt das Wort 
hab den grind. dritthald iinger dick fürmcr nicht mehr. 

mir ist gebacken drein das har>- ü c 142.— Baeke, Becke, die Quantität Brod die ein 

Da« Bruil hat Unterscheid «in ih r arbeit des l?äcker auf einmal harkt. — «Alle Bachen, 
bachens' Frie» 33 " — «Ir frawcn sollen die ieglichen (Bäcker) bachet». 1H70 Alte 
backen, das wir brot haben». Pauli, 96. — Ordn., B 20. — «Es loU hlaanfOrdcr ein jeg- 
Eine Frau «buch eine pfan mit eycr». Ibid., lieber brotbecker dr}'e tage zörwuchen bachen 
lOft — «biü buchen struben». Ibid , 9R and nit roinre, und zti ycder becke wie vil er 

Bachofen, Backofen. — «. , . als den drey wiU. 1440. Alte Ürdn.. B. 20. — Dem Sdinlt» 
kinden in dem frac^/cn das fcwr nit scliadet». heiss von Ohcrberi^'htiim soll man gehen «von 
Guldin Spil, 29. Etc. — «Es ist luii uns uln icder bcgke, die mau veil bagket, zwei brot». 
mit eim Backoffen*. Geiler, Pred. von Maria. I 14 Jh. Wcisth. 4, 138. 

7 b; Xarr. ^b^. — Mumer, Lttth. Karr, «6. Backen, masc. Wange. — *Bakke, mandi- 
BXcbten, Bechten. — «Damoch so kumet bula». llcrrad, — «Er gap imc das hetze 
die iiiilte Bekte. — Die noch hat gar ein gros an sinen baaken». Nie v Basel, Tauler. Bek., 
geslehte. — Die stiess awene broten an ein | 10. — «Die treheneime über die frodten herabo 
gpi«! — nnd briet tind machte einen gftten \ runnent». Nie. v. Basel, 175. — «Der töfe! der 
fri^^z — und ireriet in iifF die ahse! fa,ssen — | rftrte ime sinen hackcu*. Märlein. 3'. — Ein 
und ging mitte behten after der gassen». Conr. i Mann schlug seine Frau «an einen backen, als- 
V. Dank., v.}<90.-> «Seraliehe Din^ vor Weihe- 1 bald da ward nj erKQmet». Onlden Spil, 26. 
nacliton thun, das ist von Heiden hie; wir — «Wenn dich einer schlecht an ein Backen, 
haben vil von Heiden; etliche Ding hat die i so büt du im den andern auch dar». Oeüer» 
Christenheit abgethon* ; dann ensihlt GeUer I BrSs. 83 ^. — einen bangen noeh trfther an 
wie man ehmals den .Tanns g^eehrt habe «als den Backen». Id., Has im Pf d. 1 
wir den nuwen Jarstag eren, etUch mit tan- Etc. — Es ist schändlich beim Essen «die 
7.cn und springen, ander mit itechen, ander \ backen spannen als ein leist». Braot, Thesm. 
mit Danreiss in die Stuben Iciren. ander mit a. 8 — Ein Fresser «der sin backen filt 
&ecAf«ft. ander das sie einander üabon schicken, also — als ob sie btackteu im vol stro». Id. 
Lebkuchen, Wein. etc.». Geiler, Emeis 47 h. — | f^seh. 110. — «Gott nie die leng vertrug — 
«Die ander Schell ist Eutzen Antlitter tragen, das man in an ein fracAcn schlug». Ibid. 17. — 
das sein Ursprung hat von den Heiden i «Wer andere stossen wil in sack. — der wart 
da niusst man 6ecÄ/cn, Wurst samlen ; vom 1 onch selbs des &acitc»tscA/ac^>.Ibid.,69. Backen- 
Bächo kumpt das her>. Id.. Narr 153 streich. Etc. — «Glich also kielent w ir die 
— Von den lJei<leii. die Hachus verehrten, ^acit«n> (durch Trinken). Murner, öchelm 
«... kumcn ist sitthar --- das man im land \ i, 3 b. — l)as Wasser «im durch beide backen, 
umb bückten far». Braut, Nsch (>6. - Beckten ran*. Id. Bad., B, 4 n. — Es «Mcrden die 
hies« im Elsass und der nördlichen Schweiz backm i;clei/.et und verwundet». Id,. Gayac, 
am Schlüsse des Jahrs einen fröhlichen Um- | 409. — «Schlecht dich iemans an einen backenf 
2ug halten, um Speisen und Getränke einzu- 1 so beut im den andern». Id.. &ön. v. EngL 
sammeln, die dann «n Gelagen dienten. In 916 Etc. — «Die Backen eins Kranken 
einem Statut der hiesi<ren Schifler/.unft, aus .salben mit camilleiir>l>, Fries. 117" — «Da 
dem 16 Jh., steht: «Als dann die Uantwercks- 1 im der vetter den Backen bot» zu einem Kuss, 
kneeht oder Knaben nach alter Gewonheit in | PnnÜ. ?6. — cWie fein hawen sie sieh selba 
den Wynachtfiirta^en gthechict. und von einer in die Backen*. Zell, g, 1 — «Mit dem gell- 
Stuben m der andern, ouch frummen Lüten < bisz und dem zäum solst du ire Backen nöten» 
in ire HÜsere gelovffen sint .... das sol nit | fder Hanlesel. Ps. 81, 9.) Nachtigall« Psalter 
mc sin ; sunder M elehoTIanihverckskneeht oder 76. — Oellbisz ist WOhl Dmekfeiüer iBr Ge- 
Knaben bedien wüllent. die mögent ioufien uff t bisz. 

die Stnben nnd in der Meister HQsere ires f Bäckern, fovere, wVrmen, hShcn, pflegen. 

Hantwerks und nit witer» Scherz 1(V5 — 1510 — «TJuch rtK fovero, so vil als das man einem 
verbietet das S. Thomaa Kapitel das Hechten hing das da nit ganlz zeitig . . . ist, zu Hilf 
anoh den Bauern von Eckbolsbeim. S. die kommt das es wirt als es sein sol». Geiler, 
Stelle s. V. — Der Tag. an dem der Selenp 11 " "Bäckern, ein Ding ausberoi- 

Umzug statitaini. liie.'-s in Strassburg Bechten- tcn wie es nach seiner Eigenschaft sein soll». 
tag, in der Schweiz Bechtelistag. Berchtelistag. Ibid I5a. — Maria hat "dem kindlin Jos«. 
Brant leitet, sowie Geiler. Wort und Gebrauch selber zn e«^sen geben nnd Bapp inire'.trichen, 
vou Bacchus und seinen Gesellen her. Ebenso i . . . gtbachct, ingewickelt «>. deiler. Post. 4^ 
Dasypodius : * Bechten. bacohari; Beehtentag, \ 19 — Sehwäbisdi: bächeln. Sehmid. Schvftb. 
bacchanalia». Geiler hat ganz Recht, wenn er Wörr M{ 

derSitte einen heidnischenUrsprung zuschreibt; Badvrii, sich übcrmülhig benehmen, lärmen, 
allein Baeohns ist «nsehiildig daran; er hatte | «Es muss ata hochmfitikUchen sngon nud 



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— «1 — 



i&t des Bochens, des Badern» kein End». Gei- 1 
ler, S Marien, 61 ^ \ 
Bad um ine — «Also ful des kinds göttol 
von dem üteg in die lachen, und beaadelte , 
beide, sieh «na das kind . . . Also Iralibn die i 
andren frnnwen der badm&men mit dem kii? 1 
wider herus*- Murner, Ulensp 3 — Lappcn- 
kerg, 498, erklftrt Ba(imame durch Hebamme; 
es ist aber von der Puthin ilie Rede: diese i 
war ins Walser gefallen und so unsanber ge- 
worden, dast sie wie die Miim Ton Baden 
Aussah. 

Bald, adv., schnell, rasch. — «Dann gont sie 
bald, dann vast gemach*. Brant, Nsch 13. 

Balene. Walfisch. - ..Sie .schul im (Christo) 
nachgestrichcu als die kleinen Jr'iüclilin nuch- 
Strichcn den Balenen: Geiler, Post. 8, 49«. 

Balge. ? — nXu der Balgen». Feldname. 
8ufelweyersheim, 13 Jh. — «ZU Balge». Fiir- ' 
tcnheim, 1882, — >Zft Winbaigen». Trän- 
heim, im 

Bftllieren, verdorben avs polieren. — Wir 
«kiinnen nnsore lii;,'eii fidcrn, — schleiflFen, i 
{fetten und baäieren*. Morner, Luth. Narr, 16, . 
— atTwere w9rter seint ffltA heäKent: Id., | 
Lnthcr'n Loren, E. 5 •> Ir weit niiszbreuche ' 

flauen, — die nit baüteret sein*. Id. Lied, 
loflter 8. 66J — «Dfinn wol baüieret leder*. 
<Ti">rs<i 7 1 

Baltlich, verwcgeu. Scherz. 8ö. — Du 
sollst berichten «ob da ie deheines andern i 
Menschen gftt baltlicher und frevenlicher 
bruchtuüt . . . donne din g&t.« Bihtcb , 6^. 

Baltxer, das Haupthaar auf dem Vorkopf. 
Scherz, 87 — Papst Anicctus t satte nf. das 
pfaffnn siiUcnt baiteer haben und keiueu bart> 
Kön.. 511. 

Bandikeit. Bangigkeit. — •£« kommet 
grosse bandikeit und getrenge». Tanler, 2H(H), 
Etr. 

Baaiere, Baaier, Banner, fem., das franz. 
banniftre. Tm 15 Jh. meist mas«. Seherz, 98. | 

-sol ir hauirrc tragen»? Gott fr. v. 
ütr. 1, 1)6, — «Die batvier Cristi . . . Die banier • 
Lneifers*. R. Herswin. ms. — Sie «hieltent do I 
mit ufgeworfcner brnmer». KÖn.« ^8. "IV» 

mabtent sich die geburen ziisuuionc 

mit einre haner: Kdn., 916. Etc. Etc \ 

Bannen Scherz. HJj u. f. — 1. In den Bann ' 
thnn. ö. achten. — Man muss die Bauern, die 
ihre Zinsen nicht bezahlen, 'bannen und ver- t 
iiitcn». Braut. Nsch. 7i). — Die Bauern ■ irebcn , 
"weder ziu» noch zchen, — bis das mitit sie i 
niasz fünfmal bawMn». Harner, Nb 226. 

2. Vrrbieten. — -Ein rremciiu^r Leyg ist 
schaldig zu betten an cuicm gebannen Firtag». 
Geiler, Post, ä, fl — Uebannene Feicrtiigc, j 
solehc an denen es verboten ist zu arbeiten, 
ßcherz, 90. — Manche Handwerker die Arbeit 
• sparen allein uff gebannen tagen*. Brant. 
^'scb. tfl — «Man sol auch nit nie am soutag , 
«ton — und arme bnren bannen Ion». Homer, 
r.utli. Narr, 40. 

BaoKchen, bangen, engl, to bang, sehlagen. \ 
— Einem sehleebten Hensehen geschieht kein 
Tlnrecht «ob man in sclilecht (schlägt) und 
bandet*. Braut, Ueur. de Uascia, de discept. , 
fratr. mend. 1&16, letztes Blatt. 



Bnntier, Panther. — «Zum hantier» Strassb. 
Hansnarae, 1884. 

Bapp, Kinderbrei. — «Maria hat dem Kindlin 
Jesu Bapp ingestricheu*. Geiler, Post. 4, 19 ». 
— «Wenn do sihest das einer dieh tobet, so 
haltet er dich fiir einen Narren und fttr ein- 
Rind, das man mit Bappen geschweigt, er will 
dir Bappem instretchen». Id., SSnden des 
M. 35 Bros. 1. 24 a; Bilg. 142». Etc. — 
«Man weit iet/. küni);, fürnten, herren, — die 
man no«h solt mit huppen neren». Homer, Nb. 
9H — «Den Kindeil happen geben». Id., 
Geuchm. e, 4 «. Etc. — Auch in Sehwaben. 
Schmid, Schwab. Wort. 34. 

Bappel, Malva vulgaris. Kirschl. 1, 122. — 
«Ptlaster von Happeln». Fries, 153 b. — «Mal- 
va, Papellen». Gersd. 92". 

Bapphart. — «Nün dubenzüg und ein bapp- 
hart, — das ist mit drincken ietz die art». 
Brant, Nsch. 110. — Tuben/.ug, haustus ini- 
niodicns, Sehers, 1674. Zarnoke, ^2. meint 
iiapphart kannte für blappart stehn, wie »neh 
spätere Australien es haben; dies gibt aber 
keinen Sinn. JSoch weniger ^Mst Gö decke's 
Erklirang. 985. der das Wort for Bappe, Brei, 
nimmt. Tch gestehe, dass ich nicht weiss, was 
man damit machen soll. 

Bwrbein, mit nackten Beinen. — Es ist 
verboten den Fischern anf dem Fischmarkt 
<barbetn oder bartti.s» zu sein. 14 Jahrb. Alte 
Ordn., B. 13. 

Barchel, Barcb«it, Art Zeug. — «Wan 
einer zu Ulm einen Jiardiet hat gemachet, 
man laszt in den nit schetzen, es sein ander 
liit darüber gesetzt zu besehen; ist er ^nt, so 
heuckeu sie das sigel darun \ ist er nit gnt, 
SU zerreissen sie in». Geiler, Ev. mit Ussl. 
115». — Ein Prediger erzählt «wie die von 
Basel und von Bingen — umb ein barchot 
wejleut ringen». 3Iurner, Schelm, a, .ö .'. 

B«rd, Jjeopard. — «Daniel sah vier Thier 
von dem Meer nssgon . . das dritt was ein 
JUxrd* (Dan. 7, 6; Tiilg,: pardas}. Oeiler, 
Xarr. 223 «. 

Baral, das franz. baril. Sehens, 05. — Dem 
Canoniens .Tidiann ' m S. Amariii wurden 
unter andcrm «zwun barel und fiiuf amen rotes 
winns» geraubt. 1300. Cod. dipl. S. Thom. 

Baren, ffebnron, sich zeigen, sich treberden. 
auftreten. — «Welcher herr nit kau herrlich 
gebaren, — der ist ein narr bei onsem jaren». 
Brant, Epigr. Topic 231. — Die Aebtc wollen 
«ietzund fürstlich boren». Murner, Schelm, i, 
2 b. _ Ein Bisehof, der ein Adeliger ist, «im 
bistum will er fürstlicli geboren*. Td.. Nh. 
119. — «Darum ist er so gunx ertVuien — tlas 
er wolt uiiclich geboren». Ibid., 20<>. 

Baret. Barrot, Biret, lat birretum (Du- 
cange 1, OSiii, franz. barette, b^sret. 1. Art 
Mütze für Männer überhaupt. — «Wiltu lernen 
ein Menschen erkennen, so nim war was Kleider 
er an hab, ob er gang als die Buben und trag 
zwei Ürlin an dem Barret». Geiler, .^nndeu 
des H. Ö4». — ' «Der Fraowen findet mau vi! 
die mannlieh seind. wie andre Mann, ond 
trairen ein Degen an und setzen Parret ulf. 
halber über ein Ur». Id., Bros 2. 419 K ^ 
Pauli, 102 — Der Bischof hatte «ein sehwarts 



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- 88 — 



piretel äff». Brant, Bisch. Wilh. 254. — «Etwo ! Vorsteher dieses MonaU. Bürgermeister. PI, 
iruir niaii ci Iut kuppen, — aber iet/. biret \nn pm nosini, parnose». Kleines jüdisch-deatsches 
lappeu*. Id., Layeusp. 168«. — «.ßar««^. , Wörterb. Prag, 1773» S. 188. «Zanfltmeister, 
bandselitieh nant wir geben». Hnmer, Nb. 16. 'pamas sobel nloehne». Bonilieim, Yeniicli 

— Miiu behauptet «Avie sant franci^cMis klag einfis Jeutsch-lat.- und rabbiniBfilieii Wörterb. 
von dir (Muruer) das du ein rot bareUin treist*. i Halle, 1807, S. 48. 

Id^ L«tb. Narr, 17. I BttTridier, toiitt sveli BarÜUcBaniMimni, 

2 Speziell Dortdilnit. BarrtUaleut, Doctorcn. ursprünglich Freie, die sich zinspflichtigr ge- 
~ «Die ir Farctlislüt hcisseu, da» tteint Doc- macht hatten. Sohmeller, l, 25d. — Zum Ding 
tores und gelert Lflt». Geiler« Narr. 196 1». — ' von S. Lnkart sollen kommen die Huber «nnd 

^Baretlinsnarren, es seint Doctores die hohe onch die; barricher tremeinlich. wes hcrren sy 
Huben ufftragen and .sciut doch ungolert». siut . . . Die h&ber und die barrtdier 8uÜen 
Id., Narr. 14b. — «Keiner Sygmand . . .Idee herren (Probat von Oelenberg) und der 
het alwcgen Doctores l oi im . . . ; das ver- »inen hüten den tag und die naht». 1S64. 
dross seine Edlen und Kittort>chaft . . ., oud Weisth. 4, 21, 22. 

' aprachei) aut (iniual zu im: gnedigcr Herr, Barte, fem., Beil. Scberx, 97. — FfirsHand* 
warunib halten ir so vil ParftUMntt? ^eiud abhauen «sol der stocwarte die 6ari*» haben», 
wir nit also witzig als sie seind y» Pauli l'Jt' , 1 Stadtrecht, (irand., 2. öl. — Der Meier von 
Geiler, Urös. 2, 4.'>«». — <Ir baretlin und ir Sigolsheira soll am S Moritztag «in den hof 
handsrliurlisliit » ( niirtnien). Mnrnor, Nb., 21. brinirfti ein scchselin und eine harte». 1820. 

' — <Bar€tlid€Ht' . Id., Siairecht. Vorrede. Weihih.. 1. 66.'>. — Das zweite Jahr sollen 

— «Die alten künig und keisor haben kunst die Förster von S. Pült dem Keller geben 
and gclert lüt, bearUUtMlütt anch liebgehabt», «ein harte». \ö Jh. libd. 5, :-^9H. — «Za den 
Pauli, 75. Barten». Feldname, Truchtersheim, 1299. — 

Barg, junges männliches Schwein. Scherz. Strassb. Hausnatne, i;-t01. — «Man inu<> da- 
95. — Das wise farch «soi ein geheilter bargk i rumb nicht alle Ding mit Barten behawen, zu 
sin». Snimatt, 1ö Jh Weisth. 4, 1B6. — «Blnf dem Reebesten dnreh ingon». Oefler, Smeis 
von cini ascgeschnitten Sarg: Brttnsehw., * 22 

Dist. 109. I Bartet, gebartet. Bcneckc, 1, 90, bärtig. — 

Barbabe, Habe an baarem GFeld. — Die I Im Traum «sieh selbe barUt sehen», oder 

Trojaner nahtiien den Gricrlion einen «niichcln *bartet Icnt sehen». Traumb., B, 2^; A, 6h. 
roop von geschirre und barkaUc». Kon., 294.1 Bartmaun, bärtiger Einsiedler. — «Ein heil- 
BKrlieh. offenbar, merklieh. — «Wenn dn^ireT Barhnmn, sant Hieronymus». Panli, 8BS. 

merkst das du sterben nmst oder dir sunst Rass, besser. T?ei Geiler fast auf jeder Seite, 
ein grosser bärlicher Schade daruss entspringen ^ Hast, Jiasest, superl. — «Wo es dir aUerba$eat 
möcht . . .» Geiler, Geistl. Spinn., M, 4" ; Post, dienet». Geiler, Geistl. Spinn. 0,3*». — «So 
2, 1 ■'. Etc. S auch berlich dir allerbasest liebt zu vasten, wenn ander 

Bürmig, bunu herzig. — Nur ein Narr sagt leut essen». Id . l'rcd. u. Leren, 91 o. — «.Ri- 
edas Gott der herr so härm^ si, nnd afime nit i lerdosf erkennet man den Sun, so er dem 
ser». Brant, Nsch 16. Vater glich ist». Id., Post. 1. 6 «. — «Dis© 

Bttrmung. Krharmen. Scherz, 96 Ben. 1, artznci hilft denen am allernutzlichsten und 
59. — «wicwol sin (Gottes) bärmung ist on bas/t. die den hunger am liWtrbasten leiden 
mos7». Hrant. Nsch 17. — Achor «do man on mögen». Murner, Gayac. 42,3. «I'en sollen 
barmuny in versteint». Ibid., 23. | sie erwälen all. — welcher in am basten gc« 

Barn. Barren, Krippe, Kripfe, Raufe. — : fall». Id., Lutli. Narr, 52. 
«Ein Pferd, wann es schon von dem Barren Bataljen, Batellen, das franz. batailler. 
ledig wärt, so schleift es dannocht die Halfter Scherz, 99. — •hataljen unde striten». Qottfr. 
hernach». Geiler, Arb.hum. 11 a; Geistl. Spinn, v. Str. 1, 8. — Johann von Lichtenberg, zn 
U, 3 1>, -> «Kit gibt man uns (den Priestern), Buffach *paUüete mit den unsem». Closcuer, 
das irir drei oder \ier Haren an dem Barren 1 60. — Sie •batteUetent mittenander». Kön.. 
haben zu ziclien, ab da thun die stoltzcn 32P. Etc. 

Bacalarius au den Bischofshöfeu». Id., Emeis Baachecht, Baachlecht, baachförmig. — 
9 s. — «Wie ein pferd knwt dnreh ein barren, «Die Kant ist villeieht unten bamdieeM und 

also kii\\ t er das gebet im mund». Muruer. oben sjiilz». noiler. Ev. mit T^&sl. 15 a. Geiler 
iNb. 45. üoU, 409: PrsjDsepe, Kripf, Barren». ^ erzühlt er habe zu Marseille drei der Wein> 
Bamon. — «Ulf die armen Pfaffen solten | kruge der HoehKeityon Cana gesehen, «s^t 
die riehen rrrnssen barnnsen Herren die Pfar- formiert wie Rralliiifen. die man in I n irros- 
ren und die Pfründen werfen der sie nit be- < sen Herrenherbergen hat, do man den Broten, 
dürften». Geiler, Bilg. 114 «. — Sehens, 97: 1 so man in absüht von dem Spiss, dorinstosst, 
«videtur tegendum Baronen». Bei Geiler ist es als sie dann obncn wit scind. und mitten 
jedoch ein .Vdjektiv. In altfranzösischen Schrif- buchlecht, und man dornoch ein Deckel oben 
ten kommt häufig bami f&r Baron vor (Da- : darüber stürtzt». Geiler, Post. 1, S5 s. 
can^e, 1, fiOr. TIat Geiler von dieser Form . Baamhuekr>r. ITrilzhauer. — «Sichstti nit 
Kenntnii's i^^eliabt und darnach sein Bamoa (spricht der Tod) das ich ein Thcder bin, ein 
gebildet ? (himm hat das Wort nieht in sein Baumhacker und ein Schütz? Kennestu dise 
Wörterbuch aufgenommen. — «Parnes, par- Geschirr nit die ich trag?» Geiler, Arb. 
nas, er bat gespoiset, ernähret ; item, ein ' hum. 7 a. 

Speiser, Vorstdier, . . . Farnas haehodesoh, der | Beambabten, ministrare, bedienen, Messe 



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23 — 



halten. — «. . <hts dieselbe messe . . . lege- flachen d'inann, die wiber öejcn». Moraer, 
liehe gosprochon und betmAähMwtrdt: 1402. Nb.. lO.i. — Sie •widarbefft aisit behends». 

Kün., Beil., 1018. Ibid.. 274. 

Beangesten, beängstigen. — Uass die Feinde Befrlden. 1. Kiiifri<'ilii,'( ii, uniziinnen. Scherz, 
«dich beangestent»* Eis. Pred. 2, 9. JOö. — Acker «dit; cninles },rfrulH worontmil 

Beck. Hücker — «Von dem feuer damit cime zune». 1384. Ibid. de S. Thom., H92. — 
(das Brod) gebachcn würt, het ich dir auch Eine Stelle zwischen /.wei Hofstätten in der 
zQ sagen, las/, es aber den Becken zu gcdeu- Elisabethengassc sullen die Kigenthumcr ge- 
ben». Fries 83 ^>.— Wir «kaafTcn dem J^e^ien : meiasam *befriden, verzünen and vermnren». 
sein brat ab>. Batzcr, Dass Niem., A, 2 b. — ; 14P8. Reg. A, 191. — «Ist ein man der gftt 
«Ein Brolhccl*. Pauli, 337, hat >t.<s-cii uf des herrn (des Probsts von 

Beekenbab«! Biechhaube. Helm. Scherz^ 103. 1 Neuweiler) g&t, der sol es 2N;/n</en und bo- 

— «Swer nabtes gat mit h^cenhuhen oder [ waren». Nenweiler. 16 Jb. Wewth., 1, 7ß8. — 
mit .ludcnu ^'cu etlinc. Aue liolit. der nuiiel T'ev TJanwaif von Arlieiiheini soll jiilulich 
die stat eiucn muuad». Stadtrecht, 1249. Stru- ^ «howen 200 wcUeu, damit er den brügel bc- 
bei, 1, ödl. — ünter den dem Canoniens Job ifridm aol». 1499. Ibid., b, 487. 

von S. Aniiirin g-erauMeii Dingen, wnr aiidi 2. Pacare, zum Frieden bewegen, versöhnen, 
«eine beckeltube iu eime htite». 1800. Cod. dipi. — «Dan wil ich mich Ion gictlich finden, — 
8. Tbom. Da es den OeistUeben verboten war | h^Häm lassen . . .> Humet. Lutb. Narr, 119. 
Helme zu tragen, verhurtrcn sie dieselben. — «Als er da-^ selbig- teil des Gallicriandes 
wenn »ie über FtM ritten, unter Hüten; \\\r<t befridet hette . . .» ^hac parte pacata). King» 
Helme waren mit HK ch ausgefütterte Hüte. ' mann, Cäsar, 46 >. 

— Den strassb. Geistlichen iht verboten «lang- sieb Began, sieb Begebn, >icli le{;elni. bt»- 
messer bantzer, beckelhuben^ coler, spies» zu schiifligen, ernähren Scherz, U 5. — «Iis waz 
tragen. 1314. Cod. dipl. S. Tbom. — «Noch do ein closter, do worcnt brüder inne, die be- 
worent die m istere y-ewesent, wunde daz sü \ giugent sich irre arbeit zft velde und Ii» It/» 
die beckenhuLen heieut abegeiuu*. Clusencr, Eis. Fred. 1. 187. — «Welcher elende iiiiiu m 
129. — «Ein beekenhubt mit eime ftsyer>. 1427. j das dorf kompt und sich darin begehen will. 
Tuchorznnft, 35. der soll dieselbigen recht han». Balbronn, 15 

Beekeling, Backen.streich Scherz, 103. — «I.st Jh. Weisth. 5, 433. — «Die ilie win umb kost 
(las ein crsam man eime soluilke . . . einen vcil hant oder sich des zapfens wellent i^j/an. ..> 
beckding git . . .» 1249. Stadtrecht. Strobel, 1,| 1849. Alte Ordn., B. 21. — Kaiu «Hocb vom 
hhi, ~- Ein Ritter war so zornig über seine \ lande and beging sich donoch mit ronbende». 
Frau, «das er ir einen haä^iig gab». Mir- Kon.. 240. — Eine Bettlerin «het grosse kint, 
lein, 34. i die sich wol mit dienende begoni, so bef^ sü 

BedentnneB, BedeutuniLr» ~ I^iA Gebote des ' sieb wol mit spinnende». 14 Jh. ms. — «Wer 
Alt. Test, haben »ein Bcd'ntnüsz gehabt uff sicli mit siner arlieit h,gut . . .» Pred. Ingolts. 
den künftigen Christum». Zell, k, 1 ^. — Willst du auf höfliche Weise etwas ver« 

Bedrihsen, BedriMsen. verdriessen. Sehers, i langen, «mit nmbred soltn dich hegan*. Brant, 
.101. - rehermässige Trmii ii;k. it iiniclit dass Thesm. C, 1 ~ «Mancher durch geschwätz 
den 31enschen «nut alleinc beäriuU gotte zc sich so begot, — er dar£f nit kouffen wiu und 
dienende, in b^rüeif euch ^e lebenne». Bihteb , brot». Id., Nscb. 22. — «Bettlen. des vor- 
73. — «Dis bedros Pi tnis fipn bcko4iner . . dürbt man nit, vil bgont sich ^vo! zn wisbrot 
Dis bedriisset das bckcntnissc.» Tauler, 77 iiut>. Ibid.. 62 — Einer will adelig sein, dessen 
(16). Etc. Vater «sich mit also begangeti — das er vacht 

Bediirnon. mit Dornen besetzen, von Dorn- mit einr stäheln stangen». Und , 74 — «Die 
liecken juachcu. Scherz, lO-l ' Arbeit damit sieli der gemein handwerkfciiian 

Bedutz, Bestürzung. Beiutzen. consternare, begai; Hedio. Zehndcn, B, 1 b. 
ärhmeller, 1, ."»"jS. Strassbnrgisch : verdutzen. Begangenscbaft. Besc häftigung, Art sich zu 

— «. . . gleich als im ein bedutz und gehe benehmen. — «S. Aiubrosias spricht, wäre 
bewegnisz des geniüts iwsirc gekommen), als ' rechte Freundschaft ist ein Tugend und nit 
ob er in . . . zweiffei verflossen wer». Bingm.,! ein J3eyai/^en«cAn/t. aber gcstiftcfalache Frennd- 
Clsar llö«. I Schaft dasselb ist ein Begangen schaft». Geiler, 

Beelenden, elend machen, für elend halten. Pred. u. L. 114«.— «Ein wild begangenschaft 
1. Betrüben. — «Spottet man sin und er wärd , der weit — ist wie man stelt ietz uff das gelt», 
sn Schanden, das 6efl^({ in» Geiler, Bi lg. 20R». Brant. Nscb. 62. — Dürften die Gefstlioben 

2. Beihiuern. — «Wenn er sich selber an- , keine Sportein verlangen, so wünlen sii: lieber 
Sicht, das er sieb beelende und sieb über sieb i «ein ander handwerk oder begangeMcht^t 
selber erbarme». Geiler, Selenp. 39 ». — «Das leeren». Wurm. Balaam, d, S ^, 
ist ein k!eL,'-lich Ding und wdl zu beelenden Begatten, annriliii n. — Der Bischof «hette 
hei einem Cltristeumeuscbeu». Ibid. 64t> ; bcgaädet und gcbotten . . .» «^& was ouch vor 
227 a . Eto. ! begeUM daz in ieglicher gasse ein borde strowes 

Befehlnnss, Befehl. — «Ir scind die. die rjo lag», Closeiier, 77. 79. 
leren und sagen die Leren, Ge>iatz und Befcfü- Begeln 'i — Ein Rathsherr «so von jungen 
mssen der Menschen». Geiler, Post 2, 6<*i o. Etc. < tagen (im Rechti nit gebeglet nnd olfersogen». 

Befelniss, Etiipfehlung (Gebet). — «Ein Be- Murner. Stadtrecht, Vorrede, 
ftlnits zh der mhter gottes» Gebete, 15 Jh. Begeo, Bäwcu, bähen, heute bei uns bäjeu. 

B«ff«B, beflkmi, sehelten, sohimpfen. — «So | — «Ein jfefte^ef brot durch essieb gezogen». 



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— «4 — 



Brunschw., Pest., 17 «. — *Büwen und wennen 
oder senfft machen». Gersd. 33 b. 

Beginiscb, beginenartig, scheinheilig Schon 
früh "warf mau den Beginen vor, nur den 
Sebein der Frömmigkeit so. haben ; beginalis 
war ein Spottwort geworden. — «Wie meinstu, 
^ ann ich geschworen bette, Jhesas, gots gute, 
oder sunst ein begeinisch schwürlin. und hette 
daneben in einer gleis/nerei die leut betrogen, 
vie biszhär das selbig begeinisch völcklin ge- 
thon halt>. Zell, Y, 2 

Begirliche Kiaftf die vis concopiscibilis 
der nuttelalterllelieii Psyeliologie. Oeiier, BrSs. 
1, 1:5a , Pf, li. Ii. T,. b. Etc. 

Begliapfen, Ulimufen, glimpflich entschai- 
digen. — «Wir Geisuieheii ... die solliehs 
understond /u heglimpfen. nnrl aber ine wir es 
glimpfen, je me es Leckerie ist», (ieiler, Post. 
1. Sl — Weiss dein Nächster dess da etwas 
Böses gethan hast, cso sähst du gern, das er 
das best darzu redet und hiilf es dir glimpfen*. 
Id., Baum der Sei. ü-l 3. Etc. 

Begrebedo ßej^robde, fem. Begräbniss. — 
«Ich habe uuch erwület mine begrebide zt dem 
vorgenanten clostcr» (8. Elisabeth). 1271, 
Test. Heinr Bul»ensuns, Cod. tlipl. präd. 

— «So &ü von der iegrebede jjüiit, e das sü 
in ir hus kummcnt . . .» RufTach, 1349. 
Weisth :•>, 386, — Spcicr, «do vor alter die 
römischen künige spnigetent ire begrebde z& 
haben*, CIos,, 06. — Die drei Weisen bringen 
Christo «wiruch 2& einro bezeiohunge sinro 
iegrebede». K8n., 490. Eto. » «Sie ^at fdr- 
koramen zu salben meinen Lichnam in die Be- 
grebde». Geiler, Post 4, IGa; Arb. hum. lH4a. 

Begriffen. 1. Avch im Sinn von ergreifen. 

— «Do si begriffen das 7.11 ...» Gottfr, v. .Str. 
1, 170, — «Do begreif ein kint die gieve und 
h&p sieh daran». Kön., .iBb. — «Was sQ Ifites 
begriffcnt, die bund<^nl sü also hcrtc . . .» 
Id,, Ö15, Elc. — «Ist das yemans eine al- 
mende aberkobert ist oderwttrt . . , wer die 
anderwerbe begriffet, bessert 2^!tü». 1427. 
Almendbuch. — «Won eiadiebwiride^rt/Ten, ..» 
Marlenheim, 1388. Weisth. 1, 726. Etc. — «Sü 
wenent die stinne alzumole hegriffen han». 
Tauler, 87 fl8). — «Die Ritter sulient an 
dem streyt be&choren seyn. darumb das man 
tye bey dem hör nit begreyfft». Guldin Spil, 29, 

2. Befallen. — Wer «mit dem sicchtage 
der ussetzikflit ^eort^ ist . . .» Gutl. Ordn., 
127. 

Beizten, begütigen, besSnltigen, — Maria 
«begieten kan den Zorn». Brant, Eosenkr. D. 
Ged. Iii. — «du begülest uns den herrcu». Ib. 
18. — Tsmns «wolt sieh nit bcguien Ion>. 
Uumer, Virg. 0, 3 

Behaben. Belieben. Scherz, 107 u. f. 1. Be- 
halten ^ «Beftofte ehte dise svei pfintelin». 
Tauler. : t'.,i(2 i}. — Kommt der Herzog Albrecht, 
<m icigent denne, wie ir in wisliche behabetU». 
Kön., 4 17. Etc, — Wird Limersheim ein Ding- 
hofgutfcil, und will die Aebtissin von S, Stephan 
«es nicht behaben, so mag er (der Aleicr) es ver- 
konfenveme er wil». Weisth. 113, —Der Vogt 
«sol das pfant nemen und hthabc»». Nieder- 
hausborgeu. 10 Jii Piisi. de S. Thom., 331. — 
«Die das denne behibent «nd mit eigemteliaft 



besitzent . . .» 2Cio. v. Basel, 278. — Ein Haber 
der verkaufen will, soll «die gftten gftter mit 
den schwachen verkonfTen. umb das er nüt 
die gütcn behebe und die ach wachen vertribe». 
Aspaeh, 143iO. Weisth. 4, 39. - «. . .Und het 
onoh die stat z& Stroszburg mit sinre helfe 
manigen sig behebet*. Closener, 42. — Die 
Worte, die ich «alle gar wol in den sinnen 
behebet habe». Nie. v. Basel, ms, — «Daruff 
sQ . . . die abegesehrüft bi in behubent zt 
einie ewigen memoriale». Nie. v. Laufen, Got- 
tesfr., 48. — Es tbehtümt die keyser disen 
gewalfc bienoeli vil hundert jor». Eon«, 40B. — 
«Do er das g6t solte teilen . . ,, do behöbe 
ers allein». Glos , 57. — «Aiso gesigetent die 
lierren nnd bMUtaU das reit». K9b., 840. — 
«Vormrils gewonlich die prediger kein husz 
noch ligende güter behüben, sunder bald ver- 
konften». J. Meier. 

'J. Behaupten. — Joh. von S. Amarin *be- 
hup und bezngete . . . daz er da verlüre . . .» 
1300. Cod. dipl. S. Thom. — «Dis hat er be- 
hebet mit sime eide». Iää6. Hist. de S. Tbom^ 

853. 

3. Aufrecht erhalten. — Die Huber von Id- 
mersheim und die von Viche 5ch'>vörrn «des 
hoves reht z& behabende». Weisth. u, 4i2, 414, 

4. Aufhalten. — Die von Christo berührt 
werden, «die enbdtdtet noch liep noch leit, sü 
kämmen ttber sieh an in». Tauler, ü9 (14) 

Behabung, Behauptung, Festhalten an et- 
was. — «Eigene Behabung irre eigener würk- 
lioheit». Tauber. 211 (37). 

Behäbig, beheb, enthaltsam, keusch, eig. 
dicht verschlossen, wasserdicht. — «Hast du 
▼erlom dein Jongfrovsehaft, so biss hinfSr 
keusch und behäbig». Geiler, Schiff der Pen. 
12t» ». — «Continentes, behebe Menschen». 
Id, Br5s. 2, CS«. - Hente: B^häb, g'häb, 
aber nnr im Sinn von dicht verschlossen. 

Behäblicheit, Knthalt.samkeit, continentia. 
- « Die Frücht dos Geists sint Liebe . . , 
BehäblicMit und Küscheit». Geiler, Bilg. 886 b ; 
Schiff der Pen. IIU »> 

Behälter, Erbalter, Bezeichnung Christi 
als Heiland. Scherz, 1 10. — «Crfstus nnser 
bchaUer . . , .» «Symeon sprach : ich sihe 
den behalter». Kön , 281. 503. — «Hüte Ist ge- 
boren der behalter der Welt». Hugo von 
Ehcnh. Etc — Johannes der Täufer «hat 
gesehen im Geist da.s er (Christus) ist gewesen, 
der wor Messias, der Beh<üter d|ser Welt». 
Geiler, Post. 1. 20". Ete. 

Behausen, beherbergen, — «Mein vatter 
hat behauset dich» Murner, Virg. Ui^. 

Beheb, so viel wie geheb, versclilossen. 
diclit - «Bist du dann deines mnnds beheb 
(schweigst du) — so finden wir kein wider- 
streb». Mnrner, 4 Setzer, J, 4 b. 

Beht'ften, fest machen. — «Und also be- 
heften sie das Schiff, fie werfen den Anker 
USS». Geller, Sclüff der Ten. \22n. — Behafi, 
besessen. — «Zieheni ilie rüder all mit k refften, 
— das wir nit bleiben drin (in den Klippen; 
bcheffien*. Mumer, Virg. J, 6». — «An einem 
felscn sieuig wart — das förder teil »des 
Schiffs; beiiaftet hart». Ib. Ü, 3 »>. — Der Bauer 
vom Priester «nmb das Tonl^lt wird ^aft». 



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— 26 ~ 



Harner, Nb. 110 — «rff i rden ist kein raeis- 
tenohafft, — die mit git me si behqfft — dann 
die konst der arzcni». Ib. 101. — «Die bösen 
hab \rA hic gestrafft, — die mit unsiioht sind 
bebafft» . Murner, Geuchm. J, 4 ». — «.. . jete 
80 ich mit alter behajft bin . . .» Id., Virg. 
P, 1 1>. — «so wir mit leid seind bie hthaM: 
Ib. F, 5^. — Camilla war Jtgerin, «afielii 

niÜ icliie^son \\\ behafft*. Ib. m, 8^. — 

« . . . der tbiero > igenschaSk» — damit das 
meer ist i% behajj't>. Ib. J, 2^. 

Behend, adv.. alsob.il l — «Der thet im 
mit eiuem Spiess sein Seiten of^ und bthend 
fioBS heniss Wasaer und Btat» Oeiter, Br. 
mit ÜJ^l 9:>^ 

Behend, Uebende, geschickt, franz. adroit 

— Man soll ido^t disputieren «mit behenden 
nnd subtilen wortcn». Tauler, 96 (19). Etc. — 
Mancher beichtet «mit alse gar glosierten, be- 
htuden Worten^ das ettelicher bihter Bich sel- 
ber usser der sachcn nüt -vvol gerillten kan». 
Nie. V. Basel, Etc. — «Die bösen geiste 
eint so listig nnd behende. ...» Jüngstes Qe- 
richr. — Schlau : «Wer vil Beschiss kan . . . 
den iialt man für ein Weisen, da spriohet 
man das ist eiik bAmder Man». Qsilar, 
Emeis i 1 

Behendekeit, Behendigkeit, Gesehfeklieh- 

keit. fran/.. adresse. Scher/. Iii. -- «Si kutide 
sohönin hantspil, — schöner behendekeiU vil>. 
Gottfr. Str. I, IIS. — «Des tfifch listige 
behendikeit». Nie. v. Basel, ins. Kto. Schlau- 
heit: «Man heisset jetz BdiendiglieU, wer vil 
Beschiss kan» Geiler, Emeis 11 ■ 

sich Behei*en eines Din^r'', sich /,u hoch, 
SU gnt dünken dafür. Vcrgl. ächmeller 1, 1151. 

— Bisehof Johann von Lichtenberg weihte 
selber «sine pfiiffen und kirchen . . ., das do 
ander biscbuve von böser gcwonheit sich 
htiherent nnd cnpfelhent den suffrag^anien . . . 
7,ft t^ndc». Kön. 67^^. — «Hes i^eluirtm nam- 
mens Jhesus so) sich nioimui heileren*. Verse. 
Briefb. — Da^ (51of<sar /.u Kön. hat, .S tufti: 
«sich behcren. sich zu i^ut iliiuken für lUwas». 
Nach Schmelier, 1 c , wo auch das einfache 
heberen für heranben vorkommt, gehört das 
Wort zu heren. vastare. 

sieh Beherren, sich einen Herrn geben, 
eines Herrn Unterthau werden. Scherz, 112. — 
Jeder Bürger von Eckboisheim scbwörte dem 
Kapitel von S. Thomic «sich mit keynem an- 
dern herreri /u hcJirrrm*. er habe denn zuvor 
sein Bürgerrecht aufgegeben. 15 Jh. Bist, de 
S. Tbom., 431. 

Beholtzen, mit Holz versehen. — Der Meier 
von Berenzwilier soll «vier jncharten nies- 
sen . . das er den \ath«hoU8e». 1420. Weistb. 
4, 13. 

Behüren, überhören. — «Die Schüler, die 
ir Letxen vol gelert haben, die erschrecken 
nit ^v^nn der Schulmeister knmpt nnd wil sie 
bchoren». (reiler, Arb. hum. 131). 

Beja^. Itcjegedo, Jagd. S. aneh Gef^ede. 

— T>ie Feinde «fftrent nahtes gar nohe umb 
die stat of den bejag* Kön., 817. - Die Bür- 
ger von Odern «sollen das befegde haben vom 
Spitz unte an den HirtKsprang». lö. Jh. Weisth. 
«, H83. 



Bejag, Erwerb, Gewinn. Scherz, 112. — 
Die Minne bat einen Sack — «in dem si Ir 
dübe und ir bejac - . . . ze strais veile treit». 
Gottfr. V. Str. i, m. Etc. 

Bejagen. 1. Erlangen. Seben, 112. ~ «Unde 
ma^' üuch ich den da bejagen. so behalt ich 
mine stat da wol». Gottfr. v. Str. 1, bU. — 
«Got, von dir reden, Got, von dir sagen, — 
kan dinen hohstm ti i^t ^/(?/a/7e»j>. Tbid.,2, 109. 
— S. Martin« «was er mühte bejagen und ge- 
winnen . . das teilet er alles nnder die ar- 
men». Eis. Pred. 2, III. — T>iR Beginen sollen 
arbeiten «das si ire notdurft and narunge 
deste bas heiogm mfigont». I.S85. Gotteshaus 
zum Wolf. — «Was besseninjcrrn (der Vog-t) 
do bejaget, der ist das zweite! des probstes 
und das dritte teil des vogtes». Nenweiler, 
lö Jh. Weistli. I. Ihl. 

'd Sich bejagen, bich erhalten, ernähren. — 
«Hievon komet daz sich unser armen burger 
von der stat nilit bejagen niiig^ent in d(Mn lande, 
abe sie biliich sultent». l:;ibl. Uik. Buch 1.357. 

Beiderfatt, 5i'.\\ ei faltig, doppelt. — «Des 
leibes Christi beid gestalt. — fleisch und blat 
auch beider/alt». Murner, Lnth. Narr, 24. 

Bejahen, Bejachtsen, Bejotzen. Bojetasen, 
beiahen, bekennen. — «Judea sphchet also 
vil als got begegen oder got loben». Tanler, 
Ii (15). - «Ein Jutle sprichet (heisst) also vil 
also der got beifüU» Id., 462 (8Uj. Etc. — 
«Wer das befetset . . so sol es kraft ban». 
13'22. Trk. 2, 127. — Die Christen «das 
selb glauben und beiotzen». Adelphus, Bhodis, 

0, 6 b. — «Die gevattern ... an statt des 
kindes . . . bdfK^htzen den glauben». Zie<,'ler, 
Niessung, D. 4 *>. — «.. . jro ungegründto Sa- 
chen sn b^adiUen oder sa bekennen». Zell, 
V. 1 ^. 

Bejehung, Bekenntniss. — «Juda sprichet 
also vil also ein B«t>/miip/-(4ottes>. Tanler,9(2). 

B«*!«'! ? S das folgende. Nach Lexer, 1,159, 
ist Buiel das Untersuchen der Fässer; im folg 
ist es aber etwas anderes, vielleicht das Bi- 
sultai der Unter5uchnn«r 

Beielen, BeigeJen, Begelu, Bögelu, die 
Fässer visieren. Lexer, 1, löH. — Schenkt 
einer zu Neuweilcr Wein aus nach angefange- 
nem Weinbann, so sollen des Probst^ «solTer 
des maus wia beiele»^ und sollen die beiele dem 
keller von dem stift antw arten», lü Jh.Weisth. 

1, 754. — Der Weibel von Türkheim «sei den 
tavernern irii vas hiigden* . 14 .Th. Iliid. 1, 
20S. — Wenn der Banwein «anfabet, an dem 
abende so sol der sehnltheiss mit dem weibel 
den tavoriiern ire vasze bügelen. nnd wer den 
ban brichet, als dikke so er den zappten ziehet, 
80 sol er bessern 60 scb». HSnster, l.'JdS. Als. 
dipl '1. in:^. — Meier nnd BUtcl von Bisch- 
weilcr sollen während der Zeit des Wein- 
banns «die vass begdn*. i4ö8. Hananer, Con- 
stit , H2<i. 

Beifaugen, einfangen, fest nehmen. Benecke 
!. 210. — Die strassb. Burger «würden dich 

(Treger) nit beygefengt haben, ^v(> nit ein ge- 
rücht worden, das du flüchtigcu lusz setzen 
wollest». Capito. Treger, B. <», 

Bi ihel, neufr., Beil. — «Mit axtcn, f>ei7t.7M...» 
Nachiijj'all, Psalter 183. — «Rat: es geet in 



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- 26 — 



das holtz. und sich hinter sieh. Antwort: «in 

Beyhel ufF des law ein achszelen». Räthselb. 



Beit, bit. Verzag. — «Hie ist kein weil 
noch hcit. ~ M ö ir hin wölt bin iob bereift» 



c, 1 «. — «Ein beüiel, wol mit siiber ziert», j Murner, Virg. G, 1 b. 



Mnraer, Virg. 0, 6 b. ~ «Das heiM Kflebt er I 
an der statt». Ibid., Y, 7 Etc. 



Bfliten, warten, sSomen. Sebent. 113. — 

«.Tomer nifis gut irre lufttse heilen». Taulcr, 3 



Beiige. — «Gänsen, oder mit den beigeln (1). — »Di^ leitetent bitze das der engel nider 



vogeln, oder ans noch vog-eln stellen». 14 Jb. 

Alte Ortin.. B. 13. — WliVir. i d einer gewissen 



ging in den tieb». Ib. 19 (5). Ete. — Er war 
tiu ungeduMig- zu streiten, «daz er einer hel- 



Jalireszeit sollen die Vogler «die langen garn . lere uüt wolt betten». Olosener, 60. — Boui- 
in laehen und in legem niit »teilen, ii8«ge< fodns IX «weite nQt beiten nnts die 50 jor 



numnicn mit den beägen», L. e. 

BeÜz. S. BeUe^. 

Belagewant, Bcinsebiene. Scherz, 113. — 
«Ir hüte und ir beingevant*. Gottfr. v. Str. 1, 
38. — Sie hatten «gftteu harnesch und beinge- 



kement» f In - 'nViiliiums) Kön. 578. Etc. — 
Ist ein ilnuer ab^x esend, «dem sol mau beUen 
ein ganz jor» fiir das Zahlen seiner Zinse. 
Grieslieihi. 1340 Woistli. 5, 448. — Der Weibel 
von td)f rhergheim soil «lüten die glogken dri 



imti^». Kön., 487. Etc. — Ein Bürger verpfändet [ Stnnt uMal) zft gerieht . . und sol nochcn- 



unterAnderm «drü pantzer und iS p^i beMtge- 

wantd». 1460 

Beinhiiltzen. Brunschw , Dist. 41 1»« — Li- 
gustrum vulgare. Kirschl 1, 673. 
Beinschrötij;^, von schroten, schneiden. — 



ander also laug ye heitert . . .. untz das einer 
von ende des bannes in das dorff kumcn niag>. 
15 Jh. Ib. 4, 142. — Haut einer Holz im 
Wald von Grendelbruch, so ruft er dem För- 
ster; «so er ladet, so beüet er> ob der Förster 



«Was gehawcu Wirt mit einem scharpffen oder komme. 14 Jh. Ib. 5, 416. Etc. — Hieb 
desgleichen, dae das lieisch und gcbein durch- sagt: «hcrre, 6e><e ein wenig, losz mich klagen 
bawen wirt, nent sieb ein heinschretig wund>. minen smertzen». Hngo yon Ehenb. — «I>er 
Brunschw., Cliir 94 1'. thor tregt das hercz in dorn niuud und wiU 

Beiaeen, Beizen, beitzen, in einer scharfen ; nit btytten der frag . . (Der Weise) mag der 
FlSssifrkeit erweichen oder mSrb machen; in [frag wol erbeüen». Onldin Spil, 26. — «Bs 
E>sii; oder T.aiij^e le<:ron - «Fanfasten beizen stund üliel wenn ein Herr ein Kncclu bru- 
bracht vil sinn, — daran ich selten etwas , chen wolt und ruft im, und der Knecht Sprech: 
gwinn; — ich miest ein atareken beiun han, Herr, beitent mein, ich mnsa vor gon das und 



— soll ich wis 6et>f» iederinan» . l^rni in-r, Nli 
46. — «Mit rutem gumpst und c&sig beiUen» . 



das ihun». Geil' 1. Kmeis 87 «. Etc. — 'Jieit 
ic ein klein». Brant, Thesm. a. ü^. — «Der 



Id., Lnth. Narr, 84. — «Semen oder fimcht in | wis sehwigt nnd beit Icnnfftig zit>. Id., Nach 
wein geheiaseU. Brunschw., Diet. 18^. — «In 22. — «Hiernsalem tw hvAcn fiel, — do im 



essig gebeiest». Gersd. 44». 

Belesen, Beitzen, Beinen, jagen mit Fal- 
ken und dcrgl. ; hetzen. — «So doch ein s<d- 



gott beütet lange jor». Ibid , 27. Etc. — 
«Tag nnd nacht der zarten leiten». Kamer» 

Hetichui., n. 4 — «Das thaten sie on alles 



lieber (PtafFe) basi» kau im Brett spilen, und heilen». Murner. Virg. B. 2 b. — «Und thu 
den Habich bereiten nnd birssen und beUsen*. I das bald, nit lenger beit». 3Inrner. Luth Narr, 



Geiler, Post. 1, 30«. — Es ist eben als so man 36. Et( 



^Waii du mancherlei spisen 



beitset; wen man wil jagen oder beitzen, so j essen will, ho suliu nit. lang beiten von einer 
hat man zwen Faicken und vil Hund; und so zu der andern». Brunschw., Pest. 8*>. — «Ir 
man in das Feld kunipt, so Hicgcn die Faicken müssen mir acht tag beiten* Pauli 354 « 



ober sich und ist ein armes Bcbhünlin, das 



das es eine grosse torhcit wer zu beiten 



kann nirgen liinkommen; Hügt es so erwischen , bisz sich der lind menge mereten». Riiiirniann, 
es die Faicken, blipt es dann uff der Erden, Cäsar, 60 b — «Seit man 6«»<en bitz die pa- 
80 dnt die Hnnd do nnd erwischen es . . .» pisten etlieh sendten, die das Evaugelinm 
Id.. Bili^. Mb n. _ «Junker Hans will jagen, predigten, es würt nymer mer geprediget»* 
beiism». Murner, Nb. 249. — Prälaten, die; Butzer, Verantwort., d, 3 « 



hocbgewild feilen, nnsinni^klioben ren 

nen, beitsen, — den armen liiten durch den 



Beitnni^, das Warten. — «Noch aller diser 

heilunrje . .. nifistenf sü dennoch zehen tage 



weitzen». Id., Scheliu. i, 2*. — Fantasten sol- 1 beiten». Taulcr, 67 (13). — «Die Bettung der 
len «nit zn hirehen wacbtlen beigen, — mit I Creatnren beitet die Offenbarung der Kinder 



nngestüm die andern reizen». Id.. N'b. in. — 
«So du (Cajiiilla) Troianer hat erheitst. — und 
sie mit krieges not gereit-.-. Id., Virg n. 
7i>. Kto. - «.Ta^en nnd hri/^sni. das der herren 



Gottes, fieiler. Kv init T^ss] 122»' 

Beize, scharte, saure Brühe, auch Lauge. 
— «Es thut nit not ein man zn reitsen, ^ er 
friszt sich selbs in diser deitoeii». Murner, 



lust ist». — Adclphub, Harb ö8a. — «Die j Schelm, g, 2«. 
Edeln (sollen sich üben) mit jagen, beisaen:] Beixer, Jäger mit Falken. 



Fries, 52». — «Ein cdelman het ein sperwer alten joren. 



mit dem er beitzt*. Pauli 45. 
Beistendig, bchülflich. — «Bitt den Heiligen 



Murner, Geuchni. ni, 1 ». 
Bekcrde. Bekehrung. 



— «. . in den 
dn . . gnt beiUen woran». 



«Das uns der In« 



des Namen du hast, das er dir beiständig sei*, hrnnst, Ernst, Will und Fürsatz bleib den wir 
Geiler, Pred. u. L. 20 — «Er würd helffcr hallen in dem Anfang unser Bekerde». Geiler, 
tindcn die jm beistendig waren». Adolphus, i Selenp. 118« Etc. 

Pater Noster, A, 3 1*. — «Im in dem krieg Bekleiben, bekleben, bestreichen. — «Sie 
ö^sIßiK/ty sein». Hiugmauu, Cäsar. ö7 a. — Mau habend die (Wand) bddeihtt mit Leimen on 
sollte «mir beUtendig sein». Zell, A, 8 b. \ Sprüwer». Geiler, Dreieck. Spiegel, An, 6*. Etc. 



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- 27 — 

ßelUitzen, übejrra«cUen. Lexer, 1, 167, hat i grosse hekorungt und glvst gegen der froMxn». 
es fnr beflaken. — «Nieman lasse sieh den tot Kön., 623. — (Im Vater unser:) Am uns nit 
btkUtzii, uiJioreit». Jüngstes Gericht. veileit werden in bekoruvg*. nuldin Spil, 88. 

BekuöUen, fiekaotzen, betasten, bes. iuit|£tc. — «JSät leite uns in böse Sekorutige». 
mreinen Hftnden. — «Der Noehriehter aoll I Oswald. — «Waehent und bettent das jr nfit 
uff den nicrcktcn . . . nützit von ossliaftcn vallent in Bekorunge». Hugo v. Ehenh. — 
dingen beknäUen oder anrüren». er wolle es ' •Bekcrung oder Anfecbtuu£[ der bösen Feind«, 
denn knnfen. 16 Jh. Alte Ordn., B 88. ^ Die 1 6«iler, Selenp. IblK — «nit Iftre uns fn Se- 
Aussätzigen dps Gntlcntchauscs sollen die von ^Y>rio;,9 oder VersncllVBg. Id.», BUg. S08b; 
den Leuten Scliilti^^heims in die Stadt getra- Paä&iüit HS 

genen Esswaaren «nit hehnotztn, handeln Bekratzen, tadeln mit scharfen Worten. — 
noch anrüren». IB Jh. Gutleute-Ordn., 158. «Po bclraizet der Herr seine Jünger, schauwet 
Bekommen. I. Act, einholen. — «An dem i sie an und sprach». Geiler. Post, 1,28^. — 
Stade bekoin er in», Gi>tt£r. v, Str. 1, 99. | «Nochdem der Herr dise I'ing hat geredt, sie 

2. Einem bekommen, ihm begegnen. — «Do geHtroftund 6eATa<r<rt hat von irem Unglanben»* 
bekam er mir an einer strusbcn». Nie. v. Basel, Ibid 8, 23 b; Pred. u. L. 131)*». 

2öö. — «Ime 2>eA:amen< vil lütesengegen gande». Bi'kumbem. Seherz, 116. 1. Beschweren, 
Märlein, 33. -- «Wenn ein schif ha rabe vart, ' beiasten. — Er M ar *bekumbert harte starko 
unde dem ... ein schif bekommet hinut ze va- i — mit zweier handc leide». Gottfr. v. Str. 1, 
rende . . .» U08. Weisth., 1, 691. — «Also sü 189. Etc. — «Der grnnt ist zömole bekumbert 
kam bioz in bredigergasse, so bekumbet ir mit den creaturen». Tanler, zl (6).— «Mit 
Johans Jodas geswihe . . .» 1409. Kön., Beil., ' dem siechtagen der malatrie behtmhert und 
1026. — «Do bekotiicn inen ander Liit». Geiler, behefft». 15 Jh. Gufleuio-Ordn . 215, — «Nif- 
Bilg 208 i>. — «Wer im bekamt, der ist im i man der got riterschaft fftret, bekümmert sich 
Vetter und grnt Gesell». Ibid. lAi Pauli 90 | mit weltlichen eadten». Qnldin 8pü, 87. 

— t'as er «lang /.it uff der strasz sich sum, 2. Beliisii^rn, in Nuth I. ringen, — «Donoch 

— damit das im vil lüt bekum». Brant, Nsch. t . . . do bek-umbertent cttelich herreu das rieb». 
78. — «Wo mir derselben eins behmfi, so I Glos . 47. — «Do hettent die heiden das heiige 
schlag ich sie unib iren miindt>. ^fiirncr. Müle, griip nnd Jas heilte lant hekutnberi>.K'6i\.,H)l. 
F, 4 «. — «Da bekam im der herzog». Id., 3. Mit Schulden belasten. — Man soll des 
riensp. 83. — «Der erst priester der inen GrQnen-Wftrths Güter «nflt versetzen, bekum- 
bekumen wiird, der ¥eMii!:r seit bischoff si in» ^fr», verkouffen . . .» Nie, v. Laufen. Gottesfr.4S, 
Pauli 261. — «Wenn sie einander bekamen, 4 In Beschlag nehmen. — Wird einem 
so gieng einer die andere Strasz,; .» Ibid. 38. Glänbiger von dem Schuldner der! iSna nieltt 

3. Grrathen. gedeihen. —- «t'rh behi>ment he/ahU . su kpnn er desson Güter «ancgriflfen, 
alle üwer bieuen deste baz.». Marlein, lü. bekumhem und plcndon». 1413. Reg. B,87. Etc. 

4 Zukommen, zu Theil werden. — «All j 6. Dareh Anfüllen unzugänglich machen, 
hant ein angehorne bgir — m ie un.-i das recht enrombrer, — «I mo kunfmanschaft und fan- 
gut hie Uli' erd — bektitn» Braut, Nsch 103. iai»ien . . . die den u iiipel bckuvibernt». Taukr, 

5. Gefallen, zusagen. — «Denen hduim das 461 (78 >. — «Were es das das grap bektmbert 
»0 wol als dem huiid das gras». Murner, were, das die gräber müstent doten dros 
Ulensp 9. — «Das bekam im fast wol». haben . . .» 1412. Todtengräbcr-Ürdn. Hist. de 
Ibid. 75. S Thoni., 409. 

Bekoren, prüfen, versuchen, von küren, Belangen. Scherz, 116. 1. Zu lang dünken, 
wählen Scherz. 11.^. 1. Kosten, franz. goötcr. — «So worcnt oneh etteliche, die ^erne werent 
J^ochhente lud uns : versuchen. - «l iiu lier/cn. schiere aninieister ^^ orden, und sii vasto heJau- 
diu diu haut bekort>. Gottfr. v. Str. 2, 108.— ,gete der zeben jore». Kön., 782. — «Die ghtge- 
<Wer ir (der Minne) süsse hat bekort». GottfV. ( «inner hant (n^osze Inst in dem tegelichen 
▼.Hag ms. gewinne, daz sü der /.it nüt &e/ati^f(noch keiner 

2. Versucheu, franz» teutcr, prüfen. — «Wie i arbeit verdrüssct». Claus v. Blov. 
■>9hte er sii me versKeht nnd bekort han»' 9. Sieh sehnen, verlanfren. beJanget in 
(4as cananüischc Weib) Tuuler, 21> fBV Etc. vi' sero . . . Gottfr. v. Str. 1. 251. — «Do ist 

Bekornng Scherz, 115. 1. Geschniacksinn. also unlidelich darben und also gros &dan<jreft». 
Vocab. opt. : gustus. — «Der dirtesin daz ist Tauler, 854 (61). — «Do belangete den künig 
bekorunge, und di r git dem menschen spisn noch Sant Amando». Kön.. 628. — «Uns hat 
QDd trang zft bekeiineatie, und daz er kUret , alle belangt nach dir». Altswert, 48 — «Also 
eis ieglieh ding noch s^ime adele nnd noch das sein Gemüt sn allen Zeiten ein innerlichen 
Slner mossen». (Jcbete, 14 Jh ms. Neigen und Belangen gewinnt nach dem höoh- 

2. Anfechtung. Versuchung, tentatio. — sten Gut», Geiler, Pred. u. L. 5 a. Etc. 
«Virleit uns in dcheine Beehorunge». Bihteb., Beide, Pappel, populus nigra. — «Zft den 
1.— «Maniger handc bekorungen, es ist mxi Beiden». Feldname, häufig, 14 Jh. — «Zft der 
hochvart, mit grite . . .» Taulcr, 128 (25) - Behlen>. Strassb. Uausname, 1321. 
— «Got knmmct mit gruwelicheu fcfÄ-oTMM/;«!» Beleg, Binde. — Lazarus «was gebunden 
Xauler, 4 (l). £to. — «So gab ich mich gar , umb Hend und Füss . . . mit linenen Binden 
dcnifltekliehe in die bekorunge*. Rnim. Mers- ' oder Beleg*. Geibr, Post. 2, 96 •. 
Win. Gdttfcsfr., HO. Etc. — Gott übt den BcIegeningiBidaiz-cruutr.— «Gb sie doch iren 
Henschea «durch bekorunge». Nie. v. Basel, l könig fänden, — im ir belegerung verkünden». 
l«ttl. Bek., 11. Ete. Etc. — «Do viel er in [ Mamer. Yirg. d, 8 >. Eto. » So bilafig bei 



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- 28 — 



Bingmann und Adelphus, dasü Beispiele uo- 
Böthig sind. Einmal hat Adelphus, TOrk., E, 

2b; «Die BelegernuBz der etat Rhodis». 

Beleideu. i. Leiden machen, schmerzen, 
betrfiben. — Gott beschirmt den, — «der von 
der Wahrheit sich nit Scheidt, — ilas er zn 
keiner zit beieidt — sin fasz». Brant, Nsch. 100. 

«Hast da im bad Ion pflegen dir, — das 
kumpt dir r.n «rrosen frödeu, — das dich kein 
ding mer mag beleiden». Murncr, Bad B, 2 f.— 
«... das weder frost noch wetters we — dich 
ewigklich beUidet nit me». Ibid. B, h 

2. Beleidigen. — Eine ehrbare GesellBchaft, 
«die ein schelm thnt gar bcleiden*. Murner, 
Schelm, h, A — € Dies buch macht ich zu den , 
frei den, — und oooh niemans sn hHeiden». I 
Id., Genehm. J, 4 — «Ich Muilt da.s uf min 
höchsten eid, — das ich mit willen niemans . 
MeitU». Id., Nb., 1978. — «... das ir danach | 
mirli Iii* mn heletden». Til.. T.uth. Xarr. 7. Etc. ' 

Beieiten, geleiten, führen — «Sie warent 
all mit mir bereit, — in welches land ich sie 
beieidt, — WO ich hin wok ...» Mnrner, Virg. 
ü, 4 b. , 

Bttligen, Belegen, Bel^gorn, belagern, j 
Scherz, Ii 7. — «Do die bnrgcr vernomcnt. daz ^ 
der kuuig in zornes wise kam und sü beligen 
weite . . .» Cloe. 46. Ste. — Die Griechen be- 
iiogent ^Xei stat Troeye zwene monat». Kön . 
Eto. — «Do der künig (Ahas) belegen was mit 
einen Wenden. . .> Hugo von Khenb. — «In i 
einer hflpqenen Statt so louffen alle Burfrcr an 
das Ort da die feynd inbreehend» Geiler. Irrii: 
Schaf, C, 3 b — Der 3Iensch ruht in Gott caU 
ein Belegener, der benotet ist, in einem guten 
starckcn Schlosz». Id., Pred. von Maria, lö «. 

— «Als Rom findtlich 6«fe<7i'rf< w as- Miirner, j 
Geuchm. c, Ü — Porsenna •belegert hefftigk- 
lich die stat». Id., Virg. c. 5 Etc. 

Bellez. Beil/. P» lz. Scherz. - 'Tndcr , 
den kürseneru sint swclve, die mit des bischo- 
vee kost snlent vel nnd heUeee machen, als vil 
ir der bischof bedarf». J'"^ Stadtrochr. rrrand.2. 
ti3. — «Ein beUeU mit künigelin rucken», dem 
Johann von S. Amarin geraubt. 1300. Cod. dipl. 
S. Ttioni. — Der Frau des Meiers von Siirols- 
heim soll man geben, *7.(i S. .Marttn.H meb eiiiea 
1i3wen leimberin belle;, der ir rehte uf ircn fbs 
stüsse». 1320. Weisth. 1, 665. — «Es sint klei- 
der oder beize». Tauler, 236 (41); var. beütze. 

— Stirbt eine Aussät zii,'^, SO bleiben ihre 
*Brützermel» den andern Frauen des Hauses. 
(iutieiUe-ürdn., 1H9. — «Pcilidum, dictum ein 
BruatbelU*. 1H('4. Strassb ITrk 3, JW5. } 

BelUmun, bcschnldigen. Scherz, llö. — Erlin 
ward tbelümet von des mordes wegen». 1:152 
Kon., Beil., 102i). — Eine Frau «waz vasie 
Jütnet für unvertig». IdöQ, Ueiml. Bach, 6. — 
Wird ein Wechsler «beUtmH von dlepstal we- 
gen. . .» IH23. Urk., 2. 2ir.. i 

BtilUmang, Beschuldigung. — Wird eine 
Begine den andern nnletdlieh, «es were nmb 
belümunge unkiisclieit O'lcv mi>/. umb was biisen 
iüm&tea das werc>, so soll sie das Haus ver- 
lassen 13^. Gotteshaus der Sebsetsheim. \ 

Beizen. S, Pelzen. 

Bemasen, Bemaeigen, Bemas»en, beäohmu- 
tsigen, beftecken. Smerz, IIB. — «Wir alle| 



beinoset sint mit dütUchen sünden». Eis. Pred. 
1, 82. Etc. — Eine Nonne soll sich nicht «ver-* 
flecken und bemoeigen» mit Eigenbesitz. Claas 
von Blov. — «Wie hübsch oder unschafTen oder 
bemaset sie sey». Geiler, Christi. Kün aa, 4b. 

«Ein weisser Sturtz oder Schleier der einen 
Kcöäül aurürt oder angerürt wirt mit bematte- 
ten Henden. von demAnrfirenwirt er tamuMi». 
Id., Selenp. 2i»7 b. 

Bemüsseln, beflecken. — «So wirt duch eins 
vom andern bemüsalet durch bösen Anmut den 
eins zum andern gewinnt*. Geiler, Selenp. 

Benahten, Renathten. 1. rolierniichtcn. 
Scherz, 11 ä. — «Ich benähte in disem walde*. 
Glottfr. V. Str. 1, 87. — KanÜente Kesten ihre 
Wairen «stun wo sii bendhtetent^. Clus 5t3. — 
«Were es das ein rogtsherre benahtet, . . bei 
dem meier. . .» Printaheim. 15 Jh. Wdsth. 
47ti. — «In welem hofe die zwenc stier oder ir 
einre benahtent, die sol man do inne die naht 
enthalten». Ruffach, 1349. Id. ft, 867. — Jakob 
kam zu dem Ueri,'e. «do benähtet er». Oswald. 

2. Von der Nacht überfallen werden. — «£& 
begab sich uff einmal das eineprecher, ein §rat 
geset!. benaäUet and kam an ein kloater*. 
Pauli 51. 

Bendel. 1. Sehmales Band znm Binden oder 

zum «Kinbändcln». — 9 umb bendel zft dem 
houbtloch au deroarsukel. . . n seh. umbblowe 
cydenbeitdd». 14IS.S Thomas'Fabrik. - «10 ^ 

unih ^(icbcndii> für Frnchtsiicke. l llfi. Ibid. - 
< i umb sacbendel z& dem glöukelin uff dem 
lettner». 1417. Ibid. 

— «Was mag der saek an» allerrainsten 
eubern ? des bendelt». Küthsclb., C, 3 — «Die 
hembd mit langen kragen. — die Ir mit 
schwnrtzen hmdlen tragen». Murncr, Opnohiii. 
m. 4i> } f, 1" ; D, 4 ». — «Mau findt wol scck 
schlechte Weiber) die sieh des fliesen, — das 
sie ir töchtern lerent ris^f^n - mincm sack 
den bendd ah» (mir den Beutel Icfreii). Id., 
Nb. 51. — «Ir müsten briich (Hosen und benM 
fressen » Id., Luth. Narr, 138. — «Rollbinden 
. . und ander bendel» zum Verbinden von 
Wunden Gersd. 42 ^. — Bei der Messe trägt 
der Priester «ein leinen tuch auff dem hnupt 
das etwan von eim kostlichen i,'e\v;inL hat 
ein leisten müssen haben und zwcn langer 6cw- 
del, damit er es umb sich gürtet, ein hunieral 
haben sie es >,'eaannt». Butzer, Neuer G, 3 * 

'1. — Die Bannwarteu von .'^iir itNlieint «sal- 
lent brechen eine beudele iriibele, die einen 
/.Uber bedecke». 13i0. Weisth. 1, «<fö. 

Bendig. I. Bendig machen, anbinden. — 
Der Voirt kommt nach Nieder-Kanspach «mit 
einem vogel und zweien winden, und die hund 
sol man bendig machen, das sye niemant kei- 
nen schaden tuend*. Burckh., 162. Aehn- 
lich Obermichelbach. 1457. 0. c, 173. 

■2. tn-b uidigt. zahm. — «Ein Hnnd der nit 
betuhg ist. der gat nit am Seil; wenn er aber 
bendig ist. so lauft er frölichen neben dem 
Boss am Seil». Geiler, BrÖS, 2, fiü i>. 

Benedeien, benedicere, segnen. Benedeinng, 
Segen. — «Der Kelch der ßenedeuung, w elchen 
wir benedegfen . . > Ziegler« Bfiehlin, C, 8 >. Ele. 



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- 29 — 

Bengeleht, bengelanig. — «Klein bmgeWU . nügig bist doiiiit — das din gebnich fordert 
holtz». 1468. Alte Ordn., B. IH. I ca rit». Braut, Bato, o. 9 ■. 

Bening. — «Ein s\vartzer inantcl mit cinom Benüjflicht'it. Geniigt>ainkeit. — «Die sechst 
bening fUter ... Ein tuuioa mit fuhszbettyng Eigenschaft des Schafs ist JienüglicheU». Geiler, 
ftiter». H20. S. Thomas-Fabrik. Irrig' Sehaf« A, S^. 

Henne, Korb mit Rfhlcrn, Korbwagen. — ' Benümen, bestiriiinen Scherz, 12f'. — Metza 
Um bei einem Brand die Feuereimer schnell von Sehsselsheim «het offenüch verjecheu daz 
«B Ort und Stelle zvl bringen, «ist geordnet I sü . . . henümet und Udeldiolien ufgcben habe» 
das fin grossp ^«"KJie 8oI g«^macht . .werden», ein H;uis für Reginen. IH30. Cud yr-.V'] 
16 Jh. Alte Onlt)., B 18. — Die Stelle eines ' — *Zu widiiutii der pfründeu . . . seueut uihI 
Gärtners auf dem Markt soll breit genng sein, I benüment wir . . .> ih Jh. Outleute'0r4n.p 106. 
das« er «ein bmne für sich Ipgen nder gestel- — Die Ältcrn «niücrcnt faititMettireB gatea . . .» 
ieu mag». (Korb, den man vom Wagen herab , c. IHll. Urk , 2. 27. 

nahm.) 1495. Alte Ordn., B. 3: Ziinft-Ordn., j Bentimon^, Bestimmung. — «In den ziten 
:^38. — <^ur Bennen». Strassb. Hansname, do die weltlichen prifstsre die kirrhe (/am 
1477. — «Kr hei sich gelegt in ein Korlin, in Grüncn-Wörthl besungent und regierieut u» 
ein Bennen . Geiler, Arb. hnm. 16 >. — BenM benömunge und gvnste des bobestes . . .» Nie. 
ist ein altes celtiüches Wort ; *benna lingua < von Laufen, ms. 

^'allica gcnus vehicnli appellatur». Kestus. — ■ Berafeln, schelten. — «Noehdem als der 
Dasypodius : *Benn. Benna. KArchroyn>, d. h Herr inen hat vere isen Iren Ungloobou und 
Karrenkorb. — Bennt Benmelutme^ heis&t noch . under die Nas geriben, und sie also m'oI be- 
|etxt der Korbwagen anf Kwei Rftdem. wie I rafflet und erbntst bat». Geiler, Foat. 8, 23» ; 
ilm die strassb:ir<:er Giirtn< r und die Bauern . Selenp. 18:^ Ktc «Der keiser beraflet 
uu«rer Dörfer gebrauchen \ franz. benou, be* i sie (seine Frau) sie geb zu vil den armen», 
nean. I Panli, 908. — «Anklagen domit sie das Emn- 

Bennig. Scherz, 90. I Des Bannes schuldig, goliuni hcraßle>\t> Brunfels, An^toss. 18». 
— «Es sind etlieh fall im geistlichen rechten , lierämen, von i2ain, Sohmntz, Fett, beflecken, 
. . . die sollen für tenttiff gehalten werden r beschrnntaen. — «tWenn man einen (frAMt 
weiter weder andere sönaen». Zell. I, 2". oder schlügt das im ein Blowes (ein blau er Fleck) 

2. Gebannt, in den Bann gethan, cxcommu- würt». (ieiler, Post. 2, 75« j vi, 71 ». — «Wenn, 
niciert. ~ Wer Simonie trieb, den «solteman man ein Kcrtz an die Hauer lent, so mag sie 
für bennig han». Kiin., 4:M — «Er so! nit jtp- ' die 3Ianer nit gantz verbrennen, so herömpt 
mein haben mit benmgen Lüten oder mit den ' sie sie doch und macht sie t^chwartx». Id.. 
•faden». Geiler, BrSs. 1, 95 b. - «Wo sie dich 3 Marien, 61». — Am Aschermittwoch «mit 
bennig hielten, so mii^^iu landrumig werden» des Teufels Bauer laufen sie von eini Hus in 
Murner, Kön. v. Engl 908. — Man sollte die das ander und rupfen einander, und ctwauu 
soUeehten Geistlichen «als bennig, wie sie | in der Kirchen so berömen sie einander» (mit 
dannvorgottseind ... halten». Butzer, Weiss. Asche, zum Spott) Id., Narr. 153 b. — 
h, 2 «. — Man behauptet, man müsse «die «Mancher kumbt nielbig zu der bicht, — der 
priester so ecliche weiber nemen. für bennig gantz wisz werden meint und licht, — und 
halten». Zell, Collat. B, 1 — Viele •bemige i gat berämt doch wider hein». Braut, Nsch. 87. 
banem» begehrten vom Bann gelöst «n wer- ' — «Lieber went sie ir antlit bschissen und 
den Zell, I, :Ui sich beromen wie ein kul>. Ibid. 112. — Xer- 

Benöten, Benötigen, in Noth, Bedrängnis» i xes «thet doch »ein hend gar wüst berehmen». 
bringen. — «Ein Belegener, der bendttt ist ...» ! Brant, Froih -TafSsl, 904. — Brämen, sehwei« 
Geiler, Pred. \ . Maria, 10 *. — «So man ein /.erisch. 

Schlots benotigen will . . .» Id., Irrig ächaf, , tieraspeln, Berespen, tadeln, strafen. — 
6, 5 I «Dis beretpet nnd bestrofet der h. Geist». 

Benkel, Pin^sel Beneke ?. 520. — Der Maler Tanler. 47 riOi. — «Das ersieh selber darumb 
gebraucht «die Benseh. Adelphus, Fic 136 ». überfiir nnd beraapelt» Geiler, Pred. u L. bO^ i 
«. . . wie jhener allerlei bensei affhnb, bisz 123 — «David schreit zn Gott t Herr, nit 
es ein arm vol -ward», Zi ll, K, 4 b wollest mich strafen in deinen Wüten, und nit 

Beniigen, an etuab genug haben, sich be- wollest mich 6er c*p«i in deinem Zorn». Ps. ü, 
;mögen. — «Dn solt dich beniegen lassen mit 2. Geiler, Selenp. 817 • 

deiner Frauwen». Geiler. Sünden des Mund. Bnraton, versehen, »u^^Ptatten. Scherz, 121. 
11 b. _ «Gott . . . hat ein beniegen das wir - Der König «hiez in da beraten — mit riehe- 
die bestirnten Gebot . . . halten» Id., Irrig Hoher Mäte». Gottfr. v. Str. 1, 58. — «Ist ea 
Schaf, F. 2a ; Christi. K ünigin, aa, 6 «. Etc. da/, ein man oder ein fröwe ein dochter berih 
Ble. — «Keinem benügt nie mit sim stand», tent . . » 14G0. Tucherzunft, 24. — «Wanne 
Brant, Nsch. S(>. — Das Schiff «loszt sich mit ein erbar man nnners antwerks einen snn 
schlechtem wind benägen». Ibid. 1. — Ale- beratet .. .» 1437, 0. c, 56. ~ «Ist das cttellche 
xsnder «licsz doch zoletst benügen sich — f nnser bürgere ein teil irre kinde beroten 
fnit sibcnschuhigem ertcrich». Ibid. 2'i. — hajit . . .» c. IMI Vrk , 2, 27. 
«Lasz mit dim dlsch beniegen dich». Brant^ Fa- 1 Berbrot, Bernbrot, von beren, prttstare. 
^ns, A, 4 «. ~ Der Bisehof «wolt sieh mit ' Seberz. T2(>. tHe Erklftning, Hist. de S. Thom., 
ni. M trnlden beniegen lassen». Id., Biseh. f l08,n<i(r nirhf rlchiii:. ■^.nuch S/ rudchrot. 
Wüli. 2a2. Etc. |-~ «Daz brot dem man sprichet bernbrot». 

^figig, snlHeden. — <. . . wann du be- ^ 1«» Stadtreebt, Grand. 2, 66. Portion Brodea, 



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den C^ttoiiieis des Mflniters gereiolit, eeehi 

Laibe per Tag. — *Berbrot*, das den Canoni- 
ci» von S. Thomm zukommende Brod. 13 Jh. 
Bist de S. Tbom., 108. — Dem Kämmerer des 

Bischofs gehören jeden Sonntag «17 pancs qui 



Berendreek, SÜBsholzssft. — Es verkauft 

einer Thcriak, «so fsts niit dann bere$iärtde». 

Muruer, Nb. 169. 
Berespen, schelten, strafen. Sehers, If^ S. 

Beraspeln. — «I>iß verborgen breston die heres- 



unacnp&ntnr Bernbrot>. l'i Jh. \Jrk.,2^ 26i.'<UX. pet and bestroftet der heilige gcihi». Tauier 
Berd, Geberd, Geberde, Benehmen, Betra- 1 47 (Id). 



gen. Planier, Gcm o}iiih«"'it. — «... Das cm 
MeubcU wolle verlasseu Sitten und Jierd diser 
Älschen Welt». Geiler, Narr. 89»), Etc. Etc. 
— Gibst du. ab Eiut;elaLleiier, etwas ftir das 
Ge&iuclo. «so spüret mau au dir höflich i«;/(/>. 
Brant. Thesm. o, 5 «. — «Besser ist haben 
güi ^eberdf — dan alle richtum uff der erd>. 
Id., ^iseh. 12. — «Man sieht gar bald in gberden 
an, — was er. , . sy für ein man>. Ibid. 11. 



— cWer hat bös Sitten und geberd. . .» Ibid. 12. l Wurm, Trost^ 60 « 

xvr IM. tstM. L > T» .. I n^..A_*A im.^ 



Berespung^das Schelten. 'raileln..Sc-lu'rz. 124. 

— «Swer urteil, swerc wyit und gclos und he- 
respttngt des nehsten>. Tauler. 69 (12). 

Kereacheo, räucliorn. S. auch reuchen, be- 
rtjucluan. — «Wie da bcrcuchen thun die baureti 

— die binen in eim holen stein». Miirner,Virg.q, 
4 b, _ «Sie legten gab auff den altar, — mit 
fevr hereuchtm sie in gar». Ibid. S. i b. — pie 
Heiligenbilder •beretttkm» mit Weihraueh. 



— «Wandel mit lüten guter geberä*. Braut, 

Call), a, 2 ». Etc. — «.Tun<,a' benhu. alte Int.kan 
ich zusammen nimmer fiegeu». Mumer, Xb. 33. 

— «Wie sie von dir beriohtet werden, — gleich 
kihiiKMit sie diesolben beiden*. Ibid. IW. — 
«Schnöde berd und böse sitt — louffen iaU den 
narren mit». Hnmer. Genehm, b, S — «Dnreh 

mntwil um! sin bösen berden». Td., Schrlm. a. 
2 b. — «Den eitern sy es giosze piu, — weuu ir 
kind zu geuchen werden — mit bösen sitten, 
öden b'-rdett*. Id., (fcuchm. i, 3 b. — «Sind das 
geistlich prelaiiscli berden, — wenn die bischoff 
jeger werden»? Id., Schelm, i, 2 — Dass «got 
damit unsere bösen berden i'murcs) straffe». Id.. 
(rayac 4ül. «Das wider all meiu sit und 
geberd wa8>. Ibid. 420. Etc. Kto. 

Berden, Geberden, sich geberden, sich be- 
tragen, sich benehmen. — Du Alter, «din eilend 
hie must schouwen, — wenn die jungen frölich 
berden: Humer, Geuchm. F, it^. — «Find mau 
ungehoblet lüt, — die gar zn berden künnont 
niit». Id.. .Atiile.A, 2 B. — «Fründlicher wib >iiid 
nit uff erden. . — die so süchtig künuent 
berden». Id., Genehm, p, 8 *. — Die Amt* 
leute <t' das sie erwelet worden, — so künnent 
sie so zuchtig berden». Id., Nb. 131. Eto. 

Bere, Bahre. Noch bei uns, in dem Wott 1 49 • — «Damm ist es allweg Siind den 
Schaltbär. Vercrl. -"^tas/bär. — «Das da ir drn i Nerlisteii herichkn oder urteilen». Ibid. 21Ha. 
genug betten uft" eiuor beren zu tragen». Mur- \ '6. Belehren, unterrichten. — «Wie sie (die 
ner, Ülensp. 86. Kinder) von dir herichU^ werden, — gleich 

Bit«', Biir. — Er «schnufft recht als ein alter künnent sie die selben berden». Murner, Nb. 
öffrc». 3iurner. Bad. E, 3 «. — «So mir min 6ere 1 160. — «Min meinnng ist in disen dichten, 
entrin. . .» Id, Instit. k, 2^, — Der BsBehof' — das ich ein v^owh wil berichten, — mit 



Berfrit, Thum, beifroi: in folgendem: Ge- 
rüst. Scherz. 124. — Kiner der CJeissIer trat 
' <uf ein berfrit und las. . .» Ciosener, III. 
I Berg«tht, bergiobt. Beneke 1, 105. — «Ber- 

gechtc und iri'b'" orte», f'ii. jmann, Cäsar 33 «. 

— «Die inscl Ehodis ist ser berget». Adelphus, 
f Rhodis A, 4 

Berhaftikeit. Fruchtbarkeit — tDie mütpr- 
iich Berhafttkeit» der .^aria. Xauler, 22a (4U;. 

Bericben, (berächeu), strafen. — Wegen 
einer Empörung zu Coluiivr Hess Herzog Ru- 
dolph von Ostreich auch das Haus abbrechen, 
wo dm Empörer sich Tersammclt hatten ; in 
L'iiier Insolirift heisst es: «er berach daruuib 
diis Ims, und sol nienier nie wider gcUuwcn 
' werden». 1358. 

Berichten 1. Zu recht machen, zum Sterben 
vorbereiten. Scherz, 125. S. auch verrichten 

— Die Sacramentc «domit man die liite 6e* 
rihtet». 14 Jh Hist. de S. Thom., 408. — 

^ «Treit man das heilig sacrament, — w» sie 
die lüt berichten w cnt. — so loufft der priester 
nun allein». Muruer, Nb. lä& 

2. Benrtheilen, nrtheilen. — «Das ist wider 
die w eiche alle Ding wollen erfarcn, urteilen 
und berichten zum ergsten». Geiler, Selenp. 



«weisz wol das der böre nit sohimpff verstot» 

(Bern). Id., 4 Ketzer, L, 6 «. 

Berehaft, fruchtbar. Scherz, 125. — *Er 
•wirt als der Hirtweidini seine Scliaf. in seinem 
Arm u irt er saniien die Leiuiuer. . ., und diü 
berhaften wird er tragen», Jes. 40, 11, Geiler, 
Pred. u. L. 72 K Etc. 

Bereiten, ausrüsten, bewaffnen. Bereit- 
schaft, Rüsiuiii,'. — Kein lüiri^rr soll «einen 
bereiten man onihalten in sinre gewalt. . .» 
Solche Leute sind verdächtig, wenn sie ihren 
Harnisch und tBcreitscJuift nit abe/.ielien. . .» 
«mit andern geweffcA oder bereitscluift». 1322. 
Urk., 9. 40. 42. 

Beren, tragen, hervorbringen, fruchtbar sein. 
Scherz, 124. — «Sil hiewcnt iu ouch die reben 
abe und die &ermMieM(frnehtbringenden) bonme», 
Kön.| 883. Etc. 



schinipffred und mit . rn-t, doniit — das er au 
wit verwatt sich uii». Id., üeuchni. G, 2 a. 

Berichtnng, Unheil. — «Verkertc Urteil 
oder Berichtungerl'. Heiler, Selenp. 21 " 

Bering, rasch, von ring, leicht bcwe^'lich ; 
zuweilen auch gering. — «Sie sint scbuell 
berituf bereit zu laufen». Geiler, Bilg. 132 b. 
— mria «soltu bering ernstlich anrufen an 
dem Anfang der Anfechtung». Ibid. 34 b. — 
Im andern Leben wird der Leib *bering wer* 
den, wo er gern wer, da wiirt er eins Wegs 
sein». Geiler. f]iiieis js2 Etc. — «"Wie irar 
tering und schnell er ist zu dem Fall der 

und». Id., Pred. n. L. 25^ ; llilg. 9 

«Sind wir fridieli. i^uter ding, — so freuwcnt 
&y (die Weibcr> ouch gering», Murner, Geuohm. 
gl 1 h. 

Bsringe, fem., SehnelUgtcait. — «Promptt- 



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81 — 



tuUOf Beringe», (iciler, Brös. 'i, 75 K — *Di& i za Fastnacht uach Murbaoh, so erMlt er 
Thier Sb«rti«lfeii dieli in der Beringe», Id.., Arb. i <eiit«a stonf und ein brot nad «in bertue 

hnni -22 ^ fleisclie^^ iaS2. Woistli. 4, 128. 129. 

Beriskörner, Art C>pezerei. 15 Jh. Kauf- _ Berschilling. von beren. S. Benibrot. — 
hans-Ordn ' Die Gotteshausleutc von Maursmünster «aol* 

Berle, Berlin, Prrle. — *Berle, unioucs». vunt 15 denarios, quod ipsi dicunt bmcAi7^n/7> 
Herrad, 179. — «Wize berün». (iottfr. v. Str. (dargeboteaer Schilling). 1120. Als. dipl , 1. 
1, 151. Etc. — «Von golde und von berlin». 197. 

Tauler, 152 (28). — «Gleich ist das Reich der Berting, Laycnbi iider. Scherz, V28. Bertling, 
Himmel einem Kaufmunn der da sucht gute Schniellcr, 1, 2b3. — £s trat einer «in sant 
Berlin». Geiler, Selenp. 179«. — «Das edel lU-itiliartz orden und wArd «in bmder., ein 

Berlin (Christus» f:;'e\vnrhscn in dem rcingten Bi i tin<j». Pauli 83. 

Leib Muiie». Id.. Narr. 87^'; Ev mit Ussl. BerUchti||;«n. 1. Berichten, bekannt macheu. 
1801»; Pred. u. L. 47». Etc. — «ünicuus, das — «Fürter ist 6«rfidM^ bei uns... Capito, 
«cind weisz Berlin». Adelphus, Fic. 146 — Verwarn. C, 2*». 

•Berlin zergon in essig» Pauli 166. — «Den 2. Einen einer Misscthat zeihen, ii^chmeller. 
hancn frewet mer ein rcgenwurm duk ein 2, 21. Vor (ic ri« Iii ziehen — Der Bischof von 
berlin oder edelgesteiu*. Fries 7öb. Strassbarg hat gelobt, dass er «keinen barger 

Berieht, mit Perlen geschmBdtt. — «Die * noch priester nseer der stet berH^tigeH sol^». 

laiii,'eii /.r.pfe, das zerpHanztc h«>r . . .. under A|)i)ell b. 2 b. 

den berkhien schappelu und kroueu». Jüngstes 3. Kachbar machen. — «Ala dise that be^ 
Gerieht. — «Das berlehU erdnlin das dem * ricAtiV/Mvard*. Capitu, Treger, C. 4)>. 

MaritMihiMe zii^'L'hört». 1412. S. Thomsi-^-Fahrik. Beriigen, beruhen. .Aus^je.xprochen : berujen. 

— itUsa von FleckcnstciD schenkt der Johan- — «. . . das eusserliche zucht und erborkcit 
niterkirehe nnter anderm eine «easnla nigra L . . in alten . . . geprauehen beruhe. . .» Capito, 
<lc sprico panno enni cruciüxo de margarifis, Treuer, A,2''. - «Wir wollen alle spitswort 
mit einem berkchtm crütze». 15 Jh. Juhan- ... hiemit bei ugen Itks&cn». Ibid. ¥, 1 K 
niter-Necrolog. I Bemssigen, Berntaen. mit Russ bdleokea. 

fierlicb, bärlich, offenbar. Scherz. 127. — — «Das seint die Lampen diimit man an der 
« * . . wanne das sü es geton habent uuib ir Fastnacht uniblauft, die mau an der Stangen 
berUdte notdurft». 1392. Tucherznnft« 15. — umbtregt, damit sie das Antlitz berussigen der 
«von unsere berlichen notdurft wCigen«. 1407. Selen». Ceiler, Cei^tl. Spinn. P, 2 a. — Fasi- 
O. c, 22^. — S. bärlich. iiachtnarreii »die iluiit sich va&t berutsen». 

Bemient. S. Birment. Brant, Nsch. III. 

Hemer. Berren, Art Fischernetz. Scherz,' Berliwen. S Buiceii. Heuen (nicht: bereuen). 
128. — •Affenberner, Kegelberner, Klingeberner», — «3Iancher der stelt noch geistlicheit . . . 
verschiedene Arten, die nicht mehr zu bestim- den es berütct. . .» Brant, Nsch. 72. — Er «6«- 
Bten sind. 1425. Alte Ordn., B. 1. — *Streiffe- rouwe die räth alle das sie zum solchen stim- 
&em«r>. 1451. Ibid., B. S; der den Grand streift, permal komen -waren». Id., Bisch. Wilh. 292 

— Ein Fischer «der sinen berren schüttet». - 'Der liiirner facht an nidoriiiiiiw en. — nnd 
1320. Sigolsbeim. Weistb. i, 666. — «Ein Fi- i sagt, os hab in ser berutoen». Muruer. 2^'h. 170. 
scher zerxerrt dornmh nit den Berten oder «So sol es ench bereuwen nit. — das ir nns 
das Fischgarn». Geiler. Pu>t. H, 70a ; I^ilir. gnad hie teilten mit>. Id.. Vir<;. V, 3^. — 
196 — «Vor dem berren fischen». Muruer, «... wiewol es in darnach beruwe» hatt». 
Nh. 963. Eto. — «Wie ein /tMdker&«rrM>. Id . Instit 26 b. 

Tri . Luth. Narr, 156.— ' ioU, Sfi2: «tragnla, n<^mi('hon, vorsorpen, versehn. 5ic/» ?J«rtrA«fi, 
Fischbarti» . — Heute: Berne. sich durch etwas versorgen, sich mit etwas 

Beropfen, Berupfen, durch ansmpfen der > versehn. — «Zan predigern ward er (der Esel) 
Federn oder Haare kahl machen. — Die Hant prior gemacht, — und hatt sich mit eim mantcl 
«einer beropfften gansz . . . erhöcht sich mit hsac/U*. Murner, Mülc, F, 6 1». — Schlechte 
kleinen bülen». (rersd. 74'». — «Sie hiruiifften Weiber, «wann sie sieh sollent beachen, — so 
der atzlen den kojiff'. Pauli 19.- «Ks haben ' künncnt nit ein fuppen machen». Id., Nb. 
aucli die aniiüii bernpj}'icii pfarrhcriia müssen 204. — «Wer baden vvil musz sich besachen — 
seckelprediger sein, ufl' jarzeit, uff opfern .. .» das > r auch künd ein langen maehen». Id.« 
Zoll. K, :^ b. (Von ihren Obern im Einkommen Bad B, 6 — Sic «ficmjen all nn heyrat 
verkür/.L, mussten sie uir ihre Tasche predi- machen, — und sich uüi ackergang besaehen», 
gen.) Id.. Virg. H, 1 b. _ Trojaner und Italer 

Beroachen, beräuchern. S. auch bereuchen, sollen «ein fridcn mit einander machen. — mit 
reuchen. — Der Sarg Adelochs üu 8. Thomae gleichen gsatzen sich besuchen». Ibid. 0, 8 — 
«den man underwilettt^MMuAefniitdein rouch- ! «Wie n ul > vs hciszt im krieg: ^esoc^m. ~ wenn 
vasze*. KÖn., 643. | dn fremd gut das din wilt machen. . . — Das 

B4»r8ehalaeh? «Yestes variae. qnae dlenntnr i er mit ftsacAen so lang tribt, — bisz nit mer in 
Berachalc !r 1300). Sirassb. I'rk. 3. 177. <U-ni lius I.. lilit.. Mnrner, .M>. 223. Hier ist be- 

Berache, Bertze. Dialektische Aussprache , saclieu req^uisitionnircn, d. Ji. plündern, unter 
des Wortes Portion ? — Dem Bf 611er Ton Tssen»! dem Verwand sich mit dem sam Ünterhalt 
heim gibt man zu Fastnaclit ^ein vierteil NölhiLren zu versöhn. — «Da wolt der soldan 
wines und ein berschc ticisches und ein pfuud . sich besachen — mit holtz und darusz sohiffnug 
brot». — Kommt der Zehender von bsenheim | machen». Adelphns, Türk. 4 K 



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— 3t — 



Beflagg. AvffMig«. YwgL Onegede. — «Noeli j Smeis, 22 ^. «Ware Begeheidatheik ist dt« 

dis l '. h-^ ' ' 1(7^ . .» Gntl. Ordn.. 14(i. ] der Mensch könne verniinftif^lichen und wcis- 

BeiHimAlu, Besamen, verbaiumeln. Öeherx, liehen entscheiden». Id., Selenp. i8<> Brös. 2, 
129. — «Ir dcMMMfmt morgens vor dago die 68 >. Etc. 

antwercke». Clos., 12;*. — Sie *heaameltent do Bescheid igkeit, Gescbeidigkeit. Klngheit, 
die gloubigen menschen». Kon.« 711. Etc. — List. — <I )a ein .^iensch in sinem ausserUohen 
«Dammb wil ieh dich huauäim sa deinen vftt- Wandel sich einfältig er^.öiget, wiewol er den 
tern». Wurm, Bai h, 4 ». Etc i Falsch and die Bescheidigkeit vorbor^^en im 

Besappen, besudeln. Schmcller, 2,20^. — Hertzen treit». Geiler, Selenp l{iH b. _ «iß 
«Diees geeind, das sich alles qsk der würdigen einer Omeissen würt (iuttes Weisheit erkannt, 
mnter gottes seitlieh nerek and fresofit». ^11, das Qott bat scmlichc Jieschetdikeit ktinnon 
(^,2*. setzen in ein suliichb klein Xöpflin». Id.. 

BeMst, snweilen bei Tanler Ifir ffwut S. Emeis 18 1>. ^ r Toufel fallt dich an mit gros- 
dieses Wort. ' ser Gescheidigkeit und Listigkeit». Id., Bil^:. 

Beschaben. schäbig,'; heute bei uns : abge- lH4b; Has im Pf. a. ß 1j. — Sie «verlüsscu ^ich 
schaben. — «Ein vil armes röckelin, 6eidWl6en uff bschydikeit». Brant, Nsch. 11. — «Uff 
und vcrslizpu». Gottfr v. Str. 1. n?. ibfc^fdtkeü hant acht, ir kind». Ibid. 24. 

Beschaffen, erschaffen Scherz, 129. — Gott I «Ein jeder mensch mit bachidikeit — zu btrug 
»beschuf in dem anevange der weit r.tm ersten und bschis/. ist jotz bereit». Brant. liloretns, 
den obersten hymel». Köo., 2H3. — «Dis tstib, 2K — Gemma: «calliditas» GeaäteidiffkeU: 
der glast der alle lieht het be$ehaffm». Ibid. — Ebenso Ooll, 654. 
.t03. — «Da got die frowen Evam 6««cAMjf. . .» | Bes('h«M--''( n s Beachisaen. 
Galdin Spil, 15 — Alles Wasser «das got ie i Bescheren, i. Scheren. Sehers» 1.H8. — 
beack^f. .* Mersvin, 9 Felsen, 146. — Gott | «Sveigstiile als das lamp, so man es&e«dWre<». 
«der mich beschaffen hat» Gebete. 15 Jh. — Eis. Pred, 1. 2"?n. — «Hildericus wart von 
«Zum ersten beachuf Gott Himmel und Erde», i dem Kfinighche gestossen und beachom also 
Geiler, Bllg. 88 I «in mfinieh». K5d., «88. — «Wir (die Bürger 

Besohalkeo. zum Sehn 11; Tii u lirTi Inrch Be- von mli sollent allen beschornen für-tcn 
trügerei. — «Sie sprechent; also mass man , genoss ün, und mögent wiben und mannen 
eines heachalcken, mit Listen hlntergon nnd im j . . ., wo wir wellen». 1888. Bnrekh.. 144. — 
lied aussziehen». i' r, Selenp. 49 o. j Aehnlich, Siorenz. Ibid. 200. Va nur die Geist- 

Sieb Beschämen, bich schämen. — Wohl , liehen •beaehoren» waren, so kann man unter 
dem der christlioh stirbt, «das sich die kind I baaehomen Fürsten nur geistliehe FSrsten ver- 
sein nit beachammen* . llurner, Bad. J, 2 «. — stebn. wie der Bischof von ?.a M IT rr vun 
«. . .sie sich des zu Qben selbst beachamni>. Kembs und Sierenz, einer war. Warum hätten 
Zell, S, S*. — «. . . aulf das sie sich sein nit aiulere Fiirsteii so geheisscn ? Gibt folgende 
beaehemeten*. Butzer, Neuer, I. 1 b. — «umb des Stelle die Erklärunc"? «Die ritter sollent an 
willen besclirmt er sich nit sy briider zu nen- ; dem streyt beachoren seyn. daromb das man 
nen». Wurm, Balaam, f, 8 »>. — «Ich wolt« eye bey dem hör nit begreyff». Gnldin Spil, 
mich nit beschweren noch betchemm des 2!». Audi Erasrnn?? redet von geschorenen 
Evangelion».Hohenlohe, A, 2^. Kittern. CuUüiiuia faniil., Aniw. 1541, Miles et 

Beschauen, besuchen, visitarc. — Maria «ist cartbusianns, p. 210. 
gangen über das Gebirg zu ir Mumen Eliza- j 2. Bestimmen — «Wenn ein Mensch in 
beth und hat sie beschowet oder heimgesucht». I Sfinden Wibt ligen . . ., so würt er nit selig, 
Geiler, Ev. mit Ussl. 174 b. wenn er ist nit beadkert zu ewiger Seligkut». 

Beschannnjg, Heimsuchnng, visitatio. — I Geiler, Post. 8, 8« ; 70 «. £to. 
Tauler übersetzt 1 Pet. 5, 6, ut vos exnltet in f Bmehnrren, veneharren — «Min fiir ist 
tempore visjtutionis, durch: <uf das er üch er- gar beachorren» (venefaanrt» ansgelöseiht). Alts« 
höhe in der Zit der BuchöwunM», — «Fest | wert, 125. 

der Bmu^Mwung Mariee*, Harift Beimsnehung. Beacheiinig. Bestimmung-. — «Naeh Be* 

Geiler. Kv, mit Ussl. 174 'i. schrrung nnd Lauf der Natur; beiJensche 

Bescheid, Bescheiden, der zu unterscheiden Bescherung die man in Latein nennt fatom». 
vermag, erfifthren. klug. — «Alle seine Werok Geiler, Selenp. 106 •. 

hand-dn anss Kat fiestheiclcner oder vernütifti- ' Besohotewen. beschatten, mit Schatten um- 
ger Menschen». Geiler, Selenp. 185 Pred. u. ■ geben oder bedecken. Scherz, 131. — Die Sonne 
Ii. 18 b. Etc. — cFalsehe Weisheit. . . ist um- ] ist •hueheUewet mit einre wölken». Tanler, 

sichti:^, listig, beschnd sein in weltlichen Ge- 36 (7) 

schütten». Id., Selenp. 49 bj yöa. Etc. — . BeMchib. Geschib, klug, lisUg. — cDer 
«Manch frow ist frnm nnd ftseA^ genug, — |Herr war beatMb nnd merdcet die kreid wol 

und ist dem man allein zu klng». Brant. Nsch. was sie meint». Geiler, Post. 2, 41« ; 3, 64 «. 
63. — «Alle die mit bachydem dandt — die — «Der Herr sprach: seient geadiib als die 
wiber je betrogen handt». Mnrner, Geuobm. , Schlangen». Ibid. 8, 6Hb. 
r, 8 — «So hüud wir mit bescheiden witz — Beschiss, l^etnip-. — «Do sü befant ihr/ ir 
für aller weit behaubt den bitz». LI , 4 Ketzer, ding ein beschtsse waz . . .» 1400. Winkler- 
B, 3 H. — «Ke Itanffleut M ind //' s< /i^trf« lüt — ! Process — «Cftnrad mit den bösen engen» 
nn l . i-farcn manche iand». Ibid. W. ' b. wird verbannt, «urahp den hcscliias den er mit 

Be!<cheidenheit, L'nter&cheidung^gabe, cine^gilwcrk gctribon». 140.i. Hciml.-Buch, ia6. 
Tugend. — tBesdieideMheit^ disorotio». Geiler, ] — «Er lügt nnd trügt stinen Neolistan wo er 



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— 88 — 



kaü, uud ou Underlass ist Beschüs da». Qeiler, 
7 Sohuerter. G, 1« ; Irrig Schaf, A, S^: Emels 
11 a. Etc. — «Der sucht beschisz, wer lüffen 
seit». Brant, Cato, b, 3 b. — Juden *z\i btrug 
und b$chisz ietx bereit». Id., Moretus, b, 2 i>. 
- *Be»chi8z, untrüw, sich täpflich mcrt>. Id., 
Varia Carni. h, 5 «». — «Die weit steckt vull 
teuÄur und list». Id., Nsch. 86. — «Der 
gros/, bathisz der Aicheniy». Ibid. 98. Etc 

— «Falsch und hnchiiz in allem land — die 
geistlikeit getriben band». Murner, Nb. 203. 

— «Manche ist so katKenrein, — het sie boum- 
«usf zwischen bein, — so weiszt sie solchen 
/.arten bschisz — ilas sie sii luit dem arsz 
ufbisz». Ibid. 141. £Lc. — i^uaksalber «gon 
mit Bnutoff nmb». Friei, 18 k. — «Bmcau» 
and falsebeit sol BiemftiiB sm lülff kninen». 
PauU H4. 

BeachisMii, Becich«i88«ii. 1. Beselimiiteen. 

— Das Kleid ist »hcAchissen und niry:end8 
ganx». Altswcrt, 52. — «Ich beachiase mine 
bende daran» (an ehitiii bhitig«n Brod). Hugo 
V. Ehcnh. — «.\nder die bescfi^ssen ire Hend 
mit dickem Leim». Geiler. Brös. 1, 29 b. — 
«Wer «ÜM and«ni kleid mit lliss — sftfert, 
and das sin beschisz . . » Brant. Nsch. 69. — 
Mancher, der meint, alles was gläitx.t sei Gold, 
oft «die hend daran &0ie)bä«l*. 0. c. 72. — 
Pastnarhtnarren «lieber M-ent sie ir antlit 
btchitsen», dann sich mit Aijche bestreichen 
lassen. 0. c. 112. — «Nit weist blasen mit 
närrischer woise - in das trinkgeschirr udcr 
in spise. — das mau nit geilenck, du w eist , 
dich fUssen — sie beid mit din speicheln be- j 
Meissen*. Brant, Facetus.. A, 7 «. Etc. — <Wer | 
sin heud ait wil besdussen, — der &oU mit i 
narren sich nit rissen». Murner, Geuchm. b, ' 
1 b. — «So von wftat und puch von kat — 
Jnng und alt be»ehissen ist». Id., Bad. A, 

l \ — Christas, beim Fuss^aschen, «knüwt 
da vor ein bu^itsm fhsz». Ibid. £. 1 ». — i 
«Sein graver nnd sein alter hart — von stanb ( 
hn da beschissen wardt» Mnrnfr, Viry-. K. 4 b. 

— Kisua •bwcheisz sich an dem blute rot». 1 
Ibid. O, 7 — Di« Dominikaner -vroll«n «mit [ 
erlisüml ir (Maria) den kranfz beschissen*. 
Murner, 4 Ketzer, A, 2«. Etc. — Viele 
wenden eich «von dem reehten weg in ein 
beschissene wagenstrasz» Frie«*, H, 3a — «Es 
lU kein stättUa so klein, sie habens beschüsen, 
darin genüstet». Bronfeli, Zehnden, d. 8 — 
In diesem Sinn norh hie nnd da in der Schw ei/,; 
zu Basel horte icli .<^agen : ein be$chissctur 
Teller, für ein beschnintoter Teller. 

2. Betrügen. — Ein Legat ^beaeheis und ver- 
giftet das ganze rieh mit sinre Simonie». Close- 
ner, 60. — «War den andern fteschissen kan, . .» 
Altswert. 52. — «Pas sie lugent wie sie ircn 
Nechsten betricgcn, bescheissen luügcut, gebent 
im Meusstreck für Pfeffer». Geiler, 7 Schwerter, 
G. 1 «. — «Eva sprach: die Sclilant,' hat mich 
beschi$gen». Id., Sünden des M. 121).— «Die 
Welt will bes€histen »ein», mundus vult decipi. 
Id., £v. mit Ussl. 209 b. Etc. Pauli 62 «. — 
«Wer etwas findt und treit das hin, — und ; 
meint w«dl das sy sin, — so hat der I 
tüfel bschmm in». Branl^ Nseb. 23. — «Un- , 
glflek idU ttnt mit narren Uekitten», Ibid. 38. 1 



— Ein alter Bösewicht sagt: ich «gtar mich 
rümen miner schand, — das ich beschissen hab 
vil land». Ibid. 8. - «Von iich wird alle weit 
beschissen». Brani, Epigi. Zarucke, XXXVIII. 
Etc. — «Die weit sich itzund bösliok flint — 
bis einer io. den andern bschiszt». Murncr. Nb. 
ö4. — «Wer den andern beacheiszt mit übt, — - 
derselb ietKund ein meiater ist». Id., Bad. B, 
5 8. _ «Wo ie die man von iren wiben — 
werent beschissen und betrogen...» Id., (tcuohm. 
b, 2 b. — «Als David Berschabo b^scheisz. . .» 
Id., Bad. C, 1 — Wir werden «die schlechten 
und weisen beschissen». Id., 4 Ketzer, J, 4 b, — 
Die Schelmen «niicli aWc' beschissen liand». Id., 
Schelm, a, 4 b. £to. £to. — Durch die Gieiasneiei 
»ind «^ lent mnb das jr betdUigei» > worden. 
Zell, Y, 2 a. 

Beschisaer. 1. Betrüger. — «Mangoltelin,'; 
der BeacMnerin dohtermann», zn S.Piilt, 1860. 
Reg. A,224. Personenname oder spöttische Be- 
zeichnung? — «Did bsehisser man betriegen 
sol, — die reeht das selb znlossen wol». Brant, 
Moretns. Ii. 3 — Es sap^t Jemand: «hitt dich 
vor den artzten, es sint bschisser, nemen das 
gelt und tdten dich». Arles, 16 «. — «Ein Ldt- 
bescheisser» . Pauli 110. 

2. Beflecker. — «Darumb hat uns (die Domi- 
nikaner) anoli doetor Brant — unser frawen 
beschisser genant». Murner, 4 Ketzer, B, 1 b. — 
«Maculisten er bie hiesz, — das scind bemheis- 
ser». Ibid. A, 4 b. 

Be.Hchlagen, in Beschlag nehmen, bestellen, 

— «Als man zu Baden spricht, wann einer vil 
Gest hat nnd nier kununcn, so spricht er: ich 
kan euch nit herb> rgen. die Kammern und 
Stuben bciiid alle beschlagen». Geiler, Brös. 1, 
29 B. — «Der Herr schickt in ein Stetlin Her- 
bcrg zu beschiahen». Id., £v. mit Ussl. 12 

Beschlecken, belecken. — «Die Katzen. . . 
beschkchent und fressent das Avas sie daran 
mügen kuiomen». Geiler, Esohengr. a, ö - 
«Er mnsB der Kataen warten, wann sie Ae- 
schUrlen was man neben sieh setst». Id^ Br6s. 
2, 79 a. 

Beachlemmmi, mit Schlamm besebmnteen. 

— Es floh einer so schnell aus der Schlacht, 
«... das im der kot — so hoch sin. hosen hat 
bewMMiiM». Brant, Nsch. 74. 

Beschmeissen, besmizen. beschmieren, be- 
sudeln. — «Auch ist das hol mit biut 6t- 
M^meiut», Mnmer, Yirg. J, 8 *. — «Was ist 
ie gut« uff erden kummen, das nit die bösen 
beschmeiszt haben» ? Butzer, Tregor, B, 8 b. — 
«, . . das man das Bvangelion nit beschmcisse*. 
Capito, Carlst. B, 1 «Uff das ir die hende 
nit verbrennen uder ^8cAf?im«en>.Uedio, Zehn- 
den, A, 3 «. 

Beschmnrben, beschmieren. — «Man «olt 
im das Mul weidelich besehn^rben mit Aflen- 
schmaltz, das ist mit Sehmeidieln». Oelier, 
Post. 3, 104 a. 

Beschnacken. tadeln. — So gewftnn er als 
vil mit im (selber) /u schaffen, das er wol 
müssig gieng ander Leut zu strafen und tu 
beschnacken». Geiler, Pred. u. L. 124 «. 

Beschnotten, viel seltener JB««cÄni<teM,Ueber* 
Setzung des lateinischen concisc, pranüse. l.Qc- 
nau, präcis, exact. — «S. Thomas nnd Alis- 

8 



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— 34 - 

toteles sehreibent g^ar gnaw nnit bett^mtaten ' — «Es yru ein fraw, die hat bes^iOt das 

davon». (U'ilfir. Solcnp. 45 Ij. — «Eigentlich man sie ofTonlicli straften j'Olt». Pauli 38. — 
beKhnoiten davou zu reden, ist das Gerediti^- 1 «Wir kaben UscIiuU sa leiden» Ibid. 
keit do einer ehn da« sein nit stilt nooh kein | Betdiwedern (von sehwadern, seliwatiien), 
falsch Urteil felt> 11 Post, 2, 10 b. — Chris- dnrrh Schwatzen belästigen. - «Das er sei- 
tos «i£t nit allein heiliger Gott und heiliger ' neni Freund die Oren nit domit beschteedere». 
Hensok, sunder besehnotten heilig Oott iind,Qeiier. Post. 8» 68*. 

Mpnsrh> Tbid. 4, 34 «. Etc. — «IVr Tlorr sr^h Besehen. 1, Bosirhtii;'en. untersuchen. -- 
inen eine gar kurtze 6««cÄ«i«e«f Antwort». Ibid. Geiler, s. die Stelle unter Barchel. — «Wer 
1, 22 Arb. hnm. 188 B; Pater Noster. T. 4 a. cim dottkraneken bttdU den harn*. Brant, 

2. (ienau. m:is?!ig, eingeschrüTikt — «Ein jeg- Nsch. 56. — «Wenn ein gonch sol hfsrhen 
lieber goisilicher Mensch soll öeschnottener werden, — so werft in nider uft die erden, — 
sein in zeitlichen Gütern denn ein weitlicher und brecht dem goneh nff sinen nmnd». Hnr- 
Menseh». Geiler, Post. 3, 65 b. _ Heute bei ^ ner, Geuchin. v, 2 _ «. . . das jinif:;^st £rf»richt, 
ins nur noch in (lies<>m letzten Sinn. | — do gott all saclu n u ul besteht», id.. Nb. 

BescliöpfiHle. 1. Form. Gestalt. Scherz» 181. ■ 941. 

— «Die bchcgenlichcn beschöpfeäe aller erea- 2. Besuchen. — «Ein fründ den andern oflfi 
turen». Jüngstes Gericht. ibesiechl'. Drant. Nsch. 25. — «Es musz jo 

2. Erschaffung. — «Naeh Adamea batköp- 1 etwas grosz bedüten, das er (ein Yorueb- 
fede. . .» Kön.. 242. mer) kumbt zu arme lüten, durch sin 

BeHchÖpfen. Scherz, 181. 1. Bilden, formare. dem&t und dftt besehen». Ibid. III. 

— «Die Gelotc» sollen «von dem münsenieister Be»eher. von der Obrigkeit angestellt. — 
besehopfet» sein (lat. Text: fonnatav l^s 8tadt- *Beseher* derer die im Verdacht sind aussät/ig 
recht. Grand. 2. 66. — Der Mensch *be»chöpfet zu sein, Aerxte und Scherer. 16 Jh. Gutleute- 
in der niAter Übe ven wfister matorien». Ordn., 212. Etc. — «Gesworeno Beseher», die 
Jüngstes Gericht. \ die Arbeiten der Goldschmiede prüfen nach 

2. Ersohaffen. — Am 7eo Tage mhte 0«tt dem Werth. Ooldschm.-Znnft, 73. — «Der be- 
nnJ «hnric uf von allem werke unde ftescAdp* .«t/i^r nni>/ sich darnoch rtis/.en — das nnil 
/«nde der creaturen». Kon., 235 j dem gouch bald uffkurissen*. Uurner, GeuchuL 

3. Stiften, einsetzen. «So bn^Mffetilt nnd > v, 3«. 

stiffrcnt s\ ir ein ew ii: priesterpfirilnde. . .» 16 Jh. Be<«>ichen. 1.— «Du man also beieinander 
Gutleutc-Urdu., 19:^. i sitzet und schwatzet und gut Schwenck treibt, 

fiesehopfui^, Ersehaffnng. — «Die Engel' es heisst jeta gut Dings sein-, er tribt die 
in dem Anfang irer Bc«cÄ<">p/uM^ haben (Jott. . . besten ^rli o enck, sprcchent sie, eins möcht 
gross geachtet», (ieiler. Ev. mit l'ssl. 115«; sich bcsrtchoi* . Geiler, Post. 8, 18^; Sünden 
Bilg. 28 a : Arb. hum. 166 b. des M 53 a, _ Ein Exempel, dass dieSehwSnke, 

Einen Bfschroieii, ihn mit GeschriM f-r Iii elbst die Gelehrten er/ühlten, damals so 
folgen, «cricr haro sur queli^u'un» ; d n, i i i iij waren, dass sie zuweilen den besagten 
nach altem Gebrauch, anf der Thut < rtappti Kftekt hervorbrachten, liefert der Canoniens 
Uebelthiiter so verfolsrte. so ward beschreien l'ctcr Schott in einem Brief an Heiler, aus 
glcichbedeutentl mit aul^lagen. S. auch Ge- Wildbad, 7. August 1481. Lui ithnUtuiunUa, 
schrei. Scherz, 138. — Wird ein Strassbttrger , IS b. 

beranbr. so sollen die Thäter, wenn sie mit 2. Fig , betrügen, — «Wo ie die man von 
dem Kaub iiacli Hagenau kommen, «unde da ircn wiben — werden beschissen und betrogen, 
bischrun in werdint», festgenommen werden. — beseteltet oder sunst verlogen . . .» Murner, 
1261. I'rk.-Buch, 1, 859. — Wer sich in den Geuchni. b, 2 b. — «Jo, ists nit bseüAt^ so ist 
Freihof von Blienswüer flüchtet, «c er bt- es beschissen». Ihid E, 2"; F, 1 a. 
schrutoen wirt unde er gejaget wird mit ge- Besem. Besen. — «. . . die mfts got über> 
rihte, der sol dinno vridehan». 14 Jh.Weisth. faren mit eime herten scharfen bescme manig« 
1. 682. — Man soll tdise und dergleichen Wölff valtiger bekorungen». TÄuler, 178 (31). — 
auch helffen beschreien>. Zeil, A. 8 tj. — cKin ( hristi «lip gar gefüllct wart mit 6«a»<'>f und 
armes vögelin entpflUcht, und du beickreiest mit geisoheln*. Eis. Fred. 2, 3. — Im Jahr 
es». Ibid. T, 8i>. 1888 ceine messe winee nnd tin retich nnd 

BeffChroten, beschneiden, verkih/en ?f herz, ein beseme gultent gliche vi!, ieirlilu s einen 
138. — «Birne beschrolen birbömelin». Feld- 1 helbeling». Kön., 87U. — «1 4 umb baem iu 
name, Kogenheim, 13 Jh. — Kein MÜnxer soll den refentor». 1417. S. Thomas-Fabiik. — «Man 
thc-ich roten oder beschnittene pferniri-^ /er- soll eynen boychfi^rer brauchen als ej'nen 
üchmeltzen». 1393. Kön., Beil., 998. — Pten- i besetn^ damit mau soll gar sauber keren». 
nige *begelmttm: 1832. Urk., 2, 846. — fOnldin Spil, 40. — «In dem Kloster hat man 
«Ich gib Antwort das du das Pater Noster drei Besem damit man die Ifeiiiikeit (Dnickf. 
nit bMchroten solt noch darzu thun>. Geiler, .für Uureinikeii) daunea leget . . . Der erst 
Ev. mit Ussl. 158 >. — Man soll «die Idek ^ | J3es«m ist geistliche Übung». Geiler, Pred. a. 
schroiten* (habcni. Brant, Moretn*!, a. 7". L. 79 b. _ «gq er kumpt und findet das das 
Man träirt jetzt «kurtz, schäntlich und be- Hus gefegt ... ist mit Besemen . . .> Id., Post. 
schrottcn r<'ick. — das einer kum den nabel | 2, 64 b. 

deck». Id., Nsch. 7. Besess, Besitz. — Sie kehren «von dem Be- 

Beschalden, verschulden. — «Hab ich das , se&se der creaturen». Tauler, 234 (41). S. auch 
ie Qmb dich 6eseA«WS Mwmer, Yirg. L, 6b.|97 (19). 



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. 85 - 



Besetzen. Scher/, 134. 136.— 1. Belagern so ist men ime nüt/.it schuldig 7,& geben». 

— Die Kreuzfuhrer thesattfrit Jerasalcm ond i Achcnhcim, 1423. Ibid. 6, 486. Etc. — cSo 
die andern stette». Kön , 433. — Eine Stadt, lioi iclv ietz ein ander spil. — das gott 
die die Feinde *beH9Hn haat gevaltekliohe». i ein urteil bsitsen will». Hamer, Kb. 241. *— 
Eis. Pred. 1, 66. 'Ein Bauer sagt, er könne wohl «vor mittag^ 

2. Umgeben, bftilrolien. — «Wir siiit mit das ;;orioht besitzen, luicli iiiittaf!: niist laden», 
grozer vare (Gefahr) — Besetzet und bovan- 1 verstehe aber nichts von Arznei. Fries, 1& ^. 
gen». Oottfr Str. 1, 907. 8. Am Ort wohnen, wo man ein Amt hat. 

3. Anordnen Er 'lici^nde in si honfm sinne — «Die pfarrenfresser, da einer /.wii, fier oder 

— sine rede besetzen an der stete», üottfr. v. acht piarrea hat and dieselbigen nimmer be- 
Str. 1, 118. — «Tr reht was an in beiden —1«^, sonder setst etwan ein eilenden men- 
Besettet und bescliciden». Ibid 1, 152. Ktc. sehen dar . . > Brunfels. Zelmdcn. c, 3 b. 

4. Bestimmen, durch Testament vermachen. Beslegede, Beschlag, Zierrat von Qold uder 
» «leh ftew^ auch den . . . fronwen /.ft S- \ Silber. — Tnllins HostÜius «was der erste der 
Elsabeth 10 vierteil geltes . . » Vor dem bi- zft Romc kostper kleider von purpur und von 
schötlichen Richter «ich disscibe selgcrcte beslegede anedet». Kön , 319. — «Die goldsroit 
besetzet han». IS71. Cod. dipl. prsd. - Die ... mögent oueh wol gant/. silberin geschirre 
ptras^ib. Barfüssler erklären, sie wollen nicht oder tranfr rleinot oder pfant/ beslegede kontf&n 
traclitpn «da/, uns burger oder burgerin . . . und verkoufte»». 14(Jü. üolschui. -Zunft. 51. 

ir iMiron oder ir erbe gebeut oder hesetzent». Beaolfen, Be»öiffen, ersäufen. Scherz. 136. 
12H3. Kiiii , Beil , 972. — «Hienoch wart Diet- — «Es kummct w ol ein sturmwcttcr uf sin 
mar kran^^ uuU besatte sime sune Dieterichc schilfelin . . .. und >laheiit also sü in ietzent 
von Berne das Künigrich». Kön.. 377. besöiffen wellent». Tauler, 201 (35). 

5. Bestimmen, auferlegen. — £ine Fran Besserhaft, strafbar. — «Wer das nüt cn- 
sagt /.u ihrem Beichtvater: <&eMt«nrt mir was ' dete, der wer besserhaft worden, des ist die 
ir wellent. das habe ich wol verschuldet», i^osserunge 6 seh.» Dettweiler, 1880. Wdstll. 
üic V. Basel, TaoL Beek.. 62. — Der bihter , 5, 479. 

beaatte mir gar Intxel bntse darambe, aber l BesB«riieli, xnr Besserung dienend. — Die 

itt buatte mir selber vil nie.. \ic, v. Basel, wahren Fioninicn sind «allen menschen hes- 
nu. — «Also besaite er mir busse da« ich , serlid» und gotte lobelich». Tauler, 91 (Ib), 
Bolte bnwen eine. . . eappeUe». Bnlm. Henwin, ' Bte. — Dn sollst «niehs fHmemen, das dem 

ms. — «Was in ir bihter . . . zur hn^/. hfsatte, andern nit besserlich ist». Butzer, Neuer. N, 
das hiellent sä alles». 1400. VVinkler-Pro- j 3 «. — «Alle diug auls besserlichst anrichten». 
C6S6. Eto. Hohenlohe, A, 9», 

Besetzung, Bestimmun f^. Scherz, 135. — Bestan. Es besteht mich, es geht mich an. 
«Was über die hesetzunge geUbirt . . .» (was , — Phual. den der Konig fragt, ob nicht Tristan 
von der bestimmten Snrome fibrig bleibt). 1971. sein Sohn ist, antwortet: «Nein, herre. erie* 
Cod. dipl. prad. stat mich nicht», (iottfr. v. Str 1, 59. Etc. 

Besingen. Eine Kirche bcbingea, Messe Bestäten. Bestatten, bestätigen. Bcneke 2, 
darin singen. Eine Pfründe besingen, die dazu 2, 610. — «Weder Juden, beiden, datten, — 
gehörende Mes>e lialfen. Todtenfeicr halten irn «rlonlten als selientlicli bt-staiten — als wir, 

— l»ab Kiobier /.uiu luimen-Wörlh wurde den die kriutüu welle« sjn*. Üraat, Nsch. 112. — 
Augustinern überlassen, «die es gar lobe- Den Herrn bitten «er wöll gnädigUlicli be- 
gehe . . besungent mit grosser andaht». Nie. »täten das er in euch angefangen hat». Butzer» 
von Laufen. Gottesfr , 86. — Wir sollten eine Weiss, a. 3 b. Etc. 

neue Kirrlie bauen «und Iftgen daz hesun- Bestechen, einem das Stechzeug anlegen. 
gen wurde». Nie. v. Basel, ^4. — Ich habe — Ein Ritter, der turnieren müI, hat einen 
Gutes genug «das ich wol eine gäte pfrfinde l Knappen, «der thut in an und besticht in nm> 
gemache, die ich oueh sellier besingen \\\\*. cndumb». Geiler, 3 Marien, iiö 
Id., ms. — «Ich ward priester und besang» , Beateiioag, Fabtinake. Pastinacca sativa, 
einen Altar. Rulm. Merswin. ms. — «So ye> I Kirschl. 1. 8S6. — «Pastinaea domestica, hei- 
mandt etwan eines seiner vorw anten oder misch moren oder TieMenfiun' . Gersd. 9."3 — 
sonst besmgen lassen wil, es sei mit vigii, «Iringi, distclen mit wurtzclcn als die Besten- 
beskidemug, sibent . . .» Dial., B, 1 ' ougen*. Ibid. 91 b. — Von dieser Form kommt 

Besitzen. Scherz, 1.36. — 1 . Eine Vpr?anim- der spätere nnd norb heutige clsüssischc 
long besitzen, dabei sitzen; ein Gericht besit- Name dieser, nur noch selten bei uns benütz- 
zen, Gericht halten. — «Die hcrren die die ten Pflanze, Festnejel. Pestnägel. 
dinc besizzent . . .» 1320. Sigulsheiiu. Weistli. Bestieben, bestäubon. — «f'laudins, dem 
l, 665. — «Der schnltheiss sul alle hu ige ding der i>an nuch nit mit aiilchliaren bestoben 
hetüten im 3Iünstertal von unscrs herrcn was». Ilinirmaiin, Cäsar, 109«. 
wcfTcn» 1339. Als. dij»!. 2, 103. - K.-> «sul Bestinirln. Bc^itümeln. die Ae-«fe eines 
der jnciger mit den IiüImmh das i^edingc bc- llannis /nriiekschaeidcn, von den Aesten ent- 
sitzen». Griesheim, 1340. \\ ei-th. ü, 447. — bl<issen. — «Du must den Baum imermeder 
«Der Probst (von Oelenberg) sol das geding bestimkn. da das Laster liin\\ eir sdinJen, da 
besitzen mit siben höbern» Sennhcini. 1354. jens, und also huslu ahuegcn ahzu&timlai an 
Ibid. 4, 117. — «Der vogt sol das ding dem Baum». Geiler, 3 Marien, 12'>. — «Ein 
selber besüsen und der Schultheis neben imc eichbaum er besiümkn liess». Munter, Virg. 
* . . wann aber ein vogt das ding nit besitzet . 7 b. 



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- 86 - 



BestOBS, Keiho eiugeätusfiener Fföhle oder 
^^teckeu /.nr Absperrung eines Bammi. — Die 
Vogter sollen ihre ««^arnleigen nimen mit 6«- 
stöate und mit allen dingen». 14 Jh. Alte 
Ordn., B. 12. 

Hestossipn, versperren. — €So Icununot der 
tüfel uml bestosset die wege». TaukT '^idl (62j. 

Besoeh. feindlicher Anfall. Ben. 2, 2, 10. — 
Wigand «trib vil wort im selben bfich — mit 
schelten und mit ar$rem bsuch». Blurner, 4 Ket- 
zer A, 4 

Beaulpern« besudeln. ~ «Wüste, butüperU 
geistHelie Kensolieit». Appel, a, B». 

BptHiu:<'n. 1. I)cn Ta<r abwarten, vom an- 
brechenden Tag betroffen werden. — «loh 
farht, m ir bo woI behage, - Das si vil Uhte 
da betage». (Jottfr. v, Str. 1, 174. — «Sinen 
undertanen er gebot, — Dax si da wol beta- 
geten». Ibid. 1, 937. «Wie diek« ioli ia den 
sorgen doch — Des morgens bin b*ia0et . . .» 
Reinmar. v. Hag.. 7. 

2. Zu Tag bringen, olfenbaren, be/.engen. 
Zeugnies geben. Scherz, 141. ^'rri'l. (irim 1. 
1693. — «Die guldin weit siili vun dir dem 
Wein t^l'igt, — das ir nit sig von dir betagt, 

— und sie dich nit tresclien hat». Brant. Thesm. 
b, 4 «. — «Als got sein güte woii bedagen — 
und von seiner genadMi sagen...» Horner, 
Bad. r, 5 8. — «I)ie jungen deten eine fraj?en, 

— das Christus ineu w oll betagen — wo doch 
wer der selig pfad>. 0 c. K, 3« ; L, 1 b. — 
«Davon wer aber vil zn sagen, — solt ich die 
Sachen gantz betagen*. Mnrner. Virg. B. 5 b. 

— «Des wer sie iri-rn von im betagt*. Ibid. 
D, 2*. — «Wir baten in das er nns sagt — 
nnd seines gschleehtes nns hHagt*. Tbid. D, 
ö a. — «T.as/. dir das mündlichen sai^on. — 
den welschen krieg lasz dir betagen^ — der 
dir in kort« snkfinflig ist». Ibid. J, 8 1». Btc. 

— «Ich wil dir es in ^t in friintsrhafft sagen, 

— on alles beschworen i»elbs betagen». Murner, 
Luth. Narr, 18. — «... wie mir das — 
und d r irtickcl klarlich sagt». Ibid. 117. Etc. 

Btt<'diugen, vor Gericht laden. Scherz, 143. 
Bischof RuiMetdu und Heinz von Mülnheim 
verpflichten sich, das Kapitel \uii .'^ Thoma- 
wegen des Dorfs Eckbuihiieiia «iiieiiic mc 6^- 
tedingen noch ansprechen, anfertigen noch 
beküniberti« m wollen. 1451. Tod. dinl. S.Thoni. 

Betetm t. Hittefait. Wallfahrt. Scher/., I4ö. 

— « . . von ir herren hetevari*. Gottfr. v. Str. 
1, 188. — «Ich wil in kur/.en ziicn — Tn 
betercrte ritcn» L. c — «Nh ist die bettemrt 
so gftt. . .» (Veisslerlied, Closencr, 1U6. — 
«Vasteu. herte Ilgen . bUteverte gan, gros al- 
mnsen gen. . > Taaler, 404 (70) 

Betouwct. bei haut Scherz, 148. — Die 
Blumen lachten *m dem betouweUp grast*. 
Gottfr. V. Str. 1, 10. 

Betrag, Vertrap. — «. . ilas solchs nit als 
gar OS/, freiem willen, sunder usx etwas thä- 
ding, betrOgds oder ander harbroohter gereeh- 
tigkeit ufferwachsf'ii m < V'. Branl. I'.isrh, Wilh. 
262. — «...als dann sin handel, zwyträcbt, 
krieg, anlas«, b^räff, raehtnng. . . aniseigenC». 
0. c. 263 

sich Betragen, sich erhalten, ernähren. 
Seherz, 148. ~ Wir Muren «von lande so 



lande, — koufende aller bände, — unde ge- 
winnen, das wir uns betragm*. Gottfr. v. Str. 
1, 122i — «... ob sich die armen by solchem 
almäsen betragen oder nit. .» 15 Jh. Aite 
Ordn.. B. 14. — In Egypten «ddrä^ sich MariA 
. . mit jre nolen and jnit jre spülen». VU> 
Ii liger. 

Betrebt. beschmutzt. — «Als er hinus waa 
kommen, so findet er einen armen Menschen. . . 
fast betrebt von der UnHetigkeit der Strassen», 
(ieiler. Kv tn. Ussl. 123 b; 153". 

Betreclien, versoharren. mit Asche bedeeken. 
Scherz, 144. — Die Glnth, die ihm «ftefmdbrn» 
in dem herzen lao. (iottfr. v. Str. 1, 2ßO. — 
Das Feuer war «eines nahtes nüt wol bUrochen», 
K$n., 725. 

BelrUbedc, Betrübniss. — «Also schict dise 
iuuge Adelheit ettewas mit betrubede von diser 
heiligen elosMorfai». Nie. v. Basel, ms. — «We 
mir, was beM^ed» het min laut begrilfen». 

Kön., 309. 

B«tr0glicheit, Betrttgnisx. Betrugenheit, 
Betrug. — «Fürsichtigkeit on Einfalt ist ein 
Betrüglicheit*. Geiler, Selenp. 162 «. — «Umb 
Betrüg n ISS willen des bösen Geistes». Id., 
Irrig Schaf, D, 4«»; Bilg. lOHK — «Wer dut 
mit betrogenheit unibgan. . .» Brant, ^'sch. bö. 

— «Uf betrogenheit ein jeder gat». Ibid. 97. — 
«Mit btrügniss gat umb jederman». Ibid. 98. 

— «... der sprach allein. . . das er noch sy 

— von btrügnisz siuer frowen fry». llji<l. 34. 
Betrüseln. beflecken? — «Unser herrenam 

das brot under sinen mantel nnd stiess es in 
sine siie nnd nmhte es blutif; und sueissig- 
und betrüsdte es gar wol in sinen wunden». 
Hago von Ehenb. 

Betthrod. Giideke : «wohl Beihrod, das nach 
dem Gebet genommen wird». Eher, das man 
nimmt wenn man ans dem Bett aufcteht. — 
«Wa wir ^^ent das friistück schlemmen, — 
und das beltbrod went verdemmeu». Munier» 
Nb. 162. 

Bettp. Ret. Bete. Bet^celd, Art Abgabe. 
Scherz. 142. .Seigiiours ei viüages, 57. — «Do 
nidcn im Land heisst es Bette». Geiler, Post. 

3, 103*». — Die Obri^'keit «wann sie ir undor- 
ton beschwert, bet und stur vi II von ir hau. 
Murncr. Nb. 105. — «Der zins, die stür und 
oiifh die bet, — dio .dfCrkeit erdichtet het». 
Ibid. 109. — «Schatz, bclycld^ slür und wacht». 
Murnor, Luth. Narr, 104. 

Bette, kleines Feld-. Matten- oder Gartcn- 
stück, Beet. Scherz. 144. — «llna pecia prati 
dicta ein bette». KvnoUhcim, 1333. — «3 stren<jre 
nnd ein bette», äuizbach, 1319. — «2 kurtze 
btttt, . . 8 bette nnd ein halb sträng». Eng* 
Weiler, 1321 — Stirbt ein Eigenmann, der 
nichts zurücklässt, von dem der Herr einen 
Fall nehmen könnte, so solt man «ein beite 
louches us/telbon». Sennheim, 1354. Weisth. 

4, 118. Aehnlich, Niederburuhaupt. 138i;. Ibid. 
4, 74. 

— Kin Früner kann heini^'elin . und «ein 
bette mit hanffsomen oder mit louche segen». 
Sennheim, 1964. Weisth. 4, 118. 

Betten, das I?eir machen. S. Grimm 1. 1733. 

— «Sie ledt, sie wesoht . . .» Murner, Gcnolun. 
K, Ib. 



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- 87 — 



Bettem, Betri«, Betriss, Bettrise, bett- 1 üg wer, — sie spredien, er sei ein betuUr». 
lägeriger Kranker ; engl, bedrid. — «0«t ver- 1 Altsweit, 55. 

hing das der meister ein rehter letlerise wart». I^t ucke, Pauke. '!\'r r ! n onch an dem 
Nio. V. Basel, Tanl. Bek., 61. — «Were ein . himeltichea Dantz »cui iiarptcit, Beueken und 
hettrin, dem sol man ein bet lihm». Tftrkheim, | Lvten ?» Oeiler. Bilg. a26b ; Emeis 74 — 
14 Jli. Alsatia, 1873, S. 4H0. »Herr, mein «Man mnsz in pfifen vor and singen, — truni- 
Kind ligt in dem Haas ein betnss und würt meien, öeuke», urgel schlagen». Murner, üh. 
gar übel gepiniget». Geiler, Ev. mit Ussl. 30« ; 260. — Gödeke druckt: bonkan, wUurend der 
40*»; I50b ; Pred. u. L. 98 b. — *P«?r herr zu alte Toxt beuken hat. — «Sie schlugen uff 
dem bettrtsen Rj^TAch : gang hin, sünd uim ...» alle Beueken oder Trummen». Adclphus. Türk. 
Brant, Nseb. 41. — «Paraliticus, das ist ein \ E. 6«. 

Beitenjas*. Brunschw , Dist. 103 Ii — Christus Beuteln, reinifi^en durch scliiitteln in einem 
isagt «zum Bötrüm: sun, hab ein getrawen, lieuiel, bes. das Mehl. — «Truüüliea, malen, 
dir werden vensigen deine sfinden». Wuxm^ ^ beutlen, teigmachen...» Q^er, ChrittL Kft- 
Balaam. d, 1 nigin, aa, 3 a. S. büteln. 

Betüten. bedeuten, erklären. — Der trohcilte 1 Beuten, plündern. — In Mailand wurde 
Blinde «hat den Herrn gross hetntei, tTrosse I «alle;? das gebeutet das darinnen was». Adel- 
Ding von im gescit». Geiler, Post. 1, 85 >>. — I phus. Barb. 33 b. — Die Katholischen haben 
«Gross machen» (magnificare) «ist nut anders ' in Böhmen «vil stet «eitiBsen nnd gebeutet». 
weder einen gross helüten und <rro&s verkün- Capito, Trcg:er. I). 3 a. -- S hüten. 
den». Ibid. 3, 85 — Sonst immer im ge- , Bevilen, einem zn viel werden, in belästigen. 
-vrSlinliehen bentigan Sinn. I Beneoke, 3, 314. Selmieller. 1, 887. — Der Geist- 

Betwang, Bezwang, Zwanir — «I>cr hftche liehen «unartig; leben die fronimon otw an 
lere und ir betwanc — Was siner sorgen ane- vüet het and beschwert». Capito, Spaltung, 
vane». Gottfr. v. Str. 1, 81. — «Dammbe ge- , B, 2; 

schach. <laz in manigcn landen gros betwang Bewaren. Sclier/, 117. 1. Stärken durch 
wart von den lüten die . . . über mere woltent». ^ das Abendmahl, das Abendmahl reichen. — 
Cloeener, 67. Hier iet das Wert im Sinn von | «Eines moles stnnt er (Leo I) über alter und 

Zndranpr zu nehmen. -- Kr nike. die nach bewarte die Inte». Knn., 528. Etc. 
Arabien kamen, muäi^ten «durch becwang des 2. Durch das Abendmahl zum Sterben be- 
landes milch essen, so scind sie gesund wor- 1 reiten. Vgl. berihten, verrüUe». — Bin FAtirer 
den». Fries, 149«. — «Geistlicher Bezwaiuk». «trftg unsers herren lichanien, wanne er wolte 
Brunfels. Zehnden. b, 2 b. — «Trübsal. Bc- : einen siechen 2»«tcam»». f loscner. 149. — Die 
jncang, Angst . . .» Butzer, Weiss, a, 2 \ Beichtväter, «so sie die swestern bewaren oder 

Betwingen. 1. "Re/.wincren. nnterwerfen. — das heili^'e oley irebcnt . .» 1358. — «Ob der 
«Swaz er betwunge mit kraft, — Da/, er daz pricstcr den kxaukcu /.ü hant wil bewaren, 
ze eigene heta». Gottfr. v. Str. 1, 83. — «Keiser ' sol er ^veschen die hent noch dem heiligen 
Otto hetwang welsche lant». Closener, 85. i oley». Gebete. 16 Jh. ms. — Zur Zeit einer 

2. Zwingen, — Sie *bettcunffent in, houbt- Pest wollten Pfarrer und Bettelmönche die 
man y.i\ sinde und keiser» Kon., IVM. Ktc. Kranken nicht <heu-aren mit dem heiligen Sa- 

Betwinj^niss, Bezwingnues, Betwungen-i erament*. Brunschw., Pest, a, 3 «. — Presser 
belt, Z\\ ang, Gewalt. — «Ob die Bettoingnitte] <as?en also das man sie mnst ven dannen 
80 uro/, was, das du ir niht niolitest widerstan*. , tragen und mit den h. sacramenlen ftcMMirsii». 
Bihtcb.. 26. — «Die straugheit und betvnng- 1 Fries, 40 b. 

Mttse» der Begeln eines Ordens. Clans Btov. I 8. Abwehren, sieh bewahren vor etwas. — 

— Rulman Merswin wurde der Grürnli i- des «Sie wen rit es mit irre Mishcit al.so betcaren 
<irünen-Wörtbs «von gütlicher betwingnisse» . , • • und iiieinent als su solent die liden bas 
Nie. Laafen. Oottesfr.. 84. — leh gelobe | Aewort han». Tanler, 4 (1). 

es frciwilüir. «nüt von betwungenhette». Nie. Bewärdo. Scherz, 147. I. Bewährung. — 
V. Basel, 146. — «Xit mit Bezwingnuss, als i «sit er . . . ze bewdrde wil jehen». Guttfr, v. 
die Thier cingespannen werden, sonder mit Str. 1, löö. — Er bot ilun «des kampfes he- 
lauter Tron on Falsch»* Geiler, Pred. u. h. l würde». Ibid 1. 91. 

103b; Selenp. 63*». ' 2. Vorbereitung zum Sterben, die Sterbsa- 

Betz, Betzlin, Hund. — «Schlag im sein cramente. — Ein Theil der Bewohner von 
Hund, sein Betzen zc teth*. Geiler. Xarr. 77 b. Sunthofen jrehiiren zur Kirche von Logeln- 

— «Was der thörigen Hund sein, als Betzlin heim und »uUeu da uehiuen «touff. b'ewerde 
und die Mistbellerlin. die bclbn Tag nnd ! nnd bcfjrebede». 1404. Weisth. 4, 146. 
JNacht». Id.. .Siindou dcH ^I. Sin . Bewidemen, dotieren. S^chcrz, 149. — «Wir 

Betze. Ku.ss, frau/, bai^ier, latciu. pacem. wellent das dieselbe pfniude bewidemet sige, 
(S. das Wort pacem.) — Papst Leo «satte uf, und betcidement sü in die wise als hemoch 
daz daz betz man solt geben in der messe* geschriben stot». Gntlcute-Ordn., 194. 
<7iosener. 22. — «Er gap imo das betze an Bewinen. vino instruere, mit Wein versehen, 
einen backen» Nie. V Basel. Tau! Bek., H». Schmellcr. 2, 92^. — «Were es sach, das ein 

— «Er gab in das beUe an den munt mit lehengut bewient würde und der iehenman so 
irrossen fröiden». I9ie. v. Laufen, Oottesfr., 179. vnendtlicben were nnd den lehenherren kein 

Betzeler. Lexer 1, 242: Betschclier, franz. j botschaft wissen liessc, so solle der lehcnherr 
bachelier. Knappe, junger Kitter; im folg. j seinem gut zu hilfe kommen iu jar und tag. 
apdttiseh gebraucht. — « Welr man gern sficE* | Sin heimiseher soll mit dem meier flberlcommen 



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in ilrei tagen; thät er das nit. so soll der meicr nen. musste man den Koth wefprAnmeii «mit 

das gut betpienen /üc ilreicn U tut,^pn«. Printz- bickeln». Closener, 98. 

heim. Weisth. 5, 47ö. — Zaliltü ein üubor seine 1 Bickeln. Biekeln, mit Bickeln, d. i. Würfeln 
Zinse nicht, so Avarde sein Gut von dem H^w, I spielen, die Würfel auswerfen, spielen über- 
in (reirpnwart einiger Zeugen, fiir eingezogen liaupt, gross tlinn, wie einer der den Würfel- 
erklün. Um dem Schuldner Frist r.a geben, beclier recht huch in die Hube hält. — «So 
wiederholte man dies Urtheil ku verschiedenen einem .Alenschen ein unreiner Gedanck ein» 
Zeiten und trank dabei jedesmal, auf seine fallet, und er den hin und her M ürft im Hertzen 
Kosten, eine gewisse Quantität Wein. Bewinen und mit im bicklet. . . daramb das er sich daran 
ist demnach so viel als für eingebogen erklären, erlubtigcn will». Geiler, Selenp. 212 Ev. mit 
Dieser Erklärung könnte man entgegenhalten UssL 146 Brös. 1,^8^; Arb. hum. H4 ». — 
dass im Text nicht bewinen, sondern bewienen «IrwerfentS gftr hodi herfilr und biekelent^ wit, 
steht; man erkennt uher uns der Orthographie das ir von AbnhaiB htr S^nd», Id., Po8t. 2, 
dftss die Copie, nach der das Stück abgedruckt ; 24 

ist, nieht alter sein kann als das 16« Jahrli.; Bicken, franz. piquer, behauen. — cAlso 

der Copist hat einen Schreibfehler iremacht. thunt die Buren den wilden Böumlin die nuth 
Bewintera, überwintern. — Des Abts von jang sind« die binkm sie mit einem scharpfea 
Münster «vihe sol doh gan ttber virste; bewin- ■■ Stein und lont es darin wachsen ein Jar, und 

Urt es da jenthalhcn, so sol die ebtissine (von wenn man >ie abh.-nwcl, <u schelt man die 
Kemireraout) das vihe eines ^wischeut ire zwei Kind darub. und das lieisseni denn gebidUe 
stellen». 1389. Als. dipl. 2, 165. ' Stangen, nnd maehen oben Isen daran« lud 

Bewinnng, Yerpruviantierung mit Wein. — denn ist es cir ^ hw insiiiess». Geiler, Bilg. 39 «. 
Der strassb. Kath verordnet man solle keinen Bidenien, Bidmen, erbeben. Scherz, 154. — 
Wein TOfkanfen «damit menglich zu bewymmg^ «Die erde bidemet». Oeisslerlied. Closener, ilO. 
kommen müg. und der feil miirckt der gemein > — *m\i bidemenden vorhten». Tuuler, 268(46). 
nit entzogen werd>. l'lacard 1018. Etc. — Christus «tieng an traurig zu werden 

Boworrenheit, Verwirrung. — «In hete wol und betrübt sein, atittern und düimen». Geiler,. 
heu)orrenheit — In M'undorlicli verat geleit», . Passion. 19«. 
• Gottfr. v. Str. 1, 15. — «Sin beworrenfieit — ßieuen. Bünen. Bönen, ein I as-» oder Ge- 
Diu tct im wol, diu tct im we». Ibid. I, 2tK). fäss mit etwas wohlschmeckendem ausbilhnM. 

Bewnlni»!^. Üetleckung. Scherz, 149. — «I n- Scherz, 199, imbuere. — «Es ist umb cinjnngcn 
küscheit begau mit B&wulnescht (sie) der Trö- 3Ieuschcn wie umb ein nuw Fass; womit man 
men>. Bihteb., 86. es zu dem ersten binel. donoch schmeckt es 

Bewürdigen, mit Würde versehn. — «Der i ewiglichen*. Geiler, Bilg. 151 ~ «Wann 
teuffcl, der weit über alle menschen beioürdiffet einer ein nnwe Flesch kauft, so muss man sie 
geu eseii ist. . .» Bvitzcr, Dass Niemand, h. 4 o. bünen mit ^luscat und mit Neglin, und dann so 

Bezetteln, bestreuen. — «Er bezettelt den schmaokt die ITiosoh allwegen darvon». Id.. 
aptvi mit imber». Mumer, tJiensp. 125. j Brös. 1, 49 <>. — «Der Mensch muss inwendig 

BezU^^en, durch Zeugen überführen Seh»Tz, mit Tu:^i tidtMi .. bereitet und durdibünet sein» . 
152. — «Swelhe meister Johannes der anfüge Id., Selenp. Idd <>. — «Den kupff hat er also 
mit nammen xihet, mag er die hezügen selb gebient, — das er den gantzen tag uff gient». 
dritte. ... 1300. Cöd. diid. S. Thi»ni - Ks steht Brant. N\eh. 75. ;Er hat den Kopf sn vom 
im Kecht, mau solle keinen tödtcn, «er werde Weinoiugenoinuieu, dass er. . .) Die Erklärung 
denne reht nnd redelieh heeüget das er den dot ' Zarneke's, 422, jiasst nicht. — «Bffnt man (eine 
verscli'ildft liat> HtiiTo v. Ehenh. \ Flasche) mit svid-rhnieelcenden (liiii,'en, als mit 

Bezweuklich. durch Zwang. -— «Bczwenk- imber und gewurtz, so schmeckt sie darnach*, 
lieh erfordern». Bmnfels. Zehnden. b. 9b. Pauli 301. 

Bezwenknuss. Z^vnn^. Dniek. .'^ Betwing- Bieverknit. Rieverwnrz, Aristolochia cle- 
niss. — «Disc liezwenknusz (der Frummen durch matitis, die tur eui Heihuiitel guli gegen Bievcr, 
ihre Gegner) ist nit on freid und trost».Gapito, Fieber. Noch im Elsa^^s üblich. - «Apud 
Treger, A, 4 b. Bievertcurz». Feldname, Krantergcrshein», 1266. 

Biben. 1. Beben, /.ittcrn. — Gott sind alle — «Zu der JBicifcrKJMrjeu». Meistratzheim, 1H2]. 
Elemente •bibmde Ii. nsthaft>. Gottfr. v Str. - «In Bieeerkrule*. Sässolshcim, 1354. 
1. — «. . . das alle die bein bü>en mägent». Biege, Ort wo ein .\eker. ein (Jewand, ein 
Tauler, 377 (65) Etc. Weg sich umbiegt; auch ein lauya der Kriim- 

2. Act., erbeben raachen, erschrecken. — munt; l' t lLirenes Feldstück. — «An dem Bitge^ 
«Die starke bibendc urteil gottes». Tauler. uf das Bige, uf den Bieg*, Feldnamen, häung, 
378 (65). 1294 u.f — «Ein Acker und ein daueben>. 

«Bibenell, pimpinella». Gersd. 89 0. — San- Offenheim. 1416. — «Iii kirchlichem Biege*. 
guisorba officinalis. iürschl. 1, 960. Odratzhcim, 1416. — «In Sult/e Biegest «in des 

BiberwartK. Brunsohw., Dist 72b. Aristo- von Scharroch Biege*. Marlenhcim, iHib. 
lochia clematitis. Kirschl. 2, 39. S. Bieverkrut. Biersupper. Biersaufcr. - «Die hicrsuppcr 

Bibung. das Erbeben. Scherz. 153. — «An-. ich darzu mein, — do einer drinckt ein tuna 
gestlich bibunge*, Tanler, 877 (65). ; allein». Brant, Xseh. 19.» Zarneke, 331, nimmt 

Biekel. Sjiitzhiikf. — Ein iiliL;idii'nder Lohns- das Wort mit Recht für liiertriiiker. nnr ist 
mann soll auf dem Hof zurücklassen «2 bickel». seine Bemerkung über Üüssig, dass «mit dem nie- 
1391. Wilgotheim. Str. Bez. Areb. — Um ein> ; derdeutschen Getränke auch der niederdevtscho 
mal die Thore Strassbargs schliessen zu kön> ; Yocal Eingang gefunden zu haben scheint» • 



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— 3» — 



Suppen, supfcii, ist ein bei Geiler. Murucr. etc. 
nicht selten vorkommender Aii^dnuk für 
sclüärfen, trinken. Auch war du Bier durch« 
aiu* nielit im EIims bo onpfewölmlieh wie 
Zarncke moiiit; man kaniiie und braachto os 
seit dem Iräb&tea Mittelalter. Godeke'« £r- 
klftraniT dnreh Biersappcnesser ist gans un- 
richtig , von (ItT Biersai>i)e wusstf man im 
Elsass nichtti ; der Zusatz : «du einer driuckt ein 
tnnn allein», hatte genügt am 65deke von 
seinem Irrthnm /n überzeugen; man Ic;inn 
M'ohl hyperbolisch von einem sagen, er trinke 
eine ganze Tonne Bier, uiclit aber er esse eine 
TaiiiiC Biersuppe. Auch folgt sclcicli liarauf: 
«ein narr innsK vil gesofTen hau*; üic suppci 
sind Säufer. 

Bieten, es einem wohl bitUn, ilm l-^m- 1m> 
wirthen. Scherz, 155. — Die Bürger iiiihmt ii 
die Gcisslor in ihre Wohnungen auf «und 
bütUnts in wol». Glos. 106. — «Koufe uns 
{^nftg zft essende, das du es uns wol bietest» 
Nie. V. Basel, 229. — «Ich wil mir gütlich tön 
und AviU mir selber wol bieten». Ibid. 266. 
— «Der mcier »oll es meiner frau (Aebiissin 
von Er>tein) wol bieten, mit wildem und 
zaiueni, fliegend und tliessend ...» Gress- 
weiler, 16 Jh. Wei«th. I, 705. Ete. Etc. — 
Kommt der Ftdli^t V(iii Oolenbein; niuli S. 
Lttkart, so mag er «einen oder zwcu bidcr- 
mannen . . . mit ime laden Aber seinen tiaoh 
in Ion hof, und sol mans den btekn als dem 
herreQ>. 1354. VVcisth. 4, 26. 

Bifaiiir, von befangen, einsehliessen, gros- 
sor< s umzäuntes Gut. ."^'(^horz, 161. Seigneurs 



et viiiages. 11. 



«Pratlium vulgariter nun- 



evpatum in dem bifange». Diebulshcim, 126M. 
- <In dem Bivanc» Bettenhofen, i;Hfi8. — 
«Ein velt, heissct der Bifanc». Klisiett, 13*^9. 
Bifi^ürtel, Tasche am Gürtel. Seherz, 160. 

— «Zrt dem Btgürid' St rassb. Hansname. 1376. 
Bihtelüte. licichtlauder. — l>er Meister 

war «unwert worden allen sinen bäOdOlUn*. 
Xic. V. Basel. Taul. Bek., 23. 

Bihter. 1. Beichtvater. Scherz, 156. — Man 
sol lUn hildern nit also vil ir zit ncmen». 
Tauler, 238 (41). Etc. — «Do nam ich den 
Thanweler eime 6i%ter>. Ralm. Merswin. 
Gotlesfr.. nO Etc. — .\ic. v. na-r!, sehr 
oft. — «Do vergap ime eiu brcdigur. der sin 
b&Hter was .... in dem ketehe». Kön. 464. 
Etc. Etc. 

2. Bekenner, coul'essor. — «loh bevilhe 
mieh ... in die stereke der marteler, in die 
wisheit der hihter*. (iebctr. 11 ^\\. riis. — 
«... der öiAter sante Galle». Coar v. L>unkr.. 
v. 304. Etc. 

Bilant, Beiland, Nebcnland. Xa'"lil>;irland. 
Scherz, 156. — « . . . iu alleu den bikmden ~ 

— Diu sinen namen erkanden». Gottfr. v. Str. 
1, " Ktc. 

Kiidener, BiUlnei*. Vorbild, Meister. Scherz, 
157. — Christum «süUent wir für uns setzen in 
spiegellicher wise also ein bildener* Taulcr. 
270 (47). — «Das w ir alle gerehtc gcworc 6i7- 
<len€r . . . nochgonde werdent>. Nie. v. Basel, 
Taul Bek., 7. — «Vier hande biidoier die er 
(Christus) uns vor het getragen*. ViUiugcr. 

— «Das ist das Exemplar, der Südntr dem 



du nachwürcken solt . . . Gott selber, alles 
das er gemacht hat nsswendig, hat er voi i^in 
, Büdner^ beisset Idea, in im selber». Geiler. 
Narr. 54 a. — cWie ein Jungfrau thnt die 

vor einem Bildner sitzt imhI luidensch Werk 
würkt, die den Büdner stcu» ansieht nnd nach 
ihm wirkt». Id. Bilg. 159 1». - «Sie (die Pfaffen) 

seind euch nit dar;,M s(cIlr zn cim Bildner inen 
nocbzofolge». aber ich (Christus) bin der Büdr 
ner dem ir sollent nochfolgen». Id., Post %, 
36b; .Selenp. 228 ": rrrd n L. 109«. 

Bildenerin, Imagination. — «Die Fantasie 
' nnd die Bädenerinne*. Tanler, 171 (Sl). 

RiMor. n^. Büer. meist im plur., Zahn- 
lleiscli, (.ratl. 3, 102. Scherz, 157. — Thun 
einem «die zcne we und sint ime die bildem 
'All, so tftt ime daz ezon wo». Bihteb . 87. 

Bildung, Bild. 1. Aciiulichkeit — «Der 
Mensch ist nach der Bildung (iottes geschaffen». 
(Jeiler. .\rb. Ii um. 184 — «O du Seel . . . die 
du gemacht bist nach der Bildung und Ge- 
leichnuss (tots». Id.. Schiff der Pen. 50« Etc. 
— «Gedechtnüs. willen und verstand, — die 
dry stück im houpte band — gh ich bilduttg. 
als man da seit. — fürwar mit der drifalti- 
kett, — in dem sind wir gotz büduug gleich». 
Mnrnpr. Bad. P, 3». 

1. Abltil'huitr. — «Ein andechtic KIii>t Ur- 
mensch hat ein solioho grosse Begird zu dem 
Passion Christi, das sie nie moeht die Büiunge 
ilt s Orucitix ansehen, sie fiel dann uff die 
Erden». Geiler, Passion, lab. — «Ein bilduny, 
< die sie mit geferdt — hat wircken lassen ulF 
das hrit, — von Eiifn abconterfet • . Murner, 
Virg M, 5". «Die bildung solh.ui maneu 
mich — an die sind im hinielrich». Id., .Nb.212. 
(Bilde r luf Grabmälern ) — «Ich bitt .lesun» 
dess Biidung da ist» (au einem Crucitix). 
Pauli 60 <». Etc. 

Bilp^oi-in. Pilp r. Scherz, 157. — T>> r Meier 
vou Uoheuburg soll machen «das kein unfnge 
geschehe von den bilge^-in, mit füre oder mit 
andere unf 'ii:' ». 14 Jh. Hanauer, f'nnstii .. 244. 

Priester «die der bilgcrin stiUint wanen». 
Kön., 624. Ktc — *Bilgerin etlewie vile 
gitiirrnf . . . /A S Jacobe». Mnrl- in. 22. — 
»Zum Jlil'/rrm». Strassb. Haustiumc 141b. — 
Ritter Bügerin von Ehcnheim 1284. Ktc. -- 
«Ein odelnian . beherbergt die Bügerin die 
da fiirgiengcn». l'auli, 2ö0. 

Bilgernilss, Pilgersehaft. — « . . . aulf das 
Mir Tiit prüo^ron ;nii weg unser walfart und 
bUgeruusz>. Adelplius, Pater nostür, B, 2^. 
' Bilieb, viiinkiseh. Sehmelier 1 , hat Peil, 
proeliuni, — *BdicUe Kibt'koil . . . zi^ zankende 
und zä kriegeude». Claus v. Blov. 
' BiKkeit. Zanksucht. - « Vientliehe BüÜKit*, 
Clans v. Blov. 

Bill»«. Kugel, franz billr Scherz, 157. — 
«Es soll nyeman an siner miilen j^cbiiwe 
ferreii hinder sich buwen, dann er mit einer 
billen hindor sich gewertlon mag, also er soll 
uff dem wt idebüum stun. und das lincke or 
in die rechte haut ncnieu, und den linckcn 
arm do enzwüscbeu usstosseu. doch das der 
. eleubogen nit über den rechten arm kume, 
I und die bäU in der hant han nnd in solHcher 



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- 40 - 



gestalt werffen». Bi»ohw«Uer. 1458. Bwiftuer, 

Constit., 332. 

Billen, bellen ; prät. bat. — Das Hundlein 
«irodAr ez eng^rein noch enbcU». Gottfr. v . Str. 
1, 98. — «Das hüudelitt ... bal gar vasto». 
Nie. V. Lanfen. ms. 

«Killriibanin, populus». Oersd. 93 h 

Biment. pigmeutam, für aroma, Wohlge- 
raeh. Sehers, 167. » ^Bimmte, aromata». 
Herrad, 186. 

Biuetsch, Spinat. Noch so im Über-Elsass. 
Kirsehl. 8. 9. — mBienetseh, Lapathnm, alias 
l'.nniex. Bicnetsch Kraut. Blitam». Dasyp. — 
«Spinachia, ßyneUch». Gersd. 94 ^. — «Bi- 
nettdt ist gar nach glich dem mangolt>. Fries. 
39 a. — Ai ckor mit «zybeln, kapszkrut oder 
bynesch». Bruiiöchw., liist. 53 b. _ Nach De- 
candolle, Geo^aphie botaniqnc, Paris 1866, 2, 
.Si6, Mürc der Spinat, spinacia olcr:ict>n erst 
im IG Jh. aus dem Orient nach Kutdjia ge- 
kommen; der ursprüngliche Name soll persisch 
sein, ispanaj, woraus die Araber isfanadsch 
gemacht. Dieffenbach. 40, hat aber bereits 
atriplex, Binesch, aus einem Vocabular aus 
dem Anfang des 15 Jh. S. auch Schroeller, 
1, 246. Wenn, wie es urahrscheinlich ist, Bi- 
netsch, Binesch nur Entstellungen (^:'^ orieii- 
taiisohen Namens sind, so moss die PÜauze 
viel fHiher naeh Bmropa gebraeht worden 
sein fils Dociindiilli' es annimmt. 

Bingelkrut. Bruusohw., Dist. öl ». Geiüd. 
98». Herevrialis perennis, Kirsehl. 9. 50. 

Bir, Biore, Birne. — An einem Banm 
hingen «die aller grösten sehöncsten btren, 
von den ioli ie gehörte sagen». Nie. v. Basel, 
211. — Anrlros Drit/ehn schenkt Gntenberg 
einen halben Ohmen Wein und «ofwie \ il 
5tmi». 1439. \'inil. typ . ilociim. 12 — <K(d;e- 
hiretf. 15 Jh. Alte (»nln.. V>. 14. — «l)i liun- 
dcrt liegelsbiren*. 1439. Vind typ., docum. 12. 
— Jedem Hnber von Snlzmatt gibt man, als 
Nachtisch, «zwo Regelsbiren. eine row, die 
ander gebroten». 15 Jh. Weisili. 4, 136. — 
Im Wintermonat hat man u. a. als Lecker- 
bissen «ein /.uckerschibe. ein Jtegelsbir». Oonr. 
V. Dankr., v. 317. — «Die Mnlesel . . . lugen 
nach dem Schatten der Bieren an di i KnU n 
. . , vnd lugen uit äff zn dem Baum von dem 
die Bieren kommen sint». Oeiler, Bilg. 126 
Selenp. 129»; IVod. u L. 140 >- Etc. — «Ein 
Vater oder ein 3Iuttor die versagend dick 
einem Kind ein Biren oder einen Apffidl». 
Id., Pred. u. L, 37=1. — «Kind, die zögen 
Biren, Aepfel ...» Id., Narr. 4B^, Etc. — 
«Einer sieht wie die guten tneren*. Brant, 
Xsch. 75; (ein Trinker sieht am Morgen l- It 
aus wie eine Birne). — «Ein Trinckgeschu r, 
die gnlden hier» genannt. Id , Bisch. Wilh. 
294. — 'Brnfen hiretu zuckerschiben, — das 
ist das brassen das wir tribcn». Murner. Nb. 
169. — «Konf ich nun ein pfcnwert biren, — 
die schonen kiinnens fiirter schiren. — die 
boscn lont sie dundeu bliben». 0. c. 20.3.> — 
«Öept'el. Bi/ren . . . «Adelphns. Flc. 141 — 
1182 war der Winter so warm, dass «man zu 
licchtmosz grosz biren sah als haselnus/..> 
Id.. Burb 53 b _ «Pira silvestria, wild Bie- 
ren», Gersd. 93 b. 



Birbunm. Birnbaum. Heute : Birebaum. — 
<Z& dem birboume». Strassb. Hausname, 1288. 

— Häufig als Feldname, 13 Jh. — Verschie- 
dene Arten: *Bettebtrboum». Wittisheim, 1.312. 
tGroiebirboum» . Plobsheim. 1420. •Eenfdbir- 
bomn». Börsch, 1289. «Ein grosser Küniffg^ 
birboum». Westhofen, 1491. •Regelshirboum* 
Westhofen, 1491. *WinUrkirbwan». Forch- 
havsen, 1998. 

Birment, Berment. Pergament, fcher/., 158. 

— «Die valschen menschen sprechent oacb 
abe die h. gesohrift nnd spreehent sJso : aeh 
kerest du dich noch an tinte und an bir- 
menteU Rulm. Merswia, m.s. — Die Jaden 
«noment birment und schrcip ein ieglioher ...» 
Kon , 500. — <1 ffi" 5 sch. umb 8 sexternen 
und 4 bletter birmentes». I4lr>. 8. Thomas- 
Fabrik. Etc. — «Ein yeglieh eoliigende mit 
eime bcsundern herment überzogen». 15 Jh. 
Alte Ordii., B. 14. — Zu einem Buch «gchörent 
z6 dem ersten zwey bretter die das buch za- 
»amen bindent. z&dem andern birmente'. TIng(» 
V. Ehcnh. — «Damit bat er den rricstei das 
er im wolt schaffen Dinten und Benni-nL zu 
sehreiben alte seine Sachen dem Bischof». 
Oeiler, Ev. mit Ussl. 89 b. Etc. 

Birmenten, von Pergament. — Von den 
drei Exemplaren des Statotenbachs der Guten* 
lente ist eines «6trineH<ni», das soll auf dem 
Hof bleiben. Cutl.-Onln., 218. 

Birgen, Birsacn, später pürschen, auf der 
Jagd ein Wild avftnenen. — «Ez gelernte dtne» 
und jagen Nie deheim man so wol». 0ottfir. 
V. Str. 1, 32. — iy Beitzen. — Geiler, Poet. 
1, 8ü». 

Bis. Wis, Big», Bigjs. Sei! ini;i-rativ von 
sein. Scherz, 159. — »Bis getruwe». Taoler, 
400 (69). Etc. — *Wi8 nit unglöbig». Ela. 
Pri il. 1, 233. — «Got, wis mir sümler trnedig». 
Ibiii. 2, 10. -- «Halt dich rein. — Jiisz geni 
allein». Gebete, lö Jli. — «/^/*- IVoI» *\Vis 
fro!» Altswcrt, .^7. 2(3. — «Hr rr ' gnädig 
mir Sünder» »ifiier, .SclutT der i^cn. 75»; 
Selenp. 99»; Posi. 2, o2». Etc. — •Biss an- 
gedenok wo du hin gast». Brant, Cato, a, 3«. 

— tBise demütig». Id., Facetus, A. 2 «, — 
*Bisz ein stum nit alzumaU, Id., Thesm. 
a, 6». £to. £to — *Bite gut geell und 
frölich man>. Mnrner, Nb. 71. — «Bw wil- 
kum mir». M.. Ilad (*, 4 — «Nun Itig, bis: 
stät». id., 4 Ketzer, J, 4 b. — «Arbeit fmmlich, 
hie wol bidcr». Id., Nb. 187. — «Fiirhin biee 
behut>anKM • Id.. Kon. v. Engl. 402. Ktc. Etc. 

— •Bisz iudeokig das . . .» Adelphus. Fic. 148 ^. 

— «B«argewamet ...» Oend. 90». — «Bfejr 
r n- irnter ilin«^». Pauli 188. — «7?r^: mein 
w e^:u ti.sei ». ,Nach(igall, Psalter« 59. — *Biss 
zufriden . . .» Zell, F. 1 K 

Bisehaft, Beispiel. Scherz. 159. — «Der 
schäme bilscluift viudeu wir an 8. Marien 
Magdalenen». Bihteb., 8. — Der eine soll von 
dem andern gute «excmpel und biteche^ 
nemen». Claus v Blov. 

Bise, Nordwind. Scherz, 180. — «Wider 
bise*. Feldname, Schweinheim, 1356. 

Bisa, Gebiss. — «Wer sins munds nit ist 
gewiss, — der kum hieher und nem ein bise 
. . . — darum bab ich hie biet bereit, — das 



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— 41 - 



man sie ia den triasel Idt*. Marner« Nb. 192. i bUwitent und das ein sollioher örimm und 



Bittern, erbittern. — «Sü 6t«eren* rdite ir Id , Post. 2, IRb. _ Sdi r 166, sagt in- 
hertze wider sü>. Tauler 402. iöO). j thümiich zu dieser letztera Steile: «forte pro 

Bittani?, Bitte. — «Nim war der siben JB»<- dMeA<«N«. at paUesoerenC». — Heute: hläfen. 
tunge». Pred. In<Tolts. — Das V. U «het in 1 Blali, fem., leinenes Tuch um über oinon 
jme beslosseu sibeu Bittungt». Oswald. Wagen zu spannen. Sohmelier 1, 826, Blähen. 

Bits, BiMen. Qrimm 2, ö8. — <Lond irden «Zwo Blähen* 1516, Inventar eines Wirts- 
barf&sc disen hitz - - unrl !>if' euch lond under- haus< ^ Stadt-Ärrh. 
drucken», so ist es auh mit euch. Murner, ] Blaphart. S. Blappart. 
4 Ko.tzor, J, 1 ^. Blarren. schauen (ef.flarr0R). - «Welcher 

Ritzeln, beij^sen auf der Znn^'e. — «Pfeffer- dahin w oh hiarrm, dem gsche als cim der 
körnliii biUlet auf der Zunge», (iciler, Emeis iu das llad der Sonnen sieht». Geiler, Ev. 
11 *; Has. im Pf. E, 2 «. — «Wie der Saur- mit Ussl. 221». — «Kr hhirrvt sie an wie ein 
bmnn zu Göppingen, so man daranss trinkt, Kalb ein nuw Thor». Id , Post. 3, 46». — <Es 
80 büzdt und zippert es ein wenig im 3Iund». j kumpt das du etwan ein Frauwcn atUtlarrest», 
Id., Selenp. 889 b. _ Sehmid, Sehwäb. Wört Id.. Brös. 2. 24 i. 
70. Bla«t 8. Blost. 

Biseleheii, OleiclraiB«. Sehera» 168. — «Es BIMstig, Wind machend. — «Mandel oder 
sei sin ein hizrühni oder ein gelloliniflee». [ ander frucht >li '■h'stig oder demptig ist». 



Bla, Bio, Blanw, Blow, blan. Sehers, 161. bonen und rAben». Fries 7Da. 

— «Grüno nnd bla>. Gottfr. v Str. 1, 21. 217. Blater, Blatter. Bieter, Blase. Scherz, 163. 

— *Blo sydeu d&oh.» 141S, — «10 4 umbo | t. Harnblase, vesioa. — «^totere, vesica». 
aide and m und bh ffun». 1488. S. Themas- 1 Herrad. 188. — «Drei oder vier Brbsen in 

Fabrik. — *Saffirhlo . . . Lasurbio . .» Alt- einer Blatter magen roeif Qerümpel dan wan 
»wert, 29, 44. — «Die role und die varH e». sie vol Erbsen war». Geiler. Narr. lUb. — 
Tanler, 8(1). — «Der dirte bl&mc der ist blo» «Semlieh nerriseh Herren die gleich ioh den 
(Sonnenwirbel). Villitigcr. — «Es püt im crlieh Kindcn mit einer Satnchlatem, die selbijr 
ob es bla oder rot ist». Geiler, 3 Marien, ö blesst em Kaab ein wenig uff, der ander noch 

— «fila Enten». Id., Siindcn der M. 89«. bass, der drit nocli bass, also lanf bis sie 

— *Blauu} Enten» id. Narr. 46b; Bros, gnng aufgeblasen ist, dann so werfen sie 
1, 9.T b — «Der edle Waict- Jacinctc himelscher einander mit. zu dem letzten so siossci einer 
zjrden». Id . Pred. u. L. 52». — «Ein blow ein Nadel darin, so feit sie dan darnider*. 
stinckend 3Iul». Id., Post. 1,29» — *Bla Ibid. 125 n. - «Das Ilert/, ist wie ein uffge- 
und rot, auch grien und gel». Murncr, Nb. 38. bloseac if/afcr die da schwiiiit ufl eim Wasser». 

— «Von blawen enten predigen» Ibid. 105; Ibid 80b. _ «Vesica, ein Blase oder Blater». 
Schelm. a,4 b. — «Das ist umwanden mit siden Gcmma. Ebenso Dasypodius und Göll. — «Ich 
Wo, — und bcdöt: narr hie, narr do». Murner, hab die blater, lieber hcrr, — die vier masz 
Nb. 35. - l»o sahen wir vil berg gar blo». wins und etwas mer — fasset . . .» 3Iurner, 
Murner, Virg. J. 4 b. — «Sie verkodffens ofTt Nb. 264. — « . ■ . den harn ausztreiben durch 
mit Itbmwer hnt», werden blan geschlagen die bUster: Fries, 85 b. _ «Ein blos oder ein 
Id.. Heuchm. i, 2 a Ete «fff irroncin hhticr, wie du das nennest, von Olm Stier 
tttch bU Hecken, oder uff Uavoem tach grön . oder ochsen*. Qersd. 70 ». 

Heeken». Bransehw., Medie. 168 ». — J9ltt Mol, | 8. Blase anf der Haot, Sehwiele. vom Ar- 
blauem Mal, heute bei un^ BlauimM. durch ge- beitcn, vom Stich ein. s Insekts, — «Wenn 
rönnen Biot blau gewordene Steilen der Haut. ; ein lausz einen bcisset, so würt ein bloter 

— «So einer geschlagen ist under das ange- • da». Geiler, Dreieek. Spiegel. Aa, 4 b. — 
sieht, das er hloe mal gewint . . .» Brunschw., «Wenn sie nummen ein Für schüren uml einen 
Chir. 92 ft. - tEs seind crtault meine . Hafen in Ofen setzen, so thunt sie Ucndschu 
mü* (Pt<. <i ' . cicatrices) Nachtigall, Psalter an die Hend, das in die Gabel nit Btotem 
94. — «Die Wund, das bla mal». Ibid. 96. mach». Id., Bilg 106 n. — Die Bauern, 

Blägen. Bleyen. BleyRen, blähen. 1. Im «die do dapferlich arbeiten, die hont ir Hend 
physischen Sinn — «Die Frucht ist bitter ...,{ vtd Knorren, Blottem nnd Sehwielen». Ibid. 
bl^ den Bucb uff». Geiler. Arb. hum. 34" 106 b. 

2. Stolz, uiacheu. — «Die Kunst bauwt den 3. Geachwür. — Ein Aussätziger «mit 
3Tenschen nit, aber sie bieget in». Geiler, j Wfl*erH». Tauler, 140 (26). ~ Sind die Tu- 
Selenp. 49». — «Der ander bkggt sich do- gcnden natürliche «so machent sn ^^eistiicho 
rnmb, das er in grossem Gewalt ist». Id., blotern». Ibid. 83(17) — « . . . dazdu vur dime 
Post. 1.3it*i. _ «D,., Feind halt etwan einem hertzen berindest eine grosse geswoilene 
Menschen für Ougen Gnaden und Gaben, so , blotere . . .» Nie. v. Basel, 317. — Die 6e Plage 
er in im hat, auf das er sieh davon in Hof- 1 war «das die tüte vol eysze und blättern 
fort bläge». Id., Höllisch Löav, E, 3 b. wurdcnt». Kön., 26.3. — «Ein unwirscher zer- 

3. Erzürnen. — «Zu dem andern ist da Ge- ! blegeter BloUrkop/». Claus v. Blov, — Wie 
sehwniflt des GemSts, sieh ftfeyen, wenn dn ' eine Blase anfgebläht : populäre Bezeiohnnng 
gedenckst wie du dith rechen wür>t». (leiler, eines mürrischen Menschen. — «Lazarus der 
Brös. 1, f>2 b. — «Die Stück allesamcn hatten | lag zu der Thür des Hieben, und was vol 
sie also gestapft und gebissen, das sie sieh Eissen nnd MoUem\ er hat nit nummen ein 





KtUm. Merswiu, Felsen, 14. 




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~ 48 — 



Blotler, Kuudcr aller sin Leib \\ Ht» vul Eissen, 
TOl Geschwer and BloUren* Geiler, Fost. 
3, 40^ — «Pustula, ein BMter*. Gersd. 88«. 

— «Die Bloter (des Aaihraxj i&t vast bösz». 
Ibid. 63 — I>ie Aussätzigen «habent auch 
vil Fhttern und eyssen». Ibid. 74». — «Die 
pestUent zischen Blattern (oder) die swart/en 
Blattern, oder im Elsa^s sant Bärbeln Blatcr*. 
Bninftchwig^, Pest. 30 a. — «Carbonculu«, iu 
tfitsoher Zungen ein scliwam Natter». Ibid. 
29 ■K «Waii oiiicin uin lausz beiszt. so würi 
ein BkUter da>. Pauli 74. — «Weiss gilgeu- 
Wasser . . . heilet alle BktUrUn des mnndes» 
Bninschw , Dist, 127 ft. — «Pustula, ein Blater 
oder Ge«chwere>. Gemiua. 

4. Morbus gaUiens. — cDise Plai^n der- 
Blattern hont nnii arht oder min Jnr mit uns 
gewertf und wirt noch lan^^r kein End mit 
haben, das die Menschen ^ar vol Blattern 
wcrdcnt an dem Miind, und an der Milcht 
(Geniüch), au den Armen und an Beinen, au 
dem Uals und duroh den gantzen Leip ; und 
wie wol sie mer gewesen seint. noch s(» j^o- 
denckt es nie keinem Mann uud mau litidct 
es nienen in den Cronicken ; und Iahen die- 
selben Blutern zu dem ersten an se -werden 
in dem Rachen und in dem Mnnd und an 
dem Gemocht der Menschen, und sie seint 
verfarlichen und bringen grossen Schaden» 
QeUer. Sünden des M. 2*, 1606 gepredigt. — 
«Ein jeder sol liden getultiglich, was im Gott 
KUfügC, es äein Biotern oder Pestilenz», id.. 
Post. f,85 b; 3,78 *; BrS». 1,7 «. — «Daswasser 
zeigt mir »«ichrrlii li — das du zun bUilrin 
geschickt biüt». 3Iurucr, Nb. 264. — isic «kou- 
ftent darumb IhUertaJb .... — das sie von 
blättern -^ind verdorben». Murncr. Geuclim. i. 
2 l>. — «I»ie blättern )iAX\i gestrafifet vil». Ibid. 
H. 2)>. — «Die bkMem er (Hiob) ouoh fiber* 
K-ain». Ibid. \. 4». «Die Frantzosen oder 
blattan*. Murner, <iii>ac. 399. Etc. 

Blatereeht, voll Geschwüren. — «Der bia- 
ter echte Ln/arn«». Wini]di.. Chrys. 3*. 

Blatiiiei, kleiner Füch, der gesaIz<Mi und 
in Tonnen verpackt, nach Stru-ssburi; kimi. — 
15 dh. Alte Urdn., B., 13. — Kaufhans-Ürdn. 

— «Veiler, .Bünden des M 22». — Göll 374: 
«Fasser, Flateissle*. - Frank 2, 20 »»: tdu hast ' 
^UtUi^n gesscn, die Hand kleben dir». 

Blatt, Blatte. 1. 8chössei. franz. plat — 
«Zinnen blatten». 1446. — «Ein /innen bfutt». 
1499. — «Wann die. Keller in das Fleisch uff 
den Tisch bringt, und sie es gleich recht in ' 
die Blat hat g. I i: . tiril,-!-, ?> Mm icn 3 Bros. 
^2 Etc. — >Mau mubz das üäslin über 
Tisch in galdinen Blatten tragen». Id., Has 
in Pf. e, () - 'I.'^ir sie (die S|)eisi ) nit wider 
iu die btult*. Braut. Thesra. b^ 1 ». — «... nini 
eben war — bis/, der herr von der platten 
var». 0. c. a, 6 (bis der Herr sich bedient 
hiU . ~- «Wer von eim mundt fol ge^sen hat, 

— und legt <len wider in die biatt . , .» Braut, 
Xsth. 110. — «Die Srhauwesscn worend mit 
limwasser gemacht und schlotterten in der 
blatten». Id.. Bisch. Wilh. 291. - «Man 
legt in für recht wie den blinden. — als ob 
bie nit mer e&äon künden, — uud wüsten nit 
die Mat zu linden». Mnrner, Geuchm. K, 4 *. 



— «Es Soll begereu bie dem win — das houpt 
.Tohanniä in ein Uatt*. Ibid. A. 2*. — £r 
«zuckt ein hlaiten an der wend — und warffs 
dem bruder zu iieliend». Murucr, 4 Ketzer, G, 
8 *>. — «Herodias begert das ir in einer platen 
oder Schüssel das haubt Johannis fürbracbt 
würd». Wimph.. Chrys. 7 *». — «Er nam als- 
bald schnell usz allen den fürgesetzten schiissel n 
und blatten ein theil der speisen». Adelphos, 
Rhodis, F, 5 — In einem uoster bringt «iiier 
«zwo hhütt'u übereinander gestürtzt, and wan 
man sie uffhcbt, so iigen drü oder fier karten« 
spil damnder». Pauli 168. — Die Kfiehen- 
schiifte «stond vol blatten* Hedio, Zehnderi, 
C, 2 a. - ÖoU, 400: «Patina, Blatt, breite 
Sehttssel». 

2 Platte. — «Ein steinen blatte, lit nf dem 
loche au der profeyen». 1415. S. Thomas- 
Fabrik 

:\. nentr, foliuni; speziell Zielscheibe — 
«. . . . Wie die Schützen anglich seind. die vor 
eim Bein sitzent und anin ZU schiessent: 
einer srhü'^set etwenn ein gantzen Schritt 
uiidi-r da.-^ Bi<iH, der ander schüsset ciuer 
lialbeii Ellen lang ob Am Blatt*, Geiler, Post. 
2, 38 

4 Tonsur. - »Blatte. Corona» H- rrad, 197. 

— «Min kappe, noch min blatte, noch mio 
kloster . . . das machet alles nüt heiliir» 
Tauler, 377 (6&). — «Die platten süllent trage» 
synewel Hatten*. Glos., 16 ; Kon.. 511 — «JD«r 
Tenfe! . zolt jm die Haut und das Hör ab. 
und uiHchi jni ein rote Plat» Geiler, Sünden 
ie> M. 40*. — Die Priester haben auf ihrem 
Kopf — «ein kugeleht blat». Brant. Moretus, s, 
3 b. _ »Die priesterlich krön oder platte». 
Id, Bisch, Wilh 2ä6. — Die Priesi.i 
«tragen oft' dem houpt ein blatt». Murucr. 
Bad. P. 6«. — «Ich Iftg. bi gott, wie ich im 
(lieg, d;ts ich dem platten die blatt zer- 
schlieg». Id., Nb. 278. — «So bald man 
Priester wiirt. und die blat uff den kopff kumc 

. . .• Pauli löü «Der pfalTen Blatten»- 

Butzer, Neuer. E. 2 — «Gro.ssc oder kleine 
Blatten* der Geistlichen. Warm, Trost. 81 b. 
- «Sie berupfften der atzein den kopff Und 
machten ir ein blatten». Pauli 19. 

Blattemrxt, im Sinn von Quacksalber. — 
«Ir blittcrar'el kumnient ourli ' welcher 
tüfel, welcher guuch — hat üch gelernct alMO 
schmieren — und so manches mensch ver- 
ficren ?» Murner. Nb 26. 

BläUeer, plur., nach dem Eiteni einer Wunde 
entstandene Krusten. — Ein Bettler atrt seinen 
Kindern *bl>itzcr^ biilen» (ein) Brant. N-ch. 
^2. — 2[anicke, 402, fälschlich: Fleck, Lappen, 
liüdeke: btetz, wunde; es ist aber nicht die 
Wundr M Iber, und das Wort ist bei uns nur 
im plur. iiblicli 

Bleeko. rnmex crispus. - «An dem Bleche». 
Feldname, Zohnacker, 1303. 

Blecken Ben. 1. 207 Grimm 2, 86. 1. 
act.. sehn lassen. — Es ist zu bedauern 
dass lii.' \iien keine Schwänze haben, — cdas 
sie ir sciiani d irli etwan dektcn, — den ara 
nit also tnrher bleckten». 31urncr, Kb. 53. — 
Ein Pferd «mit geler löwenfaaut bedeckt, _ 



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- 43 — 

das gulia klawen fürher bledU». Id., Yirg. bUuetUcreii>. Td, Narr. 6öa. — «Das küauen 
c, 2 *. Ete. ' sie wol ausplesiren». Horner, Sofaelmenx. e. 

2. neotr., sichtbar sein. — Das Vogelgarn 12"».— Tilasenteren, Tikaenieren, franz. lihison- 
miisx mau «mit htro bedecken, — und nit , ner. ein Wappcu malen. Beuecke, I, 201. 
öllieh lasMn NeefeM*. Htinier, Nb. 64. — «Er i Da das Wappen «ines Mannes Kenneeiehen 

ist mit bäumen wol bedeckt — und schatten, Avar. ward bhisenioreii vom Volk für konn- 
da£ er nieuderi bleckt». Id., Virg. R, 4^; Klc. zeicbneu gebraacht. Dabei vermutUe ich dasfi. 

Biegen. Blejen, blähen; heute blUjen. S. da, wo man den frauz^ösischen UrspraniT »iehi 
Hägen, Die Bülnicn *bleyen». MurnPr, Gayac kannte, man auf den ncdankcn ETcknmmpn 
491. — «T)o eini mensch der buch ff*bkfft i*i , war, der Ausdruck häng© mit blauen zusammen. 
. . .» P.runhchw.. Disi. 26», i So erklärt sieh dessen Verwendung bei Geiler 

Uleiiilich. Bliblich, bleibend, daui rliafr. — und Murnrr. In älinlichcm Sinn wird das 
<• . . da du bist wesenlirh und bleibUdi». engl, lu bla^un gebraucht. 
Geiler. £v. mit Ussl. 18 <>. — «Sie sahen sie Blesslin, weisser Flecken an der Stirn der 
nit in bleiblicher Weisz». Ibid. 47«. Ktc. — Kühe, Pferde, etc. — «Als ila einer ein Ku 
«Die Schätz die ir üch machen . . . im Himmel, sieht, die forneu au dur Stauen ein Bks&Un 
die seind bliblich». Geiler, Post. 3, 79 a. Etc. hut>. Geiler. Sünden des M. 25 ». — «... So 

— «Darumb ist nützt andötlich nier — und i solt er im ein Zeichen, ein Bhsslin an der 
frKMirA b{ nns dann die ler>. Brant, Nsch. 10. ' Stirnen lassen werden». Id., Bros. 2, 81>. 

— «Gedcnrken soll man wol doby — das hie Blentijc (von Ulast. das Blasen), aufgeblasen, 
kein Mi^jtc^ wesen sy>. Ibid. 45. — Aeneas bochmüthig. — «JtiLteUclielUtealsÄjeMtjirsint...» 
bat Apollo ibm zu geben cein MMfefidk« ort Nie. v. Strassb., 998. 

ufT V ! , lieni -.'rund». 3Iurner, Vir-r. r;. R Bletscli. — «Wer hinnanfurder einen ^^ri.sv/ic 

Blejuu^. Blähung. — «Uasel oder ander . oder turkoufif dut», wird für 2 Jahre verbannt 
mnsz die habent ein bUyung oder eigenicbaft vnd eablt 10 pf. 1322. Urlc. 4. 9, 186. — 
die so dempfig i.st» Tirun^chw., Chir. 42 «Wann sie Mei.ster seint, so jrcltent >ie ir 

Blemperii, thöricht schwatzen. — «Wenn Arbeit ufl Borg hinweg, und gibt man inen 
ich schon ein ding nit weisz, — so hkmfer kein bar Oelt. so nemniMi sie nneh nlf Bor^ 
ich dimiit herfiir». MnriH r, Nb. 1 1. — »Du Wem- von andern uft' Bfetsch, und wann das /eil 
p(rU vil von dem glauben». Id., Kon. v. Engl. (Ziel) kumpt, »o liuhent sie es nit zu bezaleu». 
980. ,Oeiler, Narr. 104 '> — 8. die Stelle aus dem 

Klenken. unnütz hin und her laufen Scherz, ^!r^ls^:bnrgor Keclifsbm Ii. bei Scherz 165, wo- 
Itii. — Die rheinischen Städte ärgerten sich raus liervorgcht dasb Bletsch ein trügerischer 
«lies costens und des bknimidei wider und Verkauf war. Auf Bletsch kaufen, unbedacht 
lür». Kiin . 496. kaufen, Grimm, 2, lOi». Kommt wtdil von 

Blenkleelit, bunt. — «Als menig als der bletschen, weil man uuvurbieliiij; hiumibicUtht. 
Leopard siu bleniUetht Farl i miige gelosscn — Dürfte man nicht vielleicht an das engl. 
... Alle» ir Lebon ist ein bleuklecht gomisobt pledge, Pfand, denken? Auf Bletsch kaufen, 
atzleebt Leben, denn gut, und denn wider statt Geld ein Pfand geben? 
1 Geiler, Bilg 41 ». BJetschcn. plump niederfallen. Scherz, 165. 

Bierren, brällen. — «Das ich nit «tünd in — Sie •btetachent zftmole hemider in den 
dem Chor «n Merrm und zu hiilen wie ein grünt.» Tanler. 274 (47). — «Wer einsmot» 
ander Ku». G( iler, Brö> I, 18 f>. — «Das -eheliugen darin bletscht*. Ceil. r. F.ilir lö':' ; 
Oe&ckrei des Kalbet» und hlenen . . .» Id . %^ . — «Wenn du das Brett hinweg züchst, 
Pater noster, D. 6 1>. — «Die Oeis bterret ' so Metst er einsmais herab». Id.. firös, 9. 96 b. 
Uns an allen Orten an>. M. .\rb huiu. " «S'ie hhfsclifn darein u. iiberstürtzcn». M.. 
~ «Einer schritt, juchtzct, bröUt und blörrt^^ 7 Schwerter, G, a K — «Stracks blcUt er und 
— als ob er jetsend wörd ermorc». Brant, stnrtist er hinein, Ibid., Q, 4* 
^^'li. 1)1. - •Ziichtiix sin^eri hiiit ilarzii, — Rletsohkniif. — «Mancher ein hlct-svhJcoitß' 
»it also bierrcn wie ein kü». 31urner, Mb. 79 machen kan, - do er nit viel gewuiiiti au». 
"7 Eän schlechter Pfaffe. «80 weiszt er je sn Brant, Nsch. 51. — «lob will vom übernntz 
fingen nit, — und fc/err^ ntin wie ein e';el tftt». nit scliriben — den man mit zinss und ^xlMl 
Ibid. 162. — «Gleich al.s ein Uclis thut dut triben — mit lilien, bUUadtkouf und mit 
■chreien i.. und jator«!...» Murner, Virg. E, borgen». Ibid. 89. Etc. 

l"' — Cacus tblerret nngewonlich». Ibiil. b. Bletten. schwatzen. — «Was man weniir 
— «Wir wollen dasstdbig singen, biuncu, Meuschen sagen sol. das rieht nii uu dem 
-• <itiil das miurmeln nit mc hören». Murner, Merkt nss: aber ein Narr nimpt der Ding nit 
l^Qth. A'arr 37. - «Ktlich biisz vich wür<l war, er hletteU an allen Orten uss». Geiler, 
«chreyen und bierrcn*. Adelphn». Pater Noster, Narr 55 ■ . 

V 3 b «Da foreiit d. r mtrl. die Kft wiirde Bletz. 1. Pieck, kleines Grundstück. Scherz, 
bierrcn». Pauli. 67. — «Heulen und blerren in 166. — Strassburg kauft ein kleines Grund» 
flftn tempeln». Butzer, Neuer. N, 3 b, - - Schmid, stück: «daz vorgenante bletz sol iemerme un- 
Schwab. \\'»r[. 75. scrre stette sin». 1297. — «Ein bleu reben». 

Blessenieren. — «Daramb soU du in nit , Si|g;oIsheim, 1320. — «Das KiniDartbletß*^ dem 
uederlieh utMeuenieren^ sunder seit es im ' Kirohwart angewiesen. Baldenhelm, 1969. — 
»Hein sagen hLinilichen». Geiler, Post, 2,60». «Uf die vier bletzen*. Feldname, EpHg. 1432. 

«Man weiss wol wie die Gesellen Haus — «Uf das wüste bleUeitn». id. Genweiler, 
^Uten, dsromb darf man sie nit weiter um- . 1315. 



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9. Wund« Stelle. — «Welcher mensohilelwii 

«n den beinen hat», Brunscliw., Medic. 187 

— «B^e rudea and . . . bUtzer». Id., Dist. 58 K 

— cWan einen ein floli beisset, so wfirt ein 

Tot hletslin da>. Panli 74. 

8. Kleines Stück Tuch oder Leder. — «JbLei- 
ner setist ein nnwen Bietzen an ein alten Beek». 
Geiler, Post. 3, 105 b, Rilj:. 184 b. 

Bietzen, Flicken. 8cherz, 166. - König 
Rndolpli war demfithigr, «dovon hleUf^ er in 
cirirn hcrvart sin wambcschc». Closener, 57. 

— «6 ^ die glasefenütcr zt bletien». 1413. — 
«Die refentorstnbe zu hleizen*. 1416. — «Ka- 
tern TM bleuende*. S. Thomas-Fabrik. Etc. — 

— €Die Schuh Hetzen.* Geiler, Emeis 79»; 
Bilg. 184 b. — «Ich bin krank, . . die Artet 
haben tcplich an mir za bleUen». Id., Bilg. 
73». — Ein Concilium soll die Kirche «bau- 
wcn, bessern, hletien, ob otwos daran ge- 
brochen wer. durch reformieren». Id, Emeis 
20 b. Etc. — Ulenspiegel «&fat«efe helmstettisehe 
schuh >. Murner. Ul. 7. — «I'oi nioister muszt 
da« dach wider Ion pletgen» Ibid. b^. • . . Zwo 
eilen dnohs, er soft den rock mit bktsm». 
Panli, 261. 

Bletzer, essbare Theile der Eingeweide. 
SekerK. 166. — *Kliehinhletter nnd Knttel- 

wnrsf* IViuli 1^4. 

Bletzerecht, vertlickt. — «Der Mantel ist 
etüekelecht, zertrent und bletsereeht». Oeiler, 
Bilg. 4f) «. — «Din Hertz ist der w iist sehmat- 
zig bletzerecht ManteU. Ibid. 184 'j. 

Bletzllo, kleiner Fleck. Stückit in - «Sich 
die Bossen an, wie sie geteilt sein wie ein 
Schachbret. wie von kleinen BletzUn sie za- 
sammengestiicket seint. . . Das kumpt uss 
Wclsokiand und Frankriok». Oeileri Narr. 
28 1>. 

Bli, gen. Blige«. Blei. — «Was von leben- 
den dingen darin (in das todte 3{ecr) kämet, 
das warfet das selbe roer anstette hcrus und 
■wer es joch in 6/y vermakt». KÖn., 249. — 
«4 ^ das U» z& wegende. ...» «4 Zentner 
bligea pro 10 et >/9 flor.» 1419. S. Tkomas- 
FiibriU ~ «Das Blihus*. 1382, «der Hof zu 
dem Blige». 1372. Strassb. Hausname. 

BUblicheit. DanerkafUgfceit. — fDieSehKte 
uff disem Erdtrich hond ktin Bliblicheit». 
Oeüer, Post. 3, 79». — «Ewige Seligkeit die 
wir d5rt werden haben, erheischt MUAidkeU 
die (1(1 n; V rniilschlet ist». Ibid. 2.29 

Blie, Bhckze, Blix, plötzlich ausbrechendes 
Licht. Funke. Blitz. Scherz. 166. — *BHc, 
fulgur». ITerrad, 178. — «Ein lieht erschein 
als ein bickee». Glos., III — Es geschieht, 
dass «der blixae keinen schaden döt, er schre- 
eket nuwpn rüp mPTjscheii». ITciiir. v. Off^Mtb 

— «So blickend iuic liu iu Uie blicke von den 
gftten Übungen». Tauler. 297(61). — «Es wer- 
dcnt vil heller blickelin darns gonde. . . > 
Wem «dirre blickelin oder dirre gancistcrlin 
nuwont ein cinigcstcs ingeblicket. . .» Nie. v. 
BaseL ms. — ^ «Schnell als der Blix felstu 
herab. Was ist sehneller n. zwitzerister den der 
Blix'^' n.iloi. '■> Marien, 61 — «Wen der 
dundcr biix zerschlicg, — alle hefen, kanten, 
krieg !> Unrner« Xb. 66. — «Der Nix, der 
hagä nnd der sehne». Id., Schelm, a, 8 a. — 



«Als wie der ÜHx nnd oneh der wind — so 

schnell und geh mit schiessen sind». Id., 
Virg. 0. 6 b. Etc. — Einmal hat Uurner: Blitz: 
«kein blitz, kein hagel ...» Qenehm. h, 1 a. 

Blicken. Licht ausstrahlen, leurlitm — 
«Und mag danne die sunne wol blickende und 
gtentzende . . . werden». Nie. v. Basel, ms. 
Etc. — «Die blickenden, schönen, minnenkUelieii 
bildelin» Ruim. Merswin, 9 Felben, 16. 

Blickschos, Lichtstrahl. Blitzstrahl. Scherz, 
166. — «Ein gar lunterer lühtender hligsehoi 
US dem himelo für». Nie. v. Basel. 335. — 
«Ein lieht var hhckeudes scltott». Ibid. 237. 

Bliclieh, Icuchtcml Benecke 1. 207. — 
«Dcnne biitket fj^ot so dicke blicUchen in den 
gmnt ... In dein blicUdlie» ütkomende goU 
tes . .. Tauler. 268 (46). 

Blide 1. Wurfmaschine. — «Do mähten 
sich die kriechen uf mit blyden, katzen ...» 
KÖn., 290. — «Als man mit Mjfden daselbst . . 
sohoBz. . » ftingmann. Cftsar 71 ». — «Reisz- 
arnihrust, srlilin-^en, plyden und ander intru- 
ment*. Ibid 3» — Die Türken habea «mit 
m9rsem plei/dm nnd anderen wereken gie- 
worffen» Adelphus. Türk . Q, 3». 

2. Feldname. — «Ztl der biiden». Gress- 
weiier, 13 Jh. — «Die BHäe», Wald you 
KntTli ini bis Altorf, 1298 

Bliek, Wcissüsch. — «Ein Fischer, denelb 
zerzerrt dorumb nit den Herren . . ^ so et- 
wenn Blicken oder Stichling dorin bliben 
hangen, und er sunst uiit anders fohet». 
Geiler, Post. 3, 70». 

Bli<rin, von Blei, bleiern. Scherz, 167. — 
«. . . als» ein bliginer berc». (iottfr. v. Str. 1, 
244. — «Daz blygin dach . . . uf dem münster». 
Köii , 725. — «Das hltjgin ingcsigo! ;in »Ion röme- 
scheii bullen». Ib., 086. — «... luii einer 
bliffinen pallen des bobestes». Nie. v. Basel, 
28i. 

Bliklotz, Flintenkugel. — «Wellich person 
hat 100 w \\ert >,mUs oder dariibor . , ., die sol 
haben ein hantbüchs ... und darzft 2 ff. 
bnifers und drissig blyklöUe». 1479. Goldsehm. 

zunft. 60. 

Blintlich, wie ein Blinder. — Es gibt Baths- 
herren «die doch des reckten nit verston, — 
und blintlitk an den wenden gon». Brant» 

Nsoh. 5. 

Blfntven, sohleeht sehn. -~ Wir «leben 

blintzetid in der Nacht». Brant, Nsoh 103. 

Blinzlingen. Blintzlingen. blindlings. — 
«r>u gebest unscrm Hergott nit ein Lichtlin, 
solt er blintzlingen daston». Geiler, Sünden 
des >1. 47 h. — cKanstu hlinizlingen von dem 
bauni an bisz zn einem andern bäum gen.. .» 
Pauli. 207. 

Blitz, auch im Sinn von Zucken in deu 
Gliedern, Krampf, TTnruhc — «Ich mag nit 
bliben sitzen, ich hab die Blitz», Geiler. 
Gcistl. Spinn. N. 5 b. — «Wann die Weiber 
also den Blitz haben, so wer gut das der 
Mann der Frawen wenig bass afliugte». Id., 
Narr. 188 b. 

Blitzelin, für Blickolin? Schnell vorüber- 
gehender kleiner Lichtstrahl ? So viel wie nichts ? 
— Der Dienst «mich de dnnket n&t eines 
kleines lUtviia» wert». Nie. t. Basel, 145. 



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— 45 — 



Blitxen. 1. Aossclilftgcn. — «Ein jong Pferd, 
wenn man dasselb zn den ersten eineiMumt, 

so blitzt es und ist Angst untl Xot». neiler, 
3 Marien, 19 «. Etc. — Fig. «Darumb ao UUsm 
sieabo Midcr Gott nndseintongedoldig». Ibid. 
19 » — cWenn man uns strafen will, so blitzen 
wir binden und vorneu». Geiler. £v. luii 
Ussl. 92»; Sündendes H. 16«. 

2. Hin und her laufen. — »Also ist es uinb 
die Kellerill iu dem Uaos, jetz iat sie obnen, 
dann da niden, und blitzet stets von einem 
Ort an das anJer». Geiler, Emois 8 — Wer 
die Gaukler «hiesz mit arbeit uider&iucu — 

— und nit im land so umher blitzen, — der 
tet doek gott ein dienst daran>. Mumer, ^b. 
177. — «Wenn sie ruwet, so mustn blitzen». 
Id., Miile. A. (J b. _ ,r,ie Keszbettler , . . die 

— alleuthalbeu laoffeu, blütt» . . .» Id., Luth. 
Narr. S9. 

3 Sich verneigen, springen. — «Vor dorn 
Herrn neigt eioh der Capion tief und bUtsxt 
hinden und vornen». Geiler, Ev. mit Ussl 
fj9a, Post. 3, 80 -1. - Ein Buhler «rausr 
gumpeu und ooch bltteen, — on all vernunfft 
mit wenig wiesen». Humer, Nb. 827. «Er 
mnsz ir gTimpen , louffen . blitzen». Id.. 
Oeuclun. m, i <v — Eine Frau hängt Schmuck 
an ihren Bals, — «darüber dann kein los 
ktn Hitgen: Id., Nb. 113. 

4. Im eigentlichen Sinn, selten ; meist ist (tb 
bÜzen. «Sein federn und sein helme glitzen, 

— nli Wetter von dem himel 6/*(mii». Mumer, 
Virg. f, 7 a. 

Blitzlich, blitzschnell, pldtziieh. Grimm. 2, 
134. — «Wenn niemans die suw kouffen 

— so gendt sie (die Wirthe) blitzlich woUeil 
(lan>. — sovirl Wfiii, da.^s man betrunken 
wird. Mnruer, Schelm, h, 3«. 

Blix S. Blie. 

Hlixen, blitzen — «Es reg, es doiuler, bUx 
domit». Murner, Bad. l\ 5 — «Mit hagieu, 
Nfibm and des gleich». Id., Virg. K, 8». — 
«Der himol blixen anetieng» ibid. L, I b. St«w 

— «Zusummersyt so es blixet und dundert . 
BniBsehw. Pest. IIb. — «Donnern nnd frfnMn». 
Botzer, Weiss, c. 3«. — Der Bann ist nur 
ein «gewuUfcwr.dassyfulmina, bltxeii, nennen». 
Wnrm, Balaam, o, 4b. — «JNtM, donner und 
schrecke wer da will, Rottes worft mnas be- 
steen*. Brunf, Anstoss, U». 

Bio. S. Bla. 

Bloch, Block, so viel wie .'^tock, cippuB. — 
Einen Ucbclthäter soll man «legen in isere 
heilzin oder i/dcAcr». Gedepolnheim, 14 Jh. 
Weisth. 1, 707. 

Blochen, in den Block legen. — Wer Bürgen 
Stelleu kann, den sull man «uit diirnen oder 
Men für frefei». HaUgaa, 14d0. Weisth. 6, 

m. 

Hloch.schnb. Holcschtth. — «Zorn JBIodh- 
«cAmä». Strassb. Hausname, 1357. 

Blöd, BIftd, schwach. — «Mine kranke 
Wöd/- nature». Nie. v. Basel. 218. Etc. — «Er 
wt einen blätten Kopff». Geiler. Sünden des 
B, 8«. — «Wen ein Mensch blöd Augen hat 
als ein Ül oder als ein Fiedermus ...» Id., 
ürös. 2, 18 b. — i>er Tenfel hält einem vor 
*«M «r »I tU af»(l nnd kranok sey». Id , 



HölL Leu, f, 8*. Etc. Etc. — «Der ist nit 
gsont, snnder gants Möd». Brant, Nseh. 41. 

— «Unser klein, swaoh, blödes loben». Id., 
Kusenkr. i>. Ged. 17. — «Das hat verberbt 
das blöd geschlecbt» (das weibliche, närol. den 
Männern zu viel getränt sn haben). Manier,, 
Gcuchm. n. 4 

Blöde, Blüdikeit, Schwachheit. — «Unser» 
Krancklieii und Blödikett wider des Feindes 
SciialckliLii*. Geiler, Holl. Leu, f , 6 b. — «Die 
Gnad ist ein UUff mensehlicher Blödikeit»^ 
Id., Christi. Kün. aa, 4 ». — Die Weiber 
• ^'ui* offt durch blödikeit — roe thun, dann 
durch ir lisiigkeit>. Brant, Xsch. 8b. — «O 
sj^iegelguttlicherweisalieit, — erleucht mensch» 
hcher blödtgkeit — ir heriz ...» Id., 
Liiyeusp lö4 — Eine faule Ma^'d sagt; 
«laüz mich doch nun ein wenig nicken. — 
darnach wil iehminarbeitsohid^en, -> meneeh- 
liehe blöde das erheischt, — so ich doch bin 
ouch blQt und fleisch». Murner, Nb. 191. — 
•Ein kiselstein mnsa für nsztragen, — wan 
er zu hertlich würt geschlagen, — ich Mril 
geschweigen menschlich blöt^ — so man zn 
vil sie triben het > Id.. Lath. Narr, 7. — 
" . . . die vider L' fT und sin gesets ' hund- 
iciit üflt Ubz liMigkeit». Id , Nb. 270. — 
«So ich nun bin der sach bericht, — das solehea 
nsz boszhcit nit geschieht, — allein nsa 
menschas blödikeU». Id., Bad, H, 6 

Blodera, Plttdern, plaudern, schwatzen, 
blateiare (Ducange, 1, 7UÜi. •Blatera est sonus 
ranarum». Gcmma. — «Und also ward bu- 
schlüssen das sie ire Jünger weiten dar 
schicken, bnd keinen von den Rüthen, uff das 
er dester ee solt verschellen uud eins Wegs 
heruss blödem». Geiler, Post. 3, 1U4 ".— «... 
also das es meines bloderens ... nit bedürfft 
hette». Zell, a, 2 *. — «Die prcdicanten zu 
Zeiten selb« nit wissen was sie pluderen». 
id., O, Hb. — «... Was man so frävelich 
darvon pludert: Ib. M, 8 b. — Die OeistUohen 
«on allen goist und verstand pludem und 
mnrmelu» die Psalmen. Bauer. Weiss, h, 8 K 

Blöderer. Sehwfttser. — «Ich will auf die 
Bloikrer all nicht mer halten». Dial., C, 3 

Blof&s, Blaufusz, Art Habicht; accipiter 
stellaris. GoU, Onomast, — «Zn dem 
Blofut». Stra.ssb. Hansname, 140b. — Perso- 
nenname ; «dicta Blo/u^in», Strassb. 1328, 
Pritsche BlofH*^ Scbttffe zu Bei^bietenheimt 
1460. — «Ein f.ilcken, blowfusz, sprentzcrling. 

— und was man mit dem habich fing». Mur- 
ner, Genehm, ro, 1 ». 

Blost, Blast, von blasen. 1. Blasen. Hauch. 
Athem, Wind, flatus. — «Die sackpt'eiff müsz 
alweg blamt haben». Gnldin, Spil, 37. — Der 
Pellikan «erbickt sein heroz and sein brüst, 
und lat sein blät darausz und das gepUut 
von seinem herezen». Ibid. 25. — Es ge- 
schieht etwan das. zu dem Blast des Ostcr- 
winds. . .» Geiler, Bilg. U — Km Frosch 
sah einen Ochsen, «da wer er Im gern gleich 
gewesen und liess den Bhmt aussgon, und da 
die gerümpfte Haut vol Blost was, do sprach 
er XU den kleinen Früschlin : bin ich nnn 
dem Ochsen gleich ?» Id., 8 l^Iarien 22 b. — 
«Din Wanst ist aUweg voll als ein Sackpfiff» 



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46 



es gut ein Bloat von liir luidon und ubcii*. Blotzer, Spottname der Mönche, ebenso zu 
Id., Eüg. 162 J>. — «Nun muss man im ; erklären wie Bloizbruder. — «Du machst dick 
Zinsralstcin würnicn and Thftcher, es isl diis t^in intt^-^^« jl mchlin. das ist nit sechs Jar 
Xriuimen und sein böse Bläst». Id., ürüs. ali uiui kaum einer Faust gross, das muss 
2, 28 — «Wer einem kleinen JBbNrt eines denn einem ;r>u.ssen ifMier n*eb(fon». Geiler, 
SpotwRrtlins nit widersteen maj?. . .» Id , ' Has im Pf. E 4i>. 

Pred. u. L, 143 b. — Archimedes cvorcht es, Blüde, für Blidc, freundlich, einsam. Scherz, 
ging ein plast darvon — das im an kreissen I 166. - *sii sprachi nt ^at mit blüden scnften 
ab wUrd eon, — ond ee er reden woll ein worten». Xic. v. Basel, 229. — *I)o sprach si 
wort — liesz er ee des er wnrd ermort». gar btüdikUche*. Tbid , 8B. 
Brant, Nsch 05. - Sulchi' die nicht warten Bludei-muss, Art Muss oder Pudding. — 
können bis die Speise weniger heiss ist, «des i «Wann du &lel uemst, Wasser und Honi^. 
bkmte» hfülg eie riehen vast, — nnd blosen j und thetest GewSrt« aueh dnrein nnd rQnt 
das CS wider brast» Id., Thesm. a. S 'v — es undereinander. so wer es vin Bludermu»9». 
Blasbälge, iig. für den blasenden Mund. — | Geiler, £v. mit l'ssl. 19 b ; Post. 3, 41 b. — 
«Melonen machen vil wind und Näat in dem ; Frank 8, 168 b : mPMermuM». 
bauch» Friee 37 b. — «Do empfiir (lein priester Blügen, BHijen, blühen. Scherz. 168. — 
ein blost unden usz>. Pauli H60. — Der Bann , «Da blüjet aller slahte iist». Gottfr. v Str. 
Ist nicht mehr «dann ein angenommener No$t 1, 3. — «Das httinäe hlßfet manige wis*. 
und schrecken» Zell, K, 1 «. Ibid. 2, 102. — Die Sonne macht die Rehen 

2. Schnauben, Zorn» Neid. — «Die frünt «minneklicheni/Mgfeti». Tauler, 17 (4).— «Wices 
tragent gegen enander Noif nmb dac erbe*, alles blüget und grünet und voll gottcs ist». 
Jüngstes Gericht. Ibid. 194 (34). Etc. — «Kr was in der blue- 

Blotterecht, an den Blattern (morbus galli- genden jugent». Märlein, 32. Etc. — Maria 
ens) leidend — tDie blottcreobten Lent seind «ein Wö^f««/« Avinreb> Gebete, 15 Jh. — Kine 
schuldig sich zu entfr* mbdcn. so wit das sie Frau beim Tanz *blüget wie ein Ttofs». Geiler, 
mit ircm Gebresten nit Schaden bringen an- Narr 12H«; Bilg. 32»; Arb. huiu 7 b, Etc. 
dem Menschen». Geiler, Post 9, 78«; Bilg. — «Vale, blügend und lustliche». Brant, 
128 b. 1 Rosenkr. 1). Ged. 14. — «Das blügend leben 

Blotzbrnder. Boffhard, besonders als Kran« \ wiirt geziert» durch Freude. Id., Moretus.a, 6 
kenwärter imd I.eiclienbe^'bM'ter — «,Tuh. — «So lanir der boum Im Ud^ciMf etat» Murner, 
Helfant, der jHhtzbruder». Wiukicr-proces», i Geuchm. n, 4^. 

1400. — «Begincn. Bht^rüder, die sich an- [ Blligot, Blüget. fem BtSthe. - «Die dlOpof 
nemen der Siechen zu warten, die Volbringen in dem meygen, die blüirei sdiim». IiiLrolt, 
vil Eebrochs . . . Hut dich vor den BhU- Pred., 143&.* — «Wenn der Mensch hat die 
brüdem, Begharden; wan der Mann siech ist, Blüget, irarumh weit er nit Hoffnunjr haben 

ilie Frau ist aber nit siech ...» Geiler. Arb.. zu der Frucht?» Geücr, Bilg. ^^2 » ; 182». 
hum. 92 . ■— «Pfaffen, Münch, Begiue», Blatz- — «Bein hültzin blüget». Brunsohw., Dist. 41 b. 
tnrüder^ die jetz nit Volbringen die Werk Blak, scheu, schüchtern. Sehens, lOB. S. 
Gottes, aber . . des Tüfels Werk» Id., Narr, pleug. — «... so wirt ich von schämen 
J99 a. — «Hie jJTiit der Lieh lueiuuns noch. rot>. Gottfr. v. Str. 2, 101. 
wir blibent doheim und richten das uss mir l>liime, masc, die Blume. — «Aller wibe 
Bei,M!ien und Blotzbrüdem, die gond der Lieh schauheit — an einen blumen geleit . . > 
not Ii, und saust niemans». Id., Post, 'i, 84 a. Gottfr. v. Str 1, llö. Etc. — «Do ist t\or 
Arb. hum. 14*, steht, statt Blit/bnider, bltime und die frncht ein». Tauler, Vf» i.>) 
Lolhart — «... falsch geistlicheit — münch. Et c — «Der dirte hinme der Ist ido». Vil- 
priester, begin, bloUbruder dreit», Brant. Nsch. ' liiigcr. — «Jjalomuu in aller siuer glori nit 
97. — «Nolbarten und bhtebrieder — wollen als schön geziert was als der Ndm auf dem 
kutten tragen jeder, — und künnen weder veld». Gnldin Spil, 66. — Feldnamen t «TTf dem 
schriben, lesen». Murner, Nb. 88. — «Münch, blumen». Fridolsheim, 1280. — «Zu blitmen». 
pfaff. nunn, hcgyn, Blotebrutl er .» Zell, 1, 1 b. Achenhcim, 18 Jh. — «An bUktten», Ilten* 

Scherz, 168, vermuthet der Name komme i heim, lüll. 
daher, das« die Begharden die Kranken des } BiAmen, mase. Nach Grimm, Rechtaalterth. 
l>l<jt<Thauscs /.u bes(Ui,a'ii liadeu Kbenso , .521, ist es «die Graseweide zu der .lalirsi- 
Zarnke. 447, Allein das Blotcrbaus, das heiisl i zeit, wo der Wald voll Gras und Blumen steht», 
der Spital für die von der, um 1495, nach ' In Baiem nennt man so noch heute den Gras* 
Strassburg gekommenen lues venerea (morbus wnclis. ih-u Frtraq- an Gras oder IT- u. SchmeHer. 
gallicos) Angesteckten, wurde erst 1503 im 1, 326. In diesem Sinn war das Wort bei 
Finkweiler erriehtet, w&hrend schon 1400, im ' uns nicht gebraucht. Man ersieht aus folgen- 
Prozess der Winkler. ein Blnt-zbruder erscheint, den Stellen dass für Flsass die Frkläruiit,' \ on 
Joh. Helfant, der Blotzbruder. Grimm, 2, 153. 1 Scherz, 169. omnes agrorum proventus et 
meint die Brüder seien so genannt wurden, ' fructus, allein die richtige ist, nur ist sie auf 
weil sie den Kranken «auf ileu Plötz, plötz- ' die auf dem Feld stehenden, noch nicht e!n- 
lich* zu Hülfe eilten. Das scheint mir sehr geernteten Früchte zu beschränken. S. auch: 
unwahrscheinlich. Das natürlichste ist den I geblümte Aecl^er. - Ein Lehner eines Oats 
Namen herzuleiten von dem sredankenloseTi zu Borsch, das dem Domscholastieus irehört. 
Hersagen der Gebete bei den Leicheubegiing- verptlichtet sich für letztern «den biumen und 
nissen : Umlertt, hlaterare. 8. dies Wort. | den win von den reben sft füren» ; haut er 



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47 - 



das Gut schlecht, so mag der Scholasticus Blantzenkar, populäre Bezeiehuung einer ' 
«in phendcn mit dem hlumen», d. h. die auf mürrischen Weibsperson. — Es wäre Jera 
dem Feld stehoiuien Friiolito ah T'fjuit] in tuiuTlicli. das er p'm «swcrmütig uiuolossen 
Beschlag nehmen; dagegen vciäpnctit ct. im luuleht blunUenkar und uiueu uuwiirächca 
Fall von schlechter Witterung, ein Jahr auf zerblegeten bloterkopf haben solte zh einer 
den Zins zu warten, «so vil (sagt der Lehrer) gemaheleu». Claas v. Blov, — Lexer, I, 315: 
so mir brcste von mime teile des blümen». Blunscn, aufblähen Heute noch bei uns : uf- 
1291. (Strassb. Spit -Arch.. B. 2, Teutschbuch. geptlun/t ii, aufgebläht; demnach ein bauchiges 
fo 40). — Wollte einer zu Huningen ein Oat | Geschirr, spöttischer Ausdruck im nemUelieu 
TerUnssem ohne Wiaten des Herrn oder seines ' Sinn wie «eerblcgetcr Bloterkopf». 
Mfiei-. *dcr fürliire dis ght mit dem bh'mr»'. Rlnst, llliithc - «J)a fieng sie an zu grünen 
1429. Borckh., 70. «Die eüter mit dem und gewann Bicttor und Bluat». Geiler, £v. 
sonien nnd btUmmt so daranffist». ZUUsheim J mit Ussl. IW*; Pred n. L. 88«. Bte. — 
15 Jh. WLn>ih 4, 68. — <Der blume der guter». *^rimmeMblust . . Lindenblust». Gersd. 26 b; 
Attenschwiller, 14 Jh. Weisth. 4, 10. . 91 ><. «. . . das in ans uffgaug ein wol- 

Blnni«!!, mase., Juni^nselMlk. — Alte \ smeekende hhat der tngent». Adelphns, Bho* 
Lente, «dio Hott nüt anders zu geben band dls. A, 2 ' 

weder die Trusen, ircn Blionm in der Jugent j BlutmüHHig, einer der Blut vergiesst. — 
in aller Ueppigkeit . . . yereert haben». Getier,! «Das der nnsehnldlg Herr Jesu sol vergleicht 

Post. 1, 31 *>. — Ein Geselle hat einer Jung- werden eim Mörder, eim 6/u(mä««^wn Hensehen 
fraa «den Blumen genommen» i^auli, 24. — ...» Geiler, Schiff der Pen 90 
«ßin mensch, . . . der in der nnküsrheit ist. Blntrissig. voll blutender Wunden. — «Ein 
So r niiib seinen B/um^n kummcn ist». Ibid. 62 Kind oder ein Nm der feit mit dem Antlit 
iiliiinen. l. Mit Blumen schmücken; über- uud Menden darein (in den Spiegel), zerbricht 
haupt schmSeken, zieren. — «Du &/*(fiMSialleTl in nnd gond im die Scherben von dem Glass 
mr i^de kränz». Gottfi. v Str 2. 102 — «... in das Antlit und in die Hende, nnd würt 
swa er mit lobe geblümct ist». Ibiil 1, ä. — ; blutriasig». Geiler, Narr. 13 a. — Eigentlich 
«Das geMümete vetterlic)i> tu i-t/.t> gottes. Pred. blutrisig (SelimeUar, 1, SMl); also nickt von 
Ingolts. — «Du magst mit hlumpien Worten Riss, reissen, sondern von rison, rinnen, 
dich entschuldigen». Geiler, Narrensch. 88 b. Blütrnns. blutige Wunde, Bluttluss. Schciz, 

— «Wer noch uff erd Demosthencs. — Tullius 170. — Wer einen verwundet «ano liliki- 
oder Eschines. — man gcb in durch ir wisz- i ru»M>, wettet 8 U. 13 Jh. Strobel, 1, 319. — 
hcit nüt, — wan sie nit kündcnt bschissen ' — Hat Jemand einen verwundet, und «der 
lüt — und reden vil geblümirr wort». Brant. 1 < i ♦'i kt niiet das es ein ist . . .» 
Nsrh. 82. — «BÖse stück mit Cristo bliemen». : Guti. Ordn , 152. — «Todtschl&ge, wanden 
Mnmer. Lntli. Narr 180. — Das Fegfeuer, «das ' nnd Muiitntsen*. Brant. Bis. Wilh. 904. — «Eine 
liesz ich irdton niin nrhUempte kfx*. Ibid. 43. kleine hlutzunsz ist do eiiiein dii' haut bisz 

— «Tss wol geblümten latin in schlecht gemein auf das Heisch verwunt ist, und on massen 
tStseh Terandert». Wimph., Chrys. 8 «Es t oder seichen geheilt werden mag». Bmnsehw., 
ist aneh eine hübsche geblümte lücri ii . » riiir.. 17'». 

BrunfeU, Zehndant b, 4 «. — «Ein geblümter , Blntrunaig, aufs Blut verwundet. — «Weles 
schein». Zell, A, S b. — «Ein Mümet kn, an- das ander blütr»iu»iff machet . . .» Gntl. Ordn.. 
gefallen fdr 4 gülden». Iftl9. Gefleckte Xnh;- 152. 

s. Blumi. Blut»tarK, Aufruhr. Krieg. — «£e ein 

2. Odtlümte Aecker, solche anf denen die solche blutsturtz ins land kommen were . . .» 

I'YiirVite woch >teh7i. Die Gärtner beklagen Murner, Briefe. 97. 

.sii'h da»s die Zehitder von Thomae ihnen, BlntstUttznng, Blutvergiesscn. Hinrichtung, 
«durch ire geblümeten ackere gefaren» seien, j — «Alle die tode. die bluistürzunge. die klop- 
1402. Hist de S. Thomas, 412. pelc, die kolben, die wunden (der Märtyrer). 

Blorai, gefleckte Kuh. — «Man nennt ketii dis alles ging ir (der h. Cordula) durch ir 
Kn BlMm', sie hab denn ein Blcsslin». Geiler, hertze». faoler, 818 (M). 
SeU'iip 22f>»v Blatt, blos, nackt. — «Ein nest mit sibcn 

blumpen, fallen, stürzen mit «ieräusch. — blutten vogeln». Nie. v. Basel. ;<19. Junge 
«Do der vatter hört das seins sons leib also Vögel noch ohne Federn. — «Wil yeman . . . 
bluuipt in da» wasser . . .» Pauli. 121. — «Wer uff eine blutte hofestat buwen, nnd bcgeret 
hat uns geheisscn on grundt der geschriflft so { holtz . . .» Bischweiler, 1458. Hanauer, Con- 
fträvelich inher plumpen'* «Zell, M. 2«. -^tir. 334. Noch nicht überbaut. — «So mein 

BIODder. I.Geringes Haasger&th^aiteKieider, j frauw (die Äbtissin von tfassmünster) wü jr 
Plaelc — «Ein kiste, do man den hhtnder in ' ding hau gefladert, so soll sie es gebietten 
en««ir fiiite . AUerley husrat und sack- vor S. Vercnen mesz siben nacht: wU sie e.^ 
biumicr». 145d. Arch. von S. Thomae. — Eine han bluU^ so soll sie es siben nacht darnach 
Fran band allerlei «In ein ieUaehen. als ein gebietten». GHdwiller, 1394. Weisth. 4, 98. 
blunder . . .» «Hast du nit ein i^esollen iri- S. ilie Krklänin!T bei ßadcrn. — «Wenn einer 
sehen, der tregt ein weisz blunderlin ufl' dem i cim Eo»s den Schwantz blutt will macheu 
nekea ?» l^nn, 874. | nnd benipfen ...» Geiler, Post, S. 97 b. — 

2. l'nTiiitze> Zeu*r — « . von bannbriefFen Gott hätte ein Vörfelein *v>v\ hlutt on F'cilern 
und des blunders vil, das in der kirchen ist», i gelossen. als ein Krot oder ein ander Tlaer, 
Zell, By 3 b. I selten wir e« all^n an fressen haben». Id . 



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— 48 — 



Büg. lS5b. — cMan soll sich nicht lehnen ' als ein tirann — za regieren «ndentaa — 

allein bloss und blutt uff (kn Willen Gottes, : und welipnt backen iederman>. Murner, Xb. 
es wer Got versucht». Id., Brüs. 1, 22 i. — i 159. — Die EttuLrirtor lehren ihre Sohne «wie 
Gewisse Kleider und Sehmucksachen «seind man bol die puren bocken». Ibid. 84. 
bloss und bhitt Zicranirpn» ohne Nutzen. Ibid. ! 4. Kim n tobend anfahren. — Ein Cber- 
1,96«. — €jj/uitc mciiliu», impuberes. Brant, müthigor will *hochen jcderman». Mumer. 
Varia carm. h, 5 «. — Fürsten und Städte ; Nb. 69. — Von Murner wird gesagt: «ergibt, 
kiniimern sich nicht um den Kaiser, <ilarumb bei Hott, uff hwhrn niit, — der tiifel steckt 
it»t eb nit wuuder großz - üb juch das rieb iiu iu der liut». Murner, Luth. Narr. 123. 
si blutt und blosz>. Id., Nsch. 95. — «Der Bocher. liirmiger Prahler. — «So es dir 
(fans berapfft maninen kragen. — das sie in wol ^^at, so förcht Got, überheb dich nit. ver- 
^antz musz biutt hertragen». Murner, Nb. 63. acht nicnians, nit thu als die Bocher thun». 

— «So unser uans mit &/ut^«r hut, mit nacktem Geiler, Bros. 1, '66 1>. — tSolch Bucher (in. 
üb, in berter bosz, — af kalter erden schlafen | einem Batb) heisseot Botzherren und nit 
niQSz». Ibid. 64. — «Tst er (der goneh) schon ! Rathsherren, den der Kengel in das Hanl 
hlut, sie rupffent wider». Murner. Genehm, h. hantrt; mj ein .\Itcr spricht: lieber Sun, thu 
4 B. Etc. — «Ein bühcl . . . undon Uut oben . hübschlicb und übereil die Sack nit, »o bochcn 
waldeehtt. Ringmann, Oftsar, 21 1». — Sohmid, I sie und stellen liek als ob ein gants Land 
Sch\\ ,1 Wort. 78. an inen stünd». Id., Sünden des M. 5m » . 

Bluttendi^, mit Blut beileckt? oder blat- . — *lt\k bab auch ranb sageHproohen den 
dttntig? ^ «S. Hartinns, da er an seinem { Boeftent». Zoll, B, 8». ^ OolH Sil: «Thraso,^ 
Todbett lag, du erschien im der liös Geist, milcs p^'loriosiis, Bachham*. 
und da er iu aitsach du sprach er zu im:i Bocberecbt, Bocherig, pralerisch, über- 
was tiiast d« hie du blutUndi^ Fieh, dn t mftthig. — «Der was eines stoltzen HertsMi 
findest nichts schelmigs an mir». Geiler, und boch'erechten Gemüts», Geiler, 3 3Iaricn. 
3 Marien, 46 b. _ .Schiflf der Pen. 8 heisst ; 47 « ; öl b ; Ev. mit Ussl. 160«. — «Daher 
es in gleiehlaut ender Stelle: «du blutiges | kompt das wir also hochfertig, bocherig and 
Thier» — «Den uff der stal der louw /errisz st^ltzlccht seind. nit anders weder ein Ln«i 

— mit6/u(«iiJtjpenzenenbisz>. 3Iurncr. Geuchni. im Grind, und ist uüt darhiudci». Id., i'o&t. 
3. 1 b ! 2, 42 »*. 

BliitttTn, vom Geräusch, das die durch eine ' Boeherie. Uebermuth. Tyrannei. — «Der 
Flü&bigkcit dringende Luft Jiiacht. — «Wenn Nam Xeiscr ist ein Nuni der Forcht und 
nichts mer in dem Trechtcr ist, so fahet er der Hertikeit and der Böchery». Geiler, Hirn- 
en gurgeln und bluUern». Geiler, Enieis. 8 1^}. ! mclfart Mariae, a, 4 — «Als ir gemessen. 

Blawel, Blawelat, von bliiweii, schlagen, i haben mit Boeherie und Strengheit nnd mit 
Hanfrcibe. — «Zft hlimele». Olwisheim. 14 Jh. Gewalt i:ebotten den Armen», Id., Narr. 24 1>. 

— cBi der bluwelaU». Scbertieileri 1051 ; Büekel, Bocken, Art Spiel. Schmeller, fi, 
KeatenholK, 1856. j 43ö, hat bocken, sagt aber nioht worin dies 

Bochein. klopfen, liiimnn rn. — «Wie der Spielen bestand. — Verbotene Spiele : «lüsieb, 
üagei uff den Dechcrn mit Steinen bochlet ibockeU oder anders». 1441. Alte Ordn., B 3. 
nnd ein Gefert machet». Oeiler, Bilg. 80b. 1 —«Liistelins oder docfon mit den karten». 1484. 

Bochen. 1. Toben. «So du Hucliest, wütest Ibid . K. ^^. 
und bodiest, und dir das Feaer zu den Augen • Bik-kin, Bückin, von Booksleder. — Jeder 
hemss sehiegt». Oeiler. Bv. mit üssl. 181 | nene Huber soll dem Heier geben •tweaböddm 
■)b_ «SoUieli Anfarcn. bochcn nnd boldern oder cordewonische schfthe>. Scherweiler, 
ist ein gewiss Zeicueu das du gerürt bist mit 1 16 Jb. Wcisth. 1, 67ö. Sulzmatt, 15 Jb. Ibid. 
dem Schwert des Zorns». Id., 7 Schwerter, 1 4, 186w — «Zwene MIdbm« sehfthe». Heims» 
F, 5 a. — cEs darff nit \il bochens nnd rumors». brunn. 14 Jh. Ibid. 4, 92. 
Brunfels, Anstosü, lü a. — «Was sie auch , Böckin. adj., gesalzenes Pöckelfleisch. — 
s4direyen, sehelteu und öoc/te», bei jren früchten I «Fleisch, halbs böchins und halbs grüns». 
kennt man sie». Butzer, Treyer. E, 1 a. — Blotzheim, lö .Th Weisth. 5. 371. — Den 
«Weder ir lügen noch bocfien lurubton wir». Fruncrn r.n Kembs gibt man «ungeroden brot 
Capito, Carlst. a, 8*. — «Ja. wans mit &oc/i«n und böckm Heiseh und roten win>. 1888. 
und gewalt zufrif"?» Triibcl, Lob, a, 31». l'urcldi 143. 

2. Auf etwas pochen, gross thun. — «>>'iL iiodeni. 1, Der Krdbudeu, fnndus. In der 
bochcn, sunder dich demütiklichen halten gegen Schwei?, istBodcn von WiesenÜächen gebraucht, 
alle Menschen». Geiler, Ev. mit Ussl. 84*>. — — «In dem Bodemc «nf den Boden». Feld- 
«Und ist des Bo<-hens und Badems kein End», nanie, hantig, 13 .Iii. u. f. — «In den £dde* 
Id., 3 3iarien, 51 ^. S. die Stelle unter Badem, mai». Lochwciler, 1H:^B. — «In dem mittelen 
Etc. — Ein übermüthiger Bauer «wil mit \ Boden». Lipsbeim, 1824. 

brangen ichcr bochen». Murncr, Nb. 34. I 2. Boden eines Fasses, eines Krugs, ete. — 

3. rnterdrückcn. — «Die slIIich die do merer ' «riici:ro>sesnnne... schiene kunic alscin kleine 
oder gewaltiger seind, die tribent iren Gewalt i bodetn». Taaler, 10(8). — «Er kerte dem krügelin 
ftber die sie mögcnt. nnd (odkeitt sie und | den hoäem uf». Mirlein, 21. — Ein Fass, «das 
untertrnckent sie» (ieiler. Post. 2, 41 — i zft beden bodemen ^^ ol versLhla^'cn was», 
«fiobosm understund das Volk su bochen und i Closener, 7d. — •Bödeme^ tugeu, reiffe oder 
hart sa halten», — Ibid. 8, 72 e. — clfnn [ band oder was zh dem kiiffenuitwereke ge- 
hör eh die nit narren tindt — die mit gewalt { höret» . . . 1896. Alte Ordn. — fftder 



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— 49 — 



tiüwi«; M ines twischen sw«ieii bttdemm»* Selz, 
1310. WdiHth. 1, 760. 
8. Olefehbedeutoifl ndt Fasi. — Zn Bnd> 

M'eiler, ■ man schenket, do tjehort von 
yedem botUn ein halb viertel wiiu» dem Klo- 
ster von S. MoTftnd. 1480. Weisth. 4, 80. 

Bodenwin, Weinabgabc der Wirthe, eine 
gewishe (Quantität per Boden oder Fass. 



Brunschw , Dist. 89 — . Wisser 
i. e. album graecum». Gersd. 48 >. 

Bolehen, sreaalKeii«r Stoeltflselt — H&ndler, 
die *bolchen und andere g^esaltzeii v: rh.^ vrr- 
koufE^Büt». 15 Jh. Alte Ordn. B. 1. — 'Bolchen 
▼Ott Hechel; Vatäboldie», JCürMMekoi», die 
in Fässern oder Körben verpackt sind L c. 
Bole, fem., das franz. boule. — «Zwei 



€Man sei dem probst (von S. Iforand) geben spilten der holen: Altswert, 89. 

den 6o<i«t»tn, dax sich trifft von ye dem fftder • - • ^ • 
wins acht uiosz». Oberspechbach, 1420. Weisth. 
4, 40. — Aspaeli, 14Sa Ibid. 4, 88. 

Böglin, Bogel. 1. Von einer .Tunirfriiu, 
die sich versündigt hat, sagte timu Hprichwört- 
Ucih: «die hat aveh über da« Biigel getreten». 

Geiler. 3 Marien, 54"; Enieis, UM. Etc. — 
«Etlich stutgai ter iunci^irawen, so sie über das 



Boitin, vcrb., KogelwerfiBiif joaer k la bovle.. 
Guldin SpU, 74. 

Boler. maago» Boler, Yocab. opt. 82. Kriegs- 
maschine um Steine zn •w erfen. Böller. — «Es 
liurten nit nff. . . die büchssen and bo^er oder 
mörser ... au sebieMOii». Adelphu, Tfirk» 

D, 5 a. 

Bolete ? Weder bei Scherz noch bei Beueekc. 



höglin gesprungen seind», schidcen surn Arzt! Ducange 1, 716, hat boleta, petita boule, und 



«mit dem seich» und wollen wissen, ob sie 
«chwanger seien. Fries, 68^, — «Die eemän- 
ner möchten nit so vil nrsaeii liaben auch zu 
Seiten über das böglin r.n tretten». Zell, I. 2 
— «Wie könt ein geistlicher . . der zu zeiten 
übers bögUn trit. (andre; in Bann thun?» Ibid. 
H, 4 «. — Frank, 2, 147 ^> «Die ist frumm 
die man bitt uüi Fug und Zeit, und nit übers 
BOgUn schreit». 

2 «So du keinen Gewair h:t<f i> lugest du 



das du einen über das Bugiin werfest und ! Orm. B. 20. 



l)üla, bulade, boulette, nias!?ne. — Der Rath 
läi>ät die Thürmö und Thore der Stadt be- 
setzen, meint jedoch es «wer nit not CQ dlsen 
Zeiten die hoktm vm ^^eben, als vormals ga* 
schehen wer». Brant, Bisch. Wilh, 249. 

Bollbrot, gewöhnliches Hausbrod. — «Das 
boUbrot Bol wegen 54 lot 1 quinsin». 1440. 
Alte Ordn. B. 2ü. — «Wer es das (ein Bäcker) 
bollebrot für simelbrot darleit oder sust zu 
äwartz gebaohen hat, der soll bessern». 1440. 



äbergftiiklest», ilut betrögst. Geiler, BrOs. 1 

54 ». 



Bülle, Knospe. Scherz. 173. — Von dem 
Hagel werden «dem flahse die bolien abf 



, a. ' nagei weraen «dem naüse die bouen abge- 

Grimm 2, 222, erklärt Böglein durch Schiin- ?l^^'"*,?f'"''; 'Si* T?^ 

gen, die man avsapannt «n T5gel an fangen, Wind alle n die />.«en und Blwit hinweg, 
oder Stricke um etwas einzuzäunen : über das t"""^ ^ ^'^^^^ guter Werk». Geüer. Arb. 
Bügleiu treten, Wesse demnach «ultra septum I „ ' ' , *** ** ™' ^. 
transilire, a recto itiner, ,l viare,. Frisch, l,' Bollen, kno.pen. sprossen. - Die Baume 



116. fuhrf dnirei^en ein Kinderspiel an, das 
den Xamcn Bogloin oder Bügel tni'j; und dar- 
in bestand, einen eisernen Ring in die Erde 
zu stossen. so dass nur ein Halbring oder 

Halbkreis (Böglein , kleiner Bogen) her- , , . . . . - , 

vorstand, und dadurch kleine Kugeln zu ! 1'"*^^. ^ederboumen - und der pouwran^m 
schieben: *bikgdn, ludere sphaeris per annu- i ^^^t». Brant, itosenkr. A Ged. 17. - «Susz 



«das sie aafultent grünen und harfür boUm 
und brossen. so wüssent ir wol das der 8nm- 

ni r TMjhe ist». Geiler, Post. 1, 4 «. 

Buiaerantze, Pomerantze, orange. — «0 
Maria, äietz der blomen, — myrtiu seliSa, 



tarn ferrenm»; Ich glaube, dass das Spruch- 1 ^^'''''Jf'«»' zu finden in der Apteck.. Adel- 
wort auf dies Spiel zurückzuführen ist. viel P'^"'' /'v' ^ ^' " - 'Succus oransi, '^affi 
eher als auf dieSchlingen oder StrickeOrimmsj r^'" B^'>'^^ra,uzen>. Gersd. «^b - iw 
es war ohne Zweifel Regel, nicht ober den 1 ™* ^ 
Ring zn schreiten, der das Böget hiess ; da- " 
gegen suehte der eine oft den andern darüber 
Ibllen an maehen. 

Bopenröckif?, mit i^ebogcnem Rucken. — 
«In dem Alter wird man fro^tfnrücJtt^», Geiler,, 

Arb. hnm. 177 >; Br98. 1, 99 «■ Schiff der i '^^^ Weide an treiben oder an seUaebten. 

" ' ' 15 Jh. A!' Ordn. B. 13. Znnftrerordn. 3ß2 



Fries, 37 «. 
Bönen, S. Bienen, 

Borbelebt, voll Borbeln, Blattern, Ge- 

?rhw';r-^-i : Kranklieit der Schafe. — if* 
verboten «dehein borbeleht schof oder hammel» 



Pen. 127 a, 

Boht, Bocht, nentr.. Koth. Scherz, 173. — 
«au soll «weder boht, noch harne ... in die 
gassen schütten». 1322. Urk. 2, 160. — «Ein 
uureiner stinkender sag vol bohtes» (var. bahtt-s). 
Tanler, 251 '44;. — «Die natürliche iiiiuuc - 



Borbidorbe. sehr redlich ^ bor, oben, sehr. 
Ironiseh: nnredUeh. — «So istderkönig oucb 
nüt mit güttelichenie rehte, wanne sin vatter 
der koufte es umb die kurfürsten. und mähte 
die fSrsten ftorMdsrA«, darnmb das sü g&t 



^•'Tffet untze das si zft bohte wurt und under : symonic ist». Nie. v. Basel, 342. 



die erde kunimct». Nie. v. Basel, 85. — «Das 
«At lag vor der porten ...» Clos, 98. — «Das 
''Ohl und .alle unreinekeit ustragcn». Kön. 279. 
Ktc. — «Die wüste unreine matervc des boht- 
(Abtritt). Rölm. Ifferswin. Gottesfr , 74. 
rUe Schweine «ligent i,eriie in dem bohte». 



Üei 



Borbttne, Empore. — «Sü gingent uffe die 
^orMlne der kirehen». von wo man auf den 
Altar sehn konnte. Nie. v. Basel, I2h* 

Bören. Ein Gemisch von Terpentin und 
Wachs, tbure es vvol . . . geschickter weis mit 
den henden*. Gersd. S9<i. — MiOIBI <^eA- 
nr. V. Offenb. — *MenschetibodU oder Kot». | silber und «vermisclie es mit seigangenem 

4 



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— ftO — 



M-achs, und bOre Uas» wohl in der handt, als die soUcnt in die zwo boten gewiscn wcrJen». 



man ein pHaster bereit». Ibid. 78*. 

Borvil, sehr viel. - <riot grap mir eine 
andere piiiliche übuuge, dio borml lihter \v as>». 



Nie. V. Basel, 217. - Ironisch negativ: nicht Geiler. Bilg. 106 >. 



Id Jh. Alte Ordn., B. 14. 

Bosen, etwas Böses thun, einen Fehler be- 
tfchn. - «Ein ächüler, so der geboset het . . . » 



gar viel. — «Er was jung und was borvils 
me denne zwentzig jor alt worden». Nie. v. 
Basel, bU. 



Bossalierer, so viel als Bossel. — «Was 
ist ein Botialierer'* es ist einer, der alle Ding 
that und kan, er ist zu allen Setteln gericht. 



Borg, auf Borg gebeo, eiueu der nicht so- ' er kan kochen, er kftn ein Keiler sein»! etc. 
fort bezahlt, etwas Terkaofen in der firwar- Geiler, Sünden de« yi. SSb 



tung, dass er später scim*' Schuld borichti-xt 
Soiierz, 174. — «Wo ir verkouffent, und gaut 



Bossel. Bosse, iJas.soIlie wie Bossalterer, 
Hausknecht, geringer Knecht, homme k tont 



ir xn borg tflrer denne rnnb bar gelt, wns des foire. — Wenn nan einen Prediger dingt 
überigen ist das ist alles gftt mit unrchte ge» firigt «nicman von der Leer, denn allein , ist 
Winnen». Nie v. Basel. Taui. Bek., 62. I er ein gnt Gesell und ein guter BosUl't» 
Borpellen, Poeken, heute Barbelii. — «]for*i Geiler, Post. 1. SO*. — «BMset Arbeit thun». 

bille, Borptüm: Qersd. 68«. Uorbiltns, Dn-ITd.. Bilg. ISB^. «Mancher in discm schiff 
eange 4, 645. I gern fort, — dann es sint vil gut bosstH 

wnretaehf borago, eine Fflance. Hnmer, | drinn. — die gross arbeit und kleinen gewinn 

Gayac, 426. : — hant . . .» Brant, Nsdi. 61. — «Die Nullharr 

Bort, bald masc, bald fem. Scherz, 175. l.|Siud sunst niendert /,u — gut. «iau das mau 
Borde an einem Kleid, franz. bordnre, tresse. { mit inen thn — solche marter boasdarbeitB. 

— *Borte. auriplii vjrium». Herrad, 197. — Mnrncr. 4 Ketzer, G, 3 «. — «... kein menscli 
«Kriechischc borten» an einer Stickerei. Gottfr. uff erden hie — dete sölliche posselarbeit ie» 
v. Str. l, 66. — «Golt in deme borten». Ibid. \ (M ie Christus). Id., Bad. 0, 6 

1, l?y «Sidene borten, mit golde beslagen, Bosselieren. — Die Buchdrucker liaben 

— unii was ein luliterlein sol tragen». Conr. viel Arbeit «mit trncken und bosselieren. — 
V. Dankr., v. 2i5. — «Oevesseit an ein sidin j mit setaen, strichen, corrigieren». Brant, Nsch. 
borten». Ibiil., v. 157. ' 61. — Zamcke, 384, weiss nicht recht was 

2. Gürtel. — Isots Eock war «nahe an ir bosselieren ist : hält man das Wort zusammen 
lip getwcnget — mit einem borten, der lac mit Bossalierer, so sieht man, dass es «alleriei 
wol — I>a der borte ügen sol». Gottfr. v. i Handarbeit verrichten» bedeutet. 
Str. 1, 160. I Boftseln, botsen, stossen. klopfen. ~ «Dar- 

.3. Rand, da-^ fi u bitrd — »Bort vpl ranft, umb so sol ein 3Iensch -eduldi;: f^rin in allem 
labium*. Uerrad, Ibö. — Den Hubern null mam Leiden . . das Bosslen wert oil lang; weon 
«geben zwey gerihte von fleisehe, vnd sol das 1 man finster Hetten singet, so dosslet man nnd 
Heischan /weyiren enden rackon über der klopfet, es wert aber nit lan>?>. Geiler, Enicis. 
Schüssel bort vier linger breit». Niederhaus- 61 K — Hin und herstosseu; Jesus «der von 
bergen, 15 Jh. Bist, de S. Thon., 891. — den Juden bin und her getsogen und ^eftossKel 
Pen Fronern zn Ohnenhein» soll man «geben was worden». Id., SehifF der Pen. 90 :i. 
zwo trachten mit Heische . . uud sölleut die < Bossen, sclüagen. die Garben drtäclien, ehe 
seliQssein also sein, das der enke sol essen, sie aufgelöst sind. Sehmeiler, 1, 2H4. Schern, 



ob wendig des hortes das er gnug habe . . .» 
15 Jh. Weisth. 4, 239. — «Biszhar sint Mir. .. 
— gesessen an des disches bort» Hrant,Thesni. 

f)n_ — «Kin jeder riszt etwas darab (vom 
Schift), — das es dest minder bort me hab». 
Id., .N>eli 98. — «Die Bort einer Wnnde». 
Gersd. 52 b. 



176. — Die Strassburger, von Kriei; bedroht, 
«iletent mit dröschende und boetemk». Kon., 

685. 

Bössern, Bösem, böser, schlechter machen. 
Scherz, 176. Grimm, 2, 256. «W ent ir uch nit 
bessern, so lft>:oni da» ir üch nit bessern». 
^ Ingolts Pred. 1435. — «Also bösert sich die 



4 Brett. — «4 börtei- ad pistrinum». 1388. ' weit». Guldin Spil, 8. — Ob die Leute «von 

— «S-f.umbsiben eichene borten». S. Thomas, dir geböaerot wurden». Bihtcb , 43. — «... es 
Fabrik. — «Der kistener, der börier oder : sei doch wie es wil aeböseret worden». Mamer, 
bretter nimct...» 1322. ürk. 2, 80(». < Instit 114 b. — «Kit meinen es eq b^sem, 

Bosch. Busch. — «Hüte dich das du üt und es bösern». Brunschw., Chir. 14 «. — Das 
dnroh die b(ftch« inlonffest». Tauler, 128 (25). • Aussehen eines Anssätsigen «hebt sich an &«• 

— «Oot erftehein Hoyses in eime bümenden i tieren und grusam za werden». Gersd. 76 b. 



bösche». Ktin., 261. - Sie «jagctcnt in den 
böaehen und weiden». Ibid. 629. — «AUc die 
bnrsten nnd bonme vnd MiseA« sossent toI tü- ' 
feie». Märlein. 13. — «iunin> dictum Kapoitz 
/>öfc/itf». Weitersweiier, 1357. — €Üf den bosch». 
Kirweiler, 1437. — «An den böKften». Kied- 
liciin. 137.T. — «iVr hosch mms angezindct, — 
braut doch nit in synay». Brant, Bosenkr. D. 
Oed. 7. — «Das werte, — des man horte — 
im '''^-rh unrerxeret». Id., Ave praeelara, 
Zaruke, 16t. 



Die menseben haben sich gebÖ8»ert»» Pauli, 

20. 

Bosane, Bonm«, Bnsane, Bneone, BvMn- 

ne. T\Lsnune - «Ir ensüllent enkein bosünen 
blosen». Taulcr, 213 ^37). — Verboten Xacbt- 
liirni zn machen mit •bimtnen». 1486. — «leb 

thu was ich "svöl!, so ist mir il • it in iiicinen 
Oren die grausamlich Sti«i drr ijtt.^ai}cn». 
Geiler, Has im Pf., a, 3 b. — «... so tunt in 
meinen Ori-n die L'^reusenlich Buson oder Tru- 
mct». id., iuschengr. a, 3 — «Die Priester 



Boso. Bettler, die «nf den obent bark&ment, j mnssten trnmeten mit Busamin», Id., Brös. 



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— 61 — 

2,18 — «Drammeten aa<l£u«Mnen*.Adelplios,| Böacke. — Vermammte FastoaeJituarreQ 
T&rk. P. 81». — «BiMonm oder thnimeten». < «lavffen so in häudeen wis». Braut, NsA. III. 

Id., Barb. 20»». — «Mit dem ffcdön der Bu- Zarncke, 464, fragt ob das Wort mit 
«OMiten». Kaohtigali, Psalter, 383. — «Gott bechton zasammenhängt, ziolit aber Beake, 
loben ... im Bui t mnm tbon». Wurm» Trost, | Paake, vor : man thnt als schlage man Fan- 
18 b _ <Bu9amtn, sinekon nad lidnior». ken. Gödeke, 240, citirt : «der bögk. perso- 
Blindenf. c. 1 b. natas, der ein butzcnantlit tregt, der ver- 

Botich, sonst bütcch,en#;:l.body, Leib, Rumpf, batzt aiid veiljügket d. i. verlarvt: eine 
das Haaptgcbälk eines Hauses. — Büiucheii bf^-i^f^ro Erklärung als die Zarncke's. 
die Hober Holz für ihre Höfe. <sn sol m der Buuiu, Baum, Sarg. Noch heute bei uns : 
meier geben 18 hol/.er /.h oiucin hoUchen geime 1 Todtenbaum. — Der todte Heinrich IV ward 
hase> Lcbcrau. 13 Jh. Weisth. 4,264. — V>cm «in dem bmme ^reiassf^n fiinf jor ston, unta 
Huber desseu Huf zerstört wird. «sulI der er wart usicr banne {,'etou». Kon., 435. — 
dt^er einen hodtchen geben in dem holtze. Stirbt ein Kigenmann zu Sandhofen, «so soll 
des sindt 13 höltzor». Sondkofenf 16 Jh. man ihme geben einen haum siben schAhe 
Weisth. 4, 153. laug». 15 Jh. Weisth. 4, 154. — Stirbt jemand 

Botschaften, Verbotschaften. Scherz, 172'^. im Hattgau, und «\\ ollrnt die erben luigoerbt 

— 1. Activ, durch einen Boten benachrichtigen, aszgehn, so soUent sie den Schlüssel uf den 
~ «Salomen . . . und Samson, die von dem ' douiR legen und mit der leieli viub dem liaus 
engel fjehotschaft w nrdent . . .> Taulcr, 45 (9). gahn und nit mit ihnen tragen, dann sie in 

— «Were es dasz ein scheffe abginge, so soll kleider anhabend». 1490. Weisth. ö, 507. 
der meier die andern vetivUchaften, dass aie Bomnwalllii; Bonwel, von Baumwolle, 
ein andern setcen». Waiaelnheini, 15 Jh. Scherz, 178. — *BoumwuUin diichcr». 1424. 
Weisth, 6, 441. Tuchersanft, 39. ~ «Ein bouvoel roch». 1822. 

S. Helden. — «Er hei es nft . . . har «a^[ürk.8J8B;144e. — «2 6oimlrddb» 1451.— Eta 
botschaftet». Nie. v. Basel. 2()3. Brache, das Brachfeld, nach der Ernte. — 

Botttcbub^Bottachnh, grober, starker Schuh, Man soll das Vieh cuztriben an die brache*. 
oder Stiefel, frans, hotte. — «Znm botschuh». Lcberan, 13 Jh. Weisth. 4, 268. 
Strassb. Hansnauie, IH.öO. — «Kiti Spill im Brächet, Zeit, wo das Brachfeld wieder 
Sack und das Meitlin im Har und dtruw in gepflügt wird. Scherz, 179. — Froudienstc 
B(>ti«cAucA«n mögen sich nit verbergen». Geiler, . «qnonun nnum fiat tempore qnod dicitur ze 
Post. 3, Hl 8. — «Runtschucli oder Bot^schuh*. brached, aliud in autnmpno et tertinm in 
Id„ 3 Marien, 23^. — «Wcuu du Botzschuh an | tinadragesinia». Appens iler, l'6bt<. Burckh., 
hast und dir die Fuss warm sind, so haben 152. — *Brachetfrönd€, herbstfrönde und in 
alle (Glieder Nutz darvon». Id.. Bros. 2, 35 «. den vasten». Ibid.. 1486. 0. c, 156. — Jeder 

— Auch als Name; Metze BüL&chuocli, zu Einwohner von Ohnenheim soll «drio achte 
Strassburg, Ende des 14 Jh. zu dem jar tun, eine ze hornung und eine ze 

Bottenbrot, Trinkgeld, das einem Buten brochatU oud eine ze herbeste». 15 Jh. Weisth. 
gegeben wird, der eine gute Nachricht bringt. 4, 239. — In dem n&mlichcn Sinn : *m ftro- 
Scherz, 177. — Die liesclier der Aussätzigen i clmcke». Aruolslieim, 1320 i>ih. 1, Cf)8. Zeit 
sollen von JSiemand •bottenbrot» nebmou. Out- 1 wo das Brachfeld wieder umgehackt wird. 
lente-Ordn. — «. . . den wil ich heischen ftot- 1 Bracht. 8. BroJU. 

tetibrot*. Altswcrt. 19. — «Es ist ^iir ein andere I Bracliten. brchten, lärmeni toben. — «... mit 
Gezügniss do einer spricht: sich, das ist dini rauben, stclea, braidUm. , . » Harner, Adel, 
Tochter die verloren ist gesin, und söigt mit j A, 8 b. 

dem Fintrer doruff, weder der do seit das sie Brachtig, prächtig, prachtlich, lautti5ncnd, 
erst kummen sol; wenn der erst erlaugt gar hochfahrend. Schmeller, 1, 345: prachtiich, 
ein ander BoUe^rot weder diser erlangt». I fastuosas. — «... und bleibt jm also sein 
Geiler, Post. 1, 6 a. — Im Mittelalter wurde hrachtische herrschaft erstreckt». Capito, Ver- 
oft die überbrachte gute Botschaft selber i>'a- warn. B, 2 -- «Ein disputation ... in der 
tenbrot genannt ; Notker bezeichnet sogar tlas er sieh mit vit pntJUlitiien und trutzlichen 
Evangelium mit diesem Namen (Frisch, 1, 122). werten verniifj-t . . Tbid. C. 1 — Tre- 
Hedio machte ein Verhnm daraus: «Paulus gers *prächtige uml .sclmiahliche epistcU. 
... hat nachmals den (!Uiul>en, den er ver- Butzer, Tregor, A, 4 ». — «Wan schon des 
folgt hat, gepredigt und da« Evangelium bot- keisers bildnüsz uff ein kuidTer geschlagen 
tenbrottei». (Chronik der alten christlichen wer. mit prac/<</»cÄ€r übe rge.^cluifft, so nenipstu 
Kirchen, Strassb. 1530, f'., 245 b.) Es scheint es nit für goldt an» Capito, Trcger, M. 3 
mir merkwürdig, dass noch Göll, 503, sagt : Bracke. Breekin, fem. Jagdhund. Scherz, 
«Evangeliun», Bottenbrodt ; item, gute Bott- 179. — «JSrae^ nnde hunde». Gottfr. v. Str. 
ficliaft.. 1, 44. Etc. — «Zu dem 6r«<:Ä7»>. Strassb. Haus- 

Böttlich, adj. von Bote; die böttlicben Jün- 1 name, 1820. — «Wenn ettweu einer vier oder 
ger Christi, die zn Boten ansenehenen l fiinf junger Hond het, so spricht er: ieh wü 
Apostel. — «Do sol meii verstoii Jas sie nit die zAven mir behalten, iler würt gut zu einem 
ledten von den böttiichen Jüngern ansers : Vogelhand und der ander zu einem Bracken, 
Herren, die do stets bei im vorent, snnder ' nnd die andern soll man ertrenben». Geiler, 
yon denen die urab und umb darafter sossen Bili:. 2i^. — «T-eithund, wind, rüdoti nnil 
in den Stetten und Castellen*. Geiler, Post, i 6racitcn>. Braut, Nsch. 73. • di^ B.h breckeii*. 
2, lOAa. iMnmer, M. 196. 8chimpfvrort 



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Bracke, Balkeo, Pfosten. Scherz, 179. ~ 
»Umb 4 brocken, worent eyehen, 4 sch., an 
den etal zft legen. . . * «Eime knehtc der 
löcher talp die braeken darin z& setzen, 
2 ach.. 1441. S. Thomas-Fabrik. 

Braht, Bracht, Pracht, Gebracht, masc. 
Geeohrei, Schall, Lärm, dann Grossthun, Luxus. 
Grimm, 2, 283. S. auch Gebrehte — «Sunder 
rede und »under broht; Gottfir. v. Str. i, 171. 

— «Anesehalund ane ftraU». Ibid. I, 207. — 
«Welch machen jjrosz ^^esehrei und bracht, — 
die lobt man Jetz und hat ir acht». Brant, 
N8oh.]18. — *Mnehi üt dar Kireheii». Ibid. 
46. — «Da« tribent sie verr in die nacht, — 
mit icetsohea, schleapfBiit grossen gebraekt». 
Braut. Botedur. WadL 9, lOW. — Grobe Leute, 
beim Essen, «haltend ouch allein den bracht ~ 
mit wiegten Worten und mit wercken*. Mur- 
ner, Schelm, e, 2 *. <— «Bald schweigen lie, 
und stehn dagegen — mit auffgereckten oren 
all, — und lassen von de» brachtet aohall». 
Id., Yirg. A, 7 — «Am himel fleugt» (die 
Fama) zu mitteriiacht, — das mans hört flie- 
gen mit .seim bradU». Ibid. L, 2 — Er kam 
«mit ^^tichrci und auch mit grossem bracht. 
Ibid. ü, 7 u. — «Üede reich un bradit und 
schall». Ibid. K, 8 ^. — «Wie die i<chwein um 
mitternacht — greinent und habeu iren bracht. 
Ibid. V, 7 Etc. — «Aller zeitlicher bracht» 
und Übermut der unglaubigen>. Nachtigall, Psal- 
ter 6. Du thuöt ein Kind ins Kloster, «das dein 
fracht erhalten werd, dein namme und stam- 
me bleib». Zell, n. 5 b. — «Nit das ich jnen 
den pracht v, dl absprechen, sie .seind aber mit 
bischöff ab dem pradU*. Ibid. q. Ib. — «Grosz 
hoehfart, bracht und buberej, mit kostUehett 
kleidern, von herren und weltkindern tribcn 
ist». Jjutxer, Neuer. H, 1 a. ~ «Unser feinde 
(werden suchen) jrn bradit s« erhalten durch 
geschwind list». Api^ell. a, 4 a. — «Daraaff die 
. . . patres, priores, provincialen jr braeht und 
antoritet haben». Capito, Verwarn. C, 3 b. — 
«Es verc nnmüglich von sölichem pracht sie 
uff den rechten weg zu bringen». Brunfels, 
Anstoss, B, 1 «. — Kdnige «sollen irboffirang 
nit fetzen in grossen pracht, vil ro.sz und un- 
nützen kofiten». Id., Zehndeu, a, 4 — «In 
der weit kein grösser bracht ist dann bei den 
feisten betlern» (Bettelmönehen). PoUiOi Pred., 
B, l b. Etc. 

Bräm, Brombeere, Brombeerstrauch, flber- 
haupt Dorustrauch. Scherz, 180. — *Bramen, 
vepres, licet spinosa herba». Herrad, 182. — 
Was im Wald «die hramen überwachsent» soll 
der Förster nehmen. Bösenbiesen, 14 Jh. 
Welsth. 1, 890. — «Alles das Ugendt holte, da 
die brom über gewachsen seind», soll des 
Försters sein. Eeiningen, lö Jk. Weisth. 4, 
98. — «Die Bremmhunt», an 10 Orten. 1880 
u f. — «Pratum an ilen Bretnmt S Johann. 
1279. — «ZÜ Bremen». Wittersheim, 1350. Etc. 

Brant 1. Fenerbrand, brennendes oder an- 
gebranntes Scheit. — Haben die Hnber freges- 
sen, «so 8ol der raeiger die brcnde und die eschen 
ufladen, und sol sie ffiren us.ser dem hof 
in sinen hof>. Sundliau'^on, 15 Jh. Weisth. 5, 
534. — «Schür zh die. brende» ! Altswert, 125. 

— «So seind vil die dir die Brend schüren, 



der Teufel, dein Fleisch, die Weit». Geiler, 
Has im Pf. d, 1 b. — «Ein braniät vom für si» 
u.szhar zoch». Murner, Genehm v, g a. _ 
«Turnus der fürst nam einen braruit . . ., — 
und warif in an des thurnes seit». Id., Virg. 
f. 1 ». — «Die brend schieren». Id., Nb. 120. 
Sprüchw. — «Sie zohcn alsbald die flanunech- 
ten brend usa dem ftvr . . .» Bingmaan« 
Cäsar, m K 
2. Dnreh Brennen ansgwodata WaldsteUe. 

— ^lliii N i iem brande*. Ebershaiai, 1441. — 
I «Zft brande*. Zebnacker. 1303. 

i Branireite (Seit«, Oereite, Gerftth), Sehnr* 
ri-,pti. Srlirr/, 12tn - Zu Strassbnrcr. Brickrrei 
. <£ur BraiUrett6»y 1321. — «Ein brasUereitt» , 
I unter dem Kfiehengesehirr der Zünftttnl»* der 
Tiichpi , 1427. Tncherzunff, 34. — «Ein ftrawf- 
reite*, nnter dem Küchengeschir der Metaa v. 
Lichtenberg, 1433. (Strasb. Spit.*Areh.,Teittoek* 
buch, fo. lUSb.) 

Brass, v. prassen, ächwelgerichei» Gasimal, 
Schwelgerei. — «Die grossen gewaltigen die 
wider und für bei allem Bra^^s stecken und 
auf den Stuben... etwan einen Jirase aufrich- 
ten». Geiler, Schiff der Pen. 106 ». Etc. — 
«Die truckcr in dem brass umbgon — uff ei- 
nen tag . . .» Brant, Nsch. 51. — «... die ufif 
den praae hant acht, — schlemmen und dem- 
men tag und nacht». Ibid. 19. — Silenn» 
«macht manchen im pra»e verrucht». Ibid. 66. 

— Schlechte Priester stehlen vom Kirchtntrut: 
«darnss ir machen einen bra»z% — das nie dea 
stiften meinnng was». Mnrner, Nb. tl7. 

Brastetn, Brasten, prasseln. — « . . . als 
die Dorn brwUknt unter dem Feuer». Geiler, 
Sfinden des H. 64 >. ~ Solehe, die nidit war- 
ten k(3niien bis die Speise erkaltet ist, «des 
blostes bclg sie ziehen vast, — nnd blosen 
das OS irider drast». Brant, Theam. a, 8 

Bratzeln. prasseln, auch zappeln. — Sie 
«schütten die bütten mit den vischen umb, 
das die visch brateeüen im hove». Brant* 
Bisch. Wilh. 291, — Man erkennt dass ein 
gewisses Präparat gut ist, «so du ein tropfen 
in das für würfest, das es nfin ftnotraft». 
Brnnschw . Pest. 32 b. 

Brechten, schreien. — Hat die Sitzung be- 
gonnen, 80 «sol nieman brechten noch sprechen, 
man frncre jn dann». Bühl, 15 Jh. Weisth. 4, 
125. ~ Ein Hahn «der da kreiet und hoch 
daher gat und sporn anhat nnd Ivt bndim», 
Pauli, 804. 

Breckin, fem. von Bracke, HQndin ilber- 
hau})t. — »Was es dann ein erst^'ew orfen 
Hündlin und das die Breddn vor nie kein 
Hftndlin nie geworfen hat, so mnsst man das- 
selb tlMltrn.. (leiler, Post. 4, 31 i'; Emeis 17 «. 

Bregehl, Bregeltzen, braten. Im Bairischen 
ist bregcln gelind kochen oder braten. Sehmel» 
Icr, 1, jTjti, ;-5.*2. — «... das man inen die 
£yer also martircn und bregeUun rouss, dan 
sudet man sie, dan brat man sie». — - Geiler, 

I Sünden des M. 4 >>. — <Gcbref)elt«t verdempftCS 

I fleisch». Adelphus, Pic. löti 

I Brehen, glänsen. Scherz, 184. — «Ach, 
brehender stcrnc !» Gottfr. v. Str. 2, III. -- 

1 «Der maie frische blüti weht, — so das ir 

I varw in engen brdU», OottDr. v, Hng., ms. — 



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— 58 — 



«So ging af niiner stinnen i!>rrfi«n». Altswert, | Nsch. 24. — tDaramb secht nwern brestm 
7b. — Ein Glanz, «der da glich ist dem sunnea ! an, — nnd lasst die üppig hoftart stan». Mar* 
br^en*. Ibid. 106. j ner, Genehm v, 1 b. ^ j^lte Weiber «die hant 

Brpitfuss, Kothwelsch, Gans. — Ein Bettler ein kunst, die ist so gut. — das sie a!1 preßten 
«stielt all breitfusz*. Brant. Nsch. 62. > heilen dut». Ibid. — «Gold und silber munu 

Breithart, Rothwelsch, die Weite, die Haide, da mit, — das du keinen g^restm nit — auff 

— Brant, Nsch 62. — Ich rathe ihnen, «sie der Avegfart niiisstest han». Murner, Virg. B. 
trolten sich geschwind and schlecht über den 6 «. — «Yiler ding brtsten nnd mangel». Id.. 
breithari ireik Inndvi». MiiniMr, 4 Keteer, Oayao, 412. — «Die gebre$t ist so weit kum- 
O, 3 j men ...» Id., Ulensp. 91. — «Sa mag sein 

«Breitsnabel», Art wilder Ente, Löffelente, I das ein newer brett ein nenwe artraei erfor> 
1381. Alsatia. ]>. 29<i 1459. Brurker, 2.30/ den». Id., Gayac. 435 Di- r.latterkrank- 

Breme, Brem, Briem, Bremse. — « In die* | heit «erstreckt sich in so fil breaten^ das schier 
sem groBten Hänfen Hveken begegnen mir I mSeht vermeinet Verden, das in Ir alle kranek- 
gar fünf grosser Breinfn und Rossniurken, die heiten beschlossen weren». Ibid 405. 
ans gar gern in die Salb fielent. Die erst Bre8ten,€tobre8ten,fehlen,mangeln. Sehers, 
Knek oder Briem ist ein nnordentliolie Tran- { 105. — «Dem mensohen MtM das, aedriiM 
rigkeit. .» Geiler, 3 3Iaricn. in bj Sarr. 58 dt?m das>. Nie. v. Basel, 240. ~ «Werne diier 
Pred. o. L 13. a. — «Ein bram nit in dem gezügen einer getriftet . . .» Tauler, 110 (22). 
äßtniiwep klebt». Brant, Nseh. 80. — «Manch | — «Wer aber das ander anwende ffebretU 
hnmusz und manch bremenstieh — hab heime- dem pfcrde zft fftter ...» Fegersheim, 14 Jh. 
lieh erlitten ich». Murner, Nb 1. — «Hunig Weisth. 1, 709. — «Wer ouch das ein hbber 
von Brunen». Bmnsehw Di^t. 70 b _ «Ba ist ^ebmt«. darum soll das ding nit hinder sieh 
nit eine kleine mnck in dem habermusz. ' jran». Brini^'hoffen. 15 Jh. Weisth. 4, 42. — 
sunder ein grusse brem». Pauli, 1G7. Schnüd, «Au im brast aller lügende uiht». Gottfr. v. 
Schwab. Wört 96. : Str. 1, 6. - «Es brast ime eins dinges . . .» 

Brenkel, Brenklin, kleiner hölzerner Zuber. Nie. v. Basel. 2fi9(32). — Assnenjs sah dam 

— Ulenspiegel seut «die wasserkant in dai» Esther «irä ^'ciätcä gebrast». Tauler. 181. 
brenckiin vor dem sapfeii». Mttmer, Ulen-j «An dem huse da nichts jre6r<M<». Altswert, 36. 
Spiegel, 83. — «... so sol er wissen das ime des weges ge- 

«Brennkrat,11ammula». Gersd. 91 Ranun- brosteniaU. Tauler, 483 (74). -~ «... so ist ime 
culns, tlamniula. des wines gehrosieti». Eis Fred. 1, 82. — 

«BrennwurtiL incensaria» Gersd. 91 b Cie* «... das riehen keisern ist oiäfrotten». Alts* 
matie yitalba Kirsohl. 1, 7. I wert, 100. Bte. Etc. — Den Franen tgebrkht 

Brent/.fMi. hluIi Hi md riechen; lieutc brontz- krafft und stcrck». Guldin Spil. 22. Eic. — «Elm 
len. — türenUen und stincken oder dem brant c öriftdas, dem andern jens». Geiler, £v. mit UssL 
naeh sebraaeken». Bmnsebw., Bist. 14 «. 1 100 *. — «Die thoreebten, denen des (Mei 
^ Brest, adj , miinirclhaft. — «Was es (das was gebrosten . . .»Id., Pr- «! ri. L. 131«. — 
Korn) brester oder krenker ist . . .» 1337. , «. . . Das im Kraft and Kunst darteu oe- 
Blet. de 8. Thon., 886. IdrMel». Td , Selenp. 89 a. Etc. Ete. — ran 

Breatf» Rrest, Gebrest, Man-' l Fehler. Narr «vörcht im brest hie zitlich g-nt». Brant, 
Scherz, Jöö, 4ttö. Sowohl leiblicheb al» geis- Nbcii. 6.— «Nit das der sptcie iit sufers briste, 
tiges Gehrechen. — «N6 ersach al den ge- Id., Thesm. e, 5>. — Jeder sieht «wem er 
breiten da». Gottfr. v. Str. 1,189.— «. . . ol ^ irHch sy, was im gebrist*. Id , Nsch. 2 — 
debein breste were an ime . . .» I26H. Urk.- «Wer vilen seit was jedem |?6rt«t, — der hört 
Bneh, 1, ^5. — «I>er gebreate ist nft leider gar offt ouch v » er ist». Ibid. 69. — «Wo 
•0 gemeine . . » Tauler, 144 (27). — Denen ist gelt gbrist, do ist früntschaft usx». Ibid. 13. 
gut helfen, ^di^ gebresten bekennent». Ibid.. — «... da& selb den meistern ouch gebrüstt 
35 (7). Etc. — «were aber daz ein eptissin — das sie der rechten kunst nicht achten». 
^rMtfn hette an Iren »nsen . . .» Obcrcntzcn. Ibid. 29. — «Bistu rieh, das dir nit gebrüst 
1310. Burckh, 809. — «Wer es, das der hol ...» Braut, Cato, a, 7*». — Wissenschaft 
brest oder mangel het . . .» Stotzheim, 1412. den Deutschen «^«ftrdsf niit,Mcr nit der ^in». 
Weisth. 1,887. — «Het der meiger uf nieman Id., Nsch. 88. — Er «sehwür ouch xmgebröii 
tt elagende noch keinen gebreste des hofes gantz nQt». Tbid. 60. Etc. Ete. — «leb weiSE 
r.c öy^ende ...» S. Gilgen, 14 ,Ih. Il)i(i. 4. 180. was allen schelnien brist*. Mnrner, Schelm. 
£tc £ic — «Ein Artxet derselb muss die a, 2 — Wann «dir monuay c &rw(>. Ibid. 
Stechen nit Tersebmohen, ermnss die O^resten d, 4a. — tBr dnrt mieb das im wisbeit brist*. 
beschüwon>. Geiler, Post. S, 105 «In der Murner. Nb. 2. — «Allein ansz allen einer 
Schofinesch seind gesaut gemacht worden . . . gbrist». Id., Virg. C, ö». — «In geistlichkeit 
die Menieben von allen iren Gebresten Übe« - in vil jpcftrürt». Id., 4 Ketxer, D, 8 *. — «Wer 
halb, aber im Toufwerdent «^csunt gemacht die ist dem ict/und nüt gebrist». Id.. Nb. 8. — «. . . 
Selen von allen Gebresten der Erbsünd halb», on sie all dugent dir aebrist». Id., Bad. F, 3 «. 
Ibid. 2, :?6b. — cDa log jederman zn im selber, ' — «Geusr. ausz dein herifs dem nichts gdaritt; 
ob er entpfind sündliclier Gebresten*. Geiler. Id., Vir«,' Y. 1 ». Etc. Etc. — Es ist gewiss 
Selenp. 152 b. — «liedenck das dich din .Nedi- «das jm nüt bresten mag». Butzer, Dass Nicm., 
ster ouch mit dincn Gebresten liden muss». d, l ". — «Es driM dir eben nit mer. . .» Blio- 
Id.. Bilg. 60 Etc. — Der ist ein Narr, denf. A. 4 

der «nit sin eignen bresten denckt». Brant, > Bresthaft, Bresthaftig, Gebrestlich, Ge- 



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- 64 — 



brMthaftii?, niangelbaft. fehlerhaft, sehadhtUfc, 

schwach, kriiiiklich. — «Kein man sol pfaffe 
werden« der au gliden breathaft ist* (krüppeU 
hftft). KSn. B98. — «Wellieh tftoh ■« bn^ft 

vindent . . 1433. Tuchcrzunft, 12 -- «. . . 
das ich alse gar saöde und aLse gar gebrat- 
haftig bin . . .» Nie. v. Basel, TaaL Bdt.. 18. 

— <Jiresthaftig 1 r 1467. Alto Ordn., B. 1. — 

sich für gebreUlich haitent», deaea hilft 
Gott. Tanler, 85 (7). Etc. — Einer Sache brest- 
hnff v rri^^ri, Mangel oder Schaden tiaran er- 
leiden. -- «Weihe zit ein probst von Uelenberg 
der hSher bedarff . . . unib die guter sins 
gotzhoses, ein meifrer soll jncn ^'obicten in 
den hoff, und soni jrae helffen des rechten der 
giiter er bresthaft wtirde». Niedennomehwiller, 
1354, Wßisth. 4, 95. — »Oott stroft etwenn Vater 
nud Mutter uiiib iie iSüud in Iren Kindeu. das 
sie bresthaftig Kinder geberen>. Geiler, Post. 

2, 85 Irrig Schaf, E, 2«. Etc — «danimb 
sind alle nnsere Werk gebreslhuftiy». Id , Pred, 

U, L. 95 

BreUtell, Btrassburger Ausdruck für Bretzcl. 

— Am Montag tot Fastnacht sollen die 

Bechercr den Küfern gelten «20 pfen. für 
bretateUen^ zü eime Urkunde das sie uns 
gehörent». 1896. Stadt^Arehiv^. Zunft-Ordn,, ]>. 
320. — Die Bäcker sollen drei ni:il wiiehent- 
lich «ettekueheu und bretauUen bacheu». 1483. 
Alte Ordn., B. 1. — cZftr breUteUen*. Strassb. 
Hausname, 1435. — «Wenn einer ritet gen 
Hagenowe schnelle, — so &ol er mit ime 
bringen Bretat^: 16 Jh. (C»t. de« Hs., 12.) 

— «Per Koraff hat im die bretstel geben. — 
darvuu mag er noch vil jar leben» — pfawen, 
wilpret bat er gnug ... — wan irs b«ini 
Hecht recht wol beschawen, — ich nem die 
bretstel und den pfawen. — und liem euch 
st&rmen tag nnd nacht» Murner, Luth. Narr, 
122. — Kurz, 200 «liretzen?» Bretstell -war, 
wie Roraft" nnd Pfau, Name einer der strassb. 
Kanonen. 

Bretten. — «Wenn der Tod an den Tliiiren 
rnmpelt. do brdtct es, so dir so wee ist und 
nit weisst wo du bliben >ult» Geiler, Post 

3, 67» ; Ev. mit Ussl. 130 b, 131 a. _ .Noch 
dem Tod Gott nicmans me erhört, es het 
breitet». Id., Post. 3, 67« ; Ev, mit üssl. 
181 «. — Xch weiss nicht was das Wort bret- 
ten hier bedeutet. Es gibt ein altdentsches 
brittan. jiandere, texere, bretten\ an aus- 
breiten oder weben ist aber hier nicht zu 
denken. Friseh, 1, 136, erklärt die erftte der 
Geilerschen Stellen durch «<!;( ist der bretterne 
Sarg nahe», und die zweite durch «mau liegt 
im Sarg, es ist aus mit einem». Diese Auf- 
fassung,^ seheint mir durchaus unrichtig; dus 
neutrum breiten kann einen solchen Siuu nicht 
haben. Orimm, 2, 878, hat hnUm, rapere ver- 
zücken ; dies könnte allenfalls anf ilie erste 
Stelle passen : es brettet, man hat die Besinnung 
verloren ; auf die zweite jedoch pasat es niehL 
Schmeller, 1, 271, hat ein baierisches bruetten, 
flg. sich unwohl befinden ohne eigentlich zu 
wissen warum; das d&rfte noch um besten 
auf die erste Stelle anznwendm si iu; die an- 
dere bleibt aber dabei nicht minder dunkel. — 
Yersrl. Brutfgn, Beneoke, 1, 874. 



I Brieflsch. buchstäblioh. litteralis ; littera, 
sowohl Buchstaben als Brief. — «Sie ver- 
I stundent die Gebott Gottes eu vil üblich und 
I hriefiscK dem Buchstaben iioeh*. Qeiler, Post. 
2. '6b B. — «Nicodemus was grob, wann er 
.hat gewont der brüfiatktn Verstentnissen des 
' alten Geaataes, und verstund das allein gröb- 
lich noch den Worten und nit noch Verstent- 
j niss des Geistes». Ibid. 8, 36 — «Uss brie- 
Jisdte» und historischen Verstentniss, so sie 
gelesen hettent, suchtent sie die geistlieh Ver- 
stentüis.s». Geiler, Sünden des M. 11 *. 
Brieg. S. Brüge. 

Briefe Ii n, Brügel, kleine Brühe. — flsest 
I du ein Süplin, ein Briegelin, der Magen cm- 
I pfaliet allein das Briegelin, aber alle Glieder 
empfahen Nutz». Geiler, Enicis, 9 — «. . . Das 
, im seiu Schwester Thamar ein Brügel solt 
machen vor seinen Augen und im EU essen 
geben». Id., Seelenp. 40» 

Brisen, schnüren, knapp kleiden, Scherz, 
187. — Die Frauen zieren sich «mit stoltzen 
schappeln, mit gebriaenem sch5heu>. Gebete, 
14 .Th. ms. — Den Frauen ist verboten «^- 
brisen röcke» /u trafen. 14 .Th Alte Ordn., P. 
21. — Die Weiber «legeut irenjjeib tu einen 
(Mi^on notetal des paumwollen roeks gepfrengt 
und gepriasen>. Guldin Spil, 67. — «Wan er 
i aber ein seidin Wammes au treit uff der Gas- 
! sen und steif ingtbtriam und ingenestelt wer. 
das geh im mer Fröid weder das Messge- 
. wand*. Geiler, Ev. mit üssL 202 b. — «Do 
kam ein junger Gesell dort her gebratten, und 
was gehrisen und zerzert und het sich aus- 
gestricken als steif als er immer kund > Id., 
I Geist Spinn. L, 5 — «Ein jung Menselü 
das \'\ rv\cn\{»,xt ingebrhrn ist und zierlich an- 
1 gelegt» id., Bros. 1, 98«. — «Die weis&en 
I Brusttücher seind gefüllt mit Baumwollen, 
und stot das Waniniesch offen nnd seind über 
das weiss Brusttuch mgebrisen und kunimeu 
daher •gleich als die Reissknecht». Ibid. 1,96^, 
— 1451 war zu Strassburg ein Bürger namens 
Johann Brisschnürer. — «Man sieht \\ a.s hof- 
I fart arbeit hat, — wie man sich mutz, schmier. 
! nestt 1. hris». Braut, Nsch. 86. — Ein alter 
i Gouck üoll «sich schon inbriaen*. Mnruer, 
Creuchra. f, 8 b. — «EtUch so eng gebriam 
waren, — wer in nun ein furtz entfiaren,^ — 
si hettent tusend eid geschworen, — sie miea- 
ten ewig sin verloren» Id., Nb. 219, fii:. von 
solchen, die ein zu ängstliches Gewissen cur 
Sohau tragen. 

Britsehe. Wasclibrücke, lavoir im Fluss. 
Von britachen, mit einem flachen hökemen 
Werkzeug klopfen? Die Waseherinnen klopfen 
mit einem solchen die nasse W^aschc. — «Die 
britachen in der Brüsche». 1427. 1466 Almend- 
bneh. — Die Einwohner von Rhodis suchten 
Schutz «under den gewelben, brudcMi oder 
britschen», Adelphus, Türk. D, 6^.. 

Britsche, ein an rinem Ende breites und 
flacht'S Holz, das die Fastnachtnarren trugen ; 
s. das Bild in Braaiä NarrenschiflF, zu Kap. 
59, Ausg. von 1499. f«. K, l K In Strassburg 
I sagt man noch britachen fiir prüijeln. — F.in 
i Narr verdient «das man im die brutachen 
[ sehlag», Brnntt Nscli. 60. — «Mir solt wol 



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werden die britsch geschlafen, wan ich 
vil ttsz der schalen sagen». Huradr. }^b. 166. 

Brochen. — «Wer fremde Unde broAe» 
8ol ...» Aitewert, ö. 

Broehselii, Broebsen, praflseln. -DerTenfel 
«fftr envef,' mit tlem fjrusttMi j^eschrci unil mit 
dem gröfiteu brochsdnde», Härlcin, lö. — «Uu- 
f^ehaben wih, der frroeAef in dem vasse» (var. 
brochzen) Tauler, 353 (61). — «So lUutciit sü 
wie ein gar grosse wludesgetöse durch den 
walt herkumraet (prnweUehe bnthttende». Nie. 
V. Basel, 226. 

Brockt. — £in Bauer schenkt «seinem für- 
sprecheu ein gate brodU^ ein gute mlloh». 
Pauli, 93. 

Brugen. gross than Scherz, 189. — Hört 
wie der Winter «mit winde broget — uf walt 
und in £revilde*. Oösli v. £henJi. V. d. Hagen. 

l, 147. 

Bronfogel, 1881, EU 8 ^ su verkaufen. 
Alsatia. 1867, p. 299. Brovogel, 1425. Alte 
Ordn.. B. 1 ; BrotfogeJ, 1469. Brucker, 229 ; 
eine Kntetiart. aiias stropcia. 

BroMm, Broitem, Brösum« Brosme. der 
weiolie. innere Theil des Brods. — *6rod un 
Broscm». Kiithselb. d, 7 1>. — «Wann ilu zu 
trinken host den sin, — nim brosum an küM- 
die wol fln». Brant, Thesm. b, 6 1*. — •Browm*, 
8. die Stelle bei dem Wurt Mn> ' rant. 
Bisch. Wilh. 291. — «Uif das Brosemend Leines 
Brodee) Kettle dispolver . .» Brnnsehw., Pest. 
27 b. — «Xim nicken 6ro«*«n, wein iiihI honii? ...> 
Gersd. 29 »». — «Das dein brot hat vii rinden, 
wenifT brosam». Fries, 33 ^. 

Bröslin. Brosamen, kleine Brodkrnmnion, 

— «Las/, mir nur die bröaMlin werden, — die von 
deinem disch ab zu der erden — fiülent . . .* 
Murnpr. Bad. L, 3 «. 

Bro»», tipro&ä. — «Joh. des Täufers Spys und 
Hin Bseen sind geAvesen Hewschrecken, loca* 
stae, als gemeinlich die Lf^rcr scluibcnt . . . 
Aber etlich jetz wollend Brossen dornsz 
machen, weisz ich was». Geiler. Post. 4, 4 t>. 

— Als Bischof Wilhelm von Honstein einmal 
jagte, liefen seine Hände in die Reben und 
thateu «den armen Leuten» schaden «un den 
pros£€n^ die erst nszgeschosseu». Brant, Bisch. 
Wilh. 897. — cBIe Bftnme fangen an Bnuen 
uszstossen . . . .» «Die Äst sein vol Brcuen». 
PauU, 818. 32L 

Brossflii. ~ «1 seh. von ^nre alben und 
eime uramelcr zh we.schen ond th iMroum». 
1416. 8. Thomas-Fabrik. 

Brossen, Sprossen. S. BoHni. 

Brost, Mangel. Ver^l. Brust. — Der Hcrbst- 
nionat «lot uns keinen brost*. Conr. v. Daukr. 
V. 291. 

Bruch, von brechen. Scherz. 180. — 1. «Ein 
nnwer bruch», Neu brach, neu urbargemachtes 
Land. Logeinheim, UOi. — 8. auch Oebredu, 
üjbruch. 

2. Geltistrafe für ein «gebrochenes» Gebot. 

— «liesserunircn oder&HlcAe». Dettweilcr, 1380. 
Wcisth. 5, 480. — Wer «noch schuldig ist . . . 
pfcnnigzins otler brücke....» — Adelshofen, 
14 Jh. Eist, de S. Thom. 334. Etc. 

8. Mangel, Gebrechen. Aach Oebruch. — Sie 
denlien «das sie hetten an Weisheit brück*. 



Brant. Laycnsp. 168 e. _ Es ist kein Stand 
<do nitabnäm sig und gebruch». Brant, Nsoh.85. 

4. Braach, Gebrauch. «Dises holt/es Übung 
und brück ist nit so lang gewesen...» Mnr- 
ner. Gayac, 484. — «Ob des hotlzes 6ntcft an 
allen oiten ;.,'leic1i sol gehalten worden». Ibid. 
438. — Ich «weisz das die sach des heiligen 
glanbens mit keinen menschlichen brücken 
oder miszbrüchen sol verwicklet sein». Mur- 
ner, Lntli. Narr, 2. — «... Nach der narren 
brwSk und sit». Ibid. 46. 

Brßch. bruoch. 1. rntcrhose. Scherz, 189. 
Grimm, 2,410. — ^Bnah, braccae». Herrad, 
185 — «EttUche fluhent bartfts und one br&eh: 
Glos 79. — Die Geissler «zugent sich ns 
untze in die brück*. Ibid. 107. — «Ho.sen, 
briich. rock . . -» Altswert. 53. — Der Manns- 
rock ist zu kurz, «des .siht man im ilieswarz 
brück». Ibid. 52. — «Von Aria.sz kuufft ich iv 
eindöch, — du macht sie mir ein linen brück». 
Murner, Gcuchm. x, 4 h - cNit ein br&eh^ 
ich geschwig das hembd». 0. c. F, 4 «. — 
Ulenspiegel «zoch die brück ab». Murni i , Ul, 
98. — «So haben sie dir anch sn schand — 
ein britdt dir gemalt in die band». Id., Lvth. 
Narr, 18. 2. (14, 137. — «Ein niderkleid oder 
ein brück, wie man es dan nent». Paali, 837. 

— Kar«, ä!0?. macht nber das Wort eine lange, 
unnöthige Anmerkung 

2. Feuchtes, mit Weiden etc. bestandenes 
Land. Sehers, 180. -* «BriuA, palns». Herrad, 
181. - «Das Brück». 13 Ih u. f, an mehr 
wie lUO Urteu. — Revier Stiat.sburgs. Gassen- 
n. Hllnsernamen, 57. 

Sich Bmchen, sich Gebruchen. — Dif» 
nicht geschickt .simi zn einem schauenden 
Leben, «soUent sich brucheti in einem wirk- 
lichen Tiehon». (Jeiler, Bros, 1. Iß". — 
•Bruch dich nncli eren gen dem linJ>. Brant, 
Donnerst. D. (ied. 24. 

Mir ilcm Oeniiiv. sich einer Sache bedienen, 
sie gebrauchen. — Die Geschöpfe *sick brücken 
müssen spis und dranck». Brant, Thcsm. a, 2 ». 

- «Zum ersten ist es nütz and An — den die 
do bgeren höflich sin — zu brücken $ieh .... 
adeliches gmüts». Id.. Moret. a, Ib. — «Dins 
gwttnnengats6riiefc<^>cibmä82lich>. Id.,Cato, e, 
l «. — «Wer eigens kofb wcfc brücken will. . . .» 
Id.. Nsch. .'?n. Etc. Kichter «die vornniifft 
»ick brücken sollen». Muruer, Instit. a, 2 ». 
— Das «heiszt gemeiner vdleker recht, glich 
als ob .sicA des i echten alle völckcr //rftruc/if«-?!». 
Ibid. 3 a. — «Darumb aebrucheni ück der zit». 
Mnrner, Qenchm. n, 4 ». — «. . . so künt ttcA 
... ein jeder dropflf der gesehrifFken brücken». 
Id , Adel. E, 4«. Etc 

Br&ehig, der einen Bund, ein (iesets. die 
Ehe, etc.. bricht — «Wer do bricht das minste 
Gebot, der ist an inen allen brüchig». Geiler, 
Bilg. 45 a. — «Wenn euwer Vorfaren seind 
brüchiff worden an Outt irtm .^ehöpffr. als ein 
¥rv\\ die brückty wun an irem Mann . . .» 
Id., Post. 2, 20 l>. Etc. 

Briidermäs. — In der Hölle, «do sind alle 
Ding unter einander vermüscht, wie ein 
Brudermüsz, do Krut, Erbsen, Linsen, (ierst, 
Weyssen und Fleisch, weysz was unter ein- 
ander vermüscht ist». Geiler, Bilg 170 b. 



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BrUge, Brfig, Brieg, Brahe. Scherz, 190. 
— «Ein brüffe mit einer wurt^^e». Salzmatt, 
15 Jb. Weisth. 4, 135. — Den Knechten des 
Probstes von Leberaa gibt man ilt der Fasten 
Fisclie : «sint aber nüt visclic Jo, so sol man 
in geben der vische brügen>. S. Piilt, 15 Jh. 
Weisth. ö, 893. — Ein schlecht Erzogener 
thut beim Essen die Finger «in die blatt . . 
damit er mach ein näglis brüg>. Brant, Nsoh. 
110. AVürtspiel mit Nägelin, Gewürz, und den 
Nägeln der Finger. — c£ia gele brieg». Hor- 
ner, Schelm., i, 3 ». — Man soll nur «elnireiiiir 
brieg von einem capnnen snppcn». Id.. Gayac, 
486. — «Supf das brüg^i» (dimin.). Id , 4 
Ketzer, L, 1 a. — «Ein gehveitieii supp oder 
brtjeff kleiner achtunf»- ist>. Wurm, Trost, 53b. 

Brttgel, zum Privatgebrauch des Grundherrn 
beBtimmte Matten. Schere, 190. Seigrnenrs et 
villages, 203. — «Der brügeh. 1220 n f. in 
etwa öO Bannen. — Der Abt von Ebers lieim- 
miinster hat «zwene brügele», wo die Gottcs- 
hansleute ihm fronen, das Heu zu machen. 
«.. .Die banwarte sullent gan an dem balmetage 
imde an iedwcderm brugil ein ris stecken, 
unde sullent damitte knnden, das sie ze banne 
sint ,getan». 132Ü. Weisth. 1. VM). 671. — 
Die Äbtissin von Erstein soll ihren *brieffel 
heien (umzäunen) sibeu naht vor S. Jörgen 
ta^'» Romanswiller, 1344. Weisth. 5, 456 — 
Hol/, tdenbrügel zt bezünende». Wiedensehlen, 
1364. Ibid. . 4, 160. - 200 Wellen um «den 
brüget» der Äbtissin von Eschan zn «befKden». 
Achenheini, 1429. Ibi.I 5. 487. Etc. 

Bn^ea, brühen. — Ein Weinl'ass wird za- 
eriit tff^r^iet in heissem wasser». Bftthselb. 



a, 



Brumleu. — «Ewer Widersach lauft unib 
brumten als ein Ldw». Oeiler, Brds. 1, 57 b. 

— Schmid, Schwab. Wort. lOS. 

BrunlÖf. S. Brutlouf. 

«Bmiinwiirts, serofularia». Gersd. 94 1>. 
Scrophularia nodosa Kirsrhl. 1. 578. 

Brunst, Hitze. — «Der Brunei der hitzigen 
Snnnen tribt dise herten Tropfen herab das 
es haofelt». Heiler. T?il?. 81 «. -- «Ruf in an 
(deinen Heiligen) für das Feur der Uiikeuscheit, 
Oot für dich zu bitten das er dir /.u Hilf 
Vitnim nnil dich in der bösen flackernden 
jbrunst nit wöll iasbeii verderben». Id., 7 
Schwerter, G, 5 «. 

Briinstig, heiss. — «Die burnen and das 
ertrich wurdcnt also brüttstig nnd hitxig . . .» 
Kuli 757. 

Brontz, Harn. — Einer der eine näohtUohe 
Serenade bringt, wird oft «mit Brunts begos» 



Ben für seinen Lon». 



Narr. 129 b 



BiHintxlen, Bmntzen, pissen. Einer 
«frrfititeM nsz dem feniterves». Pauli, SB. 

«BrunUen» Murner. Nb. e, 4 0. 

Brust, Gebruist, von brcstcn, 3Iaugel. Scherz, 
198. — Haben «die hofherren bruat an iren 
Zinsen . . .» Duntzenheini, 1438. Weiptli. f>, 
471. — «. . . das dehein vorteil oder brüste 
damsz erwachesen ni9hte>. 1498. Alte Ordn., 
B. 13. — «Hie i.st an narren kein gebrust». 
Brant, Nsch. 3. — «All kunst, crc, wisheit ist 
umbsunst, — wo an dem pfening ist gebrust». 
Ibid. 20. — «Tantalos aitst in wassere last. 



— und hftt am wnsser doch ffibnut». Ibid. 

68. — «. . . das er nach kartzcm schlechtem 
lust — kam darnach in langen brüst». Murner, 
Bad. m, 2 >. 

Bmetgewer, Brustwehr, Geländer. — Der 
Bischof bat «das man den Chor mit einer 
bruetgetoer verschlagen wolt. damit das getreng 
nit Bo gross würd*. Brant, Bisch. WiUi. 254. 

Brut, Hitze. — Des Lazarus Leib «was 
ein g^antzer hrut, und was überzogen mit 
Grind and Blottren». Geiler, Post. 8, 40 b. 

Brflte, Brat, Hoohseit, Hoehseitsehmsvs. 
Scherz, 192. — «Swer 7.6 brtUen mer manne, 
vorwen oder spilman hat ...» als erlaubt ist, 
ist stralBUlig. Stes Stadtreeht. Grand., Oeav. 
in6d. 2, 210. — Sic <fTirto mich do gar zier- 
liche heras zb den iüten und zft den brüten 
und ondi zft andern knrtsewilen». Nie. v. 
Basel, ms. — «Wa man opfcr l'. r es si 
z6 ersten messen, z6 liehen oder zü brüten . . .» 
13.ÖO Stadt-Archiv. — «Am sunnent&ge so men 
(las alleluya hinleit und brüte verbiitet> ( ver- 
kündet), Kön., 511. — Geldausgeben, «do zti 
kintlonf, do z& brüten». Conr. v. Dankr., v. 
471. — «Ein thorecht Wib, da zu Gast ist 
geladen, oder zu einer Brut oder Westerlege 
. . .» Geiler, Post. 2, 87 0. — «Du wilt uff 
allen Hochzeiten sein, Brüten, Kilchweieu, 
ersten Messen, uff allen Stuben, in allen Bras- 
sen». Id.. Brös. 2, 71 «. 

Braten, beschlafen; brüten, fovere ? — «Cleo- 
patra . . . gieng des Nachts in das gemein 
FrauMenhus and iiess sieh bmten». Geiler, 
Narr. 131 

BrUteln, brfiten. >~ «So brütelt jeder sval- 
me sin ei^e». Conr. v. Dankr., v. 144. 

Brutgämer, Bräutigam. — Der Dorfmeier 
«mnss die Brut fSren so man zur Kirehen gat« 

und den Brutgämer zu Haus füren>. Geiler, 
Arb. hum. 140 ^ ; 141« ; 1Ü9 «. Sonst meist 
Brütegam. 

Brutlouft Brntlouf, Biantlouf, Brntlnnf, 
Brunlouft, Brunlouif. Hochzeil. Scherz, Ibl. 
' Man liest «in dem evangelio wie das ein 
brutlouft geniarbet wart». Tauler, .313 (54)- 
Etc. — «Ist dab ein brunlouff berett wart 
nocli unser stette reht . . .» 1322. Urk. 2, 
112. — «Kununent, die geladen sint /.ft der 
brunlouft». Tauler, HÜ6 (63). Etc. — «Zü dirre 
brunlouft ist fröide Uber fröide». Hie. v. Basel. 
Taul Bek. .42. Etc. — Christus «wart gela- 
den zft S. .Tohannes brunluft». Eis. Pred. 1, 
81 Etc. — «Min herren hant mir (dem Schaff- 
ner)gescheacket 4 gülden zh minem bruwlmiff». 
1441. S. Thomas-Fabrik. Etc. — «Der Brat- 
trora und die lirut die worent arm, und dar- 
umb so ludent sie arm Leut zu der Brutiouf». 
Geiler, Post. 1, 94 — «... Das er lugen 
sol Fastnachtsj)!!. Tentz, Brautlouf und der- 
gleichen weltlicher Freuden». Id., Höllisch Low, 
D, bb; Et. ndt Ussl. 168 Brds. 1, 60*. 

— «De nuptiis, von bnttloufften* . Mnrner, Tn- 
stit. 9 a.— «Zwischen denen personcn, die 
under einander an statt sind der elter und der 
kinder . . . mögent kein brutloufften beston». - 
Ibid 'Jb. — «Unser eher griffent zammen, — 
als sie sich zur hruUonfft nemen, — das sie 
kinder bringen weiten». Uamer, Genehm, i. 



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- 67 — 



Sb — «Duiit Iii lu chzeitlich kleidung an, 
- das ir zu brutlo^t mögt bestan». Id., Bad. 
D, 2". — «Alle kurehvine, brutloff, irten, — 
und wa man frölich ist bi Mürtcn ...» Id., 
SehdliiL ü. St*; Luth. Narr, 48. 131. Etc. — 
«Es wa« ein ffrow hoeluseit oder ttmUauff: 
Pauli, 253. — «Da nun die hochzeit des bntt- 
ionffs Tolbracht waren ...» Bingmann, Cäsar, 
HO*. 

Pas Wort -w ird immer seltener ; die evangcl. 
Schriftsteller gebrauchen es nicht mehr. 

BrntmnM. — «Wenn der gel Brutmms nss 
ist und verzert, denn so werdent kammea die 
Weetagen». Geiler, Post. 3, 6» *. 

Der Umstand, dass das Brautmuss gelb war, 
beweist dass es schon djunnl^ dif» «pütcr soj^c- 
nanntc Eierbrühe war. ein aus har n und Wein 
bereitetes Gericht, das man den Tag nach 
iler Tlucli/.cit den Besuchern vorzusetzen pflegte. 
l>aeypodius> hat: «Eepotia, die Nachhochzeit, 
so man Morgens nach der Hochzeit die Eier 
iiset. wider zechet in Bräutgams Haus». 
6oU. 418. unter demselben Wort Repotia: 
«Nachhochzeit wo man die P'ieibrii isset». 
In der Folge Avurdc das Gericht auch den 
Freunden nach Hanse geselitekt, wobei eo viel 
Mih>biaurh «^cscbLili, dass der Magistrat, im 
Jahr 1628, «die überflüssigen Brautsuppen» 
mbot. (Polinei-Ordnnng von 1628, p. 40.) 
Heute existirt der Gebrauch nicht mehr ; in 
meiner Jugend hörte ich noch oft von der 
Eierbrüh reden. 

En, Gebü, gen. Buwrs. Grhuice», Bau. Scherz, 
208. — Bischof Berthold von Bucheck «bessert 
oach das bietlkni sere mit frnuw». Olos., 93. — 
Jede<5 Volk «trewan sine sunder sproche an 
dem butoe den bunies /.b Babylon». Köu.. 245. 
zß soUicheme buux . . .» Nie. v. Lau- 



fen. CJottesfr., 49. - «Der gebu würt prar vil 
wegen daaae üwer gehu*. Nie. v. Basel, .'dy. 

— «Sü haut iren^^eiwif uf den stein der Christus 
i'it mit srezimbcrt». Tauler, 3ö (7). «Hus, hof 
und huiestat mit allem gebuwe*. l'6db. Tucher- 
sonftt 17. — «Ein ganzer gebuwe, das ist ein 
hu» nnil ein »cbewer». Grube, Id Jh. Weiath. 
5, 4üü. 

Bnbeliaren, sich wie ein Bube lüderlich 
aufführen. - «So sie sollen vast studieren 

— so gont sie lieber ftuftrftrrcn». Brant, Nsch. 
29. — «Sein vatter im'int er hab gstndi* rt.— . 
so hat er nichts den bubelierl», Maruer, Schelm, 
b, 4 — «Do ich solt r.n Paris «tndieren, — 
do ritt ich nmlin fnihdierm». Id., Nb. 160; 
27 : 18Ö. Loth. Narr, 8Ö. 

Bnb«n, Jemanden dnen Bnben aclieUen. — 
Man bat uns «gelestert, pe&ttM, geketzert». 
Appell, a, '6^. 

Baben, Bllbeln, wie btAimeren. — «Man* 
eher vcrloszt uff bättlen sich, — der spielt. 
bubt, halt sich üppclich». Brant, Nsch. 62. — 
«Der ftifM, der hftrt, derstüt». Hnrner, Sehelm. 
a. 7 «. — «Wie er gihult hat nnd prcspilt». 
Ibid. g, 8 *>. — «... du den aiifiiiii; hast gc- 
tan, — durch des bispil huht iederman». 
Murner, Nb. 217. — « . . uml ist im leid das 
er nit nie — biebkn kau uls vor und c». 
Ibid. 41. 

BabeBtram, Bnbenatüek. Trum, fnutum, 



Stück. Grimm, 2, 465. — «Besichs durch gott 
wol umendum, — so findstn nit denn buben- 
trum». Mnmer, ITb. 20. ^ «Das halt ieb far 

ein buh^^ntrum.. Ibid. 119; 128. 

Bachelini^eu, adv., mit dem Bauch unten. 
Scherz, 104. — Binen SebSifen von Haslaeb, 
der nicht zur Sitzung kommt, soll man «under 
der swelien us dem huse zihen, und in buche- 
lingen nffe ein pfert legen und sft gerihtefS- 
ren». 1336. Weisth. 1, 700 

Euchen, mit Lauge waschen. — Das Weiss- 
zeug der Aussätadgen soll man nieht geben 
«z6 buchen noch zft wescheu ussewendig^ des 
hofes». Gutleute-Ordn., 171. — «Ein bueh- 
bitUU. 1499. <BuchhiU*. 1Ö16. Bütte zum «dt** 
chen*. — «Weschen, buchen». Muruer, (f iic!ini 
e, 4« ; k, 1 b. — «Sie budtent, wil sie 1 ugeu 
hant». Id.. Nb. 34. — Die Pelae «sein nnn genug 

gebucht». Id.. ül. 42. 

Euchstabeu, buchstubieren. — Unwissende 
Priester «sollen sie die messen haben, — so 
musstou sie es vor buchntaben» .ilarueTf Nb. 102. 

«Bock». Brunschw , Dist. 47 — cBot 
Blick: Gersd. 89«. — Artemisia vnlgaris. 
KirschL2,&7ö. 

Bnckeler, Bnekler, bonclier, Schild. Selten, 
194. — « . . mit blossen swerten und mit 
budteUern*. 1832. Xön., Anmerk., 788. — «Hal- 
tent vaste den hueMer des heiigen glouben». 
Tauler, 322 (.^5). - «Z6 dem 6ttcJfc<!/er». Strassb. 
Uausname. 1326 — Junker Sigelin Schüt, 
«Sigelin dictns StuMer», 1826. •-- «Nement 
den Buckler des Gloubens». Oeiler, Bilg.92b. 
(Eph. 6, 16.) 

Boekeram. Bnekeron, Zeng ans Ziegen« 
haaren, franz. bouquerant, bou^'ran. inittellat. 
boqueranuuä. Ducauge, 1, 727. -— tBuckeram: 
14UI. Tucherzunft, 20. — «I lib. 2 sch. Clans 
Spetc Cime weher unib bukeron, z& undcr/.ie- 
hende die grosse rote siden kuter ...» «.j sch. 
8 ^ nmb buckeron umb den selaltar uff dem 
lettener». 1417. S. Thomas-Fabrik. — «1 lib. 
2 ^li ^rli. unib zwcuü blowe buckeron, zft un- 
der/.ichi nde die grosse heidenswcrkescrge». 
1418. Ibid, — «10 umb zwo eilen wises 
buckei'H, 3 Hch. von drigcn S. Tlinman druff 
zft molendi- zft den höfen gon Pfcffisheim». 
1421. Ibid. — Das bald wei.s.se, bald gefärbte 
Zeug diente demnach thcils als Futter, theils 
um i>i Iiier darauf zu malen. 

Büdomiug. — «jBiuianirs, Omentum». Graff, 
3, 87. Scherz. 196, nach Twingcrs Vocab.. 
«Kotttb isrli, uluasuiii». Feldtuime: «In campo 
dem mau sprichet der büdemmg*. Grassendorf, 
1851. — «Ein matte, genant die büdemf. 
Weyershoim, 1432. - «Zü büdmMig*»^ an Ter* 
schiedeuen Orten, 13 Jh. o. f. 

Buir, altflraii«M boffSe, Puff. Stoss. — Die 
Kellerin uiid die Kinder eine> PfaPTi/n. «die 
geben im erst rechte bü£^ — das er kum in 
das narrensehiff». Brani, Kseb. 73. — Die «die 
hfiliir gschrifft krümmen und biegen, — die 
gent dem glouben erst ein büß*. Ibid. 98. — 
«. . . das uns die felsen an das schiff — an 
beiden selten gent ein büff*. Tbid 105. -- «Der 
gut Eresell schlag dapfler druff, — von des 
callt/l>r^ wegen ouch ein puff; Mnmer, 
Geuchra. i, 2«^. 



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Büifen. das Haar kräusieu, franz. boufFer. hin dä» Wort von Iren Hertzen». Ibid. 1, 33« ; 
— «Du W bQiffw» Pauli 140. — «Das Haar 33 b. — Arb. hmn. 92 st«ht in einem Pm- 

6ii/?>n». Geiler, BrÖF. 1. 5f>^ : Narr 'JH ' ■ Arh. hus. der dem ersrrn drr hpiden angefahltMl 

honi. 92 b. — «Mit schweb* l. harz, büßen das entspricht, BuiherU, statt Bulysen. 
har» . Brant, Nsch. 7. — Das Haar *gebüffet I Grimm'B Wörterbuch hat das Wort nicht ; 

bie (lern fiir>. Mnrrtfr. Nb. 276. — «Wie das man hat es wohl für einen Druckfehler ge- 

ich ir (las liorliii biff». Ibid. 229. — «Er sol halten; das doppolte Vorkommen an xwei 

acht tili: /wi-i mal lassen scheren und dry verschiedenen Orten sehliesst jedorh die An- 

mal iliis lijir lassen puffen, das es fin krus nähme eines Tn thnms aus. Die ErkÜM n-iL' \>ci 

wenl "Nvic riiieiii Jungen Jesus kucbii». JluiJier, Scherz, 197. ist verkehrt: Isla tenimiatiu 

Geucliin 1). 4 )>. (isen) äuget; sie IkuHc apud nos rixosns, ein 

Bug. 1. Schulter. — <Büg, armii". armilla». Zankoi>en». Frank 2, 21 hat eine sprich- 
Herrad. 187, 188. — Dem Boss Tristans schlug worilichc Redensart aufbewahrt: «das Zank- 

man ab «den buk». Gottfr v. Str. l, 98. — eisen ziehen», gleichsam das Schwert des 

«Die büM» eines zerlegten Hirsches. Ibid. 1. Zankes ziehen : Eisen ist also hier nicht eine 

42. — «De carnibus ovinis 8 büge facinntnn- blosse Verstärkung; nur figürlich ward später 

nm frischingum». Liber coq das Wort für Zänki r ;:»>braucht. Zur Erklär- 

2. StUMbug^ Fürbüg^ BruBtriemeu des Sat- ung von BuhUiitn kann es nicht dienen, denn 

tels. — «De eqiio eapitali. 1 Beh. rem tattel man kann nicht sagen, der, der einer Frav den 

zfi Lrssrrn aiii Ijüfjr uinl ein tinwon sins/. dar- Huf macht, zielic ein Scinvert. Dor Sinn des 

an ziü machen, und das Fürbouye z& bletzen». Ausdrucks bleibt mir unklar. — Persoueu- 

1499. S. Thomas-Fabrik. 'name: Otteman Sitbi$, zu Weiersheim« 1431« 

Btthel, Bühl, Hägel. Scherz, 105. <Tr Aehnlich: Conr. J^i^Mr, presb. präbead. 

berge fallent nf mich nnd ir bühd bedcckcnt chori eccl. Arg. 14A7. 

mich!» Eb. Pred. 1, 77. — S. Arbogast ward BaniMi, Aekerbaner. Benecke, 2, 36. — 

«begraben uf S Mirhcis hnhrh. Kön. 6.90. — .... als der buwman die äcfcer veret». Adel- 

«Die berge und bühel gein Avion . . .» Ibid. phus, Fic. 168 ». 

586. — Beinah kein Dorfbann ohne einen - Bnmhart. Bumbart, Art Blasiastroment. 

'Büheh. 13 Jh. u. f S. Seigneurs et villages. «Pfifft i die da pfiffen mit schalmyen und 

90. — Sie werden «sagen den Bergen : fallet bumharien». 1322 Urk. 2, 158. — «Das kleine 
nber uns, und den Bühelen : bedeckent nns» i PfeiÜin mit den vil Löehlin» am Dndelsack. 

Luc. 23, 30. (feiler, Schiff d.M- P. ri. 93», - Cc-h-r Xmi-. 17H». 

Die Juden führten Christum «bis zu dem (irut, Biiinpeln, Inn uinl li. r \\ i-rfen. — «Wie die 

Bitte} oder Absturz des Bergs an welchem Murer den ^cltaii stein verworfen habent, 

Berg ir Statt gebuwen was». M., Pi)st. 2. alsn wiin! uik U ich vun euch hin tiiid her gt- 

58 b, Etc. — «Kneas solche rede that, anff lump^U un<l vcrvvoifen mit üwerii Mülorn» 

einem hohen 6ü/i€l stehend». Murnt^r. Virg X, (i. il. i, Post. 2. 481^. 

6 1». — Ein Wald «den haben viel bühel umb- Bttnde. GebUndc. zuweilen Bünc, einge- 
geben» Ibid. c, 3 Etc. — «An dem fusz hegtes Feld oder Garten. Scherz, 198. — Sehr 
und der wurtzel des Bühels . . .» Adelphus, oft nur al> Feldname geblieben: «an de« 
Türk, D, 6b. — Cüsar «füret behend sein Bünden», 13 Jh. u. f. - Schon 774; «infira 
▼olck vM den nächsten Bühel», llingmann, fine qui dicitur Scalchinbiwnäa» . 724 Ecken- 
Cäsar, 13 II. — .Da ist ein Itüheh da gi-ab, so dorf. Tradit. wiss.. p. 129. - Revier Fi , 
würstu einen schau finden». Pauli, 207, bargs, 1282. iä. Qassen- n. Uäusernamcn, 81. 

Biifeni, «n Pulver zerstossen. — cWann Bnndrieme, Riemen, der in früherer Zeit 

man einer (Spiiirn riip eine «grosse TMis>heit zum Binden an der Rüstung, dann überhaupt 
wii thun, 80 kouft mau etwas in der ApuUiek , ab Gürtel diente, um die Kleider zusamnien- 
Qttd holt Tüfelstreek, das hMfert man und ■ zuhalten. — «Petras woltmitChristo in den Tod 

setzt es in den Flachs». GfM'ler. Bilg. 55 geen . . . , aber da es an den Bindriemen irieiiir. 

Balge, lederner Sack für den Proviant, da war er der erst, der sich darvon macht >. 
Seherz, 197. — *Bulgen* (bulgae) gfehdren zu | Geiler. Brd«. 1. 73». —> «Jetz wil es an die 

dem für einen Krir^sziig iiothigen «Geschim. .Buntriem^n irati». Murner, Luth. Narr. 10. -- 



BvllMr, Buhle, Liebhaber. — Wenn einer Fisehart. Garg, 181. Sprichwort: er steht im 

einer Fran »ein halb .Tor etwenn nochgeloufen i Wasser niiil dir-ses ilnn bereits bis an 

ist und hat den King ua den Thiiren zu Nacht den Guitt 1, es triti ein bedenklicher Moment 
küsset Qttd hat ir hoffiert mit der Luten, und für ihn ein. 

das ... im creling^ das sie im würd, so spricht Bundschnh. 1. Gemeiufr, mir 1{itinen <re- 
er: ist es uii me denn das?. . . Doher kuinpt bundener Schah. — «Ein buntschnch, uui die 
das dieselben Bulyaen. die inen küiiftii^n! Ding beMerisrhe art gemaeht, hoch bisz an das 
fürraolen im Kopf, das <lieselben Ding hüb- knü, niii ilrcyen grossen rinckcn» Adi lphns. 
scher ... seind in ihrem Dunken, weder sie , Barb. 47«». .Adelphus redet hier vim Scliuheii. 
an inen selber seind». Geiler, Post. 3, 26 ' deren Riemen bis ans Knie um die Beine ge- 
— «...Das seind die Menschen die da hören wunden wurden, Schmeller. 1, 249. Sulcbe 
das Wort Gottes, und aber wenn sie das jetz- scheinen die elsässisrhen Bauern nicht getra- 
undan habent gefasset und einen guten W'illcn gen zu haben ; auf alten Holzschnitten gehu 
und Fürsatz dem noch zu gon, als etwan die die Riemen nicht höher als die Knöchel; auch 
Bulysen, so kumpt denn der Tfifel nnd nimpt . die Bilder, die die Fahne der Anfständitehen 





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- 59 — 



darstellen, zeigen nar einen Schuh mit 'Rie- 
men, die nicht lang genng sind, um bis an 
die KHie zu reiehen (Virgilii opera, Strassb. 
1502, in-f». 329b; Mnrner, Lnth. Narr, Str. 
1Ö22, 40 , N, 2 Übrigens ist der Schnh, 
von dem Adelphos rodet, der eines baicrischen 
Bauern, und die Stelle ans einer lattMiiisrhen 
Chronik übersetzt. — «Eini'r lus t>in butUschuch 
machen and sehen nit (kn ^i^iossen tüfTel*. 
Pauli, 190. Spnichwort: ein kleines Vergehn 
vergTössern und eine wirklich grosse Sünde 
ühersehn. — «Elin Affenjäger wann er ein 
Affen will fahen, so niropt er fier oder fünf 
rar BunUchuch oder Botzschuch mit im ... . 
und thut ein BunUchuch an und milcht in 
H-ider aas . , . Wan er dan hinweg kumpt so 
konmittn die Alfen henn and wellen die Bunt- 
tdkiteh anek an thun>. Geiler, 8 Marien, S8b; 
brig Seh«f» JD. 8>>. — «Wenn die Beginen 
selion BmUtdliM anhaben, wan sie sie aber 
abziehen, so haben sie kleine enge hühsrho 
üurenschuh darunder». Id., Arb. hum. 92'. 
— «Der Herr spraeh sn seinen Jftngern : wenn 
ir in ein Stat kämmen predigen . . ., und sie 
<ia» nit wulleut eutpfahcn . . so schütten 
den Staub von den BmhümAuAmi». Id.. Brös. 2, 
50b; Has im Pf, D, 3«. Etc. — Göll, 262: 
«Peronatns, der Bundschuch an hat». — «Die 
buntschuh von sant Ciaren». Brant, Nsch. «)2 
(falsche Reliquie). — An einem bein ein Stiefel, 
am andern . . . «einen huntsdmch grosz». Mur- 
ner, Luth. Narr, 88. 

2. Aufruhr. — Bundschuher, Aufriilirer. Bund- 
sthühisch, anfrühriKch — Einige der Jünger 
Chiivti «wolten einen Buntschuh under inen 
offwerfcn und selber herschen no er sie also 
erlöset ; das was ir Anschlug, und verstnndent 
al>u .las Hicli Iii. lieh», (ieiler. Post. 2, 40«.— 
«Deu buntachuh offwerfen». ilurner, ^b. 224. — 
«Des Lntliera ler ein fnmliAidk ist». Id., Luth. 
Narr, Ih. Efe — ! tl i rs Unternehmen ist ein 
•Irnndschü». Id., Adel. K, 8 a. — «... das du {Ln- 
ther) der ftunfsejktdber (grrosnnoteT bist». Id , Kdn 
■ KriL-^l %9. — «Sie sagen man wöU uffi nr und 
'niiiäschucä machen». Zell« z, 4 ». — «... das Evan- 
gelium sei nichts anders weder ein verdeckter 
butschuch». Brunfels, Anstuss. 12 b. — Man sagt 
von einem der gegen die 3Iis6bräuche predigt, 
«er predigt ein Simtftedhieib. Ist dann Christus, 
mit sampt den apn-tf^in . . , bundtschücher ge- 
wesen»? Wurm, iialauiu, i, 4 a. — Die evan- 
irelischen Prediger werden «uffrürer und butuU» 
»chüeher» gescholten . . . I>as Kvanffclium sei 
«Uffrüric. &un«itjrMüÄMCÄ».liruatels. Anstnss, 2a; 
t*"^ — Murner hat (Sh.) ein Kapitel ireMcn die 
äo&tandischen Banern, unter dem Titel «den 
twidtdiuch uffwerfcn» ; das Bild zeigt einen 
wuern iriit einer Fahne, auf der ein grober 
Schuh zu sehen ist — Schon in der, zu An- 
fang des Ifi Jh. geschriebenen Colmarer Chro- 
nik iher. V Berniuilli. Colmar 1888, p. 15), 
hakii es von dem Untergang des rheinischen 
^dtebnndes von 1888 : «domit nam der grosse 
^^tiischnoch ein Ende». Ferner i>r /.n liiiu'M- 
k«n was Wimpheling in seiner 1510 geschrie- 
benen Biographie Oeilers sagt (in Sermones et 
^arii tractatns Keiserspergii, Strassb. 1521, f •, 
er redet da von «£aotioM, vulgo die 



Puntschu^r», und schon in seinem Catal. episc. 
Argent., 1507 ver&sst, p. 116; noch mehr, in 
Brant*s Ausgabe des Viml, lb02, ist anf ^nem 

der Holzschnitte ein Bauer abgebildet mit 
einer Fahne, auf der ein Bundschuh. — l>asy- 
podius: «Goignratio, ein Bundschuh, Zusamen- 
schwörung; conjnrati, die Bundschüher» . 

3. Der Teufel «blaset dir in: nun wolau, so 
wil ich betten in unser Fraweu Rosenkranta 
und in unser Frawen Mantel, und dem Hoüif'en 
das und dem das in uUc!: Heiligen üund- 
sthuch so Vit. und ist on End». Geiler, Brös. 
1. 62a ; Sünden des M. 84 a. ~ Es ist mir 
nicht klar, was Geiler unter «Beten in aller 
Heiligen Bundschuh» versteht; war es ein po- 
pulärer Abei^iauben ? war es, wie Oberlin, 31, 
vermnthet, 'ntel eines Oebetbflebleins ? Ans 
der Zusammenstellung,'- mit «unsrer Frauen 
Hantel» könnte man schiiessen, das« Bund- 
sebnh hier nnr im Sinn von FnssbeMefdnng 
steht; was ist al>er «aller Heiligen Rnndsrhuh?» 
Anspielung auf den Band der Bauern, uiu 
demselben einen Bund der Heiligen entgegen-» 
zusetzen? — Auch Personenname: Synin; r 
Buntschüch, su Santersheim, 1Ü99, 1421. — 
Gnntzelins dietas Bimuaii6d^ en Nieder-Ehen- 
heim, 1389. 

BUne, fem., die zwei Stockwerke von ein- 
ander trennende Decke. Daher: 1. Stock^verk, 
t'tage — Einer der Tiiitrme von 8. Thum»? 
wurde czweiger bunen höher gemacht». Kön. 
730. — «Ein Jüngling sass und schlief uff der 
driften Büne in eim Fenster». Aot. 20, 8. 
Geiler, Brös. 1, 83 ». 

2. Decke, plafond. — Vor 1830 hatte die 
Thomas-Kirche weder steinerne Säulen noch 
Gewölbe, Sonden nnr «bnitzin treme und hültzin 
bünen*. Kön. S. Thonias-Arrhi\ . Ketr. A. t^ 
817. — Bei einem Erdbeben fiel «ein münster 
mit dem sweren steininen gewelbe» vm, wKh« 
rend ein anderes «mit der hültzinen bünen 
bleip ganz stonde». Nie. v. Basel, 801. — «Ein 
hangender meesener lieehtstoek an der Mneii». 
1499. Inventar des I.ndw. v. Odratzheim. — 
«Die ^inu . . . wenn ir Wcpp an manigem 
End wurt abgeserret, so fasset sie es mit den 
Füssen alles 7.usauinien. und zeucht sidi eine«: 
Ganges an einem eintzigen Faden uft bit^ an 
die Bün: Geiler^ Selenp. 178 «. — «Es stosst 
sich nieman an ein Siten Speck die an der 
Bünen hangt» Id., Brös 1, 40h. 

3. Fnssboden. — Sie nntersnehten die Betten 
und «hubend daz strou uf untz an die hfine». 
Closcncr, 87. — «Die hültzin hüue duufltc der 
hert stunt». Kön 725. Sic «brochent die 
büne uf obc dem kehe». Ibid. ^32 — «Sic 
borten ein loch eben durch die büne und lug- 
ten, was er thet». Pauli, 116. 

4. Dachboden. Noch heute zu Strassborg: die 
Bühne — «1 1 sch. 8 eine büne th maohende 
in das hüsclin under tlsehern ...» «. . 3 sch. 
8 ^ von der kirchen und von der crüceganC' 
Mttie zft fegende». 1417. S. Thomas •Fabrik. 
«Eben als ein Zwibcl der uff der Büne leit, 
der keimet». Geiler, Sünden des M. 68» ; Irrig 
Sehaf, D, 1 b. _ «Denn im Fenster, denn aaf 
di'r Biinen. denn ila niileit im Hause, als die 
mutwilligen lienschea die nichts £a schaffen 



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haben». Id., Pred. u. L. 146 — «. . . uf 
der bünin des hlMz». Murner, Ulensp. 5, 58. 

BUne, niasp., das Bühnen cinc<5 Fn-scs. 
Scherz, 199. S. Bienen. — €ö ^ cupanu, die 
tut Bft stoppfen und /ii triben und einen &dn 
darin zft macbou». 1424. S Thomas-Fabrik. 

Büntlich, verbunden. Sciierz, 198. — c. . . 
schuldig oder bünOkh sin». 1466, Taeher- 
zanft. 78. 

Bfirdig, Bürdlich, lästig. — < . . was im last- 
lich und bürdlich gewesen ist>. Geiler. Pred. 
a. L. 88 b. £(0. — «Wea seind ir bürdig 
und listig diser Frowen?» Id., Post. 9, IIb : 

Etc. 

BUrge, Burg, Gerüst. — «Zu Bern woi 
mitten in der statt — ein Mvym mMi gem»- 

chet hat, -- die in die hdh was nfl^erielit». 
Miurner, 4 Ketser, 6 >. 

Biirg«rlMh» eiriUs. ~ Gisftrs BOelier «von 
dem btirfferitchefi krieg*. Biogm., Cisnr, 7Sh. 

Bnriscb. S. Geburiich. 

Bürischeit, Bfirkelt. BtirMslilieit, bänri- 
sches Wesen, bäurische Aufführung, Grobhf it 
— «Sein Bu^beü und Grobheit entschuldiget 
in>. Geil«r, Narr. 88 «. — Zu spät kommen, 
wenn man zu Gast geladen ist. «ist ein ^^osse 
BüTKheit». Id., Pofet. 3, 43''; Narr. 210a . — 
«Grobheit und Bürischeit». Pauli, 81. 

Bnrne, Brunnen. Scher?.. 204. Noch hie und 
da auf deui Lande. — <Kiu bume ist besser 
denn« Zisternen». Tanler, 460 (80). — «Alle 
lnirn''n aller sii.<sef>tc siut in irme Ursprünge, 
luier und Irisch». Tauier, 42 (H>. Etc. — Man 
beschuldigte die Jnden, <8ä hettent bunten 
und andere wasser ent^üfert mit vergift». 
Clos. 104, — «Uf denselben dag also got go- 
born wart, do entsprang ein bume /.ä Rome». 
Kön. 499. Etc. — Kehre dich zu Gott, «er 
ist der küle bume». Oswald. Etc. — Die Bur- 
nen zu StrasslMir^^, s. (iassen- und Häuserna- 
men, 75. — Zahlreiche FtUüturnm, 13 Jh. o. f. 

BflmeliolK, Brennholz. — Die Feinde «ver- 
brauten das /.olhus und die ziei^tdofen und 
das bümehoU bi den ziegelofen». Köa. 688. — 
Jedes Hans zu Grendelbmcli gibt dem Förster 
H <darumb haut sie recht bürnhoU zu ha- 
weu». 14 Jh. Weisth. 5, 416. — In dem Wald 
von Kintzheim darf der Keller der Aebtisein 
von Andtau •bumhdz hawen in sine kiichen» 
14 Jh. Weisth. b, 4Ü1. ^ I'er Zunttraeisier 
soll l&r die Stnbe «ftflrmftols konfen nnd be- 
stellen zft rehter cit». 1458. Tneberziinft, 
öl Etc. 

BttmeB, brennen. Verboten Kohlen zu 
•bumen von grüneme standeme holze» Si 
golsheim. 13iü. Weisth. 1, 666. — Die Feinde 
thaten viel Schaden «mit bümende^ (Brand- 
ptiften). rios. 99 — «Liesse er ouch sitien 
lichamcu bürnen . . . also sant Paulus sprach». 
Tauler, -386 (67). — *Bümende minne ztt got». 
Tauler, 4 (1). Xiv. v. Basel, 210. «Die wile 
das lieht bümet in der lucerneu . . .» Kön. 
249. Etc. — «Wenne es bümet...» (wenn 
ein Feuer ausbricht). 15 Jh. Alte ürdn., B. 
1.^. Etc. — «Undangberkeit ist ein bümmder 
wint, der do dürie niarhct den burnen der 
göttelichen gnoden*. Heiur. v. Offeub. 

Bttnlf , brennend. «Ir snLlent knben 



burnige vackeln iu uwern henden». Tauler. 
370 (64). 

Bnrretsch. Brunschw. Üist. 38 «. Gersd. 
89 i>. Borrago ofüoinaUs. Heute bei nns Bor- 
retach. 

BursHt hn!b seidenes, halb wollenes Zeug. 
iJchmeiier, 2, iü03. — «Ein burmt oder s&git 
. . .» 147 7 Ciicherzunft, 92. 

BnrMckaft, Bauerschaff, fig. bäuerische Ma- 
nieren. — «Schlag nsz dim mut . . . burachaß». 
Brant. Thesm. c, 4 a. 

Bttrste, Borste. — «Ein Igel lasset sich 
nit anrürcn, er strusset sein Bürsten». Geiler, 

Ev, mit I'ssl. t>l a. 

Bürtzel, Steiss. — «Jüan sol nemen eiuM 
han und sol im den ars und den MrCsef b«* 

ropffen. und saltz uufjestossen daruff i' ,' 
and den han mit dem ars nehe halten uf die 
gebresten (Pestbeulen), das ziehet die giftss 
sich». Brnnpi'lnv.. Pest, 31 ». 

Bortzel. Brunschw., Dist. 40 b. Gersd. 93 ». 
Portnlaeea olemeea, Fortnlak. — «Burtsalist 
rin Kiaut, das schmecket weder ssur noch 
äui>s. isäct man zum Salat». Gleiler, Has im 
Pf. A, 2 b. 

BoMane. S. Bosune. 

Busant. eine Art Geier, franz. bnsart, bsse. 
~ «Dn gestost wie ein Buaant, der nerriscb 
Vogel gestot drei Schütz». Geiler, Narr. 160 

Büsdiel, Päckchen. — «Ein Einsidel dem 
ward ein gantz Büschel Brief von seinen 
Freunden zugesandt, da wolt er sie nit nff- 
binden noch lesen, sunder warf sie all in ein 
Feuer» Geiler. Selenp. 146 b. _ Qoll. 162: 
«Literarum fasciculns, ein Büschlein Brief» 

Bnse. — HoU hauen «z& widen, busen, pheien 
. . .» (für eine Fisohefttl). 1868. Bist, de S. 
Thora , 89. 

Büssen. 1. Ausbessern, flicken. Scherz, 206. 

- Die Jüntrer »büsteut ir netze, also sol der 
mensche sin netze das mit süntlichen din^ 
zerrissen ist, büuen: Tanler, 205 (36). — «ffit 
swartze geruhete kasuckel zft iiUssen* U15. 
S. Thomas Fabrik. — «Mancher sack ist also 
gar — zerhudlet sehentlieb hin und har, " 
fienir ich in zu biessen an, — das ieh VOrltr dss 
macherlan». Muruer, Nb. 51. 

8. Stillen, befriedigen. Sehmelier, 1. 297. — 
l'ine Nachtigall kam zu einer Amri^p 
«bat sie umb steur jren hunger zu biesieu». 
Blindenf. B, 8 b. -. Dido «redt mit im mit 
Worten süssen, — das sie ir presse heb 
mocht büssen: Mumer, Virg. k, 7 «». — Wir 
sii<ren noch heute: ein Gelüst büaaen 

Bussnürdig, strafbar. Scherz, 206. — «^Vtl- 
chen sie dann busswürdig findent . .» 1461 
Alte Ordn., B. 18. 

Buteil. Scherz. 206. S. die Erkliümiig, 
>cigHeurä et villages p. 7U, note 1. 

Btttelvas. Knrz, 20S: «ein Fass, in welchen 
Würste aufbewahrt werden'?» Es ist: 1. Sieb 
zum beuteln des Kornes. 1291. 

2. Das Gefäss, in dem in der Mühle da» 
Mehl gebeutelt wird. S. Büteln. Von einer be- 
sondern Art Tuch gemachtes Sieb fürs MeU. 

— Jedem, der es begehrt soll der Bäcker, bei 
dem er backen lässt, «die bütdfasz und miü- 
ten heim tragen . . ., und dae mele in seineiii 



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— 61 - 



hu6e bütcln». 15 Jh. Alte Ordn., B. 24. — wie ein measchonicopf gewunden, ^ — der arme 
«Aaoli facht er an und sehmiert in bass — af | goveh. itnnd darnmb dnnden — and meint er 
einem alten bütelftus^ — wie das and dis ftla nem ir eben war, — do was es ein sehühe- 
götiich sei». Murner. Luth. Narr, 105 bute gestellet dar. — Wenn sie ungefor er- 

Bttteln, benteln (Korn oder Mehl). S, Beu- wacht, — den buteen sie bewegen macht, — 
Hht — «Ein sester rocken, den sol er büteln». doniit betrog sie in die nacht». Blurner, 
1S91. (8. BüMfKU.) «Die brotbecker sollen ! Genehm, x, 2 b. — «Sie kan mit fal.icheit dich 
eime if'irlichcn sin mele snndcr biUehi>. 1447. cr^'ctzcn. — ein achüchbutztn in das fenster 
Alte Ordn.. B. 1. — €Weis6enbrot, wol and i setzen, — wenn da wenst sie lieg selb do, — 
rdn i^eMMsK» (ce bene oribrata ferina»)« Mar- ! so Ist ein httU gemeelit uns stro». Ibid. t, 
ner. 'uivac. 425. — Die lutherischen Lehren 3 «. — «Ein schüchcbutzoi in das fenster set- 
cwie man bütie sacrament, — das wir kamizen». Marner, Müle, A, 6 t>. — S. aaeh Wiit- 
•adertbelbit me hent*. Id., Luth. Narr, 9ö. Ifer^tt. F^., Der T^»Qfel. «Aber der BnI« 
K't;i 7 -03 : srhiitteln ; es ist sichten, roinii^' 11. kiinit und linset disc Pfand, wann sie sint sin, 

Büteltucli, von dem man die *BiUe^m€» i er bat dir sie gegeben». Geiler, Büg. 82 ^. — 
maeht. 1402. 1477. Tnehersmift, 91 >; 98. I «Gleich einem Ha^flmUenf ab dem die guten 

Boten, erbeuten, die Beute vertheilen. Pcherz, fö?e!in erschrocken». Zell, V, ! ', «Sie lia- 
206. — Die Straseburger nahmen Pferde und [ ben die heiligen für jren ^«/t&u^^oi gebraucht». 
Kähe, «und bütetent und teiletent sü do ander j Ibid. X, 1 b. 

-ich>. Kön. H92. — Ein Ranbritter schreibt 3, Am Kernob.st, Ueberbleibsel des Blunien- 
nMiien Gebcllen, «das sie im helfen &ii^«n>. kelchs. — «Nim füle öpffol und schneid das 
Miwii r, Nb. 28Ö. ifol von dem butg». Ger.sd. 60 b. 

fiütschet, Petschaft. Bitschit, 1422. Scherz, 4. Krim eines Snmpnkorn.s. — «Das BüUlin 
160. — «Das erst Glciehnuü^ im von uiui in dem Korn, das an dem ersten uffgat, daraus 
iOildinen Büt3«het; so man dasselb in ein das Keim wachsen sol* Qeiler, Baam der 
Wachsz trnekt. es iiberkunipt darumb nit die 23». 

(restalt dfcb. Wach.sz, sunder dus Wachsz über- , 6. Scirru.s eines Geschwürs, flg. sittlicher 
knmpt die Gestalt des Sigels und BfilfdbeCe». | Sehaden. — «Eben als der Butz noch in eim 
Ueiler. Schiff der Pen. 44 1>. j Eissen steckt, so lang der BuU noch dn ist. 

Hatte, Hagebntte. — Feldname : «iuxta I so lang schwirt der Eissen». Geiler, Ev. mit 
'/u^rn». Westhausen. 1265. — «Das iM^encc/»». Ussl. 88*. — Fig. «Eine Liebe, dor JSiterbutz, 
Barr, 1388. — > «Die buUenlmnt». Kurt^en- 1 anss dem alie Geschwer and Eiter anderer 
haosen, 1316. | Laster herfürschweren» (heiler. Selenp 186». 

Büttel, kleine Bfitte, Zuber. — .Sie «."Schütten — «Alleweil drr Butz TToffiirt. Bei^ird iip|jiL,'er 
die bütUen mit den viachen amb». Braut, ' Ere in dir atedct, so lang geet 2ieid in dir 
Biieh. Wilh. S91. auf; tho ein«i. cnek den Butsm dannen». Id.. 

Biittich. Bottich. Heute : Stcndel. — «Büf- 7 Scheiden. II, 3 b, _ . Geduld zuckt von 
Uehe der l'ischer». 14 Jh. Alte Ordn., B. 12. ersten daunen den BuUen der Trurigkeit». 
• «Sin IVtt^eMUMdbm», einen Ohmen enthal- 1 Id , Bilg. 61a. _ «Es steekt noch in et- 
tf iiii. Sul/inatt. 15 Jh. Weisth. 4, 186.— «an | liehen heimlicher verborgner butz dahinden». 
ImUicherulegen». Sässolsheim, 1418. Ort wo i BUndenf. A« 1 — Kan hat Branfels gebeten 
man BQUiAe aaftchligt ? | vom Zehnden en sehreiben, «lo niemants mit 

Bütze, masc , Pfütze, sunipfif^er Ort. — «An dem selbipen dtilfeii herf&r wil». BranfelSf 

— in dem büUen, biUen, btteinen*. Feldnamen Zehnden, a, 1 ^, 

aa lehr vielen Orten, 18 Jh. u. f. — «Eine 6. Mucus, Rotz in der Nase. — «Unser 
Mätie, der man sprichct Bütsin». Eckbolsheim, Küiiit,' ist eben ein Men-sch wie Avir seint, er 
13&9. Fessenbeim, Geudertheim. i<5U5. get auch uff da.s Uüslin, er hat auch Betzen 

Bitee. 1. MaBke. Scherz, 209. — «Als bitz- 1 in der Nasen wie wir». Geiler, Er. mit CssL 

)>ar <»rose personen, sch&lere und andere, mit 159»' — Fi^'. «Das ist nit . . . dnrnnib das 
i'ntuH gelonffen sint . . .» (wird verboten), du die Worheit seist, wir hörcnt die Worheit 
1456. — «In &u<^«ntrM louffen». 1466. — «Das! gern; es ist ein andere Ursach do, es steckt 
Volk ist uff disen Tag gantz geneigt nss bö- uns ein amicr Bxttz in der Nasent. Geiler, 
*«r Oewoüheit zu grossen Sünden, als zu Post. 2, 45 * ; Has im Pf. A, G ; Kv. mit Ussl. 
Fre.Hserci und zu Hochmut . . ., zu Unküscheit, ' 61 ». 

Narrheit, das ist Butsen oder ander Fastnacht- 7. Schnuppe eines brennenden Lichts. — 
«pil tn machen». Geiler, Ev. mit Ussl. 34 b «Du meinst du habest das Licht der Anfech- 

— «Wie ein iede sich uffmutzt, — und sieht tnng zu Sünden . . . gantz abgeblasen, darumb 
doch wie ein fastnachtbuU». Murnor, Nb. 144. i das da in das Kloster bist kummen, der BuU 

— Qödeke. irrig : Vogelscheuche. — Schmid, 1 des Lichts ist aber noch daran, das ist die 
<inväb. Wurt. 110. III. Neigung en SSnden». Geiler, Banm der Sei. 

2. Popanz, maune^aiii. — «Wann man Hanl 19 ^. 
sefft. so steckt man einen Biitgm in Acker, | 8. Stmnpf eines Banms. — «Ein Bauer kan 
'• ti iicicht ihiiii in Gestalt <'in('s Menschen, nit den But-m mit di'n Wurtzeln hemss zer» 
and ist dych von Strow». Geiler, Bilff. 160«., ren». Geiler, 3 Marien, 12 «. 

— ^HtmfbmtM oder Vogelsehfteh». Ibid. 160 • ; 9. Fig., der innerste Ornnd. — «Das ist der 
Arh. bnm. 102«; Schiff der Pen. 10»'. — Ks rc hf Grund und Buts um weil, s willen wir 
»i«ht einer vor dem Haus seiner Geliebten, ^ so gnadlos sind». Geiler, Post. 3, 19*. 

«do hat «i« seUcier zammenbnnden — und | aieb Butsei, sieh fortmachen, weggehn. — 



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— «2 — 



•Butz dich, iüüuicli, hiudcr die tür!» Hurner, 
Nb. ö. — »Bült dich denmen U (von dan&en). 

Ibid. 208. 

Batzenantllt, Larve. Maske. — «Zu dem ' 
ersten zögt er (der Tod) am t ilei ist iIim- die 
Larven tregt, das BuUenantlU ; wir haben , 
alle BuigenaiäUt vor uns, aber in dem Tod I 
thun w ir sie hinweg». Geiler, Arb hum. 131 
Selenp. 227b; Narr. 193«. Etc. — «Larva,, 
ButsenanÜU*. Genuna. EbeMO Dasypodius and 
(rüIL 201) ; hei letsterm: «Larva, Schönbart. 
Mutzenantlitt». 

BatBenkMd, Uaskenkleid. — «Wenn etwan 
<ler Herr <Mn srlnvnrtz Bercnhut oiicr oin 
Buteenkltid authut und uü der Erden uft uUen 
Vieren krtteht gegen dem Hunt, so voht denn 
der Hunt an zn bellen». Ocilt i , 15ili,' 138 ». 

«Buweholtz», Bauholz. 14 Jh. Hanauer, 
OottBtit. 186. 

Bnwon. 1. Bauen. — c .. . obo jiinan de- 
keiüo vcülc buwcn uulie iu dem ilorfo und in 
dem banne z6 Vegersheini .. » löl2. Als. dipl. 
2. 104. — «Sü vorhtcnd, da/, der bischof eino 
buig darui butvende würde», Cios. 73. — «Sü 
woltent einen hohen turn ftmom». K9n. 244. 
Etc. 

2. Anbauen. — «Wir muzen dick© fk-emdiu 
laut. . . huwen». Gottfr. v. Str. 1. 132 Etc. — 
«Noc was der erste der die rebeu buwete». 
Kon. ?41. — «Ein gftt buxoen* (rin Feldgut). ■ 
Si'hr oft, U 11. 15 .Th. 

Bysem, Bisam. — *Üysem i»t uit anders . 
denn Müsstreek*. Geiler, Bilg. 172 1». | 



C. Siehe K. 



D. 



Dach, plur , die Dach. — «Von hausern und 
von hohen dachen*. Murner, Virg. F. 1 — 
Glocken «müssen hangen ander den dadnen». 
Id., Luth. Narr, 49. Etc. 

Dachlose, Anllösung, Zerfall des Daohs. — 
«ZervcUet (ein Hubhof) von toeMoM . . .» Uetze- 
ral, lö Jh. Weisth. 4, 

DKcbtnnnn. GedäelitniBS. — «Ein Ifigner 
niusz vil dächtuHsz han». Murner, 4 Ketzer, 
B, 3 >^ (mendacem oportet esse meiuorem). 

«Dnhe, argilla». Eerrad, 181. 

Dulnietsch, Dolmetscher, rdn r?ptzer. Dal- 
metsdien, Verde^unHichen^ übersetzen. — «So 
ich ein dahutteh und kein dichter was . . .» 
Muruer. Virp-.. Vorrode. — «... dan ich seine 
buohs kein macher, suuder ein dolmetsch ge* 
wesen bin». Id., Eon. v. Engl BOB. - «Vir- 
gil .. . iu tiitsche reimen. . . dalmetscJiet». Id., 
Virg., Vorrede. — «Wiltu sie (die Bibel) dai- 
tnetsdben . . .» Id. Kön. v Engl. 981. ~ «So 
nun ich . . . von etlichen erbetten Avard, solch 
iQstituteu zu veräalmetschen. . .» Id., lustit., 
Vorrede. 



Dangneme, Dankneme. Scherz, 224. 1 

Iiaiikbar. — «Iiisor grossen giiüdcn solte der 
mensche also dcrngneme sin.*.» Taoler, 160 
(28). Etc. 

2. Mit Dank anzunehmen. — «Ein dangnemc 
gobe von gotte». Nie. v. Laufen, Gotte«fr., Ui. 

— «Ein amüenmu wolgefallen und über 
dienst». Capito. Trc^jer. L. 4 a 

Dangnemekeit, Dankbarkeit. — «... des 
man sich übe an dimgnemAeit des groasNi 
gfttes». Thulor. 246 (43). Etc. 

Dapfer, tapfer. 1. gravis, ernst. — Der 
Geistliche, «in sim gang sol er dapßtr sin, dis 
er nit ein fantast erschin» fg^avi^ incessul 
Braut, Moretus, a, 4 «. — Am Tisch «bi her- 
ren sig dap/er und stet» (graxi;« et stabilii). 
Id., Thesm a, 4 b. — Von Buhlern «wun 
selten dapfer wort — glich wie von eiaem 
kind gehört» Id., Nsch. 16. — Die BisdhUt 
xillten niemand ordinieren, «es werent dsns 
gantz dtipjcr lüt». Ibid. 72. 

2. Tüchtig, kräftig. — «Sie soilent auch 
zwei redlich tapffer mann ordnen on harnestb 
mit guten hellen parten». Brant, Bisch. Wilh. 
245. Etc. — «.Su iobt ein jeder ilapfer sich». 
Murner, Nb. 184. — «Frisch uff, ... schliß 
dapfer druff». Ibid. 981. — «Dann macht sie 
im ein krenzlein schon, — tlaruni m UI sie ein 
dapfem Ion». Ibid. 36. — Judas nahm «ein 
dapfem «old». Ibid. 234. — «LUgt dapfer, 
ist üwer art». Murner. nem hin. C, 1 •'. - 
Dass die Glocken •dapjfer inber bronuueD». 
Id., Lnth. Narr, 49. — «Den orden nim ich 
dapfer an». Ibid. 131. - «Mit vileii und 
dapffern werten». Murner, Adel. F. 3 a. - 
Fromme Leute «die den vinderseieheD 
dapfftr knntsehafit geben». Ibid. J, 8 e. Etc. 
Etc. 

3. Wichtig. — -Man soll den Bann nur «iu 
dapßcrii hemleln» brauchen Murner. Ailtl. 
ii, i^. — Alexander vou Ualei», «in dapjjem 
leren wol erkant » Id., 4 Ketzer, D, 3»'. 

4 Ironisch: tüchtifr Ein Vater, stolz auf 
das leichtsinnige Tieibeu seines Sühuei», sa^'t 
«es stat im dapferlichen an». Brant, Nsch. 8. 

— Ein liiilerlicher Stinleni lernt dass «f 
•^dapfcrlith kunt gut laliuum, — von der 
stat zum galgelinam». Murner, Nb. 29. 

Dapferkeit, Ernst, gravitas. — «Die dagfef 
keit schafft das man lidt den alter . . .» Brsit. 
Morel u^. h. 5 ^. 

Dapbart, Art Mantel. Tabardum, tapardsa. 
Dncange, 6,476. Sehene, 296. — «Ein Mfifart*. 
dem Johann von S Ani-irin Lreraubt. 1300. 
Cod. dipL S. Thom. — «2 üb. y -f hab icli 
gelöset abe etme swarteen dapphart». — «Bäa 
suuvtzer dapharf mit witen ermeln unil mit 
eime lebertin fhter*. 1418. S. Thomas-Fabnk. 

— «Der dappart olim kamerarü». <- *Dappar' 
das .Tohannis Swop». 1419. Ibid. 

Daraftor, hin und her, da und dort — «D" 
schwankest also darafter als ein torechtor 
l.igdhund», der die Spur verloren hat. (niki 
Goihtl. Spinn. L, 4^. — «Du bleibst nii 
einer Betrachtung, du schweifst dahinter in' 
Gemüt Itin nnd her». Ibid. N. 2 o. — «T^i 
Lerer ziehcnt darafter hinder sich und für hick 
nit anders denn wie ein Kate Hsin Seigtnck 



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68 



äwrafter zticlit, ä. Thomas, äcotas and die j Deeklacheu, Stück Leiaenzeug, um etwas 
andern, nnd maelient vil Geferts dornss». I SDSndeeken oder einzn wiekein,— «So bedecket 

Geilrr. I'itst. 3. « Ktc. — «Die .Tndon hatten man in mit einer weissen Zirehel oderDtal;- 

umb und umb diurafUr Syuagogen». Ibid. 2, | iac/i». Geiler, Pasaiou, 8«. 

16 >». «Die Bathsherren band eigne Hetzen | Deffeni. sebwataen* — «Wann eie nfit le 

in den Heüslin darafteriii den Winkeln eitzon». thun haben, so fahen eie an sch^^ etzcn und zc 
Geiler, 7 Schwerter. G, ö » Ktr. deffern». (ieiler, Emeis, 25 — üeute heisst 

Durrfts, von dem franz terra.s^o. \ <-i si lian/.- deictrn so viel als aehelten. 
ung. — Grikr, Pdst. 8, 69 o, am Kand. «Val- Deheiner, keiner. — «Yil nemen artzeny sich 
latio, eiu stürck l'ulwprrk oder ein Tarrasz». an, — der dheiner etwas ilorait kan>. Brant, 
Oemnia {femni — In oim r wiirtemb. Urkunde Nsch. 56. «Verlos/, das ding m dheiner fT'\9% 
von 144^: «bei 40 Kint/. Turras und Hand- - -las du weist das dir eben ist>. Id., Cato, 
buchscn . . .» ; hier albo Art Geschütz? Ist b, 2'-'. - «\Vie\\ul dur arm bedartf vil, — 
aber nicht zu lesen : Tarras- und Handbüch^en ? schenckt (der lieiche) im nfit an dAcmer wU*. 
(Schmid, Schwäb. Wort. 120.) ä. anten, Dar- \ Id., Horctus, b. 1 b. Etc. 
retbücJise. «Dehselin, ascia» (Beil). Herrad, 191. 

DaiTMMii. verschanzen. auch vcnhir- Deind, das franz. dimie. — «Eine deind zfi 
rassm, — «Do der selb eiue«t in eim Strit 4 Heiml. Buch, f ' 44. — 15 Jk. Alte 

keinen Grttnd oder Wasra liat domit er mdellt | Oran.. B. 12. 

darrassiii und einOeseliutt maobon . . .• Geiler. Deinerlei. von deiner Art. Von Lei. Art. — 
Post. B, 69 [ «Du hast ein Kind . . ., es lebet und du lebst« 

DarreabSehso, Kanone. — «Also tbnt auch und ist deinerlei, es ist ein Hensob, dn bist 

der Feind, er M-lueckt die Kleiniuütiixi-n nnd au ti iii M. n ch>. Geiler, Kv mit T'ssl. 14 ». 
kumpt sie an unbedacht, bringt sie in einen Deipel, merctrix; absiohtlichc Entstellung 
OrQsel, als man anoh mit dem Ton der grossen von Teufel, um den Sehein niebt an haben, 
Dane^hüchsm thut, so mau ein Siattmnnr be- dies Wort auszusprechen. — «Ich wil sie ei- 
schüsset». Geiler, Irrig Schaf, G ö b. — «Wann nem Buben gleichen, der da bat ein eeltche 
der Teufel vor dem Scliloss diner Selen Ut, Frawen, un«! er hat auch ein Dirnen oder ein ' 
nnd darin schüsst mit der gro^sen Aviisten Deipel zu Basel oder au Kolmar». Geiler, 3 
Ddrresbüciisett, das ist mit schentlicheu wüsten Marien, 33 «. 

«■edi uken dich anflehtet». Id., Bilg. 26 b. — ; Deiseui. Sauerteig. — <Detsetne, zima». 
«Es ist nit lolilidi eim Turn das er steif stot, Herrad, IHii. — *Teysem». 1478. Alte Ordn., 
da nie kein DurrcsbiM.}i4 daran gericht ist tic- H. 1. — »Nim t'ermcntum, i. e. dmam bei einem 
aun>. Id.. Emeis. 61 l)rotbecker». Gersd. 40 b. — «Z>eMem von eim 

Dartacbe. Das Verbascum thapsus heisst • brotbecken». Brunschw., Pest. 26 b. 
«kfinigskcrtz, darumb das sein Stengel von DeiHsel, Deichsel S. Teissel. 
vilen gedört wnrt. überzogen mit hartz, wachs Dalben, graben; vcrgl talpa. — «Er kan 
oder bech, und stangkertzeu oder dartschen die Wurt^ein der Sünden nit gantz heruss 
davon gemacht und gebraut für schonbfaokeln». • deß«fi». Geiler. 3 Marien, 12«. — «Ein Hus- 
Brunschw. Dist., \2i^>. — Tartsche. franz. vater hat 1,'^epflanlzt einen Reliacker . . und 
targe, ist der Käme einer Art kleinen Schü- , durin gegraben oder getoibtn ein Wyker9. 
des; im Sinn von Stangkcrae habe ich Tiwt' Id , Post 2, 48 b. Ete. 

Khe sonst nirgends gcfuinl.'n. Delle, Toll«», oiiirl. dell. Vertiefung;, kleines 

Datt,Tartar. Gödeke,30; «Taur, Zigeuner*. Thal. — «In der (Uücn^ teilen, — über die teUCt 
— «Gott ist kein Bdbem oder Diüt, <— ir i über <leOe» Feldname, mehrmals, 1285 n f. 
f^prrichcn er doch wol verstat». Brant, Nseli. Demmen. schlemmen, schwelgen. — «Do 
n. — «W'eder Juden, Heiden, Batten, — irn mau brassen, schlemmen und demmen solt*. 
gloubm als sehentlieb bestatten als wir, | Geiler. Post. 2, 37 — «leb wil . . . sagen 
die Ki i-rf-ii wellen t^ln*. Tbid. 112. von schlemmen und Jt-mm^H. füllen und saufen». 

Daui^s, Das», das flau/,, deux. Der Zweier | Id., Sünden des M. 3 «. — «Ob ich schon 
des Würfels. — «Zwei oug aufif dem w irffel, Sehlem und dem bis Mitternacht». Id., Bilg. 
heisst ein duusz». Guldin Spil. 48. (Ausgülte 9t ». Ktc. «Schlemmen und demmen, tag 
von 18ö2J: dus.) — «Ein Würfel der stot ebuu und uarlii». Brant, Nsch. 19. — «Ich schlemm 
^Is fest uff eim Ess als uff eim Zinken oder und dnnm. ich sere nnd brasz». Hnmer, Nb. 
off einem Sess; alsn ein Mi nsch sol steif ston Kl. — «Was vor ziten sTstiftet was. - jetz 
'ff dem Ess und Duss der Widerwertigkeit, hat die herschafft alles das, — und schJemt 
als uff dem Sess und Zinken des Glücks», und demt friUich dovon. Ibid. 117. Eto. 
öeüer, Brös. 2, 84 b; Prcd. über Maria. 13 b.. Bemmen kommt fast durchgängig nur mit 
lähmen, Dechmnt, decim»-. speziell Ab- 1 schlemmen verbunden vor; us scheint mir da- 
gabe für Eckern. Scherz. 227. - Wer Schweine her nichts zu sein als Alliteration. Schmeller. 
in den Wald schickt, <sol 4 pfen. geben zft 1, 371, stellt es mit unsem Bempes^ Bausch. 
^t^mm . . ., und ist des 2)eeAmen nieman lidig zusammen, das anch in Beiern üblich ist; er 
denne die scliiiffen und des closters ambalit- erklärt Di'm|u's durch Dampf, so dass demmen 
lüte». Maursmünster, 14 JU. Hanauer, Coustit., ' so viel wie dämpfen wäre. S. auch Zarnke zu 
^ — Wenn m Bisehweiler Eekem^ ist, «so I Brant, 880. Dempes kann aber auch, umgekehrt. 
Jpl jedes -will i^eben 4 ^ zti dfthm'l*. 1458, von demmen kommen; die Verwandlung d'^ 
^- c 328. — Erinnert an den frühern Schwein- ' zweiten m in 2» oder p ist eine bäuägc Er- 
>6iieiideii. I sohetnnng. Nachdem man das Wort demmen ge* 



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— «4 — 



bildet hatte, war es leicht ein volksthoniiiches 
Substantiv davon absnteiten. 

Demmen, domarc. /iüiinen; nicht zn ver- 
wechseln mit dem vorhergehenden. — <Wan 
bSse Nei^ngren in dir ni^on, bo hat dir Got 
geben die Kraft das du die mit deinem freien 
Willen ma^st demmen». Geiler, Ev. mit Ussl. 
87 b. — «Soll das Fleisch geUmmet werden.. .» 
T ! . fTas im Pf. c, 6 — «Dieselben haben 
gedempt die Anfechtung». Id., Brös. 1, 10". 
-~ Pferde, ««o sie sieh Ussen dcmMen, — in 
karren oder wagen zemmen . . .» Mnrner.Virg. 
J, ö — «... ehe vil thier mochten gedemmet 
▼erden». Ibid. h, 4^. «Wamrlr die bischöff 
hon gedempt,— nnd ir gfiiter honvenelileiiipt...» 
Murner, Luth. Narr, 128. 

Demmer, subst. von demmen^ schwelgen. — 
' «Schlemmer und Ikmmer*. Geiler, Emeis 48 
Etc. — «Schlemmer und demmer». Brant, 
Nscli. 71. 

Dempfen« ersticken. Schmeller, 1, öll. — 
Das Eyan^Kam, «ob man es bat irSUen an 
eiui ort dempffm, an dem andern ort mit ge- 
walt flammeu. Pollio, Predigt, B, 3 ^. Etc. 

Deimiii, adj. von Tanne. Zoll «von den 
deminen Bömen>. 1322. Urk. 2, 208. 

Iktprer. Üödeke, 61: döbisser, Bettier für 
EeOigthlliner und Kireben. Botvelsoh. — Brant, 
Xsch. 61 

Dertsche, Tarische, Schild. — Qeiler, Arb. 
hum. 41 a ; 113«. 

Oester, desto. «Uff das er dester ee soll ver- 
schnelleu». Geiler, Post, 3, 104 a. Etc — «Uff 
das ein Mensch deaterhaa nnd sicherlichcr die- 
selben halten mög, und de.stcr minder (la\ mi 
abtrett». Id., Selenp. 141 ^. Etc. Etc. - Jsit- 
da Ur n ünd er, nichts destoweniger. «Und do- 
rumb wart erkant das man nütdestermindcr 
&olt mit den Jüngern darschickon die Künigs- 
knecht». Geiler, Post. 3, 104 — «Usz disen . . . 
Sprüchen . . . mag deaterbaaM verstanden wer- 
den ...» Wurm, Trost, 22 «. — Heiligenbilder, 
wie köstlicli sie auch treziert sind, «seiml nit 
desterminäer götzea. nud nichtig». Ibid. II «. 
Etc. — Die Feiertage sind «anfengklieh nffge- 
satzt worden das j^otts wort dester offter zu 
verkünden». Ibid. 24^. — Der Beichthnm 
bat niemand 'deiter weiser gemaebt». Wimph., 
rhr^'s 10". Etc. — Dester ee, desUr müia«r, 
sehr häutig bei Braut und Mumer. 

Denmeln. 8. Dümdn, 

Deutschen, THtschen, in deutscher Sprache 
ausdrücken — «Ich kan es dir nit bass 
tütsehen >. <• eiler, Oeistl. Spinn. L, 6*; Ev. mit 
Ussl. 3 b. Etc. 

Denwelich, tauglich. — «Dinge die zu einer 
reiss, kampff und streit an Volbringen, nutz, 
und deutcelich genent werden». Wimph. 
Chrys. 5 b. 

Denwen. S. Doutom. 

Deuwig. S. Döwig. 

Dich. .y. Tich. 

Dicht, Tihte, Ben. 3, 36, Gcdiclit. — «Der 
disz min diclU durchlesen hat». Mumer, Schelm, 
c, 1 ». — «Darumb hab ich dis dicht gemacht». 
Muni er, Bad. O, 4 i>. Etc. — Hie und da, bei 
Mnmer, QediclU, Bad. P, 1^^ l^b. 2. 

Diebtea. 8. Dihtm. 



Dichter, Verfasser. — Gersdorf sagt er ^ebe 
sieb «nit in mms wis use ein fmeMBehter» ra 

sein. Verso des Titels — «Heinricus Süss» 
(Suso) «der Dichter des Zeitglöcklins» (von der 
ewigen Weisheit). Geiler, Passion, 14 K — «Der 
Dichter diss Buchs entladet untl eiil 'diget sioll 
von dir. . » Id., Dreieckigt Spiegel, BB, 1 b. 

Dicke, Dielt. Scher«, 232. I. Adv„ oft. — 
«Wir müzen dikke fremdiu lant . . . buwen». 
Gottfr. v. Str. 1, 132. Etc. — «. . . des er be^an, 
da lang im aller dikkest an». — Ibid. 1, 72. — 
«Was Wunders stot dicke in dir uf '» Tanlor, 
251 (44). Etc. — Dem Papst Gregor X«kaiu 
die klegde dicke für, wie übel es in den landen 
stünde». TIos. 41. Etc. — tAho dicke es in füge, 
sü wellcnt M ir mit in striten». Kon. 850. Ktc. 

— Theodosius «was also ein heilig cristenman, 
das er sine vigende dicker überwant mit bet- 
tende und vastcnde denne mit dem swerte». 
Itiifl. 872. — «Gont vil und dick» cn dem sacra- 
ment Predigten Ingoite, 1436. — «. . . als bis- 
her vil nnd ificft beseheben i8t>.Hfiningen. 15 Jh. 
Burckh. 74. Etc. — «Wer vil redt, der redt 
dick zu vil». Brant, Nsch. 22. — «Dams« ent- 
springt oneh offt nnd didt . . .» Ibid. 64. ~ 
«Wer nit ^rern hört von wizheit .sagen, — der 
würt dcst dicker von mir klagen». Ibid. 114. 
Bte. Etc. — «. . . das sin wfird gedaebt «III und 
dick . .» Murner, Schelm, g, 6 » — «Ich hab 
selbs offt und dick geprediget». Id., Nb. XÖ4. 

— «Die geistlichen nnd ordenslüt gnckentoneb 
oift und dick in der kirchen». Td Oeuchm e, 
3 a, — «Weist du nit das man oft und dick in 
diser landtschafft sprechen ist, hüt dich vor 
dem scherer?» Brunschw., Pest. 34 ». — «Chris- 
tus selbs sich dick errettet von den Juden». 
Pollio, Pred. A, 4 ». 

2, Adj., wiederholt. — « zum dickem 
uiul ermanet». 1472. Molsheini. Weisth. 5. 428. 
Etc. — «zum dickern Mal», bei Geiler, öfter : 
Ev. mit Ussl. 7 b ; Geistl. Spinn. 0, 2 b. Etc. 
Etc. — «Als sie zum dickem mal hon gethon». 
Murner, Luth, Narr. 92. — < . . als zum dickem 
mal gesehen und geschehen ist». Bmnachw, 
Cbir. a, 2 h. — €. . . ich sag nit das sie ea 
zum dickem mal selbst augeriobt baben». Zell, 
M, 2 b. 

Das Wort kommt sehr bftnflg in aUen 

Schriften dieser Zeit vor. Es hat sich in einer 
eigenüiümlichen Redensart bis heute bei uns 
erhalten; wird einem etwas überdrüssig, so 
sa^'t er: «ich habs dick», es kommt mir sa oft. 

^oc\i im schweizer Dialekt. 

Diebe, Diech, neutr., Hüfte. Scherz, 283. — 
«. . . biz daz er im durch das diech slfig». 
Gottfr. V. Str. 1, 97. — «Verrenkun}^' des diehes 
oder hüffte». Brunschw., Chir. 116 «. — «Die 
Fa^en oder Gleichen (sind^i etlich knodecht, 
als die Ellenbogen und die Diechen*. Gersd. 
2 b. ^ «Der WolfF (Sobmers) in den i^dkem». 
Ibid. 64 b. 

Diemnt, adj., demüthig. — «Wis <ft«»flfe!» 
Gottfr. V. Str. 1, 71. — Erhalten in Fimen- 
namcn: Demut, Nonne zu Hohenburg, 1180. 

— Dtjemut Frau des Joh. Schapeler, ^rasrii. 
14 .Iii. — Dem&dit de Ottenroden, Begine, 
1312. Etc. Eto. 

Dieimt, Dienstbote. — «Wann die J)ieMU 



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- «5 - 



von einem Haus in ein aader Haus kummen, 
so mössen sie erst leren». Geiler, Emeie* 8B 

— «Waher kompt es rla« die Dienst in eim 
Has so sellos seint and anandecbtig? . . ■ Die 
Hcrsctiaft ist aneh etwann ein Ursacb das iro 
Ditfn«i inen ungehorsam feint. . wan sie seint 
iren Dien$Un hert mit Fluchen und l>chelten>. 
Id., Narr. 165 ». 

Dienst ha rk^it, Dienstenveisunir. — Wer 
einem Andern in einer Noth zu Hülfe kommt, 
(desz dienstbiirkeit wirt uszgespreit». Brant, 
Facetus. Ä, 6 i». — Sie sind bereit «dem andern 
thun all diemtbarkeit: 3Iurner, Virg. S. 1 o. 

— Sic trugen die Bahre, «fürwar ein traurig 
äünstbarkeit» (triste ministehumj. Ibid. E, 7 

Dlestal. Theil eines Schweins. Von Diehe. 
Hüfte, und Stal, Stelle; ähnlich gebildet wie 
Hirnstai, Stirne, Nierenstal, Fett in dem die 
Nieren lieffen. Seliineller, 2, 745, 74fiw — län 
Schwein gibt «duo fliestal de 12 libliB . . . Pro 
tUatal 2 »ch.» Liber coquinw. 

Diet, fem., Volk. Sehers, S88. — <Se waz 
es aber der fremden diet . , . ze michlcm leide 
ertaget», ciottfr. v. Str. 1, 99. — «Von kur- 
newalisehcr diete . .* Ibid. I, 101. — «Der 
kuuig und al diu fuwediet (Hofgesinde). Ibid. 
1, 46. — Diettceg, Volksweg, Heerstrasse An 
7 Orten, 1270 n. f. 

Di^et. Diät. 3Iurner hat dafür: Taghaltung ; 
». dieses Wort. — «Der ist ein narr der nit 
verstat — was im ein artzt in nöten rat, — 
and wie er recht halt ein dwiet; Biant, 
Nsch. 40. 

Dihten, Dichten, verfassen. Scherz, 232. — 
«Bricve . . . tihten». Gottfr. v. Str. 1, H3. — 
Gelasius <diht€t vil der yranos». Glos. 19. — 
Boetius •dihtete und mähte ein b&ch de con- 
solscione philosophica». Kön. 379. £tc. — «Da 
8. Oregorius seine Bucher dichtet ...» Geiler, 
Narr. 22\ ^. — «Die Bücher rficA^c/i, sie haben 
kein Gesatz da& sie bindet: es macht jets 
BOeher wer da wil». Ibid. 32 b. 

Dill. Gersd. 9ft>. Anetboin graveolens. 
Kirschl. 1. 338. 

Diltep, Tdlpel. S. SteUen bei arimm, 2, 1151. 

— «.To, spracli sie, lieltcr diltap min, — din 

trilw zu mir ist gar dohin». Marner, Geuchm. i 
F 4 a I 

'Ding. S. Oeding. Scherz. 240 n. f. 

Din»«n, ziehen. ~ «Der Teufel kumpt schli- 1 
eben uns /u fohcn und uns mit im au dituen I 
in die Hell>. fiiMler, Bil«r. 74 a. i 

Dintenhoi'uelin, Dintenfass aus Horn ge- i 
dreht. ~ «Zum JOinimiMmdm». Straeeb. Emu- | 
nam«», 1311. ■ 

Dipp«l, nach Grimm, 2, Uy9, alberner. 
Uensch ; passt nicht zu unserer Stelle; eher ' 
würde Gödeke's Erklärung. Unvcrstan d . passen, , 
wenn man Belege dafür hätte. Kuuuie nicht ' 
Dippel für Teufel gemeint sein ? — Wenn ' 
einen Verliebten «der dippiU gar besitet . . .» 
Homer, Nb. 998. I 

Diptam. Ger»d. 90 b. Dietammus FrasdneUa. i 
lünchi. 1, 141. 

Dirae, Dienerin. Seherz, 346. — «Diener | 
und dim^n so wenig irs willen mn^rent Ii il n, 
wenne alle ät ir ^ . . . gat z& irs herren i 
«illen». Tanler, 401 (69). 



Dischlachen, Tischtuch S. Ttachiachen. 

Distelzwig, Distelünck. — «Nimst du für 
dich ein iJistelzwif), darin findest du die Al- 
mechtigkeit Gottes, der es so wunderlich, bchön 
und hübsch gemacht hat. Sich an wie ein 
hübsches kleines Vögelin es ist, es kan sing^en 
und uff einem kleinen Zwigliu iilzeu. wie es 
so ein fines kleines Sehncblin es het, darzn 
so mancherlei Farwen. s?el, rot, schwartz und 
wisise Federlin». Geiler. Bilg. 121 1^; Post. 2, 
22 a ; BfOB. 1, 67 b. ~ Sehmid, Scbw&b. Wört. 
129 

Ditzon, Rotwelsch. Gödeke, 114: sich 
krank stellen. — Ein Bettler «der ditnnd 
gat>. Braut, Nsoh. 62. 

Dobel. Abgrund. — «Do ward ein geeist- 
Heller ilenscli ver/.uckt und im Geist in die 
Hell gefürt i do sach er wie das eiu Leiter auf* 
gericht was in einem grenesliehen fevrenden 
tiefen DobeU. Geiler, Trostsp. L, 5 b. 

Döbig, Töbig, unsinnig. *Töbig^ faren&>. 
Sohmelleri 1. MOl — «Die dorehten dSbigen 
menschen». Rulm. Mcrswin. 9 Felsen. 130. - 
«. . , dM wir alse gar dump äöbig dorehte 
menschen worden eint». Nie. v. Basel, Tanl. 
Bck. 33. — «... der tobig Hunt . . .» Geiler, 
Bilg. 144 i>. — «Schellig, blinii, unsinnig, <ö6t^». 
Unmer, Schelm, c, 1 '. - «Da ward er ao 
töbig ...» Id., Ulensp. 27. — «Meyblüuilin- 
wasser ist gut wenn ein döbiger bund einen 
gebissen hat». P.rimschw., Dist. 85*>. — Ein 
Vcrselin bei der l?eliandlun<r einer Htrnschädel- 
wunde «machet den verwuudiea dobig und 
wütend». Qmd. SO 

Docke. Puppe. — Daeypodius: •Dock, papa, 
pujnila.. — «Der Pfaw ist von vil Farben 
und Spie<:eln, als die Lantzknecht seint und' 
die Docken». Geiler, £v. mit Ussl. 144 

Dodem, Dottern, beben vor Angst. — 
Merodes, «da er bort das die Wisen frogten 
noch eim nawgeboren Künig« so geriet jm 
das hert« «n dottem». Geiler. Post 1, 17 b. — 
«Ich weis/ nit. aber es hatt lang: in mir ge- 
dodert, man werfif etwan den gemeinen man 
über das seil». Earthans, bb, 1 b. ~ Hevte: 
verdattert sein. 

Döglich. 1. Tauglich, nützlich. — Lüder- 
liohe Söhne «sind nit dSfßkh zu dem gut», 
das der Vater mühsam erworben hat 3Itirner, 
Nb. 154. — Es «wer äogiidier mir erschossen». 
Id., Schelm, i, 4 «. — «. . das der aplas also 
fil döjfiidt sei und nntaiioh». Id.» Kön. v. Engl. 
897. 

2. Gültig. — «Wo jemans . . .einem andern 

. . . liesz zehen gülden versprechen, der ver- 
spruch ist döglich*. Mumer, InstiL 95^. — 
«. . . so ist (iaci legat nit destennuider dög- 

lieh». Ibid. 62 b. 

Dolden, Gipfel. Krone einer Pflanze. Scherz, 
264. 1647. — «Wenn der hftber den boum 
von dem stogk lediget, so sol er den dolden 
in die band nemen und sol under sieh schnei- 
den». Rixheim. Burckh. 205. — «Wenne der 
mensche kummet uff den toiden aller volle- 
komcnheit ...» Tanler, 340 (41).— «UfUimmen 
uf den toiden siner . . , gotheit». Ibid. 237 (41). 
— Die Seele kommt «uf iren obersten tcidm 
der veiitMtiiisse». Oebete» 14 Jh. — «Sie 

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— «6 - 



habent uiiden augcfmigoi! an der Erdoii, bis doi)j>en. das seluani iät und saust memanti£ 
sie kommen sint von den Wurizlen /.u diMii nie hat». Id. Sünd. des M. b^; Bros. 1, 
Dolden des Zederbounis». Geiler, Bil^. Iä4 «. ö4»); u, 50 b. — Wer im Sommer nicht ar- 

Die Schneck6n «steigent uff die Born bis in bcitct, muss im Winter «an dem dopen sug-en 

den Tolden». id.. Siind. des M. 62 a. — «Da- heri, — bisz er des hangers sich en» crt>. 
mmh will S. Johan& uns ufferheben bis sa | Brant. Nsch. 7U. — <VU Stellen jeU nach edeln 
dem liuchbttiu, das wir nnd er den Dolden er-] voppen, — wie sie fnrea vü löven doppen» 
wischen der Eeren und Glory». ld ,E\ , mit T'!>sl. Ibid. 75. 
2(1 Etc. — «Die gipfel, dioiden uod bietter*. Doppel. 6'. Düppel. 

Brunschw , Dist. Ö» • — «Die ober teHdm oder «Ein Doppelsteln scrge». 1446, S. IliomM* 

gipflin» des Anis. Ibiil. 59 — «Ein kraut . . . Arcli «ein doppehteinin scriLre». 14^. Sir. Bes.- 

mit eim weiesen doiden uff eim sieogel». Ibid. | Aich. Unter Bauürath angeführt. 

77 b. I Dorebt Dorecht, Toreeht, tbdrioht — «Do 

Dolet. jonuils. Von;!. Tok. - - «Der pabst hettert darthtr kint i'iiu? inerfait tifi:elt:-ii». 
hat mit Ucm sckwert des banus wer ge- , Cios. lUi. — «Bistu aber hie mit dineu kraji- 
sobftfPt weder doM ein meebtiger keieer mit i oken dorOiten sinnen ?> Nie. v. Basel, 84. Etc. 
oiin «rrossen hcro». Zoll. C, 3 ». — <Wie dunckt — «Wi r ist dirre dorehtt- ^nru Märlein. 21. 
dich, ob nit die doctorat uff den stifften das — «Fiini wisc und fünf dorchte» Jungfrauen, 
gots wort mer nndertraekt baben dan detet et- Prcd.Ingolt'ä.— «Geschwats und dorec^« Red >. 
was Iii i " 1.' Geiler. Hidl. Leu, d, 5 «. — «... als dörecht 

l>ohue, Dalme. Dolftme. eiidlicli mm. heute Menschen davon reden». Id.. Pred. von Ma- 
nocb. Seherz, sä24. — Bärbel von Zabi^rn sagt ria. 7". - «Die torfchtm Schaf» Id., Ir- 
/.u Andreas Dritzchn: «widk'iit ii iiit (/o/wi^ gon rig Schaf. 8 — «Nit bis/, torechter weder 
klaffen V .. . Hülffe yot 1 wa;» veit&ni ii gros das Füchslin». Id., Hüll. Leu, a. 4 b. — 
geltestes möchte dofw« über lO guldiu haben { «Dammb ist das ein thorechter Mensch, der 
rostet». I43y. Prozess Gutenbergs Vind. tj p., nummen die Todsüiul moiden wil» Id., Sünd. 
docum. 5. — «Nft stosz din büchclin in den des 31. B. 2 «. Eio. Elc. — «Der ibi ciu 
Saok, — Est (es ist) tlolme zitl» Conr. v. Dankr., | narr und gantz doreeht». Brant, Nsch. 13. — 
V fy->S. — « Wolau, du hast der Welt lange ge* j «, . . der hat worlich doreeht glust. — wen hie 
dienet, es wer dolme Zeit, das du lugtest was dn ■ die leng zu leben glust». Ibid. 46. — «0 dfo- 
zu schaffen hiiltest». Geiler, Post. 1, 34 o - recht ist menschlich geiiULt !. Brant, Thesni. 
«loh mein es solt daime kein Muck me bei im a, ii^. Etc. — «Der ist fürwar ein doreeht maiu 
sein». Id . Bros. 2, 55«. — Ein Kaoftnann. ! der da wil gesnntheit ban, — nnd siebt ein 
der Waarcn erwartet, d. nkt : <M ohin, du sol- kraucklieit vor nit an>. — llurner. Bad. C. H \ 
test jctz uff den Uarkt farcn mit dem Gut, wer — «lioioferne, ein dorechter man», id., Geuchxn. 
es hie; wenn wil es ddme knmmen?» Id., I x, 4 b. «Ein gans bat einen ddreeftfeN sinn». 
Post. ;i. 81 — Wau Avil der Weclirer r/nfmr Ibid. G. 2 — « . . nerrischc, dorcehtc biioh- 
den Tag hirnen?» Id.. ^ Karieu, 33 a. — «Er lin macheu». Horner, Luth. Narr, IUI. Etc. 
ist gleich den Lüten die da wdllen nff einen ' «Keiner ist so torsdte, wo er sSeh das das 
iJ'duagcn sitzen; so sagt einer umb den Wa- fundanient wirh, das er nit den baw, der es 
gen zu dreppeln und ij»t im die Zeil also laug beschwerdt. zuvor abbrüch.» Zell, e, l ». Etc. 
und spricht «n dem Pnrman: wann wellen wir i — ^Torechte werck». Capito, Treger, H« 2*. 
dalme faren?» Ibid. 33 b. — «Des Schimpfs wer Etc. — *Toreeht, eitel gelübde.» Wurm. Trost. 
dolme genug». Geiler, Sünden des M. 5 « — 20 ^ Etc. — tltoredUs volckl» Blindenf 
«Dn und der sint dokm« XX oder XXX Jor A, 4^j. — «Was (iorwftt ist vor der weit . .» 
getliisson und hingangen». Id., Bilg. 196 1'. ßutzcr, Weiss, b, 2 a. — «Es reden etlich </o- 
Etc. — «Deius rieffeub wer doch dolme gnug. — recht wort.» Ziegler, Biichliu, A, 4 «. — «Die 
hdrtest uff, d« bettest fng». — llumer, Schelm, dorechtige weit. . .» «Welcher solt so dorechtig 

7 a. _ «Der narrcnwis wer dcHme gnug». sein!» Zell, 9, 3 E. ab. — »ThorediHß in 
Id. Xli. 124. — «Wann ist der hoffart dolm unsinnikeit». Wimph., CUrys. 4». 
einend?» Ibid. 144. — «Wie lang wiltu niiir- DörlTcn, Dorfen. 1. Bedürfen, braocheo, 
mein V Es ist dolme gnug». Pauli, 71. — «Wie nothig sein. — «Er darf nit alwegen mit dem 
das ist, hastu dolet mee wol verstanden». Zell, Mund beten». Geiler, Has im Pf. b, Ib. — 
X, 3 b. _ Kl w ijrd nit do umbgeen . . ., man «üarumb das sie nit dörffen sorgen was sie 
het jn dolet m^elcngst verthben». Ibid. b, 2 b. thun oder lassen sollen». Id., GeistL Spinn. 

Ucber die Etymologie des Worts, das Dasy« ' L, ifl>. — «Nit also ist es mit den Geissen, 
podius nicht mehr hat, 8- die Erkl&rungGlimm's, da dürfft ietlich eins besundern Hirten». Id 
2, 698. Vcrgl. Jorme, i Irrig ScüaC A, 4,K — «Dise Ding dörffend me 

Donnerklapf. 5. DwnMrütopf. l Wort und weiter Erklerung». Ibid., B, 8 Etc. 

«DonreHtrale, catapulta». Herrad, 17B; «i- Etc. — «Es darff 1U9 num gar eben Ift<: — 
gentlich Blitzstrahl. 1 was mau vor kinden red und t&g». Braut, 

Dope, Doppe, masc., T6pe, Pfote, Tatze. I Nsch. 63. — «Es dwM das man sieh base be« 
— «Er gebiit dir du solt die Katzen küssen, decht». Ihid 6. - «Wer meint, die kinder 
aber nit an die Dopen oder an die Zcn». Geiler, dörffen stroffcns nicht . . .» Ibid. 9. Etc. — 
Emeis,8B>>'. — «Die Katzen greiffend mit den «Darzu ich dat^nitgrosz vemunft». Mnnieir, 
Topen darinn» (in den Spiegel). Id., Dreieck. Schelm, a. 3 0 Du ehrest die Priestor 
Spiegel, Aa, 4 «*. — «Seltzame oder ungewon- nicht, «als ob du selb von dir liic wert, — 
liehe Speiss essen als Bibersebwentz, Beten- ', und aiemands dütfktt hie nf erd>. Monier, 



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— 67 - 



Nb. 39. — «Es dmS nit wort wie irs hand 
gfiert». Id., 4 Ketser, Vorrede. — tWas dorj- 
Jen wir der <rntcn v »^rrk-!» Id., Kön. v. Engl. 
if79. — «Was durßtn wir den babst dramb 
fragen». Id., Lath. Narr. 33. Etc. 

2. Waffen. — «"Wan ein Oberer in eim Clo- 
ßter siraft, .so lugen sie das sie in umbringen, 
sie diirffm im gift zu essen geben». Geiler, 
Ev. mit Us.';!. 23 ». — «Wo findt man ietz ein 
solchen man. — der mit ernst dörßt wider- 
stan?» Murncr, ^"b. 71. — Solche die «gott 
den herren dörffent straffen». Id., Schelm, g, { 
5 *. — Orsilochus, der selbigman, — den Re- 1 
ÜMllllt nit dorßt rennen an>. Id.. Virg. n. 2 «. 
— «. . . aod dcurff dou babst selbs grciffen 
sn». Id , LntlL Narr, 74. Bte. Eto. 

Dörflingor, Pörfhcwohner, Bauer. »Wer 
sich glaubt edel geboren, — so all sin fründ ' 
dörflinffer 'nrsren>. Mnmer, Nb. 93, 48. I 

Dörftiff, kühn, andax. — T?t ir£rPTtd\\'o ein 
mächtiger Schelm, «so ist so dorßttg die ge- j 
mein, — das sie es als darf von im cla^en> 
Mnrncr. Schelm, g, 6 ». — «Venus sieh druinb 
erzürnet het, — das solchs die dorffttg (audax; 
gdttin Chet». Id., Virg;. r, si b. 

Dormenter. dormitoriinn. Schlafsaat im 
Kloster. Scherz, 24y. — Der iLeller «uniier dem ! 
dormenter* des Bmderhofs Glos. »8. — «Were 
ich priül in disem kloster, so were min gewalt i 
in dem donneuter und in dem reventer». Nie. ' 
V. Strassb. 262. — Geiler, Has im Pf. A, 3 a. 

Doi*ueht, Dornechti^, dornig. — <Sä sint 
u5 einen andern strengen rnben domt^ien vreg 
. . . ^'o^-^anireiu. Nie. v. Basel, — «Ein dor- 
nethiiger Stengel». Brunsehw., Dist. IHK — i 
«Nttehdem dein äemeehti^ meiniingeii . . . mit 
der i-icliel der vernünfTtijren ursach . . .werden 
abgehawen . . .> Wimpb., Clurys, liK \ 

fknn, Stengel des Kohb. 8. vath KeUoifts. I 
Heute: I'orsoh. — «Bletter gestreift von den j 
dorsal» des Xobls. Brunsehw., Dist. 104 »*. — , 
«Wasser das gemacht i.st von des Kappes stie- ^ 
Icn oder dorszen*. Gersd. 69 

Düi^en, tosen, toben. — «Prassen, spilen, 
schlemmen, dosrn*. .loh. Mumer, a. 4 «. 

Dötlich. Tötlich. 1. Sterblich. Sc!;f r/ inO 
1648. — «Du tätliche . . mensche», iauier. , 
352 (44). — «... wan er wol wüste, das er ein { 
dfitJich mensche ■was». Kön. 336. «... in 
eirue dutUchm übe . . .» 3Iärlein, 21. — «Die- 
wil du dötlich bist, so such dötliche ding ...» 
Braut, Cato, a, 8 a. _ Bedenke «das da ein 
mensch und tötlich bist». Id., Nsch. 66. —■ 
«Sein leih der wirt nim dotUch sein». Murner, 
Bad. kf 1 1>. — Die Sibvüe schien «nit iödüidim 
an sein». Id., Virg. R, Ib. — Die Glieder, 
«die an uns tödtlich seind». Ibid. T, 7 b. — «. . . 
•cUff, die ein tÖdUiche hand machet . . .» Ibid. 
d, 4«. — «Gott an sinem anbetten in dödt' 
KcÄfni lib hat ein gefallen g-ehabt». 3Iurner, 
Hess, B, 3 a. Etc. — «Wer bist du, das du dich 
förehst vor eim tädUiehm roensehok?» Wnnn, 
Bai. f. 3 a. 

2. todlich, Tod brin^'end. — «Es ist nid ein 
so töthch wund ...» Brant, Nsch. 66. 

Dötliebkeit, Sterblichkeit. — Maria Mag-' 
daleaa wollte dem Herrn auch das Haupt 
Mlbea, aber «noeh siner dÜOiMt weite er l 



uüt also . . . gerüret sin». Tauler, 889 (56). — 
«Diewil ich in dieser dMNBM» lebe . . .» Ge- 
bete, 16 Jh. 
Donber. S. Touher. 

Donwen. Döwen, Deu wen, verdauen. Scherz, 
261. — «Verslniulen und fj/'ff rr'*!'» Tauler, 12.'! 
(24). — Die Krebse «sini IiliL zu kraclieu und 
zu deuM cn». Geiler, Bilg. 209*». — Auf der 
selben Seite steht auch verdouvten. — «Die 
mann starck mtigen hant im land, — sie mö- 
gen tofuien gar vil schand». Brant, Nsch. 36. 

— Von dem was der Bischof den Rathsherren 
aiiftiseben liess, .sagte «ein guter gesell, es 
\\ eren vil schauwessen, aber wenij:,' dauwcMen». 
Brant.» Bisch. Wilb. ^l, — «So er die sms 
nit domem kan». Hnmer, Nb. 168. — «Dn 
hast t;iii .«schwachen kalten magen, — der nit 
dfmieen kan die spis». Ibid. 264. — «Wer sich 
an nacbt füllet . . . , der hindert das natflrlielie 
dotixcen*. Mnrnor. Hayac, Inl, t9{). - «Die 
speibz wul döwen . . ., verdünnen*. Fries, 20^. 

— «So die speiss . . . übel gedotoet . . . w6rt>. 
Adelphus. Fic. 136 b. — «Die weisen, nach 
dejü essen so sich die speisz abgedötcet het, 
so theten sie ein trunck». Kries, 42 ö. — In- 
transitiv: <Wielaii<,'er pfeft'ßr däwt im magen». 
Mumer, Luth. Narr, 135. 

Dottwang, Verdauung. - «Kin feist» ketalin 
uff den magen geleit, stercket die doumtng* 
Brunsehw., Pest. 12«. — «Kalblleisch ist 
leichter düta4n<7>. Fries, 31 >>. — «DiefAiiiNNt^ 
des magens». Adelphus, Fic. 139 t'. 

Döwig. Deuwig, verdaulich. — «Krebs 
sint von Xaiur . . . undeuiaig . . ., darumb so 
dnukt man sie gewoniich etwan in, das sie 
miuTwe nnd dewoig werden». Geiler, Bilg. 
209' « ringehennen seind f7(jir/^» I': ii s.32a 

«Draejuu, tomare.* Herrad, 191. Drc^jen, 
Dregen, droben — «Dn «kanst dich «brmm 
usz dem ^'Ntanck». Murner, Schelm, d, 2«. 

— Man muss das üayachoiz in kleine Stücke, 
zertheilen, «etlieh thnnd das mit ireysn». 
Murin r, Gayac, 417. 

Drasen, Tressen, Fraii/.en. — «Mit siden 
drasen an den orten, — und umb die drosen 
iTuldin borten». Murner. GencJini. M, 3 — «Sic 
macht mir ein schön facület, — das an den 
ecken drasen het». Ibid. x, 4 n. 

Drat, Gedrat, schnell, rasch, eilig. Scherz. 
252. — «Wol balde gat zc rate. — beratet 
iuch wol drate*. Gottfr. v. Str. 1, 86. — 
Nimm das Brot, «teil das mit dinero messer 
gedrot». Braut, Thesm. a, öb. — «Wann ieder- 
man geopffert hat, — so sing mir bald ge- 
schwind und dra<*. Mumer, Nb. 126. — «Als 
bald ein berr komt in die stat, — so bringt 
niiin itn die >cheiickeii drat*. Ibid. ÜlM. — 
«Das wir von danuen Hüben trat». Hnrner, 
Virg, D, 7 — Aeneas zn seinem Vater: 
«Komm her, nii in lieher votier, drat, — und 
sitz mir bald auff meinen hals». Ibid. 1 b, 

— Den Brief «-wil ich jetxnnd nemen ggarat». 
Murner, 4 Ketzer, K. 6 — «Dar kamen sie 
gegangen gedrat». Ibid. J, 7 

Drejen. S. Draejen 
Dreispitz. S. Drispitz. 
Dreistet, drei mal. — «Alle tag zwiret oder 
dMMet». Bntaer, Kener, 0. 1 b. 



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DroppelB. trippeln. ^ «So jpat «iner umb 

•Ion Wiiren zu drepplen und ist im die Zeit 
also lang». Geiler, 3 Harien, 33 ^. 

]>re«eiiei. 8. Tr<i$$enei. 

DHacker, Driockers, Trincker, Th. riak. 

— «Zum dritten mnss er (der Biigerj haben 
Dr^odxnt Spelzen , t twas das in sterek*. 
Geiler. Bilg. 16 «. Etc. — «Dpr erst bringt 
uns driackers her. von Alkira aber mer». 
llinncr. Nb. 169. — . den lyb jfestercket 
mit ili^m dryacker». Brunschw., P« ^t. 291». — 

, «Etliche spinnenfresser, verlauffen henkers- 
Irabeii. keetelringinacher, /anbreeher, die 
Rchrven hic gnt 1>ewerteu dreekert, nvissen nit 
was lyriac ist». Fries. 13 ^. 

IMfAs, Drifnss, eiserner Dreifuss, Kürhen- 
ger&th um Pfannen etc. darauf zu »teilen. — 
«Duo instrumenta dicta in vulgär! xwene 
Trifusae». 1304. — «Ein Drif'is^.. — «Ein 
grosser Dmfüz». 1437. Tuclicrzauft. 34. — 
«Zwen TVifSM». 1516. Inventar eines Wirths- 
Ii IHM . (Str. StixH-Arch.l 
Drispitie, dreibciuiger Schemel. Scherz, 253. 

— Zwei junge Leute werden aus Strassburg 
verbannt, <uiiili (lu>s si in oinrn si s<el uml in 
ein inaj^iUe hicwcut und sprachent, es wer 
got, siewoltentime einbein abehouwen». 1369. 
Heiml. Buch, 19. — «4 srl». zwei kneliten 
von den tischen und dnspiUen la. macheu, die 
man sot bruchen in cena domini». 1436. S. 
Thomas-Fabrik. — «2 sch. 8 von Trisfits 
z& machen und stoUcn in die stüleim retentai». 
14Ö0. Ibid. 

Drispitz. Dreispitz. — Cln istus «wolt inen 
do zoigen, das sie ire hiicli salzten uCF ein 
Breispitz». Geiler, I^)^t. 2. 97 b. — cEr (Chris- 
tus) stifs> iiM II iiH' HimI uuib, wan sie betten 
CS gcsctzi uff eiueii luischen Gruat und ufF 
ein Dreispitz». Id., Ev. mit Ussl. 149 «. 

Was ist Dreispitz'i Dasypodius. s. v. murex. 
redet von einem «dreispitzigen Eisen welches 
man im Krieg umb die Statgraben ausspreitet, 
das die Feind darein tretten*. Friseli« 1, ä06, 
bat einfach : «Fussangcl, mnreic». Naeb einem 
von Grimm, 2, 1392, angefahrten Citat, \\ärc 
Dreispitz «ein Eisen das, wie man es wirft, 
allwe^ ein Spit« ob sieb bat». Hienaob er* 
klärt GriiniM iKn .\usilruck, «die Kedc auf ei- 
nen Dreispitz steilen», durch «sie so einrichten 
dass sie immer abwehrt, naeh allen Seiten 
siclicn». Das Icanti aber der Sinn nicht sein. 
In beiden Stelleu Geiler's^ die zwei versciiie- 
denen Predigten entnommen sind und die 
Grimm nicht iinch ticm Cnntpxt crokannt zu 
haben scheint, lüiudelt es sich um verfängliche 
Fragen, die ilii Pharisäer an Christum gerich- 
tet Tiatten ; der Herr will ihnen nicht zeigen, 
dass sie die Fragen so gestellt haben, dass 
sie nach allen Seiten hin gesichert sind; im 
Gegenthoil, er yviU bi weisen, dass sie nicht 
gesichert sind, uuJ darum sagt Geüor. bic 
hätten «es auf einen Dreispitz gesetzt» Kin 
Drtispitz ist also ctwa;^. das doiii. das ihirailf 
gesetzl wird, keine feste Grundlage gewahrt 
und es der Gefahr des Umfallens ausaetst. 
Vergl. Murner : «Die ding hondt nymmer mer 
bestandt, und ist als sampt dryspilzen werk>. 
Nb. In den ältesten Ausgaben von ^ant'a 



Narrenschiff, so wie in Humer*» Narrenbe^ 

schworuncr ff'tras'ib 151"i, 4". N, 2^. item 
bei Geiler (Narrenschiff, 166^. wu über daa 
Wort Dreispitz nicht vorkommt), ist ein Holz- 
schnitt, der einen Gegenstand zeigt, der drei 
grössere Spitzen und eine vierte Ideinere liat, 
und den Einer vergebens sich abmiiht in einen 
Sack zn stosscn mit den Worten : »er niuss 
drin». Dazu die Verse : «Das ich du* worlicli 
sagen mag, — der dryspitz der musz in den 
sack». Hrant, Nsch.80. «Der stnsst den (irys/>i<:r 
in den sack — der me wil ihuu dann er vermag; 

— der drysintz hört nit in den sack, — das 
leder ist fürwar an karte». Murner, Nb. IÖ12, 
4», N, 2 a ; 2 b. 

Dieses Instrument ist ohne Zweifel dat-. von 
dem Dasypodius redet. Es hatte «u zwei ver> 
seliiedenen sprflehwdrtlieben Redensarten An> 
lass gegeben, zn der, auf die Branl und 3Iurnt r 
anspielen, und zu der, die Geüer uns erhalten 
hat. Eine Sache auf einen Dreispitz setcen, 
heisst so viel als sie höchst uii>iciier machen. 

Drum, Endstück, Ecke. Schmellcr, 1, 663. — 
«Was leyt bei der wend und hat weder drüm 
noch endt? Antwort, ein kugel». Bathselb. 

4 b. 

Dmmbel, Endstfiek. Von Drum, Tram. 

Waclcern , 61. — «Ein (/rHmMzftheiligenböme, 
ein drumbel in heilicwert». Altenheini. 1333. 

Drttpwin. trfiber Wein, Rest im Fass. — 
«Den flntpwin mögent sii (die Wirthe) in ein 
repsvBs schütten». 145H. Alte Ordn., B. 28. 

Drüscho, Art Fisch, franz. barbotte. Grimiii, 
2, 1460. — Er «sucht das best in allen stücken. 

— karpenzingly dftt verschlucken, — kalbs* 
köpf, hirn, und iMsdtoKMer». Unmer, Schelm. 

C, 2 a. 

Drnse, Beule. -• «Der dirte (Siechtag, beim 
schwartzen Tod) sint klein drusen. und m ordent 
den lüten under beiden armen und obewendig* 
dem knie, in der grosse als ein haselnus«». 
Glos. 117, 120. 

Drusen, Trusen, Trestern der gekelterten 
Trauben, Hefe. ~- «Bebte also derelorengft- 
ten win neme und in durch trüsen liesse 
louffen . . . Üwer vasz noch nüt reine ist, und 
klebent noeb iHS«e» dinne». Nie. v. Basel, TanL 
Bek. 9. — Die Wirthe «sollent keinen irusse^ 
vnn oder sackwin in iren kelren . . . haben». 
1480. Alte Ordn., B. 1. — «Wir seind Trüsm \ 
der Wein ist oben hinweg ^enninmen, er ist 
abgelassen, und seind nit mer dau noch Trmen 
Uttden in dem Fass». Geiler, Ev. mit Ussl. 
202« . — <Aber leider es ist davon komen . . .. 
also das wir (i)eutsche) M'.iwi Trusen aller 
Welt worden, siderhcr das wir Trüw und 
Warhaftig verloren haben». Id.. Narr. 42 

— «Do sollent lugeni und gewarnet sein die 
zu ireu alten Tagen kummen seind und Gott 
dem Herren mit ander? zu geben hond weder 
die Trüsen, ireu Blameu in der Jugent in aller 
Üppikeit und Büberei verzert haben». Id., Post. 
1,31^. Etc. — Der Uensoh ist «ein trüieimck», * 
Brant, Nsch. 55. 

Drusiff, voll Drusen, Trestern. — «Das 
wüste trMige vass». Nie v. Basel, Taul.Bek.,10. 
DrttBsel. S. SVOsiei. 

Dnits, Trnts. — *Dnit$, das er do blibe 



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— 68 



ftl die wile er noch iuDg ist!» Tanler, 8 (2). — , DUmeln^ Deomeln, Dümen. 1. Die I>aum- 

< Die Fraawen lesen die FederUn ab, und tru&r! scluraubeii anlegen. Heute: dümeln. quälen, 
nit i'iu Stöblin muss an iren Clcidein sein». < peinigen. — Man folterte die JxkK n «mit dü- 
ijeiler. liiitn. 2, 60^.— «Man .spriclu. sobald metute». Clob. 127. — «Donoch dümelte men 
einer ein HQnieh wurt^ ao ist er ein Artzet, etliche jaden». Kön. 760. — Die Strassburger 
»ie wissen also wol was inen gesunt oder un- fiengen einen gewissen Zebes, «und dümttent 
gesuut jsi; truU verbotten, das inen ein Dingel in gar scre». Ibid. 683. — Zwei «wurdent ge» 
abgang!» ld.,Selenp. 228 Etc. — «Lasz ston, dumeU von des morde» wegen». 1400. Winkler- 
aag ich, du lecker, trutt!» 3Iurner. Nb. 91. — . prozess. — «Der iMkmütum» zu Stressborg.. 
Ausruf: Trotz sejofeboten dem der gegen etwas ' Folterthnrm. — «So einer gedümelt wirt nnd 
redet uder Ii iti K li jin <lip irlidt'r m ider in einander gericht sind, 

«Dabeokopf, fumas terrae», Gersd. 91 «. — . als die bonckcr wol künnen . . .» Braa&cbw.. 
Bmnsehw., Dist. 54 •. ~ Fnmarie ofReinaliB. , Ghir. 94 — «Es wm ein böser knab in einer 

Dnbholz. S. TotjAholz. stat, der ward ofFt gedümelt*. Panli, 328. 

Dncken, bücken. — «Und do sie also weint, | 2- Den Daumen mit Hingen scbmüeken. — 
do dndet oder neigt ste sieh and sähe xnm Eine sebone Fnn mgedemmet und gefingerlet 
Th'irliii hinin ins Grab». «Jeiler, Post. 3. 8 ■'. mir r >;en guldinen riiitron» Zell, y, 1 ». 

Duft, Dunst, Nebel, gefrorener Nebel an Diimeliug. der Daumuu am Handücbttb. — 
Bftnmen. ete. Seben. 860. — «Ware es das Wird ein Huber Holz hauend eigrilfen, so 
duft oder wind kämen, das ein irefiillc uflF dem sollen die Förster ihn pfänden; «gibct er jn 
"«-aide würde ...» S. JuUuuu, Weistb. 5, denne zuo pfände sinen gcgenriehmen ab simc 
477. — «Mit nebels rouch. mit rifen iw/l». schuche oder sincn tümeling an sineni handt^ 
Altswfit, 70. — «Et\\as (las in beschirmt vor srhnclie», >-n ollen sie sich damit b^^&gen. 
Schaden der bösen Uyjjtcn, Winden . .» Geiler, SuuUliulTen, 15 Jh. Weisth. 4, 155. 
Bilg. 16 a. — I>er Vulkan warf «kolscbwartze «Duraler», ^rt Kriegsmssehine. 1369. Stro- 
wolcken in den lufft, — mit sclnvartzom bech, bei. 2, 325. Scherz, 260. 
mit dunst und dujjL*. 3Iuriiet . ^'i^ tr. J. 6 — Dunden, drunten. — «Das sie mieszcn dun<itfii 
«Der erste pfeil trang duirli ih n lurtt, — zer- hüben». Murner, Nb. 113.— «Verborgen in dem 
tbeilt die wind und allen dufft». Ibid. P. 4 >. waaser dunden*. Id» Virg. d. 3 ^. Etc. 

— *T>ufft und dunst (ist) vergiftet». Murner. Dnnder, Donder. Donner. — Gottfr. v. Str , 

< i i 1 , 404. Etc. Königsh. etc. haben Dunre — Giftige Thiere 

l>age« Tuse, Tnbe> Fassdaube. — •Ih^en* < «also übel ernchreckent ab dem dwiidb', das sä 
sn einer Badbitte. Wasselnheim. i8S8. Weistb. ' die gfft von jn lont». Heinr. y. Offenb. — «Bi 
1, 729. — «Bödeme, tugen, reiffe ...» 139n. dem dunderhoum». boi einem vom Blitz ge- 
Stadt-Archiv. — «Von eim f&der tt^cH» im , troftenen Baum, Feldname. Dorlisbeim, 1&Ü7. 
Wald geholt, zahlt man 8 Grabe, 16 Jh.' — «Am dtmdenloge», Ort wo der Blitz einmal 
Wei ili .'i 406. finfrosrhlagcn. Kienheim, 1361. — «Das £f«;/(/er- 

Dul, l'ohk — «Doruff gucken und lugen, toc/i». Wahlenheim, 1361 Boshcim, 14(i4. — 
als ein iMil uff ein Nuss, wenn ein hübsche «Gott geb es fall doruff Dunder, Hagel oder 
FraAv uff und nider got» Geiler, Post. 3, 8H a, Blitz», (if iler, Post. 1, 33 b. Etc. — «Bisz das 
Selenp 201«; Arb. hum. 160b. — «Als ein der ^(Oir/tr kumbt mit für, — so M-6rt verbrennt 
Dtd luf ein Mauss». Geiler, Sünden des M. 7 dann kditi und schür». Brant, Nsch. 79. — «... 

— «. das ein Kreig kein ttUen macht.» Mar- den schieclit der funder». Ibid. 84. — Brant hat 
ner, Schelm, a. 3 ^. auch : Donner, Donnerschlag, Donnerstein, Ae- 

Dnldij?. DnUig, geduldig, duldsam. — •Tul- rolith. D. Oed. — «Hey. nun .schlug der dunder 
tig in demftt er (Christus) inreii». Brant, drein». Murner, Scbclin a. 3 «, — <pa- dirh 
Rosenkr. Wack. 2, 1099. — «I'ins vathers der blix, der dumkr schlag». Ibid. g, 7 — 
•siraff lid duUeclieh». Brant, Cato, c, 2 b. — «Und solt der <iMn<i<T darzu schlagen». Murner, 
«Dar&n die eitern ofFt sind sc tmldig, — und Nb. 20. — «Der dtmder gibt nit solchen thon». 
iren hindern zu vil duldig». -Murner, Nb. 146. • Id , Virg. r. 6 b. Etc. — «Huswnrtz oder dun- 

— Ich «wil ir schalckheit dultig tragen», derbar. darunib das es irepHantzt wärt uff 
Id., Bad. H, 6 >. — «... damit sie den hunger i die hüser für den dnnder». Brunschw., Dist. 
. . dest diäUger Icdden». Id.. Gayac, 468. — ' 70 b. ~ «Fnhninierett, das ist dondergdikigeH: 
«fTriis/ krieg und untrlüok trrausanilich — hond Zell, bb, 2 - Noch vor etwa 50 Jaliren (ge- 
wir erlitten dultigklich* . Id., \ rir. s, 2". Etc. , sciirieben a. I8ä8J war auch bei Stra&sburg. 

Zuweilen hat Mumer anch gi duldig, z. B. 1 vor dem Weissenthnrmthor, ein jetzt zugewor- 
Genrfmi A. 4"; g. fenes Wassorlocli. das da« Tlundcrhch hie^s; 

Dulsch, Tnli»eh, trüb, dunkel. — Da^i Uerz nach alter Sage wäre es durch einen Blitzstrahl 
«würt fast verwnnd von dem Streich der i hervergebrauit worden und nnergrfindlich tief 
'"'eiss. I deiner Zungen. e> ist von ilerselbcn gewesen. 

J^chuiiiten blaw, ttäsch». Geiler. Narr. V66^. Dundern, Dondern, donnern, — «S. .Tnhnn- 

— «Falb, bldch oder dtäaeh far». Brunsehw., nes hat das Evangelium beschriben und ge- 
TMst. 15 B. dutuhrt al-^o das Sant Anirnstiii sprieitt ; hett 

Oult. Fest. Scherz, 26ü. Benecke, 1, 403. — der .luliannes höher oerfMMder/, so In t die gautz 
«Vellet das ding uf einen duUedag, so sol es Welt in nit verstanden». Geiler. i]v. mit U.ssl. 
sin an dnm nndern dage». TTeiiusIirunn. 14 .Th. 12 ' Ktc. — «Ks recr. c> doud>r. Mix da- 
Weisth. 4, 90. — «N. F. i>M/^ der jungern .. . mit». Murner, Bad. F, 5 — «Mit dmdem 
^> Qallen IMi*. Sierenz, 16 Jh. Bnrckh., 192. j und mit grossem thon>. Id., Tirg. e, 1 b. Ete. 



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- 70 - 



Ounke, BrodschBitto in der Sappe. — dr 
Dunken innss aÜwegen oben auf der Sappen 
Iic<rcn> Geiler, 3 Marien, 18 — <Tr Sin 
uud Fiirnemen iüt alwc^jcn das best, ir Dunk 
uff der Sappen ist der feisstest*. Id., Narr. 
36 Etc. — Diese spriichwörtlichc Redens- 
art erklärt sieh dadurch, dass das g'lcichlau« 
tende Wort Dunken. dünken, denkten bedeutet; 
das DunkeHf der Öedajike, die Ueinong ; oft 
bei Geiler. — «Tr dimdtm uff der snppen ist 
die best» r nili. in?. 

Danke ie. JJunkelheit. — «Was wir in einer 
DunMe sehen, das sehen sie in einer Klarheit». 
Geiler, 3 Marien, 13 

Danken, tauchen. — «Welcher meint, das er 
witzig sf, den dhmdkieh dieff in narrenbry». 
Brant, y^rh. In — «Ret die sonn nit ire 
pferd . . . umierijcdunket in das mer». Murner, 
Virff 0, 2 «. 

Dünne, Tunne, TUne, Welle. — «Es ward 
ein groäac Bewegung in dem Mer, also das das 
Schifäin bedecket wart nut den Twien des 
Meres>. Geiler, Kv mi* Ussl. 30 b. _ «nie 
gewaltigen bery uulI ditnnen de& ineres». 
Nachtig., Psalter 157. — «Die wasser werden 
erheben ire dünnen* (fluclus\ Tldd. 2"^8. — 
«Der wasser dünnen scind jjestillei w urden». 
Ibid. 280. — «Do wurden die tunnen oder 
wallen uff dem mör grosser» . Adclphus, Bho- 
dis, C, 51». — In den mir zugänglichen Glos- 
sarien habe ich das Wort nicht gefanden. 

Dtmnerklapt". Doiinerklapf, Donnerschlag : 
vuu klaffen, ;ihd. claflön, .stridere. tönen. Eng- 
lisch, thunderchip. Dasypodius, Donderklapf. 
— «Darumb du Sünder, ob ctwann dich an- 
weygt diser Wim. cntpfindestu sins Blosts, 
hörst du disen Donderklapf, würstu also ge- 
troffen in dinem Uertzen ...» Geiler, Biig. 
11 «. — «Er (Christus) sagt inen I^omen nff, 
Sün des DonnerJ:ht)ifs>. .Marc. 3. 17 (!rilt r, Ev 
mit Ussl. 12 i>. Etc. — «Da erschlag in der 
immeriAapff*. Pauli, 973. 

Dnnster, düster. — Der Schein der Sonne 
«machet dunkel und dumter der kerzen Uehter». 
Tanler, 906 (96). i 

Dnnsterniss. Finstorniss. — Das Licht der 
Vernunü ist <ciu (iiix.stemtsAs» gttgendemgött- , 

liehen. Tauler. 32 (7). \ 
Düppel, Düppelhirn, DUppelkopf, Narr, 
Tölpel. — < Wer aber zu seinem Bruder spricht: 
uder Kupt', Düppelhirn oder Touberich . . . j 
Wer do uss Zorn zu seinem nechsten sprieh: ; 
du Narr, du Eselskopf, du Düppel ...» Geiler, 
Post. 3,57 " ; 57 1j. — «Was kumpt im darauss? 
er wart ein Doppdh^f; Id., Baum der Sei. ' 
27 

iMipp«!, Doppcl, doppelt. — Narrea die 
•doppelrvck im summcr tragen». Murner, Nb. j 
*'? — Ein Pferd «d;is duppel färben an im 
treit». Id., Virg. l'. ab. — «Minotaurus . . 
mit dupler form». Ibid. Q, 8 b. — «Uebcr die 
duppel und fierfaltig be/iduiiLr». 'Murni r. Tnstit. 
120 a. — «So woit icli geben duppd suhl» 
Id., Luth. Narr, 109. — < . . . der nimpt 
kein dop^ sold nit in». Id., Schelm, a, 8 ». 
-~ «Die jetz doppel sind mit worteu, — die 
aetet man hoch an allen orten». Ibid. b, 1 ». ! 



— «Kuinin ich jetz zum herrengan, — so ist er 
als ein donp^man,^ — das er spricht : ja. den 
knecht sicnt an. — der knecfit des herren 
sinn verstai, — da ja ist nein». Murner, .Nb. 
70. — «... den halt ich für ein doppiUn gouch». 
Id., Gouchm. Dj:i — «Wer sich disr. buchs 
wolt überwinden, — der möcht wol doppel 
narren linden>. Id., Luth. Narr, 9. Ktc 

Doppein, verdoppeln. — £r *duplet streicli 
mit rechter Hand». Murner, Virg. P, 2 

Durc!i<'liTt'ii, Du rclichf ii-cii, Dorächten, 
Durchächten, Dardiächtigeni äohtea, in die 
Aebt dinn, überhaupt v^erfolgen. Sehers, 261» 

— «Nero, der die cristenheit durcheiltet». Clob. 
27. — Die Hunnen *dHrchehtetent die cristen». 
Kön. 715. Etc. — «Man fich dw<MdH an 
allen dingen». Eis. Pred. 1, 238. - «Die fninrle 
enander umbe daz gftt durehtent». Jüngstes 
Gericht. — «Saul ist der sündcr. der durch- 
ächi David, das istChri.stn - Gnldin Spil, 38. 

— «Wie wol da/, wir nit f/fdurcfUiget werdent 
nrab den glouben mit bifttvergicsscn ...» 
Villinirer. »Seliir sind ir s'> t'iirh die Lent 
hassen und cucU äurdutchteitt' . Matth. 5, 11. 
Geiler. Pred. u. L. 100 J». Etc. - « . . . e» 
sind die frösch gsin — und die hundsmucken. 
die do hant — gednrechtet Egyptenland». 
Brant, Nsch. 29, ungewöhnliche Form de> par- 
tic. — Sie «meinent gott der hab nit recht. — 
das er sie mit straff dt$redU*. Humer, Sebelm. 
g, 5 a. — < . deshalb sie mich durchächten 
vil». Id., 4 Ketzer, L, 7 1>. — Als Paulos «nmb 
got dure^ff^ ward*. Id.. Bad. H. I •. — 
Sic baten Juno, dass sir- sie <aus luisz und 
bittcrm grimme — hinfürbasz doch durdi- 
ächtf.t nimm». Id., Viri?. S. 1 1>. — «Bist du 
irebiiiulen, (jcdurchechtitjct nnd vw dem tod ge- 
türt w ordcü , . . ?» Wimph . Ohrys. 17 b, — 
Die Heiligen sind «verfolgt und dttftkeddet» 
worden. .\del]diu>. P;is-.inii. .A. 5 « — «... der 
inuiz dich durcUechUn un<l mit du kriegen*. 
Pauli, 107. — «Erhall mich vor denen so mich 
durchiichten* . Nachtifj., Psi^lrer 18. — «Die 
Wiii iieit ... ist lauge zeit . . . durcfuichtet ge- 
wesen». Trübel, Lob, b. 1 •. 

Durchehter, Dnreliechter. Dnrächter.- 
Verfolgcr. — «Severus . . . der fünft durcltehter 
der cristenheit». Clus. 28. Etc. -- «... Das 
einer Gott mit Fleiss für sein DurdtedUer 
bittet». Geiler, Selenp. 77 b. Etc. - «Wer 
wil der wurlicii l>ii:e>taii, — der niuss gar 
vil duredUer hau». Brant, Nsch. 101. 

Dnreliehtnnfr. Dnrehlehtan^, Daroh- 
iichtiffiing. Dui chilelitnusz. V. rfolLriini:. — 
Selig sind die «die truckunge und durehtunge 
lident». Tanler, 498 (79). ^ «... die hie in 
zeit vil durch'khtirjhcit i^-elitten haben von der 
weit, ab die lieben beiehtiger». Guldiu Spil, 
42. — «Die Porten der Mellen nit anders seint 
weder Durchechtigung der Tyrannen». Geiler, 
Post. 4, 8 a. — « Wie der und der Heilig . . . 
soUichc Durcluichtung und Marter unib die 
Liebe Gottes gelitten hat« Td., Fred u. L. 
6«. Etc. — Domitian hat «die ander f/urc7»«c/*- 
tigung verbracht in dem Christen glauben». 
Pauli, 110. — «Durc/j^f /if»i/5j der glaubi<ren .. » 
*Durdiehtigung>. Zell.m, 2 *>; 3 — «Die 
da wdilen leben in Christo Jesu« die wer» 



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»Jen DurchächtuHg leiden*. Wurm. Balaam, der das» j»^emein Volk», tfeiler. Po^t 3, S6 
g. 3 b. 2. Aufrichtig. — «AUo «0 hvie niiuut — 

Darchglesti^, durch tind dincli i^iänzend. duniehtekliche sinne - zc valscUe sin Wr- 

— Nicolaas sah in einer Vision •äurchglestig flizzen». Gottfr. v. Str. 1. 171. 

schöne» Jungfrauen. Nie. v. Basel, 211. Dnrnehe, Dorngcbiisch. S. Ach. (Dornach.) 

Dnrdijegedfi, nentr . Orr wo die Jai,'d — «Zü dumelu ». Tnnenheim, 130t;. — Ritter 
durcli/.ieht. — <Iu dem ciwrc/iye^ecie». Feldname, AnsUelm von .Schweinheim, dictiis Durnech». 
JJiscliheiiii, Honheim, 14 J!i. ' 1 1280. 

Durchlauf, schnelles Vorüborgehn. — « . , . Darnin, von Dornen. Scher/., 264. — Beuge 
80 werdent wir, der Vater und ich, zu üch dein Haupt «undor sin domin kröne». Tauler, 
kummcn, uit in einem schlechten Durchlauf, 252 (14). — <Drie nai^el und ein durnin kro- 
sunder blipUh». Geiler, Post. 8, BO b. — «Ich i uen». Geisslerlied. Clos. 108. — <Eia teil von 
will auf diBS mal etvas obnen hhi und in ei- 1 nnsers herren durnin kröne». lC9n. 407. 
nem 2> (/ /(/■ «</ sagen.» LI. Irri^' Sdiaf. B. 2 Dürr, trocken. — Zu J^ic:c>lslifim folgen 

Darchueosen, genau durchforschen. Vergl. auf zwei Gedinge, wo mau die Euber be- 
Mmeitm. — «Die theologen die ding al dnrdi- ' wiribet, «zwei dum gediuge» , ohne Bewirth« 
gründen und b}' eim nadeltpits «iurefciMiMMtf*. uncr 1407. Weissth. 4. 217. — «Die Zybeln 
Karsthans, cc, 2 «. i wachseoi und kymen auf einer dürren Biinen». 

Darehalieffen, act., darchBoblttiifen. — I Geiler, Irrig 8ehaf, D. 1 
< ... die eogen pfedelin «iiircfttUi^eft». Tauler, Dürre, fem., da>^ trnrkono Land. — Jonas 
410 (71). sprach (J. 9): «ich bin ein Hcbreer, ein Jud, 

Darchsaimen. mit Sonnenlicht durcbdrin- 1 und den Herren Gott des Himmels förcht 
♦rpti. — Ks Avird <all<M der luft durditu/nnet ich, der do gemacht hat das Mcr und die 
mit dem iiehtc». Taulcr. 303 (62). Dürre ... Do rogtent die Manu, das sie 

Dmrft, Hediirfniss. Scherz. 263. — Dürft \ widerkertent so der IMkrtt*. Geiler, Polt 
sein, nöthig sein. Dürft haben, bedürfen. — 2, 19«. 

«Swelre under deu hftbern dürft hat eines «DniTemure, maceria». lleiiad, 192. iUtrr- 
huses ...» 1279. Hist. de S. Thomas, 386. — \ sucht. Schwindsaoht Schmeller. 1. oM. 
«Das güt das er über dwrft hat ...» Nie. v. Dürsten, wagen, dürfen, voti Turst, Kühn- 
Basel. Taul. Bek., 51. heit, abircloitet von dem verl. lurren. S. dieses 

DnrlTtig, unternehmend, von dürfen, wagen. Wort. EngL I durst. — «Sit das im schmeckt 

— «Derselbe was so eins frcydigcu, <i«r^t»- des schmäres rouch. — er tZurst den esel schin- 
gen gcmüts ...» Adelphus, Barb. 47 o. — Sei- den ouch», Brant, Nsch. 54. — «... so gHünA 
ten in dieser Bedeutung; gewöhnlich in der man doch seiner geschwinden art . . . nit son- 
hentigeu, z. £. «Haben sie nicht ein dürfftigea , ders vertrewen» Id , Bisch. Wiih. 295. — 
leben gefärt?» Wiraph., ('hrys. 6 b. — ] Wenn «ir euch das getrosten dürsten, — das 
«Schwache däi;^t^8atenngen».Batzer, Neuer, gut im liimel wer gestört« n — und alles recht 
!N, 1 b. £tc. iu gruni verdorben». Muruer, Luth. Narr, dt:. 

Dftmielii. Dörmeln, THrmeln. taumeln. — '—«... da uns al keiser und al flirsten — 
■ ^i ftabeii don Schwindel im Kopf, inen Mr- ! nimerme antrmiff, n dürsten». Ibid. W. 
meii». Geiler, Bros. 1, 99 — «So stet ... 1 DUritteru. dürsten. — «Die gens band gar 
der Hausvater da . . . und schlecht in an i ein sehöne art. — obsehon ein nit dü/i^ret 
den Grind das er nmbtürmelt». Td . Ev. mit hart. <o bald ein andre dmiKkon hat. — 
üssl. 119 Ij. — «Du gibst «lern Kind einen drinckt sie ghch an der selben stat*. Murner, 
Sohmetterling an den Backen, das es umbdör- \ Schelm, i. H b — Wer von dem Wasser Christi 
melt'. Td . T*«st. 2. 61 h ; TAIj;. t41 Etc. — trinkt, «dem dürstert nimmer mer nff mlLit». 
«Die drei kaecht dürmeltm under dem fen- Id.. Bad. L. 4 a. — Einer dessen Ha.lh ent- 
ster usz uf die gassen». Murncr, ül. 72 — zündet ist, «iu dürBtert ser». Fries. 33 ". — 
« . .. das Ulenspigrl von der bai ilürnielte». Bei Gfilfr findet mau einmal diese Form: 
Ibid. 1.36. — öchmid. scliwäli. Wort. 149. — | «dise w elt lirhea Menschen, die allein ir Hertz 
S. auch Türmein. Inf die \vililirliin Ding legen, une ie me sie 

Dnrnuhte. Durnehie,Darneht«knit. Scherz. | usz disen Bechen trinckcn, ic mc sie dürttert** 
S08. Aufrichtigkeit, Wahrheit, intcgritas. — i Aber gleich darauf: «ie me sie von den 
«Er ist allen herzen bereit, — ze durnehte ' Bechen trinckcn, ie n>c sie darnooh dfir^M». 
und ze tmgeheit». Gottfr v. Str. 1,216. £tc. ; Bilg. 17 1 und sonst immer so. 

— «... den ich immer gerne bin — mit ' IMirstijg, von gerlürrcn. kühn, keck, verwe- 
trüwen und mit danichtekeit - an allem gen. S. auch getürstig. — «On Zweifel, die 
dieneste bereit». Ibid. l,öl. 255. .Juden hetten nit so dürstig dorfen bandlen 

Dnraalito, Duniahtig, Durnehte, Dorneeli- wider Christum». Geiler, Schiff der Pen. 97 «. 
tig, Durnehteklieh. Etc. - «Die Laiini-i ln^n die sahen das -- Avie 

1. Volikonunen, perfectus, streng, treu. — Tarchon also dürstig was». Munter, Virg. n, 
«Die dtimdMe kÜDigin». Oottfir. ▼. Str. 1, 141. 1 6 

— ^Seligkeit ist ein Irbon daz (tiiruechtig Dnsani, schüchtern. — fEr roilr Ptwa« dii- 
nud voUekomen ist». Bihicb. 4. — Die Stra- «am daher, es geet im nit also geschlitVcn 
t'Mi frottes sind «noch nie eigentliche und hcruss». Geiler, Geistl. Spinn. M. 3^. 
durmhtikluhf verkündet worden». Nie. v. Ba- Dnsen, Dassen, sich bücken, sich ganz still 
sei, 203 (vollständig). — «Als ob sie hefti- > oud ruhig verhalten. — «Dieweil er arm ist 
ger (iKrnecAl^ Halter weren der Gebott we-jund krank, so duset er und ist demfithig». 



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— 72 — 



(leiier, Emeis, 60^». - «Sie schwiVcii still, 
dusseten uud redeui nii>. Id., l'osi. 3, >< , 
Sünd. des M. 32 i*. — «Chriätus sprach zo dem 
Mer: sc!nvei?, ihuss. hhs still». Id.. Post. 1, 
28 ^. — «Etwao ihchiiiuckeu nie sich in ein 
^Vinkel und dksMH». Panli, aS9. — Heilte: sieh 
dusseli). 
DasB. S. dauss. 

Dassen, Dnsz, da aussen, draussen. — «Es 
wer umbsunst das einer die feint voit über- 
winden die dussen weren, und het den innere 
liclu'ii Feint noch nie überw iimlon». Goilpr, 
Arb. hum. 82 K Etc. — «Wir hant vü brüdcr 
dMsen gelon». Brant, Nseli. 106. — «Dbm ist 
es warm, thts: ist b> kalt». Murner, Nb. 32. 

— «Das börent die dinn und anoh äu»z: 
Id.. Mül. 6 *. — «TJnd etot ein govoh dm» 
ouch darvor». T<l , Geuchm. c, 2l>. — «Kin 
meil von, uns, duM uff dem land». Id., Bad. 
P, 5l>. — «So Ist er uns nit d%u8en stan». 
Ibid. C. 5 - «Do eilig hinu?;?, der alt senat, 

— der in so fliszig duaseti bat». Muruer, 
Genehm, e, 4>^. Etc. 

Diitte, Düte, Dutt«n. dim Dlitlin, V>nist 
«So seittt die Kleider an dem Iluckeu aussge- 
sehuitten bis in den Rucken hinab, und da 
vorncn trond die Briisi liorfür. die Düten, sie 
luüchtcn den froniäteu uiui küschesten Man 
ritzen». tJi ikr. Narr. 127 «. — «Selig ist der 
3[ensch der niclit an dem Dütten der Sünden 
sauget». Id., Siind. des M. 32*>. — «Es hat 
sein Zeit und Ordnnng^ wie Ung man ein Kind 
»■eisroii sol. wann sie knnimpn rmd bi infr^n ein 
."Scliciuel uuii feprecheii: Muier gib mirs JJüUm, 
den Kinden s>ol man ein Bnten geben». Id., 
Ev. mit Ut>sl. lOß b. Etc. - «. . . und zwei 
kind darbci — umh ire dutten hangen frei». 
Murncr, Virg. c. 4 > . - «Mamma, ein brüst 
oder dutt». Gersd. 84 b _ «Fleisch das drus- 
echt and klotzecht ist, als die hoden und 
dütten». Ibid. Ii». — «Wirt einer gestochen 
bei der iincken diUten . . .» Bmnscliw., Chir. 
17 *. 

Dutter. Eierdotter. — «Die Gothoit (Christi) 
ist der duttem des ejes». Geiler, Bilg. 21% K 

— «Hat sin hnn ein ei geleit, — so weise der 
pur oiü solchen bscheid. das er mir sull 
den dutter geben, — vom eierkiar soll uün 
frov leben. — und esz do der pnr die sehal 
darneben 3Iiiriior, N'b. 110. 

Datzet, Dutzend. — «Ein dutzet nestel». 
Mnmer, Nb. 164; Geuehm. e. 2«. 

Dutznei*. Art Bcttl« r Murner, Nb. 61. 
Gödeke: «Genesende, die eine Wallfahrt zu 
einem Heiligen gelobt haben und sieh hin- 
betteln». 



E. 



E, Ee, 1. <ies' t/. überhaupt. — «Das ist 
liobe rcht. das ist minnen Gottfr. v. Str. 
1, 163. 

2. Speziell das göttliehe Oesetz. Scherz, 366. 
— «Do kam ein ineister von der e . . .» Chri- 



stus sprach /u ilini : «wie li-scst du in der c?» 
Taulcr. 248 (44). — Die Juden halten «ir ce- 
rimouie und die i^chvt und den «weN und vil 
dinges». Ibid. 464 (80). JE*, gen. ewea, stets 
fem.; es ist auffallend, dass es hier masc. ist. — 
Es kam zu Christus einer «der waz gelert von 
der e». Eis. Fred. 2, 12. — «Weihes ist daz 
grobtc gebot an der c? . . . An disen zwein 
^M'botten hanget die i und die wissagen». 
Ibid. 2, 17. — Gott spricht: «ich habe üch 
geben die t des heiligen toufes». Ciosener, 113. 

3. Die ulte E, die 7iüice E, das alte und das 
neue TestameuL — «Die alte das alte g^- 
setcede; die nüwe e, das nüwe gesetcede». 
Tauler, 24" (42). — «Von discm sprach unser 
herre in der nuwcn i, an zwein Stetten in dem 
evangelio». Ibid. 61 (1^). — Den Juden «haa 
ich geben die alten e uf dcmc berge Synai». 
Clos. 113. — Ein Mönch «lerte Maohemet die 
alte and die nüwe I». K9n. 681. — «Die ge- 
scbrift dfr hoil2:en e». Guldin Spil, 24. — «Bi 
den ziten do got die nüwe e brediget». Eis. 
Pred. 8, U. — «Die alte JSIe», das alte Tesu* 
ment. Geiler, Ev. mit Ussl. 192 »>; Selcnp. 210 

— «Ein Meister der alten Ee»^ ein Schriftge- 
lehrter. 3(atth. 22, 86. Geiler, Büg. 45 — 
«Die nuwe Ee>, das neue Testament. Geiler, 
Ev, mit Ussl. 62 » ; Bilg. 46 ». — «Geschrifft 
. . . von alter und nuwer ee». Braat, Ksch. 
14. — «Po sie doch in der alten ee — hoch 
sind gcstjgen vor und e». Murner, Nb. lld. — 
Lobenswerthe Frauen «ündioh in büchern weit 
und breit, zo voran in der alten ce>. Adelphoa, 
Moria, 55 »• 

Die reformatorischen Schriftsteller gebraU" 
chen das Wort niclit mehr in diesem Sinn 

4. lieligiüu überhaupt. — «Die heideiiische 
<?». Gottfr. V. Str. 1, 2:?9 (das Heidenthum). 

£ben, bequem, passlich, recht, angemessen, 
adv. und adj. — «Verlosz das ding zu 
dheiner frist, — das dn weist das dir eben 
ist». Braut, Cato, b, 2^». — «Jeder redt was 
im eben ist, — und klagt sich do in druckt der 
schäch». LI., Nsch. 1Ü8. — «So ist er uuf 
ein eben man, — das spU mit im zu üahen an». 
Mnmer, 4 Ketzer, C, 3«, — «leh was min 
lierrn ein chru man. — do ich die schelmen- 
stiick hab than». Id., Sehelm. c, 1 — Gott 
«wer nns gantz ein eten man, — trawt 
er nns m (d und schribs nit an». Id., Nb. lO. — 
<U das ist mir ein ding, — und zn 

halten gar gering». Id., Lnth. narr. 181. — 
«Las/, mich dich usz dem ncst erlieben. — 
ob dirs. min lieber gouch, ist eben*. Id., 
Genehm, k, 1«. — «Das was der statt von 
Bern nit eben*. Id , 4 Ketzer, N, 4 b. Etc. 

Ebenbild, Vorbild, Beispiel. — «Ler von 
vil lütcn ebeubild — was du thn oder lassen 
will*. Brant, Cato, b, 4 b (multorum disce 
cxemplü). — Die Priester sollen den Laven 
«vortragen gut ebettbüd». Id., Layensp. 16»*. 

— «Ein ehrnbihl la^zt mich üch sein, — ir 
öflen sclielin<'u allgemein». Mumer, Schelm, 
k, 4 " Sampson sy ein ebeubild, — wie 
unsinnig und ouch wie wild — ein boler 
würd . .» Id., Geuchm. m. 2^. 

Ebenhohe, subst. — Unter den im Vertrag 
Strassburgs mit dem Bisohoi; 1369, angelQhr- 



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- 78 — 



teu Kriegsmaschiueu, siud auch •Ebetüwher» | von Huge&gerüte köttiieii ihre Schweine ciu den 
genannt. Sehen, 867, hat: •ebenhdht Katzen» : walt lan gan sA den citen so ecifceren anegat». 

also walirscheinlirh eine Maschine eben so 1279. Eist, de Tliomas, 326. <Wiit c'xw 
hoch aU eine Stadt- oder Bargmaner. Strobel eckem und gerette von gottis ffTiadeu uffe lieii 
2, 325. — «Uf der ebenhÖhtf^ f'ieldnaine. Kien- Avelden . . ., so sülent die bürgere (mit dem 
heim, 1351. Ist dieser Name von der Kriegs- Abt) werden zft rote unibe daz etkirn*. Selz, 
masciiine entlehnt, oder bedeutet er eine ebene, 1310. Weisth. 1,761. — In den Wäldern von 
flache Höhe, oder ist er nur eine EateteUnng Ebersheimmünster «sol nleman iiemen wcdir 
von Ebenote? holz noch ackeran. an (ohne des Abts) urloup: 

Ebenkriät, iliidnibt. Sclierx, 267. — «l'en.liset aber iemeu drinne dekeinen ackeran...» 
Ebenkrist minnen». Jüngstes Gericht. — «.">iiion ' J320. Weisth. 1, 670. — «Würdt ein ecker in 
Ebeiikristen . . . böse biide> vorhalten (böses den weiden, wer das uffezet, das soll den 
Beispiel geben). Eis, Pred. 2, 6. Etc. schwinen niemand weren». Bcrgheini. 1369. 

Ebenmensch.MitmcnsehfNiehster^das franz. ^Veistb. 4, 24'\ <Zt eekeren larL'n> mit den 
semblable. Scherz, 267. — «... das er sinen Schweinen. Niederbornhaupt, 1882. Ibid. 4, 75. 
ebenmeruKhen nüt vemrteile». Tauler, 426 (73). — «Ist es das es edber gibt auf dem -wald. ..» 
Etc. - 'Er i,'e\\ aiin yruse iiiiiuie zü gotte nnd S. Joliaiiu. 1413. Ibid. 5, 477. — «Wan eckern 
2£i simme e6eiijn«n«cAen>. K. Merswiu, 9 Jfeteen,! ist», schickt der Abt von Schwarzach 40 
84. Ete. — cDie minne des e&mmatwAen nnd i Sehweine in den Wald von Drvsenheim. 16 
de^ nehsteii». Hntro v. Ehenh. — «Heimlich Jh. Il)j(l. 1, 734 — «Dann briiii^et uns usz 
P£sang wider min Ebcnmetuchen, oder Ver- , dem ecker die sw in — Andreas der zwölfbotte 
klappern». Geller. Bilg. 201 b. — «StieliheimUeh I vin». Conr. v. Dankr., 861. S. Andreas ist 
nit /n keiner /cir — din ebenmensch durch der 30 Nov., es scheint nacli dieser Stelle dass 
hasz und neid>. Braut. Facetus, A, 6^. | bis dahin die Schweine im Walde blieben j 

Ebenote, bald fem., bald nentr.. Ebene. \ daher : «Der Eckermonat»^ No\'einber. 16 Jh. 
Otfrieil. 1. 36: Ebonoti — «uf dem — uf (Stadt-Arcli., Liber vitae.) 
dtr thenote'. Feldname, iu 3(i Ifänuen, 13 Jh. Edeliag, .Sohn eines Adeligen. — Ein Bür- 
o. f. ger «meint er si in adcls stat, — wan sein 

Eboi, Ebhei, Ebliow, Epheu. — 'Eboi he- kint (Tochter) ein edUng hat>. Hnmer, Nb. 
dera*. Herrad, 192. — «Weltlich Wisheit in- 123. 
' verwickelt sich mit seitlidiMi Dingen, als ein , Eehaftig. S. Ehaft. 
Spinn in einer Spinnenwepp oder ein Hun in Eehalt. S. Ehalt. 

Ebliow». Geiler, l'ubt. 3, Ü5 — «Ks henekt Eer. Art weibliches Kleidungsstück. — »Die 
sich ehlteim an mur». Murncr, Geuchm. Frawen hatten wisse Schleier uffgesetzt und 
E, 1 a. — «Ebhei, ein stud w aclisend an eim | wisse Eeren angeleit». Geiler, Post. 3, 46 *. 
banm. an der muren oder erden». Bmnsehw., | — «Wann du heim kumpst zu deinem Mann, 
Dist. 60 a. — *Ev dem, Eppheto ■ Ger>t]. 91 bo w iirfstu dein Zit-rt hinwe«: . . .. und leisC 
Echt, Gompar. echter, beides nur, wenn nur. , ciu zerhudelt Eer an». Id., ^'arr. 184 b. — 

— «Das ist Im genug, will er edüer nit ver- ; cZeitliehe Gfiter die gehen nns nit me denn 
irrer werden». (iciUr. Selenp. 100''. — tKUi ein alt zerschlissen Eer oder c^-pin n*. T<I., 
Meusch der edtter von Gott erhört will wer-, Selenp. 198». — «Gefeltelt eren tuut sie an», 
den ...» Id., Post 8. 71 «. Bte. Ete. — < Homer, Nb. 909. — «Kleider, mentel. roek 
Es lässt «ich einer schnuiheti. ^echt er dar- und schuh, — eren. liemltder, beltz darzu». 
von hett zins und gült». Brani, Nsch. 08. — j Id.,Geachm. g, 4^. — Die Nonnen wollen ihre 
«Man losat es Qber die seien gan, — ec/<t man ' Entten ablegen und zum Tanz gehn, «in 
ein« fh'iifrs mög- kuTnei! ab». Ibid. 97. - «r>ar- weis^on f ^Tn gestrichen fin> Td., Luth. Narr. 48. 
uiu lisL aiaii im ttglich messen, •— ja würd Eer ah.sehneiden, verliiumden. — * Eer ab- 
sin echter nit vergessen». Hnmer, Nb. III. — schneiden ist schwerer Sünd weder Diebstal 
«Wiltu echter rein und schon — für got und ... Da du einem seinen Lümbdcn stilps<t. im 
erbere menschen gon . . .» Id., Bad O, 2 >>. sein Eer abschneidest, so schedigstu in mer, 

— «Wolan, sie imiL^ens wol verantworten, weder stülest im Gelt». (HUer, Sttttden des IL 
künnen sii echt». Zell. Y, 4 b. — Er hätte 28 «. Etc. Etc. 

gute Werke j;ethan, «die weil er echt den Eerabschneider. S. Erabschneider. 
glauben gehalten hett». Ibid. i, 3«. Etc. Etc. Ecrrr, ehrgeiziger Mensch. - «Die iijqtiiicn 
Noch im allmanischon Dialekt. Hebel 2« 256. | Erer, die von dem Wind üppiger Eer nimmer 

— S. auch Schmid. 8. ' erfTilit werden». Geiler, Kmeis. 29b, 
Echtrr. AlitiM". Eer^jeitikeit, Klirirei/. — Rcichthuin t^e- 
£cker, Aecker^ Aeckert, Frucht der Eiche, biert «unnütze blatern der e«rjjWt<«ifftt>.Wimph., 

und derBnehe. mäkem, Zeit wo diese fVuchte Chrys. 11 K 

von den Biuiuien fallen. ."^cIian einciiui>t im Eergrit, Elirireiz. — «Der Herr wolt unter- 
Walde. Au eiuigeu Orten w urden die Früchte trucken den Eergrit und die üuchfart der 
attfigelesen nnd nach Hanse gebracht. Sehers. ! zweier Jttnger». Geiler. Post, al, 41h. 
272. — »Kuiuot oder wachset oeAwf (iili r atz- Eerp:ri1i^. e!irgcizig. — «Ir die ir also 
ong iu demselben bucbwald, die man utitebcn tlcischlich seind, eergritig and hochfertig uud 
möge .... so soll von ledern huse ... ein man , also wellent herftir dringen zu Hoeheit . . .» 
do in. und «soll firian, denen, die do ufhabend Geiler, Post. 41 ^. Etc. 
die eichli oder büchU, ein husbrot geben», i Eeiiicb. S. Erltch. 
Pfeffingen, 1344. Weisth. 6, 678. — Die Hnber | Eernamkeit. 1. Ehrfurcht. — «Die Jnden 



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lesentt nit (das Wort Jehovth) sondern über« ! «an elMftii/e not». Bilite!». 4B. — cWere o» 

hupfeuts, amb /-.V.safniteif willen Oottl*. QeUer, das iirliigc, krieg oder ander ehnftige not in 
Post. 3. 109 a. £tc. das lant kerne . . .» Gutlcate-Orau., 190 — 

S. Ehrbarkeit. — «. . . netdSrfti^e Ding für • Ke Hnber von Heimsbrnnn sollen cxe der 

dich imd die dir entpfohlen sint ; für (iirli, froiu^nuileii maltMi durch das iar, es endete 
das ist für deine eigne Person, der jb>«am> . den ehcjtigc not, das die müle von früstc ge- 
keU nach, deinem Stat und Ampt naeh ...» I stünde». 16 Jh. Weisth. 4> 98. WerNaents 
Geiler. Seliiff der Pen. 101 mit Waffen geht, «von dem sol man rihten. 

Evern, wiederholen, ächerz, 17, aeftern. i er müge sich dcnne rehte und ehe/tekitch ent- 
Beneeke, 1, 73, avem. — Wer eine Sfinde ge« j reden». 1870. Strobel, 1, IHK, Ete. ~« . .nss 
beichtet hat «und si niemernic wider evert .. . vüen andern echafftigen Ursachen . . > Manier. 
So er die Sünde wider ex>ert . . .» Bihteb. 12. Adel, 1, 2^. — «Es erfordert min uutiurfft, 

Egede, E?se. — Der .Stadeler des Bisrhofs und /.wingent mich eehafftige Ursachen...» 
liefert den Pllug" «und die egeden». 1«^ Stadt- Id , ]?riele, 80, 83. — Wiewohl ich das Ver- 
reclii. Gruüd 2, 81. — «Der wec der berc- bot tler lutherischen Bücher kenne, «so hat 
gasscn sol alse \vit süi . . ., das ein cgide mich doch dunckt. da< es mich nIt bind, vsn 
vollen wit ha» möge us und in ze vvnnd6: [ eehafftiger ursach». Zell, e ' 
Sigolsheira, 1320. Weisth. 1,665. , Ehalt. Behalt. Diencrschatr. ».esinde. Schern, 

Egedeü. Eidechse. Scherz, 275. — «Im 874. — I>er Meier von Schcrwcilcr «sol geben 

esseidande» . Berstctt, 1319. — «Der Jb/gedeenn- seinem ehhalt alle ta<r /.u iercnt ein stiick 
bühd». Diagsheim, 1351. fleisch» Ih Jh. Weisth. l, 676. — Was die 

Egel. Aegol, Blutigcl. — *Egile, »angui- Spiel-r \ ersiii di n. vergönnen sie ihren «frou- 
sn«ra». Hcrrad, 195. — «Der Egelpfi'l. Egelsc». wen. kinden und ehalten». Guldin Sjiil. 55. 
An vielen Orten, 13 Jh. u. 1 — «Sie seind — Hie kumen koch, eehalten. — all die des 
auch gleich einem Blutsauger, eim Egel die hnses sorg dunt walti n». Brant, Nsch 78. 
das Blut nit von ir gibt man reib sie dann Ehrlicheit, Ehrerbietung. — «Sic bringen 
mit Nesslen in der Sunnen», Oeiler. Schiff der dir zu ehrUdicit — von denen die du hast 
Pen. 109 t\ — «Es hangt an jm ein egel und crleit — iren harniseh und ire wehr». Mnrner, 
ein blutsuger». Wimph., Synod. 1\ — «Knm Virg. l, 4 i». 

im (dem Kranken) zn hilflF mit sugen der Ebrwort.Höflichkettsfonnel.— «So sehleehst 

egeln*. Brunschw , Pest. 34 1>. — *Kin egel srn du mir ein srhnellini; dran. — und spriebsi 

die Stirnen setzen». Fries, 175 h, — «Sangai> , es sind «noortjg^sin». Murner, Nb. 251. 

snga. ein ägeh. Gersd. 94 «. — «Der ägti Ebssen. S. Ätzen 

töchter ^'•. snnL; : trag h'ir. trag bär». (Ptot. Eierklar. S. Eigerklar. 

30, 15.) Wurm. Trost, p. 2 K Ei^n. zeigen, offenbaren. S. auch oigeiu — 

Egelkmt. Lysimnehia nnrnrnnlnria. Kiraehl. «Ein jed^r friind sin tmw dir zeigt. — wann 
1. 567. — «Cendmorbinm, £p«Ijkr<i(». Oeisd. wlderwertikeir sich eigt*. Brant. Moretu> 1 . 
90 Ja. — «Eia bös £row stäts ir bosheit euat*. 

Egene. Spreu. — «Zur Irenen*. Strassb. Id.. Nsch. 68. ~ Es kommt ein nener Prophet. 
Hausnarne. 1416. der wird «in frommem schein sich zeigen. 

Egerde, nicht mehr bebautes Feld i nufracht- — bis er sein falscheit reoht thnt eiifm». 
barer Aeker. Sehens, 876. — «Uf dem JS^enfo» Id., D. Oed S?. ^ Ihr schleohte Pfaffen 
in dem Ej^crd'^n-. Feldname. in et\va *H»B;innen. «tnnt den nid oft schedlich eigen, — das ir 
13 Jh. u. f. — Der Hof vori Gi usenheim «sol in uf der kanzel zeigen». Murner, Nb, 22. — 
haben ahte rinder, die sollent gon uff die «Wann ir eneh demfitig erzeigten, — nnd 
egerden zft weide». 1320 Weistli. I, 671 — puwer böses maul nit eigten>. Id., 4 Ketzer, 
Alle Äcker zu Kckboishcim, .sii werenr in Vorrede. — Wenn sie «jm die geuchery 
holtzc. Velde oder in egerden . > 1408 Hist nit zeigten, — offenlich die bnlsehaft ng- 
de S. Thomas, 415. — «Solliche Schwammen fe»» h\. , Genehm. C, 3 — «Man solt 
hörent uft solliche iv^fn/en». fig. von der Strafe die geuchery nit agen — nnd vor jungeu 
die den Bosen zugcliürt. tieiler. Post 3, 41 a. kinden zeigen». Ibid. E, 4". — «Wann sich der 

£ge»lich. schrecklich. Scher/.. 275. — «Er gnl<lin ast hie zeigt. — in disem grossen wald 
gesach . . . den egcsliclien trachen». (lottfr. v. sich etgt». Mauer, Virir K, 6». — «Wa sie 
Str. 1, 121. — «. . . das er den walt crfolte sich mit eim wort m /ni, — wil ich in basz 
— mit egesltcher stimme». Ihid. 1, 125. den kolben zeigen», id., Lutli Narr, 1. Etf 

E^cles. Eidechse. — «Die Kind legen etwan — tWo das hertz vol andaclii , . oder 
Kglesen in ire Geren und schimpfen darmit*. rewe ist, do würt es si< h auch mit ensser- 
Geilcr, Arb. hum 110b. — l>asypodins: «La- liehen geperden ^il^». BnUer, I^ener. H, 4 • } 
certa, ein Schlang in Italien der grösser ist A, I 

denn bei uns ein Eqlcss oder Egdess». Im Eigenrichttgkeit. S. Einrichtigkeit. 
deutschen Thcil : <Egle8s. stollio». — Göll, Eigenschaff. Leibeigenschaft. — «l>er dienst- 
376: «Lacertus, Eydechs, Egles» barkeit und «^cnsc/w^f underworffcn». Wimph., 

Ehaft. Ehaftig. Eehaftig. auf E, ( Joselz. Chrys. 6 b. 
begründet, legitimus, rechtmässig, überhaupt: Eigeu!«'haftei*, Eigentbumbesitzer. — «Die 
begründet. Seherz, 277. — «Die not ist eÄoft». gritigen c*(7eiwcA«/'f«r. die hoehvartigen hcr- 
(m iuV. V. Str. 1. 114. — «Irret horren Dict- seh« r . . > < l ins v. Blov, 
riehen deheim ehaß not . . .» 1262. Urk.-Bach. , Eigerklar. Eierklar, Eiweiss. — Wein 
1, 875. — Man soll die Fasten nieht brechen ; «mit eigerklor artaen». e. 1311. Urk., 2, 88. 



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— 75 — 



— tVon dem weissea Ej/erclar wün geboren 
im Httnlin». Qeller. Narr. 917 «. — «. . . darin 

schlecht nuui ei/erllar». Brant Xsi-li. 7 (in das 
Cremeag mii dem man die Maare büfft). — 
Das Hiutr «gepraktisiert mit «ierlekw — und 
«rebüffet bi liem für». Mnriier. XI). 276. - r»:!;; 
Üaar, das Aeneas «mit myrrhcu und mit eyer- 
üor — als ein treib hat gstrelet vor». Id., 
Vir? O. n. — «Vom eierUar soll min fraw 
leben» Id., Nb. 110. - Schaam von einem 
geklopfften £r««rctor>. Fries. 36». — «Hosen- 
wasser und Eyerklor». Gersd. 28 *». — «Kr luit 
mir von dem weissen Eyerklar gcschiclvt». 
Pauli, 339 — 8. DutUr. 

Einentbuib, eines Theils, einerseits. Geiler, 
Post, a, lü S. die Stelle bei atiderÜMlb. 

Einest, ein Mal. Seitens, Znweilen 
aach im jetzigen Sinn von einst — «In der 
Wochen einest oder zwüreut z&gon> (zum Sa- 
enment). Taaler. 181 (35). — «j^inest oder 
iwörent zftm tnrro», 1??9R. Tli-t. do S. Thomas, 
886. — Er halte «rao denne einest vcrschribcn 
den kristen». Kon. 855. — «Ereii mit eime 
pflüge eini'xt in dem jare». Logehihfim, 14()4. 
Weisth. 4^ I46. Etc Etc. — «Etteliche gont 
/.um .Sacrament) z& ahte tagen, und etteliche 
A dem monot ei/nest». Hugo v. Klionli. EIl-, 

— Am Frytag solt er Wasser um! Jirut eynest 
bmeiten». Geiler, Bilg. 102«. — < Einest bin 
ich versteiuigt worden». Ibid. 20''. — «Dn 
schirest all acht Tag einist den liart ab». 
Geiier. Bros. 2, r»6 ^. — «I'u kunipst einest, 
11 Mal, X Mal, hundert Mal darvon, es kumpc 
die Stand da» du es einsmals bezalst». Td . 
Xarr. 78»»; Scicnp. 219«. — Etc. - «Cur 
kam ein wand wider genist — die me dan 
einH nf^brochen ist». Brant, l^scb. 81. — 
«Wiewol er mer dann einest mit Worten sich 
mercken liebz...» Id.. Bi»ch. Wilh. 295. — 
•Einut oder ein mal in der woehen*. Adel- 
phc^. V\c. 142 i>. - «Noeb eüMt oder ander- 
wcrb». Ibid. 133 

Elnflklt. Einfkltig. Scherz, 289. 1. Eins, 
' iüi'-. — <Si wurden ein unde einealt, — hic 
ivixi ande zwivalt waren e*. Gottt'r, v. Str. 

1. 161. — «Die bnren einfatt ettwann woren». 
Brant, Xsch. 79. - - tDu hast \eracht.,t uinl 
ver^ßott — mich und min ein/eltigs dicht». 
Monier, Schelm, k, 8 b. 

2. riii^.-thcilt. — «Der schin der sunneu ist 
gar einiHÜtig an ime selber, aber der selbe 
•ehin umrt nngelieh enpfangen in dem ^lase». 
Tanlor. 437. — Man ergehe sich «in den ein- 
eettigen graut des . . . willen gottes*. Ibid. 
180. — «Do ich also in diseme einseitigen gc- 
bette . . , was . .» Xic. v. Basel, ms — «initt 
ist ein lauterer, etn/altiger Geist». Geiler, Bros. 

2, U5 b. — «Die seel ist unteilhafftig and . . . 
«in einfaltiger Geist» Id , Selcnp. 178»'. 

3. Ohne Falsch, — «Der getrüweste and 
w beste. . . . der eiwwdt« marke». Gottfr. v. 

Mr. I, 1R7 ^_ p^ii, Kloster «do gar erbere 
Einfältige frowcu inn© worent». Xic. v. Basel, 
— Bischof Johann von Ligny «was ein- 
mt nr\i\ semfiniitii,'>, Kön. f^Ö. — <Ir >oI- 
i^nil türsichtig sein aU die Schlangen, uud 
^ott^ all di« Taaben*. Geller, Setenp. 16t 



, — «Job was ein einfältiger and gerechter 
Han>. Ibid. 161 b Etc. 

4. Unwissend. luiLT^'Ifhrt. i. . . .'in •■(■)»- 
fait schäüin . . . das nit verstat, das es ins 
seil gefallen ist ...» Brant. Nach. 68, — cj<nther 
ist ein vortiererder«Mt/el^^ehristeii».Munier, 
Adel. Titel. 

I ö. DamnL — Papst Celestinns «der waz ein 

einveltig man . . . Kr wende, er were der hei- 
lige gei»t». Closcner, 66. — •Einveltig lüte 
wondeut es wer also. Ibid. 119. -- «Wie ist 
dine frogc noch so ghr einfdtig»'. Jl. Merswin, 
9 Felsen, 84. — «Man spricht t twen : ach wie 
ist das fljso gar ein einfalti(> .Menscli, er ver- 
[stat sich keiner Dint;' Gi iior. .Selenp. 162 a. 

— Die Schweizer, sugi muu, «sind einfeUig, 
[gut /.n betriegen». Murner, 4 Ketzer, B, 3^, 

— «Er was ein einfaitiger tropft» Ibid. C, 2 b. 

— Die Dominikaner «duren mich, die armen 
kind, — das St« 80 recht «infäitif sind». Ibid. 
B 4 * 

*Blnfia1t. Binfaltiirkelt. 1. Etnfhchheit. ~ 

«Kein einfait ist nie in der \vo!i>. Braut, Xsch. 
79. — «Dem wisen. libt ein/altiikeit». Ibid. 21. 

— «Schlechte emfaltigkeü ist einfrenndin der 
warheit» Brant, Layensp. C, 5". 

2. l'ngelehrtheit. — «... grob einfeltigkeit 
schlechter layen ...» Brant, Layensp. 164 b. 

3. Dummheit — «Der bruder ns/ cinfaltig- 
keit — was ims zu sagen als bereit». .Murner. 
4 Kotzrr. E. -$ 

Einhollif^. einstiiiinti<r, iil»ercinstimmend — 
' «Mit einhälliger stimm ist er weit ...» Brant. 
Bisch. Wilh. 249. — «Da wart einhelligklich 
erkanr . . .» Ibid. 2.o3. ^ Die Fran «würd ein- 
Itdh'i mit dir sagen». Muriier, licuchin. 3«. 

— «Wiewol sie darin all einhelig iiberkumnicn.. 
Id., Öayac, 403. — «Von dem essen und 

I trincken dieser artzncy ist noch nit einlielige 
red». Ihiii. 42.0. 
Einhelligkeit, Eintracht, Übereinstimmang. 

I — tEin/ielUgkeit mit dem Nechsten» ; «JSkn* 
heHif/kctt z\\i>.clu:n (ioii uinl diMii ^r<'iiscliiMi». 
Geiler, Sclenp. 78^ ; 81 " Etc. — *EiHhiUlikeU 
recht Ueb emert». Brant, Oato, a, 7 — •Em- 
hellikeit in der gemein, - iiff wachsen die bald 
all ding macht», id., ISsch. 95. — Über die 
Ursache üer Bla^mkranldieit «ist nnder den 
ertzten noch kein einkeUglieit*. Mnmer, Oayac, 
403. 

Binieher, irgend einer. — «Wo eindier das 

I eim menschen seit». Mnrner, 4 Ketzer, J. 41* 
Einicherlei, irgend ein, irgend eiuer Art. 

— «One einicherlei intrcge, inredo . . .» 1461. 
Bist. *!•• S Thomas. 138. ~ «üb es geschee, 
das sich emtcherlei spcnne . . begeben wür- 
dent». Molsheini, 1472. Weisth. 5, 425. Etc. 

— «Das nienians iit ab im hat zu klagen noch 
einicherleig bös Wort von im mag gesagen». 
Geiler. Sclenp. 81 i; 208 i> ; Pater Xost. C. 

10«, — «... ob jemandts in seinem haase oder 
nfF den gaftsen einieherktf widderdriese begeg« 
net . > llraut, I'.isch. Wilh. 265. — Murner 

I sagt, er habe nicht die Absicht, die Miss* 
br&nehe «in einidterlet/ weg . . . znbesohonen». 
Adel, A, 3a ; Lnth X.n r, 2. — « . . ila> uns 
. . . niemans schuldigen kan noch mag ein- 

I cherUtyhttvel»^, Murner, Porg. ms. — «...singen 



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- 78 - 



mir die koiben nur ein stfieklin nter etineAer* I Einriehtig, ei^^cu\villi{<r. — «Das dn nit g-e* 

fet lioilliio ...» Murner, Kalender. 'iOÖ. Etc. halten werdest für in lo f>iiflorMisi^^fTi und 
£ingeliürn. Einhorn. — «Die Hörner der einrichtigen 3Ieusclieu, der et^as besunderb 
üingehüm*. (Ps. 81.) Nachtig., Psalter 58. suche weder ander gemeine Hensehen». Geiler, 

Einiff. Scherz, 891. 1. Einzig. — «Si ist ir Post. h i-. Etc. 
einiges kint». Gottfr. y* Str. 1, llä. — «lüs Einri« -htiji^ktiit, Eigemichtigkeit, Eigen- 
was min <tn«^ klnt>. K&n. 846. <~ Sie «er- wille. Rechthaberei. — «Das XI Laster ist 
kiinnent pitipii einigen gedanfr von gotte nüt ' Einriehtigkeit, es ist so ein Mensch uff .seinem 
ffCil« ncken». Tauler, 4iy (7Ö). - «Wer ein Sinn bleiben will, er ist nit zu berichten, uiao 
einig woil dowider spreche. . .» Ibid. 449. — sag im was man wöU, des achtet er nit>. 
«Immerwcrende Trinitat. — einich in deiner Geiler, S'elenp.. Vorrede. 3'': H Marien, 91» ; 
majcstal». Brual, Laycuhp. 104 ^. — «Sic liicsz PrcU u. Ler. 143 — Braut, 2sijch. 38; »Eigene 
all weit do von ir gon, — und bleib gantz richtigkeit» . Kapitelüberschrift. Dies ist offisik« 
bi im etnijr »ton». Jlurner, Genehm, d, 2 *>. — bar die richtige arsprüngUohe Form. 
«Das chrlstns der hcrr ein Zuflucht sei und Einsatz, Einsetzung. — «Nun so wir von 
eynige krafft ...» Nachtig.. Psalter 115. solchem einsatz Christi (der Messe) niohts 

2. Allein — «Dovon scblogent sü in on i können wissen . . Batser, Neuer. D, 1 
alle were, do er «migr mit in was gevam». ' Binnidel. Einsiedler. Seherz, 294. — Dietrich 
Clii.^cniT. f)4. — «Sollii'lio Mriisclien sind auch , von Bern «erschein eime lieilif,'en ein8idel>. 
gern allein und haut die Einöde lieb . . and ; Clos. 81; Köu. 'd&ü. — Ich habe gehört «ein 
daramb begeren sie einig zn sein, das sie nit eintidd sitze bie nobe bi in dem walde». Nie^ 
von andern ^Tensclicn ueliindert werden», v. Masel. 224. Ktc. — Es «kam ein heilifrer 
Geiler, Schiff der Pen. 42 — «Es ist nicht , einsidel ih cinrc kirwihe gangen». Eis. Pred. 
allen Ifenseben zn raten das sie sieh zn einem 1 9, 87. — «Es be;rab sieb einist das ein Ei»- 
sollichen Leben gcbcnt darin sie vast miis- sidel besucht den andern». Geiler. Sünden des 
!>eni etnig sein». Id., Pred. u. L. 9 b. — Ein M. 10''; Pred. u. L. 6 Etc. — «Vil grösser 
Glücklicher hat viele Freunde, ein Unglück- arbeit hat ein narr — wie das sin sei sur 
lieber «blibt emt^ alle stund». Braut. Morctiis, hellen far. dann kein einsydd vor ie hatt 
a. Hb. — Ein Jüngling «den sie gaui/, emig — in aller wüst...» Braut. S'sch. 86. — Hie 
betten fanden». Murner. Virg. D, 4 >>. — Er und da kommt aneh schon die Form £in> 
«weit ce sterben mit si-iin w tib — Ee das er sicdler vor, von der die ältere nach und luioh 
einig on sie bleib». Adelphus. Murin, 57». — verdrängt ward. 

«Ich lun worden wie ein spatz der aynig ist Eintwederi« entweder. — «^^inftMiier« onser 
under dem tach». Nachtig., Psalter 2b^. — Fraweu lernen von den Metzen in Kleidung, 
«Das kreutz . . . durch welichs eynig der weg oder aber die Fletzen lernen von unscm 
gen himel ist*. Zell, Q, Ib. Frawen in Kleidoag». Geiler, Bios. 8« 46 a. 

'i. Bios. — «Und erzitterte ich von sime i Etc. Etc. 
einigen worte». K»n. 609. ' Eintzebt, einzeln. Scherz, 998. — «Do 

Eini;;k»'it. iliis Alleinsein. Einsamkeit. -- keitcnt von dem kciser das inerre teil des 
«Die göttlich Einsprechung allweg den Meu- , riches dienstman, deruoch die fursten alle 
sehen abzeneht von weltlieben Dingen, und > etnimM«». Clos. 144. — «Die sefaicket er alle 
in reizt zu Kinfaltigkeit und Einigkeit seines . . . ciyizuhet von inic>. Ibid. 148. — «Ich \\\\ 
Uertzen». Geiler, Schiff der Pen. 42 — , dir sagen von sibeu staffeln . . . ; und wcier 
•EinigMt oder ein einiges Leben . . . Denn | mensehe sü alle eiUidiU nfget, der kommet sft 
mag er sich irchen zu steigen uff den andern sime nehesten». Nie. v. Basel. 248. 
Bühel der Etmkeü, oder ein Einsidelleben zu Einang. Scherz, 295. 1. Einigung, Einheit, 
füren». M., Pred. n, L. 8*. ! — «N!k spriebt S. Panlns: sint sorgvaltig zÄ 

Einkrie^ig, eiLrensinnig' nnd ziinicisch. — behaltende die einunge des g-eistes». Tanlor. 
«. . . obe du cinhnrgic] w irc an dincni sunder- 297 (51). — Das Concil von Pisa ist der Mein- 
liciu n sinn> > ]^>ihteh. 40. ung «das cou«}!^ der kirchett niit niöhte sin 

Kiulif, Eiiif, eilf. Schi-i/, 292. — «In discn denne mit absettsnnge der zweyer bebeste», 
dingliot gehörcut etnlij ^awv/.ü blibeu» Mittel- Kein. 61ö. Etc. 

wibr, 16 Jh. Weisth. 4, 229. -- Es «sülleiit 2. Vertrag, Übereinkunlk. — «„.ob yemaii* 

von rittcrn und von knehten eifiife gekoren under uns in zit dersell)en eynunge mit dem 
werden». 1349. Kön., Beil. 93fi. anderi» apennc gewünnet . . .» 1473. Als. dipl. 

Einöte, Einöde, Einsamkeit, Alleinsein ' wic 2, 407. 
Ebeoöte gebildstj. Scherz, 298 — «. . . unde 3. Durch Vertrag erworbenes Recht. — Die 
was ftleine beliben. — nnde saget in allen nnde ' strassb. Bürger, die eigene Backöfen hatten, 
juch — eindU wäre sin gemach». Gottfr. v. waren mit den Bäckern übereinkuninien, ilmen 
Str. 1, 20. — «Wie vil zites ich gotte vor au eine jährliche Entschädigung /.a geben; 1264 
der einSle geben bette, do gap ich ime dar- ' ward vom Rath beseblossen dass der Bürger, 
noch rehre noch al^o \ Nie. v. Bn^eI, 23f). der «pistrino ^uo inteirruin ins qnod dicitur 
— «J)u (eine Closucriu; soit do an der einÖte einuug acuuirere volueht», den Bäckern jiihr- 
dinesgespnntzen warten». Id. ras. — Die Sebafe i lieb Ii seil, zn zahlen hätte. Stadt-Areb. Str. 
halten sich zusammen. 'Menn EiiwJc /u der Urk., 417. 

Zeit des Tunders in schedlich ist». Geiler, Irrig 4. Eecht einer Zunft anzugehören, Zuntt 
Schaf, A. 7 b. — Sonst oft, bei Geiler, im ge- [ nnd Stnbenreebt; in diesem Sinn ist das ^^'ort 
wöhntiehen Sinn. ! roase. — «Wer beeber in dem bnrcban feile 



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treit Qiid des einunges nit enhet; die sällent Einzigiiog. Vereinzelung. — Zar Beichte 
sft nemen» und in des Burggrafen Hof tragen, gehört •eineiguttge», das ist «das man dicke 

14 Jh. Vrk., 2. 214, - Ein GoMschiiiiod der uii I i ii /cliclie bilitr». IJihtcb., 12. 

für sich arbeiten will ohne Meisler zu sein, Einzlingen. vereinzelt, einzeln. — «Alles 
«sol sinen balben einung konffen . . . ; wolt« i das CNitt in den andern Oesohöpfen emtriinffen 
er aber meister werden, so sol cv siiu'ii aii<lcrii zerteilt iümI L-^^v iiki her». (Jeiler. Ililu. 3Wl>. 
halben einung kouffen». Id63. Golschm. Zunft, i Eiss. Eissen, Geschwür. ächerz, 2dU. Heute; 
3. — «Eins ye^lieben dfiehscIiererB Idnt sol ' Aisse. — •Eieee, nieera». Hemd, 189. — «Die 
sin halben cy/u4>(f7 %-orabe habrn». 1362. Tücher- hundc Icckeicii imc dem Lazarus^ sine eixfien -. 
zunft, S, — «Ein yegelicher. der ir antwerck Eis. Pred 1. 249. Die 6ie Plage war «das 
und eynunge entpfohen wil ...» I4ß0. Ibid. 75. { die Iftte in Esriptenlande vol eyase und blättern 

— «Doch hettent die tTtiltsmiflc ivc snndere wurdont». Kuii 203. — <Waun der Butz usk 
Stube und ii eu buuderu eyrtUH^». 143fe. (iolschni, dem Eissen kumpt. &u kau man in daniacii 
ZunfU 11. heilen; wan dieweil der V>ui/. in dem Eissen 

5. Übereinkunft, die Felilarlieit nur rn £rc- ist. sn ln-ilr er nii». (tciier. Emeis, 50J>; 3 
wissen Zeiten zu machen uder den Wald zu Marien. 8 Selcnp. 217 b. £ic. «. . . Davon 
sehoaen, während welcher Zeit Feld und Wald die hut verbrennet und eissen oder geschwer 
gebannt waren. Hie und da gescliali die Einung entpfahet». Murner, Gayac. 404,410. — tEyasen 
nicht in Folge einer Cbereiukuiift. sondern oder gC5chwer>. Brunschw., Dist. 27 «. — 
sie wurde vom Herrn oder seinem Beamten *Ey$»en die übel stinken». Gcrsd. 73 b. — «Ein 
verordnet. — «Quando facta fuerit . . . quod . Ei$9 der langen bedfit den tod>. Fries, 65 >>. 
dicitur eymmge vnlgariter, ordinatio super Schmid, schwÄb. Wört. 161. — Figürlich: 
Silvas. . .» Weisscnburg, 1272. Ais dipl. 2, 8. «Sic iiiiiL.'en nit leiden das man jnen eyaaen 

— «Ein meier sol anoh eymmg über holz und aurür». Zell, B, 3 b, — «me hab ich den eieee» 
veld mfteben» Oberhagenthal, 15 Jh Bnrekb. ! troffen». Pollio. Pred. B, 4«. 

Ä4. — <Dienileri_ die einungr w elirt, so Imt Fitelif?. eitid, kommt selten vor, — »Es ist 
fuiu trowe (die Äbtissin von Erstein) die^n- als «ite/^eüochfart, es ist Xarrenwerk*. Geiler, 
Hfxgen zh bannen, nnd der das gebot briebt, | Has im Pf. B« 5 b. — Dasypodios ; *Eüdig^ 
der wettet 2 scb.» BomanswiUer, 15 Jh. 'nngalis, nagatorins». 

Weisth. 5, 455. Elle, Eime, Ulme. Feldnamen : <Zü eilen». 

6. Bezeichnung der Theile des Banns, wo Wittisheim, 1391. — «Bi Sifritz eUtnboum*. 
die Arbeit während der Einung der Reihe Xordheini, 1461. — «üf «Jmi«». Luehwiller. 1411. 
nach zu niaolieu war. Die entferntem Äcker Elle, Einbogen. — «Wenn wir essen das 
blieben gebannt, bis die Ernte auf den nähern uns glnst, so setten w 'w unsere Ougen doruflt, 
vollendet war. damit man über letztere, ohne legen uns dartzn nff die Ellen, schieben ein 
sie zu schädigen, fahren konnte. — Felder mit beden Ileudeu*. Geiler, Selenp. 153 
gelegen: «In der aft<:rn einung». Dorlisheim, i Bllen, Kraft Scherz, 800. — €, . . da Avnehs 
1326. Koni'^nhüfen. 1367. — «In der unfiem im mftt und elkn' Gottfr. v. Str. 1, 99. 
einung*. Krautergersheim, 1833. — In der cinhn Ellende, ncutr. 1. Verbannung, Exil. Scherz, 
einung». Erstein, 1351. Westhofen. 1328. — 300. — Papst Pontianus «wart verschicket in 
«In der nidem einung». Landersheim, 1345. 1 daz Ellende in ein insele, die heisset Sardinia». 

— Alle diese Einnngen setzen andere voraus. I Clos. 17. — Der Kaiser schickte Papst Mar- 

— Zu Schiltigheim waren «6 i^inMo^en». 1321. tin I «in das Eilende uen Crisone». K in. 5%. 

— Die Zehnder des Kapitels znm Alten ä. | Etc. — Ein König hatte einen übermüthigen 
Peter «sint nit sohvidigr den zehenden «ft | Kneeht, «er fürtreib in in dax «Odiiff, nft hette 
nenicn in der ersten einunge uder sich Idsscn der künitr einen liehen siin. der sprach ; herre, 
verwisen noch in der am^rn etnu}Mre, sie Avollen . sende mich, ich will in shchen. Domittc für 
dan es gern tfin, aber in der mrUn eUvunge I er mit des vater wille in daz eüende nnd 
sol man sie uswi>en in dem velde». Ittenheim, sttchte den kneht vil manig jar>. Eis. Pred. l, 

15 Jh. Weisth. I, 734. — «i>er schultheiss i 76. — Der Sünder «hat sich gescnckot in daz 
hat das recht, vanne man die erste eintmg ewige eÜende, daz ist in die ewige helle». 
*lftt. so hat er 14 nacht die cinurnje ; wer die Ibid. M. 68. — «In der ellendt verwisen und 
'■inung brichet . . der ist 30 sch. schuldig». , vertriben>. Wiraph., Chrys. 6». — In den 
Marlenheim, 1388. Weisth. 1. 728. | meisten Füllen hat, von dieser Zeit an,Stend 

7- Geldbnsse für P>rnch einer Einutic:. - nur noch den hentiiren Sinn. 
«Die geswurnen des dorfls haut die eynung 2. Fig., das irdische Leben. — «Armftt was 
sft sehetzen». Niederspechbach, 15 .Th. Bnrekh. | sin (Ohnsti) anevanc zem erste — do in diu 
W. -- «Wer frefijU in liolz, in velt, in säten süze muter sin — gebar in diz eilende». 
"der in der almcnje, des eynung stet in ge- ' Gottfr. v. Str. 2, 116. — Christus «ist zu uu» 
walte der <,'emeinde . . und die einunge sint I kernen in diz eilende ...» Nie. v. Strassb. 296. 
4cn h&bern und der gemeinde». Ilüningen, Ellende, adj. Scherz, 3O0. 1. Verbannt, 
lo Jh. Burckh., 68. — «Wer schuldet mer fremd. — «Der trostlose eilende — der viel 
'J^n sin phluc reichet, den treibet der koUer ' uf sine liende». Gottfr. v. Str. 1, 37. Etc, - 
äbc und nimet die eimmg » der einunge sint i «Ein schaffener der sieohen und der eUenden 
^?.ene seh.» BSsenbiesen, 14 Jb. Weisth. 1, 1 ... in dem spital». 1S16. Sp{t.>Arfih. — «Das 
«90. — jej. fgj. hinegat in matten oder sehste werg der erbcrmede: men sol den eilen- 

'"J^oniOj do sol er gan ano einrntge: Dett- i den herbergen; nh ist die sele älende, wanne 
*«Uer, U Jh, WeüWL 5, 488. Bte. I sfi ist Qsgegangen us der ewigen herbergen 



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- 78 - 



uuti heimfttc». Rulm. )Ierswin, mg. — «]>er I b! mir enbißm»* Nie. v. Basel, a(KL — «Sr 
ellendeti herbergc, hospitium pauperum pere- { enhci.'^ do zwischen nie lUMSes noeh Inkükes». 
I^rinorum et exalom*. Strassb.« lii&ü a. t ; Ibid. läO. 
2. Klend, im heutigen Sinn — Haternas EndalMni, EMbidien, des Daehs beranbeit. 

sprach: «ich was. also ir wol i-S'Ont. von -- Tin Jahr 13Ö3 kam fin so heftifr- r ^^'ind. 
4isem eilenden leben gesoheiden». K.ön. 711. «das er vil tarn und büser and schüreu en- 

— Otto TV starb «in sime lande xfl Sahsen ! däIUt*. Clos. 186. — Im Glossar, 1001» wird 
alf^o ein dkiuUr verhassi^tcr man» . Tliil. 445. endahte fälschlicii von eudeeicea abgeleitet. 

— Sie tbaten «von betürpnisse 6>vartze und , S. auch Colmarer Chronik, p. 19; die Seile 
^kndt eleider an». Ibid. 386. — «Jemerlieh i s. w. HouvetOrin. 

vnd eilende und Hohelös». Nie. v. T?asel, ms. Etc. Endchrist, Antichrist. — <Endl'rist^ T^rnnt.. 

— «Also wir allein mügsen farcn ... nackende Nsch. t)8, Titel. — Es ist daau komnieu, 
wkAeSentUf. . .» Predigt Peters r. Oengenbach, i «das man vom bapst sagt, er sei der mdt- 
1436. 'T'io eilende angesiht» eines Ge- 1 christ> Wunn, Trost, b ^ — «Der endtchritt 
hÄw^icxi. 14Ö1. Alte Ord«.. B. 14. Etc. i herrscht mit feur und fiürt mit gewalt». Ca- 

Elte, fem., vctustas, auch Alter überhaupt. ^ pito, Treger, F, 4 ». — «Dmta dem «nddbrftst»* 

— «I>ie Achten die linden ein Schatz ver- Appf^ll a 3». Etc. 

borgen, und die Besitzer . . . des selbigen Guts EikU lirisitelen. dem Endchribt. Antichrist, 
haben nichts darvon gewisset von Elte des i geni iss sein. — Wer Aber den Bann wegen 
Zeits». Geiler. Narr. 57 Q. — «So gat hinweg Geldschuld nachdenkt, der möchte wohl «sa- 
die Elte der Sünden und fohen die Hertzen gen, es endtchrisUlei» . Wunn, Balauiu. c. 
an sich gantz ergeben Gott». Id.. Bilg. 69 a. i b; e. 9 b. — « . . . hie emtteAmMst es». ZelL 

— S. Aelte — T5ri TJasypodius schon mehr 0, 1 

im Sinn von hohem Alter : •Aelte, aentas, Endchristiscb, w as zum Antichrist gehört, 
annositas*. Item bei Golif 188: «Ganities, — «Die MuttcArM<t>c/ien Widersacher». Brunf.. 
Elte*. . > Anstoss, 4 «. — «Man soll christlicher weiss 

Emborlingen* kopfüber. — «, ..als da man täuffen. und nit endtehrigtlxdier weisz». Zieg- 
einen em6or/i«^<'/i dii' SteL,a'u Qber abwirft». | Icr, Niessung. I>, '. — «Tyrannisch und cnd<- 
Gciler, 7 Schw ertcr, G, 3 ^. j chri$tisch». Zell, m, 4 b; X, 4 ». — «0 ir endt- 

Emeis. Onnieis, Omeis, Ameise. «Der , cAnMiej^cM banc hvätter !» Ibid. T, 8«. 
EmeisbüJuh J5arr, 1339. Weyorsheim, 1441. Endolicli, /um rlässig. Scher/. 307. — «Er 

— «Das Emeidoch, Umesaetilocit», Bossels- ^ hctte etwox vernomen ~ enddicher märe, 
bansen, 1389. — «Der Bmeissrnrein: Gngen-lTra sin jnnlcerre wäre». Gottlr. v. Str. 1, 54. 
heim, 1375. — «Du treger mfusoh. gang tzu - ■= . . daz rr die waren geschiht — al- 
der omnej^sen und lern von ir>. Guldin SmU [ endelichen weste». ibid. 1, ltt7. — «Do die 
95. — «Die JBmeis, Das ist das bneh von der > ewene hotten . . . ire saehen endtUtke wnrbeat 
Omp/s.^f/i» . nril.M-, Titel. — «Ler narr, und würd ... > Clos, 'Jl. — cEi eab *ime 7,wene edele 
der omei^£ glich, — in guter lit versorg du ettdettche kuehte» als Begleiter. Nie. v. BaaeL 
dieh». Brant. Nsch. 70. — «. . . gleieh als on- '168. «^ «Sende einen gerittenen endelU^em 
meiüsni band gemacht. — ein grossen hanffon botten noch ime». Ibid . ms. — l'or Johanniter- 
zamen bracht». Murner, Virg.S, b^. — *E$Hei8aen Orden «istein enddicher erlicher leigen oi den», 
eiger». Brunschw., Dibt. 60 b. _ ^Omeysaen Nie. v. Laufen. Gottesfr. 40. — «Der schür- 
eyer». Gersd. 93 b. — «Ein (kiiieisi> linffen». nieiger» von S. Thomae soll auf dorn Markt 
Brunschw., Dist. 6 b.— «Die omeissen, so sich Drescher dingen «die endelichestm die er denne 
fiirsehcn und intragen, so nement sie fleissig hau iiia;Lr'- 1396. Uist. de S. Thomas. 395. — 
war der fii.szj-tapffen irs vorgengers». Adel- Die Zeit naht wo «den etui«2»cA«n snittem and 
phus, Rliudife, L, 4*. (getruwen arbeitern . . . gelonet würt.» Clau& 

Emsig. Bmaklich, fortdanemd. unnnter- 1 v. Blov. - Der Bath von Mülhansen bezeugt 
brochen ~ «Kloppe niit?mni7(*rvcllehertnns:e». dass Bemd.irT von Bebeinheim während er 
Tttuler, ü2(li). -~ ««So hicluiei kiatick iiuheL dem SchuUhei^s war. sich «from, endelich und bi- 
dottp so soll die doffel geschlagen werden mit derbe» erw iesen. 1395. Gart, de Molh 373. 
empsifjen schlegcn». Gebete, 16 Jh. Tafel. Brett Endich. Indigo. — *End%ch ist eine blowe 
an das in einem Kloster bei solchen Gelegen- färb, bruchen die maier». Gersd. 68 
heitcn geschlagen wurde, statt die Glocke zu Engellich, Bngelisch, adj. von Engel. — 
läuten. — <£s sol sin ein enipUkliches un- «Es ist über engehdte verstentniss» . Tanler, 
wandelbar voUeherten». Tanler. 838 (58). 115 (23). — «Einwj^etecA leben». Ibid. 243 (42). 

Enl»iss<'H, speisen, einen Imbiss halten. Etc. — «Sie ist glich /«fr tiuur>. Altswcrt, 
Scherz, 305. — «So der abbet nnde der voget i 99. — Den 8. Üiciaustag begehen die Schüler 
Kft gerihte sizcent. so sol iegelieh meiger deme | «nnd tfknt sieh irad rierent sieh ~ in mgd- 
voirete ein vierteil wines unde z'svono kapjien .s-r/tcr m ot und lont sich 8cho'\ven>. Cour. v. 
unde zwei wissü brot; nnde wellent si mit|Dankr. v. 367 (Sie kleiden sich wie Engel.) — 
ime n8t mbtasen, so gebeut si ime des brotes | «Gott hat nns geben en^U»ehe Hilf nnd Hnt 
niit . .» Dem Büttel soll man •rebon «/e in- auf das die Engel Beistand thuent». Geiler, 
^mem^e». Ebcrsheinunän8ter,13i!0. Weisth. 1, 1 Höllisch Low, A, 2 >>. Etc. — *EngUaeke 
671, 668. — Der Küster der Abtei Hfinster I Sprach» . Panli, 80 — «Kein engliüh» 
soll «den kirwartcn streben ze enhissendc zo nuiifTt. kein menschlich sinn . . . soliclis be- 
eilen hoohgeziteu». 1339. Als. dipl. 2, 167. — , griflen mag». Brant, Heiligenl. ly« ». — «Die 
Uan soll zn einem Amen sprechen : «du mtet | engdidi aierd mfist hindergon, — Bolt man 



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<\e /u den viben glichen». Jttamert Genehm. 

^, 2 *. 

EngelaUsH. Brunschv., Bist 67 ^. Polypo* 
dinm valgare. Kirsehl. 2, 363^ 

Engen, beeiigcu. — Sitcest du neben einer 
Jungfrau. <nifj sie nit, ruck nit stt noh>.Brant, 
Thesm. c, 3 K 

Enger. 8. AMffer. 

Knjr«M', lat. an^raria, Froiuiionst mit Wagr-n 
um Wein oder Trucht zu lührenj die Fubr- 
lente erhielten Entseh&digang. Det Gloesnr 
7.a Hegels strassb. Chi oniken, 1091, rrklärt das 
Wort mit Unrecht durch b«tadener Banern- 
wngen. Scherz, 900. Seigneurs et vitlages, 68. 
— Jeder Huber von Brcuschwickerslicim ist 
«»chaldi|( «einen enger vuu Bcrs/. oder von 
Roeheim tnaeb Straesbarg) oder 4 Pf. pfen. 
»larfili . . Dir hhhor ... die ir enger thiit . . ., 
aldieuyl sie aut der verte sind, soUent friede 
haben vor aller maniglichein». 15 Jh. Weisth. 
1,714. iWcin nach Stra>hliu)^ führen für das 
Domkapitel.) — Da^ Fraueuhaus soll jedem 
der drei Pfleger «alle jarc dric engere tftn». 
1377. Alsatia. 1873, i>. 417. in-n PHci^ern 
des S|)ilais »oll dieser jahrlicU «eiiieu enger 
tön». 15. Jh. Alte Ordn.. B. U. — Im Jahre 
141Ö waren von vielem Regen die Strassen so 
schlecht, 'daz 12 pfcrt vor einic wagen l^umo 
möhtent ein f&dcr wines getüren. und gap 
men 1 ß von oime eng», d mylen oder 
viere». Kön.. 774. 

Englisch. S. EngeUich. 

Knickei, Eninkel, Enkel. — «... die er 
in sefme testament — seim mmtekd het xn 
gcsendt». Murner, Virg. c, 4 ^. - ' . . . das 
ich doch meine entckeli seel — mit solchen ga 
ben ansKemrel». Ibid.. V, 4 1>. — Es mag einer 
• ciiion '-nicbi an -tatt sines suns» a(!(»ittiron. 
Marner, lustit. 12 ^. — «... so fahent an die 
€nicM, wibli oder menli. an sin statt en knm- 
men». Ibid. 47 h. Etc. 

EniiM. Brnnschw'., Dist. Ö9 ^. Anis. Heute: 
Aenes. — «VeTsehenden die mSntx, mi»s nnd 
Mmieh». Zell. Y. 2 b. 

Enke, Knecht, ijcherz. 30ti. ~ Den Frönern 
Kn Ohnenhefm soll man «geben zwo trachten 
mit floi^('llo . . ., nnd söUent die schusseln also 
sin, das der enke sol essen obwendig des por- 
tes das er gnug habe; und sol das brot sin, 
das der enke darabe schnide olnvcndig des 
knüwes, das er gnug habe». 15 Jh. Weisth. 

Enkel. Ankel, Fussknochol. Sclior/.. Wiy. - 
«Uio trugen an ir schenkelen — Liuhuscu, die 
ob ir eiä:den — Wol eiure hende erwunden». 
Oottfr. V. Str. 1, 80. — «Mit fliegenden schen- 
kelen, — Mit Sporen und mit enkelai — Nam 
er daz ors zen sitcn». Ibid. 1, 95. — «Das 
Wasser gat mir bis an die Knoden oder bis 
an den Enckel*. Ueiler, Post. 4, 40 i»; 3 Ma- 
rieii. 53 -'. — Zur Ader labsen an dem tf'nhch 
eines Fnsses. Brnnschw,, Pest. 26 — «Kjue, 
AnkdH oder mhen*. Brnnsch-nr., Chir. 97 

Enker. Anker. — Tst ein Schiff in Xoth, 
«SO würflet man den enker in den Bin». Tauler, 
Id? (29). — «Der enker aa dem meraehif». 
Heinr. v. Offenb. — «Wer es aber das der 
enker also tief läge ...» 1447. Alte Ürdn., B. 



18. — «Znm Enker». Strassb. Hausname, 1898. 

— *Enkerrüsen», an Anker befestigte Bensen 
für den Salmenfaii'r. 1447. Alte Ordn., B. 12. 

Enkern, ankern. — «... da snlen wir — 
Hie enkem nnd beliben» Ooittr, v. Str. 1, 108» 

— «Wert din schif . . h 1 1 feenkert an den 
herten stein ...» Tauler. 200 (3ö). 

EnvAclien, sieh einer Saehe enrüd»«», sieh 
ihr entschlagen, sich nicht darniii küinniern. 
ScherXi -Hl 2. — ^Enruehe dich», wenn dich Lei- 
den befillt, «lit dich nnd la dieh». Tanler, 8 
(1). — «Was du V ihr in (Gott) niinncst oder 
meinest . . des ennich dich». Ibid. 368 (63). 

EnnerllnP — «Höcht man inen das h. Sa- 
cranicnt in einem l/nstrhHf de» wer inen lieb», 
(iciler. 3 Marien. 41 <■. 

Kntkdern, t ut nerven, schwächen. — «Wie 
Trunkenheit einen Menschen gantz entäderet 
das er onmächtig, schwach Avürt». Geiler. 7 
Scheiden. L, 1 

Entbästen, von Bast, Rinde. Haut; die Haut 
abziehen. — «Man muss den Hasen schinden, 
im die Hant Über die Oren abziehen, spechen 
ein Tlieil : man muss in streifen oder ent- 
bästen, aU die Jäger thund; spricht ciaer zu 
einem Jäger, man solt in schinden, er het gar 
Übel geredt». Geiler, Has im Pf. C, 1 b; Post. 
2, 113 

Entbinden, losbinden. — Da die Jünger «das 
FüUy entbutident, so sproohent zn pnen die 
Herren des Füliins . . .: was machend jr do nnd 
entbindent das Fülly?» Geiler, Post 1, 3 ». 

Entblecken, entblössen. — «Sein bmst thet 
er öfflieh «ntöfeeftew». Homer, Virg. h, 7 b. — 
Kr ... <>e'\u wunden deckt. — damit sie nit 
würden entbkckt: Ibid. s., 8 b. Etc. 

Entbor, Enbor, empor. — Die Vdgel 
<scli\veben enthnv. Geiler, Bri>s. 1. — 
«Damit er (der Teufel) dich enUior halt». 
Id., Irrig Sehaf, D,8b. Ete. — «...Nabneho- 
nosor - crhub in hochfart sich entbor*. 1'rant, 
Nfioh. 17. — «Das dischtuch heb entbar». 
Id., Thesm. b, 4 b.— «Gerechtigkeit hebt nff 
entbor als volck . . » Id.. ?]pi^'T. Topie. 222, 
Etc. Etc. — «Ich truw in allen nit ein hör, — 
wenn sie gott trtegcnt schon enbor*, Hiinier, 
Schelm, a, 4 - Beim Tanz «wan er zu 
springen Iahet au. so bebt sie in hoch uf 
entbar». Id., Nb. 156. — 'I'as griene gifft ... 
schwam ob enthor*. Id., 4 Ketzer L, 1 — 
«Ein guldiu rucli bi&z aufl die füsz — entbor 
er da mit tragen liesz». Id., Virg. L, 4 *. — 
Pas Batitier haben wir «vofr:! "-en liocli cvthar*. 
Iii.. I.uth Narr, bO, reiiiii mit jar. Etc. Etc. 

Entbristen ; kommt blos in der Form ent' 
brosten sein vor. einer Sache entledigt sein. 

— «So findet man anderswo Böses und Wi- 
derwcrtiges, das ist gewiss, deren mein Stat 
entbrosten ist und ledig,» Geiler, Holl. Low, 
I), 1 a. — «Er möcht des wol entbrosten sein». 
1(1 . 7 Srln\« rter. (., 1 — «Wan aber einer 
allein widerkert (zurückerstattet), so seint 
die andern entbroeten», der Saehe überhoben. 
Id.. Na. ir,4b 

Entbnndenheit, Losgebnudensein, Freiheit. 

— «Er ist nienen angebunden, er hat sein Hertz 

und Ceniiit nff kein r'in<r i^elieftet . . Das 
heisset Entbundenheit ; uit bass mag das Wort 



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- 80 — 



(lissolutio geteutsclict wenlen». beiler, Seleiip. 
159 b. 

Sich Eiitfrpradon, sich von seinen Laii.I- 
Itmicii absondern, ihaoii l'remd weiticii, sicli 
anders zeigen, sich verändern. — Geiler, Post. 
3, 78 ^: s. die Steile bei BlotUrecht. — «Hctt 
nit entfrembt sich Nicanor — and anders gstelt 
dann er th« t v(»r. — Judas hett nit gnterekt 
sin gemüt». Brant, Nsoh. 41. 

BntfHden, dw Friedens beraaben Scherz, 
814. — cKeiue creatuie iinige (ihn) entfriden*. 
Tauler, 466 (81). — Ilu: sollt «dehein ding 
ithun) das 8eh «nitftiäm lOMig*. Ibid. 386 (il). 

— *Enifri'h:Hi ir üwern nehsten, ir vi rlie- 
rent got». Ibid. 301 (62). — «Alles das dir 
din Höitz . . . eMfriamm^Yki*. Geiler, Bilg. 
61 n. «Dio andern betiübi n . . . nit allein 
sich selber, mer ouch sie ent/rtden ein ganUe 
(temeind». Id., Selenp. 

Eutfrieren, aufthaucn. Heute bei uns: auf- 
{refrieren. — £s war 1363 so kalt, «das es nie 
rntpfior unU B. Oregorien tage». Kön. 865. 

Eittji^lt, compensatio. — I'ie PfafFheit will 
«aller weit reiüluuuib mu entgelt beniunn und 
messen». Capito, Pfaffh. a, 3 b. 

BntgeltniH», Lösegeld. — Der Bischof 
verlangt von der Stadt, einen Gefangenen «on 
entgeUnusz der gefengniiss ledig sa seien». 
Brant, Bisch. Wilh. 241. 

EntgUnden, entgiinnen, vergönnen. — «Im 
Himmel «Iveiner wirt dem andern entgünden 
seiner Eer. ob or schon über jtt ist». Geiler, 
Schiff der IVn, 118 b 

Enthalt. Stiit/.e. Scherz, 314.^ «Da/, houbct 
ist ein enthalt der andern golider*. Nie. v. Srr. 
290. — Der Mensch «bedarf grosser helffe und 
entfuütes». Tauler, 233 (41). — «(!ot ir teil 
and ir enthalt ist». Ibid. 16(4). — Cliristi «hoa- 
beC was one allen «n^äU». Ibid., 406 (70). Bto. 
^Enthalten, u Iii iihalten, unterstützen. Scherz, 
314. — Zwei Bittor *aUhieUaU off der veste 
rHomborg) ctwie dfeke Symnut von 8ehdn> 
ecke . . .• Knii. 809. Etc. - 'Per küng wirt 
enthalten durch die rittcrschaft, und die riuer- 
sehaft vird enthäUen durch iren «old». Goldin 
."^pü, 11 

Eutheisaen. ächer/., 815. I. Absprechen. — 
Christae «Tttraagete and etdkit» ir (dem ««- 
nanäischen Weib) menfteMeh wesen»« Taaler, 

29 (6). 

9. Versprechen. — Die Heister der Stadt 

8chwor<»n, rlass ihnen von niemand Li'hen 
etc. «gelobt nuüh enttietsseH sint». 1371. Kuu., 
Beil. 940. — />er Teufel «enthie» den Juden, 
er wolle sii mit drucken fassen durch das 
rote mer füren». Kön. 

Entladen, abladen. Sich etUladen. sich ent- 
ledig'cn — AVok ich entladen dhe. biir*I . . .• 
Muraur, .Nb. 247. — «Nun raten /.a, lugt und 
bedenckl^ das wir der narren uns «ntiftecicnl». 

Tbi.l. 4. 

EutuaiFtzen, sit/.cnd anfangen einzuschlafen. 
Vergl. vergmjfeen and die Bemerkungen dazu. 

— «Nnn sprichstu : ich entschlaf nii also, 
aber ich entnafftz ; das heisst entnafftzen wenn 
eins anfacht zu schlafen und zucki doch wi- 
der .. . Hüt dich vor dem etümj'tsen, wann 
varlieli wiH dn das vil treiben, da entseUa- 



fest hindennach diLt> dir dor Kopf zu der 
Erden feit». Geiler, Oeistt. ."^pinii. .M. 5 «. — 
Das einfache na(f:;en finde ich nur einmal : 
«etwan so siugi sie, ciwau so najUct äie, ct- 
wan so entscJüüft sie». Ibid. M. 3 a. 

Entniiehtern, das Mörtliche dejeuner. — 
«Wir entniechtern ans am morgen». Murner, 
Nb. 152. 

Entpfintli( Ii. sinnlich. — «Das (geistliche) 
Gut . . ist vil . . . grösser weder alles ent- 
pßntUch <;ut'. Geiler. Schiflf der Pon. 1 Ktc. 

Entpfintlichcit, Sinnlichkeit; dann Fähig- 
keit der Empfindung, Sinn des Fühlens, sinn- 
lich uml «reistii: — «Sensualitas. die Ent- 
pfintlidteit ; was ist die Entpfintlichett'i alles 
das ist es das du gemein hast mit den Thier- 
lin, Augen, Nas, Mund, Oren, gon, ston, . . . 
schlafen, wachen, essen, trinken*. Geiler. Ev. 
mit Ussl. 218». — Der Tenfel kann die Men- 
schen <iiit bitrieiriii noch orblinden, dann 
durch das Fleisch und die j&npfindligkeit'. 
Id., Narr. 109 b. — Der Glaabe gibt dem 
^leiisclieii ^ Eni !> find icheit und Bewegung" zu 
den Dingen die er irloubt». Li . Ril«r. 121'. ^tc. 

Entreden, enLschuIdiyon. Ilouie : sich anj»- 
reden. Scherz, 317. ~ «Sich eheheftiklieh 
mtreden». 1270. Strobel, l, 328. 

Entreinen, Entreinigen, verunreinigen. 
Scher/,, 817. — Die Seele «ist also entreinei 
und entsiifert . . » Tanler, 177 (32). — . 
das davuu der luft cntreinet wart». Kuu 
628. Etc. — «... das die spise davon nit 
entreiniget werde . . Gntb utc-Ordn. ir>4. Etc. 
— «üfif das or uubcuiaascL bleib von allem 
dem damit die weltlichen Menschen ire Se^ea 
entreinigen». Geiler, Selcnp. 147 «. 

Entrichten, aus der Richtung, der t)rdntuig, 
der Fassung bringen, turbare, Schmeiler, S, 
36. — «Geben das Excmpel in einer Lutea 
die wol Bericht ist, die feit einem in den Dreck 
. . sie /.erbricht nit, sie lutet aber nit niftr 
als wol als vor, sie ist entricht also die na- 
türlichen Machten (Kräfte) werden nit zerstört, 
aber aUridU». Geiler, Arb. hum. 118 «. — 
«T'ün warcr tnn;enthafter Mensch, wenn dem 
etwas. WiderwcnikdiL /.usLat, so er gescholten, 
geschmehet . . wurt, davon würt er im Ge- 
müt nit entrichtet». Id., Selcnp. 99 b. _ tlr 
seiud entridUet über mich uss Nid und Hass». 
Id., Post. 2. 24 b. Etc. — «Mein sei ist gar 
fast entrichte. 2«achtig.. Psalter 16. — «Es 
sollen entrichtet werden alle meine feind». 
Ibid. 17. 

Kntrichuug, Aufregung. Scherz. 'Ml. — 
Es «ward ein grosse entrichung und zwey- 
ung durch das gantz bist&m von Strosburg». 
.1 Meyer, ms — «Desgleichen ist es vom 
lluugcr, Turst, Schlefrigkoit und andern 
ricA<un^enderSinnliisJlkcir>. (ieilcr, Irrig Schaf, 
1), 6 a. — «Wenn die EntriclUungen der An- 
fechtungen deines Hertzen wider gestillent». 
Id., 7 Scheiden, I, 4 b. — diiis ander ist 
dein unvernünftig Entrichtung die in dir uff- 
gangen ist. die dir mer zu Leid tut und ein 
i^nisser Last . . . ist. dann die Person oder 
der Schad, den sie gethon hat*. Id., Fred. u. 
L. 125 b. 



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— «l — 



Ailrltle», Entriteten, heM^ bewein, in I weohsKt »n nnverordneter etat, entscfU^fiffi es 
pbjTSisehcm sowiV moralischem Sinn, conimo- i^en nn nsi-h. ri iil cl; i«^t fiestnulerlicb ein miss- 
veri, oontarbare. — L>ie Freunde die zu Hiob form den iiowlm» Fries, iuö 
kamen, «sind bewegt worden in su eiUritUn \ Entsclifltten. Soherx, 820. 1. Ausschütten, 
ond 7X1 erzürnen > Wimph., Chrvs 6 ». — — Im Pinsrhof von Bergheim «sol eine biitte 
«3Iein hertx ist entnstet, raein krafit hat mich stehn, darin man den zinsz i^Weiu) schüttet», 
verlassen*. Nächtig.« Psalter 94. — «Der herr Wer solchen brinu:i. «sol drei stunt rueffen. Ist 
würt sie in seinem zorn entrxAten». Ibid 49. die bütte nit du er sol entschütUii und eol 

— tSie seind entrüst und bewegt worden, die dannen gehu*. iö Jh. Weisth, 4, ii46. 

foreht hat sie begriffen». Ibid. 118. — «Die 9. Venbeldigen. befreien. — «Fürt man ei- 
bcig seind enirist worden und bewegt». Ibid. nen «refangen dureli ilas dorf Pfeffingen . . ., 
40. — «Du hast das erdtreieh erschüt und so mogent (die Bürger) in etitschütten». 1344. 
emtrist> Ibid. 147. — «Darumb werden wir Weisth. ö, 375. — Wollte Jemand einen zum 
on forcht sein, so daa erdtreiclk etitfiM wftrd». i Tod vr rnrtheilton tnemen oder enttchütten ob- 
Ibid. ll.ö. weadi^^ dem margkaiei» zu Nüfar. so sol der 

Entmwen! Wahrlioh! Scherz, 318. — 'Ent- bischof ze Basel . . . oder die so das {gebiet in- 
rAioTf daz crblante mich!» Gottfr. v. Str. I, hant. das weren». I38Ö, Kembs. Burckh. l44. 
17, — ^Entrutoen! volgetent die vernünftigen — «Der der do Roh sncht und sich eii(edUW«f 
und liesfernt sich inic (Ctott) alleine, sü kement ! von aller geistlicher und weltlicher Ober- 
vil edeler in». Tanlcr, 4 (1). Etc. — <Entruviett, , keit ...» üeüer» Poet. 4, 27 ». ~ «Da aolteat 
leh kan es nnt gelossen». Hugo v Ehenh. Etc. ' dich der Welt entschütten nnd dieh ir abtlinn». 

— »T'ntrHurn. .^priclisi du. was gut micli diis Id., Ems. 1, i:i 1*. — «Ks ist ein Eer einem 
an was er thut?» Geiler, Post. 2, oH^. £tc. , Meuachen das er sich abscheidet ond e>}t«cAtUt«t 
Etc. — «Ja mtrmeen!» Mnrner, Lntb. Narr, 90. | von Hadem». Id.. Sünden des H. 4rs *. Etc. 

Ents»iir»'n. Scherz, :ii8. 1. Entschuldigen — Galürr, die bich Cäsar ergeben, begehren 
(vergl. entrtden). — «Do begundent sü aioli j ihre Watten zu behalten« sonst «möchten sie 
alle tnUa^*. Eis. Pred. 9. l. Isieh gegen» ihre feindseliiaren Nachbarn «nit 

Z. Weigern lini (Ininde ist es aucli ent- nilsdiutteii' (se deffmlerey liiiiirni., Ciisar, 
schuldigen). — Wir «sülleut uns des mit keinen , '^'d — «Sie begcrten hilft, uft das sie sich vor 
dingen enttoffen». 1H7I. K5tt.. Beil. U41. — * der feind yolek dester leiebtlieher entschätten 
«Er «t/««fc sich ire>ren ir so er lengesto möhte». möchten» Ibid. 53 

Kön. 698. — Ih'i üacker sollen vor den Be- > £uttH:büttang, Befreiung. — Der Kranke 
sehanem «kein brot nit verbergen noch «Hl- «hilff und efUt^&ttunghegtrU. Fries. 2«. 
tapen». lö Jh. Alte Ordn.. B. 13. i Entsetzen. Scherz, H20. 1. :\Ieist mit setzen 

EntHchelfen. schälen. — «Ein Nuss die sich j verbunden : einsetzen und aUactv.en. — «Der 
entschelft (Drucbf. enteehleift) vor der Zeit», mever der setzet und entnetzet einen vorster». 
Geiler, Narr. 184 «. 1279. Hist. de Tlionias. ö27. — «Setzen und 

Entschicken, ans der Schicknng, d. h. aus entsetzen , . . einen meiger . . .» 1386. Borsch, 
der schönen, richtigen Ordnung bringen, ent* ' Str. Bec.-Areh. fite. Etc. — «Constantinus 
stellen, verderben. — «Wenn ir fasten, sprach . . wart vom leyen /.ft Imbste gesalzt un«I 
der Herr, so sollent ir nit werden trurig als wart ouch entsetzet*. Clü&. — Otto IV 
die GHssener, wenn dieselben . . . entschiekent «der entsetzet was» Kon. 445. — Hiob wurde 
oder mägerent irc Angesichter, uff das sie si iiu i (Wifer •entsetzt und hpranbt». Wimph., 
gesehen werdent». Geiler, Posi. 2, ü a. _ tgo , Clu ya. i» — «... Dcszhalb hat sich der 
ein Mensch kein Ongen hat, so würt er gantK | bapst entn^m seiner macht». Adelphus. 
tnUchicH». Ibid. 2, b%^. — «Das erst das ein Barb. 44 

BUger thnt, das ist er entschickt sich in 2. Die Bürger von Strassburg sollen «ir 
schlechte Kleider». Geiler, Ev. mit Ussl. 84 l». almciHien besetzen und entsetzen*. 1263. Urk. 

— «Wie empfind er mer das er geschlagen Buch. 1, 395. (Sie können sie verlehnen ond 
ist mit dem Schwert des Neids? Er wird zum durch Entfernung des Lehners wieder an sich 

iindi rn rntschickt das er anfacht inv »'mÜL: ein ziehen ) 

Bläcn and Oesch wollenheit empfinden». Id., i Von der ätelle bewegen, in Unruhe ver- 
7 Sehwerter. F, o — «Die itetw fordit der ' setsen. — Die frottliebenden Hensdten sind 
pe-tilentz tmUdtieH das geblfit». Brannschw., «in einen püttrlirhen friden snt. das sü 
Pest. 2 I weder liep noch leit, noch hertc noch weich, 

Batoehlifen, einschlafen machen. Beneeke, I eMtHetn mag». Tauler, 418 (72). — «Hnn- 
2, 2, 3»i4. — «Was thui die Amme der ein Kind dert toib' möhtent dise nüt bewegen noch 
verdingt ist t sie seuget es, sie cnUttUäjet es». . enttetzen*. L. c. 

Geiler, Sonden des If. 88 b — «Adam . . . | Entaftsen. 1. Fürchten. Scherz, 821. — 
nachdem jn der herr im paradeiaa «nttMäfft «Gewalt ent^itz ich kleine». Gottfr v Str. 
bett .... Wurm, Trost, I 1, 153. — «Welre herre übel ist und zornig, 

Entschlagen. S. EmtBloßm. I den mOtitMmi die 16te». Eis. Pred. 1. 949. — 

Knt^lt■hlipfern. enf^chlüpfen. — Die Güter; «Ist es das sich der herre (Probst von Oelen- 
der VV elt «entwischen und enUchUpffern» uns berg) entsiteet», so sollen die Huber ihn schir- 
aus den Händen «als ein lohatten». Wimph.. | men. S. LnJtart. ISM. Weieth. 4. 3i9. — Wird 
Chrv> 8 i'. zu Odern J'fne Efehalten, s(> «;t*»Hr man eine 

Entschöpfen, ungeschaffen, hässlich ma- 1 Wache aus um zu warnen «ob iemand kerne 
ehea, — Beneeke, 9, ü, 71. — «Wa bar \ der eu enttitMm were*. Weisth. 5, a&L 

6 



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König Rudolph •entsoB die verretcnisso des 

laiitN ulkcs», Glos. 44. — «Do entsossent sü 
8ich, wan sü misscttin hcttctit». Ibid> 46. — 
«Do geriet sie Ii der bobest entsüsen und ▼5r]i> 
ten». Köii. 599. Etc. — «Es ist ühs or wofJer 
Gott förchtet noch den Meuscliou entsiUet*. 
Geiler, Prcd. u. L. 55 *. — «Das verhengt 
noch Gott oft über fram gute Menschen, das 
sie entsitzen und schüchcn kleine Ding, die 
doch Vor grossen Ding nit entseasen hant». 
Id., Biig. 196 1". — «Da Joseph bort das 
Archeinas im jüdischen Land regiert . . , do 
hat er sich entsessen und geförclitn dohiii zu 

Son>, Id., Post, l, 16 b. — «Sie etUsossm dca 
[erm nnd dorften nft xn im reden». Tbid. 
2, 59 a. Err. — «I'iiifii Lrewult cutsitcoiil ilii' 
vogei in dorn loffc». Braut, Heiligcnl. 196 « 
(perhorrescnnt). — «... das dn nit ab der 
dinii'^tbarkcit . . entsiteest und orscVi reckest». 
Wimph., Chrys. dl*. — «Gott entsüzi man 
leider yetzo minder weder die weit». Adel« 
phus, Pafrr Xostcr. A, 4 «. — «Man sol sieli 
eiti«tt«en vor seinem angesicht>. Nachtig., i'»al- 
ter I6S. -~ «Sie enUmnen und besorgten das 
graulich schwort . . » AJili>lius, Rhodis. E. 
2^. — Dasypodius kennt nur noch sich ent- 
setzen. >tupere. 

2. In rnrnhc versetzen. S. Entsetzen. — 
«Betrijbc nocli cntsrUe iiiit ilinen nchsten». 
Tauler 

£ntsitznng, Furcht, — «Liebe übcr^x iiulet 
die Entsitzung* Geiler, Post, 1, 21h; Süiulea 
des M. 26 a. 

Entülagen, Kntslahen, Ratschlägen Scherz, 
.319, 1. Ncutr., brechen, sich entzweien. — 
Der Männer und der Frauen «sin daran enzlug, 

— Das froQwea gent den widerspan — Das 
Sil vil lieber harnt die man — Dan s8 kein 
man L'i'liiilit'ii Ivnu». Oditfr v. Tr;ii;i'iiau. ms. 

— Kaiser Mauricius *entstug mit dem bobeste 
8. Grcgorien». Kon. 889. Etc. 

2. Frei lassrn. l'isrliof Fricilrioh von 
Blankenheim legte ätcueru auf die Stifter und 
Kirehen; «do kerte sieh der rot xft Strosburg 
dran nnd >chftffrrit mit <lem bischove. das er 
den stiften möstcirgüter^«iaAeM>. Kon. 678. 

8. Xieht gelingen, ohne Erfolg bleiben. — 
«Dison krieg künde nicman verrihtcn .... 
und wurdent vil tage nnd stunden gehal- 
ten .... die enttiügmt alle». Kön.. 853. — «Als 
nun tler ki>iscr (Cäsor^ nif ^\oIt. ihis die be- 
reduri{4 i'ilirtii'r Ursachen halben entadüug . . ,» 
Ringm.. Cäsar, 16 b. 

4. Sich eutslaJicn, P sirh entschuldigen. — 
Ein Tnchscherer der fiii Jemand arbeitet der 
einem andern Tuchscherer noch Geld schuldig 
ist, «der bes.sert 5 sch., es wolte sich dannc 
derselbe entslaheu . . . daz er sin uit cuwuste». 
1362. Tucherzutifi. !i. — 2". sich einer Sache 
cntschlagen, sich derselben entledigen. — 
«Lidigent iieh und eutslaJient üch der iüte». 
Nie. V. Basel. Taul. Bek. 20. 

Entsliefen, entschlüpfen. <—«... das diese 
minneelifhe itbnnge nüt abeneme noch ent- 
slieffe . . r nl. r, 303 (68). 

Entetricken, auHÜsen. — «Ich were des 
niht wirdig, das ich sine schftehriemen ent* 
»tridbe», Bihteb. 80. 



EntsUfern, vernnreinigea. Sehers. 812. — 

Die St ell' ist also entreinct und entsüfert . . .» 
Tauler, 177 (/i2). — «Man ziech sü (die Juden) 
Sil hettent bur n n nid andere wasser cnisa/erl 
mit vergift». Clos. 104. 

Entvor, voraus. — «Die übcrtretter des 
gesatz, — die suchen dem endkrist sin schätz:. 
— das er hab etwas vil entvor». Brant, Nsch. 99. 

Entwaltigen. 1. Einem die Gewalt, das 
Recht zu etwas nehmen. Scherz, 322. — Ihrer 
Bechte «werden si enitwaUiget und werden in 
benomen». 1879. Eist, de 8. Thomas, 326. — 
Einen seines Beohts ««ndesiM^Mi». 14 Jh. Alte 
Ordn.. B 13. 

9. Ans der Gewalt oder dem Recht eines 
MoiisoInMi iioliiiKMi. -- «Si> dir drini' hab und 
zeitliche naruug genommen und enttoeltigt 
seind . . .» Wimph., Chrys. 7 ». 

Entwenken, - nt weichen. Scherz, 323. — 
«Dicke besazt er siuen m&t ... — wie er ir 
möhte etOwenken: Gottfr. v. Str. 1, 160. Ete. 

Entwerden. Scherz, 324. 1. Nicht zu Thoil 
werden. — öie verirrten sich «also daz in der 
hirz entwart». Gottfr. v. Str. 1, 237. 

2. Aufboren rn sf»in was etwas ist, die Na- 
tur ändern. — «Sol die spise in des menschen 
lip verwandelt werden, so m&s su von not ir 
selbes enttcerden» Tauler, 123 (24). 

Entwerfnng, Bild. Scherz, 324. — In den 
10 Geboten steht: «du solt keine «n(to«r/^(iN^0 
iimchen». 140O. Winkler-Proaess. Böhrich, 
J, 40. 

Entwenen einer Sache, ohne sie sein, ihr 
ledig werden, sie entbehren. Scherz, 324. — 
«Ich wil mich gerne twiniren — In allen minen 
dingen, — I';iz ich min und sin enttcrse», 
Gottir. V. Str. 1,254. — Der natürliche Schlaf 
«ist uns angeboren . . also dar. wir sin nfit 
entwestn iniigent». Eis. Prcd. 1, R3. - <.<5o 
raüstent wir sterben des ewigen dodes und 
mfistent ent«ie$m des himelriehes». Ibid. 1, 86. 

Entwp.stern — Was dem Leutpriester von 
S. Thoma! bezahlt wird «von Iciutbetten in- 
z&fQrende nnd von kinden isA «Htm$tem . . .• 
15 Jh. Ilist. d.- S. Th..iii IV 4')8. — Bei der 
Taute wurde dem Kind ein geweihtes Hemd, 
Wcst«rhemd, angezogen, das 8 Tage naehber 
von dem Prir^.^ter wirdor rxbi^cnommen wurde; 
dies nannte mau entweatern. ' Viele haben 
«die kindlin nit baden dörifen, der pfafF hatte 
sie dann vor umb ein pfennig oder crcutrer 
aitwestert, das ist, den orisam und öl abge- 
waschen». Bntzer, Neuer. M, 2 b. — cHie wer 
noch vil zu schreibrn. als von dem enttoestem 
nnd von dem usz und insegnen». Zicgier, 
Niessnng, D, öa. 

Entwürken. zn nichte marlif n. das franz. 
ddfairc. Scherz, '62i. — Der liauch *cniwörht 
in garwe — an krefte und an der varwe». 
Gottfr. V. Str. 1, 126. — Sie «enttcorktent 
künig Frideriches hcre». Clos. 68. — Sie «««<- 
toorhtnil der stette her». Kön 810. 

Entwurten. S. antumrteti. 

Entsncken, entziehen, entreissen. — Bai» 
thasar «was /u liclit an dem t;e\\Icht. - 
daramb wart im entmckt sin licht». Brant, 
Nseh. 84. ^ «... so der henr weisst das das sin 
(sein Gut ihm) «ntotetd Ist . . .» Horner, Instit. 



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— sa — 



III _ «... das in der lufft lebendig ent- 
zuckt werd». Ibid. 133 K — «So alle ding der- 
massen bereit seind^ ao entzückt man im ge- 
mechlich die spcisz». Murner, Gayac, 420. — 
«. . . wanimb der b.ibst entzucket dir — des 
ieibs Christi b&id ge&taU*. Id., Lath. Narr, 
94. — «Alle sein hab . . . ist im . . . entzogen 
«nd entzuckt worden». Wiiiiph., Clirys. 5 — 
«. . . auff das nit der wolf und teufcl im etwas 
«Btimiibe und m(«ii«fte>. Adelphus, Fat. Nost. 
A, 3 8. 

£pff. Brunschw., Dist. ÜÜ ». — «Apium, 
Epfeih*. Oend. f9 *. — Apium graveolena. 
K'irschl. 2, 316. — «Wild Epffc*. (^e^.sd. 89 a 

— i'eucedanum palustre. Kirächl 1, 331. 
Er. Ens? eherner Stempel? — Die Ge- 
wichte und 3rii>se vim Drusenheim soll man 
«segen mit dem ere von Sohwarzaoh». 15 Jb. 
Weistb. 1, 736. S. Oer. 

Erabschneider, Verläumder. — «Die gaist- 
leiin und die gleissnerin, die da heisae&t er- 
abBdme^derin». Gnldin Spil, 81. — «S. Bein- 
]iard liiit Böses von Srüiu-hen gescliribcii ; die 
scJialten iu er wer ein Hinterreder nud ein 
JSerofrMAiwAier». Geiler, Sünden des M. a7b ; 
Karr. 32 Etc. 

Erarmen, act., arm machen. — «loh weiss 
der geachin noch ein zal, — die ein goaoh 
gant/ überall — berupffet halten nnderoniMf». 

Murner, Geuchm. i, 2 

Erarnen, erkaufen, erwerben, erlösen. 
Scherz. 326. — «Wie bitterliche sure du die 
cristenheit eramet hest . . .> Rulm. Merswin. 
9 Feiseu, 63. — «So müstent es doch die . . . 
sonderlichen frfinde gottes gar sure erameit». 
Nie. V. Laufen, Gottcsfr 173. — «Ir wollet 
mir nüt ein wenig gewaltes giinnen. den ich 
doeh . . . verdienet und erarnct hrtte». Kim. 
832. — «Teur erkauft und hart erarmt mit 
seinem unschuldigen Leiden und bittem Tod». 
Geil>>r, .'>olenp. 127''. «Er liat dich saur 
eramet mit seinem bittern Leiden». Id., Has 
Im Pf. C, 4«. — «Herr, yatter, ich bin din 
rroatur. — die 

ner, Schelm, k, 21j ; h, 1 ». — «Gedenck, wie 
aar ertumtest mich». Id., Bad. C, 4«. — 

«. . . die er st !bs darnoch also sur — mit 
»einem blut eramet hat». Id., 4 Ketzer, 
Vorrede. — Der Mensch, den Christus «ao 

theur mit seim blut eraruet hat». Zell, n, 4 

— «Den zorn des vatters, den wir verdient 
hatten, den hat er (Chriatiis) eramet; Bntser, 

I' i-^ ^";enl. b, 3 «. 

Erbären, pari, erboren. 1. Geboren. — Ich 
«hatt ein sehalek hinder min oren, do ich 

fTst kiirtzlich was erboren». Murner, Scbcini 
a, 2i>. _ «Ich ward uff dise weit erboren, 

— do nit vil edel Iftt do woren». Id., 
f^euchm. A, 2 — »ich bin die aller schönst 
uff erden — die jemer mag erboren werden». 
Ibid. n, 8 >. — «Ein frier iat, der aobald er 
erboren ist, fri i^*- Murnor. Tnsfit. 5 *. — 
Beinrich Vm «als ub er uns Deutschen . . . 
^•^ beaehirmen erboren wer». Id., KSn. Engl. 
896. 



Ketzer, D, 2 b. — Aeneas . . . «von Juppiters 
geschlecht erboren». Id., Virg. B, 6 i». 

3. Angeboren. — «Das thut wiblich erbomer 
list, — doran den wibern nit gebrist». Murner, 
Geurhni. t, 4 a. 

4. Huroh Geburt erworben. — Die Helden, 
die «uns diaes land haben erboren, — darin 
wir viir kein harren waren». Murner, Virg, k, 
8 n. — GoU verhüte dass ich «wider mein 
«Thoren reich — im kriege solt erheben melch». 
Id.. Luth Xarr, 62 (das Rekh, dem ich dttrcih 
meine Geburt angeliüre). 

ErbKrmde. 8. Erhermede. 

Erbarmen, elend, erbärmlich werden. — 
«Do nam es der rieh und lieäz den armen — 
sich im eilend gon erbarmen» Humer, Lvth. 
Narr. 28. 

Rrbarmhertzig, barmherzig. — «Wir haut 
einen gbten erbarmihertsigen fot». Nie. v. Ba- 
sel. Taul. Bck. 41. 

Ei-bärnng, Erzeugung. — «Doher kompt 
der kinder erberung». Homer, InatiL A, 8 

Erbeit. S Arbeit. 

Erbeiteu, warten. S. Betten. — «Das lang 
erbeiten (Penelope's) zeigt wol an, — was ein 
küsches hcrtzü kau». Murner, Geuchm. c, 
3 a. — «... wo du wiirdst zu lang erbeiten». 
Ibid, q, 4 <*. 

Erbermede, Erbarmede. KrbÜiinde. Kr- 
barmen. Scherz, 335. — «i'ia erbenndc. UuLttt. 
V. Str. 2, lOG. — «Die schs werg der «r- 
bermde ir hant geübet». Jüngstes Gericht. ~ 
«Von erbermede woltent sü das kint mit dij- 
ten». Kim. 429. Etc. — .Judas c vcr/u il'elt an 
der erbermede gottes». Heiur. v. Offen b. Etc. 
— «Niemantwflmitjmerfterm&f hon». Rüthsel- 
buch, a, .3 1j. — «Von denen ist er beschirmet 
wordeu von göttlicher Erbermde». GeUer, Arb. 
hnm. 75 Etc. — «Dan sie mit im erbärmbde 
h- t». !\Iurner, Virs;. i, 8 a. — «Doch het sie 
ein erbervibd mit in». Ibid. c, 5^. — «Sein 
erbermd wert in CAvigkeit». Naehtig., Psalter 
364. Etc. — Gottes »crlärmde und grosse 



«OBTT, v«wr. ICO mn oin gnade». Butzer, Neuer. Ä, 1 K 
du eramteat also sur». Mur- Krtermig, bkrmher^ig.^- Theodoaius «was 

milte und gftt und erbemiig*. Kön. 372. Etc. 

Erbczal, Erbtheil. Scherz, 334. — «Die an> 
spräche, die wir möchtent han nff den sehen- 
den zft Sulzc, von . unser briider . . . Erbe' 
zaU. 1312. .\ls. dipl. 2, 100. — Constautiu ge- 
bot «das von küniglicher erbezal den tdrehen 
seilte /rhenden <refallen». Kön 363. — «Gib 
mir min crbc-al, daz mich z6 reht angehöret». 
Eis. Pred, 1. 68. 

Erbgrhrest. erbliche, ansteckende Krank- 
heit. — * Erbgebrest, morbus contagiosus, Avie 
ein Erbgebrest ist die Pestilenta oder Blottern 
oder so einer lungig ist ; wann was der Ge- 
bresten seind, die von inen Ubblo.säscu Denipf, 
die Sellien erbt man gern». Geiler, Post, 3, 78 a. 

Erbiben, erbeben. — «Ir herze erbitte und 
alle ir lider». Gottfr. v. Str. 1, 176. — «... von 
dem alle menschen erbibm süllent*. Tanler, 
448 (78). 

ErDiamnen, erbeben. — «Er erhidemete und 
ersclirack>. Miirlein, 15. — «So erbidmet und 
2. Entsprossen. — «... als all Adams kind, 1 erbittert die erde». Eis. Fred. L 71. — «Die 
— die Ton Im noeh erboren sind». Homer, 4 1 bösen Geist glonbent es oiush «na erüiement». 



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- 84 - 



He. 9, 19. Geiler, Selenp. 106 a; Bi\g. 70 b laxt und der Krflg« Zal, — verfiel Besel 



Etc. — «So ich solichs tmder i]cm srhreiben 
bedenck, so erbideme ich iu mir selbs, also das 



ich der federn kaum kan fieren». Adelphas | — Göll, bO: «TerrM motus. ErJbidem». — 



liberal, — das ist dn man zait MfCCLXI». 
Geiler, Arb. hum. liö Ev. mit l ibl. 21 



Türk. C, 6 b. — «Das or<lrcich erbidetnt». 
Nachtig., Psalt<»r 4«'. — ,Krbiäme in dir sel- 
ber, besser dirli», Hcdio, Zchnden, B, .H*». 



Brant, I» Oed. 23. — «Der hagel, der blitz, 
die erdbuiem. Fries, 1.*) «. — Procession am S. 
Lttcastag «der grosamen und erschrocklichen 



Erbidemlich, das erbobm macht. <<rhreck- 1 erdbyt/m« halb hie zn 8traB7.burg, zu Basel 
lieh. — «Er hielt inen fiir liii gar gru&tulichc ...» (a. 1356). Piacard, Anf, des Iti Jh. — 
Gliehnite, die do nit allein ist ein Glichniss, Im Traam *Erdbidmi§ sehen oder hSren». 

pnnder auch ein ersrhrockenliche ffr6»d^/icAc i Ti inniil uch, A, 3 » 



war hallige Historie oder Geschieht». Geiler, 
Post. 3, .S9 
Erbigs. S. Erweis 

Erb]e«;keii. erscheinen, sich zeigen. S. Ble- 
cken. — Wucherer können ihr Treiben «mit 
eim hütUn decken, — das nit die wncikerzän 
er^teehm^. Ifnmer, Nb. 1%. 

Erbleigen, crliliihcMi, auf1)l."ihen. — «So der 
magcn also erfüll und erpUigt ist . . ,» Adel- 
phus, Fi«. 14a«. 

Erblfiidin, blenden, blind niachoii. Scherz, 
83o. — «Entrüwe, das «rblante mich, — Dax i 



Krdbnist, Ort wo die Erde bristet, Erdspalte. 
Scherz, HHH. — «An bi der erdbru^>. Feldname, 
in 6 Bannen, 13 Jh. u. f. 

Erdie»(seii, erschallen. (Gottfr. v. Str. hat 
dieten.) ~ Die Vögel sanken «das das gcbirge 
scre erdoz — mit so säezem richem don». 
AltJäwert, 75 

Erdkimeling, junger, anfkeimcndcr Baum. 
— Der Abt von Münster soll im Wald keine 
•erdkimelinge* hauen lassen. Tfirkheim, 14 Jh. 
Weisth 4, :i09. 

Erdrieeeen, verdriessen. Scherz« 337. — 



was das aonber. davon ieh — Mfn selber sns j «Habe ich xft vfl geret . . das ist mir leit. 

vercTPzzen han. (uittfr, v Str. 1. 17. — «Na- wanne es niuir iidi wol ettewae entrofemhe- 



türlich lieb hat sie erblendt». Muroer, Nb. 146. 
— Zn viel essen «erNeiufet das genüet». Id.. 

Giiyao, 

Erboren, partic, von crbcrcn, gebären. — 



ben». Nie. v. Basel, 96. 
Ere, oft mit onnSthig verdoppeltem r, erre, 

eompar. von ehr, elicr, früher. Scherz. - 
«. . . in allen dingen, s^ sigiut in disem brief 



BSrger, die «von jren vordem erisogen und | oder in dem cren begriffen, den si (die Lehn- 

erboren» sind. 1339. 3[niister. Weisth. 4, 191 leutc) oiieh gesworen hant ze behalten» At- 
— «Giler und betteler, die nit von unser stat : teuschwiller, 14. Jh. Weisth. 4, lU. — «Lieber 
erzogen nnd erboren sint». 15 Jh. Alte Ordn., frünt, Ooh wart die «nv fisrt geeehriben . . .» 
B. 13. Nie V. Basel, 327. — «Tuser frowen Ta£r der 

Erbnlen, durch Buhlerei erwerben. — «Ich errett» (Mariiu Himmelfahrt). Sigolsheiin, 140". 
hab erbuU als das ich hab». Hnmer. Sehelm. Weisth. 4, 217. Aehenhdm, 14:)tf. Ibid* b, 

I 487. Etc. Etc. 

Erbfinen, wie büuen. — «Tilcich als ein i Eren, Errcn. masc, Hausflur. Scher/., 338. 
hült/in Geschirr, crtrenkt und erbünet mit Jleute bei uns: Husöre. — Findet man auf 



köstlichen) W( in». Geiler, Prcd. n. L. 101 b. 

Erbutzcu. 1. Ausputzen. — «Gott verhengt 
es dem Teufel darumb über dich, das er dich 
erbutzen und erbeitzen wil. das er dich dadurch 
ussbereiten und schön inucheu wil». Geiler, 
Geistl Spinn. N, 2 ». 

2. Schelten. — «Er verwiset im alle sine 
Laster, und alles das er off in weiss das er 
geton hat und das im übel anstot, das ribet 



einem Hubhof keinen Ort für die Pferde des 
Vogts, so soll der Knecht «das feuer löschen 
und die rosz an den erren stellen», Rixheiin, 

15 .11». Ünrkh. -JOG. 

Eren, Krren, uUil. erän, arare, ptlfigen. 
Scherz, .' 38. — Die Huber von Volgelsheim 
sollen der Äbtissin von Erstcin «dri tag eren 
in dem jar uflf irme ght». 14 Jh Weisth. 4, 
157. — Wer zn Gressweiler «ziehend vieh hat, 



er im in die Nas und erbvtn in wol». Geiler, sol (der Äbtissin von Erstcin) drei tag eren 



Post, .i, 28 •». — Hente sagen wir in letxterm 

Sitin ahlin 



alle jar». lö Jh. Weisth. 1, 704. Etc. — Ceres, 

«die vant zftm ersten . . . uie nien tili' ackcr 



Erdbertetiing, Art Apfel. — «Kleine üpffel, ; solle eren», Kdu. ^ö. Etc. — *b scb. von 
als eri^eriettinff». Oersd. 19 b. » «Ein j^ffder* drigen ackern eren». 14^.- S. Thomas-Fsp 



töMing ist wo! als i:ut al.s hundert Holzöpfel». 
Geiler. Bros. 2^ 32h ; ^v. mit Ussl. ItiO 



brik. — «Z'vv iirent im jar, ze lenzen nml z« 
herbsten, sol man dem meyer zu Hüuiugen 



Ermiideme, masc, Erdbidemong, Brdbeben. | heUfen erren». 1429. Bnrckh. 6d. — Will der 

— «Do kam zu Stroszbnrir ein also grosser Hofherr vun KieNpacli sein Salgut selber hau- 
ertbideme». Clos. 63. — «Es ist in kurtzonjeu, «so sol ein förstcr alle wachen zwürent 
joren vil jomers geschehen, erthidemunge^ hnn- ' zt des herren pfing gan and sol in wisen das 
ger . . .» Ibid. 1 1 *Kin gros'^er ^r^/>ijei;t«». er ficn crbcrn liUt ii niitzit atmre». 14 .1h. 

Kön. 861. — Der Gottcöfreund im Oberland ^ Weisth. 4, 5. — «Der Bauer . . . errt den 
hatte eine «Offisnbamng» «in der kristnaht in \ Aeker mit dem Plug». Oeüer. Ev. mit üssl. 



den ziteti do die sprossen erschrifekcnlichen 
ertbiäeme alle kouient*. Nie. v. BnNel, 187. — j den Acker» 
«Wan in dütschen Landen da von dem Erd- \ Garten eren 



103 l>. — «Das sie sollcnt . . iiren nnd buwen 
Id. Post. 2, 47 ^. ~ « . . . den 
» Id. Eschengr. D, 1 »>. — «Ein 



bidem die Stat Basel verfiel, du isi die Zal in hübsch frow die ein niirrin ist, — ist glich 
Vers gesagt . . . : Ein liing mit seinem i'oru, eim rosz dem orcn gebrist ; — wer mit der- 
~- Drei Bossdsen nsserkom, — Ein Zimmer- i selben eren will, — der machet kmmber flir> 



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— 85 — 



eben vil». Bruit, Nsch. H4. — cMan ert den Krfulguuj^, Erlangung* — •Erfokrung ntid 
weg' jetz sa der fiureh». Ibid. 97 ^an eignet erlangung der weiszheit». Adelphns, Fic. 136 b. 
sich zu, was einem niclit «gehört). — «... ich — IJiiiniV NarrLnsclufF ist go.^chrieben (l, Uni 
heta geaokert und geert». Uuruer. Virg. L, 7 j «xo ervoigung der wiüheit, vernunfft und guter 
Pflansen welelie «waohseiid uff den g«trt«n\ sitten». 

ackorn> Brunschw ., Dist. 52 — Nach der Kifrischung, Erholong. Rast. — «Sueben 
Zerstürung Mailands Hess der Kaiser «darinn und Irageu. welobea der recht Weg sei^ wand- 
mit dem priog erm und zu aeker gon». Adel- * len denselben, so werden it JSifiritdmng und 
phus, Barl). H'A >>. — «Ziott vürt wie ein «eker Ru tiuden enwem Selen». Jerem. 6^ 16. Geiler, 
geärei>. Bruniels, Austoss, 81>. ^ Emeis 22 b. 

Breren, durch PflSgen erwerben. — «Sie | Ergnhen, von graoh, dnreh Nacheilen fangen, 
verspilenr itinl ver/.eren — mer dann ir pflüg ereilen, einhol i! >^oherz, 339. — Dri ITirsth 
in mai: treren». Murner, Nb. 261. i «liez sich erguJt4:n*. Gottfr. v. Str. 1, 4U. — 

Ei fareti. 1 . Kennen lernen durch Erfahrung. | «Ich mosz ein eehalck subtil ergaften, — schelek 

— «Febeii, auch grausamlich stein — hund musz ich nun mit aehelcken fahen*. Mnmer, 
ir erfarm all gemein». Murner, Virg. B, 1 » Xb. 186. 

(cyclopea saxa experti Engauj^en. — «Alto ist OQch einem chrii- 

2. Erpruben. — «Bald wollen ^ie all schleck lencii liil^-^fr Not . . ila«" er hab starke wol 
erfaren*. Murner, lieuclini. i, 2 — kh «ergab crgangem Schu». Goiler. Bilg. UO Schuhe in 
mich das holtz zu er/aren». Murner, Gnyac. 419. Jenen man bereits gegangen ist, die gut aus* 

Erfarnheit. Erfamnsz. Erfarlicheit, Er- getreten «sind, so dass sie nicht mehr drucken, 
fahrung — «Als uns des die Krfarnmz Zeug Ergern. S. Argern. 

ist» Geiler, Pater Nost. R, Ib. — Alles ür- Erglasten, Erglesten, glänzen. — «Darumb 
theilen «stat uff kunat und er/Vir/tc/i«tt>. Brant, ist er blind geboren das die Wundem' erck 
Xli^^sp., letztes Blatt. — «Schauipt ich mich I Gottes in im erglesten und erscheinen». Geiler, 
nit U8Z geistlicheit. — ich n dto u^a erfaren- ! Ev. mit Ussl. (51 b. — «... dus .sein (Christi) 
hM — wie ein solch geachery würd leit». , Angesicht ergUaUt und getzwiu&ert als die 
Hnrner, Oeuehm. E, Ib. — Murner Ist ins I heitere Sonn». Id.. Post. 9, K Etc. — 
Welschlaud fL,'c/.i>i:tMi, iiin »vim ileii f^^elchrtesteu - Maria «ilii» crglcsteucl aI>o .staioke schin des 
der reciiteu weiter erfarmheü zu ergründen*, i tageä übertrifft». Brant^ Roseukr. D. Ged. 9. 
Statreeht, Vorrede. — Der Arzt Stromer ' — «Das ergUtt die sunn der eren*. L. e. — 
• spricht er h»l' I i n>/. crfarenlmt*. Murner. Jemand, dessen Tugenden «te-:lich iiier er- 
Gayao. 428. — Luthers Unteruebmungen «wider schiaeu und ergksteti». Adeiphus, Hc. 131 a. 
alle recht, eronieken nnd erfaretAeit waren». I — «Do ersohyn und er^Miet sein (Christi) 
M. L II th. Narr, 2, Etc. — «l'ie erfanüteit 7.e'\i;t ( wh^r- gotheit>. Adeliihus, Pat. N« r X, 7 a. 
anders au» ZelLi^, 2<^. — «Uie fleiasige borg — «Kr würt sein schwere umbgeeu und er- 
und «r/opRfitf derartzet». Adelphos,Fic. ^hOK glasten lassen». Naohtig., Psalter 19. 

— «Secret kunststück meiner ?;/ar'J«»z». Gersd.. Ergretschen. ertappen. Scherz. .S41. — Der 
versu des Titels. — «... (in» doch am tag i Fuchs lauert auf die Hühner «wo er sie er- 
Und durch erfanuut erkundet». Barb. 25 | jfr«<«c/t«n mag». Zell, v, 2 « — Sie haben alles 

«ErviBchelen.expiseari». Herrad» 109. Einen ^rcsncht <))ei dem ^ie mich h&tten mügen «r- 
Weiher aushschen. yrelscfien* Ibid. (\ 1 

Erflammea. entbrennen, entzünden. — <So Erheiligen, abschwächen, entkräften. — Die 
du i^ßiwimext und ent/üiil bist mit dem ' Soldaten -waren durch ihre Strapat/en «uszge« 
Schwert des Teuteiö der L'akeunclieit». Geiler, mcrgck uud eiltelligt». Ringm., Ciisar II 7 b. 
7 Schwerter, n " ; Irrig Schaf, H, 2 b. — j Erheitzen, ermutigen. — Ich bin «wider 
Das }l()\7. «von dem fewr erßampt*. Murner. erhertzet worden». Murner, Statreeht, Vor- 
Virg. yi, 5 «. — «Glich düncket mich da» rede. 

alles sampt — in aschen lag nnd wer «r/kimtnt». Erhertsigen, sich ein Herz fassen, er- 
Ibid. F, 7 «. — «Wenn ir der ma.s/, ein man muthigen. — «Hintennach erherUiget er uud 
erfiampt, den ir domit gefc«)Slet band ...» gedacht: du musst dessen ein End kommen». 
Murner, (rcuchm. Ü. 2 — (rott hat sie «so | Gtilcr, Geistl Spinn N. 3«. 
gar angezündt. — in seine liebe «r/iamp( .. .» Erhitzen, £rhit%ig«n. 1. Trans., erhitzen. 
Id., Bad. H, 2 — Cupido «mit lieb die j — «Dise Lerer sind erhitziget gesin» (von 
K>>ni.:iii erßamt*. Id., Virg C, 7 ». — «Dido, Liebe zu Gott entbrannt) Geiler, Brös. 2, 
die unselige ftaw. — erßamaU ie mer. . .» Ib. j — Die Thiere eilen zum Wasser, so •erhügi^ 
C, 8 b, — «Damit dns hertz er in er/Campt*. I wird der mag — von vilc der speisz...» 
Muruer. Luth. Narr 105. Etc. Brant. Thesm. a. 2 

Ervolgou, erlangen. Scherz, 339. - «in | 2. iutraus., heiss werden. — «Wann wir bi 
diseme enw^ der mensche alle Yolkomenheit». ' den wiben sitzen — nnd von dem guten win 
Tniilri-, l')4 (2'^). - »l>a- ^\ir daz alle mn^- <-rhttcen.» ^rnrncr. r,,'iuhiii K. 3 b. — «Wer in 
»cnt ervoigen, des helfe uns got». Ibid. 91 (Sl). , dise badstub sitzt — uud nur ein wenig dia 
i^. — Gebete, die man sprechen soll «zft l erhiUst, — das er nur deine tropifen schwitzt». 
erfolnen ein .selitr oiide . (üd.ete. \h Jh — Sie Id.. Bad. E, 3 

«vcrlüsseud sich urt eigne kuust. — das sie Erholen. 1. Erw crbcu. — «Grosz Alexander 
^nolgteni rftm und gnnst.» Drant. Nseh. 88. \ lob erholt». Brant. Nsch. 97. — «Socrates und 

~ Was wir wünschen, «so Avirs crfolffen, nit all die durch ir 1er — haut ewig röni eiin>!t 
onwc, begereu wir uit minder.s nie». Ibid. 103. ; und er» Ibid. 104. — Mau soll die Frauen 



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ehren «vuu einer wegen — die uns erAo^f wir ilai/ii erkosen hant>. 1262. Uik. Buch, 1^ 
den ewigen sogen». Marner, Nb. 48. 369. - «. du ich vor si nie kein wip er- 

2. einbringen, wieder iriit marlipti. — tos*. Reinmar v. Hag. 8. — < Erkir.^cnt xxaer 
giiigeu unter, «do äie ?.u in nit numcu da» üch ctlich fitrsten . . .> £ön.. 424. Ktc. 

— domit sie erhoUen aohttld und hatx». Brant, I Erkimen, keimen. — Das Ei-kern dauert- 
Thesni. c, 2 «. tantz «las die cicheln erkiinent ; darnach soll 

Eriu, Orin, ehern, von Er/.. — <Krin hafen, darein uicmaiul faren, wann die boum darusi 
lebcs». Herrad, 186. — «... ein t'nrenniu,. .» ■ wachsen». Bergheim, 1369. Weisth. 4, 245. 
Gottfr. V, Str. 1, 229. Etc. — <Erin hafen». ; Erkirnen, den Kern suchen, ergründen. — 
1300. Cod dipl. S. Thoni. (Joh. v. S, Amarin), «Das alles aussr.ulcgen nnd m erkimen, wer 

— Babylon hatte «hundert erin port. n». Kon. uflfdisMal vil /e lau;.'». fTi ilt r, Seleiip. l4^Etc. 
%4ß. — «Fünf eren hefen». 14SEr7. TucUeri^unft, i Erkliitschen, zerdrücken. — «. . . das 
84. — «Ein erin gieszfuz». 1488. — «Die tfim * nndcrstnnd er (Milo) mitdenHenden se spalten^ 
waren erin». Altswert, 36. — Der Kiuiii: dt r uml das Tlolf/ --rhnallet zu und erl-Iid^chet im 
Griechen führt «in seinem wappen drcy erin die Ileud darzwi^chen». Geiler, Sünden de» 
schalen». Goldin Spil, 6. Ete — «Solliehen J M. 6 >>. 

Menschen ist der Himmel örin und das Erdt- Erk<i1>ern. ."^'chor/. 344. — 1. Eliaiitrol). it ou- 
rioh eisnin». Geiler, Pred. u. L. 137 b. —jperare, recuuvrcr, gewinnen. — «Er truvvete 
«Zuhant urard der Kanig zornig und biess ; noch th erkabemde das er wider an das rieh 

Rüstpfaiuion und erin Häfen cntzünd* n ». Id., krinr-'. Kon. — «Helte der bisrlmf die 

Seleup. b2 Narr. 79 ^. Etc. — «Er hat . rcbt und frihcit erkobert^ die er meinde z& 
die erinen thor zertrnekt». Nächtig., Psalter, ^ Strasburg z& habende . . .» Ibid. 668. — «So 

279. — «Vier ön'nf i<d''r eli^f^cfiisprisini"' rosz» \\ oi--s dfr Teufel wan er in das am lotsten 
auf dem Portal von ö. Marcus zu Venedig. , erkobert und gewint das er in nit mc verlieren 
Adelphns, Barb. M *. — Bäder «von önnen mag». Geiler, Arb. hom. 181 •. - «Der Kunig^ 
wassern.» Frios. 57». — «Ezechia? hat zer- , von Cilitim» sucht wie er sein Land «%vii!rr- 
brni lii ii Jon orin schlangen». Wurm, Bai. i umb mücht rrito&em nnd gewinnen». Adelphu.'^, 
n, 4 «. \ Hhodis, K, r» ». 

Eristag, I'instag. — Geiler behauptet, dass 2 In Boschlag nehmen. — Der Rath erklärt, 
«die von Nürnberg und die Beyern» den das Thomasstift habe «vor uns erkobert . . . 
Dinstag £'r»sla|^ nennen, «dies eris, kumpt har pfaf Bilgcrins und sincr erben hus». weg-en 
voa «», rm», weil man an diesem Tag die einer Schuld. 1323. K» C, 67. ~~ I'cr Schafif- 
Zinsen des Geldes bezahle. Post. 3, 103 b. ner von S. Thouiac «het ertoft^rt» /.w ei Hauser. 

Erjnckcn, jucken machen. — Ich will «sei- auf die der Eigcnthümer dem Kapitel 25 ff 
nen rücken wol eriucken* mit Sohlägen. Mur- ] schuldig war. 1380. Reg. A, 16. VAc 
ncr, 4 Ketzer, C, 6 ». 1 3. Sich erkobcrn, sich entschädigt, u. sich 

Erktcken. Erkucken, Eniuikon. wieder erholen. — Ist etwas «dem menschen Icit* 
keck, queck, d. i. lebendig machen. Sciierz. 343. tii^n muhte sich wol erkobem des uehsten 

— «(»be ein regen kerne, das alles ortritU i.igcs>. Tauler, 14ö (27). 

erAtcAci wurde .. .» Taulcr, 92 (19». — Lazarus, Erkommen. erschrecken. Scherz. 344. — 
«den er von dem tade erquiket het». Eis. | «Sie erschraken unde erkamen — Vil innck- 
Pred. 2. 9. — Christus «Lazarum <rr/;jAÄef«». ^ liehe sere». Gottfr. v. Str. 1,47. — «Si erschrak 
Kon. ß02. — «Also wart saut Matorne zwiircnt so serc und erkam, — Dat e« ir alle kraft 
erkickei». Ibid. 713. — «Disen jungeling «r-ibenam». Ibid. 1, 151. 

tptiekHe^. Arbogast von dem todc». ibid. 628. j Brkriegen. erlangen. Seherz, 345. — Man 

— S. Agnes den heidnischen Präfekten «er- muss «nüt abclo^sen bitzc man das erkricget 
kickete von dem tode». Verse. Briefb. —Idas man meinet». Tauier, dl (XI). — «Weier 
«... in dem das er bat wellen Lasarum j mensche got erkriegen wil . . .» Ibid. 805 (36). 
crfricÄen vomTod». Geiler, Post. 2, 95 0. ~ «Le- Erkripfen, ergreifen. Scherz. 34ö. — «Do 
digeut disen Tempel, und in dreien Tagen i erkripfete in der tüfel*. Märlein, 8. — «Der 
wnrd ich in er^ieken». Id., Ev. mit Ussl. 60 «. ritter vertuf und eririphete ir die hant». Ibid. 

— «Nit allein die S'. l . . . sundor anch den 20. 

armen Leib .. . erktckt er am jüngsteu Tag».i ErkrUmmen, krumm werdeu. — «Wer ia 
Id., Baum der Sei. 16 Ete. — Ihr Fürsten [ disen spital kumpt. — nnd derselb nit gar 

«laszt ouch rfjiii'lrn :^n< dem sr1ilaf>. Urant rr}:niiii).>t . .» Murner, (^euchm. m, 1 
Layensp. — Quacksalber «verhcissLn die tod- ^ Erlaben, befriedigen. — Ein Kianker. der 
ten zu ergMtcAe/» '. Murner, Gayac. 441. — Vir- 1 nur darauf sieht «das er »in Inst erlab, — 
gil ist «vi>n latiitsthi u) todt in tiitsches leben hi^/ nian in hin treit au dem grab». Braut, 
erquicket worden», id., Virg., Vorrede. — Der N>cli. 40. 

Stab ^lereurs «damit er todten auffcrquickt*. Erlaabem, vom LaiUj entblÖssen. «. • . 

Ibiil. L, 4 n. — «Die todlen crA/fAY/i». \Viiiip1i.. dit n' hen geschnitten, gehackt geheftet. . 
Chrys. 13 b. „ . . heilent die kia:ikcn, er- aiuubert*. Geiler, Post. 2, 47 '>. 
Äöd«!* die todten». Dial a. 4 - 'i*iopom> Erlaufen. S. Erhufen. 
prinnisch legion erkeckct wider ab der . . , Erlebt, der viel erlebt und erfalir.Mi liat. 
iiotinung der hilff». Eiugm., Lasar, 105 — — «Ein alter erlebter Mensch het sin Tat; vil 
«Da wurden sie all erked^ nnd williglich . gesehen, gehört». Geiler, Bilg. 72^. — 
bereit». Ibid. Iii «Ein erlcUer erfarner 3Iensch». Ibid. 87". 

ErkietHm, erwählen. — Schiedsrichter «die Ericchen, leck werden, austrocknen, ver- 



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— 87 — 



trockuea, versiegen. Scherz, 346. — Es ist ge> 
sehehn «das erkcht«, rinnende böse bütcen 
zft etlicii(-iii füre gefürf wiir<IOMt». 1495. Alto 
Ordn., B. lö. — <Iu den Uüseru da seiut die 
geweichte Kesselin (Weiehkessel) erledtt. aber 
iiit die W.'iiikessi 1, die erlechen nit». (ieilrr, 
Emcis, ÖO ^. Etc. «Sit du aber fürciite&i der 
8t«b deiner Hoffnung «vleeh» aerspalt . . .» Id., 
Bili;. 27 ^. — «All wil ich dise flcsclion hon, 

— hab ich kein tropfen wins geton — in 
essiglcrag, ins essigfasz, — das es mir lehier 
eriechet was», Horner, Nb. 06. — Heute: ver- 
leehen 

Erlegen, erniüdet. — «Die Schiüfknecht 
stercken die müden erlegenen Mciisrlipn und 
machen sie wacker». Geiler, Schiff der Pen. 
60 a ; Bilg. 197 «. Etc. 

Erlengern. 1. Vrrlänircrn. — pmo- 
cepta ... zu crkngcni dua leben». Adclphus. 
Fic. 151 ». 

2. In die Länge ziehen, verzögern. — «Herr, 
wellest dein hilffnit von mir erlengern». Näch- 
tig., Psalter 52. 

Erlicb, EerIkU, Ehrlicii, der Elire werth, 
ehrwürdig, ansehnlieh. stattlich. Seherx, 346 

— «Es ist hüte dt i w mdige erliche tag der 
heiligen engele». Tauler, 414 (72). — «I>o stuudt 
hievoT ein erlidi erhebet grab». Nie. ir. Laufen, 
ni.-i. — tiii»rL,''i-iiile> .n'I man jiuc idfiu 
Probitt von Üleuberg; uud siuen lüteu erliclten 
imbiss bereiten». Hohenrodem, 1354. Weisth. 
4, 113. — Conrad III «dette eine erliche nuT- 
£art>. Clut». 36. — Bi&chof Johann «mahl 
einen erU^un spital aft Mollesheim mit trUchen 
pfrün(irn>. 1^ :1 •)2. — Alexander Hess Philipp 
verliehe begiubcii». Kon. 304. — Der Kranke 
«sah wol das er (Christas) ein erlieh Person 
Mns». Cpiler, Post. 2.27«. — «Wie man sie 
so eritch würt cntpfohen». Id., Bilg. 213 i'. — 
«Du solt dicli Hoi.^.sen züchtiger uiul criicher 
Wort». Id.. Schiff der Pen. 22 ' lü.- Ton- 
sur ist ein *erlith /.eichen» Brani, iluietus. 
a, 8b. — «Wenn einer alt ist and erlich* 
(vcnerabili.s) Ibid. a, 4 a. — Ha« 'crrUdi in- 
reiteii ilt s bischoflfs». Id , Bisch. W illi. 272. — 
«Die ;ik. II in eehrlicher Kleidung». Ibid. 2<:6. 

— «Ein hafner usz eini erdklotz macht — 
ein erlich gcschirr. sunst vil veracht — als 
kanten ...» Id., Nsch. 58. — «Der got den 
da, trltches weib (3Iaria) — uüu munat trogst 
in deinem leib» Murner. Bad. P, 4 b. — cO 
könig. du erliclier man». Id , Virg. x, 5 — 
«Das hoittich erUch kleid, — das man nur zur 
hoehzeit dreit». Id , Bad. K. 1 b. — «Hetstn 
mich au erlichem ort - gewiszt. <Iu In t-f uf- 
sttchct dort». Id., Schelm. K, 2''. — <Wa ein 
erlich gcscIUohafft ist . . .• Ibid. h, 9 *. — 
«Wer /licht iu' Kau sich erlich dragen, — der 
»elb mag Seligkeit erjagen». Id.. Bad. L, 1 K 

— Der Papst wird euch «entpfahen erMciftcn 
schon» Td . 4 Ketzer, F. 3 »>. Etc. 

Erliegen, müde werden, zu Grunde gchu, 
unterliefen. 3. erlegen. — «Von KieinmStig« 
keit T\'crren crJiqent ?ic und liorent auflf gutes 
ze thuM». Geiler, irrig Schaf. B, 1 — Die 
Hölle «do nitPynigcr trligen oder mud werden, 
noch die gequetscht und gcpynigt werden». 
Id., Pater *<oster, K, 4». Etc. — «Mancher 



guckt bis in das grab, — und iaszt erligen 
sehif und ireschir». Mnmer, Genehm, g, 8 b. 

— «Wee, jemcr ueo, wo schani erhjl». Und. 
c, 2^. — «Nun ist jetzund frouw schäm tr- 
hgen». Ibid. o, 4 b. ~ cWert die sunfft schon 
hiijTC zit, — es kumpt ein stund das sie rr- 
lyt*. Alurucr, Schelm. K, 3^. — Der Teufel, 
in seinen Yersnehen Hieb zum Murren sn 
bringen, «was* erlegen gar». Id., rnuclnti. A, 
4^. — Die Arzte sagen «das nieniaiit» darumb 
in Bchweche erlige wie weniger esse». Id., 
Gayac, 422. «All weil der mcn.sch nit gar 
erleit ~ tiiid ii bei sirli in diser zeit». Id., Bad 
J, 5 1'. Kte. Klc. 

ErloutlVn, Krlanfen, ereilen. Scherz, 24G. 

— cDo erltejen in dif hnnde». Gottfr. v. .Str. 
1, 50. — Es soll ken [ i rli. r, «der vor ein 
>tiit (Stelle auf dem .Markt) hat, keine stat 
Hie triuujfen» (eilig in Besitz nehmen^. 14 Jh. 
Alte Ordn., B. 12. — «Wenn ein Wolif alt 
würt . . und mag das Gewild nit me er- 
lauffeu*. (icilcr. Emeis, 41 '», — Sie «hant 
die bercnhut verkouft, — e das ir einer in 
crloujt». Murner, Nb. 226. — «Ein geschwinder 
has den niemans kan erlouffen . . .» Id., 
Geuchm b. 3 — «Ich hab in mir manlichen 
mut, — der disz leben verachten thnt, — 
und meint er hab gar wol ifekanfft. — so er 

ilen tod uriilj i'lir crlauß't*. Id., Vin;. d. 7 l'. — 
Diores «der auch ein gab erloffen liel», im 
Wettlanf gewonnen. Ibid. 0, 7 b. Etc 

Erlüpfen, in die ll(di. lieben. S. lüpfen. — 
*Es waä ein Wucherer gestorben, der was also 
sehwer, das in nieman erlupffen mocht». 
Pauli. 129 

Eiiustigeu, Erlusten, Lnstigcn. erfreuen, 
erg&tzen. — «Da würt Got . . . erlaben und 
erlustigen alle geistlichen Sinn und Kreflft». 
Geiler, Schiff der Pen. 116"; Bilg. 225^. — 
«... das er sicli nach seinem 3iotwillen er- 
lustige.* M.. Höllisch Leu. d. 8 «. — «Spu- 
rina, der Avar iler aller hüpschest und schonest 
-Jüngling, in den alle Frauwen ire Augen 
wurficn uud in seiner Ilüb.sche sich erlüstcn». 
Id., Narr. 37 — «... das er sich in sollicher 
Süsse lustige*. Id., HÖH. Leu, c, 3b. — «Die 
Natur hat gern ein üsserlichcn Trost, in dem 
sie sich nach der Sinnlicheit lustige*. Id., Pred. 
u. L. 63*'. Etc. 
I Ermen. S. ^irwcn 

Ermorden, ermorden. Vergl. Ben. 2, 1. 923. 
«Zuweilen kommt auch ermorden vor, be- 
sonders bei Murner.) — «Einer schrigt . . . und 
blört, — als ob er jetzend wiird ermßrt». 
I'.rant, .N'.sch. 61. — «I)en5elben frummcii . r« n- 
man — hab ich böüzlich ermörden lau». 31ur- 
ner, fleuchm. A, 1 — Der Schacher, dem 
ClnI>tii-< \ i r/i !i. «... zuband ward also rein 

— als er ermüräet bette kein». Id., Bad. C, 
3 b. — c ... als ob sie mit einer axt ein Hoch 
ermörden wollen . . • TL .\ 1(1. H, 3*. 

Ermürsübeu. S. Zermurschen. 
£ni. 8. Erne, 

Ernurren. altd. irnarrcu. (Ip^iprre, flr.iff, 2, 
1094. zum Narren werd'sn. — «in staticr krauck- 
heit er verhart, — in unsinn, blintheit gante 
cmarrt*. Br;tnt. Nsch. 41. 

Erue, Em, Ernte. — *Acrnimonal^ au- 



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— 88 — 



gustas». Hemd, 179. — Drei Frontftge. «in r lian>. Monier, Sehelm. k, 6 1>. — «Ein jeder 

der vasten. ze herbpsto uml /y ert»«i>. Türk wisor da verstat — das ich on schimpf OVtth 
heim, 14 Jh. Weii»th. 4, Etc. — «Von . ermUn kan». Muraor, Nb. 281. — « . • , wie 
des tages über aht tage noch «mem so sol das \ fh»t der vater «mtUn tat». Ibid. 154» — Eäii 

erste ding »iu». Bläsheim, 16 Jh. iranaiicr. Thor ist, der «wo man tTMten sol wii sohim- 

Constit. 284, Etc. — Frieden «unt/.e nacli pien». Manier, Müie, 2 b. 

emeii*. Clos. 78. — Hersog Philipp <verher-| Erobere. 1. Oewinnen. — Als Sani «damff 

gete die «rnr» Koü. 648, Etc. — «Wonne die die Schlacht erobert». Manier, Geuchtn. D, 1 «. 
eme inkunt . . .» t;H96. Hist. de &. Thoina.s. 2. Erweilien. — «Üch ward erobert das 
9ib. — Jnli «bringet uns die erne» Conr. v. Uweren eigmi lüten gegeben wurde» (roUc 
Dankr.. v. 'iOS. — tEs »ieiiit die di*- im Heib-ii adquiritur). Murner, Instit. 41 Etc 
Wein kauten und iu der Em Korn, daa sie '6. Besiegen. — «Wan wir den tind erobert 
es darnach thürer geben» Geiler, N'urr. 18r> «; haut, — dan ninipt erst nnser bunt bettMlt». 
Post. 2.73 I; Kv. mit Ussl. 8*2 ^ 58 «. — «Nit Murner. Lutli. Narr 112. 
wellest in eins andern em ~ mit diner sicheln; Erorte». S. (Jrtem. 

schulden kern». Brant. Facetne, A, 5)>. — Ertteen, ausschöpfen, verwüsten, aent&ren. 
«Am jüngsten tag so ist die cm». Murner.' — «Man srhüpft das Wasser alles ans und lai 
Nb. 171». — Ks «komt die ern, — den kernen nit mcrcklichs in dem Schiff, wiewol mau das 
EBcheiden vun der kligen». Ibid. 189. — Man nit gar mag erösen, es beleiht doch etwas da», 
«soll nicht erst «in der ern Hnfuhen »eyen.» Geiler. Schiff der Pen. 22 — «Gottes Er- 
ilurner, Bad. J, 1 — «Wir sind versehen hcrmd nieman erschöpfen noch eröseti niag'>. 
mit furbitter — als in der «m mit fulcn Id., Bilg. 31 «. — Gottes Lästerung «kampt 
Schnitter». Id., Schelm o, 4 — «Die etwa daher das das Hirn des Menschen y.n 
arbeit der ernen und des treschens». Wimph.. vil eröst ist und Itir gemacht dnrch Vasten, 
Chry». 14 — «K> \mis noch nit zeit des Studiren ...» Id., Schiff der Pen. <>4 — 
Bchnidts der amen». Adelphns. Rhodi», B, ) . _ Maria hat des Teofels «grtm erögt». Brant, 

— «Das nnkrant lassen wachsen bitz an die i Are praeel. Zamoke. 183. — Mexentlns hat 
ei«CM>. Zell. p. 3 « ^entst luanche schi'uio stat, — dio er allsainpi 

Erueistien, erforschen. Vcrgi. Durchnemen. verheeret hat». Murner, Yirg. c, 3 a. — «X)i« 

— «Scrntari». Geiler. Bros. 1, 80l>. — «Sag pfaffengasz wollen wir erSsen». Id., Lath. 
an, wo irrbo'ii ilic rit\-.chriften Zrigniss von Narr. 97. — «Da hat ich weder rast noch rftjf 
dir? Ersucheut sie, sprach der Herr. ermUent i ~ Mit urassen, spiien, sohlemmen, dösen. — 
sie, kerent die Btetter nmb». Id., Post. I Als moeht mieh niemands thnn «rdsat». Joh. 
2. 45». — «Al<o ('ntristent sie aÜf Ort. \\ ;\ 'l^Innier, a, 3 — «Da.s ^:iint/ wflschlaiid u .ir 
sie etwas füudcu, das sie in mochten ver- eroset mit gelt wegen kncgsieoff». Adelphus, 
klagen». Id., Ev. mit Uesl. 69 «. — «Dise | Türk C. 5 >*. 

Pinir allcsaniiTirii (•rsncli''nt, eniOisent und er- Erüsang, Entleerung. T^'S'* Oedtuikon 
fordcrnt die Heulen». .Matth, (j. H2. Geiler, «kommen etwan aas Eroautty «leö Mirus und 
Post. 8. 82«. Etc. ~ «Wen man zu unge» ' verwfisteter Fenehtikeit. > Qeiler, Eechengr. 

wonlicher Zit in den Rat liitet. so hörstu es, C, 5 «. 

ein Hund hört es auch, aber du verstost das Eningen, erzeigen. S. Eigen, — Ehfraaeu, 
es ctwuH bedütet; du äpn< li>t man wil frei- die <jre lieb and stete trow erAuyt». Adelphiia, 

Hell liiit iilior das lllui riclitrii; da- sucht dein Mörin, h(i ^. 

Vernunft aub »Wm Liiieu, das kau der Hund Erper, seltener Ertber. Erdbeere. Heute: 
nieht, er hört das Gethön wol, er bleibt da Erbeer. — Gremper die «trübel. erpfr und 
gston; A\ nrtiiidi ■■' n Imt di^^ Yorniintt nit, die hutteber» verkaufen. 15 Jh. .\lte Ordu., ]!. 13. 
ein Emcmcnu und viti Kisiuhciiu i8t> id., — «Der erperbu/id». Acheuhcim, \übi. Kien- 
Brös. 1, 44 >t. — «Kr wolt alle ding «'mnMen». I heim , 1404. — «Der erperrmii». Waiden- 
Pauli. 150. — «St. kau ich mir nit emiessen heim. 1-H85. 

das ich ComuiLüLaiioÄ J Ulli Caesari.s» jemanden Erpleugen. von pieug, plug, furchtsam; 
besser widmen solle als Kaiser Maximilian, erblugen, furchtsam werden; liier furchtsam 
iiingm . Casar. 2». — ßairisch: ^Wswn, et- machen. — Durch Drohungen *erpieugt man 
Avas merken, wahrnehmen. Schmeller, 2, 707. kindisch rät». Brant, Layensp. 168«. 

Erneisöig, nongierig, nachfurscheud — «Die Erquicki'ii. S F.rkicken. 
emeissift (Druckf. erneiffig) seiud und wollen Ersaueru, sauer machen, äprichw., die Nase 
alle Ding wissen und erfaren, die werden ge- ersavern, ereümen. — «Also möcht gemeiner 
lort». Geiler, Hrös. 1. IH frid erhalten werden, und den zart« n Iion n 

äich Eroieten, sich bemühen, sich Genüge wurden die uasen destorweniger eraaurel». Ca- 
thnn, sich ergötJten. - «Weltliche Freud ist pito, Treger, C, .1 b. 

iilt hliblichen. sie verschwindet ee man sich Erschallen, iniivt. erschnl. - Der Vögel 
ir crwetet». Geiler. Selenp. 229«. — «Wann Gesaug *ersdMi in dem walde*. Allswert, 14. 
ieh mich dann ernietet hat ^ mit böser and Erscheinen, zeigen. — «Des gUeh ir narr- 
unkiischer dal ...» iluriier, (l*Miclini. B. 1 lo ir .inch rrKv.'irhu'n die umb ein dntti-n 

— «Athanasius, der sich vil mit im (Ariosj trureu, weinen». Brant, Nsch. 83. — «Wer sie 
«mietet hat». Zell, e, H s. . seind. das hat sich newlieh wol erscAiiieN». 

Ernsten, mit Knist verfahren, sich ernst ^lurncr. C ; ■ i V\2. 
benehmen. Knist machon. — «i>orin du Hndst Ersehie>«>t'n, «'rsirriesson. gerathen. zu Theii 
das ich uuch kiin - erti^len. wo es fAg mag wonlen. go>lelhen. ntitr.en, helfen. Scher«. ::8I. 



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— 8'J — 



— «So mal»' dir heil erschiessm. Altswert. 3. — 
«Ich truwe, dir süIle erschiessen. — Alles das 
din hers begort». Ibid. w. — Da&s die Speise 
«mir erachiesz zft kraft und gcsutitheit». Ge- 
bete. 15 Jh. — Einer der Jünger sprach: «es 
ist hie ein Kind das hat fünf gerstene Brot 
und Ewen Fisch, aber was kleckt oder er- 
»ehässt under so vil Volks?» Geiler. Post. 2, 
7*] b. — «Alle straffen mögciit nicht ersciuessen 
an eim bäsen wicht». Muraer, Sohelu. f, 2 ^. 

— «Oren meleken in ein kflbel — er$(Aeu$$et 
nuuiohem Menschen iiboU. Tbiii. c. 5 — 
« . . . das in erscheuszt zu grosser ehr«. Hor- 
ner, Tii^. k, 8 «. — «Das bad meAow in aho 
WO^ — das sie noch hiit sind freuden fol». 
Id.. Bad. A, 2«. — «Das bad ist in so 
wol endtatsen ...» Ibid. k, 1 — cEs ist 
mir nit übel erschosaen' . Mnrner. Gayac. 42 t. 
Etc. — «Ein Baur hat ein Hennen die le- 
get im alle Tag ein By. Der Bnnr gedacht, 
sie hat freilich ein hundert oder zwey in ir. 
hettcstu sie all eins Mals, so ninchtest du 
etwas mit sohaffen; ein Ey mag dir nit er- 
ecA«en«n; du wilt sie erstechen . . > Pauli, 12 

Eine gute Ehfrau macht dass den Mann 
«der arb^t nit verdrüszt —> und im drei mal 
so wol erschüizt — als wer er einig und 
allein». Adelphus, Murin, .^5 b. — «Es ist zu 
besorgen das mein naehfolgeode stüok nit 
allentTialben erachi^sen werden». Pries. 118 b. 

— «Es würt euch on zweifei zu gutem er- 
schiessen». Brunf., Anstoss, 15«. — «Das hat 
mir allweg gar wol erschossen». Gersd. 43 b. 

— «Das selb ist im offt wol erschossen». 
Pauli, üVl'i. — «Es ist vilmals zu gurem fr- 
Kko9$en», Karsthans, ce, H ». — «Die reich- 
tkfimer «n den tnarenden der seien nätK (niehts) 
trschiessen» . Wimph.. Chrys. 10 b — S auch 
Beispiele bei ächmeUer, H. 409. — Allemanisoh : 
6*wn«eMe, snreiehen. gedeihen. Hebel, 2. 252. 

Erschiesslich. crspriesslieh — « . . er- 
v^tudidk and nützlich ...» Murucr, Gayac, 
4%. — «... ob der stat (der Mönche und 
Pfaffen) der Christenheit nit not noch erschü'^:- 
Udi sei . . » Id., Adel. B, 1 «. — Es wird 
«dir in das ewig leben eneküi^kh dienen». 
Ihid. A, 4 a. Etc — Sie thuti nichts 
göttlich oder erschieszlich sei». liuL/.cr, Weiss., 
1, 1 «Wammb mit scbrifft gegen uns nit 
möge erschiesslidi gehandelt werden». Id., 
Treirer. C. 3 a 

«KischiHung, dcliberatio». Herrad« 195. 

Ewchlajfen, niederschlagen. — «Beschwert, 
erschUtgen uini trurig>. Geih i. Mil;^. 5*^ ». Etc. 

Erachlagenlieit, Xied«'rgeschlagcnheit. — 
«Er widerstreit solicher Pleigheit. ErscMagen- 
seins Gemüts». Geiler, 7 Scheiden, I, 3« 

— <X rn,p:rsehlagenheit,Zancken ...» Wimph., 
Chrys. 2 ». 

Brschmarotzen, durch schmarotzen, schmei- 
tht'hi, cihuii^iMi. tlr vermeinen viliicht 
ouch fuaff hundert ducaten zu ersdimarotzm». 
Karsthans, aa. 4 •. 

Hrs'chneicken. iTLriübcln. neutfi' iii: untor- 
sQchea. - «Du hast nit Kuh, du habest denn 
^•cftneidbt was man an allen Enden tat». 
^Hler. Scienp. 5" b. _ «Es wer ein gut 
^chaückerci. das wir ilie Ditis; erscitnöckien die 



uns die heilig Kirch furhalt . : snnst er- 
i neisen und erschnöcken wir aU äaciiuu die uns 
nit angon». Id., Bv. mit UssL 165 «. — Hente: 

sehneick''}! 

Erschruckenlich, KrHchrocklich. 1. Er- 
I schrooken. — «Ir hirzc erbibte .... — er- 
schroekenHehe si ui such». Gottfr. v, Str. 1, 176. 
— «Ich sprach gar erschrocketütdie zB ime . . .» 
Nie. T. R«el, 212. — Die Hirten, bei einem 
Unwofter, «ersehrockenlichett darzu schw eiiren». 
Murner. Virg. E, 4 — «Alle niütter ver- 
wunderten sich, — und sahen« an «rteArodfam- 
l>rh. Ildd. Z. 8 b. 

.i. Krschreckend. Schrecken erregend. — «Die 
erschröekenlichen plogen de« gegenwertigen 
sterbottes». Nie. v. Basel, 202. — «Ein grosses 
ungehüres erschröckenliches wetter». Nie. v. 
Laufen, ms. — » . . und was sine znknnft 
alse enchröckenlich, das die beiden alle er- 
sohrokent». Kön. 578, — - «Ist das nit ein 
erschrockenlich ding?» Predigt Peter\ von 
Gengenbaoh, 14.^6. — •i>er Lew ist ein Kunig 
ander allen Thieren, er ist inen erschrocken- 
lich». Geiler. Bros. 1, 50 o. — «Das rrschrorkrv- 
Hefte Sacrament» (die Messe). Id.. Irrig Schaf, 
6, 8 - «0 ir Siebter. Qott wflrt araehnekm- 
lich wider euch sein. j;i euch und denen die 
Jets grimm und hert scind armen Lüten». Id.. 
Narr. 24 b. Ete. Etc. — «Von gottes urteil sol 
er im <«agen, — erschrockenlich dem gourh ver- 
künden» . Murner. Geuchm V.-.S». — «Wie 
der Bein en^röeklich ist». Id., Bad. ( . :i =. — 
«Das ist ein erschrockliche prif'iehnusz». Nachtig., 
Psalter. « — «Ein erschrovketUtche grausame 
niiszgehnrt». Zell, a, Hb, — • Erschrockenlieh 
unchristlich frücht». Capito, Treger. B, 4 «. — 
«Ein erschrockiich gottslesterung». Ibid. (), 4 b. 

Erschrockenlicheit. Schrecken. — «Das ist 
das leidig verflucht Land des Tods on Sterben, 
da ist ewige Erschrockeniicheit» Geiler, Ev. 
mit Ussl. 110 Selenp. 58 

Pi'»i('hadei'n. Schändern. — «Dis alles be- 
wegt ein sollich Hertz nit das es sich von den 
Sünden keren wöU, es erschudert noch er- 
schrickt t'M Geiler. Pred. u L 5Bb, 

Ersciui.s.slich S. ErschiessUch. 

Ei'Svhfltten, I.Act, schütteln. — «Da hub 
man an 'ichlaheii. dio lantzen brechen, spiesz 
erschuUen. und iiut .'^ch wertern fechten». Adel- 
phus. Harb. »7 ^. 

2. Ncutr., erschüttert werden, schüttern, be- 
ben. - «Das Erdtricii cruchiUt sich» bei dem 
Tode Christi Geiler, Schiff der Pen 79 - 
Von dem Schicsson der Türken «alle gebew 
der stat erschütten, als von einem crdbidem». 
Adelphus. BhodlS, H, 4 K 

Ei'schiittung. das Schütteln. — «, . . das 
man unser luii erschyttung des haubts spottet» 
(commotio oapitis). Nächtig., Psalter \ 10, 

Erseip:«*n. suttigcn — «. . . dir Weiber wer- 
den alsu iiii eiseiget . , Spriciiei Salonion : 
es seint drei ding die niemants ersctt/en mag, 
und das vierd seit; nicnicr me hör uff». Prov. 
30. In. Geiler, Narr. 77 l>. 

£n»enflern, besänftigen. — «So ^er inen 
not etwas das inen tröstlich wer. das sie ye- 
tiisea Diii^on uil vci/wireliou und ^aiit/ 



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— «0 — 



verzugicu iu irem Gemüt, sunder das inen das 
milteri und ersenfterU. Geiler, Bilg. 70 J^. 

Ersieclien, Erdigen, versiegen. — «All wil 
es trüft (triiuft, rinnt) ersiecht es nit». Horner, 
Nb. 81. — «... das dein glaab nit gar zer- 
gaog and ernffe: Turner, Adel, £, 2 a. 

BraitzeiL, riteen bleiben, rohen. — «Doch 
ist ein zeit lang die sach (ein Proseu) bIro 
ersessen». Sapplic. B, 1 ^. 

Ersprechen. — Eine geputzte Dirne geht 
in die Kirclie, «uiui setzt sicli an ein ort 
allein, — als got erspreche; siehst mich nit, 

— wie ich 80 sehi^tt eu Idrchen trit». Humer, 
Nb. 143. — Die I'edciisart wird noch lieuto 
xttweilen in Strassbarg geliört; der Sinn ist: 
ab wollte man sagen. Der Ursprung ist mir 
nicht klar. 

Sich Ersprechen. sich besprechen. Beuccke, 
2, 2, 629. — «... ich masz micb je mit dem 
/.arten vdloklin ein wenig ertpredlm». Zeil, 
F, 2 a. 

Ertpringen. 1. Entopriessen. — «Das erste 
ris . . . davon sint esie 9r»pnmgen; Qottfr. v. 
Str. 1. 67. 

2. Sich freuen, exnltare. — «Ir Gerechten, 
enprinffertt eurli in ri(itt>. (Ifilcr, Selenp. 58 «. 

— Daviil sagt: «uieiu Zuu^ hal sicli ersprun- 
gen und froloekftt*. Id., l*ater Xost. D. 4 ». — 
«Hab ein erspringende (fröhliche, Hoflhnng 
gegen Gott». Id., Bilg. 40 Etc 

Erstecken., 1. Ersticken machen. Ben. 2, 2, 
628. — I)or Samen «so er ufigegangen ist mit 
den Dörnen, habcnt sie jn erstecht*. Geiler, 
Post 1, 32 »'. — Er «ladt noch uff so vil der 
Seck, — bisz er den esei gantz ersteek». Brant, 
Nsch. 32. — «Darum so miessent wir nns 
strecken — also laug i^t unser decken. — 
das wir aus selber itit ersUcken». — Murucr, 
Nb. 246. — Er hofft das« «das grosz j^cschrei 
von im /n Bern . . . mit s\\ eigen (wiirdei näntz- 
lich ersteckt». Id., 4 Ketzer, L, ö o. — Einen 
«bei der gurgcl heben, das sie jn ersUtken, 
das er nit zu laut schreige». Zfll. S, 3 — 
«I)urch iibei tlusz des weius würt diesel übor- 
schüt, ersteckt und getödt». Wimph., Chrys. 10 

2. Ersticken. — «Ein nrreil über manchen 
gat, — der sich noch nie veraniwürt hat — 
und sin unsrhuld noch nit endeckt. — das 
Sehaift. er i>t im sack erftni-l». l"raiit, Xsoh. 
97. — Herren, die Geschenke anucluuen. «da- 
mit sie werden oftt bewegt — das mir das 
recht bi in ersteckt*. IMnnicr Schelm, d. 3 o 

— Sic lä&bt «kein lügen im hals erstecken, — 
sie muss es dllich als entdecken». Id., Nb. 04. 

— 3furnor hat auch ersticken, z. B. Nb. 21o. 
250. Etc. 

Erateinen, zxk Stein werden. Vcrgl verstei- 
liS». — «. . . da was ir herze «r9<etfi«<>. Gottt'r. 
V. Str. 1, 26. 

Ersterckeu, starken. — «Wann dicli der 
jangbmn dut ertUrekm». Murner, Bad L, 4 K 

— «Da ward ersterekt mein hertx und gemut». 
Id.. Luth. Ni.rr, 11. 

Erstifteu, stiften. — «Die pfaffen, den man 
beichtet hie, — die hat doch got erstißet nie». 
Muriier, I.uth. Narr. 146. - «I'ie mesz ... ist 
allein von Christo . . . erstifft». Id., Mess, 
A, 1 1». 



Er«tinken. stinkend werden. — «Het er den 
wüst gcwcschcn ab, — so wer er nit erstunckem 
drab — und von dem dreck also verdorben*,. 
Murner. Bad. 0, 2 b. 

Erstochen, verstocken. — Der Prophet 
«spricht das jr hem trttocket ist, also das sy 
sehende nit sehw». Zell, e, 2 ^ ; r, 2 t> , die 
nämliclic StftUe, mit dem Wort ersledfcf statt 
erstockt, 

Enttotsen, fiber etwas Btntxen, stutsig 

wrrden. - «Oh dem seind sie crüützt und 
erschrocken». Geiler, Post, 4 ^. — «Und sie 
«nthit«ten allesammen und verwunderten sieli». 

Ibid. 3, 28 b; Irrig Schaf. E, 2 h 

Eri^uchen, untersuchen. S. die Steileu bei 
emeisen. 

Ersüreu. Ersttrtzcn, ersaucrn. «Er hat 
dich ein wenig er/.ürut und hat dir die Xas 
ersMft». Geiler. Post. 3, 102 — «Jederman 
woltesiu sein Nas ersürcn», ihn tadeln. Id , 
Brös. 2, 24 '>. — Christus «hat iuen vor die 
Nasen ersürizt und sie hcftiglicb geatoeheii und 
gepfct/.t». Id., Post. 2, 21 

ErtAOzen — Ich meine nicht mit meineiu 
Buchlein «den hauen zn erdantzen, versteet 
vor der weit wöllen gesehen sein». Blindenf. 
A, 1 

Ertauben, Ertonben. 1. Betäuben. — «... off 
das ich dein . . . oren nit mit langer led er- 
teube>. Adelphus, Rhodis, E. 3 «». 

2. Taub werden. — Von zu viel Haar «gar 
mancher ist ert&ubl». Brant, Morctus, a, 7 t*. 

— «Dorumb ist der blind und ertaubt ~ der 
nit hört ui^hcii und ir gloubt». Id., Nsch. 
14. — «Die unnützen ding in denen wir er» 
blindent und ertcntbt seind» Ziegler, Niessnng, 
C, 2l>. - «... \\[in d;is ^;tltz crtouht und UB- 
tiichtig Wirt ...» Karsth. cc. 1 i». 

3. ToU werden. — «In nanrheit Ist all weit 
ertonbt, — cim joden narren man jote gloubt». 
Braut, Nsch. Q&. 

Sieh Erteln, arten, eine Art annehmen, sieh 
bilden. — «Tr wibsrhni gouch solt üch 
schammen. — das ir uff gredtsche berU üch 
ertleu*. Mnrner, Geucbm. m, 4^. 

Ertzfüi'wes'in. - Jairus «dersclb wart ge- 
nant Archisyaagogtts, ein £rt£fürweser, ein 
Fürst». 3Iarc. h, 22. Geiler, Post. 8, 106«. 

Erwackcrn. erwecken, rrnnintorn — «Wir 
süllent uns rchtc erwackem und \\ackcr sin 
und nüchtern». Tanler, 88 (18). 

Erwägen, erschüttert werden, schwanken. 

— «Wer kan der aller schamperst sin — dem 
büttct man ein glas mit win, und lacht 
sin das ilas hus erwäg». Brant. Nsch. 71. 

Eruuneii, aufhören, vom alten teatten, ub- 
nehnicn, sich vermindern. — Otfried, V, 254, 
61: sicli uuandn, sich verringern. — «Doch er- 
wante die geischelfart do». CIos. 73. — «Der 
krieg erwant». Ibid. 13H. Etc. — «In Flahs- 
gasse erwante (die Feuersbrunst von 1344) an 
Heilmans hus». K5n. 752. Etc. — Im Glossar 
zu ITi i:rls Ausgabe, p. 1093. w inl erwante von 
erweudeu abgeleitet und durch aufhören er- 
klärt; ioh halte erwanen für richtiger ; er- 
wcnil.'M hl etwas andero-^ 

Ervvatten. act., übcrstehn, durch Waten 
den Koth fiberwinden, sich wieder herans- 



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— 91 - 



machen. — «Wil er ilfr fruwcii äa> gestatten, 

— 80 lüg er Avie crs mag erwatten, — ich 
Ican nit alsit bi im stn, — du ich im smgte: 
do wat hin». Murner, Nb. 247. 

Erwegen, erregen. - «Von der Hitze Mird 
erweget ein gros torst». Taolor, 878. — «Das 
mer errregc sich!» Nachtig., Psalter 245. — 
Die Welt beklagt sich «das wort gottes . . . 
trwege krieg und todtsclü&g». Capfto, Treger, 
B, 4 b. 

Ei'weiz. Erbisz, Erbse. Scherz, 355. — «Der 
ertteic/^u//';/». in 7 Bannen, 1240 u. f. — «Das 
erweülant», in 6 Bannen, 1290 u. f. — «Zu 
speck und erioeis8en.> Strassb. Hausnamc, 1257. 
Speck und Erbsen, noch jetzt eine im Elsas;, 
beliebte Speist'. — Im .Talir 1362 srhäl/ten die 
.strassbiirger Künikuufer »daz die crwci^sen 
eins iKlnelinETs bosser woreiit wan die fiijen». 
Clos. 135; Kon. 869. — «Ein malterviertel 
erweisz». Bühl, 15 Jh. Wcisih 4, 126. — «Dem 
mayer des dinghofs einen scstcr wisser er- 
«msteii». Oberhergheim, 1487. Weisth. 4, 141. 

— «Die erteeisloube* tn Strassb , 14 JIt. n. f. 
Gassen- u. HMUsiTiiainen. IHS. — «Ein Mensch 
der . . . ali&i&eit embor&chwiminet, zo gleicher 
Weiss als bds Erbei8$en in einem Hafen mit 
AVasser>. Geiler, Selenp, 92 1>. - <T.cg ein 
JSrtoü« oder Bon auf den Tisch und sciirenck 
Tvten Finger übereinander, und ricr (rühr; sie 
also an, so menest du es .se«rcnt zavo*. ilil.. 
Irrig Schaf, D, ö — *J^rhi*z mit Ücibchbrüc 
gekocht». Fries, 1G5 — Erbsele, kleine Erbse, 
anch der Erbse ähnliche Frucht. «Surouch 
JSrbsele», Pauli, 166. Göll, 487: «Pisum, 

Brwenden, abwenden, abwehren SiIm iv, 
36ß. — «Swa ich iuwer arebeit — mit uiiiu 
Uhc crwendm kan . . .» Oottfr. v. Str. 1,20. Etc. 

Ei*\vin<l<n, ablassen, aufhören. Scherz, 356. 

— «... Liiiliiisfu. die ob ir enkelen — Wol einer 
hende cr«'i< Gottfr. v. Str. 1. ;^9. (Hosen, 
die eine Handbreit über 1» ni Knöchel auf- 
hörten, nicht länger waren). — Ich «wil 
niemer erwinden, ich wil mit dieser helfe allen 
Ontiiir'^ndcn leren stcrboiu Nie v. Basel, ms. 

Ervv üujithlich, dem Wunsch gemäss, voll- 
kommen, herrlich. Beneckc. 3, 821, wünsch- 
lich. — Das Böse wird von ^lanchcm «holt- 
selig und erwinschlich geacht». Wimph . 
Chrys. 9 a. 

Erwnrizeln, erwachsen. ~ «Zu besorgen 
das etwas misebrnch . . . heriisz f rwurtsdn 
udeht» Fries, 178 b 

Eraippem ? — «Da soit din Kind ziralich 
mit Vernunft streifen und mit der Ruten er- 
r , . ririlor, P.üir 74">. 

Ei'züxen, erzeigen. — «Die andern zwo 
Ifarien haben im (Christo) anch Frnntschafft 
in seinem Leben ci-öi/h flcilor. 3 ^[nrien. :? 

— Gott, «der dir semlichc Zeichen erzögt hat 
der Liebe». Id.« Narr. fi9b. Etc. Anderswo 
hat Geiler erzeigen, z. B 3 Marien, 6 — 
«Wie fast ich mich in dem handel gern wcisz- 
üch erzögt het . . .» Murner, Luth. Narr, 3. 

Erzögnng, Er7eignng, — »Tn Errögung der 
Beverentz und der Eer Goiles». Geiler, Ev. 
mit Ussl. 26 a. Etc. 

Ersögen, durch Zeugen einen überführen, 



durch Zrijfron etwas beweisen. Scherz, J^57. — 
Wird ein Angeklagter <nut erzüget . so sol 
er sine vnsenulde tftn mit dem eide». 1814. 

Kön.. T^ci!., 969. — «Do las man in vor die 
siiicke die uf sü wol erzuget worenl». Kön. 
784. Etc. 

Esche, Asche. — «Wie tftnt wir armen 
wiunieliu, die hie noch kriechent in der er« 
den, in der e«ekin?> Tauler, 886 (ÖIQ. — «Zft 
e^chfin TTiüssent wir wiilrr werden». Jüngst. 
Gerieht. — Haben dit- Huher srogessen. «so 
sol der meiger die breiiil ' und eschen uHaden». 
Sundhausen, 15 J!i. Weisth. ö, 534. — Judith 
«nara esche uf ir huupi«. l'eter v. Gengenbacli, 
1480. — «Ein tunn mit eschen» Laii^'ti 
zo machen für die Wasche). 1499. Inventar 
des Ludw. v. Odratzheim. — Das Feuer «würt 
zu >«acht bedeckt mit Esch». Geiler, Irrig 
Schaf, B, 3K — «In der iii'scA gründien». Id., 
Eschengr. a, 2 Ji. — «Was ist den Mond 
in Eschen stossen, denn sich selber demüti- 
gen?» Id., Bros. 2, 79 a. Etc Etc. — Da 
bist «nüt dann leim, dscft, erd und mist». 
Braut. Xsch. hb. - Tn der Fasten «wenig sich 
zu der äschen uabcu, das sie mit andacht die 
entpfahen». Ibid. — «... dann du bald 
wrirst zu stanli imp! c^rlirii». I'.rant, Kpi^r. 
Copie, 222. — Es ist eine Thorhcit prächtige 
Gräber zu machen «do man wnrffet hin — 
ihn f'ischsack und die schelmnnbrin». l^rant. 
Nsch. 83. — Eine Magd «die mir verkoufft 
heimlich die eseft». Ilurner, Nb. 66. — «... die 
esch für heiltumb lassen ston». h]., I Ketzer, 

0. 1 \ — «Do Troy gantz viel in e.sclu;n hin*. 
Id., Schelm, h, 3 •. — «... so ich doch selb 
Hol;' in der eschen- Td., ll:iil. .\. 2 ». — 

1. . . und sasscn nidcr in die tat/**:»», ibid. C, 
1 a. — *Esch fscoria") von gebrantem hley». 
Murncr, (iavac. 408 Etc. - Ein Gef.iss warmen 
«in der eschen oder iu dem saud». Brunschw., 
Dist. 14 ». — «Eine starke lauge von Bonen- 
stengelwc/<en gemacht». Frie«. Iß0'>. — Der 
Kaiser Hess «die stat Iconiiim zu eschen ver- 
brennen», Adelpus. Diirb ?>7 — «Wasser 
das durch eschen laufft». Pauli, 43. — « . . wie 
man das brot etwan hat in dem äschen go- 
bachen, also das es den äschen an sich hat 
gcnomen>. Nächtig., Psalter 258. — «Da bist 
eschen und mnst widerkeren in die esdun*. 
Wurm. Balaam, g. 2''. 

EachelQocb, Aschloucii. Bruuscbw., Dist. 
58 — Allinm ascalonieum, Schalotte. Kirsehl. 

2. 182. — «Do die Crte vorhönet wfn t durch 
sare 8os^, EscMouch oder Xnobeloucli oder 
durch vcrpfefTerten Pfeffer . . .» Geiler. Post. 
4, 12 0. — *Eschlouch. der s( ll niemer mer in 
der pcstilentzen gebracht werden». Brunschw., 
Pest. 9 b. 

Esclieii^i'iidel. rnasc. 1, Magd die die ge- 
ringste Arbeit zu rhnn hat. — «Eigenschaft, 
des Eschengrüdeü. Zu dem ersten, so hangt 
er vol Eschen, und alles das nn im ist, Xas, 
Augen, Kleider, Schleier, seind bcronil. Zu 
dem andern, so muss er das Feuer machen 
und gat im der bitter Rauch etwan dick in 
die Xaseu. Zu dem dritten, so muss er wischen, 
(tcschirr reiben, Kesseli Pfannen, Schüsseln, 
und etwann so reibt er es durch. Zu dem 



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— M — 



Vierden, so muss er braten ; die Janckfrawen I Mitwoehen so Nacht füllen» (Aschermittwoch), 
in dem Haus die braten nicht, ja wol. der d '1 r, Oeistl Spinn. P, 4 
£$dutHfrüäd luaas es »Is thnn. Zum V soi ii^seletli, eselhafL Kin «eideAkr niensclie*. 
miiss er den Katzen weren. wsn sie beteMeeken ! Fred. Ingolts. 

was iiiaii iii'lieii m'cIi setzt. Zu «lein "\T sd E»eln, für einen Esel halicn. — • «Wenn die 
muss er vil in dem Haus leiden. Zu dem 1 grokSAc Lerer 6chuu eiwauu feien, so sol mmsk 
eibenden, to ist der &«hen9rlidd dem Hans« < sie nit narren oder essebi». Geller^ Ehr. mit 

vatter an dem allerliebsten, er nimpt in ctM ann Ussl. 116 ». 

za der £e*. Geiler, Bros ^, 79 ; Escbongr. « Eeer, Proviantbeuiel. Scherz, HnH. — «Ein 
Hm, — Die Freu soll nieht das «JCftAen* ( eser . . mit siden f^enejet nnd edelstefn darin 

gryddeh des M u is sein. 3Iurnor. Geuchm. e, {fewürket>. Cl<<s 1 — «Ir hant gar einen 
1 b, — Sine Kluäierfrau «die wat» ein cachen- hübeschen eser*. Kun. 458. — Ein aussatziger. 
, grüdd*. FäiiU«HBd. -- Als Sehimpfwort: «du der über Feld geht, soll unter anderm «einen 
Esdtengrydel da WUrm, da kot, du faule asz». eser» haben. Gutleute— Onln., l<i9. 
Blindenf. B, 1 *>. Ess, ncutr., Abs tier Karten und WürfeL — 

lt. Kind das man weniger lieb hat als die tAuflf dem wirffel stat ein aug. derheist ein 
andern und das heruniirestupft winl. — «Pu ms?». Guldin S\n], 4^. — «Es ^rat denen trleich 
-hast sechs oder sibcn Kinder, und j»t etwau wie einem Brei^piler, der bedürfet das er ^imrt 
fein E$ehmgrüdeltu anrli darunter, dem bist und Tauss und Ess wärf, so wnrft er ^&chs 
du fcind. es ist nit also hübsch und fein als und Zinck. so sjiriclit er dann : der reieh Herbst 
die andern; legt etwan den rechten Schuh wil niicli verderben». Geiler, Ev. mit C&sL 
an den linken Fuss: die Huter sieht es. so Bros. 2, H4 b; Pred. Uber 3Iaria, IS 

schlecht sie das Kind an ein fiadcen ...» Gei* Essend. 1. Zum essen bestimmt. — «.A.lle 
1er, Bros. 2, Hl . andere getrejfcde und essetide ding . . . kleider, 

8. «Ein armer jB^«c/i«n<7rti^/, ein armer elen* husrut, esseiuie ding udcr anders». Gutleute — 
der Mensch». Geiler, Selenp 79 «. Ordn., 15*'. etc. — «Fleisch oder vysch. oder 

Eücber. I. Das bei einer Kleiderwasche über was das ist desglichcn von essender spisen». 
die ans Asche bereitete Lange gespannte Tuch ; 145H. Gulschm. Zunft, 41. — «Verlin oder des- 
<M)er auch die Asche die zur Bereitung der glich essende spise». 1482. Alte Ordn., B. 1. 
Lauge gedient hat. — «Gedenok du bist ... 2. Essend, fressend. Scherz, H.ö9. — «Ein 
ein ussgesrhütter Escher naeli der fiaueh». ' ligend pfand das sol ligcn 14 taire in deiu... 
Geiler, Arb. hum. 9 K I gericht, und ein tuend pfand 8 tage ; aacb so 

2. Der mit Asche vermisehto ungelö.sohte I sol der meier kein ess«i»(i pfand nemen, er finde 
Kalk, dessen .sich die Lohgerber bedienen. — dan kein ligend pfand». Molkireli, 1F> Jh.AVeisth. 
«Will man gut Leder machen, so ist 2iqt das 1. 696. — «Sind es tragende pfand. so soll er 
man die Haut in Hnen guten leharfen Äst^er ider Heier) sie lassen 14 tag liegen ; sind es 
leg». Geiler, Has im Pf. r. T. - «() Paule. aIh'V t .^srnilf pfand. so soll man sie 8 tag hinder 
du bist gar bereit, diu Hut ist wui geschlagen. , dem vogt lassen stau und nit leuger» Enta- 
sie ist weieb wordf»n im Wasser, werstn nur : beim. 16 Jb. Weisth. 5,454. —Essende Pfänder 
ouch im EscJier in. im Lu der Rinden», sind K fit) e. Pferde, etc. ; liegende oder trag^end* 
Id., Bilg. 21 — *Eiü Gerber bedarf mer ze , (tragbare) sind Mubel, Ackergeräth. etc. 
essen dann ein Schneider, er muss essen das '• Emhaflig, essbar. — «ElHAa/Kti^tf oder trank- 
or die Hüt in dem /;«;Aer mög ambher werfen». ' hafriire !>inirr». 1478. Alte Ordn., B. 28. 
Id.. Bros. 2, H8k i EsHig. S. Aessig 

EscherÖseboum, sorbus doraestiea. — «An Easlgen, nach Essig schmecken, sauer sein. 
düü cscherö^ehämcn». An mehreren Orten. 1306 — «Wenn man gen Sant Magdalenen g-at. da 
u. f — «Em tjtuck reben das do heisset der ich gesin bin, in den Landen ist Gewoulieit 
tscheraseboum». 1H51 A\'eiter>weiler. das man dir in eiiu Wirtshaus Wasser nnd 

Escherösel. die Frucht des obengenannten Wein auf den Tisch setzt, und s^d keiiis nit ; 
Baums. — «Ein karrich n)it esdterusel zit 2 ^j» das Wasser sol nicht, es wachsen i:'ru&cli dann, 
(Zclli. 1.) Jh. Alte Ordn. B. 18. der Wein essigt und ist verbrant; wenn mau 

« Escher tueli». M^'P. Inventar des Lud\s . v aber das Wasser under den Wein thur, «y 
Odratzheim — Leineue» Tuch, daä man auf nimptes im das A««c/«r« und istgui zt; iriuken». 
eine Bütte (Buchbült) breitet und auf das man Geiler. Brös. 1. 67 — «0 Weinschenck, was 
die Asche thut. die, mit Wasser begossen, die Eriorierest du in dem Reif vur dem Haus, rias ^r 
Lauge abgibt mit Grünem besteckt ist. und der \\ eiu den 

EschesehwingungfdasSehwingen desKorns du verkaufest ist seiger, gebrorhner Wein, 
nach dem l>rejchen. von dem alten Wort essichet». Id., Narr. ß9 — Zizim. bei den 
Ezzisch. Kzzig (s. unten) Scherz. .S.öH. — Der Rhodisern essend, «was süesz was das ver- 
Schürmeier von S. Tlioniae suil «von der esdte- schmaeht er. abcV was da eastget^ das asse er». 
Swingtinge nemen ein viertel weissen». 1096 { Adelphus, Ithodis. G, 2 
Hist. de .S. Timm. 894. - * Essuingung» , ib. Eeaunj;;. Nahrung. «^2 seh. einem Knecht 
'6^r^. <pru salario und für esnui^ einen tag^». 143fic 

Esvhriuh. in der Asche gerostet. — «Du Thum. Fabrik, 
kam der Engel Gottes und bracht im (dem Eaterieb. Fussboden. ~ «Tristanes eumpa- 
Elias) eschrtch Brotlin». 1 Kon. 19. 6. Geiler, niuuc — Die sazen uf den csU'nih». Guttfr. v. 
'6 Marien, ». Bilg. 197 » steht Esdtenbrot, Str. I. 154. — « . . . und was der estr%di in der 
— «Es seind die die sich an der escherigen stat nnd die biine... von golde». Nie. v.Stmaeb. 



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— 93 — 



266. — «Den estrkk er besäte» (mit 3Iehl). 
Gottfr. V. Str. 1, 206. - «Uf dera««ertcA>. Feld- 
name, gnrosse Strecke zwischen AdelshofMi, l^ttiO, 
and Beichstätt, HS&Z, 

Estrichen, den Fnssboden mit Steinen be- 
legen, die Sirasseii itHiistorn, Srht^t/. WO. — 
*Gee»tri«het, Stratum.« Herrad, li)8. — In der 
Kirche der Johanniter int «der hert noch xft 
erstrichrndr* Nie. \ . rSiisel, ^^37. Der K-^triolier 
«sol besorgen . . das geesterichet werde 
rehten ziten and ^ht wetter Ist». «JS!temeA< 
steine». 15. Jh. Alte (Viln V,. ly. 

Estür, Aassteuer zur Ehe, Hitgift. Sehers. 
3Bi» — 9U0 Mark, die Janker Claas Bdmelin 
von Miilhausen «zu rehtcr Estür lubto 7ft 
gfen«lo» äciner Tochter. Cart. de Mulh., 

192. Etc. 

Etkum, Hitze. Eifer. — «Ein guter Ftkum 
und Iferen eins bescheidenen götlicheii ent- 
Inranten Emsts, der dir entspringt aus dem 
Brant gotlirlu i- und christenlichcr Lieb», Oei- 
ier, Bilg. i.iü — «Zu dem ersten, wenn er 
etwas siekl das wider Gott ist, an im selber 
und an andern Menschen, so eat von Hitz 
and Inbrunst straclvs in im uff ei u Alügcn: 
wenn das wenig^ wert, so würd daruss ein 
Schmerf z; uss dem Schmerzen entspringt dann 
ein Etkum, ein Iniferen, eiu Inmaseren, das 
da denn anfohest in dincm GeniQt insnftilen 
in dich selber». Ibid. 161 u. 

Etknmen, verbura. — «Diser entbrant gött- 
lich bescheiden Emst, lici . , . anfohet müglioh 
ethmm und eiferen «u werden über das Übel 
and ITnreeht das wider Oott den Herrn ^e- 
scliiolit . .» Geiler, Bilg. 1^7 1. Tili rmiss 
mich entschuldigen, dass ich hier Grimm zu 
widerspreohen wage. Wimpheling, in der De- 
dicationsepistel seiner Schrift ini'|tt;i » t 
saperfloa verborum resulutione in caucellis 
(S. 1. et a , 4"), beriektel, die Sehwaben und 
itCsniHli-rs ilii' schwäbischen PretHürot hiitti'ii 
die Gewohnheit gehabt /.u sagen: «der Ucrre 
WM sprechen, er was jiron, er was wandelen, 
er was gesund machon. was IchriMi', stiut: 
er sprach, er ging, «. s. w. ^^ü auch Bi uu- 
schwig). Wimpheling tadelt diese «barbaries» 
und fiigt h' i, auch Leiter liahi' .^ic verworfen. 
Sie bestand darin, darin den Infinitiv mit dem 
Hilfiir.eitwort sein stt verbinden; ähnlich, nnd 
noch barbarischer, m ard er mit werden ver- 
banden; woraus aber nicht folgt, dass er für 
ein Adjectiv galt. Geiler, obgleich er dagegen 
w«r, hat dorli noch hit- und da einmal in 
dieser Weise geredet, es sei denn, das» holcbe 
Stellen nicht ihm, sondern seinen Nnehschrei- 
bern oder Herausgebern angehören. 

Etkümiir. S Ettehömig. 

Ette. S. Alte 

Ettekömiir, EtkUmig, hektisch. Scherz, 860. 
— Sie waren «alse gar liebelos. mager, dürre 
nnd etteJcdmig am^zftsehcnd.' \\ nrdiMi . . . Lo dich 
nüt wnuder haben das wir etukömig wurden 
sint». Nie. r. Basel, ms. — «Er wörd etkümig, 
es ifcrt and nagt in». Geiler, Bili:. 136 — 
Qrimm, a, 1174, iwt etkum sei «ein dunkles, 
schwieriges Wort, das nnr in der Schwei« und 
im Elsass vorkoiiitut ». Er vcrsuclit, tihwolil 
cweifelnd, eine altdeutsche Etymologie zu con- 



struiren. In Twingcrs Vocabularius steht: 
*EtUkum. ettica», d. i. hectica. In dem Vocab. 
von *Ettkum, Swiiusiiclit , eiliicu». Tiiisy- 

podins kennt das VVort nicht, aber es erscheint 
wieder bei Göll, äSO: «FebHs hectica, der 
Eticken oder «jET^^wm»«». ?chiui ("lobcncr (Hegel, 
i, öt)) hat: «der äicciitage der da heisset 
Bties». Bei Diefenbach, 24, findet sich die Er- 
klärung : <df'r swinend Sicchtag». Aus Geüc^rs 
Stellen geht hervor, dasii er den Ausdruck 
figürlich nimmt nnd ihn einem Krankheits- 
zni^taihl entlfhnt; man denkt- nur an dif Hitze 
die einen Schmerz erzeugt, aus welchem eiu 
Einmasem and Einfielen entspringt. Man sehe 
frrnfr die Vergleichung des ptHmigen Men- 
schen mit einem Hund, der ein liitzigcs, ent- 
branntes Thier ist, was herkommt «von ffit« 
sfino< Houptes und Hirns», und der. wenn er 
in Wuth geriith, die Menschen aufalli und 
verwundet. Etkum ist also ursprünglich eine 
krankhafie llit/e, ein Fieber, und die ein- 
fachste I^rklarung für das Wort wird wohl 
die sein, es für eine populäre Entstellung von 
Ettil-e ZU halten, wa?^ selber eine Corruption 
von hectica ist. — Sic Manuel sagt satirisch 
von der Messe, sie habe «Etikani, den sehwy- 
nendeu siechtag übcrkummcn». Bei Grüneisen, 
Nie. 31., Stuitg. 1837, p. — Bei Mosche- 
roseh, 1, lia, liest man : «ich war warhafftig 
so müde, dass ich weder ohrcn noch augeu 
mehr mocht auCfihun zu hi»ren oder zu sehen, 
und offt so eckhümmich als ein lansz im kind- 
bett». In der Anmerkong ist eckkümmich er- 
klärt darch «Qbel gelnant». Ist es aber nicht 
verdorben aas eOtBrn^f, und hat den nämlichen 
SinnV 

«Ettekncben* sollen die BKcker dreimal 
wöchentlich backen. 149ä. iite Ordn., B. 1. — 

Scherz, 360, 
Ett«r, der das Dorf nmgebende Zann. Seherx, 

- Es «engit dekein siner Kks Abts vnn 
Ebersheimmuuster) lüte, die inucrhalp sincs 
etherm gesessen sint, gewerff». iSifO. Weisth. 

1, i,12. — Wer nicht « in ne wendig etter$ ge- 
sessen ist des dorfes, sol nit uiesseu au wunne 
noch an M eide noch an der nlmende». 142if, 
Hüllingen. Burckh., iH<. 

In folgendem ist Etter Zaun überhaupt: Der 
Hof von GUdwiller «soll sein umbgangen mit 
siben ftteni. nnd ein well kriitzweiss iihcr und 
über niul ein iu die leiige». 1394. Weisth. 4, 59. 

Etterzehenden, Zehenden von Gemüse und 
Obst, die in den naiisi;ärten inncrhalli >\r^ 
Dorfzauns oder der Kin^mauer wachsen. J^cherz, 
361. — «Der ctt> i cclienden innewendig der 
rinErmnren». Iluffach, 1349. Weisth. 5, 383. 

Etwar. l. Irgend jemand. — «Darumb spricht 
der Herr : get eticar durch mich ein, der wftrt 
selig». Geiler, Schiff der Pen. 41 '. 

'd. Irgendwo. — «Tut mir ein brief etwar 
zu not, — so honf ich in um ein stück brot». 
Murner, Nb. 202. — «Hab ich aber etwar troffen». 
Ibid. 279. 

Kussern, äussern, entfernen. — «Pas ist 
zämal uurecht und aoMert von got>. Guldin 
Spil, 19. •—«... von welcher art und eigen- 

>cliafft sicli die iremeinen menschen soUcn mö- 
gen on gefärlicheiteüM^rtt». Zell, Collation,A,3 K 



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BuUdi, Bssic, Saat, Schmell«r, 1, 167. — r cnnft, 96. — Die Wiithe^ wenn sie ein Fmn 



tEzsisch, Sfli, sisrcs'. Tierrad, 181. — *Fz- 
siaeshag». Trachtcrsheiiu, H. Jk., der das äaat- 



nnetcckcTi. sollen «am dirten tsigc vallfr sreben», 
tu (liiii V'urKtadten erst am 5. Tag. lib'6. Alu 



F und V. 



feld umgebende Hag. £m'«e«iifi, sehen in der Ordn.. h. 28. 
Lex Bajuv., tit. X, cap. 16. I Falsch, masc . Falschheit. — «An der prob 

wirb der falsch bald vcrmerckt». Capito, 
Treger, G, 4 ». — «Die Klüsznerin ward in 
irem Falsch begriffen» eiiapprl iicih r, Iir.ll. 
Leu, d, Ib. — «Ich sih üweiii Falsch*. Id , 
Po8t.2. 20!'. Etc. — *Yon falsch und beschisz». 
Brant, Nsch. 97. Kap. Überschrift — «Sellig 
... der sich vor falsch jetz hüten kan>. Ibid. 
Ffteh» Abtheilung, speciell : Theil eines 98. Etc. >- <. ..dnreh dinen falsch, darefc 
Bachs, den man ilas Recht hat zum Fischen din glosieren — nns armen bi der nasen 
abzusperren. — *l''ach, heissct ein wasscr- füren» Murner. Nb. 78. — «. . .das er uit 
gftt». Ebcrsheimnuinster, 1381. — Während nierckt den falsch und list>. Id., 4 Ketzer, 
einer gewissen Zeit des Jahressollen die G. 4b. Etc. — Das trojanisch «pferd gc- 
.itrassb. Fi.eeher «kein fach noch stellunge öffnet hat den fälseh. . .» Id , Virg. E. 5 ». Eitc. 



machen». 1449. Alte Ordn.. B 2. - «Ein 
mdtrecht» in der Iii. lilwickersheim, lölö. 
Faciletlin. S FatzeMUn. 



Vackeln, Hat kern. — Es erschien einem Geuchm. D. 3 



Fälteln, in Falten legen — «Das feUtm 
oder flechten des hars>. Bündenf. A, 4 b. — 
«Ein frantzosiseli hembd, fin gefeltett». Mnmer, 



ein Geist «in einer liebten flammen . . . aizü- 
mol« weMnde». Tanler,' 148 (27). 



JTaltaen, um oder über etwas legen* 
— • Verdammte im Tartaros, «gebunden und 



Vadem, Fadfii. — Chri'^tus <!cain llos an gefalUeti — hin an die grosaen redftr(BKder) 
das crüze das ime ein vadem an sime übe nut j sind». Murner, Virg. T, 4*. 
bleip». Taul»r, 403 (70). — Die Haut ist «ein | Valwen, fahl, irellc werden. Sehers, 1689. 

dotkol lies loibs. nsz Acn Fädemen der sennen «Knit das valwete». Tanli r. 212. '37"). — 
und der andern zusammengesetzt». Gersd. 1 i Im Winter die Blumen «alle valtcrn». Alts- 

Padenschein, fadenseheinig. — «Btner der j wert, 70. 
( in beschabcnes Mentelin rvn hat oder ein ' Fnn. inasc. neutr. bei Munirr 
Kock der fadensclxein ist». Geiler, Brös. 2, Scherz, 3ti7. Heute, be« uns, mabc. 
64 b. ich noch mit min selbes hant — Den hervanen 

Vahl. — Der Meier von Xothalden soll , in Irlaiit. . . müte uf^cstozi^n». (T. irfr. v Str. 

geben jedem Förster und seinem Knecht, am | 1, 89. — «Die Juden machent den vanen» (die 
onntag nach 3Iartini, «xe essende drie Vah- \ Stadtfahne). 2 Stadtreeht, Grand., O. inM. 
len, der suUent sin zwo gesotten und ein ge- I 2, 214. — Stephanns trug «den ersten mnrteler- 
braten.» 15 Jh. Wcisth. 1, üö3. '/an». Verse, Briefb. — Bei Auliii nlen, etc., 

Vabs, Haupthaar. Scherz, 367, 1687. — soll der Wäditer auf demMunster <us/strerkon 



Fahne 
- «Daz 



• Vahs, caesaries». Hcrrad, 186. 

^■illant, Teufel. — «Der veige Valandes 
man. . .. Gottfr. v. Str. 1, 96. Etc. 

«Falewischo, favilla». Herrad, 181. Fal- 



ein grop/ rane Avi«z und r<it». 15. .Ih. .\lte 
üi dii.. 15. uU. — «2 bch. 10 Ji unib \v is siden- 
dhch den fnn zh bletzen». 1417. 8. Thom. 
Fabrik. — «Zum roten fanen». Hausnaroe, 



icisch, Fclwisch, noch heute in Baiern, bcson- Strassb. 1346, Colmar 1429. — «Hie flügt das 
ders die Eusstlocken die aus der Flaiimu' auf- evangelische fan». Murner, Luth. Narr, 75. — 
fliegen. Sohmelier, 1, 707; 2, 1048. Scherz, 385: ; «Cristlicbe freiheit ist das /an>. Ibid 76. 



Felwiseh. 



I Der /an des Ordens» der .Tohanniter. Adelphus, 



Falisen, Thürfalle. Klinke die das Schlo.ss Türk. F, 3^. Etc. — «So einer in ein dorff 
niederdrückt. — A umb ein falysm und ■ und den fan uff der kircheu sieht. . .» Bäth* 
ein blatte an die sehiutfire». \4M. 8. Thom. I selb, a, 8 1>. 



Fabrik. 



Far, Färb, ^rcn. Fances. farbi<r. Scherz. 



Fall, Tadfall. Schern, 367. Seigneurs et ■ 1690. — «Cristi baner, die ist blütvar rot 
villagcs, Gb. Mortaarinm, das beim Tod eines I gemalet*. Buhn. Merrwin, ms. — Bas Metor 

Eigenmannes an den TTerni ab/ugebeniie Vieh. — ■ «nohc bi dem stritc wart rot und hlutvar*. 
Die Herren «im tod weut sie ouch hon den faü, < Kon. 377. Etc. — *Emfar dfich», einfarbig. 

SU NQrenberg üesz man in (den Bauern) ' 1401. Tnehersunft, 21 ». — «J^mA/ot». aseh- 
ilie \s al. -- hie liesz man sir den ritten hon. farbiq- PcrsoTionnam«'' : «der Eschevarwin 
— e das man geb den fal darvon». Murner, hofstat». Strassb., 1328. — *Eschfar düch». 
Nb. 109. Darvongeben, aufgeben, darauf ver- 1 1616. Tucherznnft, 196. — «Ein «i^for biftme», 
eichten. violett. Villinger. — «Und waz sin antlit für- 

Faller. Scherz, 36b, lührt die folgende /or glenzende». Nie v. Basel, 316. — «Der 
Stelle erklärt sie aber nicht FoB/tr seheint gotvar schin» der in die Seele fliesst. Tanler, 70 
ein geringerer Wein gewesen zn sein, warnm (14). — <l\V\i irme gotrcrwen lichte». Ibid. 419 
hiess er aber so? — Der Hauptkannc der (72). — «Ein 2tt/Umr schönes blickendes schos». 



Tucherzunft soll schwören «das er den besten | Nie. v. Basel. 237. — «Dise menschen also 
win .sul hulen unib sin gelt ; wer ouch das . gar minnenklicho KÄi/lar schöne sint. . .» Bulm. 
man einen güten faikr gebe ungeverliche, den . Mcrswin, 9 Felsen, 102. Taulcr, 419 (72). — «Ir 
aol er ouoh den gesellen holen». 1400. Tücher- \ rouvarv/er mont». OottCr. v. Str. 2, 108. — 



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- ^ — 



•»Boaenvar». Aitswert. 39. — «Er w albo gar 
bleich toi/ar anesftsende, alte were er osser 

oimc grabe pcnximnirn». Nie. v. Biisel. 181. 

— *Erdesvar», erdfarbig. iJounersi. Braut.. 
D. Oed 24. — *Bieichfar ward ir roter 
round». Mvtrncr, Virg. n, 7 a. — «Kin hlutfar 
pantzer». IbiJ. c. 4'>. — Charons «schiff ist 
eUinfar». Und S. 2 ' — «Lilienblamea pur^ 
pnrfar*. Ibid. V, 4b. — «Ir har war vornen 
blutfarb gaiit7,>. Ibid. £, 1 1^^. — <Fnjelfarb 
ttich», violett. Murner, Müle, F,2*'. — «...und 
streler ir das goltfarb har». Id., Geachm. 
y, 1 — «Ir gülUcli har w&r goltfarb gantz». 
Id, Virg. B, 7^. — Venus «sprach usz 
rmenfarbem mund». Ibid. F, 6 ». Etc. — 
mOrünfar. . . liotfar. .. Schtoarts/af.Btumchw., 
DUt. 34 h; 44 a; 33 b. — «Bleich und todten- 
far*. Adelphus. Pater Nost.^ 4 b. 

Far, Phar, Pfar. Pfor, Stier. Scherz, 1116, 
12(J2. — 'l'ei Vuirt sol dem dorfc geben einen 
far*, Dettweiler. 13»0. Weiath. ö, 482. — Der 
Abt von Hnrbaeh seil «der gebursehaft g:eben 
einen eher und ein varr*. Bühl, 15 Jh. Weisth. 
4, 126. — Der Abi von Münster «sol haben 
in Binem hof einen fiAarreM». 1989. Ali. dipl. 
2, 167. — Derselbe .sni iri ben «in den stal der 
febursammi einen pharren und einen eher». 
Türkheim. 14 Jh. Weisth. 4, 908. — «Ein 
pharren*. Amcrschwihr. 15 J!i. Ilanfinrr, Cnwi- 
tit., 344. — Der Meier vyii (^hnL-nlicini .soll 
baben «einen fkarren». 15 Jh Weisth. 1, 240. 
- «Einen pfarren». Bfifizlitim, 15 Jli. Ibid. 
1, üöO. — Aus dem Hof vim .S. l'üU «sol gan 
ein pfar und dn eher». 15 Jh. Weisth. ö, 392. 
<^loi^ch (las von rindern nud von pfören ko- 
ntet>, sülitin die Metzger verkaufen das Pfund 
«nmb 3 helbeling». 14 Jh. Alte Ordn., B 19. 

— «Binder, pforren, küjrc». 15 Jh. Alte Ordn., 
B. 14. — «Die varrematte*. Wcyersheiin, 1382. 
-- «Die phorrmatte». Sundhansen, 14 Jh. — 
«Sie ist nit dorumh din Fraw . . . das ir mit 
einander soUcnt leben als Aber und Moren, 
Pforen und Küg, süwisch und vihisch». Geiler, 
Post. 8,47 — «Und wie ein iedes dor£f ein 
pfar. — also hab ein jedes dorff ein far». 
Murnor. Luth. Narr., 52. — «Und hab so vil 
in luir der narren, — me dann alle dorffer 
haben farrm*. Ibid. 16. Etc. 

Far.UJefahr. Bouecko. .I. 267. - «Wo! weis/, 
ich das euwer vi! seind, die bei Christo und 
seinem wort gern alle far bestanden hetten». 
Bnt/.er. Weiss. K, 2 b. — «, . . gemeine Statt in 
solche far füren . . .» Ibid. K, 2 ». 

Var, fem., die Fahrt anf dem Fluss. Scherz, 
1691: jus navictilarium. — Bischof Walther 
klagt : die Strassburger «werten uns unsers 
ffotshnses eigene var unde die oflSsne straae». 
1261. Urk.-Buch, 1. 356. 

Var, neutr , Fähre. — «Nieman sol kein 
var über Rin haben twischen der Matren (Mo- 
der) und der .Selse wand ein abbet des closters 
zft Selse; au deiue scilben vare sului ürie man 
sin die daz var verriohtent». 1810. Weisth. 
1. 763. — «iiebcnt dem avim^^ /5 deni var». 
Truchtcrsheim, 1306. — «au dcnt var bi S. 
Arbograst». 1369. — «in dem «ans». Feldname, 
Innenheim, 1293. 

Varch. plur. Varher, Verher, Schwein. 



Öcherz, 1691. — «Nieman sol dchein verlier 
in der stat haben, er entftn ez (sie) für den 
sweinhirten>. 1. Stadtrecht Grand. 2, 77, — 
Wenn Eckern ist in den Wäldern von Selz, 
so sollen des Klosters «wrerc vorgan, und 
darnach solnt gan der burgare und der hubcre 
verere». 1310. Weisth. 1, 761. — Nach Auf- 
lesen der Eicheln soll der Herr «seine farher 
fiii den Wald) triben ahtag>. Pfeffingen, 1344. 
Weisth. 5, 37 . — «Zft winterzit so man verher 
hartribet» auf den Markt. 143&. Alte Ordn., 
B. 24. — Die Bäcker sollen ihre *verchrr niit 
usser unser stat verkoufFeu». 1140. Ibid . B. 20. 

— «Gewend do die verher ligent>. Ittcnheim, 
1418. — «Die varchowe*. Gries, 1290. — «Der 
verherberg». Locatität zu Strassburg. 1306. — 

rcrherbrui h*. ZeÜM eiler. 15 Jh. — «In 
dem virherdreck£» . Feldname« Bernhardsweiler« 
1444. 

Varilel, das franz. fardiau Waarenballen. 
Scherz, 1691. — «Von dem vardü in den ab- 
ganden schiffen 4. pfen.> Zoll 1892. Als. dipl. 

2, 128. — «Ballen, secke m\%x vanMe*. 1401. 
Tucherzunft, 21. — «Ein fardel» Papier, lö JJi. 
KaofhanS'Ordn. 

Faren, mit einem vorfahren. Ben 3, 245. — 
«Mau sagt das sie unrechtlich haut an each 
gc faren ...» Morner, 4 Ketzer. Vorrede. 

Färlich, gefährlich - «Ss ist/ärlMk elueti 
3o leicht urteilen*. Zell, f, 1 a. 

Farlicfaelt, Ferlicheit, Gefahr. — «Wie 
bringstuso grosz ferlicheit». Murnr r, Yir^. S b. 

— «... nit on gross schaden und farlidtcU*. 
Zell, b, 2 — ^Ferlicheit von falschen brüdern 
nit die i^eriiiirs! ist». Capito, Carlst. A. 4J>, 

Fart. 1. Wullfahrt. — *Färt und Klaster- 
werk und der gleichen». Zell, R, 2 b ; q. i s. 

— Kirchen «dohin man fert that». Bntser» 
Neuer., O, 4 «. 

2. Mal. — «Eine nachtgall, die kam ein fart 
zu Winterszeit zu einer ameisscn*. Blindenf. 
B, 2 b. — «liOth sündt durch win zur andern 
fart». Braut, Nsch. 18, zum andern Hsl. — 
«Vor Zeiten geschähe es uff ein fart — das 
ein frow ein bapst wart». Murner, Bad. E, 
5 b. — tEr Wirts uns bieten also wol — off 
ein /ar<, ein eintzigs uol». Ibid, L, 2 b. — 
«leh bin aoeh diek nnd manig fart — gelegen 
also starck nnd hart», '\runier. 4 Ket/er, M. 
2 *. - «Nit ein mol, wol tuseut fart ...» 
Id., Bad. H. 1 O, 4». 

Farweg, Vorwies, der .^chiffl-iare Teil im 
Fluss, oder Arm des Flusses, der der ächiff- 
fahrt diente. — «Pluvlnm commune, vulgo dic- 
tum vertveg». 1400. - «Ein ziegelofen bi den 
bedecketen brücken . . . zwischent dem verwege 
und dem mülgicsscn dem herren v.8.Thoman». 
I.HfU). — Ein Hans in der Spitzengasse, «stosset 
uf den f'trwrg der Brüsche». 1466. — Wenn 
die Fischer Netze Stellen, suUcn sie «das dirteil 
des besten />r«w^» offen lassen. 14 Jh. Alte 
Ordn , B. 13. 

Vas, Vass, Fass, Öefäss Scherz, 1693. — 
«Ein glasevag». Oottfr. v Str. l, 172. Etc. — 
«Siberin trinclcvas». Tauler, 144. (27), — «Die 
guldin vas» des Tempels. Ibid. 860 (61). — 
Sehr oft: Fass für Wein oder Waaren. — «Das 
Schiff . . . wicwol es ein gemein Vass und Auf- 



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- 06 — 



enth&ltnngr ist aller Ofiter.,., doch so sind' Vatten, plnr.Beneeke. 8,201, hat es «Ik plitr 

uit alle Ding geschickt gleiok darein /II i;ec II*, von Vadt-, Zaun; im folir ^vohl für Fesseln. 
Geiler, Schiff der Pen. lo — «Chore das Vergl. das engl, fetler. Fessel — Ein Eiuer 
wihroudt/oMTrartan, — und sterb . .» Braut, I sa^ s« einem Oe&ngenen. der ihn bittet naeh 
Nsch. 72. «Andronicus iiam gülden va$z*. einem seiner Freunde /.u senden, er \\o\[e es 
Ibid. 4^. — Ühorineus «die bein üeng^ zamen i thun. «abir din geselle m&s dich in andern 
leMn an. — und thet sie in ein kupferin fas99. 1 wxtten lig ende vinden, wanne dn nA tikst». Nie. 
Mlirtif-, Virir. R, < l». V. Basol. 142. 

Vasuiit, Fasan. Scherz, 1698. — Die Vugler Fatxeletlin. Faciletlin. Facillet. Halstach, 
sollen geben «einen vatatUhan umb 16 ^. | Schnapftneb. Seberx, 370. — «Ein fatzdeilm*. 
ein vasanthtin nmh 14 ^» liHl. Hemil. Buch, 14y». Inventar des Lndw. v Odratzheim. — 
^. 44. — Item, löJh. AlteOrdn..B. 12. — «Zun» «Die FaciMUn. die Kotzthüchlin». Geiler. Brös. 
vattuide». Strassb. Hau&name, 1343 — *Fa-\ l, Böb. ^ c . . . die ctwann den Weibern lieb- 
rarrf. r^phiener and die reier*. Mnmer/Lath kosen und schmeicheln und über Tisch für- 
Nari. legen, Maylen oder Faciletlen scheocken und 

Fasel, männliches Thier, das jmrZneht dient, i dergleichen». Id., Schiff der Pen. 19 ; Baum 
Scher/. 371. — »I>ic /ehciidlifrren sollen den der Sei (5^. — «Dann gibt sie im ein /aei/M. 
voii üreiusheiiii lasd ^'eiiuy: geben, ncmblich — tlas vier schwarzer trasen het». Murner, 
varr und eher, under ir vihe». Printzheini, lö | Nb. 86. — « . . . was sie gesdieaeket het : — 
Jb. Weissh. ö, 415. — Auf dem Hof von Grusen- zwei, dry, fier, fiinff fncillct. ~ rwei hat er 
beim iiollen sein «ein phudrint und ein eber». an die knüw gebunden, — und eins umb siuen 
ISifiL Weisth. 1, b74. — «Ein vatelrinU. Ro- hal» gewunden. — auch in den latzen eins ge» 
mansweiler, 1844 ; Ingweiler, lö Jb. Weistb. stossen . ., das fünft trog er iu sinen henden . . . 
5, 465. 401. der gouch, der faeiUetU» man». Id., Geuchm. 

«Vasen, vel /oseu. finibriae». Herrad. 191. x, 1 1j. Ktc. — Mittellat. facitergium (Ducange, 
Scherz, 1698.— Cuscuta epitbymam. Kirsch 1. 1 8, 180); ital. fazzolette. Dasjrpodios : •Factittr- 
l, 6if7.'— Franse am Rooksanm: Die Fran . hn, sndariam*. Göll, 964' «Stropbiolnni, FotJ»- 
<i.nenrr himteiiiui hin/u und tieriirt den Soiim itcüin>. TTeute nueh im obern Scli\var/A\ ald. 
oder die Fassen seines Kleides . . . Die Juden FaUenetli, Hebel, 2, 2ö7 j und in Baieru, Fatte- 
hattent besundere Sdnm nnden an den Kleidern. I nett, Sehmeiler, l , .^97. 8. aneb Sehmid, sdivftb. 
welche Sönm gewesen seind wie die Söum an Wi>rt.. 183. 

den Stolen, als Siden/aasen* Geiler, Post. 3, , Fatzen, vexare, plagen, belästigen. — «Der 
106 b. — «Hit/AM»»» eine Salbe in eine Wände ; Tenfet faUH dieh nnd fleht dieb aa>« Geiler. 

thun. Ocrsd. 21 — «Epitiinnm, die faan» uff Emeis 5a ^. — «Wir lesen von einem Menschen 
dem Kle». Ibid. 91 in dem Evangelium den der Tufel fegtet*, 

Fäser, fem. — Auf der First im Münster- Ibid. 67 »>. — «S. Panlns der wart ftfa^gei von 
thal «soUent die hftber hnn eine tnicl-ene hätte dem Teufel». Ibid. Hl ij Etc. — T>er Haupt- 
und einen beslutzigen .stul (iem vilie, und eine mann von Capernaum sprach xu Christo : «Herr, 
beslagen fasere, da sollcni sit' (das Vieh; sin nit wellest umbgetriben oder gefatet werden», 
uff den Winter». Metzeral. lö Jb. Weistb. 4, Luc 7, ü. Vulg. : «domim . noli vexari*. Geiler, 
li^. J Post. 1, 21 — «Der hl ein Narr, der gott 

Fassen, bekleiden. — «Der lO^riester . . . ! veraebt . . ., — und meint er sy den menschen 
sol sin (beim Ding) gefasset ze fuchseme werke | glich — das er schwig, uml los/, fateen sich», 
oder ze künigelme». Bühl, 14 Jh. Weisth. 4, Braut, Nsch. 84. -• «... die »int nit würdig 
125. — «Der lütpriester . . . gefasset in wilt- der gesatz, — oder das man sie 1er nnd fate, 
werke». Heirasbrunn, 14 Jh. Woisth 4, 91. — doch gehiircn sie in narren raU. Ibid. 96. 

Vaate, sehr, comp. Vaster. Scherz, 1694. — — Wir wolieu den Mumer «zu dot fatsen». 
Cbristu «bevalch si harte taste — mit gcbete Slurner, Luth. Narr. tiö. — Die Lutherischen 
und mit vaste — al ir angest and ir not», wollen alle zu Narren machen und «mit solchem 
Gottftr. Str. 1,81». — «So eriebartcr dannen fatzen herumtreiben». Ibid. 15. — Cäsar w irft 
floch — so minne ie vastei- m ider /ocli». Ibid. den llelvetieru vor dass sie «die Allobroges 
J, lö. — £ine Frau «waz vaste belümet für beschwert und gefaUt betten». Biugm., Cäsar, 
unvertig». 1868. Heini. Buch, f «. 6. — Eine ' 12 — CKsars Feinde ibn «nnderstnnden r.n 
Frau «wart alse gar t?twtc weinende, ilas sü vor fatzenmiA betriciren ■■. Ibid. l-^ti In Schwaben . 
weinende ein wortnüt me muhte haben». Nie. | spotten. Sebmid, Ibd. Im Bairiscben iitfaUt» 
V. Basel, Bek TanL, 41. Ete — «Das hiindelin i nnrnoeb übliob im Sinn von «nm Besten naben. 
. . . bal irnr vaste» Nie. v. Laufen, ms — <Kr iir;.'ern ilnrcli scherzhafte Reden oder Hand- 
det also erschlieffe und russete gar taste». , lungcn, Schmeller 1, Ö79. so wie wir sagen 
Mftriein, 20. — «Nn begnnde er vil «a«te | v«xiren So babra ee Dasypodins: «füinnt, 
siechen'. Eis. Pred 1. 192. — Würtemberrrisebe irrideie», und l?rnnt s. oben i. Zarncke. 431, 
Grate» «ätalteut biclt wider den kunig iKudolph) meint das Wort «hänge wohl mit facetus en- 
wie sü ihn mohtent vertriben . . ., und riist^nt samraen». 

sich deruf vaste». dos. 40 Etc — «I>n schrey Fatznng, vc\atio. — «Vexatio dat intcllec- 
eine gans &o vaste ut dem capitolium, dab di r tum, Fateen gibt Yersteutniss, und was ist 
houbtman erwaebete». Kön. 622. Etc. — <Ks die Straf dann ein Fateunff die machet dem 
geriet sü <rar raste betrüben». Yillint^er. Etc. Mcnsciicn Yerstentnisß ? Ja, wenn die Fatru«^ 
Etc. — «Ein fast schöne uud gut gebet». Ge- 1 zimlich und massig ist». Geiler, Ev. mit Ussl. 
bete, 16 Jh, J 88 «. 



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Veck, V«h, Veh«, biiiitt besonders von 

buntem Pel?\\ct];. Scherz, 377. — <Vcdi. 
poljiuiuiu (paliium)». Herrad, 18d. — «Tani- 
cae BQfAiratM tarn vario, valgo mit «efke- 
fut> r,i^. 1408. Hist. de S. Thomas, 130. - 
<Eiu arrasmantel mit einer veiien vedom». 
1460. S. ThottiM- Fabrik. — •Zam whm 
koirclhftt». Strassb. Hausnaiiip, 1331. ~ "Zum 
cehen mantcl». Id. 1420. — «Nearent war wie 
die junkfrawen fech und seydin trairent». 
Guldin Spil, 68. — «Ich trag Vech und habe 
oeī Federn ander den Menteln gefuttert >. 
Geiler. Bilg. 172 b. 

Vech. Vehe, Fech. Hermelin. — «Ich trag 
Vech*. Geiler, Bilg. 172 b _ «Etlich betten 
sich bekleidet mit Fech aiü die Thumherren». 
Id., Ev mit Ussl. 153 a. — Die fu'isterinneii. 
«wenn mau gegen in geet so scblahcu äie den 
Mantel auf, das die Seid und das Fech har- 
fürgeet, und wenn sie in Iren Hiiusern sind, so 
ihuut sie die seiden .Scliaubeu au und hcncken 
die Ketten für und sprechen denn : ey es 
schadt nit, es ist nit Sünd, es sichts iiienian». 
Id., Has im Pf. A, 4 a. 

Fechten, prüf, facht. — Ein Schild «mit 
crts gemacht, — damit Abaates vormals 
/odK». Mnmer, Virg. H, 6 •. — «Eryr dein 
brndt 1 damit facht. — als er mit Alcides 
theieiu schlacbt». Id. P, Ib. — £tc. 

Feddermast. Fledennaiis. — «Wie ein 
Feddermuss, die ein dunckcl blöd Gesicht lu : 
and aliwegen lusflüehc in der Dunkle am 
oben spot. . Geiler, Post. 8. 31 K 

Feden. Ver^l. Gcfädo. — Einen fbelthäter 
tioll mau dem Gericht überliefern <al£ gefeset 
nnd gefedet als er wirt be^ffen». Kembs, 
1383. Burckh. 148. 

Veder, flaumiges Pelzwerk, als Unterfutter 
in Kleidern, das aUfraus. penna. — «Ein 
arrasmantel mit einer vehen vedem». 1480. 
B. Thom. Fabr. 

Federklnber. Brant, Nsch. 61. S. FederUier. 

Federlesen, schmeicheln. — -Fr muss 
jcdcnuan den Kutten streichen und die 
Federn von dem Ernic l lesen, ihm schmeicheln». 
Geiicr. Ev. mit T^sl. 14^^ b ; 3, 43«. _ 

Wenn du eine Frau «anlachest und üauckcl- 
werk tr e i b e s L oder ir Federlin ahlisest. . . » 
Id., Sünden des M. 32 <>. — «Huss jederman 
ircn federlesen und adulieren». Id., Narr. 24 b; 
^iind d. M. 2b; 31 nebst dem das Wort 
erklärenden Holzschnitt, wo einer einem vor- 
nehmen Herrn die Federn seines Falken vom 
Ärmel abliest» um sieh ihm angenehm an 
machen. 

Federleter, Sdimeiehler. — Die Sehmeiebier 

«habent vil Namen, sie heissen die Fahvei 
hengstschreioher, Knteenstreioher. Kreiden - 
Streicher, FedeHmr». Geiler, Nur. IWb; 
i)ünd d. M 31 a. Et«. — Steinhöwel, 182, 
hat Fcderkluber. 

Federgpil, zum Vogelfang abgerichteter 
Vogel, 7.ahmer Falke. Scherz, ."^Ts 17II. — 
Falken «und ander schone veden^ü», Gottfr. 

Str. 1, 82. Etc. — WiU der Vogt nieht 
«hnnd oder federspil darbringen, mag er das 
juiderwegen lassen*. Niederran^pach, 1448. 
Boxkh. 103. — W&hrrad einer gewissen Jahres- 



r seit soll man «dehein velthvn noeh vasant 

vühen. . . onc mit federapih. 1459. Alle Ordn.. 
B. 1. — «Hau Kpricht gemeinlieh, einem 
gingen Fcdersp«! ist gut locken». Geiler. 
'Post. 2, 36 — «Die pflo^^en irs Leibs und 
! warten sein als einer »eins Federst». Id., 
Selenp. 888 «. Kto. — Bin Narr «wenn er 
! wisheit pfloi^en will, — so ist ein gouch sin 
federspti». Brant, Nsch. 11. — «Hund, vogel, 
vederspü. . .» Ibid. 73. — Der Adel solle «keim 
federspil ein sohell anhencken». Ifnmer, Luth. 
Narr, öO. 
Federwat. S. Wat. 

Veget, Vegot, Kehricht. Scher/. 379. — 
Man buil «kein tegotte usz in die Strasse 
schütten», c. 1311. Urk. B. 4. 2,35. — «Zwen 
kerrichc mit vegot hn». 1416. — «5 4 Jie 
fegoie bi der Kircheuiüren usz&fürende*. 1417. 

— «4 den knchten z6 vertrinken, den 
wftst und vcyotte ufzFlhabcn und enweg 26 
füreu». 1423. .S. Thom. Fabr. — « Veget (aus 
den Häusern) in die Gassen geschüt». 15 Jh. 
Alte Ordn., B. 28. — «Wir seint gleich als 
der Wust und die Fegeten hinder der Thür, 
die man usshin würfl, poripsima». (ieiler, 

lEmeis, 62 b. — «Brächt dir einer einen Sack 
{der vol Feget und Unflates wer. . .» Id., 
Selenp. 120 b; Bilg. 78 b _ «Deren (der 
Welt) wir ein fägtd seind». Hedio, Ablehnung, 
b, 2^. — Dasypodins: 'Feget, rejeetamenta. 
1 1 ripsemata» Schmid, »chwäb. Wört. 187. 

Fegtenfel, Plaggoist. — Ein Mann der eine 
böse Tran hat, — «hell und väiftüfd hat 
genug». Brant, Nsch. 64. S. Zamcke, 406, 
andre Stellen. 

Vithen, hassen, anfeinden. Scherz, 1711. — 
«Ist ouch dehein scbcffcl gevehct, den sol er 
(der Vogt) geleiten drie mileu dar and 
dannen». Haslach, 1386. Weisth. I, 700. (Hat 
ein Schöfife Feinde zu befürchten.) 

Feicl, Fiel, eigentlich viola, aber imiucr 
Banemfeiel, stercns. — Eine Bau. die in einen 
Garten kommt, «findet sie ein V'wv'n-Feül, 
. und Kegel, denn stosset sie da* .iiaul darein 
i und hat me Lust in dem Bauren-Kegel dann 
in Vieloten oder in andern Blumen*, fieilcr, 
I Selenp. 226 a. — «Wenn man ein Suw frogtc. 
I ob sie lieber wolt den B*nss in einen 3ack 
I mit Neglin stossen oder . . . lieber in ein 
I Büren -F^ol . . ., sie sprach sie wolt in lieber 
I stossen in den Buren -l^yoi», Id., Post. 8, 
I 79 b. — «Ein Banrcn Veiol gehört in die Pri- 
vet oder Sprachhaus». Id., Trostsp. L. 8 ». 
Pauli ICOb. 

Feifei. Axt PferdekrankbeiU — «Grose 
fei fei und die hlndsohen». Hvmer, Lnth. Narr, 
)' « Mir ^ebe im die Feifei» ! Fries. 16 ". 

Feifelterlin, Schmetterling. — «Diese J^et- 
felterUn fliegen fiberal daraner, sie wachsen 
liberal ; wenn man fort oder auf einem Roll- 
wagen sitzt, so sieht mau wol das etwauu 
hnndert dnsmals ans einer Lachen fliegen». 
Geiler, 3 Jfarien, 21 ; Ocistl. Spinn. N, 4^. 

— Altd. Fifaltara, mhd. VeivaUer. Später 
ging die erste Sylbe TOrioren und es blieb 
nur Falter zurück, aus dem man dann Zwei- 

jfalter, Nachtüalter etc. machte. — Neben 
j FtifiÜerUn erseheint in den GeUerschen Pre- 

7 



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— 98 - 



digten auch eine, offenbar mehr populäre 
Form, die das Anfangs F in Pf, und das T 
KUweUen in D venvandelt : PfeifhoUer, Ffiß- 
hMer. — Der Seidenwurm «gowint Fettich 
und wört ein Pfeifholter». Ev. mit Ussl. rj 
«Lauf deu Pfiffolterlin noch umb ircr Färb 
willen, und wan da sie ergriffst, so ist nüt 
do, es ist zu Esch worden». Bilg 54 ». — «Die 
Fraweu gleich als eiu PfeifMiäerlin, die ze 
Xacht umb ein Liecht fliegen, und meinen es 
sei etwas« und verbrennen sich selber». Bros. 
I, 36b., Post. 3, 26«; Arb. hum. 58 b. — 
Gemma: «Papilio. ein Sunimervogel. oder 
PfffSplUr. — Dasvpodius ; Pfeighdtert papiiio». , 
— Ebenso Göll, 878. — Noch hevte wird hie I 
und da im Elsass. auf dem Lande. Ffiffholder t 
gesitft (zu Barr und in der Umgegend^ ; in j 
der Seliweiz ist das Wort noch allgemein im | 

Cicbrauch. ! 

Feig, verächtliche Oeberde. — «Oewon- 
heit der Walhen ... den daumen durch swen 

finc^cr stossen, dashcisst ein feig*. Pauli, 262. 

Vüig. 1. Gefährlich. Scherz, 380. — «An 
dirre veigen lantwer» ward er ersohlagreiu 
Gottfr. V, Str. 1, 26. — «Min veigez schach- 
zabelspil, — Daz ich immer hassen wil». Ibid. 
1,88. Etc. 

2. Geil, unzüchtig. — «Bist du ein Weib, 
80 gesell dich zu andern erberu und heiligen, 
lind iiit zu deu veigen und unküschen». Geiler, 
Schiff der Pen. 28 b. — <l), r T ust den du 
ha«t aus den feigen Worten and aus der Geil- 
ung». Id.. Sünd. d. H. 63 a. — «Wenn ein 
Pferd so feig würt das es den der daruff sitzet 
abwürft, sü hat es zu vil Futters». Id , 
Selenp 201 Etc. — <Faig und gail Studen- 
ten» Adelphns, Pat. Nost. A. 4 — «. . , dar- 
durch die irdischen glider zu feyg oder zu 
gcyl werden». Zell, K, 1 b. — Der Prälaten 
«prachtiges, gemachsames, faiges, mutwilliges 
leben». Butzer. Nener. B, 1». — «Ewer eigner 
f y'in-. mutwillii:er . . . leib». Ibid. D, 8 

Feige. S. Fige. 

Feigel, Feiel, Feile. — «Eerabsehneider 

Kcind die Feigel mit denen man den Rost 
daunen feigelt, sie feigein den Rost ab der 
Sonden Ton den guten Hensehen>. Qeiier, 
S'ind d. ^r. H3 a. ; Narr. 89 -i. — «Der Weisz- 
nian spricht : die Wort sollen vorhin kummcn 
zn den Feiden, ee dann sie avsxgond von 
diMneme Mund». Id.. Sünd. d, M. 81 b. — Ooll, 
221: «Lima, Feigel» i so noch heute. 

Feigttln, feilen. — 8. die chige Stelle ans 
Geiler. — Einitro. das Holz ' feigleten. und was 
abgefeiglet war, mit wasser mischeten». Mur- 
ncr, Gayac, 417. 

Veigen, tödten. Scherz, 380. — »Ei. waz 
(lagftter knehte — Gcveliei und geveiget wart». 
Gottfr. V. Str. 1, 25. 

Fei/^keit, Feigheit, Geilheit. Unzucht. — 
«Weiche, zarte und hübsche Kleider ingebe- 
rcnd Ueppigkeit des Gemüts und Feigheit des 
Fleisches., Geiler, Selenp. 39 22G Sünd. 
des M. 62b. Etc. — «... zu üppigkeil und 
feygkeit nrsach geben». Zell, m, 4 ». — «.. . das 
nit unser almusz ein ursach sei vilenzur/e^- 
heit». Brunfels. Zchnden, c, 1 b. 

Fein. Seherz, 862. 1. Fett. — «In der alten | 



^ was den priestern verbotten das sü das 

feissete von dem geopferten fleische nüt soltent 
ejiseu». Tauler, 40y (71). — Jeder Bäcker «mag 
12 magere und 12 veiste swine haben». 1440. 
.\lte Ordn.. B. 20. — 'Veisset fleisch». 1435. 
Alte ürda., B. 24. — «Ein Theil der 3Ienschen 
dienent Gott als die Hund irem Herren sitzen 
und t'ond off den hindern Fussen iimh f^in 
fetsst Bein, alleweil das Fleisch daran ist». 
Geiler, Baum der Sei. 11 — «Dem Selüf 
ist gesund dürre Weid, und feigste Weid un- 
gesund». Id. Irrig Schaf, A, öb. — »Die 
Teller .. seint schmutzig und feisst und wüst». 
Id., BUg. 206«. — «So die Hend feiswtig 
oder sehmntzig- werden, so wüsehen sie sie 
an die Kleider». Id.. Narr. 50 a. Etc. — «Es 
macht sein Hertz feisft in Andacht». Id., 
8 Marien, 81 b. — Seh zu dass dn nicht «fk-isMst 
alles feisst allein», ßrant. Thesm. c, 2b. — 
«Wer wins und feisst dings Hisset sich . • 
Id., Nsoh. 18. — «Wer hie zfiht ein /eiMteM 
wangst . . .» Ibid. 83. — «Der schribcr masz 
ein buren han der veistt sig . . > Ibid. 77. — 
«Ein feisster, sohleehter, bürseher man». L. e. 
(ein reicher, einfacher Bauer). — «Desselben 
kuw ist jetzund feisst, — der aileu fuud uud 
schalkheit weiszt». Mnmer, Bad. E, 5 «. — 
«Darnmb lob ich doch sant Martin, — der 
gibt uns feisxte gens zum win». Id.. Luth. 
Narr, 57. ~ Eine *feiszte suppe». Id.. 
Ulensp 9. — «. . . und schüttet das feiszt öl 
auflf sie», id , Virg. R, 8 ». — «Den grund 
hat er da feiszt gemacht mit des selbigen 
vihcs blut». Ibid. L. 2 — « . . da cxn feiszt er 
altar stat» (von Fett gelraniiLt). Ibid. 7 a. 
«Gleich wie der feiszte Nil — das feld alles 
begeusset vil». Ibid. d, 2 b. — Ein Bundschuh 
'feiszt geschmieret wol». Murner. Luth, Narr 
103. — «Feiszter lufft» (coelum densum). Id.. 
Gayac, 438. — Ein Advokat schwelgt mit 
dem was er von einem *feiszten puren» be- 
kommen, um dessen Sache zu verthcidigen. 
Id.. ^'b. 81. — «Das ist das best uff düsea 
saehen ~> das sie den pforrherr/etisstermaehen » . 
Ibid. 126. Etc. — Thiere «von feiszter sub- 
stantz». Bninschw., DisL 18 b. — «Ettlioh leat 
seind gross und dick aber nit ftint». Fries. 
27 b. — «Bier macht feiszt lüt». Ibid. 45 b. _ 
«Ist das schaff /eüft oder matfer?» Pauli, 64. 
— «Ire rinder seind /omit». Mohtig., Psalter, 
371. — «Mein alter sol bei ftMMtem öl sein». 
Ibid. 236. 

2. Fruchtbar. — Joseph tr&nmte «wie syben 

rfiistzte aber vol kornes binander stnndent». 
Kon. 2ö8. — «Der berg gottes ist faiszt, 
ist ein berg wie ein kesz aamon gerunnen». 
(5Ions pinguis. mens coagnlatus. Ps. 68, 16. 17.) 
Nachtig., Psalter. 163. 

Feiste, F'eissikeit, Fcisstheit, fem. Fettig- 
keit, Fett. Fruchtbarkeit. — Gott gebe dir 
«von der v€i$sete der erden übertiüssikeit der 
frUhte». Kön. 254. — Die gebratene Taube 
«Tnu«!? mit der Feissh^ becfossen werden». Gei- 
ler, Arb. huni. 'JÖ — «Es ist ein Uuderscheid 
zwischen Schraaltz und Feiste; das Schmaltz 
macht man aus den Netzen die iuM cndig seind 
im Leib, aber die Feigste ist am Fleisch». 
Id., Has im Pt D. 4 ». Ete. — «Esset das 



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- 9» — 



</Dt, 80 Wirt sich euer Sei erlustigen in Feiati- 
keit». Jes. 56. 2; Geiler, Schiff der Pen. 45 i>; 
SSrarien, 54^5. Etc. — Ulenspiegel «fand nier- 
^en feuzte in dem schrank». Horner, Ulensp. 
6ö; 'd'i. — «... auch sei die speisz on feiszU*. 
Id , Oriynr, 488. — «Die feisrte (des Gayac) 
j^chmacKt als terpentin». Ibid. 416. — «Die 
feisztin oder 8chnialt7.>. Fries, 33 ». — «Deine 
felder werden mit faiszlf erfüllet». Xachtig., 
Psalter, 157. — W ill man ein Thier distillicren, 
£0 soll man «alle feistikeit darvon thun>. 
Brunschw . Dist 15 b — «Das ncchst ander 
der hut ist die feistigkeit». Gersd. 1 ». — 
'Gesalbt mit Öle oder MdMer fa$tMbeit: 
Ibid. 74 b. 

Feisten, pedere. Schmeller, 1, 177. — Kleine 
Hände «sein nioncr /.a gut, dan zu feisten 
iuader dem offen». Panli, 180. — «Ein frag: 
vSIchs das best und gesündst seittensnil se!. 
Ant"wui t feisten, das kompt von den aermen 
damsz man die seitea macht». Eäthselb., a. 7 b. 

Fei, Fell, Heilt Selten, 171B. — «Wirt ein 
man trefangen umbscliuld . . ., sm ; ( 1 iimii ;"nic 
frchniden ewo gasseu . . . durch das houpt, 
fdt end lleieehe». Bergheim, 1860. WeistlL 4, 
«46. - Tergl. viHen. 

Felber, Weide. SchmeUcr, 1, 710. — Felbe, 
•elix alba. Kinehl. 9, 66. — «Weiese tilgen, 
den man felber spricht» Bnin^rhv-.. THst. 121 ^j. 
-- «Wir haben an die felberbüume ansere saiten- 
•pU ael^ehenekt». Naehtiff>i Ffealter, 866. 

Telliotim, Fallbauni, SabUgbaam an Bann- 
Scheiden. — «Bi «Wöoume». Westhansen. 1265. 
— «Wenne eines bieeboft (von Basel) jeger 
knnt off dir hochstrasse, so sol er die hunde 
Qfbinden und nüb fürab Ion lu offen. Were aber 
dass er fürab kerne, ttnd keme danne des lant- 
crafen jeger, der mag des bisch of^ jf^'t^r fan 
und mag ime den rehten turnen absclUau au 
dem cd&otttN«, deeist iiiireelita. KemlM. BnnAh. 
148. 

«Feldryt«, oder icwenzan. dens leonis». 
Oersd. 90 b. Taraxeenm offidnele. Kirsehl. 
1, 396. 

Velletor, f allLhor, so viel wie Velbcum. — 
«Via qoae veüctor dicitor». Eönigshoffen, 1220; 
der Weg hiess so, weil er vom Fallthor ans- 
ging. — «Zu VdUtor». Kienheim, 1393. 

Fellig niftchrn. zum Fall bringen. — tWenn 
der Teufel einen geistlichen Menschen fdlig 
maeht, so fellent fil in im die sieh daran er- 
gerent». Geiler. IIöll. Low, A 5 b. Etc. 

Velin, Stupor. Schmeller, 1, 715. — «Dia ducht 
mieh ein wnnder mer (3Iähr), — Es braeht 
mir wunderlichen vebn>. Altswert, 21 

Feleeht, a4i. von Fels. — Ein »felaehter 
höhn berg>. B. Herswin, 9 Felsen, 66. 

«Velwe, .Salix». TTerraJ, 1B8. 

Vende, Fend, masc, ahd. fendo^ Fussgänger, 
speziell: Baner im Sebaehspiel. Sehers, 965. 
1716. — Kön. 2S3 — Auf dem Sehach sind 
«acht /enden, die uns bedeuten die dienstleut 
oder einptleat». Onldin Spil, 87. Etc. — Per- 
sonenname: «.Toliann VemJe* Hansbergen, 
1266, Etc. — Juuker «Niclaus Vende> von Wi- 
henheim. 1311. — Es ist das Wort fmU, 
Knecht, wnlifr auch fantassin. 

Venre, Fähnrich, Bannerträger. Scherz. 1717. 



— € Venre, signifer». Herrad, 194. — Rudolph 
von Habsbnrg «was ein leiter nnd ein 

der stete zft Strosburg». Closoncr, 42. Kön. 
449. — Otto von Ochsenstein, «der hertzog 
Obrehtes vmre wm». Glos. 61. — «In dem 
Velde bi dem venre>. Düttelnheliii. 14 Jh. Bei 
Äckern, die einem Bannerträger gehörten. 

Ver, Vur, Vor. Verkürzung TOll JtVwiM, als 
ehrendes Prüdikit dem Namen vornehmer 
Frauen oder Junyttauen vorgesetzt. — «Fern 
Hitzelin kelre». Strassb., 1240. — cFem Burgen 
gotzhos» Tbi<l lk'9,i. — «FerPhynen spittel», 
das von Jungii au Phyna, Schwester des Ritters 
Johann in Kalbesgasse gestiftete Spital. Kön. 
739. — «Hü bittent fiir ver Motzen una Cuntzcn». 
Tauler, 90 (90). — Ln einer Fabel: «do sprach 
der fuhs: ver katze, waz könnent ir?> Mc. v. 
1 Strassb., 293. — «Vur Lucgart». Frau des 
'Heinrich von Sulzmatt, Borggraf von Str.. 
' 1270. — *Vür Ennelin von Pforzheim UUn 
1 aptee frowe». 1409. Kön., Beil., 1026. — Der 
I Gottesfreund, der seiner sin nliehen Natnr den 
Abschied geben will, sagt « Fwr nature, n& 
1 gehabent üch wol». Nie. v. Basel, 208, — cHug 
I der Sjpiller imd eor BQin ein wnrtiii». 14M. 

— *Vnr l>emftt und Vor Junta von Hermolts- 
I heim», Schwestern. 1296. 
{ Fei>, fem. — Es Ist fer bis« bq sant Peter». 

Geiler, 3 Marien, Ic «. — Die Seele «in ferren 
Landen wonet, zu End der Welt, deszhalb das 
sie ferr von Gk)tt ist». Id., Christi Kfin., 
jan. y ^' Etc. — Es will einer ermessen «wie 
: dieä uud eerr sich zieh das mer>. Brant, 
I Nsch. 66. — «Ob dn goet wandlen verr und 
I wit ...» Id., Facctns, A, 5 — «Wirff sie 
rerr von dir hindan». Id., Thesm. b, 1 ~ 
«... in nohen und in ferrm landen». Id , 
Xsch. 75. — «ein ferrer weg». Id.. Bisch, 
Wilh., 279. — «Darumb so sprich ich ferrer. 
wie hernach volgt». Id., Layensp. C, 5i>. 
Etr — Alle Schleck «die fer und die nehe 
waren». Mumer, Genehm, i, 2 *j. — «Wo du 
hin kumst in die lender ^«r« ... > Id., Bad. 
P. 3 b. _ ,Dn sio iinn schifften auff dem mer, 

— und gar kem erdinch sahen /«r . . .» Murner, 
Virg. N, ö«. — «Wan got im nit entrunnen 
wer. — in himel gestigen also fer . . .* LI.. 
Luth. Narr, 76. — «Die manlichen pcrsoneu 
sollen zu der wiber erb gelassen werden, ob 

jsie schon eins ser ferren oder witen grads 
iweren». Id., Instit. ©Ob. Etc. 

Ferchfeind, Erzfeind, Todfeind; Fercha, Ferch, 
I Seele als Sitz des Lebens; also Feind der an 
I die Seele, an das Leben will. — «T^oeh best 
du dich vor oiiioni Gesellen zu biUeii, ilas ist 
dein eigen Blut und Fleisch . . er ist diu 
Ferchvt/end, was dn wilt so wll er ein anders», 
n. iler, Bilg 134 _ .Ret ich einen Ferg- 
fetnd, ich wolt ims nit wünschen». Id., Se- 
lenp. 226 b ; Post », 105 a. 
I Ferge, Schiffer. — «Von Stund an schickt 
; der Apt . , . dem Schiffmann oder Fergen ein 
j Pfennig». Geiler, Sfinden des M. 65 b; irrig 
Schaf. A, 2 b. 

' Ferün, Ferkel. Scherz, 886. — «Zwo moren, 
und die /er/in die von in koment». Fegersheim, 
15 Jh. "Weisth. 1. 709. — Man soll «dehein 
iverlin* am Sonntag feil haben. 1482. Alte 



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— 100 - 



Ordn., B. 1. Ete. — «So vir die SuhwinJ 

die Ferliti untl die Moren vertriben -wollen, 
and das des da gewont liast aad dir liebt, . 
•0 Bollttit wir Prediger iittt me und HAai i 
weder zu broten noch zu sieilen». Geiler. 
PoBt. 3, 98 0. — «Mancher Betier, wenn du 
im m essen gibst, wenn er gissiMf so fert er 
darvon ungedaukt. nit anders wie ein Fcrlin 
von dem Trog lauft». Id., Eroeis, iu ^. 
Ete. — Eine Sau mit ihren Jongen. «und 
seind die ferlein alle weisz». Murncr, Virg. 
J, 1^, — «Ein suw mit X iungen f erlin». 
Id., ülensp. 24: 136. — «Ks iiiijr sich 
dius er (ein Priester) ein ferlin het abge- 
nnmen». Pauli. 164. Etc. — Heute Färel. 

Vernent, V« i t Fom, Femig. im vorigen 
.Talir SfJierz, 1760. — »Es ist hiire, und waz 
uucli t't-ri». üoUfr. V. Str. 1, 163. — (Ich) 
«bin doch hüre nichtes wiser danno vcrt*. 
Reinmar v. Hag., 4. — «Dise verblibent und 
»int rchte hüre also vernmt und einvurt 
nüt drus>. Tauler, 146, (27) — «An die 
Btat do ioh vemmt was, do solte ich noch 
hüre». Nie. v. Basel, 830 ; 332. — Beson- 
ders in der sprüchwörtlichen Redensart: 
htuer wie fem, jetzt wie vormals: so schon 
bei T&nler (s. oben); so aiieli bei Geiler: 
«Wir seind eben Johannes heuer ah fern, und 
ist nit gut in uns». Brös. 1, 32 i>, £to. — 
«Da bist htuerättferd». (heiler, Geistl Spinn. 
I, 6 b ; N, 5 8. _ «Umb der )Iaterien willen 
der /ernigen Jars». Id., Em eis, 6 a. — 
«lümehen dnncdtt, er wer witzig gern, — 
und ist ein gans doch hür als fern». Brant. 
Nsch. 86. — «Es ist, dann vü^ig, böser hür». . 
Ibid. 89 (es ist schlimmer dies Jahr als das] 
vorige). — « . . .Und blib ein narr ich hür ah ' 
/*m». Murner, Nb, 7. — «Lud blibüt ein ; 
esel hür als fem». Ibid. 40. — «So er doch | 
lilchtet hür als fem — als ein dreck in der 
luoeru*. Murner, Schelm, e, 3 a. — «8o bald 
er nun vom priester get, — so tut er was er 
ferni;/ tct». Id.. Xh. 170. — «Schirest du 
in (den liauer). so gcb er lue ~ als er femig 
(et und e>. Ibid. III. Etc. — Aneh noen 
bei Luther, Uschreden, 221 b. 

von Ferniss, von ferne — «. . . Das er im von 
femisa entgegen lief. . .» Geiler, Post 8, 38 
Arb. hum. 23 «. Etc. 

Fersche, Fersen, fem., Ferse. — Gen. 3, 
16: «Du wärst auffsctzig sein irer Fersenen. 
Die Fersen ist das aussrest und nidrest Teil 
im leib». Geiler, HölL Lea, a, 8 b, _ «Von 
den Fersdien bisa anr soheitel ...» Bntser, 
Neuer. JB, 1 o. 

Feitseo. Kurts, 217: rSsten. Grimm, 3, 
1564: pedere. Keine der beiden Erklärungen 
sebeint passend zu sein: «Wir fröwen uns 
von gantsem herteen — das ir erledigt sein 
der schmertzen , — jelz niöiircn ir euch wol 
Ion biaw fertzen, — und mögen jetz mit guter 
ruwen — au eneh setaeD nnd mitfitgen — 
gretlin, kctterlin. . .» Murner. Luth Narr, 54. 

Fesen. Vergl. die Stelle bei Gefäde, wo 
statt gefeset, gefasaet steht — Einen Übel- ) 
thäter soll man dem Gericht überliefern, «als 
gefeset und gefedet als er wirt begriffen». , 
Kembs, 1383. Bnrekh, 148. leb Termatbej 



dass Fturntt Fie$e»t bier kleiden bedeutet. 

S. Fassen. 

Feseu, Fasern, dünne Spren. — «Sprüwer, 
Iclien, kern». Hnmer, Nb. 175. 

Fesselet, Büschel Fasern, charpic. S. Fas»\ 

— *Feaaeiot* in eine Wunde «gelegt». — Eine 
Salbe «auff Fuaeht gestriehen». Bronsehw., 
Chir. 38 a; 121b. 

Festenen. 1. Befestigen. — «Da gieugen 
sie hinweg und featenetefi das Grab und 
zeichneten den Stein». Geiler, Ev. mit Ussl. 
78 b. — «Die Kunst sol mit Stanthaftigkeit 

?efeainet sin». Id., Bilg. 144b. — «Der 
lerr het sein Ange.siclii gefeatnet und stiiT 
geötelt oder gerichtet gou Jiierusalem». Id.. 
Post. 8, 78 

2. Gründen. — «. . .Der sein Sach gefeattut 
hat uflf Laster». Geiler, Selcnp. ö2b. 

FoatMIllBg, Bcfostigung,Bestätigung.ScherK, 
389. — «... dur ein gewar Urkunde und ze 
einer rehten featenunge dirre vorgeschriben 
dinge». 1297. Als. dipl. 2, 67. — «Dez zft einer 
Stetten vettenung und bestettong . . . liant 
wir. . . nnser ingesigel. . .» 1405. Ibid. 2, 81,^. 

Fettig. Fittig. Flütrel, Scherz. 1800. — 
Heuschrecken, «die hettent sehs pettiche und 
sehe ffisse». Kon. 419. ~ Der feilgebotenen 
Enten «sol man beide fettiche abchowcn». 
Ib Jb. Alte Ordn., B. 12. — An dem Möns- 
bof soll man am Sonntag vor Mittag nicbt 
mehr «ufftun dann ein diire oder vettich (Thür- 
flügel) by der Stegen». 14 Jh. Urk. 4, 2, 247. 

— «Ein disehelltt mit swein fetgin», mit awei 
Enden die man herablassen konnte. 1432. 
Inventar der Mctza von Licliteuberg. — «Ein 
&bn, so er kre.vet, so schlecht er sich mit 
den Fettichen». Geiler, Narr. 59 b. — «Wenn 
ein Mensch ein Siechtagen hat gehabt . . .. 
und das im der Artzet schon geholfen hat. 
so got er dennocht ein gantz halb Jor Feitich 
hencken eb er gantz gesunt würt». Id.. 
Post. 1, 28 b; Kmeis, 13»'; Bilg. 121b. Etc. 

— Schmid, 18(!. Heute noch im .Sutul^rnn -rt - 
brauchliche Redensart ; bei uns sagt m tn 
«er losst d'Flejel lapple». «leh bin doch 
weder g^ns noch vogel. so hon ich kein 
felttcli». Murner, Ulensp. 18. — «Erbseu, da- 
rin wuchszen würmlin mit fettigen». Id., 
Gayac, 405. — Ein Herz «mit zwcn fliegenden 
vettichen». Id., Geuchm. f. 1 «. — Dem 
Hahn den man auf eine Pestbeule setzt «zwingt 
man den Schnabel under den vettich, das er 
dester ec bliblich ist». Brunschw., Pest S8 

Vetzer. Roiwelseh, Art Bettler. Brant, Nsch. 
62. Zarncke, 403, weiss es nicbt zu erklären. 
Gödeke, 116. nimmt zusammen Klantveicer, 
«Arbeiter, die auf dem Klant^ Kirehweih, ihrer 
Ii^ahrnng nachgehn». 

Fenerblaa, hdlzemes Rohr dareh das man 
das Feuer anbläst. — «Wem sol ich die Oren- 
blaser eagleichen? einer FeuerbUwnt wann 
der Tenn! blaset durch sie». OeUer. Narr. 
197 ^. — «Wann eim ein Tochterlin stirbt, so 
spricht man : wolan, wie sol man im thun ? 
es ist doch kein Knab gewesen; man spricht: 
es ist ein Feuerhlas ; es ist also ein Sprich- 
wort». Id., Ev. mit Ussl. 62 b. — örinuu, 
8, 1688, meint dieser Verffleieh eines M&dchens 



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mit einer FeuerbUii komme daher, weil letztere 
«in Bohr ist, das bald zerspringt ; aus der Pa> 
rallclstelle Post, 3, Si 1>, ist aber zu schlicsseu 
das« man daiohdasSprüoliwort bedeuten wollte, 
lilehte Hftdehen seien höelistens gut Uefne 
Dienste zu vorrichten, wie Feuer anblasen und 
dergl.; es heisst nemlicli : «Wer es ein Töchter- 
Jln gesin, so wer nlt vil daran gelegen ge- 
wesen, wenn ein Töchterlin kan nummenein 
Feuer holen oder ein wenig köcheln». 

FenerhaafT, Schef t«rhaiift»ii. ^ «Sieseliliigen 
grosse bHum zur erden, — das soll der todton 
Jeuerhauff werden». SInrner. Virg. l, 8*». — 
Apollo, «dem wir ein ewig ftmrhmjf machen, 
— nnd dienen in göttlichen Sachen». Ibid. n, 
6 • («ewig» ist nicht im lat. Text). 

Fraerspief:»], Brennspiegel. — «Du nimmst 
«inen Spiegel iler hol ist, als Feuerspiegel seint, 
und wann du dieselben an den Sonnenschein 
haltest, so gibt es einen andern Sehein von im, 
<ier selbig Widcrglantz mit dem ersten Schein 
off dem Spiegel eutziindet Fapyr oder ein 
Taeh». Geiler, Et. mit üssl. 96 «. 

Fearendig, feurig (vgl. blutendig\ — «Ein 
fewrendiger flnsa . « . genant . . . Phlegeton». 
Mnmer, Virg. T, S 

Fenstling, Fausthandschuh. — «Tr schla<,'eii 
mir mit dem FewÜingt den Decretaien, emsig 
meine seitten». Wnrm. Bai. 1 •. 

Viani, Vient. Figent, Figend, Feind. Seherz, 
1803. 1807. - Ihren «oumcfen se falle ...» «Von 
sines viendea hant». Gottfr. v. Str. 1, 98. 75. 
£tO. — «... do er unserre stette offen vient 
was . . .» 1261. Urk. Buch. 1, 356. — «Der 
vigenl ist durch (die Menschen) gevarn». Tauler. 
222 (;^9) fdor Teufel). — «Bekorun^'e von der 
weite and von dem tieische und von dem 
vUtnde*. Ihid. 74 (lö) (dem Teufel). Etc. — 
Wernher von Hünebui^r war <eiii < igent dirre 
stette zh Strossburg». Nie. v. Laufen, üottesfr., 
36. — «Tergip luterlieh allen dinen mgenden*. 
Oebete, 14 Jh. — Er «streit wider fyende». 
<Jlosener, 30. — «Davides vigende soltent an 
ime gesigen». Kön. 270. Ete. — «Bs dftt dem 
mensch :i T-ot das er starck sige, der stritten 
sol wider sjue vtgende». Hüiur. v. üftenb. — 
Etc. — «S. Felix der hat die Stat (Nola) lang 
Zeit beschirmet wider ire Figent». Geiler, Emeis, 
aSK — «Du biäst eiiu Vtgend und wilt dich 
reelken». Id., Post. 4, 40 «. Etc. — «IMe un- 
serii bestritten den fygent». Adelphus. Türk. 
E, 1 ». — *Figende der geierten». Adelphus, Fic. 
130 — Die gewdhnlielie Form ist von nnn 
«n Feind. 

Aach als adj., mit dem seltenen Comnara- 
tiy : «Es ist niehts dem sie ftktdet seina nnd 

das sie mer hassen dann Armut». Geiler. 7 
Scheiden, K, Ib. — «... das der Vygent uns 
nit letz». Brant, Bosenkr. I). Ged., 7. — «Wer 
\iff der worheit blibt. — bald der all vigent 
von im tribt». Id., Nsch. 100. — Brant und 
Mnmer haben gewöhnlieh FVmi. 

Ficken, fricarc, reiben Zu t;e/.ieniender 
Haltung gehört dass einer, «so er steet, nit 
ßek an den FGssen». Geiler, Sohiff der Pen. 
30 — Hat ein an der Leimruthe s-efancener 
Vogel Leim an den Federn, «mau jicket mit 



j Eschen, und liilfet dannocht etwan nit». Id., 
I Er. mit TJssl. 40 a. 

Fickmüle, besondere Stellung der Steine bei 
1 dem Hühlenspiel, das heate bei uns der Neuner« 
I stein heisst. — Der Teufel fr&gt einen 8ter> 

; benden, «ob er da? und gryenes ^rloubt; do 
< antwnrt er im : ich gloub wie die kristenlich 
i Kirch glonbt; so fraget in der Vigend und 
sprach: Avas Eflonbt die christenlieh Kirch? 
uff dieselbig Frag antwurtet er im uüt anders 
denn : sie glanbt als ich glaub, und ab diser 
Fickmülen liess er sich den Vigend nit trei- 
ben». Geiler, Selenp. 101 — tDu hast dir 
' ein fickmvlin in dcniseibigen Bneb gemaebt». 
Hnmer, Kön. v. Engl. 913. 
Fidem. L Mit Federn versehn, befiedem. 

— «Der vil verheiszt an ein Kerbholtz, — 
znlctst dir ixdert^'mm boltz>. ^furner. Schelm, 
b, 2 ». (Das Kerbholz wird mit so viel Ein- 
schnitten versehtt, daas es einem gefiederten 
Boia gleicht.) 

2. Lögeu, Ben. 3, 288. — Die Alchimisten 
«brietent usz die fünft Substanz, — und ist 
alsamt gefidert gantz » Murner, Nb. 2öb — 
«Mit Worten bzal denselben wider. — mit 
liegen, iriegen. Iftg du. ßder*. TbiJ. ö4. — 
Ein Lügner muss «behutsam halten seineu 
mund. — man merekt snnst das er ßdem 
kund». Jlnrner, i Ketzer. B. r «... des 
lüg er in sein halsz« und ßdcr als ein böser 
sathan. als er noch nie gelogen hat». Id.. 
Adel, K, 1 ». 
Viehtin, adj. von Flehte, Fichte. Ben, 3, 306. 

— Sohreiber «die viehtin sint». 14 Jh. ürk. 
2, 267. 

Fielbmn, Art Zeug. Woher der Name V 
»Fielbrun wol zwentzig eleu — des besten 
liess ich uszerwelen». Mumer, Genehm, x. 4 *. 

Vientlich, Vigeutlich. Fi^ntlicheu. 1. Feind- 
lich. — « Vigenß^ schalkeit Taulcr, 416 (72). 
In der Krutenan wurden Häuser ab<irebrochen. 
«der vigentlichen louffe des hertzogen von 
Burgnnde halp». 1477. Stadt-ArdÜT. 

2. Feindselig, übcicresinnt. — «Wer es . . , 
dab der lehensmau so vuendtlichen-wQxe, und den 
lehenherrcn kein botsehaft wissen liesse . . . 
Ist es sach das . . . die frnnw so vuendtlichen 
gewesen ist, das sit nit gröpunuen hädt . . .» 
Priiiizheim, 15 Jh. AVeisth. 6, 476. (Der Heraus- 
geber, dem das allerdings schlecht geschrie- 
bene Wort unbekannt war, vermuthet es könne 
abwesend, ausländisch, bedeuten.) 

8. Feindlich, im Sinn von sehr stark, ausser- 
' ordentlich, wie sonst noch in der heutigen 
Volkssprarlie ^'rausani, inurderlich. wüthend, 
I etc. — «Ein Dieb am Galgen sieht übersieh 
I nnd ligent im die Ougen wit vor dem Kopf 
und flotteren im rienüuhen Und ist vienÜichen 
■ zerschwollen und zerbleigt». Geiler, Post. 4, 
I 39. Der selbe Sata ans 8 Harien, 61 >, wo das 
erste Mal fyntlichen steht, das zweite Mal 
\fentUcli^. — Ein «mächtiger Hund, der 
I vigenüieken fast ^bellen hat, das was Ohri« 
stus unser Herr». Geiler, Bilg. 139». — «Wo 
I siehst du jetzundan Menschen also flissig, 
I emsthaftig sein und tigmüidi fechten noch 
ewigen Gütern ?» Id., Post. 3. 64 — 
i «. . . deren (den Armen) feind vil kummeu 



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ass allen Landen». Id., Brös. 2, 47 a. Etc. ; Villen, schinden. Scherz, 392. 1808. — 

— Im It). Jahrhundert ward das Wort oft «Wer das verscliuldet daz man Schern oder 
in diesem Sina gebrancht, unter Andern aacb i viUe» sol« daz sol der stoewcrter tün>. 1. 
yon Luther. 8. Orimm, 8, 1461. fStadtr. Grand., 8^ 51. (Lat Text: dampn&tio 

FiesB. Fieaslich, klug, listig. — «Die weit- pellis et pili). 
liehen Itenaohen* . . seind klag, listig üudßeu \ FilU, gemeiner, ungezogener, grober Mensch. - 
ceitlieh Out, Lust vnd Ber za fiberkummen». | — «Wan einer vM spritzete oder ronbset und' 
Geiler, I'ost. H, (55". — «Do der Ihw hört Kengel in der Nasen hat nnd sie hinintupfet. 
mit seineu füsalichen Uren. . .» Ibid. 2, Ö8 < und dergleichen, die Ding stont übel das einer 

Fimaheit. Verstand, SehUnheit — «Dabin I also ein Kegel ist imd ein FOtst. Oetler, Er. 
ker dein Fiessheit und dein Bescheidigkeit mit T's'-l, 22»'; Post. 2, 110h. — «(>h er ^rlmn 
oder dein angeborne Vernunft». Geiler, äelenp. , zu deui Keiberthum kummen wer. und heite 
46 ~ «Gott der Herr hat der Naturen derigelerte Lttt und Kunst gehasset, so wer er 
Thiere geben ein Fiessheit und Gcscbeidigkeit, dcnnocht ein Bauer {rewescn und ein Fj7fr». 
die heiss ich ir Vernunft». Id.. Enieis, 18 id.. 2sarr. 23 e-. — Zarncke, 414, sagt, die 

FiiltB, Klbitz. — <Fifitze» von den Voglern Entstehung der Bedeutung grober Mensch sei 
gefangen und verkmifT 1425. Alte Ordn , B. 1. ihm nicht ganz klar, f^iö scheint mir von dem 

— *lm fijitz*. Feldiiaiiie, Ittelnheim. 14 Jh. y robeu Filz ent leimt zu sein, den man für are» 

— «Zft üützen*. Kiirdenhcini. 1518. nieine, besonders Bauernhfite brauchte. Vers^L 
Fige, Feige. 1. Esehfige, welsche Fige, Esels- Rrant: «Die Tertz ist von sant Groluan. Jlut- 

excrement. Sprüchwönlich : nichtswürdiges , tuacherknechi fingen die Sext, von groben 
Zeug. EliiMi eine w. F. bieten, ihn rerächt- FOtzen ist der Text». Xseh. Honte bei nna nur 
lieh verspotten. Den Namen welsche Fifj:e im .^inn von Geizhals. 

erklärte mau durch folgende Anekdote : «vul- , Filtaen, walken. — «grosz gefuuce doreu» 
gariter Eselsfigen, quales Fridericus Barba- Murner, Luth. Narr 6ö. 

rossa Mcdiolanensibus civibas dedit mandn- Finantz. Finantzerei, Wucherei. Schmeller 
eandasproptercontumcliamimperatrici coniugi 1 1, 722. Financia, Ducange 3, 298. — «Wucher- 
suac illatam». \>c fide concubinarum. Zarncke, ' zinsz und was solicher . . . ungöttlichen /y> 
die deutsehen Univ., 102. S. auch das Bild in i nanUen seind. . .» «Zeitlich gewinn. . fymm' 
der Sehrift Lochers gegen Wirophelinj?. f> tzery. Brunfels, Anstoss, 14»; 8 — Die 
.Ho, mit den Worten, «ich hat« die teygen Pfaffen bringen die Armen in Noth «durcli ir 
fressen». — Er «meint der himel hing vol gesehwinde cefianCsen». Gapito, Treger, I, 1 «. 
gigen. — da warents Iram der «se2s^^ett>. 1 ~ Die Kanlfente «kSnnen nit als beimlieb mit 
ilurner, 4 Ketzer, (', 21'; Xsch. 47. - «Wa der fmatitc umhgen «als die Geistlichen 
ich ein klagt der narheit an, — der wolts I Blindenf. B., 2 — Es werden «mancherhaudt. 
fär ein gross eren han, — und bot mir I ^mmtMtn mit den armen doreebten gewissen 
welsche ^jr^n dran». 3Iurner, Geuchm. b. 2 gebraucht». Zell 0 , Q, 2 b, 3^; x, 3«. 

— Er verspottet uns «und büt uns dran ein j — Geistliche «die auff der fimtUzerei sitzen, 
welsehe feigen*. Id., Lnth. Narr, 1 18. j off der KanAnannsehaffb nmbreiten». Zell, P, 

2. *Vigen spitzen», unter den Arh iten der 1*. 8, 2 
Buchdrucker angeführt. Brant, }sscii. 61. — Finantzen, Wucher treiben. — «Des dings- 
Strobel, 168, erklärt Vigm durch ordnen. ' ist on aal, damit man fintuttut hat». Zell, R, 
zusammensetzen, er nimmt es für fügen. Wiire 3 ^. 

es nicht anwahrscheinlich dass Rrant statt Findling, ertinderischer Mensch, — <Li:>t 
fügen vigen gesdirieben, so schiene diese Kr- , fand list und findling fund> Murner, Nb 206. 
klärung besser als die abenteuerliche Ver- 1 Finperlen, die Finger mit Ringen, Fin^fer/iit 
mnthung Zamcke's, 884, nmu l»abe Feigen , schmiicken. — Eine Frau tgcjingcrlet mit gros- 
znr Bereitung der Sehwürze gebraucht. Nvri sen guldinen ringen». Zell. y. 1 a. 
müsste man auch, nach Strubel, vigen von j Vingerlin, Ring. Scherz, .193. — Er bot 
spitzen trennen. Gödekc, 8^, äagt: «Spatien , ihm «ein vit^erlin an i>ine haut». CTüttlrieU v. 
sehneiden», aber ohne Beleg. | Str. 1, 61. — Dem Johann von S. Amarin 

Figelot, Feit«;päne. — lEhc^nßgelot»'. 15rnn- ; wurde geraubt: «ein giildin vingerlin^ da« 
schwig, Chir. 55". — »Fggtüt von itscn». , schätzte er umb 2 pfnnt». 130Ü. Cod. dipl. 
Gersd. 91 «, S. Thoni. — •Fingerlin und ander klei- 

Figent S. Viant. nöter». 1863. Goldschmiedszunft, ö. — Sie 

Vigentscbaft, Feindschaft. — Er sah dass «nam ein gar schönes vingerlin aber irre 
man es «durch vigentschaft hette geton». hendc». Niclaus v. Basel, 213. — Pharao 
Märlein, 86. £to. — «Nül trag tngeutschajt «zoch sin vingerlin abe und sties es Josepe 
in dinem herteen». Fred. Ingolts. — «So i an sine hant». Kön. 258. — «Das fmgemn, 
habent ir kein Figcntsctuift gegen der Weit, das trügt lüonian denn dir in besunderhayi 
das ist gegen weltlichen Menschen, wenn ir und in haimliohayt verbunden ist». Guldln 
seind als sie seind». Geiler, Post. 2, 105 a. Etc. Spil, 64. — Bs «sint oveb ▼erboten seftote^ 

Fi^rol. S. Viohtte. rntgerlin. briutevit^gerUn. . . .» 2. Stadtr. Grand. 

Vile, Figel^ Feile. Beute bei uns : Feiel. . 0. iui&d., 2, 2Ü8. — Schauringe, nach dem lat. 

— «Ffls. Kma; «Ilm, lfmare». Herrad, 189. — i Text, annnll visitales, Besnebringe. die man 
r^ie S'tias^biirger «fundent die /('/e/«» mit denen <ich bei Be^uchCIl zum Geschenk machte? 
ihre Getangenen ihre Ketten tzerfigelt» halten, oder Schauringe, weil sie an sich von ge- 
Closener, h7. ' ringem WerUi, nur znr Scban gemaeht waren ? 



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— 106 — 



Brüteringe, solche die beiBrüten,Hoolizeitfesten, 
die jnngeo Leate den Mädchen raboten. — 
«Stossent im (>lcm verlornfn Sohn) ein guldin 
Fingerlin an siu HauU*. Geiler. Post. 2, öO 
Ev. mit TJmI 52 O; 102 a; Emeis 12 a. — Träa- 
meii von *Ftnf}n-Un geben.. Traambach A. 
Sa. — Uauuibai hat «eins tags so vil Römer 
erschla|[r«n« des mea ire ßM/gerUn mit eesteni 
hat müssen nsrmcssen». Rinerm., Cäsar, 1241». 
— «Ein hültzenes jingcrlm das vergiildet ist, 
und doch inwendig holtz>. Friee 81 <>. 

Fin^erzei^n, mit den Fineern reiaren — 
Christus sprach: Johaiuies der Täufer «hat 
mich getöoit nnd gefingertöigt und gesprochen : 
sehet das ist des Lamp (iotles*. üetler, Post 
1, 6 2, 44 a. 

Viiivjtei'»', Finsterniss Scherz. 1809. — «Dnz 
für bat die tugent daz es erlühtet die viusUr>. 
Eis. Pred. 1. 947. — «Do each er, das er 
ander not mit liette, wenne daz er in der 
cin6Ur was». Ibid. 2., 16. — «Etteliche spraohent, 
9i sin in einer vuutri*. Nie. v. Str., 968. — 
• In mit der vinster lo.scht das Hecht» r.nuit. 
Xsch. 86. - loh Sünde dem Teufel zwei Lich- 
ter an «nnd lass gott in der ^burtr» eton«. 
Muruer, Xh. 187. ~ »Vom liefht die finstre 
dannen wich». Id , Virg b. 1 *. — «Als 
iiiemans nichts in der finstere gesaoh . . .* 
rfiii;Lnn.. Cäs. 6S^K — «In der finster gantz 
in» sonnen, das ist in dem kcller». Räthselb 
a. 2.». — «Das finstre endet die färb». Fries 
B4 a. — «Er li:tt ^tch verborgen in die /inatero. 
Xachtigall, Psalte r 40. 

Vinsterlingen. im Finstem. — Jhr «hant 
oucfen nnd gesehent nüt. und harumb so gont 
ir ouch vinsterlingen». Niel. v. Easel. ms. — 
}(an mutete die Lichter ISachen «und vinster' 
Ungen ston». Kön. 755. — «On ein Liecht . . . 
irestu finsterltttyen hin und weist nit wohin». 
Ueilcr, Bilg 161 — *So >prechen sie: meins- 
ta nit ich künn nk finsterhng zu dem üimmel 
kummen ?» Id., Arb. hum. 181 b. — £tc. — 
Er schlug ihm *ftns(erling mit denfensten nach 
dem kopff». Murner, Ulenep. 11. 

Figol, 8. VuHate. 

Firgelo, Firkeln, ausforschen, (jiiiilt riscli 
aasfragen. «AUo ist es auch mit etlichen die 
alse ein enge Consoientz habend nnd so fil dfe- 

*elb understond zu fegen durch In icliten. so 
hl werdent si mee verwüstet und unge- 
sfibert desehalb. das ans so vil Fir^^en» ie 

mee und mee harf'ir kunimi t Geiler, Tniu' 
Schaf G, 4 b. — «Aber du soll nie firckein 
end fragen wie das mSg sin, das seit du Got 
lassen und gang du des müssig». Td , Bilt; 
JOD i>. — Zur Erklärung kann der schwäbische 
.Ausdruck dienen : aufs Virgele, kleinlich, 
pünktlich : ^'irgele, das Düpflein auf dem I, 
von virgula, feiuer Strich. Schmid, lyn. 

Firkelecht. xnm .nengierigen Ausforschen 
geneigt. — «Isaac . . lies*^ nm nechstcn 
bliben, er war nit firkelechi. ^Ur ucktViUer str- 
ielecht), er gloubt im kurtz» Geiler, Bilg. 110 a. 

Viin, vorjlihrls;. Scher/. 393. — Wrin nnd 
^'mcht, die nicht im lauleudea .Jahr gewach- 
if n >ind. — Dem Vogt von Ebersheimmünster 
gibt -man «einen halben amen nttwes wines 
wd einen halben vinies wines». 1320. Weisth. 



j 1., 671. — Ximmt der Propst von Oelenberg 
I seine Herbeitce an 8. Lnkart vor Weihnachten. 

; «so 80I man sy jme geben mit niiweni und 
I mit vimem uine». 1354. Weisth. i, 24. Etc. 

— Der Wein gerieth 1415 so schlecht, «das 
men Heber ptrnen win dranff dcnne den niiwen». 
Kön. 774. — «8 ^. uno bervu da:i firne korii 
z& tragene in eine käste». 14(fö. S. Tbom ' 
Fabrik. — *Virnekorn*, strassb. Fiimiliennamo . 
1200 u. f. — «Firner, alter starcker wein». 
Adelphus, Fic 162 K 

Fimig, vormjährig. — Den Bannherren 
soll man geben «einen firmgen hamel oder 
zween hüri^». Wasselnbeiin, 14W. Weisüi. 
5, 443. 

Fischentze, Fischerei, Fischrecht, Scherz. 
394 — «Wunne und weide, holt/, und velt 
und die fischenüut: fiappoltsweiler, 13i6, Als. 
dipl. 8, 118 — Zu 8. Morand gebürt «die 
halb vit^enUe», Budwiller, 1420. Weisth. 4. 
39. - 

Fiachgmb, piscina, Weiber. — «Zn Jem- 

salem was ein Fischgruh. die nennt nuin in 
hebreischer Sprach Betbsaida». (falsch für 
Betbesda.) Geiler. Ev. mit Üesl. 46 b. ~ Dasy- 

podius nnd Göll, 75. haben: «piscina, Flseb- 
grub, W^eyer, Teich». 
Fiaohbud. Seehund, — > «Doeb sahen wir 

von weitem wol, — ein g-rosses, finsters, grau- 
sams hol. — und dasscibig der vischhund vol>. 
Murner, Virg. J, 2 b. 

Fitzen, mit der Rnthe schlagen. — «Gc 
denk das die Blenscheu sint unsers Herrgotts 
Ruten domit er \{\c\\. fiztet». Geiler, Bilg. 68 b. 
S auch Schmcller 1. 580. 

Fiacken, Flackeln, Flackern, leuchten. — 
Mensehen, «die in grosser Hitz der Lieber 
wachen und GuU dienen und flackern als die 
Sonu und brinaeu in der Liebe Gottes». Geiler. 
7 Schwerter. F, B b, _ Das «das Feuer . . . 
also auffgieng nnd ßöckte. und du werest gantz 
fenrin». Geiler, Ev. mit llssl. 26. ». — Paulus 
ist in göttlicher Liebe entbrannt, «und also 
uif und nfif gefiacket bisz in deu Uimel». Id., 
9 Marien 8 a. — «Es ist nit not, da» das 
Fnr flackere». Ibid. 16 - «So sie ßackert in 
der Liebe Gottes». Geiler. Bros. 1, 14 «. 

Fladen, placenta. — «Der Tenfel . . . stiesz 
un.s ce ein Fladen ins ^lanl . , . Die Kiiil . . . 
essen morn Fladen». Geiler. 3 Marien 15 

— «Ein Fiaäen über den Znn, den andern 
herw i'!cr über«. Id.. Post 3, 43 «Du 
sprichst: was würt syu unser Spysz? werden 
wir oneh F%adm essen? loh antwnrt nnd 
sprich: ja. denn die fiirncmpste Spysz aller 
Heiligen ist der Flad . . . Christus*. Id., 
Bilg. 218 b; Narr. 817 — »Die gewichten 
(geweihten) fladen uns nit schmeclcen» Brnnt, 
Nsch. 112. — Den Raihsherreu wurde unter 
anderm «ein dürrer ^fodsn» vorgesetzt Id., 
Bisch. Wilh. 292. 

Fliider«. flattern. — «So miu frauw (die 
Äbtissin vun 31ftssmünster.i wil jr ding han 
gefUulert, so .soll >ie es i,'cliietten vor S 
Verencu mebi sibcn iiaclit, will sie es hau 
blutt, so soll sie es siben nacht darnach gc- 
bietten». Gildwiller, 1394 Weisth. 4,n8. - 
Gefladert, von fladern, flattern; im Gegen 



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satz zu blutt, nackt, ist gefiadert für behedert j 
tn nehmen. Ans dem wm auf die Stelle folgt, | 

ireht hervor dass das nefladerte Dinir om 
solches wur, ku dem die Äbtisäiu t^elber kam i 
um Herberge bei den Hubern zu nehmen, j 
Fif^'^ürlich hies« ("in Ding blutt, nackt, blos, 
wenn es von keiner Mahlzeit für die Äbtissin I 
berldkek war; man nannte es gefiadert, be- < 
ficdert, wenn man ihr dabei aufwartete. Zur ! 
Erklärung könnte man an «das Fliegende», | 
das Gettiigel. denken, von dem so oft in den ! 
Dinghofrödeln die Rede i«t. wenn sie ilasjeiui,'e 
angeben, was die Huber dem liotherni auf- 
tischen solloii : «fliegendes und fliessendes», 
Vögel und Fische — «Die FtifcItorlin_^a<i«m 
uns umb den Kopf, sie fiadern uns umb die 
Augen». Geiler, 3 Marien 21 b, — «Also ward 
gefangen der Absalon, der het ein schön Har 
und floäert über sich ; er reit under einem > 
Eichbaum, da bleib er an dem Baum hangen». ; 
Id., Bros. 2.91 » 

Flam. masc. Flamme. — «Ich verbiiune i 
jemerliche in disem Hammen>, Nie. v. Str., 
264. — Auch fem., z. B. Tiiiilcr, 297 ('iiv cdie ' 
flamme iriugüt do durch». — - «^^'allii der 
Flamm an allen Orten zu dem Tach uss- 
schlccht und versumpt ist. so schreien sie . 
dann Feurio». Geiler, Narr. 86 — « .. .und 
j;ing der Flamm von den Fingern gegen den 
Himmel*. Id., Oeistl. Spinn, N. 5 — «Der 
flamm schlug über das dach». Mumer, Virg. 
G., 3*. — «... und schh'clit mir daan der' 
fiamm in kopff». Id., Nb. 242. — «Ein 
geuehin brent mit ireu) gsicht — das mir der \ 
flam das licrtz durchsticht». Td.. ncuchiii. 
t., 2 a i M&le A., Ö ^. — «Der flammen schlug , 
xnm offen nss». Id , 4 Eetoer, L, 8 — j 
«... man den flammen Sicht so fcre*. 
Id., Bad. B, 6 b. — £tc. — «Der inbrünstig 
flam*. Adelphns, Hörin, S «. — «Bot. als ein ! 
fiam des feuers». Fries 65 «. 

FUtmmüin, kleine Fahne, Wimpel, das. 
frans, flamme. — «Soll die tagend ... des I 
pferdes iroiichtcl und ireurtoih werden in den • 
sUberia zeuneu oder in hübschen Satteldecken 
und in seidin jlnmn«Iifi ?• Wimph , Chrys. 6 b. ' 

Flammi'cht. flammend — «f%imm0eMe| 
brend». Bingm., Cäsar 123 b. 

Flechten, imperf. flacht, partic gefleckt, ge- 
flacht. — Sie «namen und flachten ein Krön von 
Domen». Geiler, Ev. mit üssl. 77«. — «Das 
ist ein stroen bart gefleckt». Murner, Xb. 4:^. , 
-- lies Atiieas Schild war «mit cisin dreifach 
gemacht, — drei ochsenheaten zauieu gflaehtp, < 
Id., Virg. K, 8 s. — «9ein Kleidung was ansz , 
d orn geraucht— und mit raten cusamencrilaeU». i 
Ibid. J. 7 a. 

Flerklecht, gefleckt. — «Die uns uoch- 
komnien. werden denn ouch also fleckUekt nnd | 

blencklecht». Geiler. P.ilsj 41 

Flederin. adj, von Fladcr, Ahorn. Scherz, 
S9b. — «Ciphus ligneus cirenmdatns argento, 
in vnlL'ari ein flcdrrin kene». 18.^)7. — «Oha 
lignea cum argento ornata, fl^derin kene mit 
Silber bosiagen». 1406. Hist deS. Thom., IHO. 

Fleischhank. — »Gott \s\ m «rßtrcw das 
tt uns also uff den fieisthbatik geh». Wurm, 



Trost, 49 «. — Sprüchw.: einen auf die Fleisch- 
bank geben, ihn venrathen. Himer, Sehdm. 

b, 2 b., das Kapitel. 

Sich Fleistien, Füssen, sich befleissen«. 
SoTgMt oder Eifer an etwas wenden, geflinsen 
sein. — •Fleisz dich ... zu dienen». Geiler, 
Irrig Schaf, C, 2 *>. — «Auch kleine (^^ünden) 
sol sich der Mensch fleissen zu fliehen». 
Id., Pred. von Zachäus, 4 a,— «Zu dem 
schauwenden Leben äulleut geflissen sein alle 
Geistliche». Id.. Bros. 1, 14 h; ßilg. 1261». 

— «Wer uff richtum /issft sich, — der Iftgt 
ouch das er bald werd rieh». Brant. Nsch. hO. 

— «... der schiffman . . . der uff dem mer 
fliszt schloffes sich» Ibid. 95. — Flis; dich 
hierin, so gewinst du eer». Braut. Facetus». 
A, 8 b. <Hüt dich gar eben, zucht dich fii'u». 
Id., Thcsm. c, 3 — «Der rechten wisheit 
thu dich^mm». Id., Epigr. Copie 225. — Etc 

— «i^in jeder soll geßisseti .sein — wislich 
thun in den gesobefften sein«. Id., Horeta». 
a, 8 1». «Fantasten Und loh mer nf erd, — 
die fliesen sich der nerschen gberd«. Mnrner, 
Nb. 49. — Die «sieh des grossen mutwiUs 
tleissen, — die kirehen, kinsen hie serrdssen». 
'id , Luth. Narr lOH. — Etc. — «llettestu 
dich darfür geflMsen — das du osz wiaen 
narren meeht, — die selbig arbeit iHird dir 
schlecht» M irlit). Id., Nb. 5. - «Wcrent 
sie das tusentijt mol — des gottes dienst und 
eren vol, *~ als sie dem tfifel sind geflinen». 
Ibid. 185. — «Es sol ein jeder gouch gefltMen 
sin über andre gouch all usz zu gucken». 
Murner, Geuchm. e, 3 b. — cDcr wibschen 
art sind sie geflissen». Ibid. n, 1 *>. — «Wan 
denn der mensch des wt^r gefiiseen und leit 
sein kunst nit übel an . . .» Mnrner, Bad. Ii, 
6 a. — «Wir reinigten da nn'^er gewissen. — 
und waren mit andacht geßusen — gen Jupiter 
dem höchsten gott.» Id., Virg. H, 6 — Etc. 

— «So ich nit für mieh sehe (ft^i»9en» . . . Id., 
Lulh Narr 78. 

Flesche, Flasche, Krug, oft sehr gross. — 
«Ein zinnin flescke», dem Joh. v S. Amarin 
geraubt 1300. Cod. dipl. S. Thom. — «umb 
eine flescke 3i'f sch.» 1395. S. Thom. Fabr. — 
Man «sol geben die grosse flescke mit winc 
den stnbengcscllcn . . . Die grosse flescke düt 
18 mossen». 1400. Tucherzunft, 27. — »Zehn 
messige fiescften». 1427. Ibid. 84. — «Ein fieich 
mit win mag ouch nit gesehaden». Oonr. v. 
Dankr.. v. 136. — Personenname: Ritti i l'i r- 
kart Flesclie von Bischovesheim, 1265. Etc. — 
«Nieman thnt nnven Win ... in alte Ftegthm». 
Geiler. Post. 3, 105 — «Cott lasset nicht 
Weissbrot an den Beumen wachsen nnd Fleschen 
an den Reben». Id., Ev. mit üssl. 62 • : 
Narr. 31 Brös. 1. 42 'i». — Etc. — «Wa^ 
der Tcntsch uff erd anfacht, — so wurd doby 
der fkeeiuM gdaeht». Mnrner, Sehelm. i, 8i). 

— «uf der jUschcn riemen treten». Id.. NT). 

— Etc, — Fig. Trunkenbold: «Trunckene'; 
Iksi Jien*. Mnrner, Schelm, e, 4 ■. — «Von 
wibern sag ich nit allein. — die man findt 
fleschen ietz gemein». Id.. Nh 6K, — Etc. 

— «Ich meint es wer ein flc!>ch mit wein»... 
«Ein liülf/ine ^ÄCÄ». Pauli 180. 301. — Singen 
in der Kirche «usz vollem geist, nit usz voller 



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— 105 — 



fUschen*. Zell, F. 8 ». — «Zwo gross blacben 
fleschen». 1516. 

Flete, Fletikeit. Sauberkeit, Schönheit. 
IflM» Oegeatheil von llQfl&L — Am Kreas 
ist Christo «sinre fletikeit nttts ntl blilMn». 
Eis. Prcii 1. 2m. 

Flendern, Flodern, fUtteriii sdümmoni. — 
«... Lengold, dM Fleudem (Druekf. flenderet) 
weltlicher Weis)i. it». falsches Gold das den 
falschea Sohimiuer der weltUchen Weisheit 
bedeutet Geiler« Arb. hom. 139 — «Lengolt 
scheint, klingelt, flodert. and ist ein tarn Ding 
dftruinb>. Id., Bros. 1, 106 

Fiieefaten, fleehten. — Die Winden ^fliechten 
sich ufif den züncn». Brunschw., Dist. 122^. 
— Bryonia «ist eiu krot ßteeiUeiuk ujf den 
zünen wie binden». Ibid. 101 

Fliehen, Fliegen fangen. — «Sie haben wol 
das Maul offen, aU wolten sie fliehen». Geiler. 
Narr. 181 b. Lat. Text, f* Ji, 8»: «quasi 
muscas capturi». 

Fliesse. Wasserrinne. — Bumefiiesse^ von 
«inem Feldbrunnen abflieesend* Ad vielen 
Orten, 13 Jh. ii f. 

Fliete, fem., Flieten, raasc, öchenuesser, 
Lanzette. — «Ein Flieten oder Schermesser», 
Geiler, Narr. 1 1 »>. — «So lidet ein ]ilensch ge- 
4altiglichcn den Flieten in dem Gschwcr oder 
Eissen, so or bekeiit (ks im der Flieten ist 
eiu Jklitwirkaog der Gesuotheit*. Id., Bilg. 
f)8 • ; Pred. n L., 148 — «Das apostem 
(dffiien) mit einer flieten». BranscliM., Pest. 
81 b. — <Tha (den Eiss) uff mit einem /Z/eAltii». 
Oend. 81 

«Flindel, Flinder, oder Hammeischlig von 
jain». BruuscJiw., Dist. 8^. 

«Fline, silex». Herrad. 188. Schere, 998. 

Flitsch, Flix, Unrath in den .\n^'-en. — Eine 
Fraa «hab Flix in den Augen. Karrensalb in 
den Oren, ein blow Atinekend Mal, gel oder 
adiwart?. Zen, oder sii:- vmi schweren Sitten», 
ihr Mann darf sie duäbhalb nicht verla^bon. 
Oeiler, Post. 1, 99«; Has im Pf. A, k — 
«Hysopia, lippns. flutuch in äugen». Gersd. 
84 0. — Hente sagt mau Kae; ebenso Geiler, 
Ev. mit Ussl. 33»: «dein Aa^en seind rot 
nnd triefen und seind vol Kei^^*. 

Floch, Floh. — «Wenn ein FlocJi einen 
beisset. so wärt ein rot Flecktin da>. Geiler, 
Dreieck, Spieirel. Aa. 4 f». — «Xit allein die 
Flöth fechten dich an, sunilor auch die Leusz 
und die Wenteln». Id., Uas im Pf. d. 2 «. 

— Etc. — «... als ob sie mit einer axt ein 
flach enuürdcn \volten>. Murncr, Adel, H, 3^. 

— Sie «zögen mir ein kleinen ßoch, — und 
iauffen sie den ochsen noch>. Id.. Loth. 
Narr l3t». — «... also wil ich die floch im 
sclieichen'. Id.. 4 Kei/er. (\ 6 a. — Rjn 
Gaukler «der paiver für die fiöch ambfiert». 
Id.. Lath. Narr 18, — «Hensohreeken und 
ein V ; n mit ^A». Id., Nb. 89. 

«Fiodereyde», Flockseide, von flodem^ Ha- 
dem, flattern. 1477. Tncherznnft, 88. 

Flöhen, tliicliten. — «l>ie die in die stat 
üb oder g&t v^o/Uenf». 1261. Ilrk.-Buch. 1,356. 

— «Wer oveb das jeman sin ght eloAfe in den 
r>pital> von Strassliur^' . . . 1288. Al>. dipl. 2. 
40. — «Die vorstette und die klöstcr hattent 



in die &ut ge flöhet und ff&t». Kön. 817. Etc. 
— «Fliebende pemonen oder geflachen gftt . . .» 

Nieder^! * cl.i iii li, 15 Jh. Burckh , 86. — Maria 
iflöhet ihr JhLint in grossen n()ten». Conr. v. 
Dankr. v.805. —Maria hat ihr Kind 'geflöchtia. 
manche statt». Murner. 4 Ketzer, A, 1 «. — 
Im Schloss «ist weder brot noch wein, — nnd 
nit ein har f^SfMsC drein». Id., Dath. Narr 110. 

Flohen, Flöhe fancren. — «So beissent sie 
die Floch, sie kann vor inen nit spinnen, sie 
mnss aofsteen nnd mnss sieh jHoAeii», Geiler, 
Geistl. Spinn. N. 4^; Frank. 2. 10b 

Flom, Pergament. ~ «Glich wie ein Licht 
in einer Laternen, do das Licht schinet durchs 
Glas oder Flomen, nnd der Fhm oder das 
Glas von dem Licht erlüchtet wird». Geiler. 
Peit 8, 89 a. — Twinger» Vocab. hat: «J^ilom, 
membrana. Fei, Birmente» ; bei Geiler ist es 



demnach dünnes dnrchsichtiges Pergament. 
Nach Frisch 1, 27!), iieiaet FTome^ fem., im 
Nied ersächsischen Schuppe. 

Florieren, Flogieren, cig. mit iiiinnen 
schmückon, Heuronner. 

1. Handschriften mit Miniaturen scluuücken. 

— «15 sch. von 29 bAstaben zft florieren in 
dem grossen antiphoner . .». «3 sch. 6 pf von 
7 b&stabcn zh florieeren in einem salter». 1416. 
S. Thom. Fabr. — «Der maier hat in wol 
florieret'. Airswert, 20. — Anweisung zum 
•florieren uff gold». Bronschw.. Medio. 188 «. 

i. Preisen. — Gott loben «ist daz aller 
liepste spil, — Daz ich wol wil — Für alUn 
spü florieren*. Gottfr. v. Str. 2, 109. 

!i. Nentr., prahlen, grossthnn. — «Wol 
kummet der mensche derzü tlas er dis edel 
wesen verstet und flauet mit den synnen 
hie inne». Tauler, 948 (42|. «So knmment 
SU mit ini- vernuiiftiirer wise und ßoierent^ 
(var., floffiereuti. ibid. 265 (46). — Sie «haut 
geflogieret in hohem verstonde». Ibid. 180 (99). 

— Etc. — Das Erlanc:cn der frottliclien Gnade 
«litnüiau fiogierendem fiiniilulugemclaftende». 
R. Jlerswin, 9 Felsen. Wi. — «Menschen die 
do ufgont in iren riehen sinnelichen flogierten 
Vernunft». Ibid., ms {Flogiert ist wohl durch 
ftogierend zu verbessern). 

Fl4)*i, ncutr., Flösse, fem., kleiner Bach. 
Vcrgl. Fhcsse. — «In dem Jlosze», Feldname. 
Ittenheim, 1351. — «In der >I0M»», Oambs- 
heim. i;^70. 

Fioschill', Fischkasten, Fischbehälter. Scherz, 
400; nach Twingers Vocab.: scapha. — Die 
Fischer sollen «kein flMdkiff . . . setzen in das 
gadem». 14 Jh. Alte Ord., B. 12. — «Wer 
dem andern seine Fische nimmet in sinie . . . 
floschiffe . . » lö Jh. Ibid., B. 1. 

Flöaseln, Rotwelsch, ertränken — Brant, 
Xscli. ni^ 

Flotticben, flattern. - Ein ins Wasser gc- 
fallener Vo^l ist «mit sinen flSgeln flottiehemte 

und slahcndc». Nie. v. Basel, 820. 

Floawen, auch vlaejeny im Wasser hin und 
her bewegen, sehwenken, waschen, reinigen. 
Schmrller 1, 783. 

Fih. Fluhe, Felswand, Fels. Scherz. 4C0. 
402. — «In der flShe*. Marienheim, ISö!. — 
«Za ß'ilte». Fürdenheim 13:^2. — Tm Meer 
«seiud gar viel sorcklichcr Urt; Fluhen, Glufen 



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. 106 — 



und Felsen». Geiler. Sehiff der Pen. 4 «. — I Vohe, Voeke. Fuchs. Sdiens, I8B1. » «Zv 

«Wann tler Hirt ülor die Flu und Fölsen ^'on Volieulrtch», an 7 Orten. 1279 u. f. — «I'f Voheti- 
wil und über die scbarpfen Eck der hohen . trei4«>. WiekersheinL, 14 Jh. — «Das Voeken- 
Berg, so feilen die Sehaf se Tod Aber nbhin». ) toeft»« WnldenheiBi, 1886. «- «Der FoefeewrvM*, 

Id., Emeis 21 ^ <Do foren Mir ganv/ imh Tn^rinarsheim, 1328. — <T>pr VockenwinbA», 
hinzahen — Pachyni zu den felsen fiuhen». Bietelnheim, 1331 .Weyersheim, 14^. — «Vi» 
Hnmer. Virg K, 1 «. i diota sA /odbm*. Oertweiler. l8S4. 

Flüchten, fugarc. in die Flacht treiben. — Vol, niasc, Fohlen, junges Pfpn!. '^'rh -z 
Cupido hat zwei Pfeile, «der erst macht want, 403. — Der Probst von Oelenberg <äui haUtiu 
der ander flächt». Brant, Nseh. 16. einen vo/eit do lonfFent in dem banne». S 

FImken, flück machten. 7.um fliegen bereiten. Lukart, 13B4. Weisth. 1. 94. — Tm 3Iai soll 
Gewöhulich ist es neutr. : dück werden. Be- der Meier für die Uuber «einen volen babeu». 
necke S, 345. — Ein Adler sagt zu seinen Gildwiller, 1394. Item, Balschwiller. 141S; 
Junsren: «ir süllcnt strecken nnd fluchen nvrer Heini>l)riinn. 15 Jh. Weistli. 4, 59. 10. 92. 
jrevidere und süileut leren mir nocli tliejfen». Folnnt. Teufel. S. Vaiant. — Es sprach 
Nie. V. Basel, .820. leiner zu dem Teufel: «da bdser FoUuU^ was 

Flüdem. vom (reräusch das eine Fliis5r^- mHchstu dü ■'» Pauli 337. 
keit iiiucliC die man plötzlich in ein Gefas» Yulge, 6)>ez. Leichenfolge, Leichenbe^äug- 
iriesst. Vergl. Pfletteni. — «Wenn du ein niss. — «Es sol all weit nnd jedennann - 
Geschirr wilt füllen, so mnst du nit den Win zu leid und zu der/ofpim gan». Mttimer, Lath. 
oder das Wasser einsmals darin schüuou. aber Narr. I5ü. löT. 

du must gemach thun . . ., wilt du darüber Volle, fem., die Fülle, das Genügende 
ßMem and meinst es mus eins Mals vol werden, Scherz. 1888. — «Hievon kan nieman die voUe 
so verschüttest du den Win». Geiler, Bilg. 157 «. ge.»iprechen». Tauler 233 (41). 
— - Schwalii.x Ii : flodern, Andern. Schmid. 19fi. Volle, masc. dasselbe wie die Volle. — «Sü 
Flnghart, Eotweisch, Getlügcl, bes. Hühner. ^ türste sere, aud man g«p in den coUetf 

— Brant, Nseh. 62. ! Tanler, 40 (8). — «Vor der sintflftt hettent die 
Flnhe, Vordertheil des Schiffs. — «Ein menschen und ein ieglidl tier den volUn an 

Schiff hat swei Theih das da fomen das über spisen». Kön., 244. Etc. — «Welles onoh also 
steh gat, heisst ein Ftn». Geiler. Ev. mit ITssl. arm were das es nit den «oltot hette nnd 
U 8; ."^(-liifF der Pen. 7 l». - «Wir nennents hci.schen (betteln inii>tt> . . .» Gutleute-' Mdn , 
hie das Flugend. wenn es flühet vorau hin*, j 131. — « . . . untz daz in der voUe geschieht 
Id.. Post. 1.28l>. von irer versessen sinse wegen» 1404. Reg. 

Flnhsel. Fluhtsal. 1. Fliiclitniiij:. I?ergung ; B, 40. — «Den vollenihn» oder bieten, genuu 
eines Flüchtlings oder seiner iiabe. Scherz, j thun, die PÜtcbt erfüllen. — £iu Haber «der 
401, FhtdOML Benecke 8, 847. — «Wax in ir | dem hof den vtXlen t6t». Wolxkeim, 16 Jh. 
frfint gehalten haut, es sie durcli ßuhsal oder Weisth. 1. 714. — Ete. — « . . . das sie inen 
swic es si, daz si ouch damiie sulnt schatten damit den voüen bütent*. 1446. Goldsohm. 
swaz Hl wellent». I2B2. Urk. Bneh. I. 866. j znnft. 19. — Er «meindedanne das er donütle 

2. Betrügerische Uebergabe eines Guts an den volUn goton hette». 1400. Wiuklorprozess. 
einen Andern. - Es soll Niemand «ein Rint 39. — Die Zehender sollen auf den Aeckern 
ziehen <ler xa ime durch ßmhtal von leman I «iren vollen dftn, das de ein benügcn habent* 
iLrestellet wer» 1322. T'rk 2. IHf. — 3fnn (das viiltiLT nt hmcn. wozu sie berechtigt sind), 
soll kein entliehenes Gut als Widern uüer Iiteuheim. 15 Jh. Weisth. 1, 734. 
.Schenkung bestimmen; solche Stiftungen sind i Vollcist, fem., vollständige Leistung, F&Ue. 
nichtig, «wcnne uns (dem Knth) dunket. das Summe. Scher/.. 1H8.^. — Von allem wa» 
solche gifte mit gefcrdon sint und durcli fiuht- Tristan that, «su waä ie daz diu voileist, — 
»al geschehen sint=.. c. 1311. T'rk. 2, 27. Diu ir berse allermeist — An Tristanes liebe 

Voelieze, Vochenze. Fochotze. Art Kuchen tAvanc». dass er ihr Lieder sang. Gottfr. v 
oder iirud. FochenU heisst in Baicni noch Str. 1, 266. — «... daz ist allermeist — Min> 
heute eine Art Brod. Sch melier 1, 685. — selbes herzen «oUeiM». Ibid. 1, 17. — Glitt 
«Kuchen vel vochetzen. torta». Ih rrad. 187. >trirkt den Menschen «mit der folieist sine* 

— «Pauis qui appeilatur mdvothtlzin. mel- ^t iatcs». Eis Fred. 1, 09. — Christus, «der 
.oclieme», den Münster-Canonicis zu gewissen ein volleist ist aller gnaden». Ibid. 2, 4. 
Zeiten ausgctheilt. Libcr coquinae. — Die « V»»Jnionet», September. Kalender. 1484. 
.Schwaben trinken Mcth «an S. Michelsiag, Voppen, Rotwelsch, lügen. — Bettler die 
S. Gallen, S. Jacobstag, gleich wie die pauren «voppen. ferben . . .» Brant. Nsch. 62. 

im Elsass am S. Jacubstag knobloeh fressend, | Fupper. Rotwelsch, Art Bettler. Nach Uo-- 
meinent welcher nit Met nnd JVieAofMn asz ' deke, 61: Rasende: wenn aber, nach Göd.. 
der lebt das iar nit nsa». Fries 4öb. Brant 114, voppen lügen bedeutet, so werden 

Vocke. S. Vohe. wohl Fopper Lügner sein. — «Grantner, Vopper 

Fögeleht, vogclartig. — «3 sch. von dem ! nnd Vagiercr». Homer. Kb.. 61 — «Betier. 
blowen fiigdthttn L.'^cwandc und 3 cap)ien und !''■!!■'■ und Vagicrcr». Ibid. III. 
das widerschiugcwant zh besseru ... 1 sch. Furchten, fürchten. — «Nit wülleud üch 
von dem roten fögdehten eewande und von förehten» Geiler. Irrig Sebaf, B. I — Das 
5 cappeii z"i bo>>,'rn.. 14:$2. S. Thoni. Fabr. Scliaf <fvrchtct> don Wolf. Ibid., A, _ 
Priei^tergewändcr mit eingewirkten Figuren . «Der Low /örcA^et ein weissen Haneu*. Geiler 
von Vögeln, Adlern, etc. |Höll Leu, f, 4«. — «Nit /Sreftl dir, nein Sun. 



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- 107 — 



das wir eiu arm Leben haben». Id. TrosUp. Fra»«, Froi»», Scherz, 408. — *v>iifrasheit,, 
CC, 1 0. _ «Sihcstu das mich alle Thier ist, das ist zftmole ein unreine grop loch . . .» 
förehtetil' Id., Sünden des M.. 9 b. - Etc. — Tauler, 378. (6ö). — EU. Pred. I, F6. 188. - 
«Wer uflf der erden lit, — d> r darfl vor vall Jüngstes Gericht. — «Ich han gesundet .... 
sich förchUn nit». Brant, Nsch. 28 • - *VdrcH mit vrasgJteit, mit gitckeit . . > Bihteb.. 2. — 
din lermeisffr» Ii . Cmo, a. 2 1j — Etc. — «Er «Adam und Eva mit frassheit haben gesündet». 
förcht allein ddi untb die w elt>. Murner, Bad. Galdin Spil, &0. — «Doruss kompt denn Hoch* 
E. 3 ö. — «Auch förchtet sie Junonis zoni». lart, l'nküschheit, Fro»$ und ander Laster». 
Id.. Virs:. C, 7 a. _ .Dazir euch /ärc/»<<*n durften Geiler, Vo^l. 2, 5] a.. Selenp. 39'». Etc. ~ 
tiit luer». Id., Luth. Narr, 43. — «Vor ziUn * Frassheit oder öchlcck>. Id., Selenp. 131 
sprach man :/örcA< dir nit, — wen du gast den 149 «. — Etc. — «... in frasi, hofnrt« git». 
rechten trit» Id., Schelm, b, 1 «. — Etc Braut, Rosenkr. Wack. 2, 1099. — «... da« 
Foren.^ami, auf etwas achten, wahrnehmen, ich darzwischen nit wol wüst — oh fraszheit 

— <Iän ^arr forel keiner Zeit». Geiler, Selenp. oder dischcs zuclit — sult Idllich haben vorus 
109t>.— «Das seind drei Aberzil, der ein Mensch frucht». Brant, Thesm. b. 1^. — «BoUsmui 
form 8oI». Geiler, Pred u. L. 109 «. — Ein j ist ein hündischer fross oder unordenlieh be- 
schütz darnaehdtsor in das Ziel scliiess». sird der speisz». Qand 87» 

Id., Selenp. ». — «Fleins dich sines Fraüs, Fresser. — «Sie leitten im iChristo) — 
Ovulen« xe fertn; Ibid. 65 7 Seliwerter, G. \ zu. er wer ein Fnti and ein Gesell der 8Qnden». 
b^. — Etc. — Geiler hat aurli soliun das zn- Geiler Enieis 64 — «Jetzt spreche nl ir(sagt 
sammengesetzte Verbom Wiüforen, die einzige . Christus} ick sey ein Füller und ein Fro»»» 
Form Inder /aren hente noeh äblieh ist: «Das I Id.. Post. t. 48 b. - Noeh bei Göll, 806: 
du Gott dem Herren dienest, im wilforcst in «edax. ein Fraass*. — «Haltest du ere. sitt 
allen Dingen . . .». Post. 1. 34 \ Selenp. 129 «. . und masz. — das man nit spreob, du sigst eiu 
Forhel, Forelle. Sehmeller, 1, 762. — «JHm^ \fnu»». Bruit, Thesoi. C, 6 Ein grober 
hden sein besser und leichtrer vordowung* Esser «der würt goheisten wol eiu frwt*. 
denn Salinen. Fries. 41 a. ; Id.. Xsch. 110. 

Vorhonbet. S. Fürhanäui, j Frat, wnnd. entzündet. SchmcUer I, 829. — 

Vorht. Vordit. Furcht. — <Ir sollent Stat «Do ein mensoh ser oder/Wit ist...» Brnnsohw., 
geben der i^orc/it des allerhöchsten». Geiler, Dist 28 b 

Sund, d, M, 64 '». — «Knechtliche Forcht . . . FiatriRkeit, Fratte. Entzündung. — 'Serc 
In der Forcht des Herren». Id. Irritf .'^chaf oder fratr!o^:''if oder rühe im mund oder in 
A, U — Etc. — Dass Gott «in vor voreht ü^x keleu>. lirunschw., Dist. 22 «. — Hat man 
des todcs bhüt». Braut, Nsch. 29. — «Lad uff , ein Pflaster aufgelegt, «und ob ein fratte kein 
die wrht des todes nüt.» Id., Cato, a, 8 «. ' under das pflastcr umb den scliaden. so werd 

— Etc. — «Die /orc/l^ der schrecken, grausam darumb gestrichen ungueiuum albuui», Bruu- 
was». Murner, Virg. E, 6 »>. ; schw., Pest. 82 b. 

Vorhtlich. fiirohterlirh. Scheiz, 1891. — Es Frauf-nbans, lupnnar, — Der zwölfjährige 
geschah diiss der Meibier «an siinc Ende ürar Chrisiuis «kerl nit in das Würtshus. nit in das 
grosse gruwcUche und gar vörhtliche geberde Frowenhua, do man Leckerei in tribt und spilt, 
habende wart». Kte. v. Basel, Bek. Taul. 62. aber in das Has sines Vaters». Geiler, Post- 

Vorhtsam. Forchtsam. fürchterlich, furcht- 2, 79 h. Bros. 2, 58», Ev. mit Ussl. 60».. 
Itar .^i•lle^z, I.SIM. — «Kr ist jung und vorht- 184». Ete — «Rot ob besser wer das die niiii 
*am uaU ein frevel man». Kön. 390. Etc. — ; brenn oder das frawenhame. Antwort, es wer 
Qu Teufel «der was /dr^5am und grusselich». 'besser das fratceiihause. do Heffen die seek 
Märkin, ]5. ~ Liesse mun dif ( iehängten am , sellis lieraus/. » Käthselli 1\ 1 — «Fliicii 
üalgea, «so brehto die eilende angeaiht ein . . . hofiart und spil — und frawenhutt würtz- 
fovhtBom sehreek». 1461. Alte Ordn., B. 24. hnser . . .» Brant. Faeetns A. 6 •. — «.. . sonst 
«Ein forchtsmuer f^ott und ein erschrecklicher >it/.i sie in dem frowenhus. — und ist der err 
gott, den die engel ferchten». Gebete, 15 Jb. der boden usz.» Muruer, ^b. Iä7; 52. — «Offene 
«Bis ist ein forthUame Stat, die Stat des Todes, \frauufenheu9er» Id.. Adel K 9 b. — Dasjpodins: 

forchtsam und grriisolich dt ii Bösen». Geiler. «In}>anar, ein f^enu in Frauenhaus.* 
Bilg. U9a. — «Maria ist/orcAtoom, erschrocken* Fraaisch. weiblich. — «Er hat erkant die 
lieh, onüberwlntlicb*. »id. 84 a. ^Hanehmal iBlödikeit des /fdil«A«n Geschleo]it8>. Geiler, 
auch, bei Geiler, im srewohnUehen Sinn von Schiff der Pen. 53». — «FrmtMoeAe, /V»*ol<eAe 
furchtsam. — «Lig da. sprach er, forchUamen Narren». Id.. Narr. 131 ». 
man*, (netoendos). Momer, Virg. i, 4 , Frehte, Gefrehte. Feldmass und Feldname. 
•Schwer, grusanie und forchtsame träum». 13 Jh. u. f. Sehers. 416. 1901. — SeigDOurs et 
Brunschw., Dist. 70 — Träumen «von er- villages. 171. 

scbiocklichen forchtsamm dingen». Oersd. 78b. | Frefdig. atrox. tapfer, heftig, kühn, grimmig- 
VorlöfTer, S. FürlOffer. zornig. — Es «werden uns ancfehten . . . di'> 

Fiirscheln, subtil und anscheinend i>anii freidigm wolfc» (die Teufel) Eis, Pred. i. lUÜ 
forschen oder fragen. — « . . . das er den bru- 1 — Wäre es dass «eiu hftber so freidig oder so 
*lw hörte bicht — nnd föracJdet im sin eintalt | gewaltig were, dass einer den andern an den 
sb». Murner, 4 Keize.r E, 3\ landtag lüde. . (statt sich mit dem liing- 

Frauspüte. glücklicher Fortgang, von iTom, hofgericht zu begnügenV NiedemKrsehwiller. 
vorwärts, und Spute, Eile. Bcnecke 2, 2. 554. 1H54. Burnuiller. 14«:^. Wcisth. 4, 94. 64. — 
•rasheit, Frosheit, gulu, Geirassigkeit. «Die /rwltgen wort die da geschchcnt {beim 



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— loe - 



Spiel), darch die manig zorn and gevächt und 
todschlag geschohcnt». (luldin Spil. 71. — «Der 
Lew hat ein freid^f«r Sei dann der Hirtz, da- 
ratnb so list im Oot und dfe Katar geben Oe> 
wer. Waffen, Zeii. Klagen, die (iers( II i n '■■'ol 
die da Jreidig ist zagehörco, und der Hinz hat 
nie af« ein freitUge Set». Geiler, Bv. mit Usat. 
159 1'. — Der von Christo gehtMlto Blinde «was 
gehertzt worden . . wie fretdig die Jnden 
worent wider den Herren, als freidig war er 
den Herren zu beschirmen, and schnawct sie 
an wiewoi er ein Bettler was». Id.. Post. 
2^ 87 — «Mancher der wil gar freidig sin. 

— wogt sich an löwen, beren, schwin». Brant, 
Nsch. 73. — Ein Eisonfreüser «der gtar allein 
wol vir bestan — nnd xaz der flisehen freudig 
f^\w*. Ibid. 85. — «Wer gots mnrtor tiucht 
beim wein, — will jetzo der fretdigtst sein», 
Brant. Laycnsp. 168 *. — «... also freidig fhr 
Turnus dar». Murncr. Virg p. 5 — «Der^elb 
was 80 eines freydigeit, ilurfftigen geiniits.. ». 
«... Damit ein yeder fret/diger man ihm nach- 
volgtc . . .» Adelphus, Barb. 47 . 55 — <Mit 
welchen wassern sige zu überkomen ist und 
der mensch freidig zu machen». Bruiischw.. 
Dist. 32 b.. 59 h. «Die\\\i sie so frcydig 
trutzcn uuil di aweu . . .» Bruiifels, ZehuUcii, 
», !»> 

Freidikeit, Heftigkeit, Wildheit, Kühnheit. 

— «Der Lew hat allwegen Febres, das Kaltwee. 
Gott und die Natur haben im das zugescbrempt 
za temmeu sein Freidikeit». Geiler, Bros. 1,50 »>, 

— «Den weisen freidikeit gebrist» (audacia). 
Braut Facetus. A, 8a. 

freien, S. Frien. 

Freihartslniben. S. Freiheiter. 

Freiheiter, Freihartebuben, Freiheitsbn- 
.ben, Freiheitaknaben, Bettler, fahrendes Ge> 
sindel. Leute die an einigren Orten als Oanek- 
ler aufinifou. an andern sich als La^-tträgL-r 
gebrauchen Hessen. — «Die Edlen spilen mit 
den Stalkneebten nnd Freyertglfuben». (Frei- 
hartsViuIhMi). fJoilor, Narr. 159;». — «So er 
das (Butzenantlitzj abthut und von ihm wirft, 
eo aebeint er als er in Warheit ist, in eim 
griniligi-n nn^chaffnen Antliit. nnd ist kein 
Junckfraw, sunder vielleicht ein Frei/ieitsbub». 
Id., Selenp. 227 b. _ <Dn seit dich halten 
al.s ein Freifteitsktiah ; wie halt sich der? wann 
man einen Freihatskiuiben beladet uüi Bürden 
die man im ufleit. Bürden Golt, Silber, Duch. 
Gewürz, Purpur, Edelstein und Berlin, >o neigt 
er sich, und je me man im utleit köstlicher 
Ding, je lue und me er sieh darumb neigt ; 
man leir im uff was tnnn well und Avie vil 
man well, so neigt er sich und bütet darundcr 
den Rücken oder die Achsel oder das Haupt». 
Id. Bilg. 189»; 190 5>. _ <Frgheit8knaben, 
scckuffdreger». Muiuer, Schelm., c, 4 b. — 
•Hüppenbuben oder Fr^eiter*. Bntxer Ver- 
antw , e, 3 

Der Name Freiheitsknab kommt daher, dass 
die Bettler und fahrenden Leute im Mittel- 
alter hie und da eigene Freiheiten besasscu, 
gleichsam als Entsehadignng dafür, da.ss sie 
überhaupt für ehr- und rechtlos <:alt( n. In 
Basel, 2. B.. hatten sie geiiisse l^rivilegien 
nebst einer besondoni Frdstitte auf dem so- 



genannten Kohlenberge. In einer ürknnde 
von 1559 (Grimm, Weisthiimer, 1, 819 . über 
da« Kohlenberger Gericht, heisst es: «das Ge- 
richt besitffen die FHet^tHtOten oder Setk' 
drager». Sie waren .Sacktriiger im öffentlichen 
Kernhaus, hatten die Gefängnisse nnd Kloaken 
an sftnbem, nnd in Zeiten der PestUenz die 
Terstorbenen zu beerdigen. S. den Aufsatz 
von Bnrckhardt in Streubers Basler Taschen- 
bueh auf 1861. Von einer fthnlleben FreiatiUte 

/.n Sitassburg Ist nichts bekannt; da.s Wort 
Frei/teitaktud) moss jedoch üblich gewesen sein, 
ebenso müssen diese Leute aneh bei uns ala 

Sackträger gedient haben, sonst wären Geilera 
Anspielungen nicht verstanden worden. 146S 
kommt in einem Mandat des Ifofüitraten fW- 

/jrrfs'necÄi vor; in '!er Scharwarhterordnnng 
von 1473: Frihciten und Vaszzieherkuechte- 
Also gerade wie zu Basel. Der Name war 
iiberhrtupt im Siiddeutschland sehr verbreitet: 
im bairischen Landreeht von la53 int Frei- 
hartsbub so viel wieOauekler(Schmeller 1, 608 ; 
in der Schweiz sagte man Freiheitcr für lieder- 
liche Kerle, die sich den Herren als Tross 
anschlössen. Frisch. 1, 294. 
Freisara, S. FreisUch. 

Freisame, Freisamkeit. Wildheit, Grausam- 
keit. «Die Zung iter bösen Menschen die 
mit irer Freisamkeit übertreffen die Freisam' 
keit der grimmen Tier, spricht die Geschrift . 
Geiler, Selenp. 167 «. 

Freisamkrnt. Brunschw.. Dist. 63 Gersd. 
90»>. — Viola tricolor, Klrschl. 1. 85. 

Freise. masc., Gefahr, Furcht Angst vor 
Geüahr. Seherz. 416. 1901. — Gott «beschir- 
met in Tor vreiee an sele nnd an übe». Blliteb.. 
76. — Die Freunde Gottrs «sint fri ir selbes 
und aller f reisen*. Tauler, 322 (5ö). Etc. — 
Er bekam «groz angest nnd freiee». Oottfr. t. 
Str I, 12G. — Hat zu GildMÜler der Vogt 
«einen frejfte, die hhber soUent sein hüten 
überquer in die naht». 1894 Weistb. 4, 60. — 
•Hat unser herre der apt (von Liitzel) dehein 
fireiee, so sol der vogt füren die zinse, die 
pfert und die lilte mit sime gellte». Lntter* 
bach, \^ Jh. Weisth. 4, 105. — Einer der 
Schrecken eiuüubät: «Der grimme helt heisset 
freis», und ist nur ein Prahler. Altawert. 53. 

Freisli<h.Freisani,schreckcnerrcgend, wild, 
muthig. — Scherz, 417. «Ein eher der uz 
dem walde lief — Freislichen unde freimm . . .». 
Gottfr. V. Str. 1, 186. — «Die Schlangen wa- 
rent gehorsam den Zouberern in dem Lan«i 
Kgipten und die freisamen Thier den Ein- 
sidelen» Geiler. Selenp. 19 b. — «Anfechtungen 
der bösen Geister, des freisamen Löwen der 
da umbgat lirummen». Id , Irrig Schaf, A. 
8b. — «Haid kamen die giftigen Juden nnd 
rissen und /.ugcu dem Herrn Jesu frciaamlich 
...ab seine Kleider». Id. Schiff der Pen. 
94 ». — Ein Türke schreibt, dass die Christen 
< freysam und nit so gar ungschickt ieut seind». 
Adelphus, Türk. G, b *. — *D'\t frysanun und 
strytbaren Tornacher*. Bingm.« C&s, 112*. 

Frenaelin, kleine Franse. — «1 iib. umb 7 
lot sydcner frenselin 1418». S. Thoni. Fal)r. 

Fressig. gefrässig. — Ein »fressiger füller». 
Wimph., C'hrys. 10 a. — - «Des fre$$iffen 15ven 



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— 109 — 



kyffel*. £äthiiülb. c, 1 ^ — «Seind nit die 
reiehen fresaiger uud föUer» auidi ohne Fletoeh 
an den Fasttagen? Zell, K, 2 a. 

Freiiäling, Fresser, gourmaml. — Manche 
Geistliche sind «trsiwiose freadmge, geitiige 
mietlinge». Capito Tregor, ^ 4^. Bmnfels 
Zehnden, c. 2 a, 

Frevel, Vrayel, a4j., nnbesounen, dann fre- 
velhaft. Scherz, 419. — <Vrevele missetete». 
1261. Urk.-Buch, 1, 357. — «Wer aber so 
frevel würde . . .>. Orasenheim, 1320. Woisth. 
1, 673. — Menschen «die in also jn'oscn fre- 
fein suudeu »int». B. Mcrüwiu, 9 FeUuu, 58. 

— «Ein frevd man». Kön. 390. — Ein jonger 
Mensch, «der was so gar frevel sines niötes . . .>. 
Eis. Pred., 1, 73. Etc — «Die amptleat (sind) 
dohcym gar wikl uini frevel». Ouldin,SpiU 46. 

— «Der heisst frevel der unbedacht in ein 
Sach fällt». Geiler, Brös. 1, 55 — <Frevel 
und vermessen». Id . Bilg, 162 Etc. — 
«Es hat mich selber groasee wunder — das 
leh 80 fnvd bin gewesen». Mamor, Sehelm. 
f. 4 8. — «Noch hab ich das von freveUm 
mat gefordert . . .». Ibid. K, 1 — «Wie 
dnrAtn nun so fnvA liegen V> (lügen). Mnrner, 
Qenchm. y. 4 n. Etc 

Frevelf sowohl temeritas, violentia, als die 
OeldbuBso daffir. Sehers 41& Seignenrs et 
villacrcs. 105 0. f. 

Frevelu, einen Frevel büssen. Scherz, 419. 
-> «Wer onch, das ieman uf ein vorbolten 
füre, der frevelt :M) seh». Qntsenbeun, lä20. 
Weisth. l. 674. Etc. 

FrewJich, iruwelich, adj von Frau, weib- 
lich. S, iyauisch. — «Mit bo.shcit wirt bewegt 
all lit — dan frewlicfi gemüt durch solichen 
Sit». Brant. Facetos, A, 8*. — «Wipliohs ge- 
ublwhtf/rewUeher nammen», Hvmer, Genehm, 
o, S». 

Frido, Einfriedignng, Zann. — Itcm Vogt 
von Hohfrankcnhcim soll man «do^ fi^rfs /m/c 
io dem bütze 17 üchuhc weit uithuu, da.ss er 
seine pferde . . . getrenken uml gewoschen 
mi^e in dem rore». 15. Jh. Weisth^ 1, 743. 

Friden, pacificaro. Scher?., 428. — «So der 
mensch gefndeter und geordneter ... in allem 
sine tliade ist. . .» Tauler, 435. (74). — «Eine 
volgeordnete gefridete concienzc». Nie. v. 
Ba.sel. 279. 

Fridigen, den Frieden geben, beruhigen, — 
«Do seind fre Hertren gante gefridigei worden 
von allti n U li iiiiL . (leilcr, Post. A, 31«. 

dien, Frigen, Freien. 1. Frei maohen, 
bsfreien. Sehers, 490. — «Sin andaht (Denken) 
mag ein iegelich man, — Nach sinem willen 
'eiten, . . . Frien oder twengen, — Sus oder 
her oder hin». Oottflr. v. Str. 1» S88. — 
Die SpoIc «mfts blos sin und gefiriget von 
allen bilden». Tauler, 10 (3). Etc. — «. . . daz 
^ S^friget werdest von allon unarte der 
nature». Gebete, 14. Jh. — «Der sin hertz 
•idiget . . . und gefriget von allen creatu- 
Jen.» Peter v. Gengenbach, 1436. — Die Stifts- 
lisrren «begerten das, dieweil sie von päpsten 
ei»d kaysern . . . gefrejfet, das sie keinen zoU 
-^bt n Sölten». Brant, Biseh. WÜh. 841. — 
«Er-wclt man mich ictz zu ein ampt, — so 
«nd min uüderu alle samt — vorhin gefrü 



vor miner straf. — Was das bedüt, da merck 
ein sohaf». Horner, Xb. 70. — Lutber will 
«das der bapst . . . ulle 1 irrlien i^leioh freie» 
. . . sei , . das sol nit sein, als wenig ein 
keiser jedennan fMm soU. Id., Adel, J, 8 s. 
«Christus hat uns all gefreit, — das niemans 
gült dem andern geit». Id., Luth. Karr, 104. — 
«. ... das gott allein die sünd verzeihe . . . 

(und nns) von lasleni frejfe Capito, 

Treger, €. 1 b. 

2. Privilögieren. — «. . . das mcn alle jor 
sol haben zö Strosburg eine gefrigete messe», 
Kün., 744. — Alexander V. «die barfussen 
vaste erhöhete und/n^«{e». Ibid., 616. •^«Dt» 
vor seind Pfaffen. Münch und Begynen nit ge- 
freiet». Geiler, Brüs. 2, 54 b. — «Ve ein orUen 
über den andern, ein closter über das ander 
. , . gefreyet ist». Wurm, Trost. Sa— «^Mc- 
raant mag den andern von gepotteii yuiLcs 
f regen oder losschlagen». Capito, Pfaff. a. 2 

3. Sicher machen gegen Angriffe auf die 
Freiheit. — «Es ist worlich ein grosse schand 

— das man die strü;>.scn nit mü fnjen das 
bilger, kooflüt sicher sigen». Braut, Nsch. 77. 

— «Seit man die straexen alr,it /Wen, — das 
bilger, kouflüt sicher sicn». Murner. Nb. 84. 

4. Um ein Weib werben, heirathen. Benecke 
hat das Wort noch nieht in dies«m Süm. — 
«Wer sich nit enthalten mag, der sol fr^eH: 
Wumu Trost, 47 Etc. 

Frilieh, bedeutet nieht sowohl flreiwillig als 
eig-enwillip^, muthwiltig'. ■ - Man «sol nüt /nZtcÄ 
iu das iant der beschouwunge varn». Tauler, 
8 (2). — Sieh «mntwilleclichen and /nltbÄen 
an die crpaturen jcrewöhnen». Id 162 (30), 

Frischin^, Frischlin;;, einjahricfes Schwein 
oder Schaf, .^cherz. 43 1. — < Fruskitigac oxiune», 
Ende 10 Jh. Urk.-J{., 1, 38. — «Ein jcrig larap, 
das do litiisset ein frUchittg . . . Ein swin, 
heisset ein frisehing». Kirchheim, 1329. Weisth. 
h. 434. -- «Ein sitc eines jerig^en frischlitiges». 
Marlenhciin, 1338. Weistli. 1, 728. — Etc, 

Frist, Zeit. — «Des hab ich gdacht zu 
diser frist». Brant. Nüch. 2. — «Ein rinnend 
tach zu winters frUt*. Il»id. (U. — «Betracht 
. . . all frist — als (allesi das ein jeder reden 
ist». Brant, Cato, c, 3 — «0 narr, gedenck 
7.U aller frist, — das du ein mensch und töt- 
lich bist». Id., Nsch. 55, — Es ist ihnen 
verboten «kein spU zu tun zu aller frist». 
Ibid. 76. — Gott verleihe Weisheit «den zu 
jeder frist — dir ir auzs gutem grund begern». 
Brant, Layeusp. 164 b. — «. . . , das du jetz 
und en diser yWrt — herwidenimb geschüfet 
bist». Marner. Viri,'. H, 2 Etc. 

Fron. 1. GoU geweiht, heilig. Soherz, 434 
n. t — «J^WM ^etonge, dominioa saeramenta». 
Herrad, 190. — «Das crützc /ron». Geisslerlied. 
Glos. 108. — «... an dem f rotten creutz da 
er sieh selber seinem vatter anffgeopfTert hat*. 
Gtildin Spil, 43. — Die Juden hatten «bosbeit 
getriben mit onsers herren fro^iehameH» 
(Hostie). Kon., 750. Ete. — Christns gab seinen 
Jüngern «seinen frone» leib an essen». Guldin 
Spil. 43. — «Das heiige /roneerQtz*. Gebete, 
15. Jh. — Fnmtätar^ Fronmesse. (Hauptaltar, 
Hauptmcssc). Brant, Bisch. Wilh., 254, — 
«Von dem sacramente /rone». Murner, 4 Ketzer 



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— 110 — 



E, 8 — «Do sach er vor Maria /ron». Ibid., 
J, 6 ». — «Das Evangeli frone». Murner. Lied. 
tföS. — Die Apostel «uffbraebteu den gUaben 
/roR>. Id, Lntlu Nur, 41. — ^ «Smi4 wu 
dein friden frone — «nd christUell Eiligkeit». 
Id.f Lied, 668. 

9. Den Ffinten oder dem Ornndherm ge- 
hörend oder dienend. — «Der liscliof sol nie- 
man das fironeambaht (ofQcium pubUcum) üben 
er enei denne des geeindes slneB goCeshnses». 
1. Stadtr, Grand., 2, 41. — *Fronebotte» zu 
Wiedensohlen, 1864. Wetsth, 4, 161. — Der 
Xbtissin von Holienbiirg Bftttel, «den u«ii kfit 
fronrhüttfh. Rrrsheini. 14 .Th. Hanauer, Constit., 
^54. — 'l^ronefUdier» des Abts von Ebers- 
heiminQnster, 1320. Weisth., 1, 66S. ~ cJFVvn- 
/io/«, 80 viel wie Ding:hof. Aüdnhheim, 1431. 
HerUsbeim, 14ö4. Wiedensuhlcn, löb4 Hananer. 
Constit, 196. Weisth. 4, 168. 159. Turkheim, 
IBM. Reg. A., 271. I uttf rbach, 15 Jh. Weisth' 
4,105. — «Der JFVoM/io/» zu Strassbnrg, Platz 
/wischen dem Münster und der bischöflichen 
Pfalz < ifi-^sfn-Namen.'iTT. — *Fronacker, Fron- 
heiz, i ronetntUte. Fronrebtn» etc.. sehr oft. 

FrOode, <iefrönde. Scherz, 435. I. Dem 
Herrn rc'^prvifrtes Gut. wo die Bauern 7.n 
fronen luitten — «Des huitcfraven fröndc». 
Brumat. 1366. — «Der von Miilnheiin frönde*. 
neudertlieim, l.'iöT. — »DerSchorbecher/röm/«». 
Berjiühheim, 1872. — Des Abts von Murbach 
<gefrönde* zu Achenheim, 14. Jh. — «An den 
frönden*^ Feldname an 20 Orten, Ii Jh a. 
f. — Der während der Zeit de« Weinbanns 
zu Münster und zu Türkheini ausgeschenkte 
Wein, soll «gewachsen sin an des gotehnses 
frdnd$t. 1399. Als dipl 9., 168. 14. Jb. Weisth. 
4, 207. - 

2. Fronta;^. — «Tria sejrvitia dicta vulgariter 
drv frondc*. Appenwiller, 1868. Burekh., 169. 

Frönen, pfiinden. mit Beschlag belegen, 
für den Herrn oder Besitzer ein Gut in Be- 
sehlag nehmen, arrestare. — «Es sol niemnn 
dchcincn unsern ing-esessen hnr^rer frönnn 
noch bürgen heischen, der in für die schulde 
wol gesessen ist». 1828. Urk. 2, 110. — S. 
Fronung. 

Fröner, der der den Beschlag verlangt. S. 
frönen und Fronung. 

FrÖnling, Froner. Scherz. 440. — «Als 
meniges frönlinges unser herre (der Abt von 
Hfinster) bedarf . . . wenne man den fHMimgm 
gebietet an dem sunnentag. viel? tasfe?» sie 
komeut in der M ochen, ano dem samstag, so 
sint sie ledig>. 1839' Als. dipl. 2, 163. 164. 

Fronapür? — «Da der keyscr innen wnrd 
des frävels und frompür seines sunt» Otteu, 
ward er schwerlich fiber ihn erKfimet». Adel- 
phus, Barb., 51 

Fi'üuteil, Sanctuariuni einer Kirche. — 
«Das inner Teil des Temiiels, als wer es 
unser Chor da der Fronaltar ist . . ., das wart 
genant das Frontal, sancta sanctorum». Gei- 
ler. Post. 2, 17»>. 

Fronung. Beschlagnahme, arrestatio* Scherz, 
436. 437. — «Es sol hiemans . . . arreste oder 
fronung uff der bürgere . . . güter legen». 
1322. Urk. 2, 110. — «Wo ietz ein man 
verdorben ist, — dem an Uh und gut gebrist, 



— 80 frönt man bald den armen man, — das 
er nit bezalen kan . . . Wer die frönung hat 
gehört, — der selb ouch frönen von dir lert. 

— dann komt der fröner ein gros zal — uiiii 
uf ein il, so went sie all — bezaleC sin lllii 
grossem gewalt». Hnmer, Kb. 140. 

Fros, Fresser. Seherz. 409. S. Frtm. — 
Bischof Johann v. Lützclbuiir \^ ^r «ein fros 
und as ein gans oder einen cappen z& eime 
mole». K6n. 676. — «DIrre ist ein trinkertoid 
ein fro8». Eis. Pred. 1, 220 

From. Sehers. 444. 1. Tapfer. — «Wie/fWM 
diser Mnig (Bad. t, Habsbarg) was. so kan 
er doch nie gen Bome, daz er were gekronct 
zh keiser». Glos.. 56 Eto. — Heetor «was der 
fnmmeite nnd küneste heilt ie g^bvn 
wart». Köng. 293. Etc. 

2. Togendhaft, ehrlich, ehrbar, bieder. — 
«Vetpattianus was ein frtmmer tQgeatUdiw 
man, do übertraf doch Tytns «^inen vatter so 
tugenden», beide « w ürenl /n<mc keyser». Kön- 
846* — «Es ist etwan ein Eauftean ein fnm- 
mer Man. aber die Knecht «^eind ßubcn>. Gei- 
ler, 15röB. 1, 95. — «Der /rum unschuldig Jo- 
seph». Ibid. 2, 62 b. Bte, — «Derhüt derhew- 
schreck an der srinn ... — der hütet das sin 
fruw biib frum*. Brant, ^'sch. 33. — «Eiue 
frome ttow sol haben gberd, — ir onges 
schlagen zu der erd». TlMd. — «Wir hant 
nit thon als frumme kirui». Murner, t-chelm. 
K. 3 b. — «Torheit der wiber hab ich taxiert. 

— die frumme» nie mit schimpf beriert». Id . 
Nb. 280. — Man weiss dass Murner «von 
frummen eren wiben — weder klag aofik 
sohimj^ sol triben». Geuchm. b, 3 — «. . . 
doeh hab ieh etlich frtmer eitzt erkennet» 
(probiores). Murner, Gavac. 433, Etc. 

Fmmekeit. 1. Tapferkeit, Tnehtigkeii- 
Sehers, 438. — «Wir haben von einer frvmM 

— Märe und märe vil vernonicn». Gottfr. v. 
Str. 1, 58. £to. — «Bittere und junge löte, 
die dnreh frumkeU und ofintüre Areot ia 
frÖHT dr !nnt.. Kön . 288. — Sie wolltail «ii« 
frumekeü erzougen». Ibid. 827. Et«. 

2. Ehrbarkeit, Biederkeit — ^VrwmkeU birt 
Eer». Geiler, Brös. 2, 89 b. Etc. — «Wer uff 
sin fnmkeit halt allein, — und ander urteilt 
bös und klein, — der stoszt sieh ofit an horte 
stein>. Brant. X.sch. 31. — «Wer L'orccht trr- 
teil sprechen wil, — sol im selbs nit trawen 
SQ vu, hab rat und volg den weisen, — 
so magman 8ein/römAv!<7breisen».Id.. Lajensp. 
167 a. — •kmT. frombkeit wechset Würdigkeit» 
Id., Bpigr. Zarncke XXXVDI. — Man find« 
«wer ein herr ietz ist, —»das im an frrtmkeit 
vil ire brist». Murner, Nb. 205. — «. . . geistlich 
sein vor angesicht, — und halten dennoch: 
frumkeii nicht». Id. Schelm, j;. 1 — «... da* 
ir nit von der /rwmfreiMvichcn». Id., 4 Ketzer, 
N. 8 b. — «Ulenspiegel gelopt im grosae triiw 
und frumkät». Id. Ulensp. 91. Etc. 

Frumen, Gefrnmen, Friimen. Fromen, rerb. 
•Scherz, 433. 1. Nützen. — «Die frechen Bri- 
tune — Die erkonden im da mit gefrutneti*. 
Gottfr. V. Str. 1, 77. — «Da frumten beiden 
samt, daz li.st — Wider list gesetzet ist» 
Ibid. 1, 190. {Frwnten ist für frumt in, ihnen). 

— «Geistliehe r5we ane lipliehe erbeit niht 



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- Itl - 



rumit der sele». Bihteb. fi9 — «So würd es 
7.a viel gutem kamen. — und alle cristeu- 
menschen /rum^i» Murner, Luih, Narr. -il. c 
2. Fördern. Die £igeBleute der Äbtissic 
von Hohenbni^ sehwSren «ir ere und ir gefüre 
r.t fromende». 14. Jh. Hanauer, Constit , ü4() — 
«. . . abo das unser dehei&er dem andern einig 
leit thaen soll noch frommen ee thnende». 
134!. Als. dipl. 2. 171. — .Daz sü gespiset 
wnrdent und g^romet von der reinen lere*. 
Bis Pred. y,9£ Ob dn Jemandoi «sebaden 
götete oder ^e/HlMtert an Übe oder an g&te*. 
Bihteb., 60. 

8. Etwas als Beebt verleiben (oder einfach 

flrirrn?). — Blntiiericht «sol ein geistliche 
persone weder hau noch frumen» dat. Text: 
nec habere necdare). 1. Stadtr., Grand., 2, 47. 

4. Bestellen, halten lassen, besonders Messen. 

— Hätte ich Jemanden der «alle tage eine 
messe unib mich frximie . . .». EU. Pred. 1« 6i. 

— «Do ime sine hnsfroawe .... sclcmesse 
fr&neU . . .*. Ibid. 2, 16. — Was dem Leut- 
priester gegeben wird, u. a. «von messe frü- 

15 Jh. Hist. de S. Thom.. 40S. — Man 
mas& Zählen «hie uppfergelt, do iues.se vrümen». 
Conr. V. Dankr., v 470. 

5. Spenden. — Die vom S. Veitstanz be- 
fallenen sollen zu Zabern in die Kirche geführt 
werden und da soll jeder «ein pfennig p/rymm, 
desglichen dornach ouch opfern». 1418. Kön., 
Anmerk., 1088. Seherz, 1218, meint: *pfrymen 
forte pro prinie>; Prime ist die erste der canon- 
ischeu Hören, 6 Uhr Morgens, was hier keinen 
Sinn gilbe, l'frymm ist niebts anderes als das 
popnlär ausgesprochene Frümen. 

6. Thon, begehe. — «Xaebe an im wunder 
/riMwe». Gottfr. V. Str. 1, 15. — «Als ieh . . . 
rede erprebm >r<\ aller minre sünden die ich 
le gefrümcU, wan ich zd bihte und z& b&S7.e 
komen bi»». Gebete. 14 Jb. 

7. Verkfinden, prodamieren. VenrL Sebmeller, 
1. 81». 

Framen, Fronen, snbst., Nutzen. Sebers, 44ö. 

— * . . . swer ze sinem jframen — Mit sines 
fründes schaden wil koiiien, — Der treit im 
kleine minne». (tutttV. v. Str. 1, 254. — «... in 
frommenund schaden». Tauler, 22 (b). — «Der 
Stätte z6 Straszburg zb nutze und zh frumen». 
1334, Kön., Beil , WS» — « . . . umb iren frum 
und umb iren nutz . . .». Eis. Pred 1, 247. — 
Ein Käufer von Gütern erklärt, sie seien iu 
i^einen «nntz ünd frommen gentzlichen kämmen». 
1437. Eoir. AA. 29. Etc. — «Scinvät/.cn me schiul 
dann /rommm bringt « Bratit. Nsch. 23. — 'Es 
briiii: mir schaden oder frunmen». Murner, 
Nb. 243. — «Doch bracht das glück ir keim 
*iB frommen, dass er zu land mocht wieder 
'^ iiiinien». Id., Virg. h, 8 — «Das wird dir 
ewig bringen frumen». Id., Luth. Narr. 89. 

Fräste, Gefrfiste, Frost. Scherz, 445. — 
öesclüihe OS «das ilie niiile von früste irestundc , 
»0 dass man uicbt malen könnte. Heimsbrunn, 
14 Jh. Welsth. 4. 98. — «Es kam ein also 
^rQ% gefrustc . . rios., 39. — «I3ß3 an S. 
Thomans tage . . . do ving an eine grosso kelte 
^^^ gef rüste». Kon. 865. 

Füchte, Feuchtigkeit. — Lüdcrlichtii Ar- 
beitern ist nur «wol bi der winfücht.» Brant, 



Nsch. öl. — «In den colericis ist zu vil hitz 
und dürre, — und haben mangel an f Uchte». 
Murner, (iayac 437. 

Fncker, Handel. — Mnrner, Adel, k, S b. 

Fng, masc, vuoc. 1. Sohioklichkeit, An- 
ständigkeit — Er halte mit Xleiduiig^ «solch 
mosz und füg, — das er sim ampt ouch thg 
genüg». Brant, Horetns, a. 9b. ~. «So lang 
ich det mim ampt j^'enÜL . hat ich vor gott 
glimpff, ere una fug». Muruer, Genehm., p. 
Ha. — Ein Prediger klagt Uber die SBnden 
des rierus «nff d<^r kantzel. do es hat — weder 
glimpff und weder fug». Ibid. g, 3 — «Wss 
obstat ist alles kinderspil, — das noeber knmpt 
das ist zu vil — und ist zu grob mit greten« 
ächimpff, — es hat auch weder fug noch glimpff». 
Mumer, 4 Ketaer, E, 3 a. 

2. Das was passend ist, was sich ziemt. 
Ordnung, Recht. — «Wolte ein Schulmeister 
die letzte Stat halten in der Schul, das het nit 
Fug, war ein Thorheit». Geiler, 7 Schwerter. 
G, 6 ■. — «Worlich sag ich es hat kein /ilp, 

— es ist mit düncken nit genftg» (nemlich beim 
' Rcchtsprcchen . Brant, Nsch. 5. - - «Sitzen bim 

ofen ist sin ides Tragen) füg». Ibid. 92. — 
j Es «sucht ein jeder sinen /i/^>. Murner, Geufdim. 
; J, 1 — 'Wer hie simfugs nit finden kan . . .». 
i Id., Nb. 32. — «Ist die dat (That) nit bös 

genftiT — so hab leb hie zu ston kein fug». 
j Id , Geuchm. z, 3 ». — «... So band wir eer 
' und g'nts genftg, — und unser sachen guten /ti^>. 

Id., 4 Ketzer. J, 5 

j 3, fügiiche, passende Gelegenheit, günstiger 
I Moment. — «&an er sin fug damit erwarten, 

— so schafft er im sin eigen gwin». Murner. 
. Schelm, d, 6 «. — «So bald den J&a ein 
I wib ersieht, — das er sieh abo gsebiekt er- 
zeigt . . .». Id., Geuchm., i, 4 ». — «Judith 
mit schäm ersacht ^a/üg^ — bisa sie suletst das 
houpt absehlog — Holoflmie irem find». Ibid. 
c, 1 — «Ich stand darvon. wil es hat /t^». 
Muruer, 4 Kotzer. J, 2*. 

^4. Passendes Mittel. — «Als sie kein Ust noeh 
fug erfunden — das sie den bruder tödten 
künden . . . .» Murner, 4 Ketzer, L, 2^. — 
j Amicus «der sam jagen kandt allen fug». 
I Id., Virg. f, 8 «. — «... das ich jetz mit 
I geschützcs füg — das schedlich weib bring 
umb ir leben». Ibid. n, 6 b. 

5. Fiiglicher Grund. — «Die ürsach die du 
iürw cndest . . . hat kein Fug noch Kraft». Gei- 

I ler, Post. 8, 79 iJ. Etc. — «Des kriegs hondsie 
ursach und füg», iliirncr. Virg. Y. 8 «. 

6. Das Verfügeu über etwas, oder auch: was 
einem zu Verfügung steht. — «Doch wer der 
ander mechtig gnög, — und het der glider 
grossen füg». Jlurner. Virg. P, 2 «. Etc. 

Fiigel. das von der Befeuchtung durch das 

Männchen im Vogelei befindliche Samenklümp- 
I chen. — Das Biweis «bat ein Flecklin, nennet 

man den Füget». Geiler, Schiff der Pen. 112-'. 
: — Die Sele Christi «ist die Wisse des Eigs oq 

allen F&gd, nit gantz glich der Wisse eins 
I üblichen Ei?:r^. wenn die Wisse hat ein Fleck- 
I lin, nennt mau den Füget, aber diesen Füget 

hat unser Wisse, die Sei Christi nit». Id., Bilg. 
!2!8»>. — Nach Jac. Grinini. bedeutet Fütj':l 
, ursprünglich nichts andres als Vogel. Das 



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Wort gehSit weder der eteftssiselien noeh der | Fttlleiieb, FBItor, FreMor. — «Die/BBeridhe 

Bchweixerischcn Mundart an. Vrgl. Grimm 4, 382. . and trunckenbolte». Claas v, Blov. — Chri^tu» 
Fügen» 1. Passen — «Wer reden wil, ao er spricht : «jeu aprechent Ir loh sei eis Füller 
nit sei, — der fügt in narren erden wol*. Brant, | nnd ein Froei». Oeiler, Poet. 48 — «Wer 

Nach. 22. i ist der Amasa, der des Schwertes nU war- 

2. Sich verfiigen. — «Wir theten uns dann { nimpt, denn der Teufel zum Maul an da» 
aU heim fügm». Mwrner, Virg. D, 8 ^. — <£r | Kinn greift nnd in zn Tod stiehtf es ist ein 

bat sie durch den lufFt fliegen — und za > Fülleric h» . Id.. 7 Schwerter, G, 2 — Ein 
dem önstem loch zu fügen». Ibid. Ii. 6». 'Geiziger bedenkt nicht, dass er sein Gut <eim 

8. Sieh ansehieken. — Daretes «ward gejaget | frömbden fülUr 8par>. Brant, Nscb. 68;- 
hin und her . . . , — dann Entellus der füget «Die füüer wissen nit wie sie leben». 3Iurner, 
sich — iu da zu üben gehclich» Ibid. P, 2 b. Gayac, 4(j6. — podagra weiszllch tat. 

4. Ganz allgemein : thun. — «Dann ich dir das es nur bei den reichen fullem sein will» 
iet/ 711 V ibseii füg —das du mnst haboi graU' (crapulones, cbrii et delitiarii). Ibid 464. Etc. 
sani kneg». Ibid. K. 3 a. Etc. — Reichthum hat «nie keinen fressigen /Uüer 

Vül, faul, morastig. Vergl. das engl. foul, und prasser gelert meseiglceit». Wimpb . 
Scherz, 448. — «In der /«?m gcwandr . We^t- rii'v^ . 10 a 

hausen. 1304. — «Die /u/c matte». Kruuur i uJiueiit. i uudameQL. Scherz, 1218. S. J/w/- 
gersheim. 1266. Wickersheim, 14 Jh. — 'Das yneut — «Also ir sehent dise kilche ... d.iz 
fadbruch*. Obcrclinheim, 1348. — «Die fulackcr*. fundament, die mnren, diesteine. , Taoler, 
«der /u/c burne», au mehreren Urtou. 13 Jii. 455 (79), (var. /u/m<nO. 

u. f. ~ «I'f die fulingm*, morastisehe Orte,; Fund, Fttndling. Erfindung, bes. trüge- 
ILerzfeld, 1306. Lixhausen, 1317. j rische, Kunstgriff, Kniff, im plnr. Ränke. 

Fülen. 1. Faulen machen, verderben. i Scherz, 450. — «Und ist der behender fundt 

2. Faul werden, faulen. — «Das kurn fuletl a.Uo vil . . ». Tiuiler, 27 (6). — Sie brachten 
in der ernen». Glos., IdS. — «Der win an den i es dahin «mit Iren listen und mit iren nüwen 
reben fulete». Kön., 774. funden, das . . .». K3n,. 783. — «Das ist ntk 

Fülerei, Fiiulcnzerei — Der Trägen •fiäe- der ni'nv e fuiid». Alt.^wert. 5. — «Der Künik,' 
rei ist mancherlei». Morner, Nb. 190. het gern einen Fund erdacht, wie sie die 

Tnlesen, Fnlsen, fanlig sehnieeken. — Christen möehten t5dt«n>. Qdler, 8 Ifarien. 
'FtdUet (der Wein\ [um soI in nemen, das 44i>. — «Von nüwcn fumlcn». Bnmt. N'sch. 
ist von der zit» (kommt vou der Zeit, ist nicht 1 7 (Moden). — cEin fund kum dem andern 
der Lente Sehnld). Gemar, 14 Jh. Hananer, I '«rieht». Ibid. — «All beschiss jetz von den 
Constit . .%5. — «Noch herbeste der win daz bnrcn kunt, all tag hant sie ein nn^vcn funt^. 
mere teil kräng uud scjrger wart und /u/ezete». | Ibid. 79. — «Jetz bringt uns der frantzos ein 
K5n.. 774. | /Wnd, — das er sohier gante entblösset knmpt., 

Fvlkeit, Faulheit, Trägheit. — *Ftdkeit er- — nnd dreit ein zart rein henibdlin an — 
denekt ein wenvort bald». Braut, Nsch. 93. das kum am hals bcliben kan». Morner, 

— «Die elter. die ir (ihrer Tochter) fulkeU \ Genehm, n, 1 1> (Mode). Sie «hand belTAelit 
wissen, — und dich mit ir hont gar besehis- so manchen fund - r ir; der gouch umb sin 
sen . . .>. Murner. Nb. 204. federn kumpt». Ibiil. ii, 4 — «Er nit wiszi 

Füllen, nicht blos, wie Gödeke. 1<K) (Mnmer) ein andren fund — wie er duch zu ir kam* 
meint, Vallerei treiben, sondern überhaupt viel i men kunt>. Ibid. q. 3 a. _ «Holofernes dattrn 
essen und trinken. — «\ on /»//«i und prassen», i zeigt nns an — w as li&t und fünd ein u ibii 
BmnU Nsdi. 18. «Snfton. brassen, Sehlem- ' kan». Ibid. r. i h, _ cNoch sind vll tusend 
men ffilkn*. Murner. Nb. 160. list und fund». Ibid B, 3 »>.— «. . . der mit 

FülJerei. i ülle, Fresserei. — «So du der .betrug, mit list und fund — ein liebende be- 
FüUeri'i nachhengst und dem Schleck genng | triegon kundt». Murner, Virg. L, 6 — Sie 
wilt sein, und wilt nit ein Henügcn haben rn «haben vil nfiwcr fünd und list». Id.. 
deiner Notturft, suuder allein nach Lust es- Luth. Nurr Iii. Etc. — «Sie macheu andere 
sen... ».Geiler, 7 Schwerter, G, 2 >>. — «FüUerei^ i kleidcr, nü \ve find». Pauli, 121. — «Das abthon 
Fressen und Saufen». Td.. Selenp. 203 «. Etc. menschlicher fünd». Butzer, Neuer.. F, 2t>. — 

— «Ein strick am hals wer eim gesundt — Messkioidcr bind «eitle fündlin». Ibid. G, 4b ; 
uud Wäger, dann soUich füUery triben ...... i L. 3 b. — cEs ist . . . der geschwinden bäpst 

Brant, Nsch. 19. — Wir «solten den schaden /ünff/m eins». Brunfels, Zehnden, b, 4«. — 
ansehen der teglich nsz sollieher fBUerei ent- j «Heimliche und böse fündlinge». Appell, b, 1 b. 
Stadt» (crapula). ^lunier, Gayac, 458. — «...[ Fündig, erfinderisch, listiu;. — «Welcher 
bei den tischen sauffen, fressen, — und keiner jetzond fündig ist, — nnd weiszt uf allen 
füllerei vergessen». Id., Virg. n, 6 ». — «Got ranek ein tist . . . ». Mnmer, Nb. S06. — 
^'■eb was lan^'cs betten thfl. — nacli der füle\ » ... so fündig wissoiit sie geferden>. Id., 
(fülle) am bett ein r&*. Id., Lutb. Narr. 37. Gcuchm. b, 2 — > «Judith, ein findiges weib». 

— «Die füüerei maeht unsinnig». Adelphus, Ibid. r, 4 b. 

Ficinus, 138 1>. — «... sich vor trunkcnbeit' Fünfzig, Rosenkranz, weyen der 50 Kü- 
hüten und anderer füllerei». Fries, 109 K — 1 geloben so genannt. «Unnm pater noster dic- 
«... als ohfSUerei nachgelassen were, so man tnm ein korallen fünfftzig». 1S76. (8. Thom.- 
freiheit der speisen erlaubt, als obs nit zweierlei I Arch.) — «Ein katzcdonjxen fünftzig» (ron 
red weren, du magst dich allerhand spei^z Chalcedon). 1440. Str. Bez. Arch. — «Ein 
bniiehen,nndniagst/ä^tersi treiben». Zell. 1. 4 fünfuig mit Jaspissen». 1440. IMd. — Stirbt 



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— 118 - 



eine aabfiätziffe flau, ao bleiben von ibrer 
ffiiitertosaenMAtft den andern Fnraeii «. %. 

thefünftzige». GDtlente-Orrin , 1C9. — Mancher 
möchte «ein Junfttig da« selber bettet». Fred. 

IllgOltB. 

Ffir, oft für ver, wie in fürburnen = ver- 
bnmen, fürslinden = veialinden, fnrzlhen = 
verziben, ete. S. dies« Worte. 



man streng nacb dem Recht vorgegancen^ 
h&tte nnn nneli dem Becbt procedirt). «Bfai 
kleine irrnng im anfang, — wan die nimpt 
weiters ein fürgatw^ — so w&rt ein groeae 
imag drose». — »id. 1 b. (wenn sie weS* 
ter fortschreitet, sich verbreitet). 

Pttrgobot, Gebot vor Gericht zu erscheinen. 
Scherz. 468. — «ZA jungest yertoiiribent die 



Ffir. 1, Fahre, Fuhr\^ rk, Fuhr^-cug. — «Ein , Kurfürsten dem kUnige Wentzeslao mit fürfft' 
teil (Marren) Icein fwr haut überal, — diel^^^f das er kerne gein Laynateiii». Kött. 
atieben cnher -wie die ysunen, vU nnder^ j 497. — Wer von den Strftasbwrirsni etwas zu 
•tont za dem schiff schwimmen*. Brant, Nsch. 2. fordern hat, «der solt sii für pmhtr laden 



2. Fahrt. — Alan nntersncht «ob man hab 
omb die guits weit für» (ob man darom 
fahren kann). Ibid. 66. - Die Schifflente «ee 
sie werden eins der f&r ...» Ibid. 96. 
Für bieten, vor Gerieht laden. — «Ich 



mit fürgebotteyi und anleil^briefea». ibid. öüij. 
Ftirgeding, Vorbedingung, Torbehelt 

Ein gonch soll all --ein f^njt mit den weibern 
verzehren «on aUesfuit/eUing und verschriben*. 
Mumer, Geuchm. e. 1 «. 



förcht es sie ein Bottenstab, der mir v, il für- Fürgriff. Vorgrrifni, Vorbehalt. — «Sander 



Itietcn zn dem Schaltheissen zu kommen». 
Geiler. Bilg. 76 •. 



Fürgriff, on allen Zusatz». Geiler, Trostsp. 
EE. 2^. — «Diser Mensch ist nit schuldig 



Ffirbttndig. aii^fe^rif^inet. Benecke, 1, 186. I ^in Teil, es sei welclie? es -v^ öl!. zu erwälen 

— «Ein ort das jurbundig was gelegenheit ou Zusatz Schletzs und FurgriJ's, snnder er 
halben und sunst auch mit fleiSB bewaret». sol die Wal nnd Urteil uffschlahen>. Id., 
Binirni. Cäsar 36«. - In der prst«^n Cohorte ' Selenp. 209b; Christi Kün. CC. 2 ». — Das 
einer Legion «muszteu fürbutuitße menner an j mir unverständliche Won SehkU führt öcherz, 
dem geschlecht und an kunst sein». Ibid. 7 >. 1 1417. auf das von Frisch, 2, 196, erwähnte 

Fftrdenken, Verdenken, sich crinnorii niedersächsische Schlete znrüci, das Unkosten 
Sehers, 1727. — «Das Fürdenken, hüiumum bedeutet. Ich weiss nicht wie ein nieder- 
mcnioria». Schmeller, 1, 745. Erhalten im Wort: 1 sächsischer Ausdruck nach Strassburg sollte 
anvordenklich. — «Die recht . . . sind gewe- gekommen sein ; auch paaat Unkosten nicht in 
sen . . . von solcher zit die nieman vürdenket*. den Znsammenhang 

Kirchheim, 1329. Weisth. 5.484. — «Es ist Fürheben, vorhalten, vorwerfen — «Der 
niemand so alt, der die recht verdenken kan». hebt gott sin onmächtigkeit. — der ander im 
Tendenheim, 15 Jh. Weisth. 5, 466 (der sich sin marter /Or». Brant, Nsch. 86. (nemlieli 

•n den Ursprung der Rechte erinnern kann). Flucher 

— Das Thomaakapitel hat gewisse Zinse zu 1 Fürhonbet, Vorbonbet. Scherz, 458. 1. Ober 



BokbolBbeim genossen «so lange dae das nie>|haupt — Eiii Priester sollte predigen vor 
man terdehte». 1899 Heg. A !^0. — «Je und den «tv>r/tottif|sii ondpielftteiider eristeiilieltO». 
ie 80 lang das ieman füräefu . . . ». 1430. Märlein, 81. 

Tseheraonft 1, 40. — cEin alt harkonunen. 9. Oritsiger Rand am Ende eines Aekers 



solange das jemand/firdMkel». 1488. Goldsehm 

Ztinft. la. 

Färe, fem. Sehen, 450. 1. Nahrung, Unter- 
halt. — « . . Sit ich als armer fure bin, — 



— Wer einen Acker pflügt «und macht t an 
ieglichem ende ein fürhoupt ...» Olvisheim, 
1498. Weisth. 5, 470. - «IHmidins ager ond 

ein fürhoubef* Criesbach. 1311 — «Unus ager 



R»t,herregot, wazichgetü». öottfr.v. Str. 1,66. mit dem fürhoupt». Dettw eiler 1609. — Die 
— Die Bürger von Oberhergheim sollen das Äbtissin von Niedermflnster hält cn Sermere- 
Fronfohlen ^ gAter/firs haben». 14 J]i.Weistii. hrim Rinder, «die snlnt gan umbe die 



4, 138 



fxirhmbete aue schaden». Ebenda hat i»ic vur 



2 Aufführung, Betragen. — «Üwer man , der Ernte ein Ross, «unde sol ein banwart 
pfliget mit an^ra wiben bdser finr«; Mftr- deme sniden an den fürhouheten einü bürde 
lein 19. 'kornes, ande an den maten einü bürde gra- 

Fürelter, Voralter, antipendinm. — «Ein 8cs>. 1286. Hanavor, Constit, 88 



fMrelter zö negende». 1418. S. Thom. Fabr. 



Fürin, feurig. — «Die fiurine strale . 



Füren, nähren, füttern ? franz. fourrage. ' Gottfr. v. Str. 1, 70. — «Die fünnen pfile>. 
— «Spis die ein Mensch entpfocht, die selb ; Tauler, 466 (81). — «Bin kleines swartzes 
•0 lang sie in irer Art IHM. so fürt oder närt i tierlin mit fürin ougen». Nie. v. Basel, 179. 



sie ein Menschen uiitj sul bic füren, so niQüs 
•ie zu nüt werden verändert». Geiler, Post. 
^ 67 a. — «Die /Armcto Kraft», vis nutritiva. 
Id., Selenp. 67 «. 
Fürgang. Scherz, 463, Fürgang haben, pro 



«üut het eine fürin mure daruniL gemäht». 
KÖn., — «Ein /ünn swert». Pred. Ingolts. 
— «Der fürine Himcl der s,-)ikcit» (Em- 
pyraeum). Geiler, Pred. v. Man», 5". — 
als in einem glüenden feurinen Eisen». 



cedere. — Eines schlechten Rathsherrn «urteil {Id., £v. mit Ussl. 26 — «Salve, o du füren 
>isg kein fürgang han». Brant, Layensp. 167 b I sfile». Kosenkr. Brant, D. Gcd., 9. Man sah 
(es kann nicht nach demselben procedirt wer- «am himel blftt und füren schilt». Donnerst, 
den, es bleibt kraftlos). — «Wo das recht Brant. D. Ged.. 23. — Der Vulkan «speiet 
ein fürgang hatt, — and sie Ach rechtlich feurin ftineken ansz». Mumer, Virg. J, 6 b. 
•letten thuii. — kein ander hettons lassen Fürkanf. — «Wucher und /i/rfo>M/». Brant. 
ston. . ». Murner, 4 £.etzer, Vorrede (wäretNsch. 89. — Man handelt schädlich «mit dem 

8 



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fürkouf, mit den renten». Marner. Nb. 195. [ Ffiraicfatlgkeit. 1. VoTseliiin^. — tGous 
- «N w Ii facht er an ein fürkouf tribon, — gnad und fürnchtikeii*. Brant, Xscli. 30. 58. 
dobi der am mvi miuz beUben, — and mafthtl — «Qota färatdiagkeU» . Marner, Adel, A, 2 «. 
ein tftnittf in den Isnd». Ibid. 195. lEfco. — «wie froms fft dfe sorg götUcher/ür- 

Ffirkfitifi r, Vorauskäufor. — *Fürkeufer, «cÄit/^ÄrciY gewesen gci,rn lijm TOlokderjildeBf» 
Waoherer und irs gieiobea . . . Fürkmrf«» and j Wimph., Chiys. U ^. £tc. 
Thfire raoeken ; ei s«int die die im Herbst I 9. vonieh^ Klugheit — «AHrvidMM» <m 
"Wein samlen und in der Ern Korn, Jus sie Einfalt isl ein Betrüglicheit oder I.:''t;i:keit». 
66 darnach thürer geben». Geiler, Narr. 185 «. . Geiler« Selewp. 162 «. Etc. — «All gterck and 
Fflrlass, das YoraiulMsen. — «Sit ieh dei I all fünitkUkeit — stot m mir ein, spridbt 
füriosz hab gethon — von denen die mit die wihlieit». Brant, Nsch. 24. — «Glichsfin 
£aUch ambgon, — so find ieh noch die rechten , dorheit noch gelegenheit — ist ofFt die grönt 



Knaben, — die bi den narrensehiff nmbfcra 

ben». Brant. Nsch. !t8. (Im vorhcrg'ehendeD 
Kapitel ist von den Fälschern und Betrügern 
die Bede; Brnnt sagt nan einfiteh, er habe 



fMOUtkeii». Id., Cato, b, Ib. — cDueh 
deine (des Kaisers) /ttrilicMilMil». Marner, Add, 

A. 4»>. Etc. 
Fürspreche, Advokat Scherz 466. — «bt 



dieselben vorans lassen gehen. Die subtile der fürspreche nüt wise an einen Worten rft 
Erklärung Gödcke's, 2U, ist überflüssig, eben i tedingende . . .». Eis. Pred 9, 118. — Wir 



fo die im Wörterbuch von rrrinim, 3, 1406 ;4,764. 

Pürlauf 1. So viel wie VorUtnfer, praeoor- 
sor. Vorlüufe, masc Ben. l, IÜ47. — Beim 



haben «einen vogt und einen fürsprechen». 
Jesum. Ibid. 1,237. — Es soll «niemant in i%f. 
gericht reden dan durch sincn furspreeh». 



Tanzen «ist hochfart und üppikcit, — und j Enschingen, 1420. Weisth. 4, 44. — Etc. — 
fürhuff der unluterkcit » T^r-int, Nsch. 60- — Ifaria eist eine fürsprechin und eine sünerin>. 
«Falsch, nntruw , bschisz \\ urt jetz gspürt, — Kiiu , 602. — «Wann die Zangenkremer. die 
das ist dem en<lkri.st g\it fürlouff». Ibid. 98. — I Scheick, die Fürsprechen undProcuratores, dich 

Warnm Giidokß, 110, die ersto dieser Stellen | an dem RechtL-n umb/iehen, und Gelt von dir 
orkbirt durch: was zuei'bt vom Fasz lliesst, , und deiner Widerpart nemeu . . .». Geiler, Ev. 



lieht man nicht ein. 
2. Schneller Lauf um einem andern zuvor- 



rait ü&sl. »9 b. — «Die XIX. Schar der Namn 
ist Sch wetznarren. Ich wil hic nit reden von" 



zukommen. — «Die pfnrd ein fürlauff betten den Fürsprechen, die doch die ersten seind Id 

gmacht, — wie sie inen entgegenkemcn — diser Schar, die sich berümen sie wolten ein 

nnd aller Strassen weg einnemen». Marner* i Nnss ab dem Baam reden und es sei kein 
Virg. e, 4b. ^ I--.--- . X . . 

Fiirluufen, 



(lurcli Laiifi'ii zuvurkommen ; 



Brief so gut. sie wolten ein Loch darein 

roiiiMi». Id., Narr. 55«. Etc. — «Vale fMaria'i 



etwas füriaufen. es übereilt erreichen. — «l>u i/ürsprecArin*. (advocatrix). Braut, Bosenkr. 
fürtaufeat die Anfechtnng, nnd elso bastn syn ! D. Oed. 16. — üngesehicdtte Liebhaber «mSf- 

gewont». Geiler. Bros. l,4iäl>. — «Manclier sent ein /■ür«/)r«:Ä«» haben». Mnrner, Genehm. 
fürloufft imselbs sin tag, — das goU in nim . G, 1 *. — «Das ist ein ampt des fwr^preekeu 



erh5ren mag» Brant, Nseb. 47 (er eilt eo | das er die riehter berieht>. Pauli. — 



iehri'-^'l mm Lfbensende) 
Fürluitfer, Vurlöffer, Diener, Ausläufer. — 



«Christus . . . allein unser mitlerund fürspred 
ist vor gott». Wurm, Trost, e, 4 — Da&j- 



leb «tet die boitfire nf und gie eaeb binns | podius : •FOnprech, adroeaCns, eaneidiens* 



nnd vant d- n vorlöffer do 8itzende>. v. 
Basel, 233. -- « . . . sü frogele diejuriöij/erm 
in der dosen». Nie. v. Baeel, me. 

Fürmund. Vonnund. — «Der Vogt, gwalt- 
ha^ber und jturmundt». Brant, 2«iscL 70. — 



— Heute noch in der Schwei' l' ^brauchlidi 
Fürständer, Vorsteher. — «loh würd jnen 
Kinder za fürständer geben». Zeli E, 8 *. — 
«Icli liiii ein fürstender, ein landsherr!» fTe^jo. 
Zchadcn, C, 1 a. — «Höret jr fürste$tderl> 



«Vogt, gwalthaber und fürmmd». Uarner, , Ziegler, Register, 3 ^ 



«Die Vorgtm ier 



Nb. 81. — «Die fürmynder oder Tdgt der 
Kinder . . .*. Id.. Instit. 15 b. Eic. 

FUrschos. «per calanmm resignare qaod 
vu!t,Mritor dicitur fürscftoze». 128H. Strassb. 
Urk.-B. .H, $4. Vergl. Verschiessen. Schotatio. 

Ffir9<;bntx, etwas das wie ein Schuss schnell 
vorübergeht. — Die Verklärung Christi «was Selenp. 108 — «Die ijnistlichtm Viitter stichen 



des wnrtsi. Mrunfcls, Zehnden, C, 8 

Fürtüch, Schnr7. ~ «Zwilche zti .>»^rken 
und zft fürdiufierw. 1416. S. Thom. Fab. — 
«. . . fürdücher nnd lienuier . . .». Pauli 164 — 
«Het ein Fi an ein wiiai Tuch, niut einen 
Ilafenluiupen oder ein Fürtuch . . .» Geiler, 



nit in bleibender Weiss, sunder in eim Durch- 
louf und in eim FüraduO», renebwand bald». 
Geiler, Post. 2, 29 a. 

Fürsehen, vorherbestimmen. — «... meinen 
das Got unrecht handelt mit denen die er nit 
predestiniert und füraicht zn ewigem Leben». 
Geiler, Narr. !20b. Etc. 

Fiirsehong, Predestination. — «Also hastu 
was da ist Predestinatio, Gottes Fü/ruhMmg». 
Geiler, Narr. 120 a 

Fur-«ichtig. klug. — «Ir sollcnt sein für 



etwan den Bcginen und Nuuucn und don Juni.'t'ti 
Witwen die Rosenkr&nts an den Armen, oder 
in dem Busen oder under dem Fürtuch' 
Pauli, 29 a. — Dass die Frau «ir fürtüch uit 
uf borg hinweg lihe» [sich einem andern gebe/ 
Marner, Geuchm., e, 2 — «Do lernt ich für 
studieren bulen — in dem unnützen irrigen 
bfich zu latoin der roegt fürduch*. Id 
Schelm, b, 4 a. — Zn dieser Stelle, deren 
Witz er nicht verstanden hat, macht der 
^L'rau^l:^'b^^r dor Schelnienznnft. 1788, p. 31. 



sichtig als die Sehlangen». Qeiler, Selenp. . die merkwürdige Note; «möchte doch ein 
168 K Etc. I bibliographiaeher Utlenitor diesei Bveb biber 



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^ 116 - 



MK eigen, von dem ill«ar ICBhe migttftelitet 

nichts habe ausfindig machen können». — «Man 
findt der geach noch mer uff erden — die aleo 
gevebiseh kfiiraeii werden, dfte sie da« 
himiii- 1^ h ewig leben — umb Groden für- 
düdk dörffen geben». Hwraer, Geuelun., s, 3 «. 

«Wo frow Teniis ßrimA ist, — do selbest 
wit7. nnd sinne brist». Ihid p, 2^. ~~ «Oot 
sei gelobt, . . . das wir uunneu, münch und 
p&ffim ' das fürHkh mögen fibergaffen, — 
ich mein das selbig fürtuch schon, — das alle 
ding maoht undergon». Mnrner, Luth. Narr 
188. X^r figttrliche Sinn aller dieser Stellen 
ist klar genug* Göll 966: «Praeeinotorinm, 
Fürtuch*. 

Fttrong, Nahrang. — «Einer der do ar- 
beitet, dem gehört me leiplicher Füntng zu. 
denn einem der nit so vil oder schwer Arbeit 
thot». Geller, Selenf. 88 e. — Schmid, 209. 

Fürweser, Verweser. — 1. Verwalter, 
Magistrat. ~ Die Strafgerechtigkeit «ätut allein 
za den Fürwesem nnd denen den das Schwert 
befohlen ist». Geiler, Post. 2, 59 b. - «Er hat 
du Wullen ein Ler ^eben alieu Eegenten und 
FUtrvaescrn» . Ibid. 4, 61>. 

2. Statthalter, Vikar. — «Der Bapst ist nit 
ein Haupt, er ist nit mer denn ein Verweser 
und Statthalter des Haupts, des Herren Jesu». 
Geiler, £v. mit UssL 27 b. — GeistUobe, die 
viel Pfrfinden haben «betriegen iren FenoeMr, 
er hct die Arbeit nnd aio nemen den Lon». 
Id*. Karr. 76 «. 

Firwin, Vorwein. Von dem Wein, den sie 
ausschenken wollen, haben die Wirthe zuvor 
eine Quantität als Abgabe an den Herrn oder 
t^en Vogt absaliefem. Sehens, 448. 468. 
Seiffneurs & villages. 75. - Zu Selz sollen die 
Wirthe dem Abt «/Hrwtn geben*. 1310.Weisth. 
1, 769. — Wer cn Eberebeimmttneter «win 
v.'ile hat, der sol geben von dem vodere einen 
amen ze /Anrnne». 1320. Weisth. 1, 870. ~ 
«Der vogt bat das reebt, von iedem vasze dns 
man schenket ... ein vierteil ßtnmm», Dott* 
weüer, 13Ö0, Weisth. 5, 480. 

Fttrwieeenheit, Vorberwisien, Allwissen- 
heit. ~ «Darumb losz pots fürwiatenheit — 
nnd ordenung- der fiirsichtikeit — stau wie 
sie stut». Braut, Nsch. 58. 

Für7.i;;lin, etu r Füi-zUglln, kleines Vorzieh- 
tacb, kiemer Vorhang. — «Sie muss eiu Für- 
itiffUm ffir dasselb Fensterlin haben, so sol 
aber dannocht ein Lorhlin in demselben Für- 
tMiglin bcin, das» man hinein g^csehen müg». I 
Geiler, Geistl. Spinn. 0, 1^. 

Fnsspor. Fnssspnr, Fus/.stapfe. Scherz, 469. 
— *Vmspor, vebiigiuni», Uerrad, 181. — Man i 
soll nicht «US den füsspure» nneere beiren 
komen». Taulcr, 271 (47). 

Füsetnch, FuBsteppich; fig. niedriger Knecht | 
oder Magd. — Die Frau soll niclit unter dem 
Mann sein «als ein füattücht aber iu gieicheit». 
Oaldin Spil. 15. — Gott hatBva «nit gemacht 
uss donFiisscn(Adanit>).d.s er .sie nit verschmähen 
eolt und sie halten für ein FuMtuch, Die Frau 
flol ein Gesellin sein, nft Meister, sie sol nneh 
nit ein Fvsstuch sein». Gi iler. Emeis 17. ». — 
«XHe Korsehwestern verachten die Ley-J 
adiwastem nnd batten sie nls ^VtssMeAcr nnd | 



fRwbengrfldel». Id., SiiebengT. A, 8 >. «Nil 

das du sie (die Frau") ahvcL-^cii für i in fusttS^ 
wollest haben». Murner, Geuchm., e, 1>> . 
«Wir selten nns den tSfel nit me lassen reltw 
noch se;.i /«s^iiJcÄ werden». Pauli. 21n. 

Fnsttefelin, Uebersetenng Ton pugiliaris, 
kleine SebrefbtnfiDL — «Zaebiurias, dn er merket 
'.vn': sie wolten, da begert er ein Fusttefelin . . ., 
da schreib er darein und sprach: Johannes 
ist sein Nam». Geiler, Ev. mit üssl. 187 b. > 

Fnste, Art Sr!iiff. — «Vierhundert galeen, 
schiffe und fusten», Adelphus, Türk. B^ ÜK — 
Ital. fnsta, franx. ftiste. Dneange 8, 448. — 
Brant, Nüch. 2. 

Fasten, in die Faust nehmen öcherz, 459. 
Ein Zeuge sah, dass der Schultheiss «sin 
messer fustet*. 1382. Kon., Anmerk,, 790 — 
«Er bette sin lang messer gefmUt*. 1409. 
Kön.. Beil., 1028. 

Gabel«<;lit, ^^^egabelt . gabelförmig; flg.: 
zweideutig, verfänglich. — «Lud dorojnb gobent 
sie im (Christo) off . . . ein gehümte Fhigr, 
ein gabüechU Frog . . so vermeinten sie, er 
müsst sich verschneilen und in die Gabel 
fallen». Geiler, Pots. 2, 74 b. _ «gie hüben 
im ein gegabüte Frag für oder ein gehürnte 
Frag, wa er anss hin wolt, das er in ein 
Strick fiele». Id., Ev mit ü.ssl. 68 «., lirös. 
1, 73 a. — «Der gelert Doctor verstund wol 
waruTOb der Herr die gegiMet« nnd gehümte 
Frag an in legte». Pauli 19 ». — Quaestio 
comuta, quaestio furcata, wahrscheinlich in 
den damaliigen spits8ndigen Sehnldispntationen 
gebrauchte Ausdrücke. 

Gabeln, das Heu mit der Gabel umwenden 
nnd auf den Wagen laden. — «Wer nit giM&t 
— so die Brem zahlet, — der lauft im Winter 
am mit eira Seil — und spricht: hat jemans 
Heu feil ?> Geiler, Has im Pf. B, 2 b. Et«. 

Gabhaft, freigebi^r - «Bis/, gabfu^ dim 
fründ all zit». Brant, Cato, b, 4 «. 

Gaeb. Gehe, adj., raseb, plötslieh. Sebers, 
162. — «Ein geswindcs, gehes, clores licht 
kam und umbefing mich». Kulm. Muiäwin, 
Gottesfr.f 58. — Papst Greirur «satte uf den 
Krutzegang an s. Markes tag für den geften 
dot». Glos., 20. — «Behüt uns vt»r dem gehen 
tot». Geissierlicd, Glos., 1Ü9. -- Attila «starp 
zehant des gclun todes». Kün. 376. Etc. — 
Wer ein gewisses (febei spricht «der stirbt 
keine gdttn dodes». Gebete, 15 Jh. — «Die 
jungen selten von den alten . . . leren, das sie 
nit so gadi wüicu . . .». Murner, Nb. 244 — 
«Den Hchum zu küwen sind wir gach, — dem 
kernen dcncken wir nit nach.» Id., Schelm, 
f, 4 — «Die fraw was gach und gelobt im 
die hundert ducateu» Id . 1 irnsp. 48. — 
Man suche einen weisen Ätzt, «der nit gehe 
oder frevel sei artsnei m geben». Id., 
Gay ac 431. - «Ilitziir kijpff und gehe d&Un, - 
die hören warlich in kein rat». Id., Luth. 
Narr 08 — «Es m9cbt, leb förebt, ersQmen 
got, — das jiiiitr- V rhengt würd ^eA<r todt». 
Brant, La> cusp. lüQ ^, — Die Argumente, die 
die evangelischen Sebweizer gegen die Mesae 
vorbriiiyen, «dienent darzu wie snckpfiffen 
sum gehen todt». Mumer, Mess, D, Q^. 

QtMt, gahes, adr. plötcUeh; mir ist gack, 



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- 11« - 



ich habe Eile. — «Daz (die Hölle) in denne 
gahes fiirslinde». Eis. Pred. 1, 71. — «Lazet 
in niht sin ee gach, — Bitet schone einander 
nach». Gottfr. v. Str. 1, 46. — «Es war den 
brüdern also pack — Das sie in (den Türken) 
liengteu nach und nach>. Adelpiius, Türk. F, 
b «w — Einem gadk sein nach etwas, eifrig 
darnach verlangten: tDaristirnot nnde gach, 

— Dem g&i si lagende nach». Gottfr. v. Str. 1, 
190. — «Dir ga ist nah des menschen riuwe». 
Ibid. 9, 106. — «ZA berge was mir gaeh: Alts- 
wert, 16. — «Lasz dir zu snffen nit sin gaeh». 
Braut, Thesm. b,5 ». ~ «Wann jeder wüszt was 
Tolgt barnoch, — im wer zn nrteiln nit so 
gOM». Id., Nsch 6. — Wenn eure Söhne sollen 
«stellen zucht und eren nach, — so ist in zn 
dem wesen gaeh — wie sie von iugent haut 
geleit». IWd. 9. — «Bn wm z« lovllien also 
godi >. Ibid. 78. — «Zu dieser busz ist uns 
uit gach». Kumer. Nb. Ii. — Salomen «liesz 
naeh bulen im sin gedk». Id., GKnielmL m, 
2 ». — «Also ist got dem hcrrcn goch — über 
aeu verlomi kinot». Id» Bad. C, ö — »Zu 
hilff den kindan waa im foeh». Id., Virg. E, 
Ib. — «QeiL SieUieu vm in guA». Ibid. A. 
4 Eto. 

Oacb, Oocfi, Oftbe, Oihe, snbet., Eile; in 

einer G(i}i^, eilig, plötzlich. — «Die Vernunft 
blickt darauf in einer Oähe . . .». Geiler, Geiati. 
Spinn. 0. 6 b. P, 1 a. ^ «So wil ieh eilents mit 
der gach — die kntten lassen und den ordon». 
Mamer, 4 Ketzer, J, 8 b. — Er «trang im 
liafitiklielien iiaobi » mit gschrei und zwifal- 
tiger gach». Id , Virg. 0, 4 a, — «Mit 
grossem gschrei und bhender goch — der Ilha- 

ess herfQrher aoeh Ibid. D, 6 b. — «Als 

was r zorn crprcifft in gach . . .». Tbid A, 
7 t>. — «... da er die zwen unwegsam sähe 

— von dannen lauffen in der gake». Ibid. e, 
4 — «Mancher hat usz gähe getan, — hctt 
ers Doch zu fahcn an, — do geh er um wol 
tosend pfund». Murner. Nb. 844. 

Gaclicin, S. gahm. 

Gachlingen. gelingen, gäheiiugen, jählings, 
plötzlich. — «Sihstu nit teglich wie jeta diser, 
jetz jener gehelingen stirbt, die do wenent sie 
sient ge.suni?». Geiler, Bilg. 150 i>., Post. 3, 15 ». 
Sttnd. des M. 20 a. Etc. — Unwissende Ratha- 
herrn. «die vallen gächUug in unrat». Brant, 
Laycusp. 167 t>. — «Das ir nit gähltch in der 
hitz in dieser sach geeilet hant». Blumer, 4 
Ketzer, Vorrede. — *Oehelich Alexander starb». 
Id., Geuchm. G, 2 b. — «Mit seinen flüglen 
gehehch — Hercnrius da nider wich». Id.. 
Virg. L, 4 b. — Dido bittet dass Aeneas «nit 
so gehlich ziehe ab». Ibid. m. 2 b. — « . . . dass 
8111 1 i'fT l ii gehcUch ist. sunder langsam» 
Mamer, Gaj'ac 476. Etc. — «Es ist . gesehen 
worden das die lent vor frenden g^tüngm 

starben». Brunscliw., Pest 13 ". - * . . sie 
meint er wer gelingen gestorben». Pauli lOö. 

— «Wie seind sie eilend nnd Terlissen, haben 
auch ^^sAImmm» abgenommen». Naebtig.. Psalter 
181. 

Gadern, Gaden. Seherz, 468. Plnr. Ch^kme 

Gedemrr 1. Schlafkammcr. — «Ich habe . . . 
z& essende und zh trinkende nnd ein schönes 
»ekUfgadm; Nie. v. Ba»., 198. 



8. Oertuegadm (S. (TorwM), AnUeidangs- 
zimm^T des Priester?;, Salcrißtci. — «So man 
den altar oz dem winkele getftt, denne so 
mag den selbe« Winkel wol machen ift ^e 
gertoegademtt .... So dirre winket genummen 
wart, uochdanne so wnrt . . . dieicirche grösser, 
wanne do wurt uzgonde der kor nnd dni §tr^ 
iocgadam». Nie. v. Bas.. 317. 

3 Kauäaden. Bade. ^ «Ein geioatUMden» 
am Monster, 1360. Ueber die fär diese Buden 
erlaubte Grösse, s. Gasscn-nnd Häusemamen. 
286. — «Alle goltsmidc. frouwen und man, 
die j^cuifln« haltent ..». 1868 Goldsehm. -Zunft 6. 

— «Es sol nahtes nieman klopfen in den 
gedemem». 1Ö90. Ibid., 8. — «Die gademen vf 
dem koufhuse». 1401. Tncherznnft, 21b. _ 
«Was die kremer in iren gademen verkoufent 
. . .» 1494. Ibid . 39. — «Du kumpst gar selten 
in ein Gaden, du findest des Aifenschmaltzes 
darin, kumpst du in ein TwAgadm, ao hebt 
man dir ein Tnch herfür : sehen, lieber Herr, 
ab dem ist auch noch nie kein Eilen knmmen; 
Affenschmaitz ist da». Geiler. 3 Marien. 15 b. 

— «Bs ist vemflnMg wenn dn Kanfinann lot 
das Gesind, den Oadenknecht auch Teil haben 
am Gewerb. wann sie seint dester träwer». 
Id.. BrSs. 1. 98 b. — Die mhd. Form bat 
sich hni Geiler 11 irn l'iniirintiv erhalten: ein 
angehender Kaufmann «zu dem ersten, so treit 
er seinen Erom in einem Wenlin hin nnd her, 
Streel und Spiegel ; van er etwas fiberknmpt. 
so will er darnach ein Oedeiali haben, und 
wurt damaeh ein Kanflnann». Geiler. Brte. 1. 
92 ; 2) im Plor. 'T'v; nllcn Gäekmen mnss 
man es tragen in ir Haus«. Ibid. 1, 95 — 
«Die bro^aden» bei dem Münster. Brant. Bteeb. 
Wilh.. 284. — «Der tuchman kan sin hus ver« 
blenden. — das im das liecht kein tücher 
sehenden — mög. das nieman kenn den faden, 

— darumb sind finster ire gaden* Mumer. 
Nb. 203. — «Bim goltschmidt sitzt er in dem 
gaden». Id.. Mülc F. 6 b. — «Bin wortskram 
oder gaden». Räthselb. c. 1 ^. 

4. Stockwerk. — Um 1366 wurden die Glocken 
der Thomaskirche «eines gaden oder einer biinen 
hoher gehenket» Kßn. Arch v. S. Thom . Reg. 
A, 377. — «Vil türn drjer gaden hoch*. Ringm.. 
Cäsar. 67 b, 

6. Kammer. — «Ir wein und Hpeisegaden sind 
voll». (Ps. 144. 13). Wurm, Trost. 65 

Gaffeln, sich mit leichtfertigen Dingen un- 
terhalten; auch gaffen. — «Als unser Jungk- 
frauen thund ... die ob dem Brunnen stoad 
ein .Stund oder zwo zu gaffelen, ein gnten Qe- 
schwatz . . . do u^chten». Geiler. Post. 4, 8 K 
Eine ehrbare Fran soll nioht «jeden göfftet* 

an». Brant. Xsch. .34. 
Davon; Qä,ßd, G^ffelsmul, Gaffer, Tangenicht^. 

— «... die löffei, — die gassentreter und die 
göffU. Brant. Nsch 61. — «Du gefTehmul. du 
hasts gelert — das man gott den rucken kert» . 
Homer, Nb. 44. — «Swelmen, lecker, bSse 
kiin Ion, göffeUmüler . . .». Id , Schelm, «r. 8 ^. 

Gaffelatirne. keck, frech, beromgoffendes 
Weib, Bnblerin. Sehmeiler, 1. 874. Sehens, 464. 

— «Xun ziorent die gaffchtirnen don tempel 
irs leibs mit den kalbskrössen auf dem haupt». 
Onldin Spil, fö* Der Heranegeber des Goldenen 



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SpieU, 1882, sagt hierüber, S. 92: «Das an- bmnn, Oolgbruimen», — fi. auch SdmMller 
klare GaffeUtimen andere ich jetzt in Gaffel- 39; Schmid, 218. 

dimen, ru Gaffel, Zunft (Lcxer, Nachtr., 170), Galgen, Art Gewürz. Gküanga, Ducang;e, 8, 
«Iso Znoftdirnem Bares». Diese eigenmäohtifa 1 401. Galamt Benecke, 1. 468. — «Galanga, 
Aendenmg: war Völlig ^berftfiiisig-, um so mour | Oalgen: G«nd. 91 b. «€l<al^ ist nütz denen 

Jti Gaffel für Zunft im Eha^s nie vorkommt, die Ja vil bläst befinden in l- m magen naoh- 



Meine £rkl&xiuig wird bestätigt doioh das 1 dem sie geessen haben». Fries, 41 ^. — Bm 
Xflflidibedtoiiteade Wort Hnrensurn, in ei&«m I Kranker «fand gesehriban : nim gcUgen ; vev- 
^Traktat gegen Georg Mator (V.ihl. WUf, Varia sinndt es galgenholts, nam ein sppn von elm 



88« 8^: Vorrede wider die Hurenstim Maioris. , gal^^en*. Id. 90 *. 
- — «ut sie (die Fnv) lelektfiBrtig, feig oder 



'geil, ein Oaffdstirti, 'will einem jeden Red 



und Antwort geben, will mit den Knechten Qersd. 9ö " 



<onlits6iwtoia oder vittiolnm». 15 Jh. 

KaufhaTis-Ordn. — «Zegitifl, OagUeltiuUin*. 



fr^Uea . . .» ÖeUer, Soliiff der Pen. 30 — 

•rWan sie aber a^le Qaffenstimen seind nnd 



Oall, TOB gellen, lantes Gel&ehter. 

«Christns hat nit gelacht als r^io ein GallnsB' 



Atzein nnd gauckeiechte nerrisohe Mensehen», j lassen, man hört es vor der Kirchen duss». 



Id.; Ev. mit Ueal 216 «. — Will Jemand znm 
Arzt schicken, so soll er dazu wählen «ein 



Geiler, Ev. mit Ussl. 42 a. — «Eg geint vU 
Weg die das Antlit nngestalt machen, als wan 



l)e$)cheidne person, weib oder man. . nit, einer lacht über ein Zan, ein bübisch Lachen, 
t ein gaffelstirn, kalbakeftohen . . .». Friee, 16 ] es laest etwan einer ein Gal, mna kört es et* 

Gagein. auseinander gehn oder stehn. — wan fer>. Id.. Arb. hum. 81 ■. 



«Die Schuh richten ... die Zehen . . . das sie 
nit dort uss hin gagein, snnder das sie sich 
recht nnd schlecht dem Sohnh naeh richten». 
Oeiler, Bilg., 90 h. 

6ahen.gachen,gohttn, eilen, begierigstreben. 



Heute bei uns : Geller. 
Galreige, Oallrei, Galerte. Scherz, 466. — 
* Galreigen, pfcffer, fladen ...» Tonr. v. Dankr., 
V. 541. — «Der Sorg ist zu vil und bringt 
keinen Natz, er macht des Pfeffers zu vil an 



Scherz, 462, 464. — £r nahm den Helm «unde I die Gaürei». Geiler, Post. 3, 81 a; Ev. mit 



hin zem orse gaJUe». Gottfr. v. Str. 1, 98. Etc 
— «Vil gench nach diser gfencknisz golien» 



Ussl. 200 * ; 219 a ; 7 Schwerter, G, 1 », Etc. — 
«Etlich onch.so sie ob disch — usz pfeffcr gaU' 



Hurner, Genehm, h, 2 a. (in die Gefangenschaft rey essen, visch . . .> Brant, Thesm. b, &*; 
der Weiber zn gerathen). — «. . . dfcs sie mit ' Bisch. Wilh. 291. — Schraid, 218. 
schiffen werden aahen — dich zu verbrennen Gamander, teucrium chamacdrys. Kirschl. 
und ^u fahen». Id , Virg. U. 7 h, — En ■wilil, 625. — *Gam<utä$r oder blomanderUn». 
dir gar nit gebfiren die seH sn aahen. . . die ! Bronseliw., Dist. 60 *. — «Camedros, Go- 



gol . . verordnet hat». Id., Adel, K. 2 b. 
(beschleunigen) — «Die hersohaft nach regieren 



Kmüt. — das macht dersom der in nas wftt». 
Id., Virg 4 b. Ete. 



mänderlin». Gersd. 90 a. 
Gammel, Geilheit. — «Also tödtet man den 



9adbt».Td..Nb. 58. — tWir giktm fost In nnaerm | QammA oder 0«üe>. Oeiler. Esehengr A, 5 ».— 



«On Füllen und Bra?- u L'f^litft der Gammel* 
Id.. Post. 2, 78 h, — «Einem Wagenross dem 



CMuidmp. lat galerita, frans, ealandre, geligt der Qmmät: Id., Br5t. 9, 11 67 

Haubenlerche. Scher?:. 465. — «Der xisic und — Durch Krankheit etc., «wird üch der gam- 
der galander». Gottfr. v. Str. 1, 231. — «Die mel bald geleit». Brant, am Schlnss des modoa 
ffoßemder sang do sestont«. Altswert, 76. — i praedieandi von HSst, ed. Wimpheling, Sferassb. 



«r>:o nflan<hr und die nachtgal*. Ibid. 20. 



1513, 4». - 



der karst nnd pllng (i. e. 



Gaiee, alttr. gal6e. Galie, Galeere. — «Der die Arbeit) legt jni wol den gammel», Zell, E, 



Tenodiger oa/«0ti>. Adelpkns, TBlk. B Ete. 
— Brant, Nsch 2. 96. 

Galgbrannen, Brunnen mit einer Vorrich- 
tung um Eimer hinabzulassen, Ziehbrunnen 

Das Wort kommt schon in den von Gries- 
haber herausgegebenen altdeutschen Predigten 
▼or, I, 114. — «Do was der Galgbronn Jacobs 

pnteus . . . Die Samaritcrin bracht mir ein Ei- 
mer und eiu Seil oder ein Strick, als denn 



2 a. 

Bei Schmeller. 2, 46, nur Spass. Mutliwille. 
Ganeater, Gaueister, Gneist. Funke. 
Scherz, 468. — «(9<UMester, scintiiia». Herrad, 
198. — « til'-n las von dem fünkelin ein 
vil kleines gatieisicrlin farende würde». Nie. 
V. Basel, ms. —>«... under den ganetttem des 
helHschen füres». Märlein, 16. — «Dis ist fie«? 
heiligen geiötes minuej^lünsendeu gatteusteriins 



etwenn in eim Dorf jeglichs sin eigen Seil sehürebrant». Titel eines Traktats. Claus r. 
nnd Eimer hat, so was auch der Galgbronn Blov. — Der h. Geist kam auf die Jünger «in 
tief». Geiler. Post. 2, 70 a. _ «Ein Eimer an füres gneist». Brant, Rosenkr. Wack, 2, 1099. 
eim Galgbrunnen den man hinabzücht sc man Ganghaftig, gewöhnlich, usualis. Scherz, 
Wasser aohopft, je me der hinabgot, je mer|470. — «Zeichen, die vor der zukunft... 
der ander Etroer hinufgot*. Ibid 8, 71 h. — I Christi, ganghafftig sein sollen». Butzer, Weise. 
Geiler braucht das Wort auch für Cistenie, 
Beweis, dass es in ganz allgemeinem Sinn ge- 
nommen wurde: «Da namen sie den Jberemiam 
und warfen in in ein Galgbrunnen, da was 

kein Wasser innen, aber Kat und Wnst». , heitere zu meinen gmgtteigen» (semitis meia, 
Br5g. 2. 86b. - - - " 

Dasypodius: «Puteus, ein Galghrunu. Schöiif 
brann, Sod*. — GoU, 73: «Puteos, ein Schöpf-, «Wer do ganaet, do ein rehter zug ist, der 



a. 3 fi. • Luther sa^'^t «der ban sei jetz gang- 
haffU^ amb das zeitlich gut». Mumer, Adel« 

Gangsteige, Pfad. — «Dinn gesatz ist die 
I «eitere zu meinen gmgtteigen» (semi 
IPs. 119, 105). Nächtig., Psalter, 816. 

Gänsen, Ja":d auf \\ ildc Gänse machen — 



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8oi die pfele die er gestelt, uszrumen ... 
Omum, öder mit den beU^n ▼ogeln odor siu 
Moek TOfella stellen. . .» U Jh. Alte Ordn., 
B. 18. 

Garnen, geamen, verdienen, abbüssen. — 
Ein Kämpfender schlägt einen nieder und 
sagt: «du gamost es». 1882. Kön.. Anmerk., 
791. — In der Hülle «der efinder ^arne(> seine 
Sünden. Verse. Briefb. — «Da feit dir ein 
rachlichcr Gedank ein: sie muss mir es frei- 
lich garnen, ich Vertrags ir niniiner». Oeiler, 
Gcistl. Spinn. N, 4 ^> 

Gamer. Fischer der mit Garneu tischet. 14 
Jh. Alte Ordii., B. 18. 

Garnleige, Stelle wo ein Vogler sein Garn 
aoi^legt. — «Es sol keinre dem andern eine 
gami^ entweren». 14 JJl Yogler^Ordn. Alte 
Ordn , B. 12. 

Garren, zwitschern. — #Die Schwalmen am 
Morgen so garrm sie und schwetzen. und ist 
on £nd>. Geiler, £v. mit Ussi. 119 b. _ In 
der folgenden Stelle ist garrm etat gkrten^ 
kirren, um eine Cnnsonanz hervorzabrintrcn : 
<jBr ist wol taub der das Garrm diss Kanren 
nit hört ; sein OethSn. sein Girren tat ein ce 
Jlacht nit schlafen». Td.. Narr 103 «. 

Garst, ranzig. — *QarsU beringe, die lide- 
lielieD sint (mag man ▼erin«liin), aber ein 
zeichen dazfl setzen . . . Welker herinfr /& üher- 
garsU ist», soll nicht verkauft werden. 15 Jh. 
Alte Ordn., B. 18. 

Garsten, ran/äg sein. Schmeller. 1, 944. 
«Feiszte gräne fisch für dürr und garstet riudt- 
fleiseh essen am fireitag». Capito, Treger« N, 2 a. 

Gart, roasc. stininlus, Treibstock besonders 
Inr Ochsen zu treiben. Sclierz, 473. — Dem 
Fron» der Fracht bringt <soll man geben 
essen and trinkhen ; (wo nicht), so soll er 
seinen gart leinen an seinen wagen und soll 
nemen einen saeldh äff den wa^en . . nnd soU 
in traf^'cn 7.ft dem wein, und soll essen und 
triückeu», Gildwiller, 13Ü4. Weibth. 4, 59. 

Gartisen, Eisenspitze wie deren an den 
«Garten» waren. — «Ein mole (siehe mele), 
der jedweder siten ein spitz gartism hat». 
Sundhufen, lö Jh. Weisth. 4, 155. 

GaroaiE. Den Garmg machen, ein Ende 
■woben (gar ans), tSdten. ächmelier, I, 629 
— Dem Fürsten dieser Welt will das Evan- 
gelium «den garuaz machen». Zell, m, 2 

Chtrwen, Gerwen. bereiten, ausrüsten, bes. 
vom Ankleiden der Priester gebraucht. Scherz. 
474. — «So der priester sich gerwet ze der 
messe. . .» Bibteb. 77. ^ In einem Tranm sab 
der Gottesfreund dass «S Peter gerwetc mich 
nnd wihete mich, und ich sang messe*. Nie. 
T. Basel, — cDo ging er (der Priester) 
nnd wolle sich gcrwen zft der messe». Eis. 
Pred. 1, 200. — iier Priester <genDete sich und 
ging dohin . . .» Märlein, 10. 

Garze, Garzün, das franz grarron. Knappe, 
Knecht der nicht beritten ist. Scheix, 473. — 
Wie \iel Speere man im Tnmier zerbrach, 
«Daz suln die gareune sagen, — Die hülfen 
es zesameue trag"en». Gottfr. v. Str. 1, 71. — 
Kommt der Abt von Lützel ntm I^ng von 
Lutterbach, «so sul der keller unsers herren 
garten geben ze essende ane unsers kosten; 



den gerittenen knechten sol er geben ze e£- 
sende und sol das reehnen nnsenn herren». 
15 Jh. Weisth. 4, 106. Garze ist hier was za 
S. Luckart «der loulfende knecht, der deu 
pferden hilft rat ttin und dem koch onch hilf» 
fet», und zu Hohenrodem «der loulfende kneokt 
mit den honden». Weisth. 4, 25, 112. 

Gastbnr, gnstfreuidlich. — «Bisz gagtbat, 
lad etwan ... die guten fränd». BnnC, Cato, 
a, 7 1^. 

Gastrei liebelt, Gastfreilieil. — «Es st«( ye 

nit die gastreihlicheit in grossen kosten an- 
wenden». Brunfels, Zehnden, b, 3 «. 

Gaterecht, einem Gatter ähnlich. — «Dar- 
nach würt er ider Weber; lässig, faul oder 
unachtsam, davon machet er bös, angleich 
und gaterecht Tuch», schlecht gewebtes Tnek 
voll Lücken. Geiler, Seleup. 166 

Gatter, masc. einfache, ans Holzstäben 
oder Latten ^reniachte Thüre. Scherz, 477. — 
Zum Beveis dass sie frei sind, sollen die 
Gottesbanslente von Sehwarzaeb cn Dmsen- 
heini ihre Abi^ahen an den Vogt «dienen über 
iren gattem^ und ensol sie nveman darüber 
nötigen». 16 Jb. Weisth. 1, — Sebeiat 
ein Zinshnhn dem Schultheissen von Nieder- 
matstall «z& krank, so solle man den gattem 
an deme bans zntbun nnd soll das bun lassen 
laufen und soll e« jagen; fleugt es über dm 
gatUrn, das es nit wider herein vallet, so soll 
er es nemen; fisllet es aber M'ider herein, so 
soll man es bessern». 16 Jh. WeisUi. 5. 6'4l. 
— Fliegt das Zinühuhn «über den hu.<tiuiUr»i 
so gilt es für gut Hofen, 14 .Th. Hanauer, 
Constit. 18?. — «18 sch umb hollz zti dem 
gatter in dem alten lichove. 8 sch. dem murer 
z6 lone den^<«minz&mnren>. 1416. S.Thom. 
Fabr. — *7,\xmgatter». Strassb. Hausname, 1310. 

Gatzgen, gaxen. Scherz, 478. — Wcna da» 
Huhn «ein ey legt, so iohreyt es nnd gategot 
gar lang bis das es im irennrnmen wirt». Gul- 
din Spil, 44. — «Ein Heuu die ein Ey gclej,'! 
hat, die stot und gaxet*. Qeilcr, Bilg. 181^; 
Post. 3, 71 b. — Schlechte Redner «gaxen 
durcheinander, das niemand weiss was es ist». 
Id., Sünd. des M. 75 — «Da gaxet er das 
herausz und sprach ...» Ibid. 56 b. — «Ein 
henne, wan sie ein ey gelegt hat, so fangt 
sie an zu gaucksen». Pauli, 119. 

Ganeh. S. Qouch. 

Oaneberel, Liederlichkeit. — «Wilt du der 

Göucherie nochgen. das ist nit christenlich 
gelebt». Geiler, Post. 3, 83 Brös. 2, 45 1>. 
Hnmer, Genehm., passim. 

Onnclihcil. ancegallis phiinicea. Kirschl. 
1, 569. — tGaeheil oder Kolmarkrat». Brun- 
sehw.. Bist. 65 •. •GouMHl; Gersd. 92 

Gauckel, Gonkel, närrisches Zeug, Pos- 
sen. — «Mancher wünscht hüscr, frow and 
nnd kind, - oder das er vil gülden Und, -> 
des glich göuckels». Brant, Nsch. 28. 

Gauckel(^eht, gauklich. schwankend, th^ 
rieht. — «l>ie selben sollen Pieschen haben 
gmicMei htc Weisen ; alle Menschen sehen inen 
zu und sprechen : wie ist der Mensch tronckea 
worden?» Geiler, Sünden der H. 9h. — 
«... leichtfertig, gouckdkcht von nerrischen 
Weisen und Geberden». Id., Seleup. 183 — 



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— 119 — 



«Da tolt otieh nit ein kleia gouMUchi Hfint- 1 DettweUer. 1884. — «An dem j^e&ele». Bninath, 

lin habrn, das da feiuenneder UMt tilgen». 1856. ~- tPi den >!n>< n ^e/tn». LiTnersheim, 



Id. Bilg. 144 K Etc. 

Oftnckelmui, Ganekler. — Barid «der da 

gesprunfren liat vor der Arch, wio ander 

Gauckdman*. Geiler. Sünden deü M. 46 «. — 



1403. — «Ein drugebeltg hns». Bittershofeo, 
1885. — «Uf den hirdtgtM: Sehvindratelieiin^ 

1295 Nord hausen, 1435. 
Gebende, nentr., Binde, öcber«, 482. — «Si 



«Wer artzcny sich niemel an - und doch kein i bette, ane gebende, — Ein sohapel utv von 

prestt n li?^ilen kan, — der ist ein guter kie». trfr v. Str. 1, 241. - «Das gebend 
gwickeiman». Brant. Nsch. 66. — «Dem hört über dem bruch» (Beinbruch). Brunschw.« 
an ein wortcn an — was er sy für ein Chir. 97 b. 

Geberd S. Berd. 

Gebertecht, bartig. — «Also würt es ua- 
sem gebertechten Narren gon, wan sie von 
Sunderheit des Bartes giorieren». Geiler, Narr. 

27 b. 

Geb1etel>ro^ das den zu Münster geböte- 
Schelm, f. 1«. Etc. — «Ein abenthürer, ein nen Frönlingen zn ^'obmde Brud. — «Das 
gauckelman ...» Pauli, 16 — « . . . als^ob er gebietebrot so! sin also gros das man 30 müge 

ireinachen von eime malter viertel». 1809. Au. 

di'lil. 2, lfi3. 

Gebirge. — «Unser frouwen tag als sä in 



e 



gouckelman». Ibid. 114. — «Sind ir der selbig' 
geukilman — der sich des bschwcrenn nimmet 
an?» Hnnier, Nb. 4. — «Das ich bin ein 

gaukelman, — da mögt ir frilich rcclit an 
bau». Ibid. G. — Ein politischer Kaimcgiesser, 
«der mag wol sin ein geuckelman» Morner, 



ein griickehnan were». Trübel, Erman. 2 b. 

Gaackeln. Spiel treiben.Bewegungen machen 
bei denen man das Gleiebgewieht verliert. — 

«Man^aKcAWi mt mit den Gaben Gottes.. Ca qebürge ging». Gutl.-Ordn. IW. - «Un 
piio, Tregor, K, 1 — Äbgauckeln, herab- , fmiiwcn tag über das «Wr^?. (Mariai 
j*'"* •*"V'"''*u' -^f*®'' 8»ben|i,p,„,,u^.|,y„g^ Lu^, 1 £^1,^^ Str. 

Staffeln die ein Jloiisch wider abgaucklet». Stadt- \rch ms 

(Druckf. abgaacklet). Geiler, Brös. 1, 41b. - , Gebla»t."s Blost. Blasen. Wind. - «Etlich 
I7^T<70ttr*«litl.Uberstflr«en: -wennrieweneni^ g<,„d ^„g^ mit gros-sera gebläst: 

^vi.lhMi gar endlich den Berg auflaufen pyj^ TO* » 

^li^M^^?« SiV^Älf^ Geböm.de. neutr.. collectiv. Bliama. - 

fmeftel» «le ^f^n feilen». Id., Ha* im Pf. ^ 1^ ^ 

Ji! ^.H. Activ betrugen, fallen machen: ^.^^^ ^„^^ Wnneban 

b. die btelle s. v. Bogel. — 3. LeiehtsiDuig ^ - 

vergessen : «jetz sebleehsto an du wftllest das .l!:^ 
oder das thun. gleich ühergöcklest du den .An- 
schlag . . , und weist nüt mer darumb». Gei- 
ler. Ev. mit ümI 108 b. 
Oanr ksen. Gatsgen. 
Gebäre, pausend. Scherz, 482. — Er spähte 
«ob er iemen funde da — Der im reht and 

Kläre — y.t einer frage wire». Gottfr. v. 
r 1, öö. 

G«Imup«b, Geboren, sich gfebirden, sich be- 
nehmen Scherr, 481. S. Bor^n — •'Er oebaret 



rt . an gcbömrde nnd an allci; frült- 
ten . . . » Koäheim, 14 Jh. Hanauer, Couätii. 
268, 978. 

Gtrbossel, Geräusch. Lärm. - «Ist es spä- 
ter, so stond die Handwcrcksleat uff und ar- 
beiten nnd maehen ein (febond, ein Gerom* 
inel». (Jeiler. G< i-il Spinn. 0, 4 

Dasypodius: «tomultuaria, Bossehmg, Auf- 
lanf». — GoU, 107: «tamnltns, gross Gesebrey 
oder Gebossel, Gewüll wie in eijier Aufrahr». 
_ Gebotbriei; ^uAiOXXljptov (Matth. 23, b); 

aiii geliche wül». Gottfr. v' Str. 1, 6§. Etc! Lnther: Denkr.ettel? Gebetsriemen, Pcrgament- 
— Gütt 'geboret rechte also obe er sloffe». streifen mit Stellen aus dem Gesetz li.>ehrie- 
Tauler, 40 (8). - «Unwissende Ifite geborent ^e^i welche die Juden an die Stirn und djen 
rechte also obe sü es riehte durchsehen ha- * * * » ■ - . 

bent». Ibid. 110 (22). — «Do gOxHrete leb gar 
fröliche» Nie. v. Basel, 233 



Unken Arm en befestigen ptlegten. — «Do 

thettent sie (die Priester) ein> um! lertenf das 

„ Volck das sie soltent Qebottbrief machen und 

Geieeht. '.Were' öuch das der herre soltent die selben an Iren Hnten nmbher tra- 
gebecht wer oder urluge hctte, so sol er ko- &en; 'ass dir eben sein als werent es Bisehofs- 
men («um Ding) mit fiinf mannen». Metaeral, i ^i^^ doran die GeboU Gottes geschriben stua- 
Ii. Jb. Wcisth. 4, 198 i dent». Geller. Post. 8, 86 — «Die Phariseer, 

Gebeine (das), die Knochen. — Frsula war ^an" ^''^ ^'^st woltcn gan, sn bereiteten 
so «mager worden» alse da« ir kume die hut ' »»^ bioh daheim in iriiu liii.^ei u. die ßoibrtef 
obe dem gebeine bleip». Niv. v. Basel, ms. - Henbter, und blauw e SeSm and In- 

Otto IT braolite nach Bom «Bant Bartbolo-1 ^'^-1 "''^ I'ssLAÖb, 
mewe« gebetne», Eon. 482. I Gebracht. S. Bra^lu 

Gebeiteam, abwartend. — «... in geheit'^ Gebreche Gebrach, neu aufgebrochener, 
samer 1 1 n-uiütikeit». Tauler. 440 (76) nrhargemachter Boden Scherz. 485. — «In 

Gebeitsumkelt, ruhiges Abwarten. — Dem , dem yehreche*. Hangcnbicton, 1387 — «Der 
Grand nachgehn «in warer jräÄetfmimft««». i müniehe f^ebruch». Hütienheim. 1444. — «No- 
Tauler, 24 (5). ' vale heimset ein nüwer Gebrauch (Gebrnchl. 

Gebel, Giebel. Scherz, 482. Heute bei uns: nent man es in Schwaben» Geiler, Ev. 

Giwel. — «Gesebehe . . . sebade an der eebSre mit I ssl. 81 b. 



"hn'je. gebebt, ninren 



1384. Hist. de S. Gebrechetzf durch zusannn MO rt chen her- 



Thom. 394. — Die Häuser «hctteut steyncn vorgebrachtes Getöse. — lü74 !>iürzte eui 
^eM». Kdn. 764. — Feldnamen: «nf ^«M».; Theil des Jobanoiterbaoaea ein «mit grosseme 



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— 180 — 



gebrochtse und enchröokenUelieme gebreche- i uwer bös f&Lsch Hertz«. Id., Post. 2, 21 ^. — 
Nie. T. IiBiifeB, ms. | «Der ^aftncte und nuuigel ftlkirfflLtor». Wlmpk^ 

rxebreht, Geschrei. Scherz, 484. Vergl. , Chrys. 13». — *€Mnt§t M frachU, Bin^ttL, 
Bracht. -~ loM «dein stürmen und din gros ; Cäsar, äö ». 

90ftfi0M«». Tanler, 468 (Wi. — «Stille swigend OebrOstig. maagclhaft. «Ab dem stttek 

an qehrecht*. AJtswert, 1ä6. — cDie gebrdU- (Artikel) so die li Ut. r j'^brüstig werent g -in. 
holde», üangenbieten, 121dl. — «... es ward dass ol jr iegUcher bessern mit ä seh.». Uoheu- 
mit offiaem gwehrei und gebreekt getobt», rodern. 1864. WeiHh. 4, 114. 
Ringm., Cäsar. 122 a. Gehn. 8. Bö. 

Gebreite, fem , grosses, ananterbroohenes Geböadniaa« fem., Bändniss, Bnnd. — 
Herreognt. Scherz, 485. — «Deeem agri in «Haben wir nnn die gebütUnü$x des newen 
ODO sulco, lieissent die gebrrito. Berstett, 14 testaments . . .» Ziegler, Niessang, C, 1 ^. 
JIl — «lö fügri in eiixre geiireiten» Uberhaas- ; Gebore. Bauer Scherz, 487. — «Die geburen 
bergen. 14 Jh. — Der Aebtissiu von Hohen- 1 von Buliowe». Ii72. Hanauer, Constit. 200. 
bürg •gebreite* r.n Salzbad, 1300. — «Des — • . . das s& ander die ungelerten lüte, 
olosters widcmetrfti, die do heissent die ge- die gebaren, mögent gewiset werden». Tauler, 
bnite . . .. und sint der gebreiten drio». Fe- 369 (64). — Eis «sol ime geschehen also elm» 
gersheira, 14 Jh. Weisth. 1. 708. — Die Vögte groben geburen». Id., 191 (^4). — «Wie gar 
von Logeinheim «haut ciue gebreite ackers». wunderliche die geburen in den dorfern in 
1404. Ibid. 4, 146. — «Herumb gap der kü- disen ziten lebent». R. Merswin. 9 Felsen, 
nig S. Floroncicn die gebreite and die Btat, i 42. — Geld j^-eben «cim qfhnri'n, i1?r brohto 
du er iaiie vvuacude was». Kun. G32. ein lia*ieu». Cour. v. L^aukr., v. 4di. Et©. — 

G ehrest, sowohl leibliches al« geistiges ; «Als man slht. daz sich ettewenne ein f^un 
Gebrechen. — «Ein .\rtzet derselb muss die uzer eime dorfe schämet daz er izzet. ho er 
Sieehen nit verschmohen, er muss die Oe- ob eins herren tische sitzet». Nie. v. Stra^^sb.. 
breiten beschowen» Geiler, Post. 3, 105 b. — 262. — «Wer ein ^Aur« von dem lande heriB- 
«In der Schofmesoh seind gesnnt gemacht kämmen . . .» Hugo v. Ehenh. 
worden ... die Menschen von allen Iren Ge- GebaHftoh, Bfirisch. bäurisch. Scherz, 487. 
bresten Libes halb, aber im Touf werdent ge- 1. Zum Bauernstand f^ehornnd, demselben an- 
sunt gemacht die Selen vou allen OtAn$ten gemessen. — Starb einer, «was er g^urisek. 
der Krbsnnd halb». Ibid. 9, ^ b. — «Da Ing j so trugent in geburen». Clos. 181. ^ Sie 
jedt'nuan zu im selber, ob er entpfind sünd- «hette j^ar erber schin' :h!i: wite ^eiiirMJIe 
liohcr Gebresten». Id., Seleop. 152 >>. — «Ge- 1 kleider an*. Nie. v. Basel, 68. 
denek das dich din Neehster oveh mit dlnen I 8. Grob, anoli elnfteh. — Der slnnlielie 
Qdtresten liden inu!>s». Td . Bilij. GO n Etc. Mensch «ist ze bürs^ und zft grop». Tauler, 

Ctobresten, fehlen, mangeln. S. Bretten. — ^ 287 (49). — König Albrecht «was ein g«bih 
«leh weis nit was im (einem Kranken) ge- ' ritehe man an den personen». Glos. 84. Kon. 
bn':-.t.. Fries, 15 b. — «Ich kund nit findeu das 458. — <Dic kleine lere ... ist mit gebur- 
ir ^e^ra«(*. Ibid. 16 b. — «Die ding haben den . sc^n werten geschriben, ane rime und ge- 
dreien (im fearigen Ofen) nit g^broHen*. \ Bierde* Bihteb. 6. — «Wiltn bu tin gelul- 
Wiraph., Chrys. 17 ^. Etr ten mer — dann ein grober gtimtiiuhtr iiibb 

Geurestlicbeit, Mangelhaftigkeit. Schwach- . . .». Braut. Thesm. b, 6 
heit. — «Nä lat got dUe lidunge der gebrea- Gebarsame, fem., die Banerschaft, bes. im 
tenlicheit uf inaniiren menschen valleii». Tan- Oherelsass g'ebräuchlirh. Scherz, 487, — Kembs. 
1er, 347 (61). — «... Welche göttliche Barm- 13«3; Rixheim, 15 Jh Burckh.. 142. 207. ^ 
hertsigkeit genugsam raüchtig und gross ist (ilmenhcim, Ricspaoh, T&rofchelni, 14 JIl 
aü" ni«.%er6! Unvollkomraenheit, Gebrestlicheit Weisth. 4, 240. 209. 

und Kleinheit zu ersetzen». Geiler, Pred. u. i Geburschaft Scherz, 487. l. Bauerschaft. 
L 95"; Sclenp. 14«. Etc. ! — «Die geburschaft von Andelahe». 1200. Ais, 

Qelirochtze Geprassel Vcrgl. brocheeen. — i dipl. 2, 74. — «Die geburschaft kieset einen 
Das Ilau!» stürzte eiu «mit grosseme jfcftrocA- hirten . . .» Bühl, 15 Jh Weisth 4, 125. — 
t^'-' Nie. V. Laufen, ms. S. Gebrechetze. <Gebur$duift^ adel. arm und rieh». Jfingstet 

Gebrokel. ncutr . colicctiv, die Brocken. Gericht. 
— Die Huudc werden «gespiset von dem ge- 2. Genossenschaft, nach dem alten Sinn von 
bröckele^ daz do vellet von der herren tische», i gibüro, cohabitator, municeps. contribol^. 
Tauler, 30 (fi). Schmeller 1. 187. - Ein Fischer der einem 

Gebrach S Gebreche. ' andern Schaden zufügt «der sol sin roht ver- 

Geltnicheii S. brachen. lureu hau und sin ^«rtdla/t*. 14 Jh. Alte 

Gebruiit, Maugel. 8. Brust. — «Mittolmes- ürdn. B. 13. 
sigkeit ist zu loben, doch die sieh mcr neig GebnrtUcher Tag. Geburtstag. Scherz, 487. 
zu dem Gebrust weder zu l'oberrtuss». Geiler, ! — «Do man zalto nach unsors herren gebüt' 
Scbifif der Pen. 101 «. — «£s ist not das man j tdkhen tag». 13ia Oart. de tfolh. 112. — 
oft leibliehe Speiss widemmb nera. auf das i «Das hoehiit unser lieben firowen ffeimrüiekm 
der Oebrust widenimb t r>et.zi werd». Ibid tags». J. Meyer, 1471. 
45 — <Ir mögent nit hören meine Ked, and i Gebaweae, neutr., Gebäude. Schert, 488. 
dornrab mögent ir oneh mein Gespreeh nit ' — «Das nnwe ffebuwem» der Johannlterldrehe. 
erkennen; der Gehrust ist nit an mir .. Nie. v Basel, 317. 

meine Wort seind uit schuldig daran, suuder, Geckensohnabd, Geck, thöriohter Mensch." 



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— 121 — 



— «Sag »n, lieber g a dmi t h iubd . • .» Fries, 
CtodAt. S. Gethat 

GedechtHch, zum Andenken, 7.am Gedächt- 
niss. — Die Messe ist «cid gedechtlich opffert. 
Maraer, Kon. v. Engl. 948. 

Gedeckt, Decke — Man muss «streoken 
sich noch der gedeckt'. Braut, Nsh, 21. 

Gedemmer, Gehämmer, Lärm. — «Das 
hjtnmelische Jerasalem, in dem man kein 
Hammerschlag hört und in wellem kein Gt- 
demmer ist». Geiler, H Marien. 39 * — «Uff 
dem Erdtrich würt sein ein Tracken oder Qe- 
treng der Völoker, von der ZoBammaniebfit- 
tunir des Getöns. Getenvners. Gemödcls oder 
Wüteos des Meres and der Flü«»». Id^ Post. 
J, 8 b - Sehnifd, Sehwftb. Wört 194, hat 
Gethcmraer. 

Gedigene, neatr., Volk, bes. Bürgerschaft. 
Seben, 400. 1808 war ein 8tr«it «swlflelient 

den edeln und dem gedUgenen rfi Strrslinrir, 
und geeigetent die edeln, daz äU Je» gedtg^nen 
16 enlAfent». Clo«. 119. — «Das vo\g und 
g^igenr /Pi Rom». Kön. 320. — «Die edeln 
und das gedigene kriegeteat nmb den gevralt 
z1!i Rome*. Ibid., 899. Btc 

Gedihen, gedeihen, vorwärts kommen, fah- 
ren. — «Wer daz gerne fürkummea welle — 
Das er niit gedihe in di# ttwige httlle . . .» 

Gedinge. ^Scherz, 4,dl. 1. Bald masc, bald 
fem., Zuversicht, Hoffnung. — «Sit die weit 
nnd der richtöm so valsch sint. so maner nn- 
unser herre, daz wir iiiit grosso gediiwe dar^ii 
hftnt». EUl. ^ed. 2, 14. - «Sun. hab g&t 
gedinge, dir werdeul dine aäudeu fdrgeben». 
Ibid. 2, 18. 

2. fem., Bediugang. — »Gedinge, conditio». 
Herrad, 199. — Ein Haus wird als Erblehn 
vermiethet, «mit sol lieber gedinge ...» 1237. 
Strassb. Stadt-Arch . Mand. u. Dnln.. B. 13 

— «Mit alsoUeher gedinM, das da mir ge- 
lobest ...» Nie y. Basel, ms. ESte. — «Gott 
hat in Ewigkeit anüfeschla;j:en das er uns 
welle geben ewige Selikoit . . aber nit bloss 
on Znsats, snnder mit Oeding durch das Öe- 
bett . . » Geiler. Post. 2, 8 »; Briis. 1. 5.5 h; 
Narr. 18ö K — Pauli, 93 «. — «Natur, ein muttcr 
aller diag, — entpfoeht und gebirt off solioh 
geding — ir gcsckopff, das sie on allen wanck 

— sich brachen müssen spis aad drank». 
Brant. Thesm. a, 9 — «Uff sollioh geding 
ein jeder har — kunt, das er oaoa von 
hinnan far» (sterbe). Id., Nsoh. 83. 

3. neutr., Versammlang, ZasammODkanfL 

— «In dem gedinge. in conventione». Hcrrad. 
197. — «Ouch sint wir übereinkommen in 
eim offen gedinge ...» 14 Jh. Alte Ordn., B. 
13. Etc. — Gedinij. Dintj, speziell die Ver- 
sammlung der Uuber im Dinghof. Beispiele 
ttundthig. 

4. Vertrag'. — «... nnd so er ein Gedin/j 
gemacht hat mit den Arbeitern uinb den Tag- 
Pfennig, do hat er sie gesendet itt sein Be- 
ben». Geiler, Post. 1, 99 ^ 

5. Gericht. — «Die wiber machten ein ge- 
ding, — welch ander in die beste wer». Mar* 
ner, Geaehm. D, 3 a. 



I Gedurstig. S. geturstig. 

\ Gedalt, masc, Geduld. — «Ich gioub, 
wann ers gedultig litt, — am den gedult be- 
loHTjn^ bit, — das im das potf versaget nit». 
Muruür, Nb. III. — «Dem gtduit ist ietz der 
boden usz». Id., Luth. Narr. 7. Etc. 
Gediiratigkeit. S. Getürstekeit 
Geehs, ueatr., Lockspeise. Vergl. Äs. — 
Zu einer gewissen Zeit soll man «mit keime 
vogelgam noch mit keime g»tk»e regeln». U 
Jh. Alte Ordn., B. 12. 

öevächt. Gefecht, Anfechtung. — «Wir 
sollen dyehen und verschmehen das getäelU 
des fleysches». Gnldin Spil, 32. 
Gefäde. Verj?! Feden. — Die Bannwarten 

I von Kembs sollen einen Missethäter dem Qe- 

I rieht «als gefdd$ and gevasset antwnrten, ab 
er (Ipihi ^evangen wirt». 1383. Burckh. 144. 

. Gefälle, dM UmCsilen von Bäumen. 

I «Were ee das daf^ and wind kftmen, das ein 
qrf.'iU'-' nf 1 w,ild würde», jeder Einwohner 
«mag es ufhawen». S. Johann, 1413. Weisth. 

1 5, 477. 

Gevrtr, Geferd. Qefert sein einer Sache, 
I ihr gefährlich sein, darauf versessen sein. 
I Sehers, — «An swelhem dinge er sieh 
versach — Daz sin fröude wäre, - D'^s v-ns 
er geoäre — Unde leite sinen tliz daran*, 
i Gottfr. V. Str. t, 916. Ete. ~ «Na sind «tf 
' dem spil rw ay roch . . . und ist man in gar 
gefür, wie man sy und den käng Gfffeng». 
' Guldin Spil. 33. - «Die Hund seind im (deni 
IT'^sen) gefär». Geiler, Has im Pf. A ö i>. — 
«iaeu ist gleich als einer Katze», die ist gar 
gefärd Moiss zu fachen bei der Naeht». Id. 
I Pred. n. L. 30 a. — «Die Hund wonen j^ern 
' ander der ."iletzig, sie scind dem Blat geferd». 
Id.. Narr. 8ö t>. — «Ich red nit hie von den 
I verlassnen München und Pfaffen, die sein on 
' das dem Tüfcl uff den Sohwantz gebunden, 
den ist er nit geferd». Id.. Brös. I, 59 ». — 
«Die Eonber die ... im on Underloss . . . nff- 
setxlg und geferi sint In nmb sinen Sehats za 
bringen». Id.. Rilg. llf)^. — «Die .Juden . . . 
die dem Eerrea alwegen aller gefereH wo- 
ran». Id.. Post, l, 7 s. — Die Bandwerker 
«sind dem pfennig also gferd» dass sie sogar 
an den Feiertagen arbeiten. Braut, Nsoh. 
91. — Die Weiber «sind den pfsnning also 
geferd. — das sie all zucht, erc hon? ver- 
gessen». Murner, Nb. 386. — Sie warten die 
erbeuteten Waffen «in das fewr geferdt». Id., 
Virg. e, 5 (Welches ist hier der Sinn - 
Listig: «Doch sind vil narren also gfert, — 
an den kein wasser hilft uf erd». Id.. Xb. 267. 
— «Ir buren sind alweg den pfoffen grfer: 
ivarsthaus, bb, 3 

Geveagoiis, Gefliiiskalse, fem.. Gefangen- 
nchmung, Getanffen«<chaft — «... umbe die 
gevangnisse, die mir ruu ju G^eschehen ist...». 
1302. Als. dipl. 2, 77. — Wird ein Haber von 
KirchhiMm irefaniren, so soll iler Vulti «deme 
uuohvulgeu der die gcvengnime getan Uet». 
1329. Weisth. 6, 435. — «... von der pe> 
fangnisae wegen so . . . Ullin von Iltzich tat 
, an . . . Hennin Wolleben, einem burger von 
[Kolmer». 1383. Cart. de Mulh. 145. Etc. - 
I Der Dekan von Khinan versöhnt sich mit dem 



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Rath voa ^iraseburg «von der getete and ge- 1 haben . . . zt faren» aaf den Fisclifaog (£iji 
vmgnüsM wtgm, also ieh Biurlu^t«ii von ! mit Oarnen etc. aii8gerttstel«r NMhen). 1447. 

Mülnheini . . . irm burger . . . vieng». 1354. Alte Ordn., B 12 

Strassb. Stadt-Arch., ms. ~ < . . . das ir üch 2. Betragen, Treiben, Thun, Gewohnheit. 
n&t ... in dise gevengni*ie lotMBt wisen» Haltung, Ordnung — «AI sin geverU d&i \^ a5 
(Gefanjren Schaft). Nie, v. Basel, ms. — < Hilf rieh» Oottfr. v. Str. 1, 1&4. - «Min geberde 
mir von niinre gefangnist . . . Daz du hüte und min yeverie». Ibid. 1, 122. — Er erzählte 
lidig Nvirst vun dinre gefengnUte ...» Eis. «Von allem dem geverU — Daz er under in 
Pred. 1, 232. — «Do hies der herra den rittcr br^io». Ibid 1, 114. — « . also ist dis gccertf 
in gtkT hwere gevenymsse legen. . . Wcrest du do mau uiit uf wii achten». Tauler, 38(8) 
gerne der gevengnisae lidig?» Nie. v. Basel. 142. ~ Die Pharisiier «hatten besundere Haltonges 

— Ein strassb. Beamter hatte einen bischöf- und besundere Gefert in Geistgeberden und 
licheu Vogt gefangen genummen ; der Bischof Kleidun^,'cu». Geiler, Post. 3, 103 o. _ Vor 
begehrt von der Stadt denselben «on entgelt- dem Essen twuschen die Juden allM egen di« 
nüsz der gefengniUs ledig zu geben» (Ge- Hend, das was ir Gefert». Ibid. 1, iiö«. — 
fangennehmung). Brant, Bisch. Wilh. 241. — Johannes der Täufer «fing ein nuw Gtfert 
«Vit geuch nach diser gfencknise gehen, — an. das vor nie gehört ^\as worden». Und I, 
wiewol gefctwHÜJg ist ein leid». Mnrner, i 7 — «Sie wöllent in irem alten Ge/trt uad 
Qenehm. h. 2*. — «... krieg entstanden I Leben bleiben». Id., Selcnp. 919 • » «DncoU 
sind, und dornach geftvgknim und zueigen diu Lib also uffzieheu, das er alhvfp in eim 

^er menschen*. Id» Instit. 3 1>. — «So , rechtea G^ert sei, nit das er jetz zu (eitft 
der herr »ketellen urfirt die geftngknH»9 seines si, damoeh mager ... Du sagst wor, du haltect 
volcks ...» Nachtig.. Psalter. H2. ~ «IMe din Lib in eim Gefert. aber in eim seliaat' 
jndea, so nss der g0fen0k$mu waren kum- lieben wüsten Gefert». Id. Bilg. 162 ^. — «Uff 
men ...» Bninf., Anstoss, 14b. — «ist du 'einen tag ein woehenlon — verMren. das ist 
dann die freiheit der rlnistcn? so halt ichs ir gtft-rt*. I'.iant, Nsch. 51. — Eine der Ge- 
fnr die höchste gefmgknuu». Zell, v, 1 <*. — , stalten, die Hercules saii, «hatt on £reud ein 
Was den Körper ^leiebsem gefkngen hBlt, isn i emstlich gferi: lUd. 100. — «AU tt* nff dsa 
en^'c Kleider: Die Franen sollen «lir nie seil sasz und macht sein gf^)r<| dft mft er 
Bchürtzen mit Iren brüsten, weder mit heme- Murner. Ulensp. 6. 

den noeh mit geMsen röcken noch mit kdnre ' 8. Wesen, populär fnr Gerede, Oeberde, et«, 
ander gevengnüsie». 14 Jh. Alte Ordn , B. 21. — «Die Lerer machent vil Gefrrts dorns?». 

Geferd, Geyerd, GevHrde, Absicht. — Geiler. Post. 3, yi " (Ähnlich n(»r]i heute bei 
«Gedenck das solliches nit on Oeverd Gottes nna : vil Oferts maelie, beavcoup d embarras.) 
geschehen ist». Geiler. Selenp, 34 «. — «Wir — «S.Thomas legt es us5; Nicolaus dt Lyn 
wencn alle Ding geschehen on Geverd», von , macht sein Gefert auch darzu und «ein rteunig- 
ungefär. Ibid. 110 a. — «Ein Mess die du on wert». Id., Ev. mit Ussl 116». - «Ein Zaubrer 
Offert, on Fürsatz dins Willens hast gehört», der maeht ein wechsln Bild und beschwert 
Id. Eilg. 24 0. Etc. — «Ich sandt ein botten das und macht sein Gefert darüber». Id., Emeis. 
heim mit gferdeu*. Mnmer, Sehelm. b, 4 >* — 44 >> — W^enn einer «ob eim Bach stot und 
«Der bader Avird /um richter werden. — und , mit eim Besen das Wasser hinder sich schien- 
urteil geben mit geferden». Id, Bad, J, 1 b. _ ; ckert, su macht der Teufel in den Wolken 
Adam «darumb nmetsigward — uszgesetzet, ; sein Gefert das es Regen würt». Id., 3 Marifll. 
mit geferdt, — vom paradis uff dise <'rd> "28 f . — Der Teufe! «macht dir ein Gefert vor 
Ibid. m, 4^. — «Ich dir hie schwere niii ge- dineu Üutren das du w euest das doch nit ist». 
ferd ...» Id., Virg. 8, 7 o, — «Wa du sie' Id., Emeis, 89 «. — Man macht «des GeferU 
neschweren woltst . und sprcchst dein viU und ist alles Narrenwerk». Id, £v. nit 
Segen nit mit gferdev. — du würdest von in Ussl. 1181*. — «Der abentürer treib sein ge- 
geschedigt werden». Id.. Luih. Narr, 17. — fert und sprang uff dem seil» Pauli, 38. 
«Die kramer hant gut reich zu werden, — , 4. Trug, List. — «. . . daz nüt zft wendende 
iro narren kouffen on geferden*. Id., Schelm. ' ist mit listigen geverden». Jüngstes GerichL 
tf 2 ^. on geferd. ungtftrd, auf unüberlegte - Die Käutler «.sullent nieman durch gfverde 
Weise, ohne Absicht, von ungefähr: Wer et- , uf keinre hande g&t wisen*. 14 Jh. Alte Ordiu, 
•WM «itndet on geverd». soll es zurückgeben. ' B. 19. Die Bäcker sollen ilir Brod cn Markt 
Braut, Xsch. 2?.) — «Etwa gerats eim on ge- tragen, und «nit durch gctcrde in iren hüsern 
ferden». Murner. Geuchm. J. 1 ». - «Gott geh, lossen oder verbergen». 15 Jh. Ibid., B. 13. 
ieh rief an ungefa t, — ja das mir nun ge- | — Das in den dentsehen ürltnnden so hSnfige 
holffen werd, — es si der tüfel oder trott». i *one gcverdc* entspricht dem latein. sine dolo. 
Id., Nb. 238. — «Die seien wer sie wollen i — W'enn «icht herinn gcirret war, — so i*t 
anir erd, — frennd oder fbind. reeht unge- \ es doch on alles gefär». Brant, Layensp 170*. 
ferd». Id., Virg. k. 1 — «T'nd Aver das ge- — «Darumb so halt dich on geferd*. Id. 
sehehen on geferden ...» Id., Geuchju o, 1 « Thesm. a, 4^. - «Es ist kein gloub noch 

— «loh kam einsmols «n als (alles i r/c/Vrdt ... tmw nf erd, — je einer sneht den andera 
in doctor Steffans kamer . . » Id., 1 Ket/er. mit gferi». Murner, Xb. 253. — «.Als es stat 
m, 1 b. — dem gestad w ar nugefiyd (forte) Jetzund uf erden, — so bracht man aUü gro?« 
ein K'^b . .«» Id , Virg. G, 6 «. \ geferden — wie einer gang dem andern für». 

Gefert, neutr Scherz, 4fl4. 1. Was /u einer | Ibid. 73. — «. . und sucht in also mit ge- 
Fahrt gehört. — «Es sol ein geferte reht ferden — das er w ol must erschlagen werden». 



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Thid. 216. — «Kein man so heilig ward off 
erden, — den nit der fcüfel sneht mit frferdm». 
Id , Bad. H, d «. ~ «... wein die wieer tmid 
mgferden. — to kan der tüfel basz geberden». 
Id., Genehm, t, 3 i>. — «Sie snchent so mit 
groMea geferden — das uss dem ey ein gouch 
musz werden». Ibid., i, 4 — «Mit list und 
süberliclicn gtferden — sol ein nar geübet 
werden». Id., IiQth. Narr, 1. Etc. — Tregers 
Schrift ^ei|;rt «mcr gcferd als mnwisseidlät». 
Capito, Tregor, G, 1 

5. Zeng, Dinge. — «Sic beissen dio Fliegen 
lind die Schnacken, \\\v\ (Ifi-^sclbig^ (referdt das 
bieubt ir uuder die Augt'n>, Geiler. Gcistl. 
Spinn N, 4 b. — «Die Hennen, wenn sie brüten 
wollen, so gewinnen sie den Klock und den 
Pfipfs und Boichs Gefert». Ibid.. N, 6 b, — 
«Dq fibcrkummcst vil Äcker und Matten, Rent 
und Otilt und des Geferts». Id., Brös. 2, 17 b. 

— «Es sei Himmel und Erdtreich, Sonn und 
Mon. was dos (ieferts ist». Ibid.. 1, 44'', — 

HaachmaU besonders bei Murner, scheint das 
Won keinen bestimmten Sinn ni haben, son- 
dern nur ein bcquenie.s Mittel zu sein um eine 
Lücke anszufuUen oder einen Beim zu bilden : 
«Ein tefel was dohin gestalt, — daran der 
olbor^' wns gemalt, — der ireist ergroiff die 
mit geferden - und warff sie graos&m zu der 
erden*. 4 Ketser, D, 1 b. — «Der nar ist wol 
80 snosz mit geferden, — das w ir al din TOr- 
borgen werden». Luth. Narr, 100. £to. 

6. Oefehr. — «flo an lefb, eer nnd gut ge- 
ferd infallet. . .. Capito, Treger, L, 7 ». 

7. Schwierigkeit, Arbeit ~ «Wie man sol 
das verston, das hat sein Gefert». Geiler. Post. 
8, 72 «. — «Etlich haben zu vil Unglücks and 
so vil Gefert^». Id., Brös. 2, 24 K 

s ( nusch. — «Wenn ein Mensch ist an 
einem End da ein gross Gefert oder Geschrei 
des Volkes ist. . .» Geiler. Sclenp. 17ö ». — 
«Do er (der Altvater) zn der Zellen kam, da 
hört pr ein Gefert in der /-MI» Td.. Geistl. 
Suinu. P, 1 n. — «Su kein \S \ ii nie iu dem 
Trechter ist, so machet er erst ein Geploder 
und ein Gefert . .» Id., Bilg. 150 ». Etc. 

Oefezde, neutr., Einfassung. - «Daz gefetde 
(eines Bmnnens) was wis marmelstein». Alts- 
wert, 20. 

Geffelecht, von gaffeln, unüberlegt, thörieht. 

— «Sie ziinien ir Siind nit destcr mer, sie 
seint eben als g^elecht als vor». Öeiler, 3 
Iforien, 84 b. 

Geflstf'n, pedore. — Wir w»d!en «tii^iekus 
goekos in ^ie geßsten». Mnrner, Luth. Narr, 66. 

Gefolgig. folgsam. — Die Gallier sind der 
Druiden «urteilen und crkantniissen (jcfoigig>. 
Bingm., Cäsar, 46^. — Mancher Aussätzige 
Wirde geneeen, wenn «er einen gnten artset 
hat und jm gcfölgig wer». Gersd. 73 b. 

GefrAsz, Gesicht. — «Öchlieg dich iemantz 
an einen baekan, dn sehliegest in wider in 
das best gtptu» das er bot». Hnrner, Kön. v. 
Engl. 916. 

Gefreneni,g^ereil.<— «Ein lanfTcndt w nsser, 
so das jfs /'r w w ssr*^ so stat es still». Bäthselb. 
s, 6 «. 

GefHden, Frieden schliesscn. Scherz, 496. 
^ «... das wir an« si mit dem bischofe von 



'^'n i ^sf nri; . . . nienier sulnt gefridm uns BoA 
gesüneu». 126ö. L'rk.-B. 1. 

GefHea. befreien. Vergl. frim, — «Wellst 
mich vor dem tod ^iffgti^* Branti Boseakr. 
D. G. 17. 

Gefrönde. S. Frönde. 

Gefrtir, fem., Frost - «Er hat getfidt . . , 
den feigenbaum mit der gefrür». Nachtig., 
Psalter, 197. 

Gefrüste, Frost. S. Früste. — «Er mnss 
iiden Hn^cl, Schnee und Regen, Kiff und Ge- 
frAst* ilcr, Bilg. 67 » 

Geffig, Gescliicklichkcit. Fertif'keit. — Ge- 
bresten «die gebeut grossen gefug und . . . 
nei^'un^'ß die gnade an verlierende»* Tanler* 

143 (27). 

Gefuge . schicklich , möglich , passend. 
Scherz, 496. — «und were daz gefuge — Das 
ich zwelf Zungen trüge . . » Gottfr. v. Str., 
1, 66. Etc. — Die Ättler suchen «ir gfügt 
narung durch die laut». Brant. Nsch. 114, 

GefllJEel, eolleot., Vögel. Scherz, 49(^. — 
«Ich wil fish senden etliche tier vnd gefügel^ 
daz ir nie vor gesehen haut» (ios. 113. — 
«Under allen tieren and gefügt . . .» Kön. 
949. — Vogler nnd Gremper «die do wiltprete 
und andere (ji'fügd . . . kouflfeut und verkouf- 
fent». 13bl. Heiml. Buch, £o 41. — «Wer 
spiset daz gefügelH Peter v. Gengenbaeb, 
1486 — « . als gein dem sumer daz gefü' 
gel t&t». Altswert, 21. — Von einem flüehti' 
gen Mdrder beisst es. man weihe «den e9rper 
dem gefögel nnd die selc da ?ie hin geworben 
hat». Hattgau. 1490, Weisth. f>. bO& (Den 
Körper dem Galgen und die Seele dem Teufel.) 

— «Leicht fleisch von gefügel». Gersd. 16 b. 

— «Das geädert gefügel». Nachtig., Psalter, 
,980. — «Alle thier nnd gefigd», Bntaer, Dasa 
Niem. a, 8 a. 

GefUgen, passen, ä. fugen. — «Kein hant- 
werck ist. dem nit ge^üa — das es am fyrtag 
etuiis düiT». Brnnt, NscTi 91. 

Gt'fiill. bu viel wie Fülierei. — Sardauapal 
lebte «in woUnst, gfOB nnd Aderwatt». Brant, 
Nsch. 29. 

Gefure, Nutzen, Wohlfahrt. Scherz, 496. — 
«. . . daz er der siechen and der eilenden 
nutz und gefüre schaffe . . .» 1815. Strassb. 
Spital-Arch , Brief-B, 1, 10 ■. — Die Bfgen- 
leute der Äiitishin vun Huhenluirir schwören 
«ir ere and ir gefüre z& fromende». 14 Jh. 
Hanauer, Constft 249. — Die Hoher sehwS* 
reri «/.f\ linnfliubcn des liofes nutz und ^i^fÜlrs», 
Quatzenheim, 1375. Weisth. ö, 444. 

Oefttrtse, Nntxen. Profit. Pfir: Geftire. — 
Per Schlirmcier von S Aurclien hnt «ilic nia- 

«csotschalen su gefürtse». 1396. Hist. de S. 
bom. 8M. 

Ge^nbolt. S. gahdecht. — «Eine gegobdte 

und gehürntc frag». Pauli, 73. 

Gegenhatz. s, z. s. Gegenstreit. Will 
Jemand auf der Strasse Streit anfangen, «dem 
sol nienian gegetüwU geben». 1322. Urk. 2, 
163. 

Oe;?t*nkaflfen , entgegenMicken — «Die 
Sternen die haut ein gegenkaffen zu der sun- 
nen». Taoler, 415 (72). 

Gegenwnrf, objectam. 1. Gegenstand. — 



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«Ich red von nahen Ursachea der äiind. die Uurnlin ... in gegenwurttkeit der gifft, von 
da sihest oder hörest, die da heissen objec- stand an sehwitzen». Fries, 179 — «Dein 
ta, Oegentoürf». Geiler, Narr. 99 i. - I'f^r (Tregers} ^e(7cniour<i^Jt^i'< lündert oder fördert 
Selige im Himmel «wirt sehen vil Qegenwurf uii». Capito, Treger, L, 3 -~ «Die rechte 
als ob es nnr einer wer .... and ein jeglich heilsame g tgtmm i Uf fiuU gottei». Bnt«er,NemT., 
Dinp '^'^^^'^ (rffjenwürf gantz undersohidüoh». G, 1 «. 

Id., öciiiö der Pen. 114". Etc. — «... in Gegerwe, Gegerwede, ucutr.,Kleiduu^, be- 
vdiAer materien oder gegenwurff begibt sonders Pricsterkleidang, von gerwen, garwen, 
dM man golnt/t werd». Wiroph., Chrys. 4 Scherz, 498. — Rohmsüchtige Leute «machen 
<— «Der gtgetiwurj^ des glaubens oder das venster und elter und gegerwe, und welient 
ding das wir glauben». Capito, Treger, B, 1 b. ' das man es Avissc» (sie stiften Kirchenfenster. 

— «So an leib, eer und gut geferd infaUet, I Altäre, Gewänder) Tauler, 213 (37). — «Eine 
Hallen sie auch ab, neigen sich dem wind schöne persouc, t^'ckleidet rehto als ein vwmh.» 
nneh, uff gegcnwürff des ^^lucks». Ibid., L, 1 ". gelier in gar si:hüuome MWtiinvn» ftgenoede», 

— «Äiusweadige ffsgwuaürff bösz oder gats, i Nie. v. Basel, 316. 

wol oder nbel ge&llens». Fnes, M | OehftlieB (sich), sieh betragen. Sdie». 490. 

9. Einwarf, was entgCMABteht. Hindcrniss Vert,'!. behihcn. — * das er sehe, wie sieb 

— «Die minne tftt versinken in den gemin-isine geste gehubent». £U. Fred. 1, 23ö. — 
neten. RIe inne i»t ein gegmwurf, das Ist dfe| «Du dtt nnrnhest dieh bnas gMben dttmi du 
ßünde; danne ist ein ander qegenwurf, das vor wasest> Geiler, 7 Schwerter, F, 2 — 
fiint grosse und swere bekorangen*. Tauler, «Die die in den Betten logent und sich fibel 
SM (ö6). — «Nnn all doreh solch gepott, ! gt^ubeitlt*. Id., Post. 2, 18 a. 

seins achtens, we^f bereit ist un der n'-jm- G«*hftr.sten, verharschen. — Der Gottesfreand 
vwrfft das die hurerei gelitten wurde, bchun geisseite sich bis aufs Blut, rieb Salz in die 
hinweg was ...» Appell, b. 1 — «Dise Wanden and zog «ein httrin henmede» dar- 
gegenumrff brincrst du für.. Capito. Treuer, über, «das es in den wanden geharsten softe», 
G, 4^. — «Es ist KU glaubeu, das sich des um dbu Schmerz zu vermehren. Nie. v. Basel, 210. 
armen nnwissenden gemiit gen dfsen gefer- Gehas, gehässig. Scherz, 490. — <Si wu 
liehen gegenwürffen halt wie das wachs cren im daiuioch gehcu*. Gottfr. v. Str 1, 157. — 
dem tlammen». Blindenf. A, 3 «. — «Sich nit «Der kiinig ime so viant wart und so gehas. 
lassen kümeren den gegemmfff des bapsts». | Eis. Fred. 1, 76. — «Ir süUen . . . wissen, das 

— Brunfl. Zehnd., b, 22 «. i iich alle lüte g^uu werdent** Ibid- 1, 238. 
Gegenwttrftich, objectiv. — tGegentoärfliefte Gehe. S. Goch. 

Seligkeit» ist die. die «das göttliche Wesen ! Gehebe, wasserdicht, verschlossen. Sehertt 
selber anin Gegenworf hat». Geiler, Fred* a. 499. 8. beheb. — Der Küfer «sol die va<^se ge- 

L. 8ft *. hebe binden». Münster, 1335. Aii>. dipl. 2, 166. 

Gegeownite, fsnu Gegenwart — Sicgiengen — «Die vaz gehebe machen. . .> 1322. Urk. 

«7.R sincr gtgenwurte» . Gottfr v. Str. 1, 84. 2, 208. — Alexander «det machen eine glesin 

Etc. — «... in gegenwürt aller thamherren*. stuben die allumbe gehd> was, und lies sich 

Brant, Bisch. Wilh 245. — «Die da waren do inne an des meres grünt». Eon. 311. — 

erber Itit — in gegenwürt und lange zit». Moses wurde «in ein gehdb lade» geiegi aaf 

Mumer, Schelm, e, 1 — «Die engel die im den Xil. Ibid 261. — Die bei einer Peuers- 

himmel ston, — sein gegenwürt nimmer ver- brunsi /u brauchenden «stendclin» sollen «wol 

Ion». Id., Bad., J. 6 ». — «£r sol das alles in . gebunden und gehebe» seiu. 149ö. Alte Qrdn., 
gegenwürt der wiber thnn» Id , Genehm.. C, ' B. 18. — cEs ist ein sondere knnst za liegen 

4 ^. — «In meins \ atti rs gegenwürt». Id . Virg.. (lügen), das es geheb sei und nit rin». Murner, 

B, 3b. — «In gegenwärt dar zugen». Id., hu- Lath. 2(arr, 40. — «Bat: ein t'etslein, das ist 

stit. 109 b. Bte. wol gebnnden, fast ^cfts6, on band nnd on 

Gegenwärtig, gegenwärtig; - Wir «be- band, hat auch kein reiE Antwort: ein ej». 

kennent mit diser unser gegenwärtigen ge- Bäthselb., o, 1 a. 

sehrift . . .» Balsehwiller. 1413. Weistb. 4, Gehegede, nentr , diehtes Gebnseh. — «An 

61.- Etc. — Beten «on gcgenwirligc Warneni- dein gehrgedf >. Ilindishelin. 1417. 

nng, Bunder mit Ausschweifi'uug des Gemüts*. Gehei, Damm, Weg am Wasser. Schmeiler, 

Geiler, Irrig Sobat G, 6 •. — «... das sy 1, 1021. — «Bl mtHnengehei* Qertwiller, 1967. 

Got also on XjnA^xXüiz gegenicürtigldichm lieb — «Gobeliartz gi-Iwi/'. Niederschäffolsheim. 

haben». Id., Geistl. Spinn., L, 2 b. Etc. ~ «in 1348. — Gehei kunute aber auch das elsässlsdi 

anserm gegenwertigm Gebett». Id.. Pater Nos- ausgesprochene Gehegede sein. 

ter, N. 4 — *ln gegenwärtiger zit» . Murner. (;<'}}cbU\ S. Heide- 

Instit. 6 b, — Virgil hat «ein gegenwirtiga (reiu'liugeu, juhlings, plötzlich. — Ein Bau- 

ewigs lob erlanget» Id , Virg., Torrede. Etc. meister «kunt selten dar, danne so 

Gegenwürtigkeit, Oeir^'nwart. — «Das git er in (den Werkleuten) ein reirele>. Tauler. 

Föur ir Liebe und .\uUacht mee entzündt 1^2 (34). — Den Papst Johann Xll «slog der 

würd weder verlöscht von Gegenwürtigkeit tyfel, das er gclidingm Starp one rftwe und 

der .\nfcchtnnc». Geiler, Irrig Schaf. D, 1 ». bihte» Kon 548. 

— «Der Gedauck zam dicker 3Ial ist reitz- Gehelle, iieutr., i^bereinstimmuag. Einwii- 
lieher weder Gegenwärtigsten*. Id., Has im > lignng. Soherz. 500. — Man soll den Batk 

Pf. n, 6 *' Etc — 'In gegenwürtikeit sins «mit nnscrme fdes Bi^chüfs) geheüe seriien» 

heres . . .» Kingm., Cabar, 17 — «Schiaageu- 1261. L'rk.-B. 1, 3öö. — «... mit einer epti^äin 



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von S Stephan gfheUe und willcTi». Oberentzen, 
1310. Burckh. 2üÖ. — : . . mit der scheffele 
willra and gAeOe». 1815. Brief-B. 1, 10 <>. — 
«10t der farsten wille und gehetle*. Glos. 44. 

— «Hit der aller geJutie und beetetnnge». 
Kön. 406. Etc. — «Ein Mensch der die Sinn- 
liehkeifc litoset Meister on Oehdl seiner rechten 
Vernmift». Getier, Selenp. 68 « ; Trost. EE, 
2 — «Tollkoimncne Gehellung der Hcrtzig- 
imgen mit dem Qeist». Id., Pred. u. Xi. 101 a. 
Bte. — «. . . mft wfllen und geh^ das os- 
piiels». Brant, Bisch. Wilh. 294, 

ClAbellen. Scherz, 500. 1. Übereinatimnen; 
snwellsti ntt dem gen., einverstanden sein 
über etwas. — 'Er vant niht stätefi an in 
rwein, — Si gehuüen so noch sns enein». . 
€k>ttfr. V. Str. 1. 16. — «Alter tomd jngent — \ 
Selten gAeUevt einer tngent». Tbid. 1, 64. Etc. 

— Luoifer wolte «an goU stat sitzen und 
rette das mit den andern engttlBt das sfi ime 
des gehellen .soltent und beholfen sin». Kön. 
2&3. — Priam verlangte «einen friden ein halp 
jor; des gdmIUnt die kriechen*. Ibid. 292. 

2. An etwas gehellai. darüber einig werden. 

— Als die Kurfürsten Badolphs von Habüburg 
Namen nennen hörten» <do gditäknt sü alle 
an in die do zAgegwi irorent» und veletent 
in». Clos. 41, 23. 

8. Einstimmen, einwilligen. — Sie «sprechent 
alle jo nnd gehuUeiit darin». 1430, Tnchorznrfr 
41. — «... das sü , . . dartxu . . . eigciulicii 
^ewillet und gehoÜen hettent». 1447. Goldschm.- 
Znnft, 28. — «Dersft gehal ouch sin vatter». 
Glos. 70. Et© — «. . . mit gehelle Erlewins 
von Dambach . . . der dis kouffes ouch aehoUen 
het». 1867. Beg. A, 287. — «Wenn dn nun 
die Stimm (Gottes) hörest, so lug das dn ge- 
hellest'. Geiler, Post. 2, 91 « — «Der Kunig 
Mhaü darin und folget ixem Eat». Id.» Selenp. 
86 — «Maria die Mutter Gotts hat in die 
Wort des Fh-cIh gehollcn». Id., Post, -i, 8 «. 

— «Doch mus2 der man darin geheüm» (in 
dM "Was die Fran thnt). Mnmer, Genehm., 
K. 1^. — «r>ie da vcr^villigen und gtheüen*. 
Wimph., Mirand. 6. — «Ich wolt nit daryn 
gduMm*. Pnnll. 46. Ete. 

4. Act., bewilligen. — «Dis grfiuüent jn die 
berren. . .» 1402. Bist, de S. Thom. 412. — 
«Dis riet Pompeyas den Bomem nnd gehuBmt 
et ijne die edeln». Kön. 331. 

Clehellesam, übereinstimmend. — «Eievon 
wart alter unde jugent — Gehelletam an einer 
tugent». Gottfr. v. Str. 1. 64 Etc. 

Gehengen, gewähieu. Scherz, 501. Vergl. 
9ei^ettgen. — Der Kaiser *gehengeU ime auo 
es sin wille wprp> ^f irlein, 22. 

Gehengniss, Kinwüligung. — «Km gunst, 
eine minne und ein gehengnisse ... zu allem 
dem das gnt und guUlich ist>. Tanler, 462 
(80). — Gute Menschen sind manchmal trüg 
«wider alle irc gehenaniste*. Ibid. 146 (27). 

Gehertze, Oehertzikeit, Beherztheit, Huth. 

— «Denn gab hernach Frevel oder GeherU, 
das er wider keck wfirt». Geiler, Selenp. 204 ». 

— «Man spricht gemeingUch, den Gthertzigen 
steet das GInek hei ; da sprechen die heiligen 
L»'rer das vil me die Gnad der Gehertukeit 
Beistand tbue*. Id., Pred. u. L. 97 Etc. 



Gehertzt. Gehertrip, beherzt. S. die ohige 
Stelle, sowie den Artikel Freidig. 

GeiMvbtot. S. Gehübt. — «Wie meinstu, ob 
nit ein ungeheubleter lerer sich billiger be- 
klagte über den geheubieten doctor der nit 
leret, das er sich nnUUiolt des Bunena an« 
neme ?> Zell, 6, 3 «. 

Gehiggen? — «Eigennutz, gunst, verlinnst 
und gelt, — die vier gehiggm iels alle velt». 
Braut, Epigr. Copie 218» 

Gehlmmet, Traghimmel. Vergl. HtsiNwIfs. 
Bischof Willielm wollte lieber mit Bewaffnoti^n 
reiten, «dann das er andechtigUch unter dem 
gangen wer». Brant, ^eh. Wllh. 

281 

«Ein gehimmelt spanbett», mit einem Bett- 
himmel. 14B9. Inventar des Lndw.T.Odratdieim. 

Gehirmen. zur Ruhe kommen, still wer- 
den. — «Do gehirmt und gelag der Wind». 
Geiler, Post. 8, 18«. — «Also das die An- 
fechtung zu Zorn. Neid, Hass, Schleck . . . 
gehirmt und gestület sind», id., Selenp. 70 1>. 

Gehohen. 8. Böhm, 

Gehörde, fem u. neutr., Gehör. — «Die 
gehörde die höret». Nie v. Str. 272. Etc. — 
Ein Tauber «hat nfit gehörde». Tauler, 8M 
(43). — Die Ohren ergötzen «mit fippiger ae- 
?iörde*. Heinr. v. Offenb. — «Der bresten der 
gehörd seint mancherlei». Fries, 118 ^. <— 
«Auditus. da? qehörd». Ger.^d. 88 

Gehörig, auf etwas hörend. — *Gehörig 
der minneclichen stimme >. Tauler, 858 (62). 

Geborsame, fem., Gehorsam. Scherz, 503. 
— «In der gehorsame der heiligen 6». Nie. v, 
Basel, 262. Etc. — «... es wäre dann das 
die QehorMome das gab». Geiler, GeisÜ. Spinn., 
L, 4«. — «ümb der Othoname willen». Id., 
Irrig Schaf, G, 4 a. Etc — «Die usx.lendischen 
völcker, so wir under unsere yeAorsamc brocht 
hahen». Mnmer, Instit. 1 >. — Der Obrigkeit 
soll man «underthenigc gehorsame be'^'. • mi». 
Id., Adel, D, 8 «. Etc. — «Gelübd der aehor- 
«onie». Bntzer. Verantw., b, 1 b ; Wann. Trost, 
6 a Kt( <T'ir Gehorsamkeit*. Wurm. 1. c, 7 «. 

Oehorsameu, gehorchen. — «Man sol gott 
me gehormmen dan den mensehen». Zell, N, 
2 8 — «T>as Wort gottes. dem wir schuldig 
seint allein zu gehorsamen». Wurm, Balaam, 

e, ab. 

Gehngede, Hugede, Gehöhte, fem., Ge- 
döchtniss. Scherz, ö04. — «Ob du ieman ze 
liep batest in dem herzMi, das du von siner 
gehugede geböscrt wurdest». Bihtcb. 42 
«Darumb sulleut ir die gehügde der h. hoclizit 
also hfite begon». Eis. Pred. 1, 1B9. — D«r 
Förster von Wicdensohlen eoll kommen «zft 
mitteme homunge in den dinghof und sol 
bringen ein ackes und ein sehselin, ze sollicher 
gehügcdc das es 'das Hol/,) der herren lidig 
eigen ist-. 1364. Wcistli. 4, 169. 

Gehugniss, Gedttchtniss. — «Die obersten 
krefte, gehugnisse, verstentnisse und wille». 
Tauler, 116 (23). — «Erklere min gehugnist» 
mit diner Mlichen gegenwertikeit». Gebete, 
14 Jh. 

Gehnlle, so viel wie Gehelle. — «Mit gunste, 

willoTi und grfiuöe nnsors eapitels ...» 1898. 
Kön.. Beil. 990. 



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GebOre, angenehm. Seherz, 502. — «Dem haben da ohea mit einander gegeiUt, and bia 

ist din nam alse gehüre — Da/ «r bessers ich on Gevert uff dich gefa!!en> I I Ev. mit 
uene gert». Gottfr. v. Str. 2. 101. — <DeS|U68l. 221b. — Fantasten tgeüeiu wie die 
MAflrm nammen Jhesos sol sieh nienuui be<{ jungen kelber». Homer, Nb. 47. — «Turnus 
ncrcn». Verse. Briefb. — «Daz sage mir, der sach mit freuden an — Die pferd mit 
zarie gehüre*. Altswert, 30. — Im Winter «ist geilen vor im stan». id., Virg., 0, 5 i>. — «Wie 
ein^ arme Stube ^eAür>. Cunr. V. iiankr, V. 312. die kat/eu mit mfineB fflilm». Id., I«ath. 

«Zft Gehttrwe, Gehürhe., 1315, 1392, Obei- I N»rr 104. 
ehnheim. Kutbige Stelle. Vergl. Hör. Eiiuaal habe icli Jas Wort in der unzueh- 

Gejägede, Gejegetze, Oejägt, Gejag, Jagd. < tigen Bedeutung geftinden : «Ist aber (die 
Scherz, &05. — «Swer mit gejägede künde...» Frau) leichtfertig, feig oder geil . ., will mit 
Gutlfr. V. Str. l, 197. ~ Er «leite sin gejeide den Knechten geilen, und ir Bett mit Salta 
nider». Ibid. 1, 241. — Geht «mit getult besprengen, Wecholterstengel darein legten, 
durch die geiegede von gotte und von den oder in die Deck abziehen, so bald sie dM 
ereaturen» (var. daz geiegede). Tanler, 129 anfacht, so ist es geschehen umb sie». Geiler, 
(25). — König Ludwig «reit an eim gcjegetz Schifi der Pen. .SO ». — Schmid, 225. — D»- 
in eim walde». Clos. 70. — Esan «kam von . gegen i&t mir bei Geiler geüe» nie im Sinn 
dem geyegese hungrig und mftde». Eön. 364. von betteln vorgekommen, obgleich der Aas- 
«Tii üscme twiiige und bau sol unser hcrre I druck in Stras^sburg länget i:t Im iuchlicli \rar; 
hau sin g^egede». LutterbaelL, lo Jh Weiath. i 1403 wird ein Güer aas ver ätadt verwiesen, 
4, 106. " «Dae dritheil zins ond gejagte* des I «nmbe den Besehisa den er mit Qüwerk g^e< 
Waldes ist der Äbtissin von S. Johann. 1413. trilien». Heim!. Buch, 136». Rrantsagt: »Der 
Weisth. 5, 477. — «EsaUj der was dem Vatter . bettol hat onch narren vil» — aU weit die 
lieb, der reit auf das Gejägt. Binamata spraeh | riebt aieh jeta u£f gü», Nseli. 68: und Hnr- 
Isaac: mein Srin Esau, bereit mir ein bpeiss ner: «Des helsohewit gütM iat kein endt». 
von deim Orejägt». Geiler, üas im Pf., C, 2 « ; ' Genehm., h, 4 b, 

Sünden de« H. 16b; Bilg. HO*. — Die wil-i Daaypodins: wCfeüm. beden, uendieam*, 

den Thiere saufen wenn es sie dürstet «noch und •geylen, la8civirc> 

ircm geiag». Brant, Thesnu, a, S'^. ~ Sie 1 «Geiluige, luxuria». Herrad, 194. 

nfthiten aieh «dea geiägde»». llumer, Virg., | GelacheT, Peitsche, Oeiaael. — Ein Fr5iier 

b, 8 — «Es spi ein starek nnd mcchtig: «sol ncmen also vil howes als er uuder siner 
geiegde der römischen bisehoffii ...» Id., Küu. geisehelen getragen mag». Marleaheiiu, 1338. 
v. Engl. 907. — «Sie weiten mit dem hasen Weisth. 1, 738. Die Geisaler schlugen sieli 
geieg haben». Id., Ulensp. 81. — «f bting des mit *gei9clteln von riemen ...» Clos. 107, — 
geiägs und fischens» . Ringra., Caoai, 2 b. Etc. Sie «slftg sich mit iserin snidendeu geische- 

— «Der sücht in krieg, der uff das ^^». tai». Nie. v. BMel, ms. — Man schlug Chri* 
Adclphus, Murin. 57 b. _ «Rosz nml Iiiuul. ^tum «mit beaemen und mit ^adtolw». BU. 
Vögel und gegügts». Bruafeb, Zchndcu, b, 4 ti. Pred. 2, 3. 

Göll, 283: «Venatio, Jagd, Gejagt». Geisctaeln, geissein. — Paulus ward «vom 

Geil, munter, lusiis;. nunhwillig. Scherz, dOö. den Juden fünf werbe gegeinchelt*. Nie. v. Ba- 

— «Er wttb dü geil uude fro». Gottfr. v. Str. sei, Bek. Taul. 55. — «Daz geischeln dina 
Ii 116. — «Wellestu dort (im Himmel) sin güttclichen libes ...» Gebete. 14 Jh. — Die 
geile . ..» Ibid. 2, 117. — <Zf^ gar vil m&t- Juden, die Christum « viengent nnd jn peaecfct 
willig und zft geil». Jüngstes Gericht. — «Da- < lent . .» Oswald. Etc. 

rumb soltu wesen geil, — Und laz alles truren Geiscbelei*, Geissler. — «Do man z&lte 
sin». Altswert, 13. — «Wir wollen geU und 1 1349 . . . do koraeut gen Stroaborg woi äOO 
gemelich sin — Ich und die gcspiln min», geie^der*. Clos. 105. Etc. 
Ibiii. 42. Ete. — «Ein einfalt schäfln geil...», Geiweheluiig. Giii«5lung. — Christus ver- 
Brant, Nach. 53. — «Da was der apothe-jguss Blut «in der geivMmtgen». Gebete, 
ker oneh etwas geil und gemlieh». Hnmer, 1 14 Jh. 

Ulensp. 131. Geisselmal. — Matthäus «nam den Herren 

Geilen, spielen; sich geilen, sich erlustigen. , mit im in sin Hus und bereitet ein herrlich 

— cDo geOa nnd sprang die toohcer des veibs : Hol, ein Ürten, ein grosse Wnrtsohnft oder 
Herodis. als.i das es dem künii; Wdl gefiel». Gescllsoliaft. cunviviiim nuiirnura, ein Gesellen- 
Adelphus, &hod., L, 8 a. — «Zizim . . . braucht, mol oder ein Uisseimol». Geiler, Post. A.:^ «. 
aieh yetxo mit lagen . . ietze in woUeben, | ~ «Herodea liess einist ein kostUoh ffieael 
essen und trinken geilet er sich, nach art der | moi zurichten». Id., Brös. 2, 53». 

iugent». Ibid., E, l a. — Besonders vom Spielen 1 Im 3Iittelalter, tkeilweise noch im 15 Jh., 
jnnger Thiere gebrancht: Die jungen Hunde | war im EUass der Gebrmaeh, daas ein Sehuld- 
tgtilen mit einander und auch mit den alten ncr und dessen Bürgen sich verpflichten 
Hunden, aber sobald sie gross werden, birci- mussieu, im Fall der Nichtbezahlaug der 
ten sie wider die alten». Geiler, Schiff der /in>e, sich an einem bestimmten Ort in einem 
Pen. 106 — «IHe Katzen greifent mit den Wirthshaus einzufinden und da auf Kesten des 
Topen darin in den Spiegel) und wellent Schuldners als Geisel zu bleiben. Erschienen 

feüen mit dem Käulin das sie darin sehent». \ die Bürgen allein, so liess der Gläubiger ihnen 
d., I)rfieckig't Spieg-el. AA, 4 «. — Die .Mau? trefflich aufwarten und der Schuldner hafte 
sagt zum Löwen : «lieber Herr, verzeihent mir ^ die Zeche zu bezahlen. Der Gebrauch hatte 
daa ieh also off euch gefitUen bin ... , wir | com Zweck, letateni doroh Farcht vor be> 



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— 1« — 



deateudcn Auäguben zu punktlicher Entrich- 
tung' seiner Zfntoii sn beweisen. S. Stellea aus 

Sehnt Abriefen von 1357 und 1433, Hist. du 
Chap, de S. Thom. 95, und Grimm, Rechts- 
alterthümer, 620. 
Es ist klar hiernach, wie Geisselmal gleich- 



Tauler, 329 m). — «Der heiüg Geist, vom 
beiden (dem Vater und dem Sohn) gegeista*. 
Geiler, Arb. huro. 116 «. - «Der Geist gastet 
wo er will». Joh. 3, 8. Id^ Ev. mit UssL 

114». 

GriMt2;9berdo, religiöse reremoriie. — «Ce- 



bedentend mit köstlicher Haizeit werden kouDtc j rimoiiiaua (des mosaischen Gesetzes), das ist 
Siehe auch folgende Stellen : «Einer isset das I die ^esatr. der geittgtberdt» » . «Gieikfa»* 
OUselmal oder Seiffer und isset küstlich». benlen oder cerimonien . . EusserlidM §3ü^ 
Geiler, Bros. 2, 13*>. — Die Bischöfe *dxt ^ geberden» . Zell, 0, 2 b ; V, 3^. Etc. 
iren Stat nit mar Italien mögen als sie gern Geistler, Geister, Geisterin, Frömmler, \ ' 
theteii. darumb so mOs.sent .sie den Geissei ' der oder die vorgibt, sich einem geistlichen 
essen, dem einea hie eiu Hur lassen dem , Leben zu widmeu. Scherz, 507. — «Begia, 
andern dort, und Gaben darumb nemen nnd \ gcu^stkrin und gleissnerin». Guldin Spil, 81. — 
alle Jar ein Collect von den Pfaffen uffuemen*. «Devotarii et devotariae>. Geiler, Navic. poe- 
Id , Ev. init Ussl. 214 a. — In letzterer Stelle i nit. 8 b. — r)er Pharisäer iu der Parabel 
kommt die Bedeutung der Bestechung dazu: «was ein abge.scheidener Geister, ein ApO> 
die Bischöfe müssen den Qeissei essen, d. h. stüuler und GUssner». Id., Post. 3, 71 a. — 
die die gewisse Vergünstigungen von ihnen ' «Judas ... als er genoranieu hctt eiu Kott 
verlangen, bestechen sie durch Cleschc iil i oder Schar der Diener von den Bischoffen and 
den G^iuöl mm ist ^ürüch zu nehmen tür . üleissuern oder Qeiatem der Juden . . .> Id., 
sieh dvreh eine Malxeit odor Shnliclie Mittel Passion, 89^. — «Es seind auch vii Mer 
erkaufen lassen. Zur Zeit Geilers existirte, ' Geister und Geisterin, die do iiieinent sie sei- 
za Strassbarg wenigstens, die Sitte des Geis- 1 ent im schawendeu Leben, und meinent sie 
sebnals nicht mehr; nur das Wort war In f sollen desslialben nit herförgon das sie den 
Feinem sprüchwörtlichen Sinn zuriickgeblie- andern dienen». Id.. Post. 4, « b. _ «Also 
beu i Geiler, der nicht mehr weiss, was es ; thund auch unser (iemteritit die eon alle Tag 
bedentet, venneht es anf seine Weise an er- 1 an Prediir, heiehten, gon zu Sjrchen, aber 
klären: «ein Gtssdmol, als man in den Lois- wan e.s daran kumpt, so ziehen sie den Spiess 
tungsbriefen das Hol versieht und versorget aui Häg ab». Id.. Emeis, 26«. — «Das ist 
und iehribt das einer sei essen ein Gia»dmol, \ wider die stoltzen Domine and stoltaenFrowen, 
das ist das er nit sol ein Zucher sein und ! Begynen und Geistern, in denen do kein De- 
das Piennigwert essen, sonder er sol convi- ^ mut ist». Id.. Post. 2, 32 «. — «Ob er schon 
valiter leben und sol das Gettellenniul essen. | ein Httnich ist und in seinem Gedaneken ein 
Das WüTt Giesel, das wir in Bruch liaben, i grosser Geistler ist . . .. Id.. GeistL Spinn, 
weiss ich nit wol wo es harkumpt uoch was ' N, 4 b. — «Der phariseische hauff, die abgot» 
es sey. Ich weiss nit ob etwas sey das Gi/s- ' tischen geitzigen geisüer». Capito, Venram., 
sei heisset. Dorumb nenn icli ein Gissdmol A, 3 «. — Capito's Vater war ein frommer 
•in Geselleumol oder ein Wollebeu, wie du Mann, «nit ein ^^emciucr geistler». Id., Tregor, 
es dann nennen wilt». Post. 4, 23 I, 1 1>. _ «Wie kumpt es dann das yetat die 

Pauli dagegen hat noch die Erinnerung an aller höchsten geistler die speisen für gemein 
Uea richtigen öinu, P 41»: «Das heisset Gi- achten?» Zell, i, 4b. (Gemein, s. v. als gering, 
seimal, das man etvan anf ein Stat oder auf nicht gut genug, unrein.) — Judas verkaufte 
ein Edelmann mit, ein reidigen Hengst , Christum um Geld, «das thund unser geistler 
leistet, die essen köstliche Mal, damit das aueh». Blindenf , D, l a. — üei&tglychsner. 
grosser Kosten aufgang. das man sie dester Stciiihowel, 339, 

fürderlich bezal and aussrioht warumb mani Goistlicheit, Geistlichkeit. 1. Geistliches 
dann leistet». Leben. Frömmigkeit. Ben. 1, 497. — «Darumb 

1419 verbürgt sich Graf Friodrioli von Zwei- lial) surg und grosse acht — mit geistlicheit 
brücken, custos des Domstifts, für die Be- 1 aud mit audacht». Murner, 4 Ketzer, E, 2 b. 
rahlnng von 400 Golden, die der llagistratj — «Hett ich mw geisUickeit im orden gohaltou 
dem Bischof Wilhelm geliehen hat; im Fall . . .» Ibid., E. 1'' — «Das in durch ire 




zu stellen in eins offenen Würts Hus welichs Narr, 1:30. 

nna dann von den vorgenanten Heister und 2. Geistliehe, aseetisehe üebungen. — «Wo- 

Bäte beseheiden nnd bMant wnrt». Stadt- rumb der geist die erlogen (jeistliehheitm m- 

Arehiv. dichtet». Manier, 4 Ketzer, C, 5 K 

Naeh Sehers, 563, nannten noch zu seiner 3. Religion, religiöse Oemftnehe nnd Oe- 

Zeit die StrassbOTger eine reiohliehe Malzeit räthschaften. — «Warzuist es? was geistlieh- 

Gisselsuppe cU ;- (religio). Murner. Virg., I), 7 — «Für- 

CMet, Wind. — Als Elias auf dem Berg war zukünffiig gmtlic/teit . . . (religio) — er- 

war, «do kam ein gruwelieh geM». Tanler. ■^«'Iireclv-t sie dazumal weit und breit». Ibid., 

3öl (66). i — Die Weiber trugen durch die Sudt 

Geinten, spirare, aushauchen, wehen, ans- «irc geistlicheit» (dnoebant saora per urbem). 

strömen. — Der Vater und der Sohn «in us- Ibid., C, 6 «. Etc. 

blügender minne geistent den heiligen geist». ] 4. Clerus. — «Pfatleu, müuch, die geistUdk- 



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- 118 



eit». Munier, Schelm., c, 8 *. — «Die geist- 
licheit von hns en hus — sol alle mt im 
bettel troTi> It? . Lnth. Narr. 26. — «Haben 
"wir . . . die ytuftiiiheit alle refoniuert . . .» 
Ibid. 61. Etc. 

Oeit, Geitigkeit, Geitz. ^ Du bist einem 
Geld schuldig, aber <dn achtest sin nit, ge- 
denkst wenig an sin Armut und Arbeitseligkeit, 
und ob do schon etwan daran gedenkst, fio 
get es dir doch nit zu Hertzen ; das macht 
din Geit». Geiler, Bilf:. 1 «; Pred. u. L. 45 a. 

— «Der Banreii HocMart und der Pfaffen 
Geitigkeitw. GeistL Spinn., M, 9 a. Ete. — 
<Geitigleit ist ein wartzel aller laster>. Adrl- 
phos, Türk., C, 5 ^. — «Es werden me mcn- 
Bclien Terdampt ninb der geitihtit frillen, dan 
onib Voincr siind willen». Pauli, 128. 

(ieiiig^ geitzig. — Wäre es auch für einen 
ehrbaren Priester kein Unredit «tU Benefide 
zn babcr, nemen doch die geitigen und 
Liebhaber di»er zeitlichen Ding ein Kxempel 
der Geitigkeit davon*. Geller, Narr. 71 >. — 
«Je geistlicher, je geitiger*. Id., 7 Schwerter, 
Gl 1 Ete. — •GtUige, die bald reich wollen 
irerden>. Pauli, iß. Etc. 

Geitze, Pflugsterze. Scherz, 608. — Die 
Waldhüter von Pfeffingen sollen den Bürgern 
«die ftiUM des pliages und das felgeholz z6 
Iren wägen dienen». 1344. Wei.sth. 6, 378. 

— «Ein Ackermann wan er zu Acker fert, m 

Sat er zu dem Undeiiten an dem Pflug in 
er Geiig, das er gernde schlechte Furchen 
mach». Geiler, Arb. hura. 12 ^. — E3n Bischof 
«sach einen bauersman, der verlassen het 
die gdte seines pflugs ... uff seinem ackcr 
ston». Winiph., iS^'nod. 9 ~ Scbniid, 226. 

Geknöpfelt, vermischt. — «Das heisset ein 
geknöpfelt Muss, do Erbsen und Gersten under 
einander gerürt seind ; das heisset ein ae- 
kiwpfelt Muss, da zweierlei innen ist; also 
heisset das auch ein geknöpfelt Conscientz, 
wen es ist sweierlei in ir, sie ist weit und eng. 
und ist eng und veit». Geiler, Brüs 1, G4 a 
Bilg. 40<>. — «Sie habent vil Guts an inen, 
aber yil Laster darneben, das ist ein geknöpfelt 
Leben». Td , Selenp. 228 »>; Holl. Low, C. 1 »». 

— «Ein geknöfifdt m&sz, da geraten, erbsen. 
Unten, bonen nnd allerlei znsainen gesoten 
Ist. Pauli. 184. 

Geknostecht. — «Hat er krumm Bend nnd 
jdbi c s *ee* te Finger« als weren sie im einmal 
abgeschnitten, so spricht man nit dat^ es ein 
hübsch Mensch sei». Geiler, '6 Marien, 08 

Gekocht, etwas gekoektes, Brei. Speise. — 
In Pclnvaben macht mau «mancherlei geköcht 
von habfcruiftsz». Fries, 36 — «Ein ander 
gut geköcht in diser krankhcit». Ibid., 78 b — 
«Syrup oder dergleioken oM^m». Adelpbns, 
Fic. 146 b. 

Geknmpft, t^cbimlt. — «Kin gekumpfet 
Hess». Luc. 6. 'AS. (Ttiler. Kv. mit l'ssl. 114 l>. 

Gekfirne, Korn überhaupt, Waizen, Gerste, 
etc. — Die Müller sollen «das gdlüme nf die 
woge füren», das? es amtllcli jrewocren werde. 
15. Jh. Alte Or.lii , JB. 13. — Man soll «die 
gense nit mit nia^ütkuchen sunder mit gftten 
gekvrvr mästen». 15 Jh. Ibid.. B. 14. 

Gel, gen. gelwe», gelb. — «Das eine glab 



das ist swartz. das rLiuier gei* Tauler. 437 (76). 

— «Die oppfeie hchmet also gd und also 
schöne». Ibid 21 0 67). — Am Kreuz ward 
«aller siu lip gei». Uugo v. Ehenh. — Beginen, 
welche «schöne Mlioe göpfe» battc^i. Me. v. 
Basel, 882. — »udwer danne safran». GottCr. 
V. Str. 1, 817. — Er ward vor Angst »gelwer 
denne ein wahs». Märlein, 26. — «JMe alten 
Wiber mit den ^elm Schleiern sehen hemas 
als ein gerefiehet fiCBek Fldscb Uta einer 
gekn Brüc». Geiler, Narr. 28 t , Bro^. 2, 71 t>; 
Post. 69 a. £to. — «Kalbfleisch in ptkr 
bry». Braut, Bisck. Wflk. 991. — «Bin gek 
brieg». Slurner, Schelm, i, 3a; Nb. 114. — 
Sie «sind so ^ als saffran ist». Id., Genehm., 
t, 3 1». ~ «So bin lek gd reeilt wie ein tot». 
Iii , Ml. 263. — Die Harpyen, *grl lassen sie 
ir antlitz schawen, — das von dem hunper 
ist so gd*. Id., Virg., H, 4 ». — Bin alter 
Gouch «sol das har lassen — Icrummen. als 
ob es noch gel (blond) wäre». Id., Geuchm., 
f, 3 b. — Er stellt die Seküfo «anff ein gdm 
sand». Id., Virg-.. S, 5*». — «Ir haut ein sucht, 
die nent man geh (Gelbsucht). Id., Nb. 268. 
Etc. — Ein Heiliger der gut ist «für die yü^ 
sucht» ZcU, R, 3 8. — « Wiltu gdhn mac h en. . 
Brunschw., Medic. 184«. Etc. 

Gelangaa, Yexlangen. Sehers, 606. — «Man 
sol gelangen gestillen — Mit dem gewissen 
willen». Oottfr. v. Str. 1, 225. Etc. — Solche 
die «den woUust und bösen gtkmgm dlMieii». 
Wimph., Chrys. 3h. 

Gelangen, Verlangen haben nach etwas, 
gelüsten. — «Dich gelangt etwas zu beschauwcn 
das du wol nit sehen dörflest, es gekmf^ dich 
aber». Geiler, Sclcup. 43*. — «Das ist mein 
Spis die ich su essen hab, noch deren hungert 
mich, dornoch gelnst nnd gelangt mich*. Id., 
Püst, 2, 72 b; pred. n. L. 123 b. Bte. — Bine 
Frau «wann sie hüt hat als das sie gelaugt, 

— so wird es bald wieder verkauft*. Brant, 
Nsch. 79. 

Gelas. Betragen. Scherz, 509. - «"Kr hette 
sine maze — An rede^ and an geiase . . .» 
Gottfr. V. Str. 1, 40. Bte. — «Lr Bitten, ir 
sinne, ir gelas ...» Tauler, 231 (40). — Man 
hat Wohlgefallen «an kleidern, an wandeltinge, 
an hoben werten, an gtHem, an wiah^t, an 
friinden» Ibid 6 (2). — «Swer urteil, iwera 
wort und geh» ...» Ibid. 69 (12). 

OelKnfe. 8. €Mtmfe. 

Gelden — Es «sol nicman varn zideleu 
noch gelden in dem ban one des meigers wis- 
sende». YolgeUkeim, 14 Jb. Weisth. 4, 167. 

Gelecht, geöffnet, zerspalten ; von lochen. 
Vergl. erledien — Gott «hat gemacht das das 
Wasser, so ker entsprang von den gelechtem 
Felsen, inen imermeder noebgelonfon ist*. 
Geiler. Post. 2, 26 ». 

Gelege, Gelegede, Vichlager. Vergl. L«gtr, 

— «Ei dem yeUge». Aclienheim, 1808. — 
«Binder dem gelegede*. Hohgöft. 1486. 

Ge)eg«r, lüage. — «Das sehlosz Jaytza, 
das von natur seines gelegers wol bevestigt 
ißt. . .» Adeipbus. Türk., B, 4 «. — Von den 
Städten der alten Griechen kann man «yet/o 
kein nnTieigung ijBgdegtn nff erdboden s^eo». 
ibid., C, 4 b. 



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— 129 — 



Geleiterter Wagen, Leiterwagen. — «Et- 
lich gdeitert wägen vol lügen». Butzer, Weiss., 
i, 2 *. 

Gelende, neutr Scherz. 510. ~ 1. Feld, 
Ackerland. — * Gelende, ras». lierrad, 181. 

2. Land, Gegend. — «Das ist gebotteil in 
diBem gelende*. Conr. v. Dankr., v. 197. 

8. Das Anlanden. — Ein Schiff das «sin ge- 
letide do nam». Gottfr. v. Str. 1, 32. — «Nu 
si z'IrUnde iuuaen, — ix geUHäe da uameu...» 
Ibid. 1,190. 

Gelernig, gelehrig. Schnieller, 1, 150? — 
Saiomon bat Oott «ym zu geben ein gelemig 
herte*. Bvtser, Dass Nien., c, 1 b. 

Geliehen (sich) zn etwas, sich vergleichen 
damit Sehers. 511. — «... in gelicher wisen 
gdithei flieh unter herre Jhesus Kristue sft 
eim gftten hirten». Eis. Pred 1, 233. 

Gfüichseii, Glichseu, nachahmen, heuchein. 
Seitens» 666. — «Si gtlUhaeU grose «nge- 
habe . » Gottfr. v. Str. 1. 2*d. — «Per ist 
mir ze allen ziten — Gl*ch$ende an der siten 

— Und aUes emeiehende bt». Ibid. 1, 198. 

— Lügen «mit geb'cht^frine gegen iemanne». 
Bihteb. 52 — tUiiciism (äimulare) dorheit 
noch gelegenheit. -- i.st offt die grdsst (Dr- 
flielitikeit*. Brant, Cato. b, 1 b. 

Oelicheeer, Gelichsener, Gleissner, Heuch- 
ler. YergL GKueiur. — Man soll nieht die 
Almosen geben «also die glicJuener tunt». 
Tauler, 2lä (37). — Der gleichsner betet in 
dem tempel». Qvldea Spil, 8i. — «Der schriber, 
g^chsntir klag war gross». Braut, Bosenkr. 
Wack. 2, 1099. 

Gelichsnng, Heuchelei Vergl. Gleichtnung. 

— Man soll aufrichtig beiohten, nicht «durch 
gelichaunge». Bihteb. 20- 

Gelieben, beliebt machen Scherz, 512. S. 
auch lUbeik — «Swamit er sich inkonde — 
CfdiOen ...» Qottfr. Str , 1, 107. — Man 
meint durch Fasten «sich gegen gottpelit&Mi». 
Wurm, Trost, 38 «. 

Cieligen, erliegen. Seherz, 512. — Ist aber, 
daz er da geeiget — Und das das nnreht ge- 
Uget ...» Gottfr. v. Str., 1, 85. 

Oeliger, Lager, Sbtt. Sehers, 618. — «11 
8ch. umb geliger in den keller». 1421. S. Thom. 
Fabr. Vergl. Ligerling. — «Man suchet Trost 
mit senftrai G^gtr, mit sierliehen Kleidern». 
Geiler, Pred. u. L. 8« « ; Selenp. 112 ». Etc. 

— «Mein geluger wärt ich gantr. erfenchten» 
(mit meinen Thränen). Nachtig., Psaltt r 16. 

Gelimpf, Glimpf. 1. Anständigkeit, guter 
Bnf. Scherz, 5ö6. — «So er mindert seins 
nächsten glimpff nnd er ... > Ouldiu Spil, 80. 

— «Neig dich tn dem das machet schimpf, 

— doch halt mit wurten allzit j^/tmp/». Brant, 
Thesm., o, 4 ». — «Der ist ein narr, der wis 
will sin. — and weder glimpff noch mosz dftt 
sehin». Id., Nsch. 11. — «Herr glimpfius ist 
leider dot>. Ibid. 71. Etc. — Einen «um sin 
glimpff und er bctriegen». Murner, Nb. 140 

— «So lang ich dct mim aropt genug. — hat 
ielk ver gott glimpff, ere und fug». Id.. Genehm., 
p, 3 a. — «Ein narr sin red schetzt schön nnd 
klugt — so kan er weder glimpf noch fug». 
Id., Nb. 278. — «Es hat ouch weder Aig noch 
gUmpff». Id., 4 Setser, £. 8 ». Etc. 



2. Vom Gürtel herabhängender Zierrat. — 
«Da kumpt dan der GUmpf au dem Gürtel in 
den Rücken». Geiler. Arb. hnm, 24 BrÖs. 
1, 101 0. — «Die Frauen sprechen: mein 

1 Glimpf kostet wol sechs oder acht Gulden, 
nnd werfen in etwan über die Achseln und 
hencken in an den Bücken». Id., Brös. 1, 101 b. 
Ganz ähnliche Stelle bei Pauli, 71 «. — Das 
Vocab. von 1419 hat : * GUmpf der Gürtel, 
pendiae» i Ziemann, lü2. — « . . . wlewoi der 

j gürtel hat kein glimpf». Brant, Nnch. 71. 
Gelimpfen, sich anständig lenehnien. Sehers, 

1 667. — «Diz begttnde ir gelaaßfe» — Ze 

> bngenden ...» Gottfr. v. Str. 1, 214. — «So 
kan ich ouch nit allsit püsif^m». Mnmer, 

, Genehm , b, 2 b. 

I Oetimpflg, anstellig, idonens. Sehers, 518. 

— «Nft was ich von kind nf gar gelimpßg 
I und gar alzömole riebe von sinnen». Rulm. 
jMerswin, ms. 

GeliBsen, laichen. Scherz, 938. — Man soll 
das Graü in einem Fischwa&ser nicht mähen, 

I sonst «möhtent sieh die visebe nüt Aurbaa 
in dem selben grase verbergen und do inne 
gelissen und den rogen gelossen». 1406. Reg. 

I A, 307. 

i Gell, hart. *GeUigpr Fels». Schmcller, 1, 
891. — Eine Klose «in cime hotten gellen stein 
uf eime hohen berge». Peter ▼. Gengenbaeh, 

! 1436. 

! Gelle, harter Buden. — iu der 6tcingeüe. 
Entzhcim, 14 Jh , 1471. 

I Gelle, fem. Nebenbuhlerin. Scherz, 613, con- 
, cubina. — Es sitzen Frauen in der Kirche, 
' «die z6 dem ersten betont, daz sich ir juBoi 
hdte selber hingent». Eis. Pred. 1, 240. 
Gelochen, von lecken, ansei nanderspalten. 

— «Da ich in (den Flachs) ansach, sähe ich 
das er gantz lauter gelochen und gehächelt 
was». Geiler. OeistL Spinn. I, 6b. 

Gelot, Gewicht zu einer Wage. Scherz, 514. 
Lot, Blei. — «... als ouch einem ieglichen 
burger nfislieh ist in einem hnse die gdote 
der wagen zft habende». (Lnt. Text: pondora 
librarum.) 1*^ Stadtrecht. Grand. 2, 6ö. — 
«Oleimaese, wiamasse. eünmasse. güote, sester- 
masse». Selz, i:^10. Weisth. 1, 763. — «Der 
vogt soll mesz und gelote^ klein und gros, 
seien». DeUweiler, 1880. Weisth. 5, 48a 

Gelonfe, Geleufe. Gclünfe. 1. Eine TOa 
einem Juden ermordete Jungfrau wurde in 
der S. Andreaskirche begraben; man behaiip>^ 
tcte «sU tcte zeichen, und was grosses geleufe- 
dar und hingent die alten wip vil wasses uf». 
, Glos. 188. 

I 2. Znsammenlauf, Auflauf. — Wird «ein 
I geloufe in der stat . . ..» lö Jh. Alte Urdn., 
B. 30. — «Das gttaiffit nf den gaesen ...» 
' 1495. H ill . P !H. 

3. Hm- und heriauicn. — «Hiezu darffman... 

I keins gdeUff» hin nnd här». Bntser» Weist., 

f , 4 a 

Gelte, fem., Krug. Scherz, 515, -- «2 ^ von 
I der gelten zft machen do man den knehten 

wiu mit git». 1416. S. Thom. Fab. — Den 
I Frönern gibt man «fleisch genbg und roten 

win, in einer gelten mit zween bechern». 

Hüningen, lo Jh. Burckh. 68. — «Die küfer 

9 



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- tao - 



•oUevt dbetnen dHb . . . hintregtragen, es sy 

in nöUen oder anderro gcsrhirrft». 1494 Alte 
Ordn., B. 18. — Bei der Hochzeit von Cana 
lies» Christo» «seehs güten voll weins, die 
Schanekt er den hochzcitloiitt n>. Gnldin Spil, 
69: — «Ein Iciibel oder gdU rol saffts». 
Bransehw.. Diat. 58 b. 

Auch, noch )uniti-> Kruff hie iinHI rla in 
Deulschlatul, Schenke, Wcinbauü: Die Äbtisniu 
▼on Niedermänster hat sn Sermenheim «eine 

«die; der die halton wit, höret er Ilohon- 
urg, 80 git er der ebtisiia sehs pituiii phcn- 
Hinge» 1286. Hanauer, Con&tit. id. 

Gelte, gelt, gelten, adv.. nicht wahr? 
Scherz, 514. — cWer hat dich uusern rihter 
gemäht? Gelte, du willest mieh ersUhen». 
Kön. 261. — «Sich, gelt sie muss mich ver- 
zeihen, bitten?» Geiler, Geistl. Spinn. P. 8». 

— *Gelten, der hat mich lieber dann du?» 
Id., Bros. 2. 301^. Etc. - <Wie <hii.kf 'ich? 
CMt, sy küiiiieus dem LuiLor und ijLMiH ii aii- 
hengern sagen?» Zell, e, 1 b; Schmid, 227. 

Gelten. Ausser dem heutigen Sinn : kosten, 
auch: vergelten, bezahlen. Scherz, .öl5. — 
«Übel mit äbelem gelten». Gottfr. v. Str. 1, 
6. £t4^ — Kaufte ein Reicher etwas bei einem 
Kanftnann, «wolt er, so galt er irae die schulde, 
wolt er.s nüt gehen, so i^eiorsto in der arme 
man nüt derumbe bekumbern in gerihtes wise». 
Clos. 198. — Verliert ein fiurger im Dienst 
der Stadt ein Ross. «so sol man ime sin liongest 
oder sin pfert gdtm» 139ö. Kön., Beil., 960. 

— «Wenn wiltn den herren besalen und im 
gelten? du wilt ze aller seit spilen anff die 
laust». Guldin Spil. 58. 

OelQbderer, eu dnreli Oelnbde gebundener; 
ironisch. — «^flinch und nonnen, auch alle 
torechte güübderer», Wurm> Trost, h, I K 

Gelttppe, Vergiftung. Scherz, 617. — «Dis 
adüppe was also cretan, — Daz siz mit nihte 
knnden — Gescheiden von der wnndcn». 
Gottfr. V. Str. 1, KU. 

Gelüst, masc, rfcliiste — «ünordenliche 
Lieb, Gelüst, Hasz, Neid . . .» Geiler, Pred. n. 
L. 45 b - .])ie Teil des Leibes, da der Ö«- 
lust der Unkeuscheii .seinen Sitz hat». Id., 
Irrig Schaf, V, ü a. — cVon soUicheni Gluat 
des Teufels nach dem Waldeael der Geist» 
liehen. . .» Id., Holl. Lpu, a, 5 »«. ~ cWenn 
einer ein Diug in das Hertz und in fitust 
bringet, so gcwont er da sein». Id., iirös 1. 
42 ». — «Eins riet Vernunft, das ander filust*. 
Brant, Thesm , b, Ib. — «Aman hat nii so 
grossen gluat — das jederman in anbett. . .» 
Id., Nsch. 69. — <Vil hant zu spil so grossen 
gtust. . .» Ibid. 76. — «Der hat worlich do- 
rLcht gluit ^ den Md die leiig zu lebea lost» 
Ibid. 46. 

Geniaeli. nevtr.. OemSoMiohkeit, Bequem- 
lichkeit, Ruhe, ungestörte.'; Leben. Scherz, 
618. — *(jemach daz ist der eren tot». Gottfr. 
V. Str. 1, 68. — «Ach, gernder rftwe ein gftt 
gemach». Ibid. 9, III. >- «Des libes gemach». 
Bihteb. 48. — cLfite die irs Ubes ge$naeh 
pflegent». lavier, 857 (6^. — «Wie sn «ieh 
getröstent alles gemaches und gfites und eren». 
Ibid. 47 (10). — «N& sol ich mit Cröden leben 
und mit gfttem gemtu^. JEta, Pred. 1, 9d&, 



— «... er gebe denne den Arrlanen (re UrImb 

wider und liesse sü mir gemache. > in Bohe 
lassen). Kon. 619. — Der Bischof «mäste die 
I stifte mit gemeu^ Ion one aeltetKnnge» (in 
Ruhe lassen I Und. «178. — « . . Ee das ein 
Mensch darzu kommet das er die Welt ver- 
lasset und allen seitlichen Omad» fibergibt. . ■» 
Heiler. Pred n. L, 98 Bült. 17^1 — Per 
Wein ist «ein milt ergetzlich süsz gemMh> 
(mite relH^riam) Brant. Thesm.. b, 4 a. — 
«Wer li( lu>r Krii'ir hat dann gemach , der i«t 
ein Narr, id., .\sch. 77. — in Christo «ha- 
ben t ir friden nnd gnt ^eimidl». Batcer, W«ias.. 

Gciuach, GemXchltub. adv., langsam, be- 
hutsam. S. auch aUgemäeidich - «Dann gom 
sie bald, dann vast gemach*. Br.m' Xsch. 
12. — «Der wis man döt gemach aii ziti. 
Ibid 38. — Hätte «learvs gemacher gton». 
er wäre nicht umgekommen Ibid ^3. — €^^^ 
es (das Ki; gemechlich ü>y. der schal». Brant. 
Thesm . b. 1 1». — Das Feuer «frasz die schiff 
gemeehelich» . Murner, Virg , Q. 1 Sie gehn 
•allgemechlich fusz für fusz». Id. Nb. i9<>. — 
Das Gayacholz «nit gehelich sunder allge- 
mechlich gesunthcit bringt». Id., öayac. -t37. 

— « Ferst u gemach, so knmest da vro\ dar». 
Pauli, 168. — «Hastu nit klare schriflfr. so 
far gemaeh* mit dem Abstellen der Hiss- 
brflnehe. Bntzer, Nener. L, 9 b. — «Iclj »ag 
eucli. thiiiHl grmach . Diül., 2". 

Gemachaani. gemächlich, bequem. — Der 
Prälaten «prächtiges . . . gemaekaameB leben». 
Butzcr, Neuer, h. — <. . . jr faul gt- 
machsam leben». Capito, Ffaffh.. a, 3 «. 

ÖemXcht. S. Gemeehede^ das Gemaehee. 

Gemächt, neutr . penitalia. Schmeller, 1, 
1564. — Gegen Nasenbluten ist gnt «das 
Gmädit in essig henken oder kalt wasaer». 
Gersd. M^. — Krankheit «in der leber, dem 
hertzen, den gemeehten». Fries, 59 b. 

Gemechede, Gemahl. Sehens, 518. — «Wie 
getht der got minnende mensche mit sime 
gemeehede?» Nie. v Basel. 2t)2. — «Also be- 
|9ohaeb es das dise /.w ci gemechede fier jor bi 
enander -worent . .» ibid. 105. — «Es woreni 
zwei eliche. gemechede. . .» 3Iärlein, 12 — cDie 
lelichcn gemechede». 1428. — «Ist da« zwei 
grmcihcfh' finander widement . . . höser oder 
hofe. . » Vd22. l'vk 2, — Hans Eöuchelin. 
lüirger, und Kittlmrine. seiiip Frau, «ini-ister 
.Martin Röuchelin, schälherre der stift jsft dem 
jungen S. Peter, der egenanten elichen ge^ 
\mechede snn». 1432. Beg. B, 896. — Aneb 
Gutl. Ordn., 160. Etc. 

Gemechede, GemMebt, GemSch. nentr . da» 
Gemachte, das Werk, auch das Machon, die 
Ausführung. — «Was silbern aemechde maa 
vergnlden wll . .» I48d. Goldtenm. Znnft. 71. 

— «Iiii lobt er den Bau der Stein halb nnd 
des Gemechta halb». Geiler, £v mit Us«L 4 «. 

— (Ihristns spricht : «sie (die Henscben) sfiid 
mein genuch» Murner, Bad.. H. 5 ^. - «Ma^r 
des gemeshts in die vorderig eintcig ma- 
teri wider brecht werden, so ist der «in 
herr der der matcri ein herr ist>. Id.. In>tjL 
28 b (ein aus verschiedenen Stoffen künstlich 
nutinmeiigeeetiter O^genttand). ~ «... alle 



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gemächt irem niacher SO willen sein mus6en>. 
Blitzer, DttSö iSicm., a, 2 ». — «Der claret 
mit honig, der ipocrasz mit cncker gemacht 
^-erdon, sonst in andern stücken ein aemecht». 
Fries, 44 b. — «Die wirt felscheni den wein 
mit allerlei gemdcht: Dial., C. 1 ^. 

Gemechelich. gemächlich, bequem, langsam, 
ruhig. Scherz, 518. — «. . . das sanftegonde 
pfert "vvcrc im vil gnnech elidier z6 ritende über 
du hohe gebirge wenne der wagen». Nie. v. 
Laofen, ms. — «Es was ein BSineTf der hett 
ein frouwcn. die was aussen gar sittig und 
jfemädüich^ aber in dem hausz waa sye eyn 
eaBserin». Onldin Spiel, 17. — «Diewil er heim 
ist ... so iti er gar gmuMiek um still». 
Ibid. 4ß. 

Oenede, sahm. Sehers, Heute bei uns : 

gemäh. — «Do wart das ros abo §meä€f das 
es gegen ime smeichelte». Kdn. 8(3. 
Giemelielieh, einem Gemahl gedemend. — 

«Ich bin r-'^^. -fh dem du dich vertrnwet best 
in oemehcUdwr nüune». Nie v Basel, ms. 

Gemeiner, Thcilhaber, Theilnehraer, associi 
zu irgend einem Geschäft oder Handel. ScherT:, 
Öl9. — «Heinrich Liitdenast und äiu gemeiner, 
die sich aszdftnt vür arczetc». Kön. 
Beil , lt)28. — Sehr oft in d» ii Zunft-Ordnungen 
des lö Jh. — Gott hat «Mn un gcmacbet 

Jartidpem, ein Gemeinerin^ i< h kan es nit 
Mz tütschen». Geiler, Pred v. .Maria, b. 

— «Daun bet%tiu »tch die gevmner zemen, — 
fressen, snffen, brassen, schlemmen». 31 urner, 
Nb. 179. — «Damit wir nit der tcufflen ge- 
meiner geacht werden». Butzer, Neuer., F, 
4 h.— «liQthm aohenger oder fsmetiur». Zell, 
aa, 1 b. 

tiemeinsame, Gemeinschaft — «Die gmei$h 
same der hciliKen> !Murner, ifess, B, 2^. 

üemeit, frobliob, heiter. Soherz, 521. — 
«Er w8n so fro nnd strag vni gemtU*. 
Tauler. 88 (18; — «Sie lachen alle und sint 
gemeU» Alls wert, Ö2. Etc. — «Sie gingen 
also weit and breit — in diser regio n gemeit, 

— und dnrchsahend da alle w&ld». Mnmer, 
Virg., V, b 

Oefliaiidi. Scherz. 468, 6SI. S. Oamd, i. 
Vergnügt, lustig. «Der was der aller schimpf- 
lichste und gemeUchesU man bi den lüten». 
Märlein, i6. — «Wir w6Uen geil und gemOich 
idn». Altswcrt. 42. 

2. Unthwillig. — «Da was der apot'heker 
OQch etwas geil and gemliA», Uonier, ülensp. 
ISl. 

3. Frech. — «Daran ist schuldig vater, 
muter. — was gabent i i h kclberfuter, — 
do\ on ir sind so gemlicfi wurden - und fierent 
jeu fantastenorden ?> Murner, M). 4H. 

Gemeltze. Gemelts, Gemälde. Bild. Scherz, 
r>?l. — Hpinnrli Blang^hart wollte ein Denk- 
B\-d[ ^t.tien «mit zicrUcheme gmnelUe». Nie. v. 
L^i;iMi, ms. — «Der heiligen gemeUze*. Rulm. 
Mer&wiu, ms. — «Ein gemelUeyon dem jüngesten 
gerihte». ms. — Kaiser Philipp «was ein 
ketzer und hies alles cristenlich gemdtx abe- 
tftn». Clos. Kön. 3»6 — Die Winkier 
«hieltent ouch, daz nieman kein gemeUede solte 
anebetten». 140(>. Winklcrpro/.ess, 40. — «... 
doch fteai er sich des gemälda zohaat» (die 



Bilder auf dem Schild des Äeneas) Mumer, 

\ irg.. c. 8 ». — «Würde jcmaos in ein fremde 
' tafeln molen, so meinen etlich, die tafel musz 

dem gemelts widen ; die andern bcdunckt das 
' das gemelts les sy wie köstlich es wöU) sol 

der tafel widen». Id., Instit.. HOb, 

Gemerke, Aufiuerken, ernstliche Prüfanr. 
^ Benecke, 2, 1, »8. — Der Mensch soll sich 

prüfen «mit tiefifem gmurke rins groades«. 
iXauler, 17 (4k 

I Gemltebkeit, Hnthwfllen. — «Die lachten 

I der gemligJceit». Murner, Ulensp. 104. 

Gemödel, Geräusch, Lärm, Unruhe. — «Do 

der Blind hört die Seharen fDrgon and da« 

Gerüsch oder Gemödel der selben die voran 
I hin gicngent, do £rogt er was das wer*. Geiler, 
! Post. I, 86 «. «Wo vil Lflt seind, do ist anoh 

ein gross Gerümel und Gemödel, eins rüsperet 
jsich, das ander hustet». Ibid. 2, 6^. — «Was 
I dn durch die Oran oder Avgen von anssnea 
I hineinschöpfest, bewegt auf in dir inwendig 

ein Gemödel und Strudel». Geiler, Pred. a. L. 

146 1>. 

Gemües, Gemose, Mos, Sumpf, stimpfiges, 
niDsiges Erdreich. — Ich «verbarg mich in 
das dicke gras. — ia einem ffmÖ$s verhoi^ea 
Murner. Virg.. D, H a. 
GemiUle, Staub. Scherz, ö22, Gemülbe. — > 
, «Moyses slftg iiae rftte vf das pemAlfe». KÖn. 
263. 

I Gemiiüde, ncutr.. Breite der HandHäche 
mit der Länge des seitwärts ausgestreckten 
j Daumens, als Mass. Spanne. — «Ein brot eins 
■ gemündes wit alumb». Lohr, 15 Jh. Weisth. 
, 5, 4iH). 

Gemfirr. SohmeUer, 1, 1642, hat: «Stein- 
gemorre, ron Mur, zerstückelt. Gestein, das 
I von den Höhen in die Thälcr niederrullt». — 
, «Wenn der walt denn (im Winter) stat türre, 
I— so kompt es sehiUpen und gemürre*. Alts- 
wcrt, 70. (Durch die. Kälte verursachlt > Zer- 
brookeln des Gesteins?) Lexer, 1, 848, sa 
dies« Stelle: Oemnrmel. Kann kanm passen. 

Genaturt, von Natur beschaffen. — «Er 
Seite mir ouch von gar vil krüter nnd steinen« 
and wie iegliehes genatvret were». Nie. v. 
Basel, 22Ö. - «Das Antlit ist ein Z&igoag 
was ein Mensch ist und wie er genaUiri ist». 
Geiler, Narr. 86^. — «Also seint etlichen 
Menschen geitaturt». Id., Ev mit Ussl. 4'>; 
7 Scheiden, K, Hu. — «... nach dem ein jeder 
\genaturt ist». Mumer, Gayac, 476. — «. . . nf 
idas er dcster basz vermerken möcbt ^ nruf 
er getiaturt wer». Id., Ulensp 19. — «Wann 
der lufft . . . Ifchtlieh genaturtm. . .» Adelphns, 
Fic. Jß6b. — «Sanguineus, ein genaturter 
nach dem blut; colcricus, einer genaturi nach 
der colera» Fries, 20 b. 
; Gene^^rlc, iiputr., collectiv, Näg-el — «16 
I hubysin und gencgdc darzö.». Haslach, 1336b 
Weisth 1, 701. 

Genere, fem., Nahrung. Scherz, 524. — 
Eine Frau «die uff einen pfaffeu wartete der 
jr genere nnd gewere gebe, die bessert 5 B». 
1469. Alte Ordn., B. 3. 

CS^nesen. Scherz, 524. 1. Errettet, befreit 
werden. — «Kein mensch noch tliier im flftt 
gmtu^t (in der Sündfluth). Brant, Layensp. 



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— 188 — 



1681». — «Es 8olt in lieber sein g'cwesen — gemessen Ion — Maria zart der eren krön». 
dasB sie vor Troi nit wcrcn gneseu». Marner, Id., Genehm., z, 2 " (wegen Maria verschon» 
Virg., g, 4t>. — <£r wer vor inen nit genesen, , ich sie). — «8o lasz mich doch jetzund pe- 

— wer Venus selb nit da gewesen». Ibid., messen das alle deine fründ auch narren 
h, 4*». — «... sein wie alle gfangen gewesen, woren». Id., Lutlu Narr, 13. — «Der eer wii 

— bisz w ir durch Lather sein genesen». 3Iur- . ich sie geniessen Ion». Ibid. Gh (sie mögen 
MT, Luth. Narr, 76. — «Der bnntschnh sein sie gemessen, ich überlasse sie ihnen). — £to. 
noch me gewesen, — man ist allzeit vor in ] Genieten. S. Nieten. 

genesen*. Ibid, Etc. — tDa ward von | Genist-h, Gcnünt, Staub. «Als . . . der 
den feinden so he£ftiglichen gestritten als von j Sonnenschein voller Stöblin und QaUseh ist», 
redlieben mannen in der bofhinng vmi sq-I Geiler, Eintu. 58*. — «Also dM du belimch- 



versieht ires gmescns*. RiiigTn., Cäsar, 23 «. 



«Sie künden nit finden das ir heil und genesen [ a. L. 8tt b 



test däi dn Esch und Oatütt bist»» Id., Pred- 



off solieher Kwitraeht stfinde». Ibid. 86 

2. Niederkommen. — «. . . ich tra^JTf ein 
kint, — Des eutruwe ich niemer genasen* 
Gottfr. ▼. Str. 1,88. Etc. — Die Königin ^ge- 

ncis vMi schrecken eines unzitiireu kindes». 



Genote» Onote. gensv, angelegentlielL. — 

«Du solt es alles vil genote — bichten». 
Bihteb. 74. — Sie «bevalch ime daz gar 
genau*. Hftrlein, 81. — «0 prophete, ^ra* g»> 

denkest du, das du mich mi genote bcscho- 



Köii. 444. Etc. — «Die schwängern trowen j weat?» Kön. HÜÜ. — Der Augeu «solt du gar 
drincken das (gellllsohten Wein) dM st« vor i gnote wamemen». Gebet«, 14 Jh. — «Wer 

eit genesen*. Brant. Nsch., 97 — Mittel «das der ist der einen irrosscn schätz het, der gar 
die frauwcn Icichtlich genesen*. Brunsch., not löt das er in gar vaste und gar gnote vor 
Dist. H8 a. I den dieben hüte . . .» Nie. v. Basel, Bek. 

Geng, ahd. gengi. J. Leicht iri hond. rüstig. ! Taol. 2Q. — «Kiirtz ist die zit. Iftg für dich 
Benecke, 1, 477. — Alexander «zu louften vast ^n6<(». Brant, Xahh carra. 4, 5 ». — «Wer ja 
geng was». Braut, Nscb., 76. — Wenn der | ansähe oder umb in stunde, die dnrchanli or 
Wein «machet ^ai«; r.nr red die zung> \A., \genot ane». Adelphus, Rhodis, G, 2^. 



Thesm., c, 4 ». — Wer «ist zu allem bschisz 
der sengtt, — der meint zu hoff sin aller 



Jegenote. Jngenote, Ignote. Scherz, ö2ö. 
1. Soglftieh, sofort. — «Die seilen iegenoU 



lengst». Id.. Nsch. 9f^. — Der dicke Zizim. — Der senenden Tsote — Daz ir geselle wäre 
Bruder Bajazetb II, uar nicht «deüter minder ' da». Gottfr. v. Str. 1, 2Ö1 Etc. — «So wil 



geschickt und geng zu springen, reiten, jagen». 
Adelphus, Rhodis. G, 2<^. 
2. Gangbar, begangen. Schmeller, 1, 921. 



ich ingetuAe z6 Mnmelriche faren». Härlein. 
18. — «Du finge an an dem hühesten, und 
lost es ingiioien an dem nidersten». Pred. In» 



Ein Ackermann «der sin fracht seigt in lere golts. — Kiu Mönch, der das Kloster ver 
sohantz, uff genge strosx and bösen grnndt». i lassen wollte, dachte : «möhteetn ingmnU 
3. Mnrner, b, 5 «. ' enwcgkummen das »in nieman inne -würde». 

3 V(/rübergchend. — «Dann warlich seind 1 Hugo v. Ehenh. 
deine pfeil (Blitze) geng» (transeunt). Nächtig.. 2. Jetzt, dermalen. Die Uarksteine sollen 
Pftalter, 19t. I bleiben «an den Stetten dar eü gesetset sint 

Genger, Rrisender. — «Nun ist es der und »pno^estont». 1402. Hist de S. Thum , 4i:i — 
Gallier gcMonheit, das sie die genger (via- > «. .. do^o<«der brediger doster ist». Kön. 7B. 
tores) . . . still stan machen». Hingm. Casar, ! — «Do mShtent lüte heimliehe . . . erdrmlcot 
89 b. werden, alsn icgcnoie eim beschchen ist». 1400. 

Genibele, neutr., Nebel. — Ich sah «ein Winkierprozess, 69. — «Also man legnote das 
ffros gentbek einer gar grossen vinsternisse». lied singet von dem snider nnd einre geisce». 
Ni«. v, Basel, ms. | 140^. Kön., Beil. 1024. - «Man so! dir wel- 

Geniess, masc.,£inkommen,£rtrag. Benecke, 1 len .. . nüt kleiner machen denne hie teyenote 
9, 2. 804. — «Dienstgeld, pension, lehen oder I sint». 146H. Alte Ordn , B. 18. 
•nderer genirss . . .». «Lcibsgomach und eigen «Gensdistel, endivin». Gersd^SO b. Sondins. 



Kirschl. 1, 402. 
«Gensorich, potensilla». Gersd. 98 b. Poten- 

tilltt anseririM Kir: 1, 2.H1. 

«Genfckrcss, iapi^tuni». Gersd. 92 b. Arabis. 
Kirsehl. 1, 4». 

Ornslfcht. transartigr.- DerAnf'sHtzigenHaat 
< \v iirt gensilecht, als einer beropfften gansz . . 
bi> erhöcht sieli mit kleinen bfllen». Getsd. 



gema» . . .» Capito, Treger. K, 4 : L, J ». 

— Solehe die meinen «gotseligkeit sei umb 
gentese willen». Wurm. Bai., b, I bj _ Die 
Abla&bkrümcr suchen nur «iren geniest*. Bu- 
tser. Weiss., g., 2 " - «Der gmeu^ das ist 
eigner nutz». Zell, d, .U. 

GenieKsen, mit dem Gen.. von etwas Nutzen 
haben. Ben., 2, l, 8V»1. — Hätte ich weniger ge- 
schwatzt, « ich lu tl s. in warlich \)&v>7. genossen — | 7-1 b. 

und wer duglicher mir erschossen». Murner, ' Gentzen, ganz machen, w iederherstellen. 
Seheiin., i, 4 «. «Hag ich dan gar des nit — « . . . Ein paursman, der mit dreien krfi" 

feniessen — das wir doeh beide vettern sind?» i tern in wein gekocht zerbrochene glider 
d.. Luih. Narr, i<6. getUeet hat». Murner, Gayac, 4Ü4. 

Sehr oft mit lassen verbanden: Schlechte Genübelt, von Nebel umgeben, verdunkelt. 
Weiber sagen zu Murncr: «Mariam solt ir — «Jeiz ist im sein Yerstentnoss genübeii, 
sehen an. — und ir uns lassen gnossen han». dunckel». Geiler. Narr. 158 •. — «Der Tempel 
Mnrner, Nb., 127 luns wegen ihr verschont), ist der (jeuyhelt Thum, wenn der Nebel Xnig 

— «Doeh wil ich sie (die ehrbaren Weiber) | iemermeder darumb». Id., Post. 3, 47 b. 



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— 188 — 



Goüiigede, Genüge. — Sie haben «irs her- 
tesn gatügede, wunne . . .» «ZitUeher dinge 
genügedc». Tauler, 449. 450 (78). Etc. 

Genuj^habi^, genug habend, zufrieden. — 
Obglflieli die Weiber den Oenohen alles abneli- 
m e n , s 0 w i r d d 0 ch k c i n ß € r i c h , (7<rri u gJtabig, damit» 
(sie verthua es wieder). Mamer, Qeaohm.i,2 «. 

CtoBiig:Bame, fem., HtnlttiigUelikeit, vas ge- 
nügt. — «Unser genugsam ist von gott, — 
als in sant Paulas briefen stot, — das ander 
Ist b«giii«iwflrk». Murner, Nb. 220. — «Die 
genügsame dea dodta Christi». Id., Ueaa, I), 

4 a. 

Genahte, Fülle, Geniig«. Scherz, 52t>. — 
Im .Talir 1261 «do wart grosse genuhte fnihu-- 
und vvine». daz ein ünie wines galt 2 ^ uiuie 
der best i ^. Glos. las. - Im Jahr 1372 
«des selben licrbesto» wart also grosse gctiuht 
von wiue, das man dus gantzc jur eine mosse 
veil vant umb 1 Kön. 870. 

Genähte, Geniihtig, Genüge schaffend, Fülle 
bringend. Scherz, 526. — «Ein genühte zit 
viiis> . - . «Ein f/enühtig zit». ('los 44. — 
«Das erthch do gmOhiig und frachtber ist». 
Kon. 888. — «... wan es gar eine gmühtige 
ernte was». Ibid., 6S5. — Die Stadt Troja war 
«die gmühtigegU an spisen ...» ibid. 2'.)h. — 
Man wftnseht «das got gebe genühtige gäte 
jor». Heinr. v. OfFenb. 

Geploder, Geräusch das die Luft macht, 
-wenn fie dnreh eine flflssigkeit dringt. — 
«Wenn man ein Vass füllen wil, so nimpt man 
einen Trechter und gusset den Win dardarch, 
der laufet lemermeder in das Yass. and wenn 
es an das hindertet kampt. so kein Win me in 
dem Trechtor ist, so machet er er&t oin Oe- 
pMar und Gefert . . . Wenn da stirbst, so 
machestu denn erst ein Gebloder und Getert, 
das ist, 80 dir din Hertz bricht». Geiler, Bilg. 
ISO« 

Gepopein, plappern; heute bei uns babic. 
— «Nüt weuent das daä wor gebet si, das man 
TÜ«po|Mlrtmit dem munde». Tauler, 189 (34). 

G^r, masc, keilförmiges Feldstück zwischen 
zwei auderu oder ^wiöclieu zwei Wegen. — 
«unas ager, ist ein ger». Wittisheim, 1312. — 
«duo agri vulgariter dioti der gere zwischen 
den zwcin wegen». Dinsthal, 1300. — «An 
dem geren zwischen den zwein wegen». 
Schanlitt, 1296. — «Am germ»^ häufiger J)W- 
name. 1240 n. f. 

Geraden, sicli recken, steif werden. — 
«Wenn ein Mensch also gestorben ist, so ^e- 
ragt er, er lat sieh nit mer biegen». Geiler, 
Ev. mit U.ssl. 146 ^. - «Wann die Seel von 
dem Leib gat, so ist der Leib kalt und ge- 
raget». Id., Brös 2, 83 «. — Spricht ein Herr: 
«es ist kalt», so sagt sein Schmeichler : «ich 
hin schier geragt». Id., Ev- mit Us&l. 171 a. 

Gere, masc, Schoos, vorderer Theil des 
Xleides von der Hüfte ab; franz. giron. Scherz, 
629. — «T6 uf dinen geren und schüttele dis 
bSmelin ... Min gere vol der schönen biren 
lag». Nie. V. Basel, 211. — David «nam eine 
klinge und fünf steine in sinen geren und lief 
an den rysen». Kön. ^» 8 (Im Glossar, 1101, 
unrichtig durch Tasche erklärt.) — «Sie brach 
tosen in Iren geren». Altswert, 23. — «Leg 



die Hend in den Qertn und raw und schlaf». 
Geiler, Bv. mit üssl. 881». — Eine Mutter 

kann ihr Kind «nit allwegen uff dem Qerm 
sitaen haben». Id., Hrös. 1, 81 ^. — «So andere 
ersame Frawen se Predig, ce Hess und m 

Vesper gond, so Ilgen die Menncr Iren Frawen 
im Oeren mit dem Haupt und müssen inen 
die Leuss suchen». Id., Narr. 77 >. — «Wenn 
du einem Kind etwas geben so sprichestu 
zu im: wolau, heb den Geren utT» (den untern 
vordem Theil des Kleides). Id.. Ev. mit üssl. 
46 «. — «Es warcnt zwo Frouwen, die eia 
schalt die ander uud beleidigt sie mit vil 
Schmochworten; aber die ander hub uff iren 
Geren und sprach zu ir also: schilt redlich, 
es siui itel Berlin und Edelgestein». Id., Bilg. 
()0 ö, — Ein Schlaftrunkener «w ürd den kopff 
schlagen in gören». Brant, Nsch. 76. — «Wer 
brennend kol inn gören leit ...» Ibid. 36, — 
«Die aglin usz dem geren schütten ...» Mur- 
ner. Geuchm. e, 4 ». — «Ein kind, des ra&ter 
OS am abentz uff ircm schosz oder gcrcn het». 
Brunschw., Chir. 54 b. — Einer «srhütt (dem 
Pabst) 400 Dukaten in den geren*. Pauli, 216. 

— Gras das «kein geren vol dem garben- 
samler> gibt. Nächtig., Psalter. .'^43. 

Gerech, gerade. Schmellex, 2, 18. Zu gereek^ 
gerade, anreeht. — Christus machte «die la» 
men gerech». Bihteb. 81, — «Was zft iinge- 
rech stot, das sol er %A gerech steilen und 
setisen da yegeliches danne hin gehört». Gut- 

lei:tc ( 'rdn. 

Gereht. Ausser der heutigen Bedeutung, 
auch: gerade, richtig. Sehers, 588. «Wir 
üch nüt den sichersten gerehteslen weg wi- 
sende sint». Nie. v. Basel, Bek. Taul. 37. 
Etc. — Man soll die Wagen besehen, «obe 
die gereht sind». 1453. Tiicherzunft, n7. 

«Geroige, oder uiilch» der Fische. 1478. 
Alte Ordn., B. '28. 

Oeroisig, reisend, wandernd. — Gott wird 
dich tgeraysig umchen und auszreissen von 
deinem tabernackel» (Fs. öl, 7, emigrabit te). 
Nachtig.. Tsalter, 130. 

Gerei»«©, Ütreit, Händel. — Werden die 
Bürger vor das Munster berufen, so soll 
keiner mit einem andern «dchein gertUae an- 
fohen». 1322. Urk. 2, lti3. 

Gereit, bereit, gerüstet. Scherz, 528. — 
«künig unde hof die waren do — Zc sinem 
willen gereit*. Gottfr. v. Str. 1, llö. — Adv., 
bereits. Schmeller, 2, 172. — «Wir müssen 
uns nit anders lassen sein, dann als die wir 
gereiä selig sein, wiewol das noch in der 
IicfTnuiig ist.. Nutzer, Dass Niem e, 4 i^. 

Gereit«, neutr., Ausrüstung, bes. was zur 
Ansriistung des Pferdes gehört. Sehers, 598. 

— 'Gereite, phalerae». Herrad. 1S9. — «Daz 
gereite (des Pferdes) si beguuden — Bemer- 
Icen . . . > Gottfr. v. Str. 1, 129. — «98 
umb ein gereyte. darumb das der sattcl dem 
pferdc nit uf den hals:& ritcn solte». 1423. S. 
Thom. Fabr. — «Pferdedecken und gertü», 
Ringm , Cäsar, 29 

Geremtze, Gerems, Gitter, vergitterter Kft- 
ston. — «Durch einen engen spalt oder «in 
dünne geremtze» blicken. Tauler, 22 (5). — 
Meister Hermann dem Malor «von einem ^ 



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Qnd dfien liebten ze machende». 1424. 
FraaenhaoS'AreliiT. — Es war «ein Mann gen 
Strassburg kämmen uff die Meas, Gelt zo 
sarolen mit einem lebendigen Lewen in einem 
Chtremss». Geiler, BrÖs. 1, 49 *. — Man baut 
den Heiligenbildern theas«t,fcrMi«QB4lkel^». 
Batzer, Neuer. 0, 2*». 

Dasypodins: <€f«rm$» der Stegen, Gengen, 
Erckerea, loriea». ^ Heute Krm$$t Qdtrmt$. 
Gitter. 

Oeren, begehren. Scherz, 529. — <Oerenl, 
80 Wirt iich geben». Eis Pred. 1, 23^^, — Sie 
*gcrtcnt darumbo zft beden siten, das man ire 
briefe hören solte». 139). Tuchor/nnft. 16. - 
Je mehr man die ürtheile Gotte« «za gründen 

färt — je minder man daryon eifirt». Brant. 
fgch. 5H. — Pfeile, mit denen Hercules «traff 
aU (alle») daa er atri^. Ibid. 74. — «Der edel- 
mvn fferi siti ein fry . . der fBnt die krön 
des kiiui^'s (jt-rl^. Ibid. 79. — «Der siblasz ist 
SO gaotz unwert — das nieman darvon frogt 
noch gert: lUd. 100. Ete. — Hie nnd dft 
iQeh, bei Brant. begeren, z. B. Nsch. ß*'. — 
«... welehs doch die stett und sinnen weren. 

— die irir irrenden nolten jwrm». Homer, 
Virt,'.. G, 8'>. — Da das Kind «fälschlich sins 
ratters lieb hat gert ...» Ibid.. C, S >>. Etc. 

Ififc dem gen. der Saohe : Sie *gerUta da- 
rumbc der worheit» (in einer Streitsache). 
13H4. 140S. Hist. de S. Thom. 892, 416. - 
Jnlian *gertedes riches so scn*. daz er eristen- 
glouben verloukent». Clus. '60. Etc. — «N5 
bist du komen des wir haut gcgeret und lange 
gebeitet». Eis. Pred. 1, 2:51. Etc. 

Gerer. Schutt. Scherz, 5>9. — Niemand 
Söll *gerere vuu tachcn. von kellern Lu!er wei- 
tere hande erde es sie, in die Briische 
schütten», c. lyil. Urk, 2, 35. — Bei dem 
Einsturz eines Theils des Jühanniterhauses 
waren einige der Brflder «in dem gerer und 
nnder dem getreme versunken» Nie. v. Lau- 
fen, ms. — «I sch den grünt und das ge- 
Bteine und das gerer von den vier grebcm 
zt tragen». 1416. — «2 von dem gerer usz- 
zcfüren». 1423. S Thom. Pabr. — Wo man 
cgrunt oder gerer von dechern in den gassen 
vindet ...» Ift Jh. Alte Ordn., B. 2h. - 
«Hinder einem ^'ru^sen Hänfen Holt«, Stein 
und Gerer» tToilcr. Selenp. 2ol b. 

Gerette. — «Wirt ein eckern und^ereMe.. . 
nf den weiden, so sQlenc die bürgere . . . 
werden zft rate amlb das eckemi. Selz« 1810. 
Wei«th. 1, 761. 

Gering, Gerings. im Ring, ringsumher. 8. 
auch Bing. - «Man sitzt zu Geriitg darurab». 
Geiler, Arb. hum 6^ K — «Die andern sessen 
all fferin^ nmblier». Id.. Büg. 826 — «Bit- 
ter, knecht und knaljen die zu gering 
nmbstunden». Brant, Bisch. Wilh. 247. — 
«Was stond Ir gering nrob den tiseh ?> Wimph. 
Synod. 6 

Gerne, comp gemer. supcrl. gernest. Scherz, 
688. — Gott «git nns gerner Ion denne pine». 

Nie V. Str. '273. — «Das ir n& dester gemer 
erent den h. Martin . . .» Eis. Pred. 2, 11'». 

— «Die hnnde. die doch aller gerncH v .n, at 
bi den lüten, die lieffent z& walde». Kun. 
328. — «Ettewas das ir aller gemett gessen 



{ hettent ...» Nie. Basel, 1&6. — «Wenn» 
; sli denne aller gemett bi irem richtüm werent| 
iso tribet sii dei* dot dovon. Eis Pred. 1, älSO. 
! Genaer, oarnariniDi franx. chaniler, Beii^r 
I haus. Seberif 47S. — «Gebnreehaft, adel, arm 
und rieh, — Sint in dem gervn rillf jlich». 
I Jüngstes Geriebt — «Der nüwe aertker (von 
|S. Thomae) wart gemachet a. d. 1411, und 
.koste 7U IIb». Kön, 8. Tb. Archiv, Reg:. A^ 
1 377. — «Wan der Tod kumpt, der macht das 
keiner an dem Leib den andern äbertrifft* 
das sichstu in dem Oemer, in dem Belnhof 
wol». Geiler, Arb hum. 130 b ; Bros. 1. 92 
Bilg. 1-18 b. — « . . . bisz er färt in das 
gemerhus». Brant Nsch. 32. — «Mancher feri 
in das gemerhus* ler stirbt). Ibid. 97. — Ein 
Bettler steckt «ein gemerbein in die schlacken» 
(um als Krüppel zu erscheinen) Ibid. 6.\ 
Gerör, KöhrichL — «Die wilden thier des 

ferört» (Ps. 07, Sl, fsrae amndiniev Kaohtiir^ 
*8altör, 1C5 

Geronch, Geruch. — «EtUch ding aeiad 
eine eeltarpflisa fUrelceB ivroiieM». Friee» 47 «. 

Gerüchen, geruchen. Scherz. r>32. — 1. Ver- 
langen, suchen — «^Adk«t aber ir — H«ia 
nnde hinnen vam von mir . . .» Oot^. t. 8». 

1, 4f4 — «Swaz ir darüber gerüchet — l'nd* 
her zt mir gesbohet, — Das ist alles getan*. 
Ibid. I, 108. 

2. Das heutige g'eruhen, daigner. — «Maria^ 
wanne du die m&ter getes bist, — so gerieke.» 
von nns keren dins kindes corn». Jflng^tea 
Gericht. — «Die niinne die (Goit'i uns hat 
ontöget, daz ex sieb uns gerächte glichwi». 
ra». Pred. 1, 888. — «Qot hat greaae diag^ 
mit nn& grr'rht yn handeln». N;ii-li'iL', Psalter. 
H34. — Wir «haben ansuchen lafiäen, das da 
(Treger) in beisein weniger penonea . . . n 
handeln grr'rhr^tt, t^ipito, Treg^er. B, H t>. _ 
<E. G. geruchen keinem wegs zuzogeben . . .» 
Soppel. C, 4 a. 

H. Seinen Sinn auf etwas richten, w8n*> 
sehen, beachten. — «Ein narr ist, der ein 
artzet sfteht, — des wort und ler er nit fe- 
rucht». Brant. Nsch. 40. — «Wen dn ein 
gsellen dir geruch$t. — oder ein truweu fruad 
vscsAolist, - solt dn nit gl&ek des selben naa 
— tnnder sin leben sehen an> Id.. Cato. c 
3 b. ~ «iiiäz gerecht, wer gerechtikeit gt' 
rueht, — des somen niemer brot Ua afteltt*» 
Id.. Facetus, A, 2 «. 

Gerttfe, Gernf, neutr., das Kufen, GeriicJit, 
Bnf, Be^ntation. Soherz, 532. - «Das grosse 
geschrei nnd das gnüfe das erschal in die 
stat>. Märlein, 27. — Falschen «lyraöt oder 

igerÜff machen» dass ein Gesunder aussitcig 
m. Outl. Ordn. 172. ~ Christns «hat do 

. Wüllen « in I.er peben nllen Rogenten . . 

'das sie Mdlen fechten mich eim i^utcn Namea 
und Oeruf». Geiler. Post. 4, (j b ; Selinp 
12 Etc. — «l ü das . . . seiu Geruff, Üum 
nnd Guterluinbd nszbräch durch das ganta 
Syrien-Land». Id., Post. 2. 2 «. — « . . die 
zu denen das geriejf kommen ist, das ich 
falscher leer ein fiirbrinper sei». Zell, b. 2». 
Gerühel. Lärm. Vrrrl rtlAWn. — «Es w ard 

, eiii grosz gerüheU. Murner, Uleusp. 17. — 



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- m - 



*D&a was ein geruhü üb«r der gantzea »tat* 
Ibid 84. 

Gervhet, Gernchet , von mlien , rauh 
machen. 1. Gtruhetes Zeug, saminiaitigei». — 
«Ein swartse ^cmtote kMMtl». 1415. S.T1u»b. 
Fab — «4-4 von einer roten fferuhften cap- 
peil . . . bletzen». 1417. Ibid. — «16 sch, 
8 ^ von dUB g&ten blowen gtruheten gewandc 
zt bessern, vid. dem goltamide und der ber- 
lenwürkerin». 1420. Ibid. — «Ein lang ^rertiAft 
sidin löch». 1424 Tuchorzunlt, HO. — «Sän 
ggrmktt semit d&cb». 1477. Ibid. 91. 

2. GersnseH — «Die weib die in der Ju- 
gend schöne antlit band, die band in dem alter 
^wnMAlö and gerompfeB antUt». Guldia SpU. 

Geruni, Raum. — Wer einen Sprung thun 
wükf tritt saerst zorück, «dovon wart ime ein 
gmm and ein mtht ffinftspringende». Tra- 

Ter, 407 (70). — «das -wir alle diser edeler 
gebart gerum in an» geben». Ibid. 282 (40)- 
OorOnUBel. Gnftnseh, Unmhe — «.*. . so 

"würt ein michel gerümwel in dorn men-^rlü n». 
Tauler, 39(> (67). — Bei cintulti^en ileiiscben 
«ist des leiden gerOmm^ also Ibid. 147 
(27), — Kin Herr, das «srar vol fjnrvmeh 
stecket». Claus v. Blov — «Wenn ein Thür 
offen ist und ein und ausgeet wer da wil, so 
hört man «it das Gedön und (Jerümmel des 
K-lopfens, abor allein denn so sie bcscblusscn 
ist». Geiler. Pred. u. L. 134 ''. - Im Geniüth 
des Jlf^iT^' hen «ist ein solich Gerymviel, das 
es alle& durch einander wüt und xablct». Ibid. 
10 *. — «Wir iinben des (ierymmela und des 
Ooff rr« TU e ne? gesehen». Geiler, Geistl. 

ipu.ii III, Ü ^. 

Gerümpe), altes, hin und her geworfenes 
Oerath; flg., unruhiges Denken. — «Alt ge- 
rümmel, das man für niht 7.ahlt>. 1482. Spit.- 
Arch.. Teutschbuch, R lOb ^. - «Das seint 
itel Oerämpel (Druckf. Gerümel), Sehüsseio 
nnd Delier die noch in dem Haus aftervegen 
lif en. den Gast aus di-ni Haus vertr< ibt'ti AhiT 
selig ist der, der mit Fleisa das (Jerümpel Uiu- 
veg thnt» Geiler. Baum der 8«! 85 b. — 
«Es ist noch vil Gcrütnptl diT T'uru iti im 
und es roass ein jeglicher sein Gerümytl wis- 
Mn». Ibid. a b. 

Dasypodins: «Alt Gerimfd von Kleidern, 
G^hirr oder Husratb». 

Geranpel, GerOnipel. von mmpeln. im 
nämlichon Sinn wie Gcriimmrl «Ein Wolf, 
so er gat und wil ein Schaf holen und fin 
derfimp«! maeht mit dem Fuss . . • (u iler. 
Elmei.«!. 23". Pici oder vi»'r Frlsen in 

eißer Blatter luiirhen nier tjerum^ti, ilAU w au 
sie vol Erbsen wer» Id.Nair. III — 'I' li 
»ich das der Herr Jesu» mit l'-ussi i rut/ucht 
und mit grossem üerümpd gcinrt würt /.u dem 
Bischoff Caypha». Id.. Schiff der Pen. 84 b. — 

Pauli. 17 b. S Bl^rvr^i 

Gerune. das Kauneii, heimliche Kcdcn. 
Flüstern Seherz, ö32. — L eber Tristan ward 
«manic tferune». Oottfr. v. Str. 1, 155. -- 
•Sunderlicbes und süurlichcs gerune . . von i 
der lüte gebresten». Bihtcb. öl. -- «Solt du 
(ias . . . heimliche wort in dir hüren das in 
dem heiligen gerune . . . wart gesprochen . . . > j 



Taulcr, 463 (80). — «Der vigent hat sin 
rune mit ime gennbet, vnd den hat er geloset». 

Ibid. 244 (43) 

Gerusamlich, ruhig« stiU. — «Da vermeinet 
I er sein Hertz allergerusamHduat einnokereiB». 
Geiler, Pred. u L 9 «. 

Gerüte, Gerode. Rode, ausgereutetc Wald- 
stelle. Scherz, 533. Sei^Mi. et villages, 140. An 
beinah 100 Orten, 18 Jh. u. f. Nach Benecke, 
2, 1. 748. ist roden^ Gerode, niederdeutsche 
Form; im Elsass ist .sie so häutig wie r&ten, 
QtrüU, — «Der da. ein nüwen Bruch ufTbricht, 
der macht ein nfiw Otrüt*. Geiler, £v. mit 
Ussl. Rl 1'. 

Gei'üwen, reuen. S. Müwen. 

Geröwen, mben. S. l^Hwn. 

Gerxnvig, rnhifr. « . So er stirbt und 
bringt die gerumge Conscientz mit im ins 
ffiminelreicb». Geiler, Selenp 197 b. Etc. — 
S. Ruwig 

Gerwe. Scherz, 533. Adv.« ganz und gar, 
völlig. — «Hie kam das riohe gerwe an die 

Tütschen». Clos. 34. Rtc .Vil gftter 

frühte . . . verdurbent aertce». Kön. 2AZ. Etc. 
— «Der nnwe gebu (soll) gante and genoe fär 
sich fron». Nie. v. Basel, 317. Etc — Wer den 
Zehnten von S.Thomae pachtet, soll ihn *ger«e 
in unser schüre füren and dovun nQtsidtet 
nemen ...» «Untze m ir gerwe bexalet wer- 
den ... » 1384. Hist. de S Thoro. 308. — «S& 
Stent nüt gerwe stille, nawent hilbtt». Heinr. 
v. Offenb. 

Gei'wegadeni. S. Gadern. 

Gerwin. S. Gariom. 

GestiHt. j^csctzt. was noch heute bei uns 
für ruhig gebraucht wird. — «Dan werdent 
sü also wol getempert and alle prsosf ...» 
Tauler, 41 (8). — «Die menschen werdent 
denne die aller gesaste$ten nnd gcordensten». 
Ibid. m (2.V.. 

Gesastekeit, (Gesetztheit). Gemütbsruhc. — 
Wann der Mensch «in ein gtnaxtekeit kummen 
ist an sine 40 it»r > Tanb-r, (17 (IH). - 
«... In einer rechter besasUkeit und götte- 
licher ordenange . . » Ibid. 81 (17). 

Geüchell'ede. Scherz. 584. i Beschäftigung, 
Arbeit — «Ir geeehefede nnd ir pflege» Gottfir. 

V. Str 1, 236. — Sie «siill. nt in gfttem friden 
ir geschejje i\ar. gei^che^tde). ein iegeliehes 
also es yme got füget». Taaler. 3(14 fi)2). — 
Man meint der Welt entsagt zn haben, «so 
biibci denne His der kleider und solich ge- 
Hchrfioir.. Ibid. 387 (67). 

2. I i. ilh h überhaupt. - «Solich peschefede 
Strassi Miiarn» u. dcrgl.i kau nit vii wercn 
über eine halbe stunde». 15 Jh. Alte Ordn., 
B. ;u). 

3. l'ing, Wesen, in verächtlichem Sinn. — 
Der ^letzgerthorni war «vormols gedecket mit 
Ziegeln und was ein ü\l gescheffedf . Kt»n. 721. 

«I»asGe»eheide», Bannscbeide. ilut/ig. 1380. 

Gesciiele. Einfassung. Gitter, bes. einet 
Ofens Noch in Baiern : »Ofengetchül. Stangen- 
werk um den ländlichen Ofen». Schmeller, 2, 
394. — «8 .j dem zimbcrmannc der das ge- 
scheUe mähte amb den stubofcn». 1405. S. 
Tbom. Fabr. cl sch. amb die dämmern 



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an dem gescheU umb den refentorofeu». 1418. 
B»id. — Oes^tde ist hier richtiger als ge- 
aeheüe ; Sfltmrll;^:- leitet das Wort von Schale ab. 

Geschellt. l«(i8chc>ll«.Scherz,öH4, f. 1. Schall, 
Lftrm. — Die Jäger kamen «mit miohelem 
gescheüe». Gottfr. v. Str. 1, 40. — «Si nam 
groz wunder liberal — Waz des geschellea 
vere». Ibid. l. 47. — «So du Almusen gibst, 
so solt du nit ein Geschell von dir machen das 
da darnmb geeret werdest». Geiler, Bilg. 181 ^. j 

2. Lännender Zuk, Strutenkunpf, Auflauf, I 
Anfruhr. — cSwcnnc der mcistcr, ein geschcUe ^ 
lüder zh Icgeuuc, bcudei uuch dcu die imme 
rate sint ...» 1249. Strobel, 1, ^9. — Im ' 
Jahre 1306 «geschach ein geschoUe zwischeut 
den edeln und dem gediegenen» Glos. 121. 

— Die Römer hatten unter einander «vil ge- 
schöüe». Kön. 328. Im Jahr 1832 «erh&p sichl 
ein geschöUe in Brantgasse». Ibid. 778. — f 
«Was gcHchöllea ufstundc in dem dinghovc von ; 
den hbbern .... das soUen sä ander einan- 1 
der Hebten». Mölsheim, 1478. Weisth. 6, 434. 

— Wann ein fftre uszg^nge oder oin geschölle 
oferstunde ...» 1495. Alte Ordn., B. 13. — j 
ÜB soll <vf dem gftt ein hnsz stan, da der! 
probst und hf\bi'r sicher inne syen für ge- 
9cheUe, ob sy jcpiant wolte überfallen». Brinig- 1 
hoHsn, 1610. Weisth. 4, 48L — « Were auch . . . I 
das . sich ein gmdM erhjebe». Brant, Bisch. 
Wiih. 265. 

8. Stelle eines Bachs, vo er ein stärkeres | 

Kmi-^iioti hören lasst. — »Zft Rancwiler ges- 
celle, lianlw i-gescelle», an der III bei Ebers- 
heimmüster, 1H20. Weisth. 1, 669. I 
Gesthiht ."^^cherz, 535 1 Neutr. u. fem., das ' 
Geschehene, das Erciirniss. die Geschichte. 

— «Do noment stt die gedot des geseihtes fUr 
sirli uiiJ erförent was iederman hctte {?eton». 
Köu. 779. — «Es stat gc^cbriben in dem ge- 
schieht der Römer ...» Ooldin Spil, 23. — 
Sie «bcfroüibd sich des selt/aincn genrhichts». 
Murner. Virg., H, 7 — «Vor ir aller augtisicht ^ 

— vom hime) kam ein grausam geschieht». 
Ibid.. G. I — «Wer ich gestorben in der] 
geschieht ...» Muruer, 4 Ketzer, m. 2 1». ) 

2. Fem.. That. - «Die gctiiter der bösen 
geMhicht . . . > 15 Jh. Alte Ordn.. B. 30. — ^ 
« ... besserunge erkennen der geschidUe noch». ! 
1137. Tuehcrznnft, 57. - Ahiiiic]i. Gutl -Ordn., 
149. 152. Etc. — «... so ferre sollich ge- \ 
Schicht nf in brecht wurde ...» 1479. Tücher- 1 
zunft. 91 (süferii or soU-hor Tliat übi'r\\ iesou 
würde). — «Ein je^^licher burger, so verrc erj 
eolich böse geschieht gewar werde ...» Iß Jh. 1 
Alte Ordn.. Ii. :^H. So lang die bösen NViir- 
ungeu «nit ussbrechcn in die Werck und Gc- . 
tdddUm». Geiler Post. 3, 57 — «Redliehe | 
LUtf. dio drii .\dt>l durch TuLreiidrii und Er- 
bcrkcit und hcrlichc 6e«cA»cÄlen erfochten und, 
erlangt habeot». Ibid. 1, 17 K — Die die ün- 1 
fn? trciboi soll man «darumb straffen nach 
der </c«c/«c/i^» (je nach der Thatj. Braut, Bisch, i 
Wilh. 265. — «Sülchs werent nit menlieh | 
geschichtcii* Murncr, Geuchm , D, 3 's. — «Gott 
hie strafft die bös geschieht*, id., 4 Ketzer, 
m, 3 ». 

3. Schickung' Zufall. Ding. — «Do rrieng 
die Tochter Phuraouis von Geschieht Gottes . 



bei dem Wasser». Qeiler, Selenp. 199 ^. — 
«Dorinn wil ich dich anderriebten — wi* 
dich haltst in selben geschickten». Horner, 4 
Ketzer» E, 8 Etc. — «Ein schiff ... das 
sie von geschickt funden ston an dem Staden» 
(von ungefähr. VergL nngesehioht). Adatnkns, 
Rhüdis, P, 2 ». 

4. Werk. — «Die hencker warten! It 0^ 
Schicht». Murner, 4 Ketzer, N, 8 

Geschirre 1. Werkzeug. - «Swelhes ge- 
schirre er (der -Bischof) bedarf zfi dem sesae 
der bürge . .» los Stadtr. Grand. 2, 85. — 
«Fürehockcn, füreleiierii und alle andere ge- 
schirre so man bedarf» (zum Löschen) 15 Jh. 
Alte Ordn., B. 13. — «Schiflf und geschtrre». 
alles was zu einem Handwerk nöthig ist. 14 
u. 1.Ö Jh. Ibid., B. 12 Etc — «Etliche Werok 
verbringt sie (die Seele) on leibliche Geschirr, 
etliche mit leiblichen Geschirren». Geiler. 
Irrig Schaf, D. 4 1j — «. . Das er (Christus) 
zöigt . das sein Menscheit wer ein Geschirr 
Gottee, daroh welches Geschirr Gott würcken 
wolt sollich Wnndpr/.pichen». Id.. Post. 3, 
87 0. — «Dorumb so mag man dem Sper, 
den Negelen, dem Grenta nnd andern Wonea 
Gottes. Hochzeit maohen und Ri n/ und 
Eer erzeigen, als dem Werckzüg und Geschirr 
anser Erlösung*. Ibid. 8, 14 1». — MSpidge- 
srfnrr. instrumenta hisoria . . . werden ge- 
meiuiich missbrucht; daromb ist es sorglicher 
zn verkanfen Spilgesdrirr denn Waffengesdürr*. 
Geiler. Bros, 1. lOi «. 

2. Gefäss. — «Der Tod scheidet die Ge- 
schirr der Eren von den Gesehutem der Schan« 
den». Geiler, Arb. hum. 1 iO ^ 

Geschlscht, glatt, sanft. Schmeller, 2, bOO. 

— «Die evangelische warheit . . . würde 
uns geschlachtf-r machen und underthonig-er 
aller oberkeit '. Snpplic. C, 1 *. — «Alles mit 
senflten gcschlachtcn Worten». Zell, Y, 2 

Geschleifliich, sich nachschleiffen, nach- 
ziehen lassend, gehorsam. — Trotz der 
schweifen Gebote, hat sich das Volk «pe- 
schleif tlich und willijr erzeigt» Zell. K. 2 ö. 

Geschmack, Geruch. S auch Snmek — 
«Das gantz Uus ist erfüllet worden von dem 
Geschmack der Salben». Geiler, Post. 2, 1141>. 

— «Es glauben etlich Doctores das dem Men- 
schen in dem Paradyss, wan er wer bliben 
in dem Stat der Unschuld, so het er den süs- 
sesten Oesehmat^ von im geben, das er alle 
Thier lief zu im zogen, so dise Ding war 
sein». Id., Arb. hum. 140 >>. £to. — »Do 
sä8«e blmnen anff dem feld mit irem 
gschmack fristen das leben» Murncr, Virg. C, 
8 ». — «Da gewannen sie (die mit Koth ge- 
füllten Tonnen) iren natnrtiehen geae^mtidk». 
Id., Ulensp. 68. «Der böse geschmack des 
munds und der zen». Fries, 118 ^. — JSs 
hatte Jemand einen Athera deraen «^enÜNMuk 
keiner erleiden mocht». Pauli, 140 — «Wir 
scind ein guter gesdmack gottes» (2 Cor. 2, 
15). Brnnf., Anstoss, 6 <». 

Geschmetter. Lärm, fig. eitles auffallendes 
Zeug. — «Kutten, weilen, narrenkappen, 
stricke und dergleichen, als sie dann ein 
grossen hanffen des ^cfcAmetter« haben». Warn, 
Trost« q, 4 h. 



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- 187 — 



Geschmack, Sokmack. — «I>er Quchmnck 
vnd zierd Auoni« . . .» «Warumb -wolten 

wir vil geschmuek und zierliche cleider brau- 
ohen ?> Bateer, Neaer., U, 2 ä ». — «Klein- 
etten oder ander OetdmMcK BStluelb., d, 4 

Geschöpfede, fem. 1. Geschöpf — «loh 
gelottbe aa got ... der schÖpfer ist . . . 
ftUer geschöpfedf. Bihteb. 1. — «Bs spriolit 

Sot in dem bftch der geaehöpff» (Genesis) 
uldin SpU, 15. — «Nit als eiUch meinent 
und spreetient. Oott wandet dobneo bei Thor- 

anglen nn ! hi kümmer sich allein mit den 
höchstea Ueschupften, iiüt den heiligen Eaglen, 
ud nemm sich dt^r cidren Oegchöpften nit 
an. Das ist falsch» Geiler, Post 2, 47 ". - 
«Die Gtscliöpft hdiad nit anders denn wie ein 
Boch>. Id., Ev. mit Ussl. Ih a _ «Das Buch der 
ÖWt'Ä^p/f» (die Genesis). Id. Selenp 62 176 *. 

— Die Natnr «gebin ... ir geschuiiffde» Braut, 
Thesm.. a,9 — Maria zugleic Ii *geschopfeU und 
muteristg'cwesen» (desSchöpferb Id., Ruscnkr., 
D. Ged. 12. — «Das bucli der gcschöpff'* 
ißmuis). Murner. Adel, H. 2«. - l'as buch 
^tr geschöpfft* Genesis . Fric;. 13 — «Gott 
hat ein mitliden gehebl menschlicher §€• 
tdutipffde». Adclphus, Rhodis. D, 4 — «Gott 
seine geschöpfft andcrhelt mit narung«. Nach- 
tig., Psalter, 866. — Manche predigen nur 
«von den geachöpfften, wie und wenn sie ^rutt 
geordnet hat». Zell. Q. H b. — «Anbeten ein 
creatur and ein gescköpfft» Ziegler, BÜeblin, 
B, 1 » 

3. Gestalt. — «Sin guchepfede diu waa her- 
liek>.6ottfr. V. Str. 1, 5a 
Ckamdirei Scherz, 535. Vergl. Beschreim. 

— Trdfen die Börger Übelthäter in den Gas- 
ten, so sollen sie ihnen wehren, nnd sind sie 
nielit aahlreich genui; um sie festzuhalten, 
«so soUont sie nachfolgen mit dem guchrei 
doroh die gassen ... Sie sollen naehilen und 
offeulich mit luter stimme schreven : sjerichtjo 
and helijoU 15 Jb. Alte Ordn., B. HO. — 
«Ware es das sieh in der naeht ein gc sc Ii eile 
oder ein mgmgeschrn erhübe ...» 15 Jh. L. 
c. — «Wirt ein man gevangen uf gemeinem 
gadufei beider hüfe ...» Sierenz, U Jh. 
Bnrckh. 198. — Wenn ein Kaufmann bei 
dem Preis seiner Waare bleibt, «so gwinnet 
er ein iriit Geschrei* (Ruf). Geiler, Bros.. 
1.9:^1j; Post. 1. 4*>. — «Böse werck ein 
bös guchrei». Murner, Schelm., g. 6 » (böse 
Werke verschaffen einen schlechten Huf) 

— »Da«; gsihrei wir einf^m Thier vercfleichen. 
das ist SU ^^ei5chA\ iiui und su behend». 

M, Virg., L. 1 b. _ «Dazwischen flog durch 
dBe g^anrc stat — das ffschrei, das warlieh 
flügcl hat». Ibid., e, 7 Etc. 

Geschrift Scherz. 535. 1. Schrift, etwas 
Qesehriebenes überh., Schreiben. — «Baltha- 
sar sah eines moles eine hant schrtben ge- 
»chrift an sint: want, das kuiule nieman «ge- 
lesen denne Dauyel». Kon. 284. — Der Kanzler 
soll altes was des KOnifirs ist bewahren «mit^e- 
Khrift, mit insigolti». GuMiii Spil, 59. — Moses 
hai «sein Gesatz in geschrifften geben, aber ich 
(Christns) hab mein Oesatc, das Bvangelinm, 
nit geben in Geschriften, sunder in Worten». 
Qeiler, Post. 2, 46 ». — «Sin narrheit gibt 



er in geuhrifft». Brant, Nach. 30. — «Het nit 
Helen nlT Paris ^lli ein antvmrt geben in 
guchrifl . . .» Ibid. 84. 

2. Buch, Urkunde. — «Und wart die gt- 
$chrift gar voUebroht von diseme kriege an 
deme menda^'c noch dem osterdage . . . 1290». 
Glos. 89. (£ls ist das Bellom walterianum ge- 
meint) ~ Titus flbertraf «sinen vatter an 
tugfenden, darumb setzet man des sünes narame 
für den vatter in der gachri/t und in der ge- 
meinen rede, das men spricht ; Ty tus und Vespa- 
sianns worent frnme keyser». Kon. B47. — 
«Fünf jor noch datum diser geschrtft». 1449. 
Alte Ordn., B. 1. — Die Prediger beklagten 
sich «mit geschrift und mit wnrtcn» J. Jfeyer. 

— «Die Juden verliesseu Barcochba, wenn 
er hatt kein Geschrifft, so würckt er euch 
kein wunder/.eichen». Geiler, Post. 2. 45 b. 
•— «Als wir das in den gsdirijjften lesen» 
(ut nobis carmina dicunt). Brant, Gate, a, 3 K 

— «Bücher und gschrijft man lesen sol. — 
was du lisst das behalt ouch wol». Ibid., a, 
3 — «Frowen sint, als die geschrifft seit, — 
bös hüterin der heimlicheit». Brant, Nsch. 
63. — «Man findt gar manchen narren ouch, 

— der ferbet usz der gachrifft den gouch, — 
und dunckt sich striffecht und gelert, — so 
er die bflcher hat umbkert». Ibid. 56. — «Wer 
weltlich und (geistliche y«.'ÄCÄnj^durchsucht . . .» 
Murner, Genehm,, t, 1 &. — «.. . wiewol man 
desshalb kein sonder ^escArr^ Anden kSnd . . .» 
Braut. Bisch. Wilh. 262. - «Alle gfschrifft 

. und recht uns zustimmen*. Capito, Pfaffh., 
I a, 6 b. 

I 3. Die heilitre Schrift. — «Das seit alle die 
iMBchrift and das ewangelium». Tauier, 376 
|(65). -~ «Die beiligo geschrift ist kvmmen 
usser dem heilige geiste» Kulm. Merswin, 
1 ms. Etc. — «Die geschrift seit das der büstabe 
tötet nnd der geist macnot lebende». Nie. v. 
[Basel. Taul Beck 9. Etc. — Papst Nicolaus 
«was ein barfusze und ein mcistcr der heiigen 
g«Khrift: Glos. 26. — Der I9j&hrige Jesns 
dispntirte mit den Juden «von der heilten 
geschnft». Kön. 5i)0. — Gregor der s^rosse 
«der hcilgen gnehrift ein hoher nierer». Conr. 
V Dankr., v. 100. — cDie geschrift der heii- 
gen e». Guldiu Spil, 24. — Die Juden haben 
«allwesren geert die Bücher, umb der heiligen 
Geschnfft willen die dorin stund». Geiler, 
Post. bl «. Etc. — «Die geschrifftgclerten». 
Ibid. t, 63 — «All land sind jetz voll 
heilg'Pr geschrifft». Braut, Nsch 2. — *Ge- 
sciirißt . . . von alter und uuwcr ee». Ibid. 
14. — «Die heilit: gschrtfft krummen und 
biegen». Ibid. 98. — «Der geschrifft ein nasen 
machen». Murner. Nb. 9. — «Man nent uns 
meister der tfcschrijlli — die heilig ist und 
seel antrifft*. Ibid. — « . . und das es hab 
ein bestant — usz der heiigen geschrifft su» 
haut'. Murner, Bad., P, 1 b. Etc. -« «Die 
heilig geschnfft». Zell, M, 8 «. Etc. 

Oeschompft, geb&nit — «Ein geknmpfot 
oder ges(kimpfi Mess». G-eiler, Ev. mit UssL 
114 K 

CNwehtttt, Sohntt. 1. Wall, Bollwerk. ^ 

«Deine Viu'eut, die selben werdent dich umb« 
geben mit einem GutMU oder Bolwerck (Lue« 



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19, 48); . . . man luiupt eichen Pf&I, die 
whlegt man in das Krdtrich und schüttet dor» 
noch Grund darhindcr und macht also ein 
Gt»chütt: Geiler, Post. 3, 60 « ; Bilg. 175 o. 
* «Bill graben, hinder den ein zann gantz 
voll "n^K ge»ckütt» AHpIphus. Khodis, B, 4 

2. Chaos. — tAbialuiiii sprach zum riehen 
Mann . . .: to iit a>« usriiea üch und um ge* 
festet ein gross mecbtig Getchütt, magnnm 
chaos, ein gross Qeachütt, ein Sumpf oder In- 
brach. Hab Acht, wo man nummen in das 
Erdtrioh tülbt oder grebt, do ist es nit anders 
weder als ob es allee ein «nsaiBmengesohütt 
Ding wer, als wenn man ein Blnderniuss 
oder ein Capitelmau naohl». Geiler, Post. 

4t b; Beb» der Pm. 84 b. 

Geschwär, Geschwür. *Gesclncer und 
andere Sieobtagen». Geiler, Arb. hum , 
Biig. Sil b. ~ Wandel cee sigen gswär, 
Bticli. brüch und schnit». Brant. Nsch. 56. — 
«Eissen oder geMchtoer: Murner, Gajac, 404. 

— «Der gants mnnd mit einem ^ md b w r be« 
liftfft war>. Ibid. 410. — *GesckiDer im Hals». 
Fries, IIU Etc. — «Die hnnd die über die 
pe$ehw0r€ (deaLazarns) gefallen sind». Wimph.. 
Chrvs. l:< ». — «Job gang schloffen in allen 
siueu platern und gMchwereti». Kari>thau8, dd, 
S B. «Zoletat 10 daa 0e$chwär gebrochen. ; Gesengfd«^ Gecaag. — SeelmeaeeB feiata 
der eytcr häraasz geflossen ist». Zell, a, B )>. «mit gebetta and ge§ei^/ed§», 147i>. Beg. AA» 

— «Wie man sagt im Sprichwort : da die band dH. 

haben, da sy das gmkwir trnokeit». Heifio, | «Qeaarwa, procinctus». Harrad, 188. Bfiat» 

Zehnden, A, 4 t>. ung, Kampfbereitschaft. 

Geüchweigen. 1. Schweigen machen. — , GeHesae, ncutr. Sehers, 636. 1. «(?«säM, cloa- 
«Die Zill L' kan nieman ije schweigen*. Geiler, | eae*. Herrad. 1^9. 

Biljr. 71 ■'; Sünden des M. 35". — «Lftg und, 2. Ort zum Sitzen. — «In dem walt, do 
geschweig mit kunst dein niaud». Brant, Face- 1 waz ein gesesae bi einem schonen bnrnen», 
tV6, A, 5 b. — Fantasten. SehwftUer, «die Nie. v. Basel, 325. Die Aussätzigen «am 
niemands kan mit Worten jT'ifAiret^f}!». Murner, Snellinge süllent kein gesess* haban hj 8L 
Nb. 47. — Solche die nicht allein die evan- i Helenen», üuil.-ürdu. 141. 
^elische Predigt «nit annemea, sondern mit h. Wohnsitz, Wohnhaus. — Dagobert ga¥ 
jrem müglicbeten lleisz understeen an geadnuei-t dem h. Florenz «sin selbes gese$se zA Kircheiro». 
Wann, Balaam, a, 2 \ Kön., 635;. - Ein Garten «hinder der tuiichen 

2. Schv eieren. S aach Schucigen — «. . . sie herren gse$8e» zu Mülhausen. 1318. Cart de 
wurden solcher gottsiesterung wol guchwei- Muhl.. 128. — «Ein ho.s und geuise, das ge- 
gen». Bntcer. Weiss., b, 3 ». , legen ist in der etat ze Mülnhusen». 1888. Ibid 

Geschwe.»«terig. GeschAvisterkind. -~ «Pie 167 
von zwenen brüdern erboren sind, die man , 4. Lager. Vergl. Sess. — Die Burger voa 
onch ^McAumtertjT nennet». Hnmer, Inetit. 60 b. ' Breseia «gingent in das geseue für den Inniig 

Geschwind, subtil, listig Vergl. Sk?«»«/«. und ertrolaMit Moh «nd die »tat». Clos re. 

— *Ge8chmnde und spitzfündige glossen». i G«i8«tzede. G«»atz, neutr. 1. Gesetz, Statut 
Capito. Treger, 0. 8 i>. - «Hobe ^efeKamuTe | ~. «Das gotteliebtjgmieMe». Tanler, 268 (46% 
verlymbdungcn». Ibid.. a. 2 — « . der ge- — «Pio alte die hatte vil gemtstde*. Ibid. 
achtcinden bäpst fündiiu» Brun!., Zehnden b, 444 (77). — Die geistlichen Orden «hant vU 
4 K Etc. guatede». Ibid. 298 (50) — «Dee eoadliea 

Geschwinden, obnmächtitr Avt rdeii Tt rpl. ges^etsede» Clos. 50. - Bonifaz VIII «mähte 
Steinen, — «Unküscheit mag man nit In in \ il geseUede in geistlichen rehten». Eon. ä77. 
finden. — redt man darvon« in wfird gtwhtcm- — Christas ward getödtet «wider die geaeiai» 
den* Murner, Genehm., g, 2 «. — «... Bisz der natnrcTi». TTutro v Ehenh. «Das '>t 
das ich sie im dudibctt tind. oder ouch das das Gemtzü de^ Ficibches und das GemUd 
iXk VMat ffmhtotndt* . Ibid., v, 8 «. — Wenn des Geistes». Geiler. Irrig Schaf. B, 4 ••. — 
einem «am schniden schnell gesnitult eins «Man findet in weltlichen Getatzden . .* 
Schenkel oder ander glied, so kan er dab ent- ' Ibid. F. 3 «*. Pred n. L. 133 *. — «Nach dem 
nflnden nit» (uenn man ihm na gewisses | als das Gesotz gehütet». Geiler. Christi Kün.» 
Wasser jribt . Mnrner, 4 Ketzer, m. 9 ». — aa, 8 — «Es ist wider das Gesats und &9m 
«Wer das nur schmackt (den Grindj, das iiu g^enieinen Nutz». Id . Bro». 1, 96 *». Etc. — 
gesehwint». Id., Luth. Narr, 148. — «... daz «Die gesattd das wellen hau», dass man die 
im gar «chier ^TMcAuxind dorab». Id., 4 Ketzer, Richter «rftff an». Brant, Cato c, 1 ^ 
a» 4**« •~ «Quendelwasser, für die nase ge- . «Durch mich (die Weisheit) iMg&aU mü reiit 



halten, ist gut für g«ad»windetk^. Bruns«bw. 
Dist 100 «. — «LasK im die kanptadtr, fein 

im geschwindtt». Fries, 175 
Geschwindigkeit. S. Gtswtndekeit. 
j Oescbwirm. GeHchwim. naatr., Sobwaim. 
Benecke, 3, 763, n werme. — Gott hat uns 
<vuu dem Geschtetrm so viler . . . mensohen« 
j gebot und brench, wider anff seiaaa wag . . . 
' gefiirt». Butzer, Neuer , C, 2 ^ — «... ander 
so grossem g*chwirm der Scheltwort». Capito, 
Treger B, 2 ^ — «Ein gantz gesckwürm der 
jezabelischen diener». Zell. D, 4 i). ~ «Das 
ge»chwürm der opfferer und meszpfaffen». 
j Capito, Pfaffh.. a. 22 b. -- «StilR, clöster, iui4 
j was des gesdnoürwu ist*. Bmnf., Zabndea» 
' b, 1 b. 

Gesege, Gesegede, neutr , Aussage. S. auch 
BetoM. - Der Krieg der Suassburger mit 
Bisohof Waltber ward beeokfieben «von bider« 
her lüte gesege die bi dibcn dingen zftgegene 
I worent . . und sunderlicbe von geugeät des 
groBsen Elnhartet . . .» dos, 80. — «. . . M«h 
■ geseged» dM eganaalen bftelia . . .» GvÜ.'Mk 
i 196. 

I eaaeig, Bfohtang. 8. Stigm. — Bin Sohfitaa 
«loszt sich bringan usa dem gtuig^, Biaai, 

Nsch. 74 



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— 189 ~ 



niliiton» Tfl., Nach. 24 Etc. — «Das rerBchri- 
ten recht m das gesats». Morner, Instit. 8 ^. 
~ Saturn hat »gesaU und ordnen^ inen ^cbcn>. 
Id , Virg., b, 3 ». — «Was in fönfftzehen hun- 
dert joren — je getatz gemaohet woren . . » 
Id.. Luth Sarr, 102. — «Zalcucue der ijesate- 
gä>er der Locrensier». Id., GavM. 447. £te. 

— «Der BÖmer ^sats gehntonen». Ringm., 
Cäsar, 17 — «Plato, in dem buch das er 
von den gesaUUn gemacht hat>. Ibid. 6 ^. 

— «Bs waren die borger aoHelier ^etat« und 
nnwen f,'cbot ungewon». Adelphn . BurV yp» " 

— «Die ceremonien des geaaUes». Butser. 
Nraer., E, 4 « «... von geistHehen iiad 

ireltlichcn gesnt'en*. Zell, N, 1 ». 
2. Das alte Testament, die jüdische Beügion. 

— «Die alte t, dai alte geteUtde». Taoler, 
240 (42). — Ein Jude sagt: <ee Sint vil in 
unsere geseUede gewesen, die oaeh vil zeichen 
baftt ^ton». Kdn. 864. — «Die priester des 
alten gesatt». Capito. Pfaffh , a, 3 a. Etc. 

Ge»etset. niiwe gesetze, nüwe aetse, 
nentr., neue Bebpflaosang. An vlelea Orten, 
18 Jh. u. f. 

Gesicht. S. Ge»iht. 

G «'Sicht, eig. GmücA«, Glieden»eh. — cWan 
ein Man das Grün oder das Gesicht hat . . . 
und sich windet». Geiler, Ev. mit UssL 21H b. 

— Dasy podius: * Gesucht, Zipperle, morbus 
articalari«> ; item Göll, 327. 

Gexiht. fem. J Anblick. — «Wer sü alse 
tot sach. dem was rehte wie er gnode von 
der gesihte enptinge». Nie. v Basel, ms — 
«Sin hertz möcht im allein von der gesteht 
serbrochen sin». Peter v Gon^onb. 141^6. 

— Dia Augen ergötzen «mit unnützer geaüU». 
Heinr v Offenb. — «Närrin vil etnt atto geil 

— das sie ir gsicht bald bietent feil . . . wor- 
Uoh. gesteht bringt bösz gedanck». Brant, 
NBeb. 8^ — «Es wm ein eilend geschieht 

— und ein gantz \i\?i:< lA'.ch pesicht». Munur 
4 Ketzer, N, 7 *. — Es war «ein kläglichs 
pifcA« und angehewr». Id., Tlrg.. P, 5 •. Et«. 

2. Aussicht — «Do i^it /rar luslliclio ge.^ihtf 
von vensteren die do gunt über die ronre us 
ih wege, 7.A wassere und cft walde». Nie. v. 
Basel 

?. Vibiuu. — «Do dirre mensche dise genthte 

Ksaeh . . and werte dise ge&thU kume alse 
Ige alse mrn oin messe möhte gesingen». 
E Merswin. 9 Felsen, 4. Ete — «Mich wart 
nf eine stände eine gar trruN^ eliche ge$ihte 
^^\ms<^n sehen, von dor gesthle ich gar usser 
mosieu ubele erschrack». Nie. v. Basel, 271. 
Stc. 

rfesihteklichen. adv , sichtbar — Dpt h. 
Geist kam »gesthteklichen in eins füres wise». 
Bis. Pred. I, 24« 

Gesihtiß;. 1. tjichtbar. — Man muss «über- 
treffen die ding die gesihtig sint», will man 
die «angesihtigen» erkennen. Taulor, 3!*l (67). 

2 Hübsch anzusehn. «Du ich z6 dem 
ersten usging, do was ich gar iung und was 
OUrh ettf'was gi'silUig» . .N ie v. Hasel, ms, 

Gesinde. Geschlecht, Verwandtschaft. — 
«Die geboren werden, die sehlagen des valr 
ters und nlt der mnter guiniide nach». Monier, 
Instit. IH b. 



Oesippe. 8. 9i^. 

Gesippt, verwandt. — «Ir haben mich ge- 
sucht under meinen Verwantcn, uuder meinen 
gesippten Frnnden». Geiler, Post. 1, 22»} 
Baum der Sei, 24 b ; Arb. hum.. 142 «. — 
«Die ge§ipte früntschaft». Murner, Geuchm , f. 
3 n. — «Die neehsten gmj^ptm erben*. Id.» 
Instit 48 *. Bte 

Gesieder, noutr., schlammi^e.s Gewässer, 
das nur beim Hochwasser flieset. Lexer« 1, 
9)7. «Gegen der alten Oanseove Uber, 
hindf 1 'lorn grien, das gantz gesiedet . . . Das 
friedet in Bumans grien». 1441). Alte Oxdn., 

GeHlinden. S. Slinden* 
Gesmack. Ü. Smaek. 

CtoMsebe, OMaehede, nentr., Sekmaeh. — 

Dn': Salmcntragen der Fischer am Pfingsten 
ist <got ein gesmehe und der stat ein unere«. 
1466. Mand. u. Ordn« B. 8. - *Gestneh€d4» 
den Stadtkaeolitan aBgetbaa. 16 Jh. Alte Orda., 
B. 2H. 

Geamide. nentr.. Schmiedearbeit Seliers, 

6.^H - «Von gesmide und von golde . . , — 
Ein wuniiekliches hüselin». Gottfr v. Str. 1, 
224 — «. . ein kröne — Die was vil harte 
schone — Mit gesmide geziert^t». Ibid. 1, 229. 
— Die Güldbchmicdc sollen «kein kupferin 
geschmyd vergalden». 1482. Goldschm.-Zunft^ 
71 - Das Eisen ist das stärkste «unter 
auderm geschmeid, also zwingt es und zemet 
alles gesvhmeyd» Gulilin Spil, 6. 

Gesost, gesetzt, ruhig. S. ^sttut. — «Es ist 
von uns begert . . . ^esott and kiel (kühl) 
zu sein, kein Scheltwort gebrauchen». Capito. 
Treger, B, 3 K 

Oespan. S. 8pm. 

Gespenst, neutr., vom altd. spanan. rcigen, 
locken, Lockung. Verführung. 1. Trug. Scherz, 
688. — «Gssfiefisfo, illeeehrae». Herrad, 196. 

Träume Kommen oft «von des tiifels gs- 
spenste». Bihteb. 8H. — «Ist es denne das es 
ein gespentU von dem tBfel ist . . .» Nie. v. 
B i (*I 15' — «Ich wart dem tüfel noch allem 
sime gtspensU nie holt». Ibid., ms. — «Also 
wfirde sfi . . . erlöset von dem täfele nnd 
von sime gespenste*. Miirlein, 32 — «Das ist 
des Tüfels Gespenst das uir unser Elend nit 
mercken». Geiler. Bilg., 204 b. «Du entsagst 
doni Teufel und aller seiner Gozierd oder 
Gespenst*. Ib , Has im Pf, Ä, 2 a. — cDer 
Teufel macht dir ein Gefert vor dinen Ougeu. 
das du nienest das doch nit ist; das ist des 
Teufels Gespenst». Id., Emeis, 3:> ä, _ «Ler 
hie das nit bessers ist wider die Zauberei und 
des Teufels Gespenst dann Oot anrufen». Ibid , 
46 Etc. - «Es ist des teufcls gespenst. alles 
das was zu nachteil dem gotzwurt dienet». 
Zell, S, H « — «Wie solten got . . , solche 
gespenst nit . . . ein sohmach sein ?» Butzer, 
Neuer.. H, 4 — «... die dem gütlichen 
wort mit jrem gespenst und tandt . . . wider- 
sprechen». Wurm, Balaam, d, 3 ». 

2. Geistorhafto Krschcinung. - «Dieser 
Segen (ein kurzes Gebet) ist g&t vor den 
geben dot nnd alle Ompetut». Gebete, 15 Jh. 

(rt '>pnnst. Gerüst, ohne Zweifel von spannen, 
aufspannen, um gleichsam den Bogen eines 



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— 140 — 



Gewölbs /.u i>pannen. — cWean man ein Ge- 
w51b will machen, so mass man vil Gerüst 
danin! Trtaciien. ein gantz Gespen-it richtet 
mau utt, und uff denselben behiltt mau sich 
vntJE das das Gewölb gemacht wirt, so thut 
man denn das Gerüst und dasselb Getpenst 
hinweg». Geiler. Gcistl. Öpiim., Ü, 3 *. 

Gespenstekeit. Trag. — «Die zoh im ougen 
nnde sin — Mit ir getpemtdceU hin». Gorar. 
V. Str. 1, 240. 

Gespenstig, trügerisch. — «Din gespen- 
stigin trugeaheit — Dia in so valscher siize 
Bwebet . . » Gottfr. t. Str. 1, 82. — «Da si 
den lim orkaude — Der getpeiM^m minae. 
Ibid. 1, 162. £tc 

Qesperre, nentr., Sparrwerk des Dnohs. 
Scherz, .'iSH. — «Die alte kirche wart . . . 
mit eime nüwen lache und gesperrt gebessert». 
Nie. V. Laufen. GoUesfr. — «Das gesperrt 
oben uf dem miinstcr». Kun 72'). - I>ie 
Gärtner icöunen sich eines Theiis des Zehent- 
hofli Ton St. Thomae bedienen, doch so dass 
«den wenden, dem dachgexperrc und der mur» 
kein Schaden geschieht. 1472. Heg. BB, i2ü. 

GMpiUsch, adj. von Gespiele, Spielgenosse. 
Freund. — «Ks leidet ein Mensch den andern 
aas gesellischer oder gespMscher Liebe». Gei- 
ler. Geistl. Spinn , P, 7«. 

Gespons. S. Gespuntse. 

Gespor, ucuir., Spur. — «Wenn die Hunde 
kuroment auf das Gespore da der Hirtz ge- 
laufen ist». Geiler, Fred. u. L. 5 «. — Hunde 
der Türken, vuu denen mau t>agl «da» sie 
die cristen am gttpor kennen». Adelphns. 

Bhedis, A, 5 a. 

Gegpulg, Gewohnheit. S. Spulgen. — «Un- 
sere bürgere hant einen gapmg ■ . . » o. ISII. 
Urk.. 2. 2», 

Gespnnst, fem., Gespinst. — «Es wirt nichts 
guts aus irer Gespunst. sie dürfen nit ge- 
dencken das nss irer Oespunat Samet werd 
oder das hochzeitlich Kleid». Geiler. Geistl 
Spinn.. P. 3 b. 

Gespuntze, Gesponü, ma&c. u. fem.. Ge» 
liebter, Geliebte, Gemahl. — «Wir mu8i>ent 
oneh einen gespuntzeu liaben». Taulcr, 4.ö0 
(7>Ö* ~ ^^1* oinöte dines ge- 

9puiä*en warten one aller ereatnren beheff*. 
Nif. V. Basel, ms. — «Lieber got und lieber 

Ses^untse miner». Id. 208. — «Ich wil miner 
eisohliehen gespuntsm iirlop geben». Id. 307. 

— «Maria, ein gespomz des hcilgen geistes», 
Gebete, 15 Jh. — «Dein Gespons, J. Christus». 
Geiler, Et. mit üssl. 24 » — «Ein liplich 
gespons und gemahel». Brant, Thesm , a. 5 

— «Ave, gespons des höchsten woits» Id., 
Verbum bonum, D. Oed. 22. — Christus ist 
«der einig gesponts oder prütig'am und kein 
ander, and die sponlz oder brud keilten au- 
dem man erkent, sunst wer sy . . . nit ein 
roino gesponte». Earsth . l>b, 4 a,—. edle 
gespons Christi». Zell, X. 2 i'. Etc. 

Grest, von jcsen, Gischt, Schaom. — «Wir 
sehen wie in dem llcrbf^t der nuw Wein den 
Wuüt und den Gest oben zu dem Fuss us-s- 
Würft». Geiler, Arb. hum. 130^. 

Gestanden, erprobt, im Alter der Reife 
stehend. — «Der gestandene m6t>. Gottfr. v. 



Str. U 128. — Budolph von Habsburg, «dor 
von alter ^ ferehler getiandener maa go- 

wesen». Glos. 41. — «Ein ^M<an<2m swert ist 
goldes wert». Altswert, 7 — « . . . Nit allein 
die unschuldigen Kind, auch die gestandm 
Leut und Menschen die zu Iren Ta£,'cn kam- 
nieu bciud . .» Geiler, Narr. 175« i Ev. mit 
Ussl. 199. — «Schimpfwort die einem joagen 
Gesellen wol anstond, die stond einem ge- 
standen Man übel an». Id., Sünden des M. 
52 b. — «(TfstaiidMi alte lent». Ad«Lph«8, 
Fic. I.n5^. 

GeHt«i;h, das Stechen, die Schlacht. — 
«... dann er zu Murten in dem gtUek g»* 
wesen <;y, do im so not an fliehen was ...» 

Braut, Nsch. V4. 

Gesten, als Gast behandeln, beM'irthen. 
Scherz, 089. — Gott spricht: «ich gnte dich 
mit wunnen ewecliche» Bihteb. 90. 

Gestellen. 8. Stellen. 

Gestende, neutr.. das Znsammenstehen einer 
Menge von Leuten. — < . . . damit das gcloiffe 
uf dön gassen und das mKmmI« bi dem fibra 
nii me so gro66 . . . werden m9go ...» \4l9b. 
Alte Urdn., B. 13. 

Geatielt S. SUOen. 

GeMto»se, ncutr. Scherz. 540. 1. Feindlicher 
Zusammcnstoss. 8. auch Stoss. — «An deme 
gestosse wurdent . . . Ewene ersehlagen». Glos. 
122. Kön. .76. 

2. Windstoss. — «Über eine wile komet 
ein ungewitter nnd ein ^esMess». Eis. Pred. 
.^ 214. Eta 

Gestrack, strack, steit — Da der Prophet 
zn Jeroboam «kam nnd in straft, da stredct 
er den Arm H^^ und wolt den Prupheten 
schlagen, da blib im der Arm also gestrack 
und moeht in nit mee an im bringen». Geiler, 
Emei•^ tl4 «. 

Gestreift, gestreifelt, bant bekleidet. S. 
aneh striffetht, — «Da tratst ein Par Hosen, 

du seiiid Farben in, sie seind gestriflct». Gei- 
ler, Post. .3, 92 b — Fig. «Ein Samarit&u, ein 
oeÄrißtAer Jnd, der do was weder Jnd noeh 
Hcyd». Ibid. .1,77«; 4, ». ~- «Die an- 
fachenden Menschen, die habeut an eiu ge- 
Hreiflet Kleid*. Geiler, Brüs. 1, 10«. — «Die 
gestreiften leien, ^vilrh, ich gar leichtlich 
un wissenheit underwiudcu die krankhcit zu 
artsneien». Fries, B, H «vi — «Den gestreijßim 
leycn mus/, man mcr uszlegung machen dan 
den gelertcn». Ibid. 21 — «Gcstilieic doc- 
tores und geatrtifUte leyen». Pauli, 74. 

Gestricke, nentr . gestrickte Dinge, Netze, 
Garne, etc. — Mau «sol kein gestrig machen 
das cni^er sj danoo der model». 14fi5. Alte 

Ordu.. B, l. 

Gestüle, ncutr., Stuhl, Sitz. Scherz, .ö40. 
— Vom Bischof eingeladene Dienstmann 
«8Üllentersam^«fü/(' haben». l«»Stftdtr. Grand. 
2, 78. — «Der Uudeu gestüle — Daz was von 
blumen und von grase». Gottfr. v. Str. 1, 236. 
«Etilicli {.stiinden'i in den uicdern gt-sttclen». 
Braui, Bisch. Wüh. 255. — «Und set/.ten sie 
uff ein marmeln gstul». Murncr, Virg.. m, 1 

Gestüme, fem., Ruhe. — «Da ward orberisoh 
so ein grosse gestüme und stille, daz sie (die 



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^ 141 — 



Schiffe) sich nit von Btat bewegen mochten». { 

Rinirin., Cäsar, 26 «. ' 

Gestüniiglich, GeBtiim, Gestümig, ruhifif, 
Stil], eig. Ktamm. — «Christiu sprach za dem. 
Her: »ehweig, thuM, bfes still oder ffeatüm: 
Geiler. Post. 1, 2B>>. Geiler hat das Wort 
aneh als gleichbedeatend von opportonus, et- . 
iras das surTeehten Zeit gethan wird t cPredfg I 
das Wort, lig an, gestfm und ungestüm». '2 
Tim. 4, 2.) Seleup. 87 *. Die Vulgata hat hier : 
«opportune et iraportnne». Dasypodiiu kennt j 
gestüm nicht, gibt aber importonos homo , 
durch «nngtötümer, anmwiger Mensch». — | 
cWftld und aneh meer alle war §e$t1tm, — das 
man ir kein-^ in h<Wpti nim» ^rorncr. Viru:,' 
m, 6 — *Gestum war bald das raeer ge- 
well». Ibid. A, 7 u. — € . . . Das ir dae meer j 
gestiimig halt». Ibid.. A, 5 — «Man sol ge- 
Biünnyklkh uud ungestüniigklich straffen». Zell, 
A, ■^ ^. {2 Tim. 4, '>.) 

Gestttppe, Staub, Staubkörnchen. S. auch 
Stüppt. — «Was bihcbtu ein Ägel oder Ge- 
9tHpp in dem Oug deines Broders?» Geiler,' 
Po>t. H. r>l b. _ tWann der Sunn^nschein 
eiAveiui liureh ein Spalt in ein Kammer . . .| 
instrimet, so sieht man in demselben Schein 
gar untzallich vil Gestüpp», Id.. Selenp. 1H8 

— «Die bösen Geist in dem Lnft. der also 
▼il sind also 0«$tüb in der Sonnen». Id., | 
Bilg. 175 0. — «Hein Hertz ist ein Gasthaos, 
alles Gestübt das da fleogt das geet da ans i 
nnd ein». Id , Geistl Spinn., M, 1 ». 

Geatnrm, Sturm. '-<... mit gewalt in 
eime gortfirme». Tanler, 81 (17). — «In diMm 
gesturme Avenlont die velse noeh hoher ge- 
brocbeo». Ibid. 268 (46). 

0«siie1i, nentr.. aas Suchen, Verlangen. 
Scherz, 540. — «Men bindet gar wenigr men- 
seben in disen zlten, die sich alleine got gent 
one aller ereatnren gef&di: &ulm., Merswin. 
ms. Etc 

Gesuch, Zins von aosgeliebenem Geld. 
Wucher. — «Gar lidlieh wer der joden ge- j 
«tieft», im Vergleich mit dem der Christen. 
Brant, Ksch. 90. — «Jüdscber ^«ueA, joristen ' 
bnefa . . .» Hnrner, Schelm., a, 6«. — *0 
gott, behnt vor jtidschcm gauch — und vor 
des apothekerb buch». Id., Nb., 102. 

Geaficht. jede Art rheomatiseher Sehmerz, j 

— «Das gesucht im rucken . . » «Das genücht \ 
ond Podagra in den iussen» Bronschw., Dist.. 
64 b; 4<5 a. — tCbiragra, Handgesücht». Gersd. 
87 - «Hat einer das podaprra oder snnst 
geiitcht, frage jn ob er nicht ein alchimist 
ni». Fries, 66 b. 

Geswaslic'h, Gesweslicb, heimlich. Ahd., 
•wäs, heimlich. — Sie haben den Feinden ge- 
schadet tgeatoäsliche ond verstolnc». Gottfr. 
V. Str. 1, 267. - «Gang ^enoetitcAe hin und 
frage . . » Ibid. 1, 148. 

Geswehseht, heimlich, verheiniliclit. — 
«In disen hof hörtent üben hüben, der ist 
eine halbe gestoehseht». Sulabad» 180(>. Weisth. 
5,429. — Was anderrwo ein cvertlogen» oder 
«verstolen» Gut, 

Geswihe, Sehwtgerin. — Sehens. 636. 
Heute bei uns : G'scliwci. — «Johans Judas 
genoHu . . .» im. Kön,, Beil. 1036. - <Swe- [ 



her, sweger, ffmrik» • . .» 14&6. Goldaohm. 

Zonft, 42. 

Geswindekeit, Geschwindigkeit, Hefti^> 
keit» List. Yergl. Surinde. Scherz, 686 — 
«Hoehvart, geswiiuM^, bittarkeit ...» Tanler, 

14(4). - * Geschwindigkeiten, nffiÄt?. nnd Y>ha' 
risejische fündlin*. Brunfeis. Zehnden, c, 1 
Oeawitterde, Oeawlatrlgede, Geichwister. 

Die zweite Form setzt ein verbom geswistri- 
gen, verschwistern, voraus. — «Mine gesufta- 
iernde algemeine . . .> 1967. Deutsche Ürk. 

12. — Süin!'' 'trofrcn dirmm fjesufistridf.Blhlch. 
2ö. - «Erbi> von Dünungen, Gertrut, Grede 
nnd Hans sine gmoMerde». 1389. Gotteshaus 
zur Krone. — «Nieman sol dem andern sine 
güier vortragen, es sy denn ein gesehwüsterde 
dem andern oder ein vatter sim kinde . . .» 
S. Lukart, 1354. Weisth. 4, 22. König 
Heinrich «besaute herzogen Friderich und 
sine g«swQ$Urde». Kdn. 461. Etc. «Din 
gemcüsterde ond din zereTscMen». Conr. v. 
Dankr., v. 327. — «Eberhart von Landesberg 
und C&nrat der Barrcr. sin bräder, für sich 
und ire geschunstrigdew. 1284. .Als. dipl. 2. 
30. — Es «wareni drie geschwistergit. unii 
ging das ein sterben, und viel das erbe au 
die zwei geachm^tergtt . . .» Kembs» 138&. 
Burckh. 141. 

Geswnbt. vom ahd. gisochhan, deficere, 
langnere, Auszehrung. Schmcller, 2, 623: die 
Oesmeht. — Kolman Merswin «aneving mit 
gestvtiht zö »erwende und Kft sieehendo». Ni«. 
v. Laufen. Gottesfr. bx. 

GetSiis, von tanzen ? Oefolg? — «Also das 
er . . . uff alle (ietänse, Gepreng oder Stultz- 

heit diser Welt verzeicbt; das beisst Getäns^ 
do eim ein gross Gesotter anhanget und uaeh- 

f^ot», '^'rili r Selenp. 196 b. 
Geteidittgen. S. Teidingen. 
Getelos, üppig. Uederlieh, laselvus.petnlaoB. 

Scherz, 541. — «Diu smähe, diu bose — Diu 
böse gtteiose ...» Gottfr. v. Str. 1, 247. 
Qetenitair. Montag. — «Lere uns wie wir 

am andern Taj,' v.arh dem Sontap. das ist an 
Montag oder Gctemtug disen andern Partickel 
betten sollen». Geiler, F^ter Noster, H, 2 a. 

Gethal. Gednt, That. — «Die Gethat und 
der Nom die sollea einander entsprechen». 
Geiler. Ev. mit UssL, 171 b. _ «Das Buch der 
Gethäten der heiligen Apostlcn». Acta aposto- 
lorura. Id.. Post. 3, 28 «Das Buch der 

2%d<eii der Apostel». Id., Irrig Schaf, D, 5 ^ 
— «Wer sich bedenckt noch der gedat, — 
des anschlug gemeinklich kumbt zu spat*. 
Brant. Nsch. 14. 

Getinsen. S. Tinsen. 

Getöne, neutr., das Tönen. — Hätte «das 
ore ein getane, so j^-^ehort es nicnier enkcin 
getö»e*. Tanler, 229 (40). — Die Sterne «lauf- 
fent omb und maehent das süss gedön». Gul- 
din SpiL 79. Ete 

Geionge. Getongenong. Heimlichkeit, Ge- 
heimniss, mysterinm. — «Frone getouge, domi« 
nica sacranienta». Herrad, 190. — «OctOM^ 
fttuujie, sacranienta». Ibid. 194. 

Cratragide. Getregede, nentr. Sehen, 648. 
Die iilteste Bedeutung' ist: *Getragide vcl 
eigen, possessio». Herrad, 180. Schmelier, 1, 



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€48» — Spfttori lUle Lebensmittel dienen- 

den Früchte: »Wir siiit ouch d''? ührrk micn, 
lant Straubarger oder ire helfer dehein ge- 
^gtä» neuer ireti etetten . . » fBren« dämmen 
ist der frirlen nüt gebrochen . . .» «Was sie 

Setregeäe« uf irme eigene oder uf irme g&te 
ttdent . . .* 1862. Urk. Buch. 1, 867. 868. 
^ <Da8 korn and die bonen and was gedre- 

r(e in der «chüren iet . . 1997. Bist, de 
Thom. 886. - «Bocken« weinen« hebern, 
ferste, senf, magesot, nasse oder wcticher 
nande geiregede das ist . . .» 1456. Goldschm 
Zanft, 46. Aehnlich : Tachcrznnft, 59. — «Brot, 
■win korn und alle ander getregrde . . . Bie- 
ren, l^irscn, und alleö ubä uuU alle andere 
§ttn99de*. Guüeute-Ordn. Iö8. 

Während das Wort noch in dieser allg^c- 
meineu Bcdeutuiiij üblich war, brauchte man 
es aach schon, wie heute, speziell für Ge- 
treide : «W^eissen, rocken, gerste. habern und 
ander getreyde». 1446. Alte Ordn., B. I. — 
«Weier hande korn oder «clnmedeeB 'wöUe . . .» 
1460. Ii. 0. 

Getrat. eehnelL 8. aneh drat. — Der Snltan 
kat geeehickt «mit neantzehen eegel ein ar- 
nadt — von Alexandrien getradt», Adelpbua, 
Türk., F, 4 b. 

Getreme, nentr., Gebälk. Von Tram, Balken. 
~- «Also gta tieffe . . . worent sie in dem gerer 
nad ander dem g$trme verinnken» (des einge- 
ttör/ton Hauses). Nie. v. Laufen, ms. 

Getremrael, Geräoscb, Lann. — «Andern 
kilft da 4dn OHremmd IM« da man Int Ist, et* 
wann in cim Wald da das Wasser kor m- 
eehet». Geiler, Bros. 1, 88 b. 

Oetrenge, Getrengede, nentr., Oedritng. 

— Sic «brechent sich us diseme getrenge». 
Tauler, 4 (1). — Die Ausßätaigen sollen sich 
nicht in «das getre ng e de d«r Itte» nisehen 
Otttleote-Ordn. 137. 

Getreppel, durch Trappen verorsachter 
Lärm. — Das Schaf «förchtet das Getreppel 
•einer eignen Füss*. Geiler, Irrij; Schaf. A, 6 

Getrochlingen, heimlich. Geiler, Emeis, 70 «. 

Getrüsche GetrÜBt Scherz, 542. 1. Schaar. 
— ' •Gedrwche^ cohorb militum». Herrad, 189. 

— Es «kam ein getrüst der vinde über in 
(Conradin) und woltent in vohen>. Glos. 40. 

8. Gedrängr. <(?e<rM«cA,tamaltus».Schmeller, 
1, 676. — K iiiir Albrecht ward geweiht um 
Uittemacht, «das deste minre getrüatee wurde» . 
Clos.« 68. — HeetOT hatte einen Griechen ge- 
ftagen, «und das er Irii mölite us dem ge- 
<HM« briaEeOf do warf er den schilt an den 
rfieken». K6n. 298. ~ Die Joden rnnstanden 
Jesum «mit groHseino ijetrüete»» Vene. Brieft. 

Getrliwen. S. Truwen. 

Oetter, nentr., Gitter« meiet ^on Biien, wäh- 
rend der Gatter von Holz ist — 1466 ward 
TO S. Thomae «das iserin gelter zum heiligen 
grab» gemaekt S. Tkom. Areh., Reg. A, f. 
677. — «Ich stand hindcr dem getter und sich 
dich». Fred. Ingolts. 1435. — Fraaenklöster 
«mit eiseren gettem und koken miirea». 
Zell, e, 1 a. 

GetoBg. S. Tung. 

CtotttrMa« WBtttmtt dttiftn, wageiL 8«ken« 



d48. Man sollte «ein trahen vaesers nit 

mit friheit . . . getürren nemmen» Tatilcr, iVtS 
(44). — « . . . das wir getürrent t»präclteu: 
yatter nnser ...» Ibid. i68 (46). ^ « . . . da« 
wir die porten nüt getürent uftftn>. Knn 297. 

— «Kam loh dich ansehen getar* Guttfr. t. 
Str. % lOBk — « . . und doeh nSt epreckea 
pater noster». Taaler, 268 (46). — «Ich 
getar nüt begern ...» Mio. r. Babel, 147. Et«. 
~ «Den geUtr nieman bitten». Eäs Fred. 1, 
242. — « . . . der es getörste bestan». Gottfr. 
V. Str. 1, 87. — Wenn «sich der bürgen du- 
heinre zh Strazburg niht getfirste entwor- 
ten . . . . 1264. Urk.-}?iirb 1, 424. — Der 
Zöllner »gelurste sin ügeu nüt erheben». 'Fau- 
ler. 340 (41). — «In manigem }QTt engetorste ich 
nie gedenken das ich onsers vatters S. Do- 
miuicub stin were». Ibid. 301 (52). — «Dis 
selbe getorete er nüt gesagen>. Nie. v. Baael. 
149. — «Daran getonte sü nieman geschedi- 
gen». Glos. 56. — «Ein zil über das sü nüt 
9«<t(r«t«nt wandeln». Jbid. i J3. — «Sus kunient 
wol 4000 man in die stat, die vor nut ge- 
turtterxt darin Inimen». Kön. 826. — ITaria 
*gedurst das zart kiiidelin nit aurürcn». Pi ed. 
Ingolts, 1435. Die Feuden *getürreiU nit 
hinder sieh riehen», (hildin Spil, 46. Etc. — 
«So getar im der Wolf nit genohen> GoiloT. 
Büg. 2t) \ — «So sie irem Zorn ... nit 
(^irren oder mögen genug ton». Id., 8elen|». 
31 — «Die armen Buren, die getörren nit 
witer gucken, denn ir Janckherr will». Id., 
Post. 8, 83 a. — «8. Paolos ^efortt sprechen ...» 
Id , Prod. 11 T. a. _ «Ire eigne geschwornc 
Gesalzt äörenä sie übertreiieu» Id , Holl. 
Len, a, 7 — «Nieman ist . . . der worlich 
sprechen tar, — das er si wis und nit ein 
narr». Brant, Nach. 2. — «Wer vor frowen 
und kinder wU ~ von bnlsekafft, bosheit. 
reden vil, — der wart das von in widerfar 

— desglich er vor in tribon tar». Ibid. ö2. 

— «Ein narr Ist wer gesprodien dar, 
das er sig rein von sünden gar». Ibid. 31. 

— « . . . nieman getar — zu in sprechen: was 
tustu narr?» Ibid. 47. — «Der ist ein narr, 
der rümcn gtar. das im vil glücks za banden 
far». Ibid. ^j. — «Er gdar weder got noch 
der weit trugen». Ibid. 101. — Dienstbarkeit 
ist der menschlichen Natur zuwider, «so sie 
nichts than noch lassen gtkar — dann das 
ein ander will . . . > Brant, Freih. Tafel. h02. 
Etc. — «... Ich das auch reden tar, — nüt 
schedlichers dann ein gierten narr». Mumer, 
Nb. i9. — «Dem wolf kein gans nit truwen 
tor». Ibid. 130. — «Noch heb ich mer denn 
tosend per — die ieh ietsnnd nit sagen ilar». 
Ibid. 11. — «Der ist ein armr (jans fiirwar, 

— der sin gut nit brachen dar». Ibid. 64. 

— «Ieh setste Abraham onek har, — so weiss 
ich nit ob ich das dar». Murner, Geuchm., r, 
3 b. — «Ein esel sich beriemen dar, — wie 
im vi! glttdcs sttkaaden isr». Id., Nb. 41. — 
«Wiewol es hoch verbotten war, — das da ein 
knecht nit kriegen tKar: Id., Virg., f, M. — 
«Ieh weiss nit ob ioks sagen mar, — oder 
verschweigen gantz und gar». Ibid., G, 6b. 
Ete. — «Usz was geist geturren jr sagen...» 
Zell, s« all. «Bs wüMon wenig ... in dar 



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-lis- 



pelt straffen ^tiiTmod«r mögen*. Ibid.,y«3 

— IHe BueTM •gedOrm^ wftnii ir sehon xreif^ 

selnd. ein anzal riittor niiwenden». Rinteln., 
Cäsar, 29 «G^wH ick mich nennen 

«Inen «lllmher. wftnuib nit aaeh episcopus?» 
Zell, O. 9 h _ Oisar tden trnüiscnen rytern 
•ei« leben nit venrawen Miknr$t». Kingm.. 
Olmr, 161». — tBi dorK kein menseh ein 
■wort nit reden oder lachen mit einem an- 
dern». Adelphus. Türk, H, 6 — «... das 
man die warheit gar nit sagen törete ...» 
Zell. X. 3« — «Es haben ein theil thörrer 
sprechen, das kein gott sei». Brunf., Anst. 9 b. 

Ctotiretekeit. Gediirstigkeit, Kftknhttit, 
Verwegenheit. — «Mit friheit nnd vermesse- 
ner geiörtttekeit*. Tau 1er, 253 (44). >- «Do der 
legatc ^^esach des bitehofes getürtttMt . . . > 
Clos. öl. JElc. — tWaR das nit ein ^osse 
GedürHigkmt und ein mächtiger Frcfel?» Gei- 
ler. Pred. u. L. !)7 • Etc. — «Deslhalben . . 
Tengler der gedürBtigJceit Herculis gar wol «n 
verglichen ist». Brant, Layensp., 0, 5 a. — 
«ManUohe krallt pedMi^teA». BingB., Ctoar. 
119«. 

Oetnrstig, Gediirsttg, TVratig, verwegen, 
kühn. Scherz. 492. .^42. Ycrgl. Geiürren, — 
«Wie kunte dirra konfman so gt^mtiff sin, 
daa er dir softe keischen das er dir nnt be- 
valch?» Clos. 54, Etc. — «Nft was Alexander 
pcdürstig worden and starg*. Kön. 303. — 
«leh bin so starck, so bestentig nnd so ^ 
tureiig, ich getar im -n^c'ii iimlL'i- :-rin iuiilicz 
waz mir gen im gebrist», öoidin iSpii, 44. — 
«Petras ... der vor der Hagt verleugnet 
het, der gieng d;irn9r>h getüritiäkhen für die 
Färbten und öhristen JBischoff nnd sprach: 
wir mnMen Get mer gekoream sein dann den 
Menschen». Geiler. Has im Pf., B. 5 b.— 
«Ein junger Mensch ist nit also aedürstia die 
andern zu strofen». Id., Bilg., 71 B. _ «Jlann- 
hafftig und gedörstig*. Hrimsrlnv., Dist. ö9 b. 
^ «Es waren kecke und geäörsUge menner». 
Eingm., GIsar, 7 a. «Br Vftr eins l^ecken 
g»iürstigen gemütes». Adelphus, Ro ! I, i a. 

— «. . w elchen (Gesetzen) ob yeraaad ausz 
f9äir$tiger frevetheit nnderslat so 'widerston, 
d«r sei schuldig der Ungnaden g-ottes>. Id.. 
Barb. H4 b. — «Wie dörffen wir so gedurstig 
•ein, das wir den heiligen leib Christi also 
dörffen schmehen». Zie^lcr. Büchlein, D. 3 a. 

Man wird *türstiger zu maulichcr verieh- 
ung». Capito, Verwarn , A. H «. — «Sie seind 
tfirttig, achten hoch von jnselb, nnd sittem 
ait». Butzer, Neuer., B, 2 >>. 

Oetwang. S. Ttoang. 

Getwerg. S. Querch. 

Qetwingen. 8. Twttigtn, 

Qenrstts.sen S. ünasaen. 

Gevattern, Siek benehmen wie Gevatters- 
lette mit einem Kind, liebkosen. — «Bs 
kamen uff einmal fWT imiLkfi a:\ m zu -amen, 
nnd gefUUrtten einander und schimpften mit 
•inander». Pnoli, 17. — Das JeensUnd er- 
9c}!rint einer Klosterfrau «und gevetterUt nnd 
Bchimpfft mit ir>. Ibid. 318. — «Die fraw 

Sfätttii mit den Und, kfissets nnd kalsets». 
>id. 344. 

Qewüoha, Wackstknm, Statnr. — «Zaehens 



was kleine (TsttecAi». Geiieri £v, mit UitL 
165«. 

Gewalt, masc. I. Gewalt^ Macht. — <I)ae 
doch vU manik man — In michelm gewaite 
kam». Qottfr. v. Str. 1, 7. Bte. — «Gelonbent 

ir das der heilige geist noch den selben ge- 
waU habe?» Nie. v. Basel, Bek Tau . i6. £te. 

— Rom ist das mftehttgste Reich, «nook dem 
nammen zft nemenc und nüt noch dem ge- 
walte . . .» K9n» 317. — «Die liomer hetten 
den gewaU von allen dingen». Guldin Spü. 
•Hl. Etc. — « . . so valle ich in den gewaU 
jre hende». Oswald, — «Ein torechter Regent, 
der da etat auff dem Tach des OewuUs' Geiler, 
Hi')ll. Lea. a. ß - «Mit dem Horn des Ge- 
tfioii« stossent die gewaltigeii Herren», Id., 
Irrig Schaf, a. 8 — «Von dem Brummen 
seines gütlichen Gncalts erbidemet das gantz 
ErtreicU». Id., Baum der Seligk. ü7 l> — Der 
Doetortitel «welchen Namen oder Gewalt einer 
musz erlangen vom Babst». Id , Post. 2. 38 ». 

— Ein Richter soll «den götlichen gewaii sehen 
an». Brant, Moretus, b, 3 «. — Sie «btrachten 
nit das höher geuxtU — dest höher wider ab« 
her falt». Id., Ksch. 28. — «Den gtoalt man 
nit lang /.it behalt — den man musz schir- 
men mit gewüt* Ibid. 39. £te. — «Mins 
gwaU» kan sieh kein man oberen». Mnmer, 
Genehm., n, H — «Er hat mli allen gwalt 
gegeben»* ibid , s, 4 ■. — Dass er «des gros- 
sen getofäts missbrneh slek nit». Hnrner, Bad., 
G. I b. — «Halt glauben mir mit drim ge- 
walt^. Id., Virg., 1 «Von keinem ge- 
«Mtt entsetst irerden». Id., Lnüi Narr, 71. 
Etc. — «Bi-^chitf}' haben nit grössern gewaU 
weder andere priesier*. Zell, £, 2 — «Wer 
sieh wider den gewOt setrt, der widerstarebt 
gottes Ordnung». Gapito, Pfaffh., a, 1 ^. 

2. VoUmaeht. Der König von Böhmen 
hatte einem andern Fftrsten «sinen getoati ge> 
geben an der walnngc» des Kaisers. Clos. 
68. Ähnlich: Kein. 4«9. — «Der gewaUtbrief 
und stimm, so der biseholF von Bamberg nff 
den von TT. n stein gesetzt, ward zugelassen . . ., 
aber der gwaU des bischoffs von Utrioh . . . 
ward als attfomüioh aberlcant*. Brant, Bisch. 
Wilh. 248. - «, . . so hant sie keieerUeheii 
gwalt». Murner, Nb. 112. 

Gewalten, mit Gen., bewältigen. Scherz, 
544. S. auch gewaltigen. — Findet der Förster 
von SundhaUheu Jemanden Uok bauen, «den 
sol er pfenden ; mag er aber sin nit gewalten, 
so sol er in ragen miner frowen» (der Äbtis- 
sin von Hohenburg). 15 Jh. Weisth. 1, 678. 

Gewalthaber, Bevollmächtigter. -~ Braut, 
Nsob. 70. — Mnrner, Nb. 81. 

Ctowaltlg, ansser der gewdhnlieken Be- 
deutung auch: mit Vollmacht versehen. Scherz, 
544. — Der Abt von 8ckwarzaok bat m 
Dmeenheim «einen gm m äti gm eehnltbeissen». 
15 Jh. Weisth. 1, 734. — Der AI i von Neu- 
Weiler hat «zu dreien selten gewaltigen ban» 
(privilegierten Weinverknnf). 16 Jh. W^tt. 
1, 754. 

Qewalticen, Gewalt anthnn, überwältigen, 
violare. Sehens, 644, «Lnereeia ward ye- 

waliiget von r]p^ kiinigs sun». Galdin Spil, 
— «Also solt du . . * mit Vemnnfflt dioh 



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— 144 - 



gewtUigen*. Geiler, Süad. des H. 54 — 

«Ir einer kam herfürhar gan — und wolt 
den bruder gewaUiget hau. — Btiesz im das 
•MWneiit in hth . . .» Hnner, 4 Keteer, L, 
8 *. — «Wir narren stecken kein ander 7.il 

— dem der uns narren geweitigen wü>. Id.f 
Lntb. Narr, 2S. — «So du (Lather). . . die 
heilig geschrifft . . wider iren vorstand ge- 
walttgett . , .* Id , Adel, C, 4 e. Etc. - «Weli- 
cher die geaehrifft mer gewaUige, Luther oder 
die jn ein Ketzer schelten>. Zell, f, 8 

Gewände, fem. Scherz, Ö44. Scbmeller, 2, 
949: «Aekerbeet* terra versa et af^esta fnler 
duos suIcoB, versura». Bei ans nicht in diesem 
engen iSinn. sondern immer eine grössere Ab- 
theilnng etnes ^ana; jeder dieser letztern 
bestand ans mehreren GetcanJen: «die hohe 
— , kurtze — , lange — , mittele — , ussere 
<7eiiiafHfe>. 18 Jh. u. f. 

Gewftrsnmkeit. Versieht. — «Mit gtrarsam- 
ketl (cauie) bäh er au vor — was diu zeit 
vordert und die jor». Brant, 3Iuretus, b, 4 ». 

Gewärtig, wartend dassman befjrehrt werde, 
zum Dienst bereii. Schmeller, 2. li Oti. — Der 
]^Ieier von Sondhausen soll einen «Recken> 
haben «domit er dem dorf aol gewärtig ain>. 
15 Jh. Weisth. 5, 534. 

Geweffen, Waffen Scherz, 546. — «Becken- 
hnben oder ander geweffen». 1249. Strobel, 1, 
561. ~ «Sin harnesoh und sin gexceffene*. 13 
Jh, IMd. 1, 827. — «Harnisch und ijevxfene». 
1870. — *Qeweff%ne; im ürk. 2, ö. 10. 

Gewege, Gewielit. Seher«, 546. 1. Normales 
Gewicht der Münze. ~ «T.st es da/ si (dir 
Pfennige) in eime iibteren gewege gealagen 
werdent . . .» (lat Tazt: pondaa}. le> Staatr. 
Grand. 2, 72. - «22 mark silbena atnutbur- 
ger gewegee». 1297. S. Joh. Arek 

OewebNde, Gewftehs, bes. das der Beben, 
Frtrng der 'Woinlese. — «6 umen wines. die 
der meier mag nemen an gemhHäe oder an 
cinsen». Salsbad, iStdO. weisth. 5, 480. — 
Kein Geistlicher soll Wein feil haben in seinem 
Baas, «es enwere denne das einre sin gewek- 
tedt ▼erkonfen w olte>. iai4. Kön.. Beif 970. 

— «So sol min herre han sinen winlaTi 
sins geicechsedes». Bühl, 15 Jh. Weisth. 4, 126, 

Gewell. W*lle. S. anch Gwelle. — «Die 
Deck beschirmt vor der rng:esfi1ni)gkcit der 
Gewellen, das bv nit in das Schiff gan;jen». 
Geiler. Scbift" der Pen. 2H ö. _ «lia.s vieerge- 
weU in hoch autYzoch». iliirner, Tir^'^, A, fia. 

— «Das gros/, gewtU uns gar zerstreut». Ibid. 
H. Hb. — .Dtej uid«r tehiff zuckt er (der 
Wind) mit im, — und warffs in sandgewell 
(syrtes) schedUch bin» Ibid., A, 6». Etc, 

Gewell, vomitus, vom Verb, willen. Wüllen. 

— «Ein narr loufft wider zu sinr schell. — 
als wie ein hundt zu sim getoeU», firant. ^äch. i 
82. — Ein Fresser «der bl dar Stegen leid ge- 
weU». Ibid. 78. ' 

G«wen. gcuen, gähnen. Scherz, 547. — 
Während einer Pest «wenne ein mensche ge- 
wete, 80 viel er nyder and waa dot. Dovon kam | 
die gewonheit. das men ein erfltxe für den ' 

munt macliet h>u nien gewet». Kön. 771. - 
«Die Menschen werden Drang und Zwang ] 
leiden nn4 g6wen vor Engsten», (sperren den 



Mund auf). Oeiler, Ev. mit Ussl. 4 b. — «Die 
Reichen gynen und gewen ewiglich und hant 
Ao£»t und JKot noch Gat». Id.« Post. 2, öl 
— KrShen: «So diek als der Han getot». Id^ 
Srl rip. 213». Etc. — Gemma: «Oscitare, gg- 
Iren». Ebenso Dasypodius und GoU, 816. 

Gewende, nevtr. 1. Das Fiseben mit Kdr- 
ben die man nach einer gi •>\ ;-H'n Strecke der 
Fahrt umwendet. — Die Fischer sollen «bi 
naeht fBr gewenäe feren, wie Irfige man wU 
vur tage vor ein geioende iu der wochen». 14 
Jh. Alte Urdn , B. 18. — e. 1811. ürk. 9, 
dB. — Zn dner gewissen Zdt aoU man aiekt 
«mit getcenden faren». 1449. Alte Ordu., B. 1. 

2, Theil des Buchs wo man mit Gewenden 
fahren konnte — Die Äbtis